1831 / 41 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Schreiben an Herrn Bresson. uh

„Paris, 1. Febr. 1831. Mein Herr. Wenn Sie, wie ih hosse, der Belgischen Regievung das Protokoll vom 27. Jan. noch nicht mitge- theilt haben, so wollen Sie si diejer- Mittheilung wider- seten, weil die Regierung des Königs den Bestimmungen desselben nicht beigetreten ist. Wir haben es immer dahin verstanden , daß bei der Frage über die Schulden, so wie bei der über die Ausdehnung und. die Gränzen des Belgischen und Holländischen Gebiets, die Mitwirkung und die freie Bustimmung der beiden Staaten nothwendig sey. Die Kon- ferenz von London is eine Vermittelung, und es ist die Ab- icht der Regierung des Königs, daß sie diesen Charakter

niemals verliere. enchmigen Sie u. \. w.

g na Horaz Sebastiani.‘ Herr Lebeau äußerte: „Nach der so eben vernomme- nen Mittheilung ergreift Frankreich eine sehr ehrenwerthe Sinitiative in unserm Jnteresse. Es geht daraus hervor, daß das Protofoll vom 209. Jan. nur ein Vorschlag zu Un- terhandlungen gewesen sey. Jch glaube daher auch, daß das Schreiben gedruckt werden müsse, damit wir, was auch sich êreignen môge, auf ein amtliches Dokument uns berufen Fônnen, welches Frankreich zwingt, uns in- jeder Lage zu un- terstúßén. Herr Van de Weyer sagte, daß er sich dem Druck nicht widexsése. Herr Jottrand hielt es für áberflússig, weil man von anderer Seite früher schon ‘als Herr Sebastiani das Protofoll vom 20sten Ja- mtar richtig aufzufassen gewußt habe. Auf diè Frage des Herrn Devaux, oh das diplomatische Comité den Englishen Botschafter in Brússel über die Wahl des Staats-Oberhauptes und besonders über die Kandidatur der Herzoge von Nemours und Leuchtenberg fkonsultirt habe, ant- wortete Herr van de Weyer: „Hätte uns Lord ‘Ponsonby eine Mittheilung in dieser Hinsicht zu machen gehabt, so würde er es \chriftlich gethan haben; er hat uns jedoch bis- Her feine Note zukommen lassen. Was die Frage betrifft, ob der König der Franzosen im Namen seines Sohnes accepti- ren werde, so habe ich schon gestern erklärt, daß ich zwar Bie Ueberzeugung, jedoch keinen Beweis davon habe. Wären ‘die Elemente dieser Ueberzeugung auf authentische Aften- stücke begrundet, so würden Sie auch bereits. Kenntniß da- von haben.‘ Herr van Meenen sagte: „Wenn Sie per- sönlich von der Annahme úberzeugt sind, so möchte es wohl wichtig seyn, uns die Gründe dazu mitzutheilen.‘ ¿Man verlangt ‘“, entgegnete Gie van de Weyer, daß wir auf dieser Rednerbühne alle Privat - Mittheilun- gen und alle vertraulihe Schreiben, die wir erhalten M , mittheilen sollen. (Man ruft ¿¿Nein, nein !‘/) Mun ich erkläre, daß sich eben auf dergleichen vertrauliche Schreiben meine persönliche Ueberzeugung gründet. Auf die Fragen des von Herrn van Meenen gestellten Antrages, die m Theil gar nicht zur Sache gehôren, weiß ich in der hat feine bestimmte Antwort zu ertheilen.“ Hr. Lehon bemerkte, Hr. Bresson habe ihm am lebten Montage Abends um 10 Uhr gesagt, daß Lord Ponsonby nicht zugebe, gegen érgend Jemand geäußert zu haben, daß er, falls der Herzog v. Nemours erwählt werden sollte, Belgien verlassen würde, und daß dagegen der Herzog v. Leuchtenberg von den übri- E anerkannt werden dürfte. „Jch habe übrigens“‘, gte dieses Mitglied des diplomatischen Comité hinzu, „eben falls die Ueberzeugung, daß der Herzog v. Nemours accepti- ren werde; jedoch nicht auf dieser Rednerbühne will ih meine Gründe darlegen, nur in Privat - Unterhaltungen ist eine solhe Ueberzeugung mitzutheilen. Was nament- lih' den König der Franzosen - betrifst, so kann man sich wohl denken, daß dieser gar nicht genannt werden darf, denn jedenfalls mußte er es als unter seiner Würde betrach- ten, in irgend einer Weise für seinen Sohn um eine Krone Frau bewerben.“ Nachdem noch: mehrere Mitglieder sich r und ‘gegen. den Herzog von Nemours hatten vernehmen fassen und namentlich Hr. v. Gerlache erflärt hatte, daß der Französische Prinz nur der Uebergang zur Französischen errschast, ein Unglúck fúr das Land und eine Ursache zum rieg seyn würde, schritt man zur Abstimmung. Anwejend waren 191 Mitglieder, worunter die Herren de Smet und E die beide frank von ihren Freunden sich in den aal bringen ließen, um “bloß ihre Stimmen abzugeben. Beim ersten Skrutinium ergaben sich 89 Stimmen für den

Herzog von Nemours, 67 für den Herzog von Leuchtenberg-

and 35 fár den Erzherzog Karl von Oesterreich. Da keiner der Kandidaten die beim ersten Skrutinium erforderliche Majori-

tât von 101 Stimmen erhalten hatte, so wurde zu einer-

s Abstimmung geschritten, und es erhielten (da jeßt 92 Mitglieder zugegen waren) der Herzog von Nemours

97 Stimmen, der Herzog von Leuchtenberg 74 und der Erz--

herzog Karl 21. Der Präsident verlas“ hierauf mit lau- ter Stimme das Dekret des Kongresses, wodurch Ludwig Karl von Orleans, Herzog von Nemours, zum Könige - der

Belgier unter der Bedingung proklamirt wird, - daß er bie

vom Kongresse dekretirte Verfassung annimmt und die Na- tional- Unabhängigkeit, so wie die Jntegrität des Gebietes, aufrecht erhält. Unter dem Rufe: „Es lebe der Herzog von Nemours! Es lebe der König! ‘/ trennte si{ch die Versamm- lung. Heute soll dur das Loos die große Deputation er- nannt werden, die nah Paris reisen und dem Hérzoge von Nemours die Krone anbieten soll. |

Hier sind folgende Proclamationen erschienen :

I. „Bürgermeister und Schdffen an die Einwohner der Stadt Brüssel. Mitbürger! Unsere Vertreter haben so eben unsere glorreiche Revolution fonsolidirt. " Das Schif- sal Belgiens is festgestelle. Se. K. H. Ludwig Karl Phi- lipp Herzog von Nemours ist zum Könige der Belgier er- wählt worden. Sohn eines Bürger - Königs, der unser

shônes Land vor fremder Juvasion und vor blutigen Reac- tionen bewahrt hat, besißt er unbestreitbare Ansprüche auf

unsere Liebe, unsere Erkeuntlichkeit. Mitbürger, unter dem Scepter eines Fürsten unserer Wahl werden wir hinführo eine unabhängige und freie Nation seyn. Es lebe das Bel- gische Volk! ‘Es lebe der König!

Brüssel, den 3. Februar En

j 9a ouppe, Bürgermeister.“

IL „Belgier! Ein Ausländer, den die R unter uns naturalisirt hat, und den Jhr wie einen Bruder aúfge- nommen hattet, erwiedert so eden Euer Vertrauen durch ei-

“nen Versuch zur Empörung. Der Oberst- Lieutenant Ernest

Gregoire, an der Spike von Truppen, die er verführt hatte,

begab sich nach Gent und wollte dort einen Prinzen prokla-:

miren, dessen Ausschließung das Volf- und der National- Kongreß dekretirt hatten. Der Muth der Genter Pomplers und der Brüsseler Jäger, unterstüßt von der Treue dér Ein- wohner und der Energie der Civil- und- Militair - Chefs, hat dieser Verrätherei schleunige Gerechtigkeit widerfahren lassen. Die Strafe wird dem Verbrechen folgen, und es soll dieses verhaßte Attentat die leßte Kraftäußerung der Feinde unserer Ruhe und unserer Fretheiten seyn. Belgier, Euer Schicksal ist auf dem Punkte, festgestellt zu werden ; eben so ruhig nah dem Siege, als Jhr: muthvoll im Kampfe gewesen, werdet Jhr vertrauensvoll die hôchste Entscheidung des National» Kongresses empfangen, ‘und wird Euer Patriotismus sie zu achten wissen. Brüssel, den 3. Febr. 1831. Baron Van- derlinden v. Hoogvorst. Graf Felix v. Merode. Ch. Rogier. A. Gendebien. Sylvain van de Weyer.“

Die Zeitungen aus Gent vom Zten Abends, die heute hier eintreffen sollten, sind nicht angekommen. Gestern früh war in jener Stadt Alles ruhig. Der Oberst - Lieutenant Gregoire soll 5 Stunden von Gent gefangen worden seyn.

Mastricht, -3. Febr. Privat- Nachrichten zufolge , de: nen man Zutrauen schenken darf, ziehen sih die Belgischen Truppen wieder enger um die Festung zusammen, so daß zu befürchten steht, daß die Verbindung bald wieder unterbro- chen seyn wird. :

__ Lüttich, 4. Febr. Das hiesige Journal meldet, daß es durch einen vom General Daine begangenen Fehler den Holländern in Mastricht geglückt sey, auf dem linken Maas- Ufer ihre Vorposten bis 15 Stunden von der Stadt hin- auszuschieben und sih der Fortificationen, die man zur Éin« [Slesung Mastrichts aufgeworfen hatte, als Hältpunkt zu

In demselben Blatte lies man: „Ein Schreiben aus London bejagt, daß dort an der Börse das Gerücht gehe, es werde sih eine Englische Flotte nah der Schelde begeben, falls der Kongreß den Herzog von Nemours zum Souverain von Belgien erwählen sollte.“ :

Pg le n.

Warschau, 3. Febr. Die hiesige Staats- Zei tung theilt den vom Minister des Jnnern, Herrn Vineenz Niemojowski , den Kammern erstatteten Bericht über seine Verwaltung vom 29. Nov. v. J. bis zum 17. Jan. d. J. mit, ‘aus welchem wir folgenden Auszug entnehmen: Die National-Garde der Hauptstadt besteht gegenwärtig aus 192 Offizieren und 5814 Gardisten zu Fuß, und 7 Offizieren und 130 Gardisten zu Pferde. Nach vollständiger Beendigung ihrer Organisation joll sie das Doppelte dieser Zahl betragen. Die Jsraeliten aus 4 Wojewodschaften haben sich bereit er- klärt, die Refcutirungs-Kollekte in zweifachem Berrag zu ent- richten, um vom persönlichen Dienst in der beweglicheu Garde befreit zu werden. Die Regierung hat dies bewilligt und

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auch an die Jsraeliten der anderen Wojewodschaften die Frage ergehen lassen, ob sie dasselbe thun wollen. Den neu sich bil- denden beweglichen Bataillonen und sämmtlicher bewaffneten Macht, welche noch nicht auf den Etat der Kriegs - Kommis- fion übergegangen ist und den angenommenen Grundsäßen zufolge auf Kosten der Wojewodschaften erhalten werden muß, sollen ihre Lebensmittel von den Bezirken, in denen sie fantoniren, verabreicht werden. Die Offiziere der in den Wo- jewodschaften sich organisirenden Streitkräfte sollen sih aus eigenen Mitteln unterhalten; die weniger Bemittelten unter ihnen empfangen cinen theilweisen Sold aus den Fonds-der frei- willigenBeisteuern. Die mit der Einexercierung thätig beschäftig- ten Ünteroffiziere erhalten außer den Lebensmitteln noch einen täglichen Sold von 12 Gröschen (2 Sgr. Preuß.). Zur Befe- stigung von Modlin is durch Fuhren und Arbeiter aus den Bezirken des rechten Weichsel - Ufers im Umkreis von 4 bis 5 Meilen von der Festung Hülfe geleistet worden; zu der Fortification Warschau’s aber in derselben Art von den Be- zirfen des linken Weichsel-Ufers. Der Stadtrath der Woje- wodschaft Plock hat sich zu unentzgeltlicher Lieferung von Fuh- ren und Mannschaften zur Befestigung von Modlin im Na- men der Bürger erboten, was jedoch die Regierungs-Kom- mission des Junnern abgelehnt hat. Die Ausschreibung der zur Verproviantirung der Festung Zamosc nöthigen Lebens- mittel ist nah Art des Lieferungs-Kontingents auf die näch- sten Gemeinden vértheilt worden; der Preis dafür ist einst- weilen bestimmt worden, und die Quittungen darüber sollen bei Entrichtung der nächsten Ofiara angenommen werden. Die Liëferungen für die Armee, und zwar besonders diejenige von 1 Pferd auf 100 Feuerstellen, zum Vorspann, so wie die der Fuhrèn zu 24 Gr. (4 Sgr. Preuß.) auf die Meile für

eine zweispännige Fuhre, sind ebenfalls mit Quittungen be-

zahit worden, welche in den Steuer-Raten angenommen werdén sollen. Die Jsraeliten haben 1500 Pelze geliefert. Die Sicherheitsmaaßregeln für den Fall eines feindlichen An- griffs sind folgende: Die bewaffnete Macht soll sich sogleich an den ihr bezeichneten. Punken foncentriren. Die öffentli- chen Behörden und Beamten sind verpflichtet, alle Staats-

und städtische Kassen, so wie die geheimen Expeditionen und |

Kassenbücher in Sicherheit zu bringen ; Vorräthe von Lebens- mitteln sollen herbeigeschafft werden, für deren Transport schon gesorgt ist. Jn der Abtheilung des Handels und der Industrie sind, um das Falliren mehrerer Häufer zu ver: hüten und die Gehülfen in den Werkstätten zu erhaiten , auf Verpfändung der Fabrikate und des Erwerbs Geldunterstüz- zungen" gewährt worden, man hat nah Verhältniß der Sichér- heit die eröffneten Kredite verlängert, die ausländischen Fabri: fanten und ihre Söhne vom Kriegsdienste befreit, die Ge- treideausfuhr verboten und den Einfuhrzoll von Vich ver: mindert. Die Polnische Bank hat erklärt , daß die für eine Zeit lang unterbrochenen Chaussece- Arbeiten weiter fortgesebt werden follen. Alle andere öffentliche Unternehmungen sind suspendirt worden, ausgenommen die hölzerne Schälung der Weichsel an der Seite von Praga, welche wegen ihres ZU- sammenhanges mit den Befestigungs-Arbeiten beendigt wor: den is; die Kosten derselben belaufen sich auf 21,442 Gulden. Hinsichtlih der Polizei hat die Regierung jede gewalt- same Umgestaltung vermieden und sich nur vorbchal- ten, theilweise Veränderungen in derselben zu treffen. Es sind Befehle gegeben worden, die in das Polnische Ge- biet vordringenden einzelnen Russischen Soldaten zu ergrei- fen und tägliche Berichte über die ankommenden und abge- henden Stafetten, Couriere u. \. w.' zu erstatten. Das Ge- sinde-Büreau ist aufgehoben. Auch ist die Abgabe, welche die fremden in Warschau anfommenden Jsraeliten zahlen muß- ten, abgeshaff}t. Pässe sind seit dem 29. Nov. 587 Stück ertheilt worden. [Auf die Russischen Kriegsgefangenen hat man ein wachsames Auge gehabt; die Offiziere sind bis auf ‘weiteren Befehl zurückgehalten, die Uebrigen aber nach- Ruß- land abgesandt worden ; zu Reisekosten für die nach Rußland zurücffehrenden Personen hat das National - Conseil 10,000 Fl. angewiesen. Das Amt des General-Direktors deë Posten

ist- von dem des General-Direktors der Posten und der Po-

lizei im Ministerium des Junern getrennt worden. Zur Er- leichterung der häufigeren Communication mit den Pro- vinzen gehen jeßt täglich Posten auf den Hauptstra- ßen nach Lomza, Siedlce und Zamoso ab; die ande- ren Posten werden dreimal wdchentlih expedirt. Die Zahl der in der Hauptstadt verpflegten Kranken , Jnvaliden und Waisen betrug 1858 Köpfe. Um Plaß für die. Spitäler zu gewinnen, hat die Regierung die gesunden Jnvaliden und die Waisenkinder aus ihrem bisherigen Lokal nach abgeson- derten Behausungen bringen lassen, \o daß jebt gegen 3— 400 Kranke mehr aufgenommen werden können. Jn die

(

_chen Einwande, daß die

Gefänguiifse Lo:1 Lublin, Janow, Sandomir, Kalisch, Petri- fau, Pyzdry, Lenczyc und. Brzesc sind aus der Festung Za-

_mosc 260 Civilgefangene, aus Warschau 470 abgeführt wor-

den, Jn Radom und Jendrzejow wurden Militairgefäng- nisse eingerichtet. Auch sind Verzeichnisse von Gefangenen, die wegen geringerer Vergehen zur Haft gebraht worden waren und sih in ihrem Gefängnisse ruhig und ordentlich. verhalten, und deren Befreiungszeit nicht mehr fern is, zu Begnadigung derselben eingereicht worden.

In der Polnischen Zeitung befindet sich eine kurze Biographie des Professor Lelewel, jeßigen Regierungs-Mit- gliedes, aus der wir Folgendes mittheilen: Joachim Lelewel wurde am 20. März 1786 in Warschau von angesehenen Eltern geboren, Im Collegium Nobilium der Piaristen er- hielt er Jcine erste Bildung, die er dann auf der Universität Wilna weiter fortsebte. Hier hörte er einen Kursus der Ge- shichte beim Professor Husfarzewski, dessen er naher ia mehreren seiner Schrísten mit dankbarer Erinnerung ge- dachte. Als der Phtlanthrop Thaddáus Czacki in Krzemieniec ein Lyceum gründete und an demselben Gelehrte jedes Faches versammelte, erhielt auch der 19jährige Lelewel von ihm im F. 1805 den Ruf für die Professur der Geschichte. Doch kaum hatte dieser seine Stelle angetreten, als der Krieg ihn wieder nôthigte, seine Zaflucht nach Warschau zu nehmen. Jm J. 1814 endlich begab fih Lelewel, nach langer Unterbrechung seines literarishen Wirkens, nah Wilna, wo er eine Stelle als Professor der allgemeinen Weltgeschichte erhielt. Nachdem Kaijer Alexander, a!s König von Polen, im Jahre 1816 die Universität in Warschau gegründet hatte, berief dieser Monarch den Professor Lelewel zu einem Lehramt an der- selben, wo ihm damals die Functionen eines Professors der Geschichte des Mittelaiters und der Literatur , so wie auch die eines Konservators der gegen 200,000 Bände enthal- tenden National-Bibliothek, übertragen wurden. *

Dänemarf.

Der Altonaische Merkur theilt aus einem anderen basigen Blatte Folgendes mit: „Dem Vernehmen nach sol- len Se. Königl. Majestät, in Berücksichtigung der geäußer- ten Wünsche der Schleswig - Holsteinischen Unterthanen , die Einführung berathender Stände für jedes Herzogthum aller- gnädiast zu resolviren geruht und die Ausarbeitung eines Entwurfs zu einem Geseße wegen Anordnung solcher Stände,

um zur allerhöchsten Prüfung vorgelegt P werden, anbefoh-

len haben. Bei der Ausarbeitung diejes Entwurfs sollen

! zwar. die Grundsáße der im Jahre 1823 für die Preußischen

Staaten erlassenen, den erwähnten Gegenstand betreffenden, Verfügungen im Wesentlichen zum Grunde gelegt, durch die Einführung der besonderen Stände für jedes Herzog- thum aber, so wenig in dem Social - Nexus der Schleswig- Holsteinischen Ritterschaft, als in den sonstigen Verhält- nissen, welche die Herzogrhümer verbinden , - etwas geändert werden. Ueber die ferneren Maaßregeln zur weiteren Vorbe- reitung dieser Angelegenheit ist, wle man vernimmt, nach geschehener allerhöchster Prüfung des erwähnten Entwurfs und des dabei zu erstattenden Bedenkens, -in welcher Art bei gedachter weiteren Vorbereitung erfahrne Männer aus jedem Herzogthum zuzuziehen seyn möchten, eine nähère Be- stimmung zu- erwarten. Auch soll, dem Vernehmen nah,

| in beiden Herzogthümern die i von der Adininistration

getrennt und beiden ein- gemeinschaftliches Ober-Appellations- gericht, welches zugleih für Lauenburg die höchste Jnstanz bilde, gegeben werden. “‘ / e Deutschland. i

Leipzig, 7. Febr. Die hiesige Zeitung meldet : „Die Stände des Königreichs Sachsen sind auf den 1. März d. J. wieder einberufen worden, besonders in der Absicht, um ihnen den Entwurf einer neuen Verfassung vorzulegen. Da die dermalige ständische Verfassung durch landeshetrliche Reversalien und Zusicherungen garantirt ist, so kann deren Auflôsung und die Ertheilung einer andern , der Natur der Sache nach, nur unter Mitwirkung der zeitherigen Stände geschehen, und es sind daher für dieses Mal auch noch“ durch-y gängig nur diejenigen einberufen worden, aus denen bisher die ständischen Corporationen zusammengeseßt waren. Auf diesem Wege ist jedem a4 oder später etwa mögli-

| Verfassung nicht auf völlig legale Weise in das Leben getreten sey, vorgebeugt, den hierauf sich beziehenden Bestimmangen der Wiener Schlußakce Genüge ge- leistet und der zu erwartenden Verfassung die nôthige Sicher- heit gegen etwanige spätere Zweifel über die verbindliche Kraft - derselben verschafsst worden.

Oesterteicch. :

Wien, 4. Febr. Jm Oesterreichishen Beobach-

ter liest man Folgendes : «,,Ein Korrespondenz : Artikel aus