1831 / 20 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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und folgleich als eine Tilgung ihrer Schuld betrachte. An- fänglich ward vorgeschlagen, die zu verschiedenen Zeiten fälli gen Summen zur Verfügung der Regentschaft zu stellen ; da diese aber viele Ansprüche zu befriedigen hatte, die es ihr schwierig machten, so lange zu warten, ward eine - Anleihe vorgeschlagen, um die Regentschaft in den Stand zu selzen, ihre Schulden zu verzinzen und abzutragea. Diese Anleihe i jest für den Belauf von 1,200,000 Pfd, zu 5 Prozent abgeschlossen worden. Die úbrigen Bedingungen sind 10h nicht genau bekannt. n Die hier eingegangenen Zeitungen aus Calcutta gehen bis zum 5. September. Sie melden das am 11. Juni er- folgte Ableben des Britischen Gesandten in Tabreez, Oberst Sir J. Macdonald, und daß Herr Campbell , Hauptmann bei der Madras - Reiterei, einstweilen die Leitung der Ge- schäfte Übernommen habe. Die genannten Blätter stud übri- gens mit der Schilderung cines in Bombay entdeckten aus- ebreiteten Sflavenhändler - Vereins angefüllt, der fih, um ÉElúer Schlachtopfer habhaft zu werde, des Vorwandes ei- nes Matroseupressers für die Judische Floite bediente,

N EG Er la nde: Aus dem Haag, 14. J3n. Durch eine vor einigen

_ Tagen erschienene Köuigl. Verordnung ijt den Fischecn der

beiden Provinzen Antwerpen und Ost-Fiandern die Fischerei Gerechtigkeit auf den Zeeländischen Gewässern u. d in der Schelde genommen tworden. Einige bewasfnete Fahrzeuge werden darauf zu schei haben, daß diese Verordnung fireng befolgt werde. i

Seit dem 8ten d, befiadet sich tas Hauptquartier des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar in Eindhi ven.

Täglich finden noch neue Truppenmäcsche aus dem Jn- nern des Landes nach der südlihen Gränze statt. Von DBot-

terdam ist abermals eine mobil gemachte Abthcilung der da-

figen Schutterei ausmarschirt, eben so-auch aus andern Städ- ten. Bei dem Finanz- und dem Kriegs - Ministerium gehen auch fortwährend zahlreiche freiwillige Geschenke aus allen Theilen des Landes ein. i R

Vorgestern ist der General. Lieutenant van Geen mit sri- nem Generalstabe von Breda nach Vucht abgegangen.

Vorgestern ist auch der Päpsilihe Juternuntius Herr Capaccini wiederum nah London abgereist. Während seiner Abwesenheit ist der Kanonikus Hr. Antonucci, Secre- tair der Pápsilichen Legation, mit den Geschäften der Nun- tiatur beauftragt. Aa a U

In Amsterdam sind die Fonds-Course merklich gestiegen, weil man Hoffnung hat, in Folge der lebten Londorier ‘Pro- tofolle die Feindseligkeiten mit Belgien ganz eingestellt zu sehen.

Brüffel, 14. Jan. Nachdem in der gestrigen Siz- zung des Kongresses mehrere Bittschriften, und unter andern auch die von 31 Belgischen Jsraeliten , die darum nachiuch- ten, daß ihre Geistlichen vom Staate besoldet werden mögen, zum Vortrage gekommen waren, nahm Hr. Pirson seinen Antrag auf eine Kriegs-Erkflärung zurück, weil er, da der Krieg leicht ein allgemeiner werden könnte, die Verantwoit- lichkeit desselben niht übernehmen woll». Der Graf von Aerschot las der Versammiung einige aus London eingegan- gene Mittheilungen der Herren Van de Weyer und Vilain XIV. vor. Nach Jnhalt der ersten dieser Mittheilungen er- flárten die beiden genannten Kommiffarien dem Lord Pal- inerston unterm 4ten Jänuar, daß sie über die unter den beiden Krieg führenden Mächten, Holland und Belgien, zu berathenden Punkte sich nicht eher in eine Verhandlung etn- sassen fönnten, als bis der König der Niederlande die ersie

Bedingung des Waffenstillstandes , Freigebung der- Schelde-

Schifffahrt, erfüllt habe. Die zweite Mittheilung is eine an

j die Londoner Konferenz gerichtete Note jenèr beiden Kommis-

sarien in“ Bezug auf die Gränzbestimmungen des. Belgischen Staates. Dieselbe lautet folgendermaßen : : _ London, 6. Januar 1831. Die Belgischen Kommissarien in London ‘glauben, Jhren es den Bevollmächtigtèn der fünf großen Mächte die Fdee mittheilen zu müssen „- welche die provisorische Regierung von Belgien über die Gränzen hegt, welche zwischen diesem un- abhängigen Staate und. den A Staaten gezogen wer- den müssen. Wiewohl cine o ernste Frage in leßter Fnftanz nur

“von dem National - Kongresse, dem dieses Recht allein zukommt,

entschieden werden kann, #o halten sich doch die abgeordneten Kommissarien für verpflichtet, die einzigen Grundlagen anzudeu- ten, auf denen allein ein Vertrag sich abschließen licße, der den wahren Interessen des Landes und der Würde eines Volkes, das seine Unabhängigkeit zu erkämpfen wußte, angemessen scyn würde. “3 das Po e Gleichgewicht Enropa?’s ist es wichtig, daß die- es Volk glüdtlih sey; es tau es aber nux werden, wenn es

diejenigen Theile seines Gebietes behält, deren Besiß für die Aufrechthaltung alles dessen nothwendig is, was zu sciner Ver- thetdigung und seinem Wohlfstande beitragen kann. Bereits sind in mehreren, voin diplomatischen Comité îtn Brüssel den Abgeord- cten der Bevollmächtigten von London übergebenen Verbal-No= ten, namentlich in denen vom 5. und 5. Dezember v. F., die Rechts- gründe und Thatsachen auseinandergeseßt worden, auf welche die Belgische Regierung sich übt, wenn sle für die Dauer des Waf-

fenstillstandes das ehemalige Holländische Flandern, Mastricht

und die Provinz Luxemburg reklamirt. Diese Motive behalten ihre ganze Kraft, wenn es sh darum handelt, die defi- nitiven Grânz- Bestimmungen zu treffen. Das ehemalige Staats - Flandern , das im Fahre 1795 mit den Departements der Schelde und der Leye vereinigt wurde, muß ferner auch cinen Theil von Of - und West - Flandern ausmachett, die jeßt unter einer andern Benennung jene beiden- chemaligen Belgischen Departements ausmachen. Ohne den Besiß des lin- ken Ufers der Schelde würde sih Belgien von dieser Seite ganz bloßsiellen und die freie Schifffahrt dieses Stromes würde im- mer nur eine tilusorische Bestimmung seyn können. Die Hollän- der, als Herren des an diefem Ufer gelegenen Landes, und dem- zufolge auch aller Schleusen, die zum Abflusse der Gewässer des ehemals Oesterreichischen Flandern errichtet wurden, würden nah Willkühr, wie es auch zu früheren Zeiten geschehen is, den Boden überschwemmen können, der das Belgische Gebiet ausmacht. Die Stadt Gent, die mit der Mündung der Schelde durch den neuen Kanal von Terneuzen in Verbindung seht, würde alle Handels- Vortheile verlieren, die für sie aus diesem Mittel der größern Schifffahrt cntspringen können. -—— Mastricht, das niemals einen Theil der Republik der Vereinigten Provinzen ausgemacht hat, wo jedoch die Generalstaaten gemeinschaftlich mit dem Fürst- Bischofe von Lüttich“ gewisse Rechte ausübten, gehdrt ebenfalls zu den Besißungen, die man Belgien nur mit irgend einem An- \cheine von Gerechtigkeit und Vernunft unmöglich abstreiten kann; und zwar um so weniger, als die Holländer im Besiße aller Schad- loshaltungen bleiben, die ibnen sowohl für Staats-Flandern als für ihren Antheil der Autoritär in Mastricht bewilligt wurden. Die Ver- bal-Noten, auf die man sich beruft, stellen die Rehts-Ansprüche der Belgier auf diese verschiedencn Punkte hinreichend ins Licht. Die Luxemburger Frage tis bis auf den Grund erwogen worden; die D machte cinen integrirenden Theil des alten Belgiens aus. ie Verträge, welche fie in besondere e Deutsch- land brachten, baben ihr niemals den Charakter einer Provinz enommen. Das Großherzogthum Luxemburg hat keinen vom donigreichch der Niederlande getrennten Staat gebildet. Gleich- zcitig mit den Bürgeen der andern Belgischen Provinzen haben Übrigens auch die -Bewohner von Luxemburg das Foch des Kd- nigs Wilhelm abgewälzt, der die Erklärung abgab, daß die Ver- treter des Großherzogthums im Haag keinen Siß hätten; Depu- tirte desselben wurden nach dem Nattonal-Kongresse gesandt, und mit den andern Belgiern haben diese für die Ausschließung des Hauses Nassau gestimmt; ste können und wollen niht mehr un- ter die Herrschaft dieser Familie- zurückkehren. Dies sind die Gesinnungen der der Freiheit wiedergegebenen Belgier; dies stnd die zu threr Unabhängigkeit nothwendigen Bedingungen. Dle auswärtigen Mächte müssen ihrerseits das Bedürfniß empfinden, mitten unter sich cine starke, glückliche und wahrhaft freie Nation sich fonsütuiren zu schen. Holland wird vermittelst seiner Flüsse gegrn jeden Angri} von Seiten der Belgier hinläng- lich garantirt; es is billig, daß Belgien im Norden eine leiche Garantie in den Festungen diesseits derselben Flüsse nde, und es hat nicht bloß das Recht, auf den Besiß des= sen zu bestehen, was ihm gehörte, sondern es könnte auch, und zwar ohne dex Uebertreibung seiner Forderungen beschuldigt werden zu können, auf die Brüderlichkeit sich berufen, welche es mit Nord - Brabant verbindet , dessen Jndustrie- und Ackerdau- Interesse eben so, wie die religiösen Meinungen fast der Ge- sammtheit seiner Einwohner, jede Fdee ciner Vermischung mit Holland ganz fern halten. Wenn die abgeordneten Kommissa- rien darauf bestehen, daß Belgien seine natürlichen Gränzen ein- nehme, #o geschieht es, weil dies für die National-Ehre und für die Unabhängigkeit des Landes wung ist, die durch innere Un- ruhen, an denen sie nicht allein leiden würde, kompromit- tirt werden könnte; ferner damit sein Boden nicht -zer- ftückelt werde und die Jutegrität seines Gebietes keinen Nachtheil erleide. Die Dringlichkeit der Umstände 4 in dieser Hinsicht so groß, daß die abgeordneten Kommissarien in der Er- füllung einer gebieterishen Pflicht die Ehre haben, im Jnteresse thres Vaterlandes eine augenblickliche entscheidende Antwort nach- zusuchen, um sie unverzüglich den Vertretern des Belgischen Volkes Übersenden zu können. 4 Nächst dieser Note theilte der Graf von Aer \chot auch

ein Schreiben des Hrn. Van de Weyer mit, in welchem der- selbe zu verstehen giebt , daß, nahdem die Central: Section des Kongresses in Vorschlag gebracht habe, besondere Kommis: sarien nach London zu senden, seine Anwesenheit daselbst wohl überflüssig seyn durfte, und erwarte er demnach seine amtliche Zurückberufung. Diejer Erwartung entsprach jedoch die Ver- sammlung nicht; bei ihrer heutigen Abstimmung 'über den Antrag der Central-Section wurde nämlich der Vorschlag zur Absendung besönderer Kommissarien nach Paris und Lon-

Beilage

167 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 20.

don verworfen. Bei der Debatte, die vorher noch statt-

fand, brachte Hr. F. Le Hon die Erwählung des Prinzen

Vorschlag. Herr v. Secus äußerte: ,, Franfkreih hat sich -fkategorisch sowohl über eine Vereinigung mit demselben, als Über die Her- zoge von Nemours und Leuchtenberg, ausgesprochen. Wenn wir, wie wir es doch eigentlich mússen, Frankreich schonen wollen, so dürfen wir auf diese Punkte nicht wieder zurúcé- fommen. Es ist jedoch hier gesagt worden, daß man von der Entscheidung des Königs Ludwig Philipp an das Französische Volk appelliren wolle. Was will man damit sagen? Das in den Kammern repräsentirte Frankreih wird der Meinung des Königs Ludwig Philipp seyn. An das revolutionnaire Frankreich fann jedoch zu unserer Unterstüßung nicht appellirt werdèn, denn diese Appellation würde eine fürchrerliche Umwäl- zung herbeiführen. Der Abt Andries gab die Meinung ab, daß man nur einen Fürsten erwählen müsse, wie ihn die Diplomatie n iht habeù wolle; dev würde gewiß dem Lande am zuträglichsten scyn, und zwar empfehle er zunächst einen Eingebornen. Derselben Meinung war auch der Abt Ver - duyn. Hr. v. Robaulx trat nochmals auf, um gegen die

Gustav von Wasa in

Erwählung des Prinzen Otto von Baiern zu sprechen, der

der Landes. Jndustrie durchaus keinen Vortheil bringen fönne. Nachdem endlich die obenerwähnte Abstimmung |tattgefun- den hatte, bestieg Hr. v. Brouckere, der jeßige Finanz- Minister, die Rednerbühne, um nachträglich noch einige Bewilligungen zu dem früher bereits vorgelegten Budget zu verlangen. Namentlich verlangte er, weil der Krieg mit Holland unvermeidlich sey, für das Kriegs - Ministerium 12 Mill!onen statt. der früher“ geforderten 6 Millionen ; fer- ner auch verhältnißmäßige Zuschüsse für die Ministerien des Innern und der Finanzen, und zwar so, daß sämmtliche Aus- gaben des Budgets, die fúr die ersten 6 Monate. des Jahres 1831 auf 14 Millionen Gulden angeschlagen waren, sich auf 21 Millienen vermehren sollen. Hr. C. Rodenbach trug sc{hließlih darauf an, daß der Kongreß definitiv einen Tag festsebe, an welcheni zur Erwählung des Staats-Oberhaupts geschritten werden soll. Der Antrag wurde einer Kommis- sion überwiesen.

Ein Theil der an den Gränzen zwischen Antwerpen und Breda kantonnirt gewesenen Belgier ist, wie man vernimmt, auf der Straße nah Nord - Brabant vorgerückt, ohne auf das geringste Hinderniß zu stoßen.

An den Küsten von Staats - Flandern sind Holländische Verstärkungs - Truppen gelandet worden; 4—500 Mann ha- ben die Richtung nach Hulst eingeschlagen.

Es heißt hier, daß das erste Aufgebot der Bürgergarde mobil gemacht werden soll.

Der Vrai-Patriote ist der Meinung, daß, da der Kongreß durchaus einen Fürsten erwählen wolle, der ein Feind des Hauses Nassau ist, er keinen bessern empfehlen könne, v den bekannten Häuptling Diepo - Negoro von der Jnsel

ava. : _ Lättich, 14. Jan. Einem Privatschreiben aus Ant- werpen zufolge ist eine Kolonne von 3000 Mann, unter dem E des Obersten Kenor, von dort nach der Gränze auf- ebrochen. i y Von Mastricht hôrt man hier nihts Bestimmtes, doch scheinen die Arbeiten zur Einschließung der Festung mit Thä- tigkeit fortgeseßt zu werden. Man erwartet ehestens die tachricht, daß es zu einem Handgemenge zwischen den Bel- giern und den 2 ändern gekommen sey.

Das Kollegium der Bürgermeister und der Schöffen von Lüttich ist beim Gouvernement um die Wiederherstellung der pyilosophischen und der literarischen Fakultät an der Lütticher Iniversitáät eingekommen, welche durch einen frühern Beschluß unterdrückt worden.

Dänemarf.

Schleswig, 13. Jan. Jhre Kdnigl. Hoh. die Land- gräfin zu Hessen : Kassel , Mutter - unserer allverehrten Köni- E ist in verwichener Nacht, im fast vollendeten 81sten Le- vensjahre, sanft und ruhig verschieden. Die Stadt verlor an ihr eine liebevolle Theilnehmerin an Freuden und Leiden und die Hülfsbedürfrigen eine edle Wohlthäterin. Die Verewigte war die leßtlebende Tochter des unvergeßlichen Königs Friedrichs V. und der Königin Louise, einer Tochter Kö- nigs Georg 11. von Großbritanien. Sie war geboren den 30. Jan. 1750 und vermählt den 30. August 1766 mit Sr. Hoch-

[E T Si des rp are via hohverehrten Land- grafen Karl zu Hessen-Kas}e tatthalter der Herzogthümer Schleswig und Holstein. i ; P

Deuts

Hannover, 16. Jan. Ein Extrablatt der Hannöë- verschen Nachrichten enthält unterm heutigen Datum Nachstehendes : „So eben ist die höchst erfreulihe Nachricht eingegangen, daß die Einwohner der Stadt Göttingen ihr Unrecht eingesehen, den Truppen ihres Königs und Falides- herrn die Thore geöffnet und Seiner Gnade und. Milde sich unterworfen haben. Kein Schuß is gefallen! Kein Bür- gerbiut ist geflossen! So ist das Werk des Aufruhrs, wel- ches einige Schlechtgesinnte und Schwindelfköpfe begonnen haben, glälih zernihtet, und Göttingen wird fernerhin wie- der ein Siß der Ruhe, des Friedens und der Ordnung seyn. Dafür sey Gott gedankt !‘/

Hannover, 16. Januar, Abends 9 Uhr. Die herrlihen Proclamtionen des Herzogs von Cambridge an die irregeleiteten Göttinger haben ihren Zweck nicht verfehlt. Der Geist der Milde, der den s{chöônen Charakter dieses Für- sten auszeihnet, vereint mit dem Ernste der getroffenen Maaßregeln, haben die irregeleite“ezn Göttinger zur Beson- nenheit gebracht, und die Stade hat am 16ten Morgens sich auf Discretion den gegen sie gesandten Truppen er- geben, nachdem der sich selbst fonstituirthabende Gemeinde-Rath sich aufgelöst und der rechtmäßige Magistrat seine Amtsver- richtung ohne alle Störung übernommen hatte. Die Trup- pen find nah diesem Unterwerfungs - Afte unter Anführung des General von dem Busche am selbigen Tage ruhig in Göttingen eingerúckt und von den gutgesinnten Bürgern mit Jubel empfangen worden. Aus diese Weise ist, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, die schône Verfassung des Hanudödverschen Staates, auf welche derselbe stolz seyn kann, ausrecht erhalten und von der Furcht befreit worden, diese gegen - eine Ausgeburt des Radikalismus umzutauschen, die witde, zügellose Neuerer und shlechte Advokaten dem verblen- deten Volke unberufen aufdringen wollten. Göttingen ist ge- rettet, und durch die liebevolle Fürsorge des trefflichen Gene- ral- Gouverneurs und die weisen Bemühungen des Hannö- ver\chen Ministeriums wird gewiß die Georgia Augusta, dieses Juwel deutscher geistiger Bildung, bald in ihrem gan- zen Glanze wieder erscheinen.

Leipzig, 17. Jan. Gestern früh nach 6 Uhr wurde auf der hiesigen Sternwarte ein s{chöner Komet mit einem deutlich wahrzunehmenden Kern und einem Schweif von 2 bis 3 Grad Länge beobachtet. Er stand an der nördlichen Spike eines mit ¿ und 7 des Ophiuchus gebildeten ziemli gleichschenklichen Dreiecks und zeigte sich dem nah Südosten gerichteten bloßen Auge auf den ersten Blick. Bereits am 12ten d. früh um dieselbe Stunde, hatte ihn ‘der hiesige Kaufmann, Ke Friedrih Küstner, gesehen. Trúbe, seitdem eingetretene Witterung verhinderte jedoch bisher eine weitere Beobachtung, ihn eher als heute wahrzunehmen.

S ch weiz.

Schaffhausen, 11. Jan. Nachrichten aus Bern zu- folge hat die Regierung den Antrag des Kriegs-Rathes in Bezug auf Organisirung eines Corps stehender Truppen ge- nehmigt, Oberst Effinger hat das Kommando wirklih über- nommen. Der große Rath ist auf den 13ten einberufen und soll den Bericht der ernannten Standes - Kommission über die eingelaufenen Wünsche anhdôren und eine Kommission zu Untersuchung der erheblich befundenen Gegenstände ernennen. Auf diese Zeit wird Herr Schultheiß Fischer von Luzern nah

ern fommen. Die Zahl der eingegebenen Bittschriften be- läuft sich auf 5— 600. Der Chef der Stadtbürger-Garde hat dem Amts -Schultheißen erklärt und wird auch im gro- ßen Rathe erklären, daß, wenn die Regierung neben der Bürger-Gärde noch ein Frei: Corps halten wollte, sie die Bürger -Garde gegen sich haben werde. } us Basel vom 8. Jan. wird gemeldet:

Vor einer Stunde (3 Uhr Nachmittags) sind ¿wei lge» ordnete nach Lieftall an die Fnsurgenten abgegangen mit der Aufforderung, ihre provisorische Regierung sogleich niederzulegen. Sollten {hre Vorstellungen kein Gehör fn en, so wird morgeu mit aller Macht gegen sie aufgebrochen. Vom 15ten bis 60sten

Altersjahr ist alles unter den Waffen; auf jedem Wall stehen zwei hore sind ganz verrammelt, in den Vorstädten

12 dne drei Pallisaden und Grâben angebracht. So eben hahen sich die Ddr-