1831 / 13 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bern, 3. Jan. Jn der am 30sten vor. M. gehaltenen 6ten Sibung der Tagsaßung ward die von der Kommission entworfene Junstruction fúr den Oberbefehlshaber genehmigt und nach einigen andern einleitenden Rathichlägen über die Neutralitäts - Verhäicnisse beendigte (wie bereits gestern: ec- wähnt worden) die Tagsaßung ißre Sißungen in Bern, um dieselben am Zten Januar in Luzern fortzuseßen. Die Ge- sandtschaften der näher gelegenen Kantone sind hierauf nach Hause gereist, die entfernteren g:hen unmittelbar nach Luzern.

Jn der Sibung der Tagsaßung vom 27. Dez. hatten sich alle Gesandtschaften zu folgender Erklärung vereinbart ; /-1) Die Tagsaßung huldigt einmüthig dem Grundsaß, daß es jedem eidgenössishen Strande, frafr seiner Souverainetät, frei steht, die von ihm khothwendig und zweckmäßig erachteten Abänderungen in der Kantons-Verfassung vorzunehmen, \9- bald dieselben dem Bundes - Vertrag mt zuwider ‘find. Es wird sich demnach die Tagsaßung auf keine Weise in solche bereits volibrachte oder noch vorzunehmende conjtitutiounelle Reformen einmischen. 2) Die Tagsaßung steht ferner in der Ueberzeugung, daß der im Art. V. der Bundes - Afte be- zeichnete Fall eidgendjsischen Einschreitens nicht vorhanden jey ; sle giebt sich auch der zuverlichtlichen Hoffnung hin, daß die Verfassungs - Arbeiten in den einzelnen Kantonen auf ge-

seßlihem Wege und ohne Gefährdung der dffentlichen Ruhe

werden zu Ende geführr werden, und sicht deinnach im ersten Abschnitt des vordrtiüchen Kreis-Schreibens kemen Grund zu weiterer Berathung.“

Jtalien.

Rom, 30. Dez. Nachstehendes is die (gestern erwähnte) Rede, mit welcher der Marques von Latour Maubourg ain 24sten d. dem Konklave das eigenhändige Kondolenz-Shrei- ben des Königs der Franzosen überreichte:

,„Eminenzen! Der König der Franzosen, eifersúchtig, die Prärogative der Krone ju bewahren, die der öffentliche Wille auf sein Haupt geseht hat, beeilt sich, scineZuncigung und Theilnahme sur den heiligen Stuhl zu beweisen, indem ex mich als seinen außerordentlichen Botschafter zu Euren Eminenzen, im Konklave

versammelt, sendet. Das Beglauvigung3-Schreiben, das ich Fh=ch |

nen einzuhändigen beauftragt bin, enthält die Gefühle und Wün- sche, dic Se. Majestät bei dem feierlichen und wichtigen Ercig- nisse, das Sie versammelt hâlt, bescelen. Der Kduig beftehlt

mir, Fhnen den lebhaftesten Schmerz zu bezeugen, den er bei der |

Nachricht vom Ableben cines Papites cmpfunden, der während

ciner nur zu kurzen Regierung auf dem Stuhle des heiligen Pe- | trus die Talente der Weisheit, Veröhnung und chrisilichen Duid- |

samkeit glänzen ließ, welche den Bedürfnissen dex Zeit, in dec er lebte, #0 angemessen waren. Feankreich vornehmlich kommt es zu, den gerechten - Tribut des Bedauerns und derx Erkenntlichkeit dem Andenken des aufgeklärten Oberhirren zu zollen, dessen Sorg- falt, Wachsamkeit und Rathschläge beständig auf die Aufrechter- haltung des Friedens der Völker, durch die wirfsame Aus- übung der Grundsäße des Evangeliums, gerichtet waren. Se. Maieslät, deren Politik auf das Princip der Nichteinmischang, diese feste Stütze der Unabhängigkeit der Staaten, gegründet ist, kann keinen Anspruch darauf machen, auf das erhabene Geschäft, dem Eure Eminenzen sich in diesem Augenblicke widmen, cinen Einfluß auszuüben. Aber dieses Geschäft betheiligt in einem zu ho- hen Grade das allgemeine Beste der Religion, so wie den V9r- theil der großen Majorität der Franzosen, als daß Se. Maiecstät unterlassen könnte, durch heiße und aufrichtige Wünsche daran Theil zu nehmen. Jhre Weisheit , Jhr Eifer, Eminenzen, wer- den diesen Wünschen im Jnnern Fhres Geistes schon zuvorge- kommen seyn. Als geifiliches Oberhaupt der Christenheit möge der- Nachfolger des verstorbencn Papstes, gleih ihm, mit bimmlischer Güte, mit einer sanften, liebevollen und - mit Mäßigung gepaarten Frömmigkeit begabt seyn; als weltlicher Furst möge er sich durch seine Liebe für Gerechtigkeit und fúr die Unabhängigkeit der Provinzen, zu deren Herrscher er bestimmt ist, auszeichnen. Endlich möge er jene Eigenschaften in sich ver- einigen, die derselbe Pius VU]. in prophetischer Eingebung an "dieser Stätte als Antwort gegen - einen Feanzösischen Botschafter aussprach: die Klugheit der Schlange und" die Unschuld der Taube; dies sind, Cn die Wünsche Sr. Maî./ so wie. die Hoffnungen, welche Höchstdieselbe auf die Mitwirkung Fhrer Wabl-Stimmen gründet. Möchte Jhr edles Werk unverzüglich beenkigt werden, damit die über den eben erlittenen Verlust betcúbte Kirche bald Grund zu Trost und Freude finde.

Glücklich, an diesem Tage cinen so ehrenvollen Auftrag zu er-

füllen, muß ih mich besonders über die, durch die Güte des Kd- nigs mir gewährte Gelegenheit freuen, Fhnen, Eminenzen , die Huldigung meiner tiefen Verehrung für diese hohe Versamm- lung und meiner chrfurchtvollsen Gesinnungen für jeden Einzel- nen unter Euren Eminenzen darbringen zu fönnen.-/

Die Rede, welche der Graf von Lüßow bei Ueberrei- chung seines Beglaubizungs-Schreibenv als außerordentlicher Kalterl. Desterreichi cher Botschafter bein-Konklave am 20ten

ò. M. vor dem heilig. n Kollegiam hielt, lautete, wie folgt: |

, /eEminenzen! Das eben so traurige als beklagenswerthe Er- elgniß, das schon nach zwanzig Monaten Ihre bobe Urn Edo lung wieder in diese Mauern zusammenruft, verschafft mir heute, wie damals, die hohe Ehre, den erhabensten Apostolischen Kaiser und Kdnig bei Jhnen, erlauchteste Fürsten und Väter, in ‘der Ei= genschaft cines außerordentlichen Botschafters zu repräsentiren. Meine erste Pflicht is, Jhnen , erlauchte Väter, den tiefen und aufcichtigen Schmerz u bezeugen , der das Herz meines guten Souverains dei der Nachricht von dem großen Verluste durch-

drang, den die Kirche und die ka1holische Welt dur den zu fru-

hen Tod Pius YUl., heiligen Angedenkens, erlitten, eines I Pius l ) l apste dem der Verein aller Tugenden die hohe Würde erwarb, De

cher der erhabene Verstorbene unter den Würdigsten erwählt ward.

Der Kaiser und König widmet ihm cin ewiges und e rfurhts= volles Andenken, das die hohen Éigenschäftèn, die ihn Ie Mäßigung, Klugheit und Weisheit, die stets seine treuen Leiter in der jchwierigen - und mühevolien Regierung der Kirche waren verdienen, achdem ich solchergestalt die Obliegenheit , dem An- denken des fcommen Vecstorbenen cine dffentliche Huldigung

darzubringen und in dieser heiligen Versammlung die Trauer

und Betrüvniß des erhavenen Katjers über das neue Wi

E O N A | : e Wittwen= thum unserer heiligen apostolischen Römischen Kirche auszuspre= chen, ersüllk, bletot mir noch die zweite Pflicht übrig, Jhnen,

erlauchte Fürsten, das Schreiven zu überreichen, das die anderen

Beweggründe meiner Sendung enthält. JFudem ich die He nugthuung habe, wieder vor der größeren Anzabl e S As criguchte Fürsten, zu sichen, die Sie damals die frommen Wün- fche und NRathjchläge vernahmen, welche ih im erhabenen Nas= men des vorzugswetje geliebten Sohnes der heiligen Kirche aufs neue beauftragt bin, der hohen Versammlung mirzutheilen, kann ich mich Über dieses Loos nur freuen, das mir so viele eclauchte Zeugen der Reinheit, Frömmigkcit und der Stun welche bei dieser wie bet jener Gelegenheit von cinem Fürsten an den Tag gelegt werden, der 40 Fahre hindurch die klarsten Beweise davon guf einem der schönsten und ältesten Throne Europya's ge=- geben hat , auf welchem seine Tugenden ihm nicht nur die auf- richtige Licbe seiner treuen Völker, sondern auch die Achtung und Ehrfurcht der fremden Nationen erwarben. Welchen Antheil und welches Jateresse nun mein gütigster Souverain an dem wichtigen Akte der Wahl eines Papstes nehme, ist in dem Kaiserl. Schreiben mit dem Vertrauen und der Loyalität dargelegt und entwickelt , die seiner Würde, {0 wie der citter Versammlung, entsprechen, welche bes

| rufen ist, einen aus ihrem Schoße in den Rath der FúÚrsten cinzuführen

und dev ersten der Apostel einen Nachfolger zu geben: Das auf richtige und vor Allem religidse Gemüth Dad aifces und Kbniag ist von der Gerechtigkeit überzeugt,- mit welcher auch heuté seine frommen Wünsche werden aufgenommen und gewürdigt werden. Er wird den Gipfel sciner Wünsche durch die schnelle Erwählung cines Oberhirten erreicht schen, der den vielen und hohen Be-= durfnissen der Religion am besten entspricht und als lievreicher

Vater seiner Völter der Welt ciné Fortseßung der Regierung der

berübmtesien unter scinen Vorgängern darbietet. Der erl

und chrwürdigste Kardinal Albani, der schon früher mit 2 höchsten Vertrauen Sr. K. K. Apostolischen Majestät beehrt wurde, ist auch diesmal außer mir beauftragt, Fhrem erhabenen Senate die Wün sche Sr. Majestät zu erkennen zu geben. - Nachdem ich dic Pflicht erfüllt, die befannten Gesinnungen des erhabenen Kai= sers auszusprechen, benuyze ich diese Gelegenheit, Jhnen, erlauchte Fürsten, meinen lcbhaften Wunsch zu äußern, Fhr gütiges Wohl- wollen zu verdienen, das ich mih meinerseits bemühen werde L oes n e e E tiefen Ehrfurcht fúrx das ge Kollegium und fär jede itglied j 4 dirè Va E Y g desselben insbeson

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Berlin, 12. Jan. Die Achener Zeitung"ckmeldet t ¿Auf die hier eingegangene Nachricht von der Ankunft Sr. König!, Hoheit des Prinzen Wilhelm in Kölu hat sich eine Deputation von hier, bestehend aus dem Herrn Bürgermcie ster Schervier und den Mitgliedern des Scadtraths, Herrn Helnrih van Houtem und Franz Pel6er, gleich dahin beges ben, um Se. Königl. Hoheit Seicens der Sradt Achen zu bewilllommnen. Diese Deputation ist von dem verehrten Prinzen am áten dieses Monats auf das huldreichste empfan- gen worden, bei weicher Gelegenheit der Herr Bürgermeister Schervier folgende Anrede hiclt: „,„„Wir \chäsen uns glücfk- lich, daß uns der ehrenvolle und angeaehme Auftrag gewor- den ist, Ew. Köulgl. Hoheit Seitens der Sradt Achen hier in deu Rheinprovinzen herzlich wilikommea zu heißen, Die Wahl Sr. Majestäc des Köuigs, die Htchstderseibe zu tref? sen geruhte, indem er Ew. Königl, Hoheit in diesen bewegten Zeiten als scinen Statthalter zu uns sandte, giebt uns einen neuen Beweis der Huld und Fürsorge unseres vereh- testen Landesvaters. Die Bewohner Achens hoffen, bald das Glück zun haben, Eure Königl. Hoheit in den Mauern der alten Krönungs- Stadt zu sehen, wo alle Herzen einem Prinzen entgegen [hlagen, dessen höher Ruf längst zu uns gedrungen ift. Achens Cinwohker und mit ihnen gewiß sämmtliche Beivohs- ner der Preußischen Rzein - Provinzen hegen den Wunsch,

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daß es Eurer Königl. Hoheit gefallen mdze, fortwährend in unjerer Mitte zu verweilen, wenn auch Ruhe und Ordnung in den benachbarten Länder - Theilen wieder hergestellt und die Fortdauer des Friedens gesichert seyn wird. Bei dem fernern Aufenthalt Eurer- Königl. Hoheit in den Rhcin- Provinzen werden Hochdieselben Gelegenheit haben, die aufrichtigen Ge- sinnungeu der Achener Bürgerschaft und die Anhänglichkeit derselben an das Königl.che Haus , so wie das Bedürfniß und die bescheidenen Wün\che diejer treuen Unterthanen, fennen zu lernen. Se. Maj. der König werden von Eurer Königl. Hoheit vernehmen , was den hiesigen Provinzen frommt und die Anhänglichkeit der diesscitigen Unterthanen an Preußens Thron immer inniger befestigen wird.‘ Seine Königiiche Hoheit der Prinz Wilhelm haben diesen Ausèeruck ter Ge- sinnungen der Stadr Achen mit der Jhm eigenen Freuud- lichkeit und mit besoûderem Wohlwollen aufgenommen, die- ses auch in der darauf ertheilten Antwort zu erkennen gege- ben und hierauf die Mitglieder der Deputation auf den fol- genden Tag zur Mittagstafel eingeladen, wobel dieselben IJhrer Königlichen “Hoheit der Prinzessin Gemahlin und sämmtlichen Mitgliedern der Hohen Familie vorgestellt zu werden die Ehre hatten.‘

Jn der SBung des Vereins für den Gewerbslelß in Preußen vom {0ten d. M. wurden zunächst die Wahlen zur diesjährigen Beseßung der Aemcer und der Verwaltungs- Vertheilungen vorgenommen. Den Preis-Aufgaben wurden zwei nelle beigefügt; eine von 500 Rihlr, und eine silberne Denkmünze für die Fördernng von weißem Statuar-Yarmor in der Grafshaft Giazz die andere von 300 Rrhir., für die Anfertigung von Cartonnage- Arbeiten einer bestimmten Art aus inländishem Material. Der Vorsisende erstattete Be- richt über die v. Seydlibschen Stipendiaten des Königlichen Gewerbe- Jnstituts. Aa Berichten der Abtheilungen famen zum Vortrage: einer mit den Kassen - Uebersichten der von Seydlibshen Stifcung und des Vereins; über die Brauch- barkeit der Wolle der Schafe der Danziger Niederung zu Kammgarn ; über die Jntensität der Lichte aus Stearinsäure ; über einen Vor\chlag gegen den Salpeterfraß in Mauern. Es ward beschlossen, den Geburtstag Friedrichs des Großen in gewöhnlicher Art zu feiern. Der Verjammlung ward Kenntniß von einer eingegangenen Preis - Bewerbung über die zweckmäßigste Schaufelung der Wasserräder gegeben ; von

einer Mittheilung des Hauptmanns v. Bruckmann, über die |

den Kitt betreffende Preis- Aufgabe; des Heren v. Althans in Saganshütte, über die Bestimmung der Druckitärten bei Dampfmaschinen - Kesseln; ein Gesuch des Gewerbe - Vereins in Suhl; eine Mittheilung aus Halberstadt, Über das Trock- nen und Leimen wollener Ketten; eine Beantwortung des Herrn Uhilhorn , - mehrere gegen feinen Pyrometer erhobene Bedenken betreffend; Mittheilungen des Herrn Bau-Conduc- teur Horn in Suhl, Veriuch zur Anordnung eines Pyro- sfops und die Arbeiten des Graveurs Pfeuster betreffend; neue Proben von Wekstcinen und Streichriemen aus Zettingen ; ein Schreiben Sr. Excellenz des Herrn Ministers v. Schucf- mann, womic er dem Verein 24 Kupferplacten für seine Verhandlungen übermacht; eine Mittheilung der Statuten des Jndustrie-Vereins zu Chemniß; der Vortrag des Direk- torialraths der Rheinisch - Westindischen Compagnie vom 7. November v. J. Der Herr Hauptmann Dr. Meyer hielt einen Vortrag über die Lösch - Anstalten in Paris und Mai- land; Hr, Bergrath Krigar úber die Eisenbahn von Canter- bury. Vorgezeigt wurden von Herrn Herrmann und Comp. Zeuge ihrer Fabiuik, zu den sogenannten Wiener Pa- tent - Kravatten ; von dem Vorsißendein eine Englische Vor- richtung, welche den Keil bei den Sägemühlen überflüssig macht, indem sie den Schnitt der Säge von selbst nach und nach erweitert; fodann eine Bürste, deren man sich bei Or- leans zum Auftragen der Schlichte auf leinene Ketten be- dient, Sie werden (n Mezières, in der Fabrik von H. Noiset gemacht, das Material dazu aber, sogenanntes Falzmoos, im ays: Da Trier auf der Schneifel in der Eifel ge- ammelt.

_— Na einer in der Breslauet Zeitung enthalte- nen Uebersicht der Leistungen des Kranken - Jnjstituts der barmherzigen Brüder daselbt im vorigen Jahre, waren vom Jahre 1829 in der An|\talt 49 Kraufke verblieben; davon starben 4, und 45 wurden gesund entlassen. Vom 1. Ja- nuar bis 31. Dezember 1830 rourden - ohne Unterschied dec Religion unentgeltlich aufgenommen 1192 Kranke. Von diesen verließen. 1074 die Anstalt gesund, 20 etleichtert; 51 starben. Als Bestand verblieben 47, und auswärtig wurden 1346 behandelt, jo daß die Totalsumme aller ärztlich bedien- ten Kranken 2538 beträgt. Aus dem Verzeichniß der Gebuits- länder geht hervor, daß ich uuter den Aufgenommenuen 1 Däne,

1 Franzose, 2 Jtalläner, 1*Galizler, 9 Polen, 3 Schweizer und 3 Ungarn befanden. Von den übrigen sind 1075 aus Preuß. Schlesien und=5 gus der Grafschaft Glaß, 37 aus andern Preußischen Provinzen, 39 aus Deutschen Staaten.

Zu Aafang des vorigen Jahres hat sich auch in Danzig ein Verein zur Besserung der Strafgefangenen und der verwahrlosten Kinder nah den Grundsätzen des hiesigen Vereins gebildet. * Seitdem sind daselbst folgende Anstalten errichtet worden: 1) Eine Erziehungs-Anstalt für verbreche- rische Kinder, worin sich zur Zeit 8 verbrecherische Knaben befin- den. 2) Eine Knaben-Arbeits-Schule von 2 Klassen, worin jebt 66 verwahrlosie Knaben, nachdem solche vorher größtentheils neu gekleidet worden, in den Elementar - Wissenschaften, so wie in der Webecei, Scchuhmacher- und Tischler - Arbeiten und Gartenbau unterrichtet werden. Z) Zwei dergleichen Mädchen-Schulen und 4) drei Mädchenwarteschulen, worin bereits 150 Kinder nüßlihe Belehrung und Beschäfcigung erhalten.

Im Jahre 1830 sind in den Hafen zu Swinemünde úberhaupt 930 Schiffe, von zusammen 64,055 Lasten Größe, eingelaufen. Davon waren 783, von 51,190 Lasten, beladen, und 147, von 12,865 Lasten Größe geballastet. Unter den 930 Schiffen befanden sich 612 Preußiiche von 44,494 Lasten Göße, und davon waren 510, zusammen 34,143 Lasten groß, bela- den und die übrigen geballaster. Der Nationalität nah was-

ren, cie Preußen ungerechnet, 113 Schiffe aus Dänemark,

7 aus Mecklenburg, 5 Hanseaten, 5 aus Rußland, 26 aus Schweden, 13 aus Norwegen, 95 aus Großbritanien, 19 aus Hannover, 5 aus Oldenburg, 27 aus den Niederlanden, 1 aus Italien und 2 aus den Amerifanischen Freistaaten. Die leß- tern beiden kamen von Charlestown und waren namentli mit 6277 Ctr. 53 Pfd. Reis und 6 Ctr. 57 Pfd. Wein be- laden. Aus Frankreih, Spanien und Portugal kamen feine diesen Ländern angehörige Schiffe an. Dagegen sind aus dem genannten Hasen im Jahre 1830 ausgelaufen 842 Schiffe von zusammen 61,796 Lasten Größe, worunter 522 Preußi- sche, 42,147 Lasten groß. Beladen liefen aus 639 von zu- sammzn 44,800 Lasten Größe, und-geballastet-203 von 16,996 Lasten groß; darunter befanden sich 382 Preußische Schiffe, von 29,741 Lasten groß, beladen. Gegen das Jahr 1829 liefen 148, zusammen 10,505 Lasten große Schiffe, worunter 119 beladen und 29 geballastet, und 57 Preußen waren, mehr ein, und 143, zusammen 11,115 Lasten große Schiffe, worun- ter 140 beladen und 43 Preufen warèn, mehr aus.

Aus Erfurt \chreibt man: Freitag Abends den 7. Jan. d. J. hatten wir in Erfurt den prachtvollen Anblick einer hier seltenen Lufterscheinung, nämlihch eines Nord- lihtes. Mehrere Tage vorher hatten sich Morgens und Abends starke Nebel gezeigt, bei auffallend gelinder Tempe- ratur der Luft. An dem genannten Tage war wohl auch der Himmel mit Dunst beladen, indessen wurde die obere Region bald rein, und es zeigte sich um Mittag die ganze Atuiofvbäbe vôllig heiter, während die Kälte um Weniges zunahm ; das Barometer aber, welches am Tage vorher 27‘! 5/‘!, 65 ge- zeigt hatte, Mittags auf 283‘/ 0‘//, 5 stieg. Abends um 8E Uhr färbte si der ganze nordöstliche Theil des Horizontes bis zu einer Hdhe von ungefähr 60° so, daß man, über na- hestehende Häujer wegblickend, den Widerschein heftiger Brände zu sehen glaubte; bei freierer Aussicht zeigte sich je- doch die Beschaffenheit der Farbe ganz anders, sie kam náms lich dem schönsten Purpur nahe, und da, wo sich die Hellig- feit intensiver zeigte, welches an drei sich zierlich gleichförs mig stellenden Orten des Himmels der Fall war, wobei diese als große Flecke erschienen, wurde sie einigermaßen gelblich. An diesen dre: lichteren Stellen war ein beständiger Wech- sel des Scheines wahrzunehmen, indem in der Mitte der ro- then Fleen Funken garbenförmig aufzusteigen schienen. Die Erscheinung dauerte über * Stunde und wiederholte sich um 94 Ußr, doch nur auf ganz furze Zeit. Die Sterne zeigten sich in äußer|st wéißem Glanze und sehr stark funfkfelnd, auch sah man sie deutlich durch den rothen Schein. Die Luft war völlig unbewegt ; das Barometer stand um 9 Uhr 28‘/ 0/‘/, 8, und das Quecksilber desselben zeigte eine Temperatur von + 0°, 5. Die Temperatur der Luft wurde vom Referenten nicht beobachtet ; sie mochte zwischen 5 Kälte seyn. Stecnichuuppen -oder andere momentane Meteore zeigten sich nicht.

Die Armen-Verwaltung zu Köln hat am Ende des vorigen Jahres einen „Bericht über den Zustand der städti- shen Armenpflege“ (40 S.) bekannt gemacht. Bei den Aus- gabe ; Artikeln liegen die Ansäábe des Budgets“ pro 1830 und die Resultate des Rechnungsjahres 1830 zum. Grunde: es wurden nämlih ausgegeben 1) sür Lasten des Stiftungsfonds, Steuern, Bauten, Verwaltungskosten 14,567 Rthlr. 15 Sgr.