1830 / 321 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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über den Grafen con Kergorlay, Ex-Pair von Frankreich, so wie âber Brian, Genoude und Lubis, schreiten, welche angeflagt sind, ein vom 23. Sept. datirtes, Graf von Kergorlay, Pair von Frankreich, unterzeichnetes, und am 25. Sept. in die Quotidienne, am 27sten desselben Monats în die Ga- zette de France eingerücktes Schreiben publizirt und sich da- dur des im Art. 4 des Geseßzes vom 25. März 1822 an- gedeuteten Vergehens schuldig gemacht zu haben. Art. 3. Der Pairs - Hof wird bei der Jnstruirung und Aburteiung nach den bisher von ihm befolgten Formen verfahren. Ar t. 4. Unser General-Prokurator am Köüigl. Gerichtshofe zu Pa- ris, Hr. Persil, wird die Functionen Unsers General-Pro- furators beim - Pairs - Hofe verschen und vom ersten General - Advokaten bei demsclben Gerichtshofe, Herrn Berville, afsistirt werden, der als General - Advokat fungiren und den General -Profurator in dessen Abwesenheit vertreten wird. Art. 5. Der Kustos der Archive. der Pairs- Kammer und sein Adjunkt werden die Functionen der Ge- richts - Secretaite bei Unserm Paire - Hofe verschen. Art. 6. Unser Präsident des Minister - Raths und Unjer Großsiegel- bewahrer sind, ein Jeder, in so weit es ihn angeht, mit der Vollziehung gegenwärtiger Verordnung teauftragt, welche in das Gesc6-Bülletin eingerückt werden soll.“

Laut einer Königl. Berordnutg vom 8ten d. M. sollen außer den bisherigen Vierzig- und Zwanzig - Frankenstücken fánstig auch Hundert - und Zehn - Frankenstücke in Gold ge- prágt werden. Von den ersteren werden 31, von den leb- teren 310 Stücke auf das Kilogramm gehen. Durch eíne zweite das Münzwesen betreffende Ordnung coird für die An- fertigung der Stempel sämmtlicher Gold- und Silbermünzeu eine Mitbewerbung eröffnet, an welcher alle Französischen Stempelschneider Theil nehmen können. Die Arbeiten múüs- s)sen in drei Monaten eingereiht werden. Eine aus sicben Mitgliedern zusammengeseßte Jury wird den Preis zuer-

ennen, der für den besten Stempel der Gold- wie der Sil- bermünzen in 15000 Fr. bestehen wird.

Durch eine Königl. Verordnung vom nämlichen Tage ist fúr alle bisher begangenen Verleßungen der Forst - und Fi- scherei-Geseße cine vollständige Amnestie ertheilc worden. Die gegenwärtig in Bul befindlichen Delinquenten dieser Art sollen sogleih in Freiheit geseßt werden.

Durch zwei ebenfalls im heutigen Moniteur enthaltene Königl. Verordnungen wird der ordentliche Staatsrath und Deputirte as Baude zum Unter-Staatssecretair im Departe- ment des Jnnern und der Staatsrath Renouard zum Ge- neral-Secretair beim Justiz - Ministerium ernannk.

Der National enthält _folgende Angabe über die jez- zige Zusammensebung der Pairs - Kainmer : ¡Die Anzahl der Pairs, welche den Eid in die Hände des Präsidenten der Kammer geleistet haben, beläuft sich auf 174; 16 haben ihn Krankheits halber schriftlich eingeschicft und werden ihn später mündlich wiederholen müssen. Die Kammer besteht also aus 490 Mitgliedern, statt der 240, welche nach der Ausschließung der von Karl X. creirten Pairs noch übrig blieben. Diese Differenz von 40 entsteht 1) durch zwanzig Verweigerungen, den Eid zu leisten; 2) durch die Protestationen der Herzoge von Blacas und von Laval - Montmorency und des Grafen von Chastellux; der Präsident hatte diese Protestationen anfangs nicht als förmliche Verweigerungen betrachtet; da die Verfasser derselben aber die für die Eidesleistung gestellte geseßliche Frist unbenußt haben verstreichen lassen, so gehören sle niht mehr zur Kammer; 3) durch das Stillschweigen folgender 25 Mitglieder : der Grafen v. Andigné und v. An- tihamp, des Vicomte v. Bonald, des Grafen v. Bourbon- Busset, des Marquis v. Chabannes, des Baron v. Charette, des Herzogs v. Chevreuse, des Marquis v. Clermont - Ton- nerre, des Fürsten v. Croï, des Baron v. Damas, des Gra- fen Frayssinous, des Marquis v. Juigné, des Grafen von Labourdonnaye- Blossac, der Herzoge von Latil und von Luxembourg, der Grafen von Marcellus, von Mes- ‘nard, von Montansier, der Marquis von Nicolai und von Pastoret , der Herzoge von Polignac, von Ragusa und Rohan und des Grafen v. Quelen; 4) zwei Pairs, welche Aufträge nach dem Auslande erhalten hatten, befinden fich noch innerhalb der Frist, um ihren Eid zu leisten ; diese sind der Graf Laferronnays und der Herzog v. Escars. Nach der Aufnahme dieser beiden Mitglieder wird die Kammer aus 192? Pairs bestehen, welche berechtigt sind, in der Kammer au, sien, und von denen 40 noch nicht das erforderliche Alter er:cicht haben, um an den Berathungen Theil zu nehmen. Außerdem kann man ungefähr 30 Pairs rechnen, die si seit der Einseßung der Pairswürde noch nicht gemeldet, oder roelche diese Würde ererbt haben, aber noch nicht in die

“Kammer zugelassen worden sind.“

Die Fabrikation der Gewehre für die Armee war bis- her das Monopol der Manufakturen des Staats. Alle in Privatfabriken verfertigten Gewehre durften in der Form gar keine Aehnlichkeit mit den Kriegsgewehren haben und fonnten nur ausgeführt werden, nachdem die Commandeure der Artillerie dies bescheinigt hatten. Dieses Monopol, wel- hes schon lange und in der leßten Zeit mit erhöhter Stärke die Beschwerden der Privat -Gewehrfabrikanten- erregt hatte, wird jest aufgehoben und die Anfertigung der Waffen für den innern Bedarf wie für die Ausfuhr gänzlich frei gegeben werden. Nur sollen diejenigen Gewehre, welche Privat - Fabrikanten der Regierung zum Verkauf anbieten, den bestehenden Vorschristen gemäß in den Fabriken des Staates untersucht werden.

__ Der Moniteur theilt nachstehenden offiziellen Bericht über die Expeditions-Arme in Algier * mit : Die Einnahme von Algier und der dortige Schaß sind lange der Gegenstand von Berichten gewesen, die ganz geeignet waren, den Ruf ehrenwerther bei der Afrikanischen Armee angestellter Män- ner zu untergraben. Keine Uebertreibung ist gespart worden, um die ôffentlihe Meinung gegen dieselben aufzureizen und sie vor ihren Mitbürgern als der verwegensten und größten Ver- untreuungen s{uldig darzustellen. Die Regierung fonnte diesem Geschrei nicht gleichgü!tig zuschen. Da der Algiersche Schaß durch die Eroberung Staats-Eigenthum geworden war, so mußte untersucht werden, ‘ob dasselbe verleßt worden sey und ob die Männer , denen die Regierung ihr Zutrauen ge- schenft hatte, sich der Treulosigkeit schuldig gemacht hätten. Es wurde daher eine Untersuchungs-Kommission ernannt, welche- mit Ordnung, Genauigkeit und Unparteilichkeit verfah- ren ist und die fleinlichsten Nachforschungen nicht gescheut hat, um die Wahrheit ausfindig zu machen. Diese Kommis- sion hat nun nach ihrer innersten Ueberzeugung erklärt, daß feine Fonds aus dem Schaße der Regentschaft unterschlagen wotden , und daß alle im Umlauf gewesenen Gerüchte- von Veruntreuungen und Unterschlagungen grundlose Erdich- tungen sind. Sie hält es für ihre Pflicht, dieselben mit dem ganzen Gewichte ihrer Autorität Lügen zu strafen. Demzufolge hat der Oberbefehlshaber am 22. Oft. folgenden Tagesbefehl erlas- sen: „„„„Es gereicht dem Oberbefehlshaber zu großer Genugthuung, der Armee das Resultat der in Algier über die angebliche Plúnderung des Schabes der Kassaubah eingeleiteten Unter- suchung mitzutheilen. Die ausdrückliche Erflärung der Kom- mission geht dahin, daß vom Schaße der Kassaubah nichts entwendet worden, und daß derselbe vielmehr ganz in den Schaß von Frankreich geflossen ist. Die Kommission hat ausfindig gemacht, daß in der Kassaubah einige vom Dey und seinen Haus-Beamten zurückgelassene Effekten und Kost- barfkeiten, von denen ein Theil schon von Mauren und Juden geraubt worden war, genommen worden sind. Dies i| aller- dings betrübend ; aber trôstend ist es zugleih für den Ober- befehlshaber, die Gewißheit erlangt zu haben, daß Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, von den Truppen sowohl als vom Stabe, dem Zahlmeister Kostbarfkeiten übergeben haben, die mitten unter verworren durch einander liegenden Kleidungs- stücken und Mobilien gefunden worden waren. Auch sind in eini- gen Privathäusern von ehrlosen Menschen, deren einige sich immer bei den Armeen einschleichen, Unordnungen begangen worden. Jm Allgemeinen hat die Armee sich keinen Vorwurf zu ma- chen ; diese Versicherung giebt der Ober-Befehlshaber ihr und dem Vaterlande mit Freuden. Diejenigen, welche sich durch Privatvergehen befleckt haben, überlassen wir den Gewissens- bissen, welche sie verfolgen und unaufhörlich verfolgen werden, so wie der niht minder quälenden Furcht, Liber oder später für die Urheber strafbarer Handlungen erkannt zu werden, die zu der Vermuthung Anlaß gegeben haben, ber Staatsscha sey durch die Armee geplündert worden. Jm Namen des Ober-Befehlshabers, der General-Lieutenant und Chef des Generalstabes, Delor t.//// Man sieht also, fügt der Moniteur hinzu, daß die dffentlihe Meinung zu fal- schen Vermuthungen verleitet worden ist, Wir wollen nun- mehr hoffen, daß diejenigen, die so sorgfältig die Fehler der Beamten der Afrikanischen Armee aufzudecfen eret sind, jeßt nach erlangter besserer, Einsicht auch die von ihnen gelei- steten Dienste anerkennen und ihnen die verdiente Gerechtigkeit N o werden.“/

ippolyt Rolle, ein junger Gelehrter , ist zum Konser vator der Bibliothek der Stadt Paris M N eeGA N

Die Französische Akademie wird sich den 18. d. versam- meln, um die Nachfolger des Herrn Fourrier und des Gra- E welche beide mit Tode abgegangen sind, zu er wählen.

Beilage

2485 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats - Zeitung Æ 321.

Jm Departement des Tarn und der Garonne waren vor furzem einige Mißhelligkeiten zwischen der Civil-Behörde und der Geistlichkeit ausgebrochen, die sich geweigert hatte, das domine salvum fac regem zu singen. Das feste Be- nehmen des Präfekten, die bestimmten Befehle des Bischofs

und die Anordnungen des Ministers des Ftrinern führten

bald Alles wieder zur Ordnung zurück. Jenes Gebet ‘soll künftig bei allen religidsen Feierlichkeiten gesungen werden. Zwei Vikare, die sich dieser Anordnung nicht unterwerfen wollten, sind vom Bischofe von Montauban in ihrem Amte suspendirt worden.

Im Hafen von Rouen herrscht nach langem Stillstande der Geschäfte jet wieder die größte Thätigkeit; in einigen Tagen sind 300 Handels-Schiffe, worunter 100 Briggs und mehrere Dreimaster, die Seine herauf dort angekommen.

Die diesseitige Regierung will eine Kommission Franzd-

sischer Aerzte nah Rußland senden, um Forschungen über |

die dort herrschende Cholera morbus anzustellen.

Das Journal des Débats erwähnt lobend einer vor furzem hier erschienenen Broschúre von Randouin, einem jun- gen Schriftsteller, die den Titel führt: „Ueber den Zustand der Parteien in Frankreich und den von der Regierung zu befolgenden Gang.“/

Vorgestern Abend entstand auf dem Boulevard du Temple im Theater der Seiltänzerin Madame Saquí großer Tumult. Die Vorstellung der Seiltänzer hatte nämlich ungewöhnlich furze Zeit gedauert, und die größtentheils aus Gesellen und Arbeitern bestehenden Zuschauer waren aufgebracht, daß sie statt eines zwei- bis- dreistündigen Genusses diesmal mit einer Stunde abgespeis|t wroorden waren. Nachdem man sie gezwüngen hatte, den Saal zu räumen, versammelten sie ih daher vor dem Theater und warfen alle Fenster der Vorderseite desselben mit Steinen ein. Die zuerst herbei- gecilten Posen der National- und der Munizipal- Garde wa- ren zu s{hwach, um den Tumult zu dämpfen, und mußten mehrere in Haft genommene Ruhestörer wieder frei lassen. JFnzwischen kamen stärkere Abtheilungen herbei, welche die Ruhe wiederherstellten und mehrere Jandividuen verhafteten.

In Berdeaux befindet si gegenwärtig ein Schüler Saint - Simons, der_die Lehre seines Meisters im dortigen Vauxhall vor einer Versammlung von Stußern und Damen vorträgt. Dem dort erscheinenden Jndicateur zufolge, dürfte seine Lehre nicht viele Anhänger finden.

Aus Perpignan vom ten d. M. wird gemeldet: „Die Spanischen Flüchtlinge, welche beim ersten Angrisse bei Jon- quera geschlagen worden sind, chickéen sich an, dur die Cer- dagna in Katalonien einzurücken. Oberst Graces befehligt sie; sie sind 690 Mann stark, worunter 80 Uhlanen. Sie wollen ihre Richtung nach den Bergen von Urgel nehmen.‘“

Aus Bayonne vom 6. Nov. schreibt man: ¡Jn Bour- ges will man ein Depot errichten und die Spanischen Flücht- linge dahin shicken, wo ihnen Unterstüßung gewährt werden soll, General Mina hält sich noch immer in Cambo auf; die Generale Butron und Sancho befinden sich in diesem Augen- blicke in unserer Stadt. General Lopez-Baños ist heute früh von hier nach Perpignan abgegangen; er soll mit Verhal- tungs-Befehlen Mina's, in. Betreff der im Departement der Oft - Pyrenäen befindlichen Ausgewanderten, versehen seyn. General Plasencia kam gestern Abend hier an, um Befehle einzuholen, und is heute nach Saint-Jean-Pied-du-Port ab- gereist.‘

Großbritanien und Jrland.

London, 12. Nov. Seitdem der Kdnig sich hier be- findet, sicht man ihn bisweilen im St. James-Park in einem niedrigen Phaeton, den er selbst leitet, spazieren fahren.

Im heutigen Blatte des Courier liest man auch Fol- gendes : „Wir sind im Stande, aus authentischer, wenn schon nicht offizieller Quelle L versichern, daß Hr. van de Weyer, Mitglied der provisorischen Regierung zu Brüssel, der vor einigen Tagen hier angekommen, eine sehr befriedigende Un- terredung mit dem Herzog von Wellington gehabt hat. Am verwichenen Dienstag erhielt der genannte Herr“ eine Mit- theilung von Sr. Gnaden, in deren Folge er dem Herzog am Mittwoch aufwartete, wobei dieser ihm auf Französisch auf sein Ehrenwort erklärte, daß es in feinem Falle *)

©) Der Courier gicbt die Franzdsischen Worte: parole d'hon-

Reur Und dans aucun cas,

die Absicht sey, sih in die Belgische Regierung zu mischen ; daß die Konferenzen lediglich den Zweck hätten, dem Blut- vergießen Einhalt zu thun, und daß er hoffe, die Belgier würden ihre Regierung in einer Weise einrichten , die keine fernern Streitigkeiten in Europa herbeiführe.

Jm Hof-Journal heißt es: „Der Herzog von Ne castle soll sich bereit gezeigt haben, den Herzeg von Welling- ton zu unterstüben und seinen, so wie den Einfluß seiner Freunde zu Gunsten der Regierung anzuwenden. Die Un- terhandlungen hierüber sollen lange gedauert haben und un- ter vielerlei Bedingungen, namentlich: daß der Herzog von Wellington sich auf eine unzweideutige Weise gegen eine Par- laments-Reform und gegen jede andere Reform erflâre, ab- geschlossen worden seyn.

Der junge Mensch, der (wie vorgestern gemeldet wor- den) am Abend des 9ten in Dawning-Street verhaftet wur- de, ist von rechtlicher Familie, aber völlig exaltirt. Jn sei- ner Brieftasche hat man ein Testament gefunden, wie es ge- halten werden solle, wenn er für die Freiheit der Englischen Nation fallen solite. Es zeigt 10 Paragraphe und erregte, als es vor dem Polizei - Gericht verlesen ward, seines seltsa- men Inhalts wegen, ein allgemeines Gelächter.

Unsere großen Porter-Brauer haben in Folge der neuen Parlaments-Afte nun auch angefangen, ' Ale zu brauen. Die Ale-Brauer revangiren sich und brauen nun guten Tafelpor- ter, wie man bisher glaubte ihn nur von unsern renommirten Brauern erhalten zu können ; jeßt hat man das Gallon für ein Shilling Sterling.

Ín einem vom Courier mitgetheilten Privatschreiben aus Paris vom 10:en d. M. heißt es: „Unsere politischen Verhältnisse hängen sehr von unserer Handelsthätigfeit ab, und- die Vermehrung der einen steht mit dem Besserwerden der andern in ziemlih genauer Verbindung. Der Handel in Paris fängt an, ein günstigeres Anschen zu gewinnen. _Die Masse des Volks beginnt wieder zu jenem Zustande der Ruhe zurückzukehren, der vor den Ereignissen des Juli obwaltete und einen- so auffallenden Gegensaß zu- der heftigen Ausfre-

ung während der Revolution bildete. Das System des An- heftens von Zetteln in Paris ist von Seiten der Regierung fast ganz unterdrúcft und dadurch ein großer Bewegungs- grund zur Störung der Ruhe aus dem Wege geräumt wor- den. Unser Polizei-Präfekt ist so vernünftig gewesen, an der Stelle der früheren Gendarmen eine starke und schône Mu- nizipal-Garde zu bilden und in diese diejenigen Individuen aufzunehmen, die sich in der Revolution vom Juli unter dem Volke am weisten ausgezeichnet hatten. Diese Männer , ih- res persönlichen Muthes wegen bekannt, sind übrigens bei dem Volke im Besiß jener Art von moralischer Autorität, die so äußerst günstig für die öffentliche Ruhe ist. Man ach- tet sie, weil sie Achtung verdienen. Wie man erwartet, wer- den ke bald diejenigen Posten der National-Garden besehen, die sie mit dem Volke zunächst in Berührung bringen föôn- nen. Der aus dieser Maaßregel entspringende große Vor- theil ist der, daß das Pariser Volk, das so viel Kraft und Muth zeigte, nicht mehr, wie es unter der Jesuiten-Polizei der Fall war, seine Munizipal-Garde für einen Feind anje- ges wird, dessen Maaßregeln es sich unbedingt zu widerseßen abe. Wir haben in unserer Deputirten-Kammer mehrere sehr interessante Diskussionen über Preßgeselgebung ge- habt, und gestern sind, mit E auf die periodische

resse, mehrere liberale Maaßregeln ergriffen worden. u genauerem Verständniß derselben muß man wissen, daß seit 40 Jahren alle Regierungen in Frankreich der Reihe nach, und Jo auch die Philipps l. , damit begannen, die Presse: für frei zu erklären, und jederzeit damit endigten, eine freie Presse für sehr lästig zu finden. Ein Tagblatt in Franfreih wird stets als eine Art von wildem Thier be- trachtet, das gezähmt ift , jedoch Sicherheit für sein gutes Benehmen leisten muß. Allgemein wird es als eine Eigen- thümlichkeit seiner Natur angesehen, mehr zum Beißen als N Rathgeben geneigt zu seyn. - Deshalb mußte unter Karl

. ein Tagblatt eine Caution von 6000 Fr. Rente leisten ; diesé Summe ist jedoch nunmehr von der Deputirten - Kam-

mer auf 3000 Fr. ermäßigt worden.“ :

Niederlande.

s d aag, 13. Nov. Durch Königl. Beschluß A pn ist dée Oberst Destombes des A

in der Stadt Gorkum entbunden, dagegen zum provisorische