1830 / 299 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fich, man braucht nicht eben ein Holländer zu seyn, um ein warmes Mitgefühl für den Namen Oranien zu empfinden, der nun fast seit drei Jahrhunderten als Verfechter der ächten Freiheit und Bekämpfer jeder gei- stigen Unterdrückung genannt wird. Ein Wilhelm von Ora- nien - Nassau war es, der, ein würdiger Nachkomme des gr0o-

ßen Gegners Philipps 11., als Wilhelm ll. für England das.

war, was Frankreich hofft, daß von jeßt ab Ludwig Philipp von Orleans für dasselbe seyn werde, nämlich der- strenge Hü- ‘ter seiner Rechte und seiner Freiheiten. Treu haben unsere Oranien den aufgeklärten Sinn für Wahrheit und Recht von Geschlecht auf Geschlecht übertragen, und. einem Oranien war es, als erstem Kdnige der Niederlande, vorbehalten, bür- gerliche und religidse Freiheit im vollsten Sinne des Wortes in den lange Zeit geistig zurückgebliebenen bigotten Provinzen des neuen Niederlands einzuführen. Dies war indessen ei- nerseits der mächtigen Klerisei eben so wenig recht, als sich andererseits die weit verzweigte Aristokratie, die unserm an Männern von echter Tugend reichen, ader übrigens einfachen Adel sich gegenübergestelit sah, mit den liberaleren dem Feu- dalwesen feindlihen Jnfstitutionen nie befreunuden founte. Doch eben diese beiden negirenden Elemente waren es, die dem dritten anfangs nur fieinen, aber um s\o positiver seinen Zweck verfolgenden republikanischen Element, das sich aus Franfkfreih hierher geflüchtet hatte, in die Hände arbeiten mußten. Von dem unerwarteten Erfolge überrascht, sehen Klerus und Aristokratie jest schon mit Schrecken, welche Wendung die von ihnen vorbereitete Katastrophe genommen, und wie jener Zauberlehrling des Deutschen Dichters möchten sie wohl, aber können sie niht mehr die Geisier bannen, die sie heraufbeshworen haben. Man sehe nur, wie {on jeßt das „Journal de la Province de Liège‘/ sich so recht eigentlich ins Fäuskchen lacht, daß sein frommerBruder, der „Courrier de la Meuse‘/, habe wähnen fönnen , das Volk werde eine Revo- lution für ihn und seines Gleichen anstisten. „Nicht. einmal danfbar‘/, sagt das erstgenannte Blatt, „brauchen wir den Priestern dafür zu seyn, daß sie uns gedient haben, denn sie dachten nur, si zu dienen, und wer einen selbstsüchtigen Zweck verfolgt, der ist des Volfs-Dankes unwerth.// Daß aber auch die Aristokratie sich in ihren Erwartungen getäuscht findet, beweist ihre Zurückhaltung von der provisorischen Regierung, die bei ihrer raschen Zusammenseßung in der Zeit der drin- i C aror eet ide aus wüthenden Republikanern, wie Rogier, andeweyer und später de Potter und seinen Exils-Genossen sich- bildete. Schmeichelt ihr auch der Courrier des Pays- as damit, daß er in einem merkwürdigen Aufsaße mir der Ueberschrift: „Wer wird das Haupt des Staates seyn?“ die Möglichkeit aufstellt, daß der National - Kongreß einen einheimischen Adeligen, wie etwa den Grafen Felix v. Mérode, zum Herzog von Belgien erwählen könne, so muß ihr doch, ungeachtet der erblichen Pairie, die ihr ebenfalls vorläufig versprochen wird, vor der Vernichtungswuth gegen alles Verjährte bangen, die sih bereits in einigen extremen Maafß- regein fundgegeben hat. Will man doch überhaupt gern, da man sich vor dem Nachäffen der Französischen Neuerungen nachgerade zu: shämen scheint, diese noch überbieten, wie dies L die geseßlihe Sanctionnirung aller Klubs und jeder ildung religidser Gesellschaften beweist, unter welchen leßz- teren freilih, wiewohl die dies fällige Verordnung den lächer- lich flingenden Eingang hat: „„Considérant, que la domaine de l’intelligence est essentiellement libre", au die Congre- gationen der Jesuiten verstanden werden. Widersprüche dieser Art dürfen freilich auch in einem Lande nicht auffallen, das selbst aus fo widerstrebenden - Elementen zusammengeseßt ist. laube man doch ja nicht, daß, weil in den südlichen Provinzen- das Verlangen nach Unabhängigkeit sich zeigt, darum auch eine gen ame Belgische Nationalität dem Flandrer wie dem tticher, dem Bewohner des Hennegau wie dem von Brüs- fel, vorschwebt. Neben jener bereits oben erwähnten Diver- genz der Lütticher Blätter bringt das in Gent erscheinende 2,Journal des Flandres“‘, das. sonst unter dem Namen „Le Catholique des Pays -Bas‘/ das bigotte Volk gegen die kez- zerishe Regierung aufwiegelte, täglich Beispiele von der in den beiden Flandern sich Iearo Unzufriedenheit mit dem Gouvernement, das fih in Brüssel aufgeworfen hat. Nicht zu gedenken der Tumulte in Gent und Brügge und der wahrhaft lächerlichen Zänkereien mit dem Französischen Aben- teurer von Pontécoulant, machen wir nur auf die Protefta- tionen gegen die Französische Sprache aufmerksam, die schon t hier und dort laut werdeù. . Die Sprache war bekannt- ch lange ein Zankapfel, namentlih in der Provinz Süd- Brabant, zwischen Regierung und Volk. Es mag zugegeben werden, daß es unrecht war, das Holländische Jdiom als

darum dennoch wahr, daß in einem Theile von Sád-Brabant und Limburg, in Antwerpen und den beiden Flandern der Landmann gar kein Französisch, und dagegen nur einen Dia- left des Holländischen versteht. Was Wunder also , wenn sich jeßt die Bewohner von Exaerde (Ost-Flandern) im Journal des Flandres darüber beflagen, daß dieVerfügungen der provisorischen Regierung , die sich durchaus französiren will, in einer ihnen unverständlichen Sprache abgefaßr sind ? Aus einem andern Orte meldet dasselbe Blatt, die Partei des Niederländi- schen Ministeriums, worunter die Feinde der Anarchie verstanden werden, sey leider noch sehr groß, und es sey zu bedauern, daß es in den beiden Flandern so viele Männer gábe, deren Mund Belgisch , deren Herz aber Holländisch wäre, Aus solchen unwilltührlihen Aeußerungen des unter dem Einflusse des Advokaten Bartels und seiner Mit - Ver- wiesenen stehenden revolutionnairen Blattes ist gewiß ein richtigerer Schluß auf die Stimmung der Provinz zu ziehen, als aus seinen pomphaften Berichten über die Sißungen des Klubs, die „patriotische Gejellschaft//, die sch in Gent nach dem Muster des berüchtigten Brüsseler „Central - Vereins“/ gebildet, und in der der Vorsiber sich zu sagen erfrehte, daß das Haus Nassau durch Meineide seine Ansprüche auf den Thron Belgiens eingebüßt habe. Auf diese Weise will man bei dem großen Haufen den eigenen unerhörten Meincid da- durch vergessen ' machen , daß ein Monarch, der fast mit zu strenger Gewissenhaftigkeit das Grundgeseß seines Landes beobachtet hat, des Treubruches für schuldig erklärt wird. Erlogene Thatsachen und Behauptungen sind jedoch die Haupt - Hebel der Belgischen Revolution gewesen - und sind auch jeßt die Mittel, deren sich ihre republikanischen Stimm- führer bedienen, um das Volk, das hier im Ganzen einer Republifk-eben so abgeneigt als in Frankreich ist, mit dieser Jdee mehr vertraut zu machen und namentlich den National-Kongreß darauf vorzubereiten. Jener oben berührte aus dem Courrier des Pays-Bas fast in alle Provinzial-Blätter übergegangene Aufsaß : „Wer wird das Haupt des Staates seyn ?‘/ unstrei- tig von einer geschickten Advokaten - Hand herrührend , suche zunächst vom Prinzen von Oranien, der die große Partei der Friedliebenden und einen Theil des aufgeldsten Heeres für sich hat, die Meinung abzulenfen. Man müsse, wird darin ge- lehrt, am sich das mächtige Franfreih befreundet zu halten, das Beispiel desselben auch in dem Aae E der Re- volution befolgen und nicht einen Thronberechtigten, sondern einen Mann zum Herrscher erwählen, der Alles, was er ward, durch das Volk geworden ist. Das populaire Jnteresse Frank- reichs würde alsdann schon von selbst die Beshúkung Bel- giens und die Abwehr jeder Juntervention erheischen. Zuge- geben wird zwar, daß die bisher so blühenden Fabriken Bel- giens und sein so viele Hände beschästigender Handel eine trúbe Aussicht hätten; aber auch dem wird auf eine leichte Weise durch den Vorschlag eines Handels-Traktates mit Frank: reich, das sich leicht zu einigen Opfern verstehen würde, ah- eholfen. Allein wie verzweiflungsvoll ist die Aussicht fär

elgiens Handel und Fabriken, wenn diese auf die Opfer eines Landes rechnen sollen, das jet bekanntlich selbst, in Folge seiner allen öffentlichen und Privat-Kredit erschüttern- den Umwälzangen nach Hülfe für seinen trauernden Handel und seine stockenden Manufakturen sich umsieht.

Antwerpen, 21. Oft. Wir befinden uns hier fortwäh: rend in demselben unsichern Zustande, und der politische Ho- rizont trúbt sich uns mit jedem Tage mehr. Die Königl. Truppen scheinen die hiesige Stadt vorläufig nicht verlassen zu wollen, ‘und alle militairishen Vorbereitungen lassen auf die Absicht schließen , daß man sh bei einem Angriffe auf energishe Weise vertheidigen wolle.

Die Generale van Geen und Trip sind heute Mittags hier angekommen. :

Die Junsargenten haben vor der Brücke von Waelhem Posto gefaßt; die Königl. Truppen s jenem Punkte gerade gegenüber diesseits der Nethe. a_-hier und dort viel

„gefeuert wird, so steht zu befürchten, daß Waelhem binnen

ehr kurzer Zeit niedergebrannt seyn werde.

Der M Theil der in der Citadelle von Gent ewesenen Besaßung ist heute früh mit vier Stücken Geschüß bier angefommen und hat sogleich den Weg nach Holland einge agen.

In dem Gefechte von Lierre, wo, dem Brüsseler Búülle- tin zufolge, 300 Holländer getödtet und verwundet wor- den seyn ‘sollten, sind, amtlihen Nachweisen zufolge, fünf Königliche Soldaten zum Kampfe unbrauchbar gemacht, da- gegen aber viele Jnsurgenten gefangen genommen worden. Hier heißt es, daß man in V Oa einige Englische

Natio nal.- Sprache aufdringen zu’ wollen ; es bleibt aber

Kriegsschiffe er warte, die sich an der Mändung der Schelde

aufstellen wollen, um den Britischen Handel mit Antwerpen zu beschüßen.

Umsiärzung der provisorischen Regierung in Brüssel ist heute nichts weiter vernommen worden.

verbracht.

geplündert ; t Ò Serrden und- ließen ein füurchterliches Geschrei vernehmen ;

änner mit Fackeln in der Hand eh E die man in allen Stadtvierteln erblickte

: : E e und immer einander fragen hörte: ¡Wo gehen wir jeßt hin? Jn ihren Häusern eingeschlossen, erwarteten die ruhigen Ein-

Dies sind die fürchterlichen Folgen der Geseßblosigkeit und

seinem Pariser Frei - Corps aus Gent hier eingerüt.

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Von dem gestern hier verbreitet gewesenen Gerüchte einer

úgge, 19. Oft. Wir haben eine fürchterliche Nacht iti S Der Pôbel hat 10 bis 11 Häuser zerstört und Frauen , oder vielmehr Furien , durchliefen die

hatten sich in einzelne

wohner das Resultat dieser sürchterlichen Fragen. Nicht Ein fo gett befand sich auf der Straße, feine einzige Patrouille war da, um irgend eine Sicherheit oder Hülfe zu verleihen.

der Anarchie! j | i ber| von Pontécoulant mit Heute am Tage ist der Oberst P t ; ine Anzahl von Bôjewichtern und Unruhestiftern der Mia Nacht feftgenommen , das geschehene Unglück ist jedoch niht wieder gut zu machen. Es muß unter die Unru- hestifter viel Geld vertheilt worden jeyn; roenigstens haben die Verhafteten selbst ein Bekenntniß darüber abgelegt. Der Vicomte von Pontécoulant hat an die hiesigen Einwohner eine Proclamation erlassen, worin es heißt, daß er vom Mi- litair-Kommandanten der beiden Flandern, dem General Dú- vivier, mit Vollmacht Ae worden sey, um die Ordnung in dieser Stadt wiederherzusleüen. A De Zeitung von West - Flandern zufolge werden die festgenommenen Rädelsführer der lezten Unruhen auf einem Fahrzeuge nah Gent gebracht. Die guten Bürger veranstalten Haussuchungen, um das geplünderte Gut so viel als möglich zu. entdecken und den rechtmäßigen Eigenthümern

wi uzustellen. | y f ti , 21. Oft. Folgende Mittheilung des Grafen

von Cruquembourg, Adjutanten Sr. K. H. des ‘Prinzen von Betitiivrt- ist hier elrigegatigen „Der Prinz von Oranien beauftragt den Hrn. Oberst - Lieutenant Malherbe , sich nah Brüssel zu der próvisorischen Regiecung zu begeben uad ihr an-* zuzeigen, Se. K. H. ley Betracht der ‘Próclamation vont 16. d. M. der Meinung, daß die Belgier und Er denselben Zweek im Auge haben und ihn durch dieselben Mittel errci- chen wollen. Die natürliche Folge dieses Zustandes der Dinge muß ein E seyn, damit kein Belgisches Blut mehr fließe. e. K. H. läßt deshalb der provisori \chen Regierung vorschlagen, daß dieselbe allen zu ihrer Vers fügung stehenden Truppen . jede Bewegung gegen dieje: nigen Truppen untersage, die noch einen Theil. der Belgischen . Provinzen beseßt halten und verpflichtet si{ Se. K. H. dagegen, daß in diesem Falle von Seiten der vor Antwerpen liegenden Truppen so lange kein Angriff stattfin- den soll, als der hier vorgeschlagene Waffen - Stillitand Ln einer wie von der andern Seite beobachtet wird. Der Prinz láßt die provisorische Regierung -wissen, daß er den auf den Pontons befindlich gewesenen Gefangenen, de- ren Schifsal lediglich von ihm abhing, die Freiheit gegeben hat. Antwerpen, 19. Oft. 1830.

Der Graf v. Cruquembourg, : Oberst, Adjutant Sr. K. H. des Prinzen von Oranien.

Gesehen und genehmigt von Uns. E (gez.) Wilhelm, Prinz von Oranien:

Es is darauf unterm 20sten folgende Antwort ertheilt

vorden: „„Das Central - Comité der provisorischen Regierung von Belgien beauftragt den Hrn. Ritter v. Gamond, Sr. K. H. dem Prinzen von Oranien vorzustellen, daß, ehe in Be- ‘zug auf den Vorschlag des Prinzen, nämlich den zur B gung der besagten provisorischen Regierung stehenden Trup- pen jede Beweguug gegen die noch in Belgien befindlichen feindlichen Truppen zu untersagen, ein Beschluß gefaßt wer- den fônne, erst konstatirt werden müßte: 1) daß diese feind- lichen Truppen alle und ausschließlih von dem Ptrzen von Orariien abhängen, und daß sie ihm als ihrem alleinigen Ge-

meral’ en Chef gehorchen; 2) daß der Prinz ihnen den BVe-

fehl gegeben, die Provinz Antwerpen, die Stadt Mastricht d die Citadelle von Dendermonde (Termonde) zu ráumen und sich jenseits des Moerdyk in Holland zurückzuziehen ; 3) endlich, daß dieser Befehl pünktlich und in einer möglichst furzen Frist vollzogen wird. Die provisorische Regierung wird sich beeilen, alle Holländischen Gefängenen in Freiheit zu

seben, sobald fein einziger Belgier mehr gewaltsamer Weise

„aus der besten Quelle, daß der Ernennung des Grafen Fr. von Robiano zum Gouverneur der Provinz Antwerpen, auf dessen Verlangen, keine Folge gegeben worden ist.“

Die in Antwerpen freigelassenen Gefangenen sind gestern

hier angekommen, und von einem großen Zusammenflusse von Menschen empfangen worden.

Jn Mons haben ebenfalls bedeutende Unrußen staktge-

unden. Drei Häuser sind am Montage geplündert worden, las daß R vine bewaffnete Macht die Piünderer in ih- rem Treiben hinderte. 1: i

nison und die städtische Garde patrouillirten, in der Stadt selbst ruhig, auf dem Lande jedoh, in der Nahe von Mons, verwüsteten die Plünderer mehrere Meiereien, bis 19 derjel- ben von den ausgeschiéten Militairs festgenommen und nah

Amn Dienstage war es, da die Gar-

der Stadt gebracht wurden. Aehnliche Scenen der Anarchie haben in Charleroi, Thuin, Soignies und noch einigen ande-

t“ ‘ten stattgefunden. iy T Lürti@, 22. Ofr. Ein Theil unserer Bürger - Bewaff-

nung ist en uus dem Grafen von Betelaymont nach ngern ausgerüdt. i j

E ‘Die von déi Gouverneur unserer Provinz erlaubte freie Getreide- Einfuhr aus dem benachbarten Auslande hat noch immer nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Das Korn wird bei uns mit jedem Tage theurer ; es ist daher zu wún- schen, daß für ganz D die Getreide-Einfuhr bald ganz reigegeben werden möôge. Ba i

bt: Die Stadt Mastricht, heißt es hier, soll in großer Gâäh- rung seyn; es herrscht dort zwischen den Holländiichen- und Belgischen Truppen eine große Spannung, und dieje soll si besonders vorgestern zu erfennen gegeben haden, als der da: seibst fommandirende General Dibbets Anstand genommen, die am 16ten d. M. erlassene Proclamation des Prinzen v. Oranien zu publiziren. Gestern hat das von hier abgegangene Corps den Kommandanten der Festung zur Ucbergabe aufge-

fordert.

Deutschland. :

bura, 25. Oft. Vorgestern hat der Senat au civtete dei Weise das Beglaubigungsschreiben entgegenges nommen, wonach“ Seine Majestät der König von L Höchstißrem Kamtinerherrn und Legationsrath - außerordent ic chen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen A Malkán, den ‘von dem verstorbenen Grafen von Grote be- fleideten Gesandtschaftsposten bei diejer freien Stadt über-

ben. | i S Elie e; 92. Oktober. Von dem Großherzoglich

essishen Truppen - Corps, weiches nach Oberhessen gesandt ien war, sind heute zwei Bataillone, auf dem Rückmar- sche nah Darmstadt, hier durchpassirt.

Tr k 0h Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat- schreiben : : i Konstantinopel, 25. Sept. Wir sind jeßt genauer von der großen Umwälzung unterrichtet , die in den leßten Tagen des Juli in Frankreich stattgefunden hat, und fkôn- nen das Erstaunen und die Besorgnisse nicht genug beschrei- ben, von denen sich alle Klassen der hier anwesenden Fran- fen darüber ergriffen fühlen. Besonders ist der Handelsstand aller Nationen betrofsen , und in den Geschäften wird ein Mißtrauen bemerkbar, das sich auf die Ungewißheit der näch- sien Zukunft gründet. Zwar sind déi den meisten Europäi- schen diplomatischen und Handels-Ageuten nstructionen adt gegangen, welche sie benachrichtigen / daß für den Augen c keine Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Frankreich ne den andern Mächten vorhanden sey; aber der erste Schre R hat die Gemüther zu sehr ergriffen - als daß sie sich e erholen und in dem Geschehenen nur eín vorübergehendes die übrigen Europäischen Staaten wen! betreffendes Ereig- niß erblicken könnten. Seinerseits ist Graf Guilleminot be- müht, Jedermann zu erklären, daß die auswärtigen Verhält- nisse Frankreichs keine Veränderung erleiden würden, daß die neue Franzósishe Regierung es sür ihre erste Plliche halte, das Vertrauen der übrigen Mächte zu gewin- nen und, indem. sie ihre eigene mnere rfassung fonsolidire, zugleich den Friedenszustand mit allen Be e ê erhalten. Dennoch behaupten Einige, daß der Gra a seinen Zusicherungen nicht unbedingt traue und sich L einige Zeit von den Geschäften zurücfzuziechen wünsche. L es mag aber wohl eine falsche Vorausseßung seyn. Für die Mars haben alle Europäischen Angelegen heer - rain L aue j ; / nicht in unmittelbare Berührung , A p A

und wäre nicht Tahir Pascha sehr erdittert über

n Holland zurückgehalten wird.// T ¡Wir erfahren“, sagt das Journal de-la Belgique,

sung vor Algier und den Ausgang seiner Unterhandlungen