1830 / 343 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2666

Schaßmeister der Flotte eine neue Wahl in Dover stattfinden mußte, hat man aufs neue einstimmig zum Parlaments-Gliede für gun Stadt erwählt. Jn ‘Portsmouth ist Herr T. B. Baring zum Repräjentanten gewählt worden.

g T. Denman ist für Nottingham ins Parlament ge- wählt. f Der Herzog von Portland hat seine großen Besißungen zur allgemeinen Jagd frei gegeben, und man hofft, daß ‘die- ses Beispiel bald von cacleteta Gutsbesißern befolgt wer- den wird.

Der Globe sagte in Bezugnahme auf die in mehreren Blättern enthaltenen (von uns mitgetheilten) Notizen über die Familie des Lord Brougham, daß einer seiner Brúder, wie angegeben, nicht fallirt habe, wohl aber vor einiger Zeit gestorben sey.

In Dublin soll in kurzem eine Versammlung der dorti- gen Einwohner stattfinden, um Anstalten zum feierlichen Em- pfange des (wie ein Dubliner Blatt sich ausdrückt ) rit- terlichen und hochgesinnten Anglesea, als wiederernannten Lord-Lieutenants von Jrland, zu tressen.

Das Silbergeräth des Herzogs oon Northumberland ist für den bevorstehenden Transport von hier nach Dublin bei Lloyds versichert worden, und zwar zum Werth von 60,000 Pfd. Sterl.

Thos. Power Esqr. ist als Kaiserl. Russischer Konsul in Gibraltar anerkannt worden.

Wir haben Lissaboner Zeitungen vom 20sten v. M., ihr S§nhalt ist ohne sonderliches Interesse.

Gestern s{hwanfkten Consols nur zwischen 82ck und 7, und schlossen zu 2. # auf Abrechnung. Es war Frage nah 32 pCt., die in Vergleichung bessern Zins bringen.

Man beruhigt sich an der Börse noch immer über die Kriegs - Anstalten in Frankreich, die man als bloße Demon- rationen gegen Rußland, die zu keinem Ernst führen wür- den, ansehen will. Consols waren jedoch heute etwas flauer, insonderheit au, da die Bücher morgen geschlossen werden ; die Notirungen sind 825. 4.4.#-.I-6.2/, Und so {lossen fie auch, mit sehr wenig Umsaß, und Stocks waren knapp. Schabßkammer-Scheine 16.18.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Dez. Der Königl. Hof hat ge- ern wegen des Ablebens Sr. Majestät Franz L, Könias eider Sicilien, die Trauer auf 4 Wochen angelegt.

Man will wissen, daß der König nächstens alle Belgischen Gefangenen freigeben werde; man hofft dadurch die Freilas- fung der Holländischen Gefangenen von Seiten der provisori- hen Regierung zu bewirken.

General Destouches hat sich von Middelburg nah den -

Inseln Schouwen und Süd-Beveland begeben, um das Fort Bath zu inspiciren und die Volksbewaffnung auf jenen Jn- seln zu organisiren.

Eine Abtheilung Spanier und Portugiesen schiffte sich gestern zu Scheveningen ein; eine Masse Volkes, welches in ihnen an an dem Aufstande zu Brügge und Ostende erblicfte, überhäufe sie mit Schimpfworten und warf ihnen Steine nach.

Antwerpen, 4. Dez. Man glaubt hier, daß Holland die Mündung der Sckelde,“ weil sie zwischen zwei Holländi- schen Ufern sich befindet , für ein inländisches Gewässer an- sieht und darum, der Verordnung vom 20. Oft. gemäß, feine Einfuhr von dort in die diesseitigen Provinzen gestattet.

Im Monat Oktober sind nicht mehr als 42 Schifse hier eingegangen; im Monat November ist bekanntlih gar kein Kauffahrteischif in unsern aa eingelaufen. -

_ Brüssel, 5. Dez. Herr Devaux stattete gestern im National - Kongresse den Bericht der Central - Section über verschiedene die neue Verfassung betreffende Fragen ab. „Soll és zwei Kammern geben ?// so lautete die erste Frage, welche von sämmtlichen Sectionen mit großer Stimmen - Mehrheit hejaht worden ist ; nur 35 Mitglieder waren für eine einzige Kammer. Auf die Frage: „Von wem soll der Senat er- nannt werden?‘/ waren zehn verschiedene Antworten ertheilt worden : 1) direkt vom Staats - Oberhaupte; 2) zur Hâälste von demselben und zur Hälfte von den Provinzial-Ständen ; 3) vom Le en vor 1 aus E

m von den ern der zweiten Kammer, 4) die ihm von Wählern, welche ein viel böberes Sa cte rhm entrichten, 5) die ihm von der zweiten Kammer selbst, und 6) die ihm von den Provinzial-Räthen vorgelegt wörden; .7) direkt von den Wählern; 8) von den Provinzial - Ständen, aus einer ihnen vom 2E vorgelegten Liste von dreien Kandidaten ; 9) und 10) endlich soll der-König drei Kandidaten erwählen, von welchen entweder die zweite Kammer zwei, oder der Se-

andidaten - Liste, die

nat einen und die zweite Kammer den andern soll streichen fônnen, so daß der Uecbrigbleibende Senator wird. Die dritte Frage: „Soll die Senator-Würde erblich, auf eine gewisse Zeit beschränkt oder lebenslänglih seyn ?// wurde mit großer Stims- men-Mehrheit dahin beantwortet, daß die Würde lebenslänglich, nicht aber erblich seyn soll; 20 oder 30 Stimmen waren für die Ernennung auf bestimmte Zeit und eine sehr kleine An- zahl von Mitgliedern für die Erblichkeit. Die vierte Frage : ¡Welches soll die Zahl der Senatoren seyn?‘ ist von mehre- ren Sectionen gar nicht untersucht worden; einige meinten, F oder 1 auf 100/000 Einwohner ; andere sagten, es würde gefährlich seyn, die Zahl beschränken zu wollen. Auf die fünfte Frage: ¿Welches Steuer -Quotum soll man bezah- len, um Senator werden zu fönnen?// wurden sehr abwei- chende Antworten ertheilt. Die sechste Frage lautete: „Jn welchem Alter soll man Senator werden können ?“/ Man entschied sih mit großer Mehrheit fúr das Alter von 35 Jah- ren. Die leßte Frage endlih, ob Senatoren ein Gehalt be- ziehen sollen, wurde im Allgemeinen mit „Nein‘/ beantwor- tet. Die Central - Section selbst hat sich über diese verschie- denen Fragen ebenfalls auf ähnliche Weise, und zwar mit glei- chen Abweichungen, ausgesprochen. Bestimmter entschied man sich nur dahin, daß die

dúrfe; daß sie 1000 Fl. jährlicher Steuern entrichten müß- ten ; daß sie kein entscheidendes, sondern nur ein suspensives Veto haben; daß sie mit Ausnahme von Finanz- und den die Armee betressenden Gegenständen auch die Jnitiative be- siben, und daß endlich ihre Sibungen öôffentlih seyn sollen. Die Versammlung wird am nächsten Dienstage alle diese Fra- gen im General-Comité nochmals in Berathung ziehen,

Gestern hat mit großem Pompe eine kirchliche Feier zum Andenken aller in der Revolution bisher Gebliebenen sattge- funden. Der Groß-Vifar Sterckx las in der St. Gudula- Kirche die Messe, wonächst auf dem St. Michaels-Plake der Grundstein zu einem Denkmale gelegt wurde.

Dänemark.

_ Kopenhagen, 4. Dez. Unterm gestrigen Datum ist eine Kommission, bestehend aus dem Grafen W. - Moltke (von der Staatsschulden-Direction, der die. Zoll-FJntraden an- gewiesen sind), dem Etatsrathe Meyer (vom Finanz-Kollegium), dem Konferenzrathe Schleyer und den. Etatsräthen Thonning und Müller (von der Zoll-Kammer), den Etatsräthen Jensen und Höôpp (von der Schleswig - Holsteinisch - Lauenbur gischen Kanzlei) und den Etatsräthen Schirach und Thomsen (von den Obergerichten in Glückstadt und Schleswig) ernannt und mit definitiver Abfassung einer lange beabsichtigten und vor- bereiteten neuen Zoll - Verordnung und Zoll - Einrichtung für die Herzogthümer beauftragt worden.

Deut chQ1a:n d

München, 4. Dez. Gestern Abends 8 Uhr erschreckêcte Feuerruf die Bewohner der Hauptstadt. Jn dem neuen Ksd- nigsbau drohte cine Feuersbrunst auszubrechen. Die Flamme hatte, wahrscheinlich in Folge einer Unvorsichtigkeit, in dem innern Gerüste fch entzündet, wurde aber zum Glück noch in ihrem Keime erstickt. Jm Theater mußte, der Stôrung wegen, der Vorhang fallen, wurde aber nach einigen Minu- ten wieder aufgezogen und dem Publikum angezeigt, daß die - Gefahr schon vorüber sey, worauf das Stück bis zum Ende

ganz ruhig ausgespielt "wurde.

Freiburg, 2, Dez. Jn der d ertgen Zeitung liest man Folgendes: „Nachstehendes herrliche Ministerial-Resfript, wiewohl es unmittelbar nur zur Bekanntmachung an die Be- amten und Wahl - Commissaire bestimmt ist, spricht durch sei- nen edlen, allen guten Bürgern höchst kostbaren, beruhigen- den und’ erfreuenden Jnhalt die allgemeine Bekanntmachung, wenigstens auf Privatwegen, an. Wir nehmen es daher nach diesem vollen Jnhalt als erwünschtesten Schmuck in un- sere Blätter auf:

Ministerium des Jnnern. | Karlsruhe, den 26. Nov. 1830.

Da die Wahlen der Abgeordneten zur Stände-Versamm- ‘lung nächstens stattfinden werden, hinsichtlich derselben aber die Frage: Ob und welchen Einfluß die Regierung auf. diese Wahlen ausüben dürfte? theils öffentlich, theils im Stillen angeregt worden ist so hält es die Regierung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs für Pflicht, ihre Gesinnungen über diesen Gegenstand flar und unzweideutig auszusprechen und in Nachfolgendem vor Lai zur Kenntniß derjenigen Staats- diener gelangen zu lassen, welchen sie die Verwaltung in den verschiedenen Kreisen anvertraut hat, damit solche über

deren Willen und über den Sinn, in welchem sie hiernach

j Zahl der Senatoren nicht weni-. ger als 40 und nicht mehr als 100 Mitglieder betragen

gere T

N S t ce s S (E E Ma AR E T I fr E Ee E s E E s e E A E S E : R R G s E R E S D R R E E E

einzigen Bedienten einem

2667

sich äußern und handeln sollen, um so gewisser außer Zweifel seyn mögen.

Schon in den ersten Augenblicken, in welchen Se. Kd- nigl. Hoheit der Großherzog, nach dem Willen und unter dem Schuß der Vorsehung, die Regierung des Großherzog- thums angetreten, haben Höchstdieselben die feierlihe Zusage ertheilt und ‘dffentlih verkündet, die Verfassung des Landes heilig halten zu wollen.

Diese Zusage ging aus der innern Ueberzeugung hervor, daß Se. Königl. Hoheit mit der Regierung des Landes zu- gleich die Verpflichtung übernommen hätten, die Verfassung desse een nach ihrem Jnhalte-und Zwecke wahrhaft und treu u erfüllen. : j Ï Hiernach fonnte die Großherzogl. Regierung auch nicht den Gedanken hegen, die Staatsbürger des Großherzogthums in einem der wichtigsten Verfassungsrehte zu beschränken oder auf die Wahlen zu Gunsten oder zur Ungunst irgend einer Person, durch welche Mittel es auch sey, einzuwirken.

Im Gegentheil es ist ihr Wille, daß auf die einzelnen Wahlen von Seiten der Regierungs - Beamten weder mittel- bar noch urimittelbar eingewirkt werde.

Dagegen fönnen die höheren und niederen Beamten bei schicklicher Gelegenheit , namentlich gegen die Wahlmännex im Allgemeinen (und ohne Bezug auf bestimmte Personen, sih dahin äußern : /

Die Prüfung und Wärdigung der auf dem Landtag zu verhandelnden wichtigen Gegenstände, vor welchen alle öôrtli- hen und persdnlichen Jnteressen in den Hintergrund treten, erforderten redlihe und verständige Männer, welche, mit den Bedürfnissen der Zeit, insbefondere hinsichtlich des Großher- zogthums, befannt, zu beurtheilen vermöchten, was in der Gegenwart zu bewirken und was der nächsten und der spä- tern Zeit zu überlassen seyn; die, geneigt, alle Meinungen zu hdôren, alle Gründe abzuwägen, in ihrem Urtheil sich frei hielten von dem Einfluß oder dem Zwang Ger Par- teien ; dié ihre Ansichten mit Freimüthigteit, mit - nstand und Würde vorzutragen wüßten und, wenn sie öffentliche' Ein- richtungen oder einzelne Vorgänge zu tadeln fänden, sih ver- gegenwärtigten, daß nur derjenige Tadel wohlthätige Folgen haben fônne, der belehrt, aber nicht aufregt und nicht erbit- tert, der auch nicht um die Gunst des Augenblicks zu errin- gen, sondern in dem Wunsch nach dem Bessern vorgebracht wird. '

Solche Abgeordnete, die in diesem Sinn und auf diese Weise handelten und nach diesem Ziele strebten, fónnten auf den gerechten Dank ihres Fürsten so wie des gesammten Landes Anspruch machen.

Im Uebrigen werden Se. Königl. Hoheit der Großher: zog thun, was die Pflicht und die Ehre von Jhnen fordert, mit Treue- und Gewissenhaftigkeit, ohne Zögerung, aber auch ohne Uebereilung. |

Ihr höchstes Bestreben seit dem Beginn Jhrer Regie- rung war fein anderes und wird fein anderes seyn, als das Ihnen von der Vorsehung zur Regierung anvertraute Land, das Sie mit Liebe Jhr Vaterland nennen, in Beziehung auf bürgerliche Freiheit, Sittlichkeit und Wohlstand der hohen Stufe entgegen zu führen, der es nach seinen Verhältnissen empfänglih und nah dem Charafter seiner aufgeklärten, fleißigen und thätigen Bewohner rwoûrdig ist.

Se. Königl. Hoheit zählen hierbei auf die Liebe und Treue ihres Volkes und auf die Unterstüßung aller redlich gesinnten Freunde des Vaterlandes.

Der Kreis- Direktor hat dies zur Kenntniß der Beam-

ten und der Wahl-Kommissarien zu bringen. Frhr. v. Berckheim.““

Bei der gestern stattgehabten Wahl der Wahlmänner wur- den durch Stimmen-Mehrheit gewählt, die Herren : 1) Hof- rath und Prof. Dr. von Rotteck; 2) Siegel, Apotheker ; 3) Hofrath und Prof. Dr. Beck; 4) Schinzinger , Universitäts- Wirthschafts - Administrator ; 5) Wegel, Hofgerichtsrath ; 6) Bannwarth , Ober-Bürgermeister ; 7) Erggelet, Wachszieher ;

8) Keller, Vogt in Herdern. \ Der Königl. Französische Bot-

Karlsruhe, 4. Dez. i schafter am KK. Oesterreichischen Hofe , Marschall Maison, ien hier durchpasstiirt.

ist diese Nacht auf der Reise nach }

Wolfenbüttel, 8. Dez. Die leßthin erwähn- ten Gerüchte, daß Herzog Karl von Osterode aus nah See- sen gegangen sey, haben sich nicht bestätigt. Nachdem der Herzog in Folge des vor seinem Absteige - Quartier in Oste- rode entstandenen Aufruhrs, mit Zurücklassung seiner Wagen, die Flucht ergriffen hatte, seßte er zu Fuß, und nur von einem

ranzosen begleitet, auf der Nordheimer Heerstraße den Weg fort und erreichte, nach Verlauf von beinahe zwei Stunden, das Dorf Dorste, wo-

selbst er erschöôpft und ermattet in dem dortigen Wirthshause anfam und, um sich nur einigermaßen zu erholen, sich auf ein Strohlager warf, jedoch schon am andern Morgen sehr frúh des Wirths einspännigen Akerwagen, auf welchen in der Eile einige Bunde Stroh gelegt wurden, bestieg und nah Nordheim eilte. Gegen 6 Uhr des Morgens langte der Her- zog, durchaus unkenntlih, bei dem Gastwirth Sonne daselbst an, äußerte große Unruhe und Beängstigung und forderte nach Heili- genstadt Reitpferde, welche man ihmindeß, da der Wirth die Ange- fommenen fär flächtige Studenten hielt, verweigerte. Er sah sich daher gezwungen , cinen Wagen mit zwei Pferden von dem- selben zu miethen , der ihn entbeder nah Wikßenhausen oder Heiligenstadt dieses wurde unbestimmt gelassen fahren sollte. Nach 6 Uhr fuhr der Herzog aus Nordheim, ent- {loß sich aber, dicht vor Göttingen den Weg nah Heiligen- stadt einzuschlagen, welches er auch am Nachmittag erreichte. Den neuesten Nachrichten zufolge, ist Herzog Karl vorge- stern von Heiligenstadt in Gotha eingetroffen. Der Graf von Oberg, Abgesandter der Braunschweigischen Landschaft an Se. Majestät den König von Großbritanien, ist am Zten d. M. úber Frankfurt a. M. von London wieder in Braun- chweig angelangt. Vorgestern Morgen um 6 Uhr fam der Landes-Steuer-Sccretair Bolte, welcher bisher bei dem Hof- und Justizrath Dr. Fricke in Franffurt a. M. und Fulda als Secretair fungirt hatte, in Begleitung zweier Seesener Bâr- ger Offiziere in Braunschweig an; Nachmittags traf auch der Hauptmann Bause, von Gotha zurücffommend, daseibst ein. Gotha, 7. Dez. Der Herzog Karl von Braunschweig, welcher am Zten d. über Eisenach hier eingetroffen war, & nach viertägiger Anwesenheit hierselbst, in verwichener Nacht von hier nah Meß abgereist. Frankfurt, a. M, 5. Dez. Am erften Tag der ver= fossenen Woche war etwas Lebhaftigkeit im Handel mit Oester- reichischen Staatspapieren zu bemerken , die mittleren Sypefkulan- ten machten einige Ankäufe noch auf den November-Abrechnungs- Termin , und die Course zogen etwas an. Die Differenz gegetit die leßte Bdrsen-Rotirung betrug bet den Metalliques ¿ pCt., bet den Bank-Actien 6 Fl. pro Stück, bei den Partial 4 pCt. und beiden Polnischen N » Rthlr. Den Grnnd zu dieser momentane Besserung suchte man in dem Umstand, daß gerade von Wien per Esta- fette höhere Course gekommen waren, auch die Englischen Stocks nach den neuesten Berichten etwas fester standen. JFnzwischen kam es doch u keinen nahmhaften Umsäßen, indem die bedeutenderen Ge- häftsleute sich fill verhielten und cher ein Fallen der Course zu erwarten schienen. Die am 30. Nov. eingetretene Liquidation fiel fúr die Spekulanten aufs Steigen ungünstig aus. Jn allen Gattungen der Fonds, vorzugsweise aber tin den Hauptsorten Oesterreichischer Effekten, waren bereitwillige Abgeber am Markt; es herrschte allgemeine Flauheit, und die Course sämmtlicher Pa- piere erfuhren eine rúckgängige Bewegung. Veranlaßt wurde diese Erscheinung vortichinlich durch die Rückwirkung, welche die zu Wien und Paris gefallenen Notirungen auf unsern Plaß übten. Es ergab sih cin flarker Ucberfluß effektiver Stücke, besonders der Oesterreichischen Haupt-Effeêten, und unter diesen wieder der 4proc. Metalliques; viele reelle Ablieferungen fanden siatt, wäh- rend unsere ersten Häuser durchaus keine Kauflust zeigten , viel- mehr ihre Baarschaften fes an sich hielten. Geschäfte auf fire Lieferung wurden durchaus nicht hien. V obschon fich viele Ab-

geber mit Offerten bemerklich machten. Vom 1. bis 4. Dezember gingen die Course der Staatspapiere noch mehr zurück. Viele unserer mittleren und kleinen Spekulanten boten ihre Effekten aus. Die Folge war, daß 5proc. Metalliques um à dis ¿ pCt./ 4proc. Metalliques um ? pCt.- Bank-Actien um 12 Fl. pr. Stück und Partial um § pCt. wichen, und selbst zu den billigeren Prel- sen sich fein Kaufen einstellen wollte, was auch nicht anders seyn konnte, da sich alle panien und merkantilischen Berichte in diesen Tagen vereinigten, die Course zu drücken und das Ver- trauen zu hemmen. Die aus A laut gewordene Kriegs- besorgniß, der noch immer höchst verwickelte Zustand der Belgi- e Angelegenheiten, die Rüstungen der graßen Mächte, der be- enkliche Zustand aller Haupt-Bbrsen diese stdrenden Verhältnisse usammen konnten nur sehr nachtheilig auf das Geschäft in Staats=

fekten wirken. Fn Holländischen Fonds ging, in Fol ederanhaîtend ungünstigen Berichte von Amsterdam, durchaus nichts um; es wa- ren wohl Abgeber, aber keine Nehmer dafür am Play. Der be- deutende Rückfall dex Spanischen Fonds an der Pariser Börse

| verfehlte nicht, auch hier zu wirken; sie waren ganz ohne Nach-

frage. Auch die Neapolitanischen Papiere, ils Tas sich solche zu Paris fester hielten, erfuhren bei uns ein ziem iches Sinken ; cines unserer angesehensten Häuser machte darin cinige Verkäufe. Pol- nische Loose haben sich nah Eingang mehrerer Aufträge zum An= n e von Hamburg und Berlin kamen, gege baar ziem= e war darin keine Nachfrage. Das Ucherfluß am Plah,

Der Zinsfuß bei fekten fett i bis 5 pCt. fúr's Jahr. Jm Wechsel - Handel

veraatraene Woche wenig Leden. Nur London, Päris ‘aller Sichkeit un “Wien C S. waren etwas gesucht. Ln allen übri- gen Devisen blicb es still und ohne Frage. Gute D skonto-Briefe

en, d

3 t uf Lieferung in einem Monat s GRELIS Le x f See Geld is fortdauernd im

und liegt dessen viel müßig in den Kassen. Prolongationen Tod bei Jm Vechs von Ef-