1831 / 47 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 16 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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gräuzen zuerst so laut verfündet worden, daß eine Erinne- rung an die Berggränzen nur als Nothwehr eintrat, / und um zu erweisen, daß, scbald man sich auf unzureichende Theorieen beziehen will, die lebte keinesweges schlechter ist, als ene erste. ;

j eas der Verfassir des Aufsaßes im Journal: des Dés bats auf die Jnteressen der Völker hinweist, so dürfen wir bei sciner Gesinnung und seinem Scharfsinne. vorausseßen, er verstehe darunter nicht bloß einzelne, vorübergehende, ma- terielle Vortheile; soudern auch die innerlichsten, geistigsteu, unvertilgbaren Bande, welche cin Volk zusammenhalten sol- len und wahrhaft zusammevhalten. Wären also auch bei einem benachbarten Volke z. B. Gerlchtsformen, Steuerge- seße, Städte-Ordnungen u. dgl. besser, als im Vaterlande, so wird doch fein wahrhaft edler Manu um deswillen Ge- duld und. Hoffnung aufgeben und sich nach dem Auslande hinwenden.

fränflichen Kinde die größte Sorgfalt weihen, so mit ver-

doppelter Liebe seiner Nation, seinem Herrscherstamme an-

hangen und für die Auferstehung und Wiederbelebung des scheinbar Dahinsterbenden rastlos wirken. Düaher rühmt man

die Franzosen mit Recht, daß sie, selbst in den ärgsten Zeiten demagogischer oder militairischer Tyrannei, sich nichr von |

Frankreich trennen wollten; daher, werden die Täuschungen und Jrthümer, welche 1792 einige Deutsche Länder ergriffen, nicht wiederkehren.

Einráumen mússen wir dem Verfasser, daß von 1814 bis 1830 feinesweges überall geschah, was zur leiblichen und geistigen Entwickelung der Völker heilsam erschien; wir bit- ten ihn aber, die Französischen und die wichtigeren Deutschen Gescb: Sammlungen zu vergleichen und selbst zu entscheiden, welhe Regicrungen jene Jahre im Ganzen und nach den obwaltenden Verhältnissen besser benußt haben, welche rast- loser fortgeschritten sind? Auch dürfen wir hoffen, daß die zeither Läfsigen sich jeßt doppelt zusammennehmen, die Thä- tigen mit gleichem Eifer auf der rechten Bahn verharren werden. :

Diejenigen, welche glauben , die Begeisterung des Jahz- res 1813 fönne in Deutschland, die des Jahres 1792 in Frankreich nicht wiederkehren, täuschen sich auf jeden Fall.

_ Warum aber nicht zuvörderst nach MöglchHhkeit auf wech- selseitige Vet ständigung und Anerkenntniß hizarbeiten? Die seit der Mitte des vorigen Jahres in Frankrcich angeküntig- ten inneren Verbesserungen und Regierungs - Zwecke erwecck- ten in Deutschland allgemeine Theilnahme; die Art und Weife hingegen, wie Kriegslustige in Paris alte Eroberungspläne anmaaßlich zu Tage legen, ist das passendste Mittel, jene freund- liche Theilnahme auszurotten und Begeisterung: für Unab- hängigkeit und- Vaterland wieder hervorzurufen. Die Ab- lehnung der Wahl des Herzogs von Nemours, dieser Be- weis, der König von Franfkreih wolle ein König für bürger- liche und friedliche Entwickelung, kein erobernder Kriegsfürst seyn, hat Franfkreih mehr Freunde erworben, als eine ge wonnene Schlacht; das Kommunal-Gesck ruft mehr Gemeîn- den ins Leben , als man in vielen Feldzügen erobern töunte, und die Geschichte wird jenen Beschluß als den edelsten al- ler Siege. darstellen, als einen Sieg über sich Gn

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: Gartenbau - Verein. In der 94sten Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gártenbaues n den Königl. Preuß. Staaten am 6. Februar wurdet, nach Verlesung des Protofolls von der vorigen Stßung, vorgetragen: Nachrichten Über den im Fahre 1829 gebildeten Gartenbau-Verein da SAnooee und dessen Vereinigung mit der Naturhistorischen Gesellschaft daselbs; der Bericht des hiesigen Kunst- und Handels - Gärtners Herrn Gäde- über den günstigen Erfolg der Kultur. verschicdener Gr Gemüse-Arten, wo-ck von dem Vereine der Saamen aus ad zugekommen war; Bemerkungen. des Herrn Hof-Gärtners Voß zu: Sanssouci über die Wirkung der s warzen Farbe der Spalierwände auf das frü- here Reifen der Früchte; die von dem Herrn D a2

ardt mitgetheilten Nachrichten Über die früher bet * eel

flandenen von dort nah Löwen verlegten ausgedehnten Obst- pflanzungen des Herrn Professors van Mons, so ‘wie úber dessen eigenthümliche: Methode der Erziehung edler Obsisorten aus dem Kerne ohne nachherige Veredlung. des Stammes und über eine aus der Doppelt-Goldstof=Pflaume von ¿hm erzogéne neué Pflaumen-- Art, Oft ober - Pflaume genatint, die ganz der

Waterloo -Pflaume ähnlich ist; die von dem Herrn Gartat-

Direktor Otto übergebenen Mittheilungen des Garten-Gehülfen

Gedruckt bei A. W, Hayn.

*

Ex mird vielmehr, wie liebevolle Aeltern dem

| Erzi

S E T E E RTE H T E Ä B T Ä E E E:

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St--Schuld-Sch

Danz. do, in Tli. _Weéstpé. Pfdb.

Herrn. Plaschuick über die Kultur -der Farrenkräuter-und- dereit rziehung aus Saamen, wie sie in dem hiesigen Königl. Botani- schen Garten, bewirkt wird; der Bericht des Herrn Kammer - As- sessors Schäffer zu Pleß Über die von ihm, auf Anlaß des Ver- eins, auch im vorigen Fahre bewirkte Vertheilung von Pera reisern zur Beförderung der Obst-Kultur in dortiger Gegend; die Mittheilung des Akademischen Gärtners Herrn Seip in Müt- chen, Uber die im Sommer 1839 in dem Botanischen Garten da- selbsi in Blüthe gestandene Agave -Americana fol. variegatis; Bemerkungen Über die drei Europäischen Eichen-Arten mit eßbaren

Früchten, nämlih Quercus Bellota, brutia und Aesculùs, auf

Anlaß der von dem Herrn Grafen von Zierotin zu-Brünn ein- gesandtea Früchte der leßtgenannten Art; die Andeutungen des Herra Barons v. Kottiviß zu Nimptsch Über den angeblich dem Indigo ähnlichen Farbesto}, der in dem in den wärmeren Ge- genden Europas heimischen, aber auch in der Landes-Baumschule bei Potsdam în ansehnlichen Massen vorhandenen, Zterstrauche Coronilla Emerus fich vorfinden soll, so wie dessen Mittheilungen Uber die Kultur verschiedener eßbarer Vegetabilien, wovon unte Anderem die Ecwähnung der gerühmten guten Eigenschaften des sogenannten Englischen Spinats (iüumex Patientia) zu der Be= merfung Veranlassung gab, daß guch das Eisfraut (!'ésembryan- tiemum ¿crystalinum) cin ausgezeichnet wohlshmeckendes, “den Spinat übertrefendes, Gemüse liefere; verschiedene Mittheilun- gen des Zeichen-Lehrers Herrn Rautenbach in Soest, untex An- derem Uber die vortheilhafte Anwendung eines Kompostes von 7 pulverisirter Holzkohle und 2 Poudrette mit etwas Sand, heè der Kultur von Schizanthus“pinnaklus, Úber die besonders gute Wirkung alter (nicht frischer) Kohlenmeilèr Erde auf die Erzic- hung s{chôn himmelbau blühender Hortensien, und von der gußer- ordentlichen Wirkung der aufgesireuten (nicht mit dex Erde vetr- mischten) Poudrette auf den üppigen Wachsthum der Blumen, invbesondere bet Topfgewächsen; Bemerkungen des Superinten-= denten Herrn Leisiikow über Salz-Düngung; Notizen aus der

von dem Fürstl. Schwarzenbergischen Revidenten Herrn Meyer

in Wien, in Verbindung mit mehreren Gelehrten, und Freunden der Landwirthschaft herausgegebenen sehr schäßenswerthen Allge= meinen Desterreichischen Zeitschrift für den Landwirth, Forstmaun und Gärtner, die thres gemeinnüßigen mit Umsicht gewählten Inhaltes wegen, alle Empfehlung verdient: der Préis des gus

52 Nummern à 12 Druckbogen in Median Quart mit 12 saube-

ren Zeichnungen hestehendén «„Fahrganges ift 13: Fl. C M.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 15. Febr. Oper in 2 Abtheilungen , -mit Tanz; Muasik -von Mozart. (Mad. Schrôder - Devrient: Donna Anna,“ als Gastrolle. Mad. Seidler: Donna Elvira. Frl. v. Schäßel : Zerline.) Im Schausptelhause: 1) Le plus bean jou la vie,

vaudeville en 2 actes. par Seribe.- 2) seeónde atnée,

väaudeville en 1 aecte, par Seribe. / Königstädtisches Theater. Dienstag, 15. Febr. Der Schwabe in Berlin, Lokal.

Posse in 2 Afcen, von Julius von Voß. Hiernach wer deu

auf Verlangen die Steyrischen Alpensänger mchrere Musif- stücke mit eigener Justrumental-Begleitung vortragen. Zum Beschluß: Das war ih, Lustspiel in T Aft, von Hut.

Berliner Büörse- Den 14; Februar 1831.

Ámtil. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.

df. lirtef. “fOstpr. Ptandbr®. 94 Pomm. Pfandbrf. 1037 Kur- u Neum do. 102 TSchlesische do: Rkst.C.d.K.-u.N.} 1Z.-Sch.d.K.:- u.N.

971 951 801 861 1 861 88&L - 88 4 91

36

Pyr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl, Anl. 22 Pr. Engl. Obl 30 Kurm.Vb.m.ILC. Neum. .Tnt Sch.d. Berl. Stadt- Ob. Königsbg. do. Elbinger - do.

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Auswärtige Börsen. : “Hamburg, 12: Februar.

7 “Oesterr. Bank-Actien 1020, G. Engl. Russ. Anl pr’ cassa 88, G; pr. Mirz 88. G. Russ. Anl. Hamb. Cert. 874. G. Dän. 574, G.; pri ult, 574, G. Poln, pr. ult. Febr. 88, G. M

London; 8. Februar. 8proc. Cons. 804.2, Düän::604/- Russ. 93, ¡Spani 1714. | _S§t; Petersburg; 4. Februar. Hamburg 3: Mon, 94. Sitbor-Ruhel 378 Kop.

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Nedacteur: Fohn. V ftecdacteur Cotte k.

Jm Opecthause: Dou Juan,

einige Schornsteine stürzten - ein.

Allgemeine

Preußishe Staats-Zeitung.

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47.

lden umig erlu aab Uw E

Amtliche Nachrichten, Kronik des Tages. Angekommen: Der Kaiserl. Russische Kammerjunker,

von Bakunin, als Courier von St. Petersburg.

Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafts - Attahé , Graf von Litta, als Courier von Wien.

Zeitungs-Nachrichten Au. 9:1 an d.

Rußland, \

Odessa, 29. Januar. Jn der Nacht vom 22fen zum 23sten d. M. fiel hier derx erste Schnee, und unsere Rhedè fing bereits an, sich. allmälig mit Eis zu bedecken, als sich am 2B5sten Thaguwetter einstellte, in Folge dessen fast aller Schnee wieder \{chmolz und die Rhede wahrscheinlih bald völlig vom Eise besreit seyn wird, wenn nicht etwa das heute cingetre- tene läáitere Wetter länger aahält.

- Zu den bis: zum 19en Morgens hier befindlichen 6 Cho- lera: Kranken: kam bis zum 21sten nur einer hinzu. Am 24sten waren von diesen 5 geheilt, und 2 gaben Hoffnung zum Genesen. Neue. Kranke waren nicht mehr hinzugekoin- men, so daß die hiesigen Einwohner hoffen, sich binnen fkur- em ganz von dieser Geißel befreit zu sehen. Nach deu

erichten aus allen Orten im Odessaschen Kreisé, wo sich die Cholera gezeigt hatte, war sie zum Theil ganz verschwunden, theils viel \{wächer geworden. Jn Olvopol war vom láten bis‘ zum {17ten d. M. Niemand mehr erkrankt, Jn Tiraspol befindet sich kein einziger Kranker mehr ; in der Um- gegend lagen noch 64 Personen krank, von denen 51 in der Bess 36k waren. i

In Theodosia starb am 8ten d. in seinem 67sien Jahre der frühere Gouverneur dieser Stadt, Wirkliche Staatsrath Broneffski, in der literarishen Welt bekaunt durch seine Be-

schreibung des Kaukasus und seiner Bewohner.

_ AusckKertsch schreibt man unterm 14. Jan. richten aus Anapa und der Halbinsel Taman fand dort am 4. Dez. um 9 Uhr Morgens eiu ziemlih heftiges Erdbeben statt. Jn Anapa bemerkte man, daß die Richtung von SÜd- west nach Nordost ging, und die Erschütterung von dumpfem, un- terirdischem Getdse begleitet war; viele Gebäude litten, und i Jn Dschemetei war die Erschütterung stärker, so daß das Hausgeräth in den Zim- mern umsiel. Jm Umkreise von Bugas und Temriuf war der Stoß heftig, dagegen viel shwächer in Taman und Fa- nagoria. Bis zum -12ten d. M. hatten - wir hier- so milde Witterung, als man sie nur: im Frühling haben fann; am 12cen aber fiel Schnee genug, ‘um die Schlitten in Bewe- gung zu seßen. Der Frost ist jedoch so gelind, daß man noch kein Eis. im Meerbusen bemerft und der Fischfang durchaus keine Unterbrechung leidet.‘

(Nachrichten' vou: der Polnischen Gränze \. Beilage.)

Frankrei. : dffetlihe Sißuig statt, die der Herzog von Broglie mit einem Berichte úber den Geseß - | menftellung und. Eùtscheidungswèise der Assiscnhödfe eröffnete. Nachdem er in wenigen Worten den gegénwärtigen Zustand der Kriminal- Geseßgebung in Frankreih berührt und auf die bisherige Zusammenstellung und Entscheidungsweise der Assisenhdfe hingewiesen hatte, fuhr -er also fort: „„Bei glei- cher Stimmentheilung unter den-12 Geschwornen war bisher in den Augen des Geseßgebers Zweifel vorhanden „' und. der

Pairs/Kammer.- Am.7. Sa ruar-fand wieder eine

Berlin, Mittwoch den 16ten Februar

„Nach Be-

ntwurf wegen der Zusam-

C ne Ae A B A E O E E E EITTER T N A A O O Em E O A R E O P R IE E A R E A e mrr Q E mi M A N E T OROE R DIEN "E

16831.

R

Angeschuldigte wurde freigesprochen, Ein Gleiches war der Fall, wenn das Urtheil mit 7 gegen 5 Stimmen ausfiel z auch hier nahm der Geseßgeber an, daß ein Zweifel obwalte;

selcsam genug aber hatte in diesem Falle der Zweifel nicht

dieselben Folgea; er galt feiner Freisprechung gleich, sondern ließ bloß die Straffälligkeits - Erklärung von ‘den Geschwor- nen auf die Richter übergehen; und hier hat si{ch nun 13 Jahre hindurch eine der seitsamsten und deklagenswerthesten Erscheinungen gezetgt, die sich nur irgend denken läßt, eine Erscheinung, roovon kein anderes Land ein Beispiel auf- zuweijen hat. Derselbe. Geseßgeber nämlich, der unter den Geschwornen eine Majorität von 7 gegen 5 Stimmen für anzulängüich hielt, um die Scraffälligkeit zu begründen, legte der Minorität der Richter das unbegretfliche Privilegium bei, den Zweisei zur Gewißheit zu erheben; denn wenn von den 5 Richtern 2 sich den 7 Geschwornen anschlossen, so erfolgte die Verurtheilung. Ein eloquenter Redner hat diese Be- immung eizen Afc des Wahnsinns genannt, und der Aus- bruck ist in der That nicht zu stark. Jm Jahre 1821 wurde die Bestimmung wenigstens dahin geändert, daß, um die Straffällegteit auszuspreheu, von den 5 Richtern kunftig 3, imithin die Majoritär, sich der Majorität der Geschwornen an- |chließen mußten. Ein erster Schricr zum Besseren war dadurch gescheheu; der Grundgedanfe war und blieb nichtsdestorocni- ger fa!\ch. Wenn eine Majorität der Geschwornen von 7 gegen 5 Stimmen in den Augen des Geseßgebers einen Zweifel bes gründet, so ist eine Majoritäc der Richter von 3 gegen ¿ Stunmen ein zweiter Zweijel. Wie können nun aber zwei Zweifel einer Gewißheit gleichgelten und eine legitime Ueber- zeugung begründen ? Ist das moralische Resultat der ersten Abstimmung ungewiß, jo verstärkt das der zweiten nur noch dieje Ungewißheir; und wenn man nach der ersten Abstim- mung zu feiner Verurtheilung berechtigt war, so iff man es gewiy noch viel weniger nach der zweiten. Der Jhnen vor- gelegte Geseß- Entwurf hat nun den Zwet, diesem Wider- sinne abzuhelfen; er untersagt den Richtern jedwede Einmi- schung in die Untersuhung und Entscheidung der Straffäilig- E Zugleich soll die Zahl der Richter, da ihre Be- fugnisse sonach vermindert worden, von 5 auf 3 herabgeseßt und die zur Verurtheilung eines Angeschuldigten erforder- liche Stimmenzahl der Geschwornen auf 8 gegen 4 festge- stellt - werden. Beide Vorschiäge haben in der Deputirten - Kammer zu den lebhaftesten Debatten Anlaß gegeben ; die Reduction der Richter ging endlich mit wenigen Stim- men durch ; für die Entscheidungen der Jury verlangten Ei- nige die Einmüthigfkeit, wie in Englaud; Andere eine Majo- rität von 10 gegèn 2 Stimmen; zuleßt wurde gleihsam un- bemerkt, der Mittelsaß ‘von 9 gegen 3 Stimmen angenom- men. Dieselbe Diskussion hat \{ch in dem Schoße Jhrer Kommission, m. H., erneuert; ein Justizmann , dessen Mei-- nung, theils wegen seiner umfassenden Kenntnisse, theils es gen des eminenten Postens, den er in der Magistratur bes kleidet, von großem Gewichte ist, hat die Beibehaltung von 5 Richtern: verlangt; indessen hat die Majorität der Kommission seine Ansichten: in dieser Beziehung nicht theilen können. Da- p hat es uns gefährlich für die öffentliche Ordnung ge- chienen, uns dem Amendement der Deputirten-Kammer, wel- ches eine Majorität von 9 gegen 3 Stimmen festseßt, anzu- schließen; wir schlagén Jhnen dagegen vor, auf die ursprüng- liche Bestimmung des Geseß-Entwurfes zurückzukommen und . das Verhältniß von 8 zu 4 anzunehmen.“ Nachdem der Bericht- erstatter hierauf sehr ausführlich die Gründe angegeben, wodurch die Kommission ficch bewogen gefunden, die Reduction der Nichter von 5 auf 3 zu genehmigen, fuhr er in Betreff des zweiten Punktes also fort: „Die Absicht ‘der Regierung war, eine Majorität von 7 gegen “5 Stimmen hinführo einer Frel- sprechung’ gleich gelten zu lassen und # der Stimmen zur Verurtheilung eines Angeschuldigten zu verlangen. “Die De-