1830 / 353 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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n den Ton der Brüsseler und Lütticher Zeitungen einscimmt. Jn Antwerpen warten die Kaufleute sowohl als die zahl- reichen Hafen- und Docks - Arbeiter immer noch auf die Freigebung der Schifffahrt; es liegen in Vließingen nicht weniger als 32 nah Antwerpen bestimmte Kauffahrreischisse, von denen 9 aus Rupland, 7 aus Spanien und Havana, Z aus Großbritanien, 3 aus den Vereinigten Staaten von Nord - Amerika, 3 aus den Holländischen Kolonieen, 2 aus Franfreih, 2 aus Portugal, 1 aus Triest, 1 aus der Le- vante und 1 aus Rio- Janeiro gekommen; außerdem haben 12 Schiffe bereits die Rhede von Vließingen wieder verlassen und sind nah anderen Häfen abgegangen. Sollte es aber au, wie. zu erwarten steht, jenen 32 Schiffen gestattet wer- den, nah Antwerpen hinagufzusegeln, so wücde dies zwar die múßigen Hände für einen Augenbli beschästigen ; die Stag- nation des Handels jedoch, der Antwerpen unter den gegeun- wärtigen Umständen durchaus nichc entgehen fann, dürfte sehr bald wieder die alte Unzufriedenheit und eine vermehrte Gefahr für das Bestehen der provisorischen Regierung her- deiführen.

Breda, 14. Dez. Das mobile Lager befindet sich in seinen alten Stellungen. Am 11. veranlaßten einige Kano- nenshússe, die, wie man glaubte, von Turnhout herfamen, einigen Allarm im Dorfe SGiuneke. Jn wenigen Augenblik- fen war die Jnfanterie unter Waffen, die Reiterei zu Pferde und das Geshú6 angeschirrt. Es wies sich indessen aus, daß die Kanonenschüsse entweder bei Uebungen der Jusurgenten oder von den bei Gertruidenberg ltegenden Schissen gefallen waren. Unsere Cantonnements sind auf allen s{wächeren Punkten durch Erdwälle, Pallisaden und Verhaue verstärkte worden. Der Feind hat Westwezel, Hoogstraaten, Meerzen und Turnhout verschanzt und einige Batterien auf der Land- Fraße zwischen Antwerpen und unserer Stadt aufgeworfen. Die Jusurgenten haben Versuche gemacht, durch Ziehung ei- nes Dammes in der Mark die hiesige Ueberschwemmung zu hemmen; es ist ihnen aber nicht gelungen. Jn diesen Tagen find Montirungsstücke für die Belgischen Truppen angekommen.

Se. Excellenz der Oberbefchishaber der Armee, General- Lieutenant van Geen, ist in Begleitung des Chefs des Gene- ralstabes’, Major Nepveu, und des Kommandanten seines Hauptquartiers von einer Jnspection der Vorposten hierher zurückgekehrt. Sonntags hatte Se. Excellenz die starke Be- \abung von Tilburg, bestehend aus Abtheilungen von Infa1- terie, Jägern, Reiterei und Geschúb, so wie ein starkes Corps freiwilliger Jäger, in Augenschein genommen. Tages darauf besichtigte Se. Excellenz die Besaßungen von Goirli, Gilzen und Bavel und deren at von und gab úber den Zustand derselben seine vollkommene Zufriedenheit zu erkennen. Ucberall

igte ih der beste Geist und däs glühendste Verlangen, den Eeind zu befämpsfen.

Am Dienstage wurden hier 18 sogenannte Brigands eingebracht; wie es heißt, famen sie von Antwerpen.

Aus Leiden und Zütphen ist hier ein für das Garnison- Hospital sehr werthvolles Geschenk eingegangen. Es besteht aus Französischen und Rhein-Weinen, Zucker, Thee und an- deren Erfrishungen, Matraßen, Decken und sonstigen Be- dürfnissen und wurde von einigen Damen der genannten beiden Städte, so wie von einer Anzahl von Dienstboten, eingesandt.

Brüssel, 15. Dez.

| Die gestrige Sibung des Kon- gresses ‘wurde wie gewöhnlih durch eine Mittheilung der

eingegangenen Bittschristen eröffnet, Herr Gilbert -Frère suchte darum nach, daß die neue Belgische Verfassung in einem zwar deutlichen und gedrängten, jedoch auch poetischen and wo möglich musikalischen Styl abgefaßt werde; ferner _môge sie so furz seyn, daß jeder Bürger sie auf seiner Schnupftabacfsdose abgedruckt in der Tasche tragen könne. Un der Tagesordnung war die Fortseßung der Diskussion über die beiden Kammern. Der Graf Felix von Mérode ließ sich zu Gunsten eines auf Lebenszeit zu ernennenden, jedoch nicht erblichen, Senats vernehmen. Er sey zwar, sagte er, der Meinung gewesen, daß eine einzige Kammer dem Belgi- schen Bolke genúgen würde; bekannte liberal gesinnte Män- uer tines benachbarten Staates hätten ihm jedoch durch ihre Bemerkungen Zweifel darüber eingeflößt , e die fünsftige Regierung Beigiens sih mit einer einzigen Kammer werde fonsolidiren fônnen. Er ging die Geschichte der Französischen

airs - Kammer während der leßten 15 Jahre durch und uchte daran nachzuweisen, daß es nur der Umstand sey, daß die Ernennung der Pairs vom Könige allein ausging, was das Vertrauen zu dieser Kammer schwankend gemacht habe. Daraus zog er den Schluß, daß die Nation auch ihre Senatoren zu èrwählen habe, und zwar würdet die am mei- fen Besteuerten vorzugsweise sowohl zu den Wählenden als

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zu den Wählbaren gehören , zu welchen Leßtern er auch die Mitglieder der zweiten Kammer gezählt wissen wollte. Er machte ferner den Vorschlag , daß, sobald die erste Kammer ein Geseß, welches das Staats - Oberhaupt. und die zweite Kammer angenommen, zu wiederholtenmalen verworfen habe, sodann eine gemeinschaftliche. Sißung der beiden Kammern stattfinden- soll, um auf diese Weise endlich die Entscheidung zu finden. Herr Nothomb meinte, cine einzige Kammer

sey. zwar recht gut, um eine Revolution durchzuseßen; sobald

diese jedoh bewirkt sey, müsse man die Jdee einer einzigen Kammer fahren lassen und zu zweien zurückfehren. Seiner Meinung nach dürfe es jedoch keine bevorrechtete- Wähler- Klasse geben ; jeder Bürger, gleichviel, welche Abgaben er zahle, müsse vielmehr Wähler seyn. Herr C. v. Brouckere sprach für eine einzige Kammer. „Wir fkönnen‘/ sagte er, „England nicht nachahmen, weil wir weder seine alte Aristokratie, noch [eine verôdeten Burgflecken besißen; wir dürfen au Fraukreich nicht sflavisch nachahmen , weil uns- weder seine Lebendigkeit noch sein ungestümer Charakter cigen ist, Ruhe und Ver- nunft machen die hervorstechenden Züge unsers Charakters aus, und diese gestatten uns, uns mit Einer Kammer zu be- gnügen. Auf diese Weise bewahren wir unsere Nationalität und besiegen die Umtriebe derjenigen, die im Dunkeln arbei- ten, um uns unsere Unabhängigkeit zu rauben. Mehrere Reduer ließen sich noch für und wider einen Senat verneh- men. Endlich ging man um 4 Uhr auseinander, um-sich noch am selbigen Tage wieder zu einer Abend-Sibung zu versammeln. i i

Um 7 Uhr fam der Kongreß wieder zusammen und be- gann die abgebrochene Diskussion aufs neue. „Jm Verlaufe derselben verlas der Präsident folgende Mittheilung: ;

¿73h habe die Ehre, Jhnen anzuzeigen, daß das diplo- matische Comité im Laufe des Tages eine zufriedensteliende Antwort von Seiten der fünf großen Mächte äber die Auf- hebung der Blokade und die freie Schelde-Schifffahrt erhal- ten hat. Jch werde es mir zur Pflicht machen, dem Kon- gresse davon morgen eine amtliche Mittheilung machen zu lassen. Der Präsident des diplomatischen Comité.

; S. Vandeweyer.““

Achizehn Redner ließen sh in dieser Abend - Sibung úber die an der Tages- Ordnung befindliche Frage vernehmen ; es war 11 Uhr Nachts, und 9 Redner waren noch: nicht ab- solvirt; man entschloß sih daher, die Fortsezung der Dis- kussion abermals zu vertagen. Fus

Seit dem 29. Oft. sind von dem Gerichts-Hofe in Ni-

velles 243 Personen wegen der in der Nähe dieses Ortes verúbten Forstfrevel verurtheilt worden.

Deutschland.

Schwerin, 16. Dez. Die Feier des Geburts - Festes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs am 10ten d. e (9A gann Morgeus mit einer Festmusik des Stadtmusifkus Har- tig. Um 10 Uhr feierte das Fridericianum durch Rede und Gesang den festlihen Tag; Mittags und Abends erschalitén

“in. mehreren frohen Zirkeln freudige Wünsche für das fernere

Wohlergezen des geliebten Landes - Fürsten. I. J. K.K. H.H. der Erbgroßherzog und die Erbgroß-

| herzogin sind gestern von Ludwigslust hier eingetroffen und

werden sich morgen dahin zurückbegeben. Braunsch1oeig, 18. Dez. Nachstehendes ist der voll- ständige Inhalt des (vor einigen Tagen erwähnten) Cirka- lars des landständischen Ausschusses an die Mitglieder : ¿Mittelst Resfripts Herzogl. Staats-Ministeriums vom 6ten d. ist uns ein Beschluß des Durchlauchtigsten Deutschen Bundes vom 2ten d. mitgetheilt, nah welchem derselbe, durch- drungen von der Ueberzeugung, daß- unter den obwaltenden Umständen die Erhaltung der Ruhe und geseßlichen Ordnung im Herzogthume Braunschweig eine von der Autorität des Bundes gusgehende unverweilte Verfügung in Beziehung auf die Regierungs-Gewalt daselbst gebieterisch erheische, und daß eine definitive Anordnung wegen“ der künftigen Regierung dieses Herzogthums von Seiten der Agnaten nah den Be- stimmungen der Hausgeseße und des Herkommens nicht werde umgangen werden können, 1) Se. Durchlaucht den Herzog Wilhelm von Braunschweig ersucht, die Regierung des Her- zogthums Braunschweig bis auf Weiteres zu führen und, daß dieses auf Veranlassung des Deutschen Bundes geschehe, ds fentlih bekannt zu machen ; 2) den berechtigten Agnaten Sr. Durchlaucht des Herzogs Karl von Braunschweig anheim giebt, diejenige definitive Anordnung fúr die Zukunft, welche bei diesem beklagenswerthen Stande der Dinge die dauernde Ruhe und geseßliche Ordnung in dem Herzogthume

Braunschweig erheisht, in Gemäßheit der Herzogl. Braun-

schweigischen Hausgeseße und -des in Deutschen und anderen

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souverainen Häusern üblihèn Herfommens zu berathen und zu bewirken, so wie auch eine baldige Benachrichtigung über die in solcher Art getroffene Feststellung dem Deutschen Bunde zur Anerkennung zufommen zu lassen. Zugleich ist uns in jenem Resfkripte erôffnet, wie dem Durchlauchtigsten Her-

zoge Karl von der hohen Bundes - Versammlung jener Be- |

\hluß mit dem Hinzufügen bekannt gemacht sey, ,/ „daß ihn der Bund nicht mehr für befugt erachte, Regierungs - Rechte in dem Herzogthume Braunschweig auszuüben, sondern nur

Se. Durchlaucht den Herzog Wilhelm als Regenten an-

sehe. ‘/// Wir beeilen uns, Sie von diejen That- Umständen , welche in der mehrfachen Hinsicht, daß der er- sehnte Zeitpunkt des definitiven Regierungs / Antritts des Durchlauchtigsten Herzogs Wilhelm danach als sehr nahe si zeigt, und eine jede Unterstüßung der Versuche des Herzogs Karl zum Umsturze der dermaligen Ordnung nicht nur im hiesigen Lande, sondern auch in den sämmtlichen Bundesstaa- ten, fortan als straffällig erscheinen muß, im hôchsten Grade wichtig und erfrenlich sind, sofort in Kenntniß zu seßen.

Braunschweig, am 7. Dez. 1830.

Die zum engeren Ausschusse der vereinigten Braunschweig- Wolfenbüttelschen und Blankenburgischen Landschafct Verord-

neten. v. Búlow. v. Strombecf. F. Langerfeldt.“

Hiesige Blätter melden heute aus Holzminden, 11. Dez. : „Gestern Morgen noch vor Tage wurden wix durch die !Allarmtrommel abermals unter die Waffen gerufen. Obgleich neh in größter Eile die für die hiesige Bürger- Garde nachgelieferten Gewehre vertheilt werden mußten, so war doch binnen einer halben Stunde das ganze Bataillon auf dem Marfktplabe versammelt und erfuhr hier , daß. nach einer so eben angekommenen Stasffette der- Herzog Karl sich in Alfeld aufhalte und von da einen Angriff auf das Land zu machen beabsichtige. Wäre man dem laut ausgesprochenen Wunsche der Meisten gefolgt, so wäre ohne Weiteres das ganze Corps sofort ausgerückt. Allein bei der Unzroecckmäßig- feit einer solchen Maaßregel, welche untér den obwaltenden Umständen eben so unnüß als unbejonnen gewejen wäre, be- \schränfte der Commanderr der Bürgergarde, der Major von Sommer , sich darauf, die treslih eingeübte und von dem besten Geiste beseelte Schüken-Compagnie nah Eschershaujen zu detaschiren, um von da aus in Verbindung mit den Bür- ger-Garden von Eschershausen utrd Stadtoldendorf weiter zu operiren. Den rüstigen Garde-Schúben währte die Herbeischaf- fung von Transportwagen, welche schr gemächlich betrieben wurde, zu lange, und faum eine Vierstelstunde nach dem Allarmzeichen rückten sie unter Gesang und Hörnerschall aus der Stadt. Auf der andern Seite wurden Patrouillen be- rittener Bürgergarden in den Solling geschickt, verdoppelte Wachen am Tage gehalten und insbesondere ein ‘Posten auf den Thurm gestellt, um von da aus sämmtliche Straßen fortwährend zu beobachten. Auch das hier garnisonirende Detaschement des Herzoglichen Militairs rückte nach Eschers- hausen, nachdem endli die Transportwagen zusammenge- bracht waren. Spät Abends kehrte die Schüßen - Compagnie mit der Nachricht zurúck, daß Alles nichts , als ein blinder Lärm, und- duch einen Göttinger Studenten, welcher dem Herzoge Karl sprechend ähnlich sehe, absichtslos veranlaßt sey. Der Vorfall würde also nicht der Erwähnung werth seyn, wenn nicht theils die Bereitwilligkeit und Entschlossenheit der hiesigen Garden und des Herzoglichen Militairs eine dffent- liche Anerkennung verdienten, theils der Wunsch ausge\pro- chen werden múßte, daß doch immer, und zwar so oft als möglich , (von der Hauptstadt aus die genauesten Nachrichten úber den Aufenthalt des Herzogs Karl in- alle Landestheile geschicét werden möchten.“ j

Auch in Hasselfelde hat sih bereits eine Bürgergarde ge- bildet, welche 240 Mann zählt und stets bereit ist, für Her- zog Wilhelm Gut und Blut zu opfern.

München, 15. Dez. Das Königl. Regierungs-Blatt enthält eine Allerhöchste Verordnung vom 12ten d. M. wegen unverzüglih vorzunehmender, Wahlen der Abgeordneten zur Stände - Versammlung ; in derselben heißt es unter Anderem ; ¿Es ist: dabei Unser ernster Wille, daß Unsere Behörden sich jeder Beschränkung der Freiheit der Wahlstimmen und jeder Benußung des: obrigkeitlichen Einflusses zur Leitung der Wahl- Männer mit strenger Gewissenhaftigkeit enthalten dagegen aber äuch unzuläßigen Einflústerungen- Drit- ter durch nachdructsamen Uuünd sorgfältigen Vollzug der bestehenden Geseße kräftig begegnen. ‘/

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Zürch, 11. Dez. Durch Kreisschreiben vom “7. "Dez. werden von dem Vororte Bern sämmtliche Stände eingela-

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den, mit Junsiructionea zu ver|ehende Abgeordnete zu einer außerordentlichen Tagsaßung zu schicken, die am 23. Dezem- ber ihre Sißungén in Bern eröfsnen soll, und als deren drei- fachen Zweck das Rundschreiben bezeichnet: 1) Wiederher- stellung der Ruhe und Ordnung im Jnnern; 2) Sicherung des regelmäßigen Fortbestandes der Bundes - Verhältuisse bei dem bevorstehenden Wechsel der vorörtlichen Behörde, und

3) die Verhältnisse zum Auslande und Maaßnahmen, welche

G D ILA der Neutralität der Eidgenossenschaft erhei- schen kann. ( :

Aus der Schweiz, 10. Dez. Die Junfurgen- ten, welche den 6ten Abends Aarau beseßt und sich în den Privathäusern einquartiert hielten, ließen sich endlich durch ‘Abgeordnete der Regierung bereden, sich auf zwei Stunden Entferuung zurückzuziehen, damit in der bevorstehenden Ver- sammlung des großen Raths die neue Constitution ruhiger behandelt werden tönne. Sie vertheilten fich in Lenzburg und in den umliegenden Dörfern, wo sie auf Unkosten der Bewohner leben. Das drei Stunden davon entfernte Kloster Muri sendet ihnen außerdem täglih eine große Menge Le- bensn:ittel zu. Man sagt, es haben sih nun auch viele Lu- zerner diesem Trupp beigesellt, der auf 7000 Mann ange- wachsen seyn soll. Der Anführer ist ein Dorfwirth, Namens Fischer. Er hat in alle Dörfer Befehl geschickt, Freiheits- báume aufzurichten, mit der Warnung, er werde die Dörfer abbrennen lassen, wo dies nicht geschehe. Die Regierung des Kantons Aargau hat es súr nôthig gefunden, den Vor- ort Bern zu ersuchen, ja feine Truppen zu senden, weil die Insurgenten gedroht haben, bei der ersten Nachricht des Her- annahens von Truppen alle Städte anzuzünden und zu zer- stôren. Vor ihrem Abzuge aus Aarau haben die Jnsurgen- ten das Zeughaus geleert und alles Vorgefundene mit sich weggeführt.

Aus der Schweiz, 11. Dez. Der Jnsurgen-

‘ten - Trupp , welcher sich von Arau nach Lenzburg zurückgezo-

gen und in den dortigen Gegenden einquartiert hatte, vér- liert sih allmälig, indem Viele nach Hause zurúckkehren, mit der Drohung jedoch, fich wieder zu sammeln, im Falle der große Rath die von ihnen vorgeschlagene Constitution nicht annehmen sollte. Jun der vergangenen Nacht wurde in Bera, wie früher {hon mehreremale geschehen , eine Knall- búchse loësgebrannt, welche die Bewohner mehrerer Straßen aus dem: Schlafe aufschreckte. Aller Bemühutrgen der Po- lizei ungeachtet; hat man die Thäter dieses wiederholten Un- fugs noch uicht entdecken fönnen. | E Ae l

—— Pera, 26. Nov. Der Englische Botschafter Sir R. Gordon überreichte am 13. d. dem Sultan in Terapia in einer Pri- vat-Audienz seine neuen Beglaubigungs-Schreiben. Negib- Efendi, der nämliche, der Halil-Pascha nach Rußland beglei- tet hatre, ist zum Tophane- und Kumbarahane - Nasiri (In- \spekror nnd Controlleur der Artilleristen und Bombardiere) ernannt worden. Gleichzeitig hat der Sultan den Ahmed-

Efendi, Bruder des früheren Reis: Pertew-Efendi, zum Ge-

behane-Nasiri (Jnspektor der Ammunitionen und Zelte) er- nannt. Der frühcre Gouverneur von Karamanien hat den Posten eines Pascha’s von Erzerum , und der frühere Mili- tair-Gouveräeur der Dardanellen, Ali-Pascha, das Paschalik von Karamanien, Afschehr und. Afserai, erhalte. Die Dar- danellen-Schlösser sind dagegen, nebst dem Bezirk von Biga, dem früheren Gouverneur von Erzerum, Salih-Pascha, anvertraut worden, demselben, welcher in dem leßten Kriege in der Nähe von Erzerum zweimal von den Russen geschlagen worden. Am 2Wsten wurde Ferah-Bey Mirallai (‘Oberster ) mit seinem ganzen Regiment nach Brussa abgeschickt, um dort zu fantonniren. Fünf Tage vorher marschirte ein Bimbaschi (Ober-Adjutant) der Artillerie, an der Spike von 4 Com- pagnieen (480 Mann), nach den Dardanellen, um siè zu be- seben. Vor einigen Tagen stattete der Sultan in Beglet- tung seines Geheim-Secretairs Ser-Asfer und einiger ju- tanten in Bujukdere der verwittweten Baronin von Hübsch, Mutter des Dänischen Minister - Residenten in Konstantino- pel, einen Besuch ab. Nachdem er dort nach orientalischem Gebrauch Kaffee und Zuckerwerk eingenommen, bezeugte Se. Hoheit das Verlangen, eine der Töchter des Hauses das Piano spielen zu hôren. Der Sultan hielt sich einige Stun- den auf und zog sich sodann zurück; am nächsten Morgen sandte er zwei kleine emaillirte Uhren, die eine für die Ba- ronin,- die andere für ihre Tochter, die das Piano gespielt

hatte. | ; Die neuesteu bis zum 21. Nov. reichenden Blätter \

des Courrier de Smyrne melden, daß die Pforte dutch ein Rundschreiben des Groß -Wesirs die Freilassung sämmt-

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