1831 / 78 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den Bankerotte, die entschiedene Trennung, die zwischen den Männern der Bewegung und denen besteht , welche Halt machen wollen, um das Bestehende ruhig zu genießen, das Alles ist weit entfernt, die Gemüther zu beruhigen. Es is wesentlich, daß die roya- listischen Anführer, die man für Ober-Kommandos ernennen wird oder bereits ernannt hat, so gusgedehnte Vollmachten erhalten, daß sie, je nach den Umständen, für fich handeln können. Die Geschichte unserer Leiden giebt deutlich genug die Namen an, welche im Westen Einfluß ausüben. Es wäre zu wünschen, daß sie ermäch- tigt würden, Ernennungen bis zum Grade cines Obersten vor- zunehmen. Wer kann besser als sie beurtheilen, welhè Dienste man zu leisten verinag? Die ertheilten Grade müssen definitiv seyn, und vor allen Dingen wird es nöthig seyn, zu erklären, daß die damit Bekleideten dieselben nah der Wiederherstellung behalten werden. Es wäre himmelschreiend, wenn man uns au

dieses Mal die Probe bei einer solchen Kommission passiren lasz sen wollte, wie die vom Jahre 1815, bei der jeder zwet bis dret theuer erkagufte Grade verlor. Eitte Maaßregel der Art ware ges eignet, alle Treue zu tôdten, wenn die Umstände nicht bewiesen, daß diese im Westen unvergänglich is, wie unsere heilige Reli- gion, welche deren Grundlage bildet. Um unsere Gedanken ver- ftändlicher zu machen, sagen wir Folgendes: 1) Man scchicke o bald wie möglich den für die Kommandos defignirten Chefs Geld, damit sie fich ernsilih mit der definitiven Organisation bcschâf- tigen und si{ch unter einander durch Emissaire verabreden tfôn=- nen. 2) Die Herzogin von Berry muß im Westen am Tage des Aufftandes, gegenwärtig seyn. Jhre Anwesenheit wicd große Wir- fung Pagen und \o viel werth seyn selbs wie eine Armee. Die Armee der Bretagne wünscht die Anwesenheit der Herzogin, und sie- wird dort mchr Hülfsquellen als anderswo finden. 3) Es is der allgemeine Wunsch, in den ersten Tagen des März anzufangen; dazu is es dringend nôthig, daß die Mutter Heinrichs V. Emissaire an alle fremde Hdfe sende, um fie zu? ihrem ri zes Besten aufzufordern, unsere Gränzen zu Überschreiten und ihnen anzuzeigen, daß die Gesinnung im Jn- nern des Landes gut ist und mit der ihrigen übercinsiimmt. 4) Es wird gewünscht, daß der Marschall Bourmont das Ober- Kommando über die westlichen Armeen unter den unmittelbaren Befehlen der Herzogin von Berry übernehme. 5) Jn der Bre- tagte haben wir wenigstens für 20,000 Mann Waffen vorräthig ; es würden noch 40,000 nöthig seyn; die Munition isi fast ganz schadhaft, da sie scit 1815 verborgen gelegen hat; in dieser Be- ziehung vesißt die Vendée noch weniger Hülfsmittel als wir. 6) 60—80/000 Mann Spanier sollten mit dem Dauphin an der Spitze in den Süden cindringen. Diese Nation würde in der Bretagtte eine ersiaunliche Wirkung hervorbringen, wenn sie dort 5—69%/0 Mann regulairer Trupyen ans Land seßte. Diese Pro- vinz würde in kurzem in unscre Hände fallen. Auch würde es der genannten Macht cin Leichtes seyn, zwei Fregatten mit Mu- nition an unsere Küsten zu senden. Alle Blicke sind auf dkescs Land gerichtet, das die Schwester der Mutter unseres Königs dur Königin hatte. 7) Wäre ein Aufruf an die ganze Armce ju erlas- sen; denen, die sich unter der makellosen Fahne versammeln, wäre die Beibehaltung ihrer Grade und Ehrenstellen zu versprechen. Mar- schâlle sollen dem Könige ihre Dienste angeboten haben ; if dies wahr, so wären sie sogleih anzustellen. Dieses Beispiel der Treue würde auf. den gemeinen Soldaten schr wirken. 8) Der Marschall Soult, iebt Kriegs-Minister, wird von Ehrgeiz ge- peinigt und ist ohne politische Grundsäße; warum forscht man ihn nicht aus und verspricht ihm den Stab eines Konnetabhels, wenn er zur Sache der Legitimität zurückkehren will? Welche Zukunft kann ihm die schwankende Macht Ludwig Philipps dar- bieten? Ein Militair verabscheut die Volks - Souverainetät, die zur Anarchie, ju Unruhe und Unordnung führt. 9) Man wundert sich Über die lange Abwesenheit der Herren von Larochejacquelein und Charrette; ihr Plaß ist da, wo Gefahr ift, und diese wäre für sie in der Vendee vorhanden, wie sie es für uns im Depar- tement des Morbihan ist, wo wir täglich mit Verhaftung bedroht sind. Jn 24 Stunden kann mam nichts organisiren, und wel- hes Vertrauen auch ein Volk ju Fhnen hegen mag , es vergißt Sie dennoch bald, wenn Sie dasselbe verlassen. 10) Wir haben viele Ausreißer im Departement des Morbihan; sie sind aber ohne Ec und müssen von Almosen leben. Dies kann nicht so fortgehen, wenn man sie nicht uaterstäßt; es mangelt uns aber an Geld. Warum macht man keine Anleihe? Frank- reich wird die Legitimität nicht zurückweises, und die Mächte wissen, daf diese ihre Schulden bezahlt. Rachdem ih Ew. Kgl. Hoh. von so wichtigen Dingen unterhalten, errdthe ih, Fhnen ein Wort von der Lage meines Bruders und der Meinigen zu #a- gen. In Folge unserer Weigcrung, den Eid zu leisten, haben wir p A und werden uns bald in der harten Nothwendigkeit befinden, zu untseren Freunden und Bekannten unsere Zuflucht zu nehmen, damit wir und unscre Kinder leben können. Ew. K. H. wird einschen, daß dieser Zustand ein Ende haben muß: würde das Land, dessen Blicke auf uns gerichtet sind, nicht zuleßt mit Ueberdruß erfüllt

werden? Unwillig Über die Vergessenheit, in der man uns

{maten läßt Doch genug über diesen Gegenstand.

Lebten wir nicht in ciner Zeit, wo die Schmeirhelet die Throne

ins Verderben bringt, während die Wahrheit se oftmals rettet, -

so würde ih anders zu Ewr. K. H. gesprochen haben. Fch hege die intere Ueberzeugung, daß Ew. K. H. mit Rücksicht auf die mich beseelende Gesinnung mich zu entschuldigen geruhen werdetr. Sechs von den Meinigen, mein Vaker/ meine Muttex, mein Oheim von mütterlicher Scite und drei Brüder, sind für die Le-

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gitimitä gesiorben, und Gott ist mein Zeuge, daß ih keinen an- ern Gedanken habe, als den, derselben Sache zu dienen. Es lebe Heinrich V.!! .….. Herr’ v. Herouville, Neffe des Generals St. Hilaire, der in der Bretagne für den König gestorben ist, wird Eror. K. H. dieses Schreiben Überreichen. Er verdient ún=- beschränktes Vertrauen. Mit der tiefen Ehrfurcht bin ich, Madame u. \. w. Der Oberst Ludwig Cadoudal.//

Der Moniteur enthält eine von gestern datirte Königl. Verordnung, laut deren dem Staatsrath Thiers die vou ihm nachgesuchte Entlassung als Unter - Staars - Secretair der Fi- nanzen ertheilt wird.

Herr v. Tremons, Präfekt des Departements des Avey- ron unter Napoleon und Präfekt der Ardennen in den hun- dert Tagen ist statt des Herrn Viefville des Essarts zum Präfekten der Goldküste ernannt worden.

Der Minister des Innern hat auf Ansuchen der Depus tirten des Departements Vaucluse die Summe von 2000 Fr. bewilligt, um das alte Theater von Orange, eines der merfk- würdigsten antiken Denkmäler Frankreichs , von Schutt und Erde zu reinigen.

Der zum Belgischen Gesandten am hiesigen Hofe er- nannte Herr Lehon i| aus Brüssel hier angekommen.

Unter den 15 Personen, die wegen Theilnahme an den Dezember - Unruhen und eines Komplottes gegen die innere Sicherheit des Staats vor die Assisen gewiesen worden sind, befinden sih die vier Studirenden Sambuc, Audry, Rouhier und Chapparze, zwei Capitaine des aufgelösten Ar- tillerie-Corps der hiesigen National-Garde und der Präsident des Vereins der Volfsfreunde, Herr Trelat. |

Auf den Landsißken des General Clouet und des Mar-

quis Coislin, Pairs von Frankreich, sind Haussuchungen ge-

halten worden, die zu feinem Resultate geführt haben.

Aus Toulon vom Zten d. M. schreibt man: „„Gene- ral Clausel befindet sich mit seiner Familie und seinem Ge- neralsiabe noch immer an Bord der Fregatte Armide. Der Sce- Telegraph signalisirte gestern ein aus 3 Linienschiffen uud 2 Fregatten bestehendes Englisches -Geschwader, das sich aber bald von unsern Küsten wieder entfernte und seine Rich- tung nach Jtalien zu nehmen schien. Eine Korvette dersel- ben Nation hat einen Jtaliänischen General, Namens Rivas- rella, der als Kommañdant- der Truppen auf Malta in Großbritanischen Diensten stand, ans Land geseßt; derselbe ist nah Paris abgereist.‘

—— Paris, 11. März. Die Bekanntmachung des neuen Ministeriums wird spätestens in dem übermorgen erscheinen- den Moniteur erwartet, Unter den vielen în den hiesigen Salons cirkulirenden Listen der Mitglieder des neuen Kabt- nets ist wohl folgende die richtige: Hr. Casimir Périer, als Prásidént des Minister - Raths, ob mit dem Portefeuille der Finanzen oder dem des Junern, scheint noch uübestimmt. Marschall Soult, Graf Scbastiani und Graf v. Argout. würden bleiben und die Herren v. Berenger und Dupin d. Aelt. als neue Mitglieder ins Kabinet treten. Dieses Mis nisteruum wúrde ein reines Ministerium der Centra, d. h. des Friedens seyn, und was den Marschall Soult betrifft, das einzige Mitglied, dem man Kriegslust beimißt, so hofft man doch zuversichtlich, daß sich bald zwischen ihm und seinen Kollegen eine recht innige Vereinigung begründen werde. Daß die Regierung ein Kabinet von der genannten Farbe will, hat sle durch die Beauftragung des gemäßigten Hrn. Cas. Périer mit der Bildung desselben deutlih genug zu erkennen gegeben.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Die während sies ben auf einander folgenden Sißungen stattgehabten. Debatten über Reform haben, wie eine Englische Zeitung bemerkt, das Unterhaus so ershchôpft, daß es einiger Ruhetage bedarf, ehe es wieder mit gewohntem Eifer zu seinen Arbeiten zurü- fehrt. Am 10. März beschäftigte sich das Haus mit einigen. Bittschriften, wonächst Hr. Warburton auf dessen Ver- wandlung in einen Ausschuß wegen Berathung der Bill au- trug, wodurch der Tabackbau in Jrland untersagt werden soll. Der Kanzler der Schaßkammer wünschte zwar,

daß man die Maaßregel ausseße, weil die Regierung gern.

jeden Grund zum Mißvergnügen in Jrland vermeiden wolle. Hr. F. Lewis entgegnete jedech, daß es, je länger man mit ciner solchen Maaßregel zôgere, um so s{wieriger seyn dürste, sie einzuführèn. Nothwendig sey sie jedoch, weil. die von Taback eingehende Staats -Revenue 3 Millionen Pfd. betrage, während der primitive Preis des im Lande fonsumirten Tabacks sich auf niht mehr als 350,000 Pfd. belaufe, so daß die Tabackbauer,. wenn es ihnen auch gelänge,

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung F 78.

den ganzen inländischen Bedarf zu produziren, doch nicht mehr als eben diese lelztgènannte Summe damit ershwingen fönnten. Die Prohibitiv-Maaßregel würde übrigens in Jr- land fein großes Mißvergnügen erregen, da der Tabackbau dort erst im Beginn sey und im Ganzen fgum 500 Morgen Landes dazu verwendet werden. Wiewohl auch Hr. Lefroy (aus Dublin) und Hr. J. Grattan dem Kanzler der Schaßkammer beistimmten, ging doch die Bill durch den Ausschuß , und der Bericht darüber wurde erstattet.

London, 11. März. Nachstehendes ist die Anttroort, welche Se. Maj. der König der Deputation der City, bei Ueberreichung ihrer Dank-Adresse in Bezug auf die Reform- Bill, ertheilt haben :

„Jch sagen Jhnen für diese unterthänige und loyale Adresse Meinen wärmsten Dank. Jch empfange mit der lebhaftesten Zufriedenheit die Versicherungen Jhrer Loyalität und Anhänglichkeit an Meine Per)on, so wie die Erklä- rung, daß das Vertrauen, welches Ich in Meine ge- genwärtigen Minister seße, auch von den Bürgern die- ser großen und reichen Hauptstadt getheilt wird. Mögen Sie sich versichert halten, daß Jch immer die Maaßregeln, die Mir in Meiner Eigenschaft sowohl als exefutive wie als geseßgebende Gewalt vorgeschlagen werden, nur aus dem Gesichtspunkte ihrer Tendenz zur Behauptung der Ehre und der Wúrde Meiner Krone, zur Aufrechthaltung der wahren Principien der Constitution und zur Beförderung der Einig- keit und der Wohlfahrt Meines Volkes betrachten werde.‘

Niedérlande.

Aus. dem Haag, 13. März. Im Journal de la Dgs liest man Nachstehendes unter der Ueberschrist „der Krieg‘/: „Wir haben es vorhergesagt, die Belgischen Machthaber werden entweder den Protokollen Folge leisten und das Volk gegen sich haben, oder keine Rücksicht darauf nehmen und sich von Seiten Europas einen Krieg zuziehen. Sie haben diese ihre Stellung sehr wohl erkannt, und da sie niht herauszukommen wußten, so faßten fie den verzwei- felten Entschluß, selber uns den Krieg zu erflären, womit sie uns und Europa zugleich herausfordern. Was wird die Kon- ferenz zu dieser Nichtachtung derjenigen ihrer Entscheidungen sagen, die sie besonders unwiderruflich genannt hat? Eine zweifelhafte Auslegung kann hier gar nicht stattfinden; die Gränzen sind festgestellt worden, und der König der Nieder- lande hat sich durch seinen Beitritt zu dem u Bezug habenden Protokolle einverstanden mit den fünf Mächten erflärt. Belgien ist demnach im Besiße mehrerer Länder, die ihm nicht gehören. Es will aber nicht bloß diese usurpirten Gebiete nicht herausgeben, sondern denft auch noch an fernere Eroberungen ; das, was wir besißen, will es eben- falls haben. Van de Weyer erklärt, daß von unseren Städ- ten mehrere von Rechts wegen zu scinem revolutionnairen Spielraume gehören; die Belgischen Gränzen befinden sich, wie er es versteht, im erzen unserer alten Provinzen , die man, wie er sagt, mit der Degenspiße wieder erobern müsse. Nun wohlan, wir wollen die Herausforderung annehmen utid schen, was die Möchte dazu sagen und thun werden. Die Bevol!mächtigten haben in. Bezug auf die Schelde er- flárt, daß sie mit Gewalt würden durchgeseßt haben, was der König Wilhelm ihnen verweigerte. Jbl, da der König der Niederlande die Feststellung der Gränzen angenommen und-Belgien sie- verweigert, was wird man in London thun ? Wird man im Angesichte Europa's. erklären, daß es nur gegen Holland Zwatigs - Maaßregeln gebe? Das kann nicht séyn und ‘ist auch nicht v: Die Konferenz ist dieses- mal auf bestimmte unwiderrufliche Weise durch die Gerech-

tigkeit, durch das allgemeine Interesse und durch ihre eigene

Würde verbindlich gemacht. Sage man indessen nicht, daß wir immer an das Ausland-appelliren. Nein, nein, seine Entscheidungen waren für uns verbindlich, und daher dürfen wir jeßt mit Recht verlangen , daß sie_es duch für andere seyen. Jüúdessen, was auch immer Europa thue und sage, Belgien wird - von Holland nicht gefürchtet. Mögen die Goblets und van de Weyer nur erscheinen, mögen sie“ doch an dié Gränzen der Vereinigten Provinzen kommen, um ihre angeblichen Gränzlinien zu reflamiren. Eine m Lection wird ihnen hier vorbereitet; den Krieg, den sie proklamiren,

fordern ‘unsere Soldaten voller Begeisterung. Jn Eure Rei- hen, tapfere Jugend, der Augenblick ist gekommen, Jn

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Eure Reihen, Soldaten und Freiwillige, Zöglinge unseee Universitäten, junge Bürger- Patrioten, die Jhr die Städte mit dem Feldlager vertauscht habt, in Eure Reihen! Auf Euch ruhen jeßt dée Hoffnungen des Vaterlandes. Die Ne- volution ist zu ihrer Krise gelaugt, und an Euren siegreihes Waffen wird ihre Wuth sich brechen. Eure edle Laitadiz hat Euch bereits die allgemeine Achtung der Nationen er- worben, welche von der Verleumdung einen Augenbli irxe geführt werden fonnten. Beharrt in Eurem rühmlichen Streben. Antwortet auf jenes Kriegsgeschrei durch däs Eurige. Wir hoffen und wünschen, daß die Truppen van de Weyers sich nähern mögen. Vorwärts, Tapfere, vór- wärts! Die Vorsehung ist gerecht, und es ist Zeit, daß van Speyk gerächt werde !//

Sent, 12. März. Heute früh sind in mehreren Stra- ßen der hiesigen Stadt Proclamationen gefunden worden, die zu einer Rückkehr unter die Herrschaft Wilhelms T. auffors dern. Der Prinz von Oranien wird darin als Genéral- Statthalter von Belgien bezeichnet. |

Dem Journal des Flandres zufölge, hat das in den Gewässern des Philippinen -Dammes stationirte Hollän- dische Kanonierboot bereits mehrere Male gegen diesseitige Versuche von Fischern, die sich auf die Fischerei -begeben wollten, und von Arbeitern zur Ausbesserung der Deiche Feuer gegeben.

Man glaubt, daß die richterlihe Jnstruction und das Zeugen - Verhör in der Angelegenheit des Ernst Gregoire unb jeiner Mitschuldigen binnen einer Woche beendigt seou, A dann die Verhandlungen vor den Assisen beginneæ werden. ' i

Brüssel, 13. März. Durch eine Verordnung de Regenten vom 5ten d. M. is der Minister der auswärtige@ Angelegenheiten, Hr. van de Weyer, provisorish mit der Leic tung der Marine beauftragt worden, ohne jedoch dadur Anspruch auf eine Geschäfts-Vermehrung zu bekommen. He. van de Weyer soll bereits in dieser seiner neuen Eigenschast der Grundlegung eines Kanonierbootes, welches bei Boow gebaut wird, beigewohnt haben.

Durch cine zweite Verordnung des Regenten ist allem sauniseligen Milizen des J. 1831, die sich bis zum 1. Apräl vor ihren Lokal-Behörden stellen werden, Nachlaß für die Strafen, die sie sich zugezogen, versprochen wörden.

Es bestätigt sich, daß Herr v. Gerlache, in seiner Eigen- schaft als -Präsident des Minister-Rathes, seinen Abschied eins gereicht habe. k

Es geht hier das Gerücht, daß die Regierung ein Londonéx Protofoll vom 2ten d. M. und mit demselben das Ultimatum der fünf Mächte erhalten haben soll. iesige Blätter fügen jedoch hinzu, das Gerücht sey in Antwerpen entstans den, wo man dasjenige, was man gern haben wolle, als gee schehen darstele und daher auch vorgebe, die Konferenz habe verlangt, daß Belgien den Prinzen von Oranien zum Staats- Oberhaupt erwähle. Jene Blätrer erklären ferner, daß aus das Protofoll vom 19. Febr. der Belgischen Regierung noch gar nicht mitgetheilt worden sey.

Der Vrai Patriote sagt: „Unserer im Felde be- findlichen Armee fehlt es an den nothwendigsten Bedätf- nissen ; so z. B. versichert man uns, daß selbst auf den Vot- posten unsere Freiwilligen keine Patronen mehr häbeu, und diese TELES sind es, mit denen unsere Minister ganz Eu- ropa bekämpfen wollen. ‘/ : :

Dasselde Blatt äußert: „„Zwel- Bataillone sollen dem N Bo gesandt werden, um dort mit dem Deut schen Bunde Krieg zu führen. Wenn diese 1200 Mann den 60,000 Mann des Luxernburgischen Landsturms , die Herx Nothomb uns verspricht, hinzugefügt werden , so bilden {@ zusammen eine Armee von 61,200 Mann. Man kann indessen uicht verhehlen, däß in jener Provinz ein großer U stand vorhanden ist, und zwar ‘der, daß: die Geistlichkeit dort we- det fanatisch noch intolerant ist uhd sich wohl hüten wird, die Massen zum Besten einiger Judividüen, ünvernünftiger Präteee sionen und unausführbarer Theorieen halber , in Bewegu ju bringen, alle Bemühungen der Unionsmacher sind auth

isher an der Weisheit und der gesunden Vernunft der Prl& ster dieses kleinen Landes gescheitert. Diese“ antworteten ins mer, daß ihr Reich nicht von dieser Welt sey, und seßten der Beredsamkeit der Herren Nothomb und Comp. die ‘Worte des Apostels entgegen: ,,„Unteriderft Euch den Mächtigen, wären sie auch eines andern Glàubens.//// Es ‘ist daher