1831 / 45 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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and in dieser Weise wurde er auch angenommen. Hr. Cor- net de Grez reichte seinen Abschied als Kongreß- Mit- glied ein. Herr Osy- trug darguf an, daß das di- plomatishe Comité die ihm aus Paris zugekommenen Nachrichten der Versammlung mittheile. " Er habe, sagte er, mehrere Handelsschreiben erhalten, aus denen hervorgehe,

daß der vas Ludwig Philipp nicht acceptiren werde,“ und | e

pvar sey dieser Beshluß in einem Minister - Rathe gefaßt worden, wo ein Londoner Konferenz-Protokoll zur Sprache gekommen , in welchem bestimmt worden sey, daß die fünf Mächte gegenseitig ihre Familien von der Regierung über Belgien ausschließen. Herr Nothomb, der an die Stelle des nach Antwerpen abgegangenen Hrn. van de Weyer das diplomatische Comité vertrat, antwortete dem Hrn. Osy, daß in E n Handelsschreiben früher auch die Sperrung der Schelde von

eiten der Engländer angekündigt worden sey, und dennoch sey die Schelde bis zur jebigen Stunde noch geöffnet. „Hr. Dsy‘/, fuhr der Redner fort, „kündigt uns ferner an, daß am Zten und 4ten d. M. ein Minister-Rath gehalten worden sey; das glaube ich sehr gern, denn es handelt sich um ein Ereigniß, welches die Politik des Französischen Kabinets ver- ändert. Herr Osy spricht von einer Protestation aus Lon-

don vom 2 Februar; wir haben davon noch keine Kenntniß. Voreilig sind alle diese Nachrichten, deren Zweck leicht zu errathen seyn dürfte, gewiß. Alle heute früh hier angekommene Briefe und Zeitungen melden uns, daß die Erwählung des Herzogs von Nemours dort erst durch den Telegraphen bekannt ge- wesen sey. Hr. Wallez, einer unserer Legations-Secretaire,

sehrieb an Herrn Van de Weyer , daß die Annahme nicht.

zu bezweifeln wäre; als dieses Schreiben, das gestern früh

anfam, von Paris abging, war jedoch die Erwählung noch

nicht bekannt. Gestern Abend kam ein vom Grafen von Celles anHerrn Barthelemy, der sih bei der Dèputation befindet, gerich- tetes Schreiben hier an, das von Hrn. Gendebien eröffnet wurde. Hr. von Celles sagt darin ebenfalls, daß die Annahme gar nicht Meran sey. Nachdem mir Herr Osy seine Handels- frei en heute fruh mitgetheilt, begab ih mich zu Herrn Bresson; dieser hatte gestern Nachmittags einen Courier er- Falten, der ihm aber bloß eine Londoner Depesche in Bezug auf die Ausführung des Waffenstillstandes überbrachte. Der König von Holland -verlangt die offene Communication von Masiricht nah Achen und nach Nord-Bradant. pesche ist vom 2. Febr. und von den 5 Bevollmächtigten un- rzeichnet ; ih habe sie gelesen. Man is so weit gegangen, zu dehaupten, die Franzdösishe Regierung habe uns geschrie- en,

wir möchten keine Deputation absenden; dies ist nicht |

allein unbegründet, sondern man hat uns vielmehr aufgeför- dert, eine reht zahlreihe Deputation abzusenden. putation ist abgegangen; man erwartete sie in Paris, untd sie wird. dort eine gute Aufnahme gefunden haben.“ Hr. Gen- debien fügte hinzn: „Graf v. Celles schrieb nicht bloß, daß die Annahme unzweifelhaft sey, sondern au daß der Krieg vermieden werden würde.“ Fünf Mitglieder machten den Vorschlag, daß die Kongreß-Mitglieder niht eher von Brüs: fel abreisen möchten, als bis von der Belgischen Deputation

ên Paris eine bestimmte Nachricht eingelaufen sey, Herr

Nothomb bemerkte, daß die Deputation erst am Mittwoch (S. Februar) Audienz beim Könige würde haben können und daher vor dem Sonnabend kein bestimmtes Resultat hier be- fannt seyn dürfte. Der- Antrag jener fünf Mitglieder wurde von 75 gegen 26 Stimmen “angenommen, nachdem Hr. Lebeau bemerkt hatte, daß man im Falle einer ab- fhlägigen Antwort aus Paris die Constitution wieder ändern und sie republifanish einrihten müsse. Der PBräsident meinte, die Minorität wärde sih an den eben gefaßten Beschluß der Majorität nicht zu binden brauchen und ihrerseits abreisen fönnen; dies gab zu dem Beschlusse Anlaß, daß man sich am nächsten Tage wieder versammeln wolle, um schließlich festzuseßen, was man eigentlich zu thun

habe. 0 n hiésigen Königl. Palaste sind bereits Zimmer zum Qo Ange des- Herzogs von Nemours in Bereitschaft geseßt Ut: i Ta, i Als die Kongreß-Mitglieder gestern Abend aus einander gingen, kam eben ein Courier an, der gute Nachrichten von unserer Deputation aus Paris úberbrachte. Die Herren von Brouckere, Le Hon und Aerschot sind vom Könige sehr gnä- dig empfangen worden. Einer der Deputirten schreibt: „Er- ecken Sie niht über die in den Journalen befindlichen érûchte; wir sind voller Hoffnung.‘ i Außer Herrn Van de Weyer ist auch Herr Ch. Rogier, nd zw r nach dem Limburgschen, abgereist. ' : ‘in Beschluß der provisorischen Regierung vom 31. Jan. bt cine Lokal Kommission für den Ackerbau, die Jndustrie

Diese De--

Dit D} ' gen daraaf fand elne große Bewegung unter diesen Truppen

und den Handel zu Verviers ein und stellt 50,000 Gulden

zu ihrer Verfügung, um béi den gegenwärtigen Umständen den dringendsten Bedürfnissen der kleinen Fabrikanten dieser Stadt und der Umgegend abzuhelfen. i

Lüttich, 7. Febr. Man verproviantirt in diesem Au- genblicfe unsere Citadelle und die Karthause, so wie auch das Fort Huy, welches eine Garnison erhalten soll. j

Die Nachricht von der Wahl des Herzogs von Nemours hat zu Verviers vielen Enthusiasmus erregt ; vielleiht wurde atb M Nachricht mit größerer Freude, als irgendwo, em- pfangen.

__ Mastricht, 4. Febr. „„Jch bin‘/, meldet der General Dibbets in. seiner leßten Depesche nah dem Haag, „ganz außerordentlich mit dem Geiste und den Dienstleistungen der Garnison zufrieden; jeder sucht, wo die Gelegenheit sh nur darbietet , sich hervorzuthun; das gute Einverständniß, wel- ches zwischen den verschiedenen Corps, so wie zwischen Offi-

zieren und Soldaten, fortwährend geherrscht hat, ist wirkli

musterhaft.‘/ Polen.

Warschau, 10. Febr. Die hiesigen Blätter ent- halten folgende Nachrichten ber die militairischen Operatio- nen beider Armeen: „„Am 8ten d. M. gegen Abend hat der Generalissimus, Fürst Radziwill , sein Hauptquartier von Warschau noch Okuniew , östlih von der Hauptstadt, in der Wojewodschaft Podlachien, verlegt. Auch General Chlopicki, von dem es. |chon seit einigen Tagen hieß, er wolle mit in's Feld gehen, ist in der ‘Nacht vom 7ten zum 8ten zu der Ar- mee abgegangen. Vorgestern seßte das 4te Regiment reiten- der Jäger über die Weichsel; diesér Fluß is durch das seit 2 Tagen eingetretene Thauwettér und vielen Regén nicht mehr fest; Kanonen fonnte man s{chon vorgestern niht mehr ber das Eis transportiren. Jn Augustow, am äußersten nördlichen Ende des Königreichs, ist der Russische. General Nifkfityn am 6ten d. M. mit 7000 Mann und 14 Stück Geschüß eingerückt; in diesem Corps befindet sih auch ein See- Regiment. Die Kosaken haben daselbst den in seine Heimath zurücffehrenden Landboten Kruszewski gefangen ge- nommen und nah Litthauen abgeführt. Bei Annähe- rung der Russen zog slch der Oberst Oborsfki mit dem nocb in dec Organisation begriffenen Kavallerie - Regiment aus dem Augustowschen ins Plockische zurü. Von Tyfko- cin und Bialystock aus sind die Kosaken bis Wysoki und so- gar bis Sofolow diesseits des Bugs vorgedrungen. Die Division des Polnischen Heeres, welche auf dem Wege nach Brzeëc zu bei Siedlce stand, hat am 7ten d. ihre Quartiere verlassen und is eine Meile weiter vorgerückt. Den Mor-

statt, und es kônnte wohl am Mittag schon zu einem Ge- feht mit den Russishen Vorpojten gekommen seyn. Es

“heißt, daß die Russen in der Richtung von Brzesc- Litewski

nach BDiala nur eine falshe Demonstration gemacht haben, während ihre Hauptmacht wahrscheinlich von Bialystock aus vordringea werde. Bei Wlodawa, weiter oberhalb am Bug, sind 24 Stück Geschüß, und noch südlicher , bei Usci- lug, 18 Stück übergeseßt worden. Auf dieser Seite haben

die Generale Kreuz und Geismar den Ober-Befehl über die

Russischen Truppen. Aus der Wojewodschaft Podlachien haben sih alle Beamte zurückgezogen, Von Lublin wa- ren am 7ten'd. M. die Kosaken nur noch 5 Meilen' entfernt. Zamosc ist jest wahrscheinlich schon von der Truppen-Abthei- lung belagert, welche bei Uscilug in Polen eingedrungen ist ; in jene Festung hat der General Sierawsfi die sogenannte /, goldene Schaar ‘/, jeßt Regiment des Färsten- Radziwill, zusammengezogen. ‘/ |

Jn der Sißung der Landboten-Kammer vom Tten d. beschäftigte man sih mit den Kriegs-Angelegenheiten „- und es wurde ein Geseßentwurf hinsichtlich der Erklärung des gan- zen Landes in Kriegs - Zustand abgefaßt welchen auch die Senatoren - Kammer angenommen hat. (Das Nähere über diese Reichstags-Verhandlungen , so wie úber die der beiden

|- folgenden Tage, müssen wir uns noch vorbehalten.)

Bei den nunmehr beginnenden. Feindseligkeiten zwischen der Russischen und Polnischen Armee hat die National - Res gierung eine Proclamation an die Polen erlassen, worin sie der Nation’ anzeigt, daß ‘der. Feldmarschall Diebitsch -den Polnischen Boden betreten “habe und starke Massen Russi- scher Trüppen zur Unterwerfung des Landes herbeiführe ; aber. dies werde den Geist der Nation nicht entmuthigen ; der Pole habe, wie die ganze Welt wisse, kriegerischen Muth, und es bedürfe nichts, als mit feindlichem Fuß seinen heili- gen Boden zu berühren, um aus dessen Schoße zahlreiche Krieger-Schaarèn zur Vertheidigung des Vaterlandes hervor:

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treten zu lassen ; diz jeßige Krise. sey ein neues Zeugniß dle-

ser Wahrheit, indem die Kolonnen schon zahlreich genug wä- ren; aber nichr durch die Zahk, sondern-durch die Tapferkeit erringe man den Sieg. Man solle der Nation nicht den Vorwurf machen lassen, daß sie zur Knechtschaft geschaffen sey ; jeder Pole solle zum Kampf eilen; jede Spanne Landes solle man dem Feind nur von Blut triefend und mit Leichen bedeckt abtre- ten, und mit Seelenstärke auf alle Widerwärtigkeiten gefaßt seyn; úber den Bug und Niemen hinüber mdge man den Litthauischen Brüdern die Hände reichen. Es folgen sodann als Entgegnung - auf die vom Feldraarschall Diebitsch an ‘die Polnischen Truppen anbefohlenen Aufforderungen mehrere Ar- tifel, worin diejenigen, welche dem Russischen Heere in ir- gend einer Hinsicht Vorschub oder Folge leisten, mit Strafen bedroht werden.

Auch der Generalissimus hat eine ähnliche Aufforderung an die Armee erlassen, worin er dieselbe zur Tapferkeit und Ausdauer ermahnt. :

In Folge des oben erwähnten Reichstags-Beschlusses vom 7ten d. M., wodurch die Regierung ermächtigt wird, alle Maaßregeln zu treffen, die das Vordringen der Russischen Armee zu hindern im Stande sind, und alle Gemeinden, Städte, Bezirke und Wojewodschaften in Kriegszustand zu er- fláren, so wie einer Verordnung des Generalissimus gemäß, wodurch die Mittel zur Vertheidigung Warschau’s vorgeschrie- ben werden, hat die National-Regierung Folgendes bekannt gemacht: 1) Die Hauptstadt Warschau ist bis auf den Um? kreis von einer Meile seit dem vorgestrigen Tage in Belage- rungs - Zustand ‘erklärt. 2) Dem General - Gouverneur der Hauptstadt soll“ zur Unterstüßung in seinen dieser Ver- fügung zufolge vermehrten Geschäften ein Comité beigege-

hen werden , welches aus folgenden Personen besteht: dem

Chef der National-Garde, Senator Kastellan Osirowsfi, dem Oberst Kolaczkowski, als Dirigenten der Befestigungswerke um die Stadt Warschau, dem General - Direktor der Polizei und der Posten und anderen Militair - und Civil -Beamcen, welche der Bouverneur sih zur Seite berufen will; dieses Comité soll jedoch nur deliberativ seyn. 3) Die Personen der Senatoren, Landboten und Deputirten, so wie der frem- den Konsuln, eben so auch die Sibungs - Lokale der Senato- ren- und Landboten - Kammer und die Wohnungen der oben erwähnten Personen , sollen als. ausgeschlossen von der Ge- walt des General-Gouverneurs angesehen werden. Auf Ge- such des Senats - Präsidenten und des Marschalls der Land- doten- Kammer, soll denselben jede erforderliche militairische

Unterstußung gewährt werden.

Die Staats-Zeitung äußert unterm 9teu d. Folgen-

des: „Schon gestern war die Hauptstadt voll von Kriegsge: rúchten. Jeder wollte Nachrichten von Siegen, Armee-Be- wegungen, Retiraden u. dgl. haben. Man fann sich darüber nicht wundern, da- dies die gewöhnliche Unruhe bei solchen

* Gelegenheiten ist. Jedoch spiegelt sih darin die allgemeine

Gesinnung, daß man nicht von Niederlagen, sondern nur von- Siegen spricht. Fidessen fann jeder Verständigere über- zeugt seyn, daß die Regierung schlimme und gute Nachrich- ten, sobald dergleichen eingehen, unverzüglich publiciren wird. Die Erklärung Warschau’'s in Belagerungs - Zustand beweist, daß die Regierung die Wünsche der Nation begreift, daß sie auch für den schlimmsten Fall vorbereitet ist und nicht un- terlassen wird, die äußersten Maaßregeln zu ergreifen. Nicht qu am Ebro, auch an der Weichsel soll man ein Saragossa finden.“ | Lg

Die National -Regierung hat folgende Verordnung hin- sichtlih der Sicherheits -Garde im ganzen Lande erlassen: 1) Die Präsidenten der Wojewodschafts- Kommissionen sind Chefs der Sicherheits - Garde in ihren Wojewodschaften, in den Bezirken aber sind es die Bezirks-Kommissarien oder die von den Wojewodschafts-Kommissionen bezeichneten Beamten. 2) Bei den ersten glaubwürdigen Nachrichten vom Einrüen der felndlihen Armeen in Polen sollen die Dekurionen, Cen- turionen und Milliarier in den von dem Feind bedrohten Bezirken und Wojewodschaften, oder. wo es sonst ausdrücklich von den Chefs des fleinen Krieges anbefohlen wird, sogleich die unter ihrem Befehl stehenden Abtheilungen der Sicher- eue Ba zusammenziehen und sich mit denselben zu den Bezirks-Chefs an die von Leßteren bezeichneten Punkte bege- ben ; diese aber eilen mit den schon zusammengezogenen-Gar- den an die von den betreffenden Besehlshabern des kleinen Krieges ihnen anbefohlenen Orte. Die Zollwache soll sich; sobald die Gränzlinie von den feindlichen Truppen beseßt ist, sogleich zurückziehen und sih unter die Befehle des nächsten zum Befehlshaber des kleinen Krieges Kommandirten stellen. 3) Von dieser Zusammenziehung der Sicherheits -Garde in den Bezirken und ihrem Eintritt unter die Befehle des Com-

mandeurs des fleinen Krieges sollen die Präsidenten der Wojewodschafts- Kommissionen, als Chefs der Sicherheits- Garde in der Wojewodschaft, sogleih benachrichtigt werden. Wenn nicht die sämmtliche Sicherheits - Garde in einer Wo- jewodschaft von dem Befehlshaber des kleinen Krieges ge- braucht wird, so soll die úbrig bleibende Zahl unter das Kom- mando des betreffenden Präsidenten treten , der, wenn- er feine besondere Befehle von der obersten Kriegs-Behörde er- hält, über dieselbe verfügt, wie er es bei der jedesmaligen Lage der Dinge für das allgemeine Beste nüßlich erachtet. 4) Die Sicherheits-Garden sind, so lange sie unter dem Be- fehl der Chefs des fleinen Krieges, der Wojewodschafts- und Bezirks - Chefs stehen, diesen in allen Dingen unbegränzten Gehorsam s{chuldig, und“ jedes Vergehen gegen die Subordi- nation oder eine Stôrung der allgemeinen Ordnung soll auch an ihnen nach den Militair-Geseßen bestraft werden. 5) Der Minister des Jnnern und der Polizei ertheilt , als Chef der Sicherheits - Garde des ganzen Landes, den einzelnen Chefs ihre Jnstructionen, sowohi hinsichtlich der zu bewerfkstelligenden schnellen Bewegung der Garden, als auch hinsichtlih der ih- nen zu verschaffenden Lebensmittel.

Die seitherigen Fahnen der Regimenter sollen, einer Verordnung der National-Regierung zufolge, abgeschafft und statt deren die Polnischen Adler , mit der Aufschrift: „,Pol- nische Armee ‘‘, eingeführt werden. |

Dem Reichstags-Beschluß zufolge organisiren sih jeßt in der Hauptstadt eine Litthauische und Wolhynische Legion.

Der Municipalrath der Hauptstadt fordert in den-jeßi- gen dringenden Umständen alle Gewerke, welche zur Ausrü- stung der Truppen durch ihre Arbeiten beitragen können, auf, sich eiligst von selbst zu melden, damit den einzelnen Hand- werfkern ihr Geschäft angewiesen werden könne und man sich nicht erst genöthigt sehe, zu Executionsmitteln seine Zuflucht zu nehmen.

Durch eine Regierungs-Verordnung is wegen Mahtgels an Lebensmitteln die Ausfuhr von Mebl, Grübe, Graupen, Vieh, Fleischwerk und Fett streng- verboten worden.

In den ersten Tagen der Unruhen in Warschau sind der Regierung sehr viele Gegenstände aus den Kasernen ent? wendet worden, besonders Betten und Kriegsgeräth; dér Vice - Präsident der Hauptstadt fordert daher die Einwohner auf, wenn sie dergleichen wo entdeckten, da das Eigenthum der Kasernen durch bestimmte Buchstaben bezeichnet und leicht zu erfennen sey, es sogleih gegen Quittungen im Magazin der Ingenieure biitiestén,

Von dem Comité zur U TLOAR der Angelegenheiten

déx geheimen Polizei sind wieder 12 Personen bekannt ge- macht worden, vôu denen sich feine Theiluahme an derselben hat ermitteln lassen. :

___ Von Vincenz Niemojowsfi , Mitglied der National: Re- gierung, ist eine Schrift unter dem Titel: „Ueber das Ver- hältniß der Opposition zur Regierung‘/ im Druck erschie- nen.

Seit dem 3. Februar kömmt in Warschau wieder ein neues politisches Blatt: „„Zeitung für die Nation und das Ausland‘ heraus, dessen Zweck darin besteht, den wesentli- chen Jnhalt der Gesebe, Beschlüsse und Verordnungen aller Behörden, mit Entwickelung ihrer Ursachen, Grundsäße und Absichten, zu geben. :

Die Herren Xaver Bronikowsfi und Pioutfkiewicz wer- - den am 10ten d. M. an eine periodische Schrift unter dem Titel: „„Polnische Defade‘/ herausgeben.

Der sogenannte patriotische Verein hat am 7ten d. M. ein feierliches Todten-Amt und einen Umzug durch die Haupt- stadt für mehrere in der Revolution vom 29. November ge fallene Judividuen gehalten, unter denen sich der Oberst Ki- linsfi, ein Geistlicher, ein Fleischer und ein Schmidt befin- den; der ‘Zug ging von der Straße Dunay aus durch die Alcstadt E der Dominikaner - Kirche, wobei das Portrait Kilinski's , Freiheits - Bäume u. dgl. umhergetragen wurden ; bei dem Todten-Amte wurden von mehreren Mitgliedern des Vereins, unter Anderen auch _von dem Aeltesten des Schuh- macher :- Gewerfks, Wisniewski, Leichen - Reden gehalten.

Deutschland. E

Lüneburg, 6. Febr. Durch eine in den hiesigen Anzeigen erschienene Bekanntmachung geben die Vorsteher sämmtlicher Corporationen „- Gilden 2c. hiesiger Stadt der Bürgerschaft Nachricht von den erfreulichen Folgen, welche die von hier nach Hannover gesandte und am 1sten d. M. uge Deputation theils geliefert hat,“ theils “mit

icherheit hoffen läßt. Bereits am 26sten v. M. geruh- oheit, jener De-

ten des Herzogs von Cambridge Königl. en und ihre Kla-

putation als solcher eine Audienz zu erthei