1831 / 8 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

run vielmehr, um fie sich durch Klagen gegen. die- e zu deren Befestigung beitragen können, umsomehr zu sichern; „nie hat er mehr Lust zum Regieren gezeigt als gerade jeßt, und was ihn allein betrúbt, ist die Throne gestürzt zu. werden ; dies is indessen unausbleiblich, wenn ziere dex National-Garde, die im Palais- Royal edachten Königs Tafel speisen, gt, seine Gäste auf eine Weise

zugeben, sonde

einen Augenbli von | zug ) jenigen, dic zu

sie auch, selbst zu der derselben war, 'ihr erwarten fonnte, so pfe mit jener Macht y die Fährt sie auf diese Weise die Kammern werden rfung vorenthalten, oder verlekte gar die Regierung selbst ch dem gesunden Sinne der Na- der Unordnung zu bewah- vor der Willfkühr bewahrt Persil äußerte sich folgendermaßen : 1 W die meine Stellung mir ge- ánger diesen Debatten völlig n Aufschlüsse ge-

Die Verwaltung hat sich bis jeßt nie der rehten Bahn entfernt, und wenn Zeit, ‘als ich noch ein Mitglied les gethan hat, was man von ist sie doch stets im offenen Kam ih Jhnen bezeichne, gewesen.

fort, so ist sie des Sieges gewiß; ihr nöthigenfalls nie un thâten sie solches, ihre Pflicht, so vertraue i tion, daß sie sh eben so gut vor ren wissen würde, als sie sich

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urcht, eines Tages vom

gleich die Of : den Dienst. haben, täglich an des und dieser König dafür Sorge trä zu unterhalten , die ihm Anhänger schaffen soll. Aber er irrt Garde kann uns nicht schrecken: sie besteht tern, die alle für ihr Leben besorgt sind, während der Tod uns, die wir kühn allen Gefahren tropen, keinen Schritt breit zum Weichen bringen soll ; Pulver und Blei beleben uns vielmehr und erneuern unsern Muth.

„Jekt, meine Herren,“ {loß der Redner, „wo Sie die Lage des Ministeriums und die zwar schwachen, aber küh- nen Feinde, die es zu besiegen hatte, kennen, werden Sie leicht begreifen , warum dasselbe sich nicht thätiger mit den Änstitutionen , die Frankreich von ihm erwartet, beschäftigen konnte. Hinfähro werden die shlehten Bürger feinen Anlaß mehr zu Unruhen haben. Die Gerechtigkeicr bewacht und verfolgt sie, und der öffentlihe Friede kann nunmehr als ge- sichert betrachtet werden.“ Der Graf Alexander v. Laborde gab den Wunsch zu erkèénnen, daß die Anstifter das strengste bestraft werden möch- ), daß der Prozeß in den gehörigen Gränzen bleibe und daß man uicht Männer, die jenen Un- ruhen fremd geblieben, mit hinein ziehe und ihnen dadürch in der dffentlichen Meinung schade; man solle sich nament- lich wohl hüten, über der gesammten studirenden Jugend eine Anklage schweben zu lassen, die nur einige wenige junge Leute treffe; man solle sie vielmehr aufmuntern, sich gut zu betragen, uad zu diesem Behufe den hohen Schulen durch zweckmäßige Geseße eine bessere innere ben. Herr Mauguin äußerte sich mit jebige Regierung, daß Herr Untersuchung lebten Unruhen, meinte stattgefunden haben , Fehler begangen hätte. liche Ordnung i Kredit sey ersch nieder; der Grund davon liege darin , tion nicht ihren Lauf lasse; tung seit einigen Monaren sich, fes auf alle mögliche Weise zu vermehren in leßterer Zeit die Absicht kund, Schrecken zu verbreiten ; Komplotten und vermehre dadurch nur das Uebel; man dürfe sich mit Recht fragen, ob, wenn ein Minisier von der Rednerbühne herab weitverbreitete Ver- verfündige, er blos Furcht einjagen wolle oder Hr. Laffitte bemerkte bei ch nicht einmal vor ¡„Hieran zweifle

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mals ihre Mitwi 1 ( i sich; die National - aus Familienvätern,

hat.‘/ Hr. groß auch die Zurückhaltung ist,

bietet, so vermag ih doch nicht | fremd zu bleiben. ben, die -die Besorgni seine wahre Lage aufflären solle ch mich ‘nur mit

L as N A E R E iri e riet Eee Mr G R g

Ich kann und will Jhne se Frankreichs ver|heuchen und es über 1. Alle Grundsáßbe bei Seite Thatsachen beschäftigen. Die Zuli fam zu rasch und unerivartet , als ‘daß nhängern der vorigen Dynastie hätte Leid- lassen sóllen. Andererseits ver- iniger alten Re-

lassend, werde i Revolution sie uicht in den A wesen und Erwartungen zurück lbe Revolution die Hoffnungen e welche die Erfahrung nicht gebessert hatte, und begei- nachdem sie ihre Studien beendigt, immer fúr die Tugenden der alten Republiken hatten das mit cinander gemein, daß daß der Prozeß der ehemaligen Mini- Volks - Leidenschaften ihnen die lâne- biete. der Gemüther ; ch Vincennes gebracht em Piane hervortrat, die Parteien nicht länger der Volksauflauf, der sih da- ßlang dieser Versuch, wofür der -, als dem richtigen Parteien etflärten sich womit sie gehandelt

júngte diese publifaner, sterte die Jugend, die, voller Bewunderung ._ Beide Parteien sie deutlich einsahen, ster durch beste Gelegenheit Regierung kannte vollkommen die als die Minister im Monat Oftober na wurden und man zu gleicher Zeit m die Todesstrafe abzuschaffen, im Zaume zu halten; daher mals ereignete. Dank nichr sowohl dem Ministeriu Sinne des Volkes gebührt. ihre Niederlage d hâtten, und vera Tage, wo den Ministern würde. -Jch übergehe die von den Ruhestdrern gespie da Jhnen dieselben hinlän dessen erfahren müssen, m. H., ist gierung in diesem fritischen A stimmt vorhergesehen hatte,

einer und derselben vorläufig mit dem das Gelingen ihrer Pläne erst vou mel des Búrgerkrieges erwarteten. dem eingeleitet worden, und obgleich ih Details derselben noch nicht offenba Jhnen doch ohne Gefahr für die

der lebten Unruhen auf ten, zugleich aber auch,

die Erregung der zur Ausführung ihrer P Stimmung

Organisation ge- großer Heftigkeit er. sein Bedauern Boissy d’Anglas seinen zurückgenommen Y würden wenn das Ministerium nicht Seit 5 Monaten sey nun die ôffent- Hauptstadt 5mal gestôrt worden; der úttert, Handel und Gewerbfleiß lägen dar- daß man der Revolu- bemühe die Verwal- die Unzufriedenheit des Vol- ; namentlich gebe

Indessen mi zu erkennen gab , Antrag

urch die Uebereilung, so große

bredeten einen zweiten Versuch an dem ihr Urtheil gesprochen werden näheren Umstände des leßten, lten Drama’s mit Stillschweigen, Was Sie in- der Re-

glich bekannt sind, statt dessen

das Betragen Wie sie solches be- fand sie beide Parteten unter da auch die Karlisten sich Republikanismus geschmückt hatten und der Zeit und im Getüm- | rozesse sind seit- hnen die

ugenblicke.

Maske wieder, man spreche beständig von

schwörungena deren vielleicot selbst empfinde. diesen Worten, die Minister fürchteten si einer Rede, wie die des Hrn. Manguin. t‘, erwiederte dieser; „auch spreche ih niht, um der m das Land aufzu- Meinung und die Meinung derer ab, ¿t mir auf einer und derselben Seite ie für sich!) Was diejenigen so begnüge ih mich damit, daß heutiges Tages unsere Reihen aller- indessen diese Versammlung

en ih spreche.

Haupt- so glaube ih, inleitung des gerichtlichen ie Abschrift eines Schreibens mittheilen zu kön- Wohnung eines der Angeschuldigten vorge- funden worden is. Es lautet also :

Die Gelegenheiten, Jhnen zu \{ er zugehen zu lassen, sind so selten,

ren fann,

ich nich Regierung Furcht einzujagen, sondern u flären; ich gebe blos meine die in dieser Versammlung m siken. (Hr. v. Schonen: Sprechen S die anderer Meinung sind,

Verfahrens d nen ,„ das in der

reiben und Jhnen meine ( daß ich cine jede, r darbietet, mit Vergnügen ergreife. H i

mir eben an, daß er nach sich von dort nach Lul-=

betrifft, ihnen zu sagen , dings sehr vermischt sind, daß ß, von wem und ‘für w blik maht man dem Lande ein Schreckbild. denn aber hierunter anders, als eine Re- der Mehrzahl der Bewohner ? die wir hon haben? Oder lif das Wahl-System ? Jch glaube, dem alten Europa gegenüber, von keinem daß es feine 14 Tage unter uns bestehen der Monarchie haben bei uns zu als daß ein solhes System beé * Nichtsdestoweniger drohen di . mit Republik und. Anarchie. Ordnung, und H. , (sich an ie niht aber auch die reiheit, , (sich

icht aber

die sich m t en Meinungen mir bekannt sind, zeigt ondon reise, und daß seine Absicht sey, t

worth zu begeben; er schäße sich

einen Anlaß zu finden, d

bezeigen. Hier eine Uebersicht de

Wir bedürfen einer Republik, um

jagen; ohne sie dürfen wir nichts

izuführen suchen. .Fn P edene Klubs rer dieser Klu Gesellschaften mer fürchtet sich Volk mit ihr nähe schehen, so wird sich ein § der - erste Angri _— jenem blutigen n Blicks Über die Schultern halber, aghaftesten werden sich retten fien Fußes zurück digen. So wird dic m Präsidium: M... 8/ d is, unser Vertrauen verloren hat. Es giebt Royalisten, daß sie glauben, der nig scyn. Möglich, d

lúdcklich, sagt ex mir, seine Ergebenheit zu r Angelegenheiten des Dages: das Orleanssche hoffen. Wir müssen-sie daher zu diesem Behufe Mitglied mehre= ch die eifrigste der

sehr wohl wei aus der Repu Vas versteht man erungsform in dem Jnteresse st dies nicht diejenige F versteht man unter daß dieses System, Bestande seyn, ja, würde; 14 Jahrhunderte tiefe Spuren zurückgelassen , uns Wurzel fassen könnte. Rathgeber der Krone beständig Noch gestern sprach man von Freunden der hierunter meinte man wahrscheinlich das Centrum wendend). Freiheit? Zugleich sprach“ man vo stand man ‘ohne Z

ex Königl. Familie aus zu ver-

aris haben

hin gleich -einflußreichste und zugle ist die der Volks freunde. Die Deputirten-Kam-

vor ihr; wir haben daher Agenten, die das äher bekannt machen sollen; ist dies erst ge- n Kampf mit der National-Garde ent- das Zeichen zum. Bürger- an sich, eines blos= itig erwürgt. Die en werden bleiben hre JFntevres= ehen, vielleicht , seitdem er Or-

ebildet ; i

spinnen; riege, in dem m

Sie, m. Wolleu S n Freunden der weifel Sie, m. Wollen Sie n undniß der Monarchie mit

eiben werd

vD, p. daß i Republi a

sen zu verthe Untex dem und hierunter ver ‘an die linfe Seite wendend). auch die Monarchie? Das B der Freiheit is es, nah dem wir Alle e uns entzweien so

cht lieber zu vereinigen? Aus der Re-

die p #0 gröbli Orleans wolle nicht länger exwirklichung der Hoffnungen, die er für das Königthum hegt, dßt; wenn er sich aber langweilt, die Krone zu einfach zurüd-

täusche erzog von

ex in der

also jene Reden ,

“guf Hindernisse sucht man uns ni

tragen, 0 geschicht es wahrlich nicht, um sie ganz

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li As eicllen Ruhm, aus der Restauration die Privilegien

und die Anglomanie verstoßen; dagegen haben wir aus der epublif das Bedürfniß der Gleichheit, aus dem Kaiserthume die militairische Würde und aus der Restauration die Er- fenntniß und Liebe der bürgerlichen Freiheiten behalten Jeßt noch ein Wort über unsere auswärtigen Verhältnisse. Á(s der König den Thron bestieg, wurde solches allen aus- wärtigen Höfen notifizirt. Wäre es wahr, daß ein fleiner Ftaliänischer Fürst das ihm zugefertigte Notifications-Schrei- den unbeantwortet zurückgeschiét und daß man feine Genug- thuung für diese Beleidigung verlangt hätte? Das Ministe- rium fündigt uns die Anerkennung Belgiens an ; ich verlange, daß uns das Protofoll vom 20. Dez. vorgelegt werde. (Sensa- tion.) Da dies eine abgemachte Sache ist, so fann fein Grund vorhanden seyn, uns dasselbe vorzuenthaälten. Jch glaube, zu wissen, was dieses Protofoll enthält, Sobald es uns vorgelegt worden, werde ih die Kammer um die Erlaub- niß bitten, sie über die Lage unjerer auswáäktigen Verhält- nisse zu unterhalten. Einer meiner ehrenwerthen Kollegen, der General Lamarque, wird solches schon morgen thun.“ Eine große Bewegung folgte auf diess Rede. Der neue Großsiegelbewahrer, Herr Meriihou, ließ sich am Schlusse der Sibung in einem Vortrage folgenden wefentli- chen Jnhalts vernehmen: /

„Nicht ohne Verwunderung habe ih aus dem Munde des vorigen Redners die Anklage vernommen, das Ministicrium suche Zwietracht in der Kammer auszusäen; mit gleicher Verwunde- rung habe ih gehört, daß er die leßten Unruhen einer Art von Taktik des Ministeriums Schuld giebt. Auf fo s{hwere An- klagen muß sogleich und durch ungbweishare Thatsachen geant- wortet werden. Der vorige Redner sagte, er bedaure, daß Herr Boissy d’Anglas seinen Antrag Ei war der Zrwoect dies ses Antrages derselbe, den der Redner sth vorge seßt, so hâtte er ja nur einen ähnlichen Antrag zu machen brauchen, die Kammer würde ihm Gerechtigkeit haben widerfahren lassen. Wir fürchten keine Un- tersuchungen, keine Erörterungen und sogar keine Verläumdun-

en. Seit fünf Monaten soll nach der Behauptung des vorigen

edners die Ruhe gefährdet seyn und die Regierung thren Be- ruf, der darin bestche, Allen Sicherheit zu gewähren, nicht mehr erfüllen können.-/ Hr. Mauguin: „Fch habe nicht gesagt/ daß die Regierung die Sicherheit nicht gewähren könne.“ Der Gro ß- siegelbewahr er: „Sie haben gesagt, die Ruhe sey seit 5 Mona- ten gefährdet.// Hr. Mauguin: “Ja, durch die Fehler des Mini- steriums.// Der Grofßsiegelbewahrer: „Sie haben gesagt, die gesellschaftliche Ordnung gewähre nicht alle Sicherheit.-/ Hr. Ma u-

uin: „Fch habe hinzugefügt, das Ministerium habe dîe Macht,

llem vorzubeugen.// Der Großstegelbewahrer: „Der Wille also hat ihm gemangelt, diese Beschuldigung ist noch Kärker. Dev vorige Redner vergrößert durch die so eben von ihm gegebenen Erläuterungen seine Anklage; wir glaubten, er spreche dem Mt- nisterium die Macht ab, den Sturm zu beschwören und die St- cherheit zu garantiren; wir irrten, er spricht uns den Willen gb. Kann man eine stärkere Beschuldigung gegen Minister erheben? Man führe Beweise an. Worin hat das Ministerium den thm vom Kdnige gewordenen Auftrag nicht erfüllt ? Es handelt sich hier nicht um allgemeine Theorieen, sondern um eine Auklage gegen Män- ner, die Fhnen als ehrenwerth bekannt sind, die niemals ihren Pflich- ten gegen den Fürsten und das Land untreu geworden sind, gegen Männer, die eine große Verantwortlichkeit Übernommen haben, als sie die Portefeuilles zu ciner Zeit annahmen, wo Andere sich davor fürchteten, gegen Männer, welche die Ruhe der Hauptstadt ohne Gewaltthätigkeit, ohne willkührliche Maaßregeln, ohne Blut- vergießen aufrecht erhalten haben und für dieje dffentliche Wohl- that nur Verläumdungen von allen Seiten als Lohn einernten. Als sih gegen die leßteren Worte verneinende Stimmen in den beiden Centris vernehmen ließen, fuhr der Minister fort: „Gott hehüte, daß ih die Kammer damit meinte; ich hatte nursLeute außer thr im Auge, die uns anklagen, en zu viel, theils ju wenig gethan zu haben. Fch will die Anklagen des vorigen Red- ners der Reihe nach durchnehmen. Er hat gesagt: jede Regie- rung, die verfolge, sey eine schwache Regierung und müsse ge- stürzt werden; bei Revolutionen sey eine starke Hand und ein fester Schritt nöthig; beides fehle aber dem Ministerium. Wir rechnen es uns zur Ehre, m. H. , auf keine andere Macht als auf die der Gesehe Anspruch zu machen und auch keiner an- dern zu bedürfen. “Diese Macht, die uns nie gefchlt, hat hin- ercicht , um die Ruhe aufrecht zu erhalten. Hat die Regierung "Femand verfolgt? kann sich Jemand über eine willkührliche Hand- fung gegen seine Ferien oder ‘gegen sein Eigenthum beklagen? Fs Jemand. ungeseblich verhaftet oder festgehalten worden? Eine andere Anklage, die mau pi auf dieser Rednerbühne wiederholt, muß ih beântworten, obgleich sle das vorige und nicht das jehige Ministerium dbetri}t. Man wirft es nämlich bei der ana Über die Ursachen der leßten Unruhen dem vorigen Ministerium als einen Fehler vor, daß sie den Ministern Karls X. nicht neue Richter gegeben habe. Man kommt auf dies Urtheil der Pairs - Kammer zurück. Die vorigen, wie die jeßigen Minister, onnten die großen Schuldigen nur vor die natürlichen Richter stellen, die ihnen das Geseß gab. Unsere Pflicht war, die Unab- hängigkeit des Gewissens der Richter zu sichern, das hahen wir

f haben wir die Jrrthümer, aus dem Kaiserthum -

gethan. Das Urtheil war nicht unsere Sache; wir hatten nur für dessen Vollziehung zu sre: Das von den Ministern hei dieser Gelegenheit befolgte Verfahren konnte also die Bürger nicht heunruhigen, sondern war im (Kegentheil ein Unterpfand der Sicherheit, weil es die Macht des Geseßes bewies. Dex v9- rige -Rediner äußerte, man ‘habe sich getäuscht; er führte die arbeitenden Klassen und Weinbauer an, die seit dexr lehten Revolution nicht alle Bürgschaften erhalten hâtten, zu de- nen sie si EHO glauben dürften. Wie kann man aber so fremdartige Dinge mit einander vermischen? Wie fann man dem Ministerium einen Vorwurf daraus machen, daß es nicht alle von der Charte versprochene Gesehe zu glei- cher Zeit vorgelegt hat? Ein ehrenwerther Redner hat Jhnen alle votirte, so wie alle in der Berathung begriffene oder näch- stens zur Berathung kommende Gesehe aufgezählt. Kann man dem Ministerium vorwerfen, die Kammer unbeschäftigt gelassen zu haben? Eine leßte Beschuldigung, die der vorige Redner mik einer gewissen Vorliebe behandelt hat, besteht darin, daß das Mií- nisterium durch cinen Kunstgrif Lärm zu schlagen und grundlo- sen Schrecken zu verbreiten gesucht habe. Untersuchte man das Benehmen des Ministeriums während der leßten Krise aufmerfsamer, so wúrdt man gerechter gegen dasselbe seyn. Die Minister des Königs haben nur auf Gefahren, deren Größe Feder von Jhnen hat er- messen können, aufmerksam gemacht. Seit langer Zeit hatte die Regierung cin wachsames Auge auf die Ursachen und Fortschritte der Gährung. Sie griff zu keinen außerordentlichen Maaßregeln ; sie fühlte sih stark genug mit den bestehenden Geseßen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Ereignisse haben bewiesen, daß ihr Vertrauen nicht getäuscht worden if. Wir haben also feinen leeren Schrecken eingeflößt, sondern nur angekündigt, was Jedermann voraussah; wir haben das Unternehmen richtig ge- würdigt, das an der E der National - Garde, ai der Hitt= gebung ihres berühmten Anführers, so wie an der Macht der Gesetze, gescheitert is. Alle haben ihre Pflicht gethan, und auch das Minisierium kann, ohne sich zu brüsten, sagen, daß es hinter der seinigen nicht zurückgeblieben ist.//

Deputirten-Kammer, Sißung vom 30. Dez. *) Auch an diesem Tage war der Andrang zu den öffentlichen Tribunen ungewöhnlich groß. Als nah der Vorlesung des Protokolls der Prásident anzeigte, daß die Fortseßung der Berathung über die National-Garde an der Tages-Ordnung sey, erhob sih ein allgemeines Gelächter, da man im voraus wußte, daß es dazu nicht fommen würde. Jn der That bat sofort Hr. Boissy d’Anglas um das Wort, um die De- batte úder die lebten Unruhen und die allgemeine Lage des Landes fortzuseßen. Mehrere Deputirte verlangten zwar, daß diese Debatte geschlossen werde. Hr. Boissy d’Anglas ließ sich indeß dadurch nicht irre führen und sprach immer fort, obgleih der Lärm so groß war, daß fein Mensch ihn verstehen fonnte. Nur so viel konnte man aus seinem Vortrage entnehmen, daß- es ihm hauptsächlich darum zu thun war, die Gründe zu rechtfertigen , die ihn veranlaßt, seine erste Proposition auf Anstellung einer Untersuchung über die Ur- sachen der leßten Unruhen wieder zurückzunehmen. Als er endlich die Rednerbühne verließ, war die Reihe an Hrn. Audry de Puyraveau, als dem ersten der eingeschriebenen Redner ; dieser trat aber, auf den Wunsch mehrerer Deputirten , das . Wort an Hrn. Dupont v. d. Eure ab, worauf Leßterer sich folgendermaßen äußerte :

_/¡M. H. , es is in der That ein seltsames Schauspiel, daß drei Repräsentanten des Landes, die sich durch thren Patriotis- mus und ihre politische Rechtlichkeit einigen Ruf erworben, sich wenn auch nicht vor die Schranken dicser Kammer geladen, doch zur Besteigung dieser Rednerbühne genöthigt schen, um cine An- klage S die unter der Hand gegen sie erhoben wor- den i| und alle Gemüther beschäftigt: daß sie nämlich die leßte Gährung dazu hätten benußen wollen, um dem Könige politische Zugeständnisse zu entreißen. Eine solche Beschuldigung, m. H.- is sehr \{chwer, und cs hâtte wohl der Mühe verlohnt , ste laut und unumwunden von dieser Rednerbühne herab auzu- bringen, satt sich auf bloße Einflüsierungen zu beschränken. Die Anklage ist aber nicht bloß \{chwer, sie isi auch abge- \hmackt, und die Schmach derselben wird auf demienien rüd- Den, der sie ersonnen hat, denn niemals wird Fran reich glau-

en, daß Lafayette, Odilon-Barrot und Dupont pldhlich zu Ver- räthern, zu. populairen Polignacs, wie sich cin hiesiges Blatt (der Temps) ausdrückt, haben werden können. Was m ch betriff}t, m. H-, der ih mich über dergleichen elende Beschuldigungen erha=- ben glaube, so würde ich in der gegenwärtigen Debatte auf das

Wort verzichtet haben, wenn nicht ein anderer Redner (der Ba-

ron Bignon) vorgestern denselben Gegenstand wieder zur Spra- che gebracht hätte, und ax auf cine Weise - wodurch die ganze Sache auf eine geheimnißvolle Weise abermals in Zweifel gestellt wird. Tausendmal lieber wäre es mir gewesen, wenn Herr Big- non ftatt dessen scin ganzes Talent und seinen ganzen Scharfsinn

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_*#) Wir geben diese Nachrichten nah dem uns vorliegenden Constitutionnel vom 31sten; auf dem gewöhnlichen Wege sind die Pariser Blätter von diesem Tage heute gusgeblicben.