1875 / 291 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Bemerkungen:

1) Die Reihenfolge der Bahnverwaltungen if nah der mittleren Verhältnißzahl (Col. 49) zwischen der auf je Eine Verunglückung entfallenden Zahl der zurückgelegten Achskilometer aller Züge

) (Col. 47) und der Bahngeleiskilometer (Col. 48) festgestellt.

2) Im Monat Oktober cr. sind auf den sämmtlichen Deutschen Bahnen (exkl. Bayerns) im Ganzen vorgekommen: a,

28 Entgleisungen fahrender Züge (davon Z Courier-, Schnell- und Rangiren (davon 25 mit Betriebs\törung und 53 ohne Betriebsstörung).

28 Zusammenstöße , 78 Entgleisungen beim 26 Zusammenfstöße , j

. C y 3 r y s L e. 91 sonstige Betriebsereignisse, welhe eine Störung des eo gen Betriebes veranlaßten.

E Courier-, Schnell-, Personen- und gemi

3) Im Durchschnitt hat bei ( 10'022

chten Zügen Eine Entgleisung und : Ein Zusammenstoß stattgefunden.

4) Im Verhältniß zur Zahl der Züge kamen die meisten Entgleisungen und Zusammenstöße vor bei der: Chemniß Aue-Adorfer Bahn: (Eine Entgleisung oder Zusammenstoß bei - 186 Gourier-, Schnell-, Personen- und gemischten Zügen),

Dortmund-Enscheder Bahn: ( , Chemniß-Komotauer Bahn: ( ,

429

9) Unter den 28 Entgleisungen fahrender Züge wurden 2 durch Radreifenbruh und 1 dur Federbruh an Wagen veranlaßt.

: 6) Unter den 91 sonstigen Betriebsereignissen wurden verursacht : schinen und 1 an Wagen), 11 durch Federbrüche an Maschinen und 42 dur sonstige Maschinendefekte.

60 durch ODefekte an Fahrzeugen,

erfonenzüge, 5 gemischte Züge und 17 Güterzüge und leer fahrende at ne i

x r Ld v

u e , o

und zwar: 2 durch Nadreifenbrüche (1 an Maschinen, 1 aa Wagen), 5 durch Achsbrüche (4 an Ma-

7) Verunglückt find im Ganzen 149 Personen, und zwar: 7 Passagiere (darunter 4 getödtet und 3 ve: leßt), 128 Bahnbedienstete (darunter 22 getödtet und 106 verleßt) und 14 fremde Personen (darunter

7 getödtet und 7 verleßt).

Von den Personen, die den Tod freiwillig suchten, sind 8 getödtet und 1 verleßt worden.

9) Von den getödteten Reisenden kommt je Eine Tödtung v Verleßung , ¿ T 10) Von den getödteten Beamten kommt je Eine Tödtung auf 8,967 überhaupt beschäftigt gewesene Beamte; Verleßung , 2,202 é

e verleßzten x e ee C BTEBIER y " v 11) Von der Gesammtzahl aller Getödteten

y E v ‘„ Verleßzten Ï

" " x e Verunglückungen , 12) Im Vergleich zu demselben

filometer aller Züge und der Bahngeleiskilometer bei 19 Bahnen günstiger,

d. J. um ca. 26 % günstiger aus, als im Oktober v. J.

, Neichstags - Angelegenheiten.

__ Berlin, 10. Dezember. Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesegzes, betreffend die Abänderung des Ar- tikel 15 des Münzgeseßes vom 9. Juli 1873, vorgelegt worden. Derselbe lautet:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König

von Preußen 2c.

verordnen im Namen des Deutschen Reiches, nah erfolgter Zustim- mung des Bundesrathes und des Reichstages, was folgt :

Der Artikel 15 des Münzgeseßes vom ‘9. Juli 1873 (Reichs- Geseßblatt Seite 233) erhält folgenden Zusaß:

Der Bundesrath ist befugt zu bestimmen, daß die Einthal erftücke deutschen Gepräges, sowie die in Oesterreich bis zum Schlusse des Jahres 1867 geprägten Vereinsthaler bis zu ihrer Außercourssezung nur noch àn Stelle der Reichsfilbermünzen untcr Beréchnung des Thalers zu 3 Mark in Zahlung anzunehmen sind.

_ Eine solche Bestimmung ift durch das Reichs-Geseßblatt zu ver- éffentlihen und tritt frühestens drei Monate nach ihrer Veröffent- lihung in Kraft.

Urkundlich 2c. Gegeben 2c.

MOLTU e

Der Grundgedanke der deutschen Münzreform, an Stelle der Landeswährungen die reine Goldwährung treten zu lassen, bleibt auc nah der dur die Kaiserlihe Verordnung vem 22. September d. F. (Reichs-Geseßzblatt S. 303) angeordneten Einführung der Reichs- währung im gesammten Reichsgebiete - zum 1. Januar 1876 - hinter seiner vollständigen Verwirklihung so Tange zurück, als die Bestimmung im. , Artikel 15 Ziffer 1 . des Münz- geleßes vom 9. Juli 1873 (Reichs - Geseßblait S. 233) ihre Geltung behält, nah welcher die Ein- und Zweithaler- stücke deutshen Gepräges, und zufolge Geseßes vom 20. April 1874 (Neichs-Geseßzblatt S 395) auch die in Oesterreich bis zum Schlusse des Jahres 1867 geprägten Vereinsthaler und Vereinsdoppelthaler, im O Bundesgebiete bei allen Zahlungen bis zur Außercours- eßung an Stelle aller Reihsmünzen, aljo auch an Stelle der Reichs- goldmünzen, unter Berechnung des Thalers zum Werthe von 3 M. anzunehmen sind.

Durch diese Bestimmung bleiben die Thaler- und Zweithalerstücke den Reichsgoldmünzen als Zahlungsmittel gleichgestellt, während sie nach dem Prinzip der ‘reinen Goldwährung in die Stellung der Silberscheidemünzen zurückgedrängt und, wie diese, der Beftimmung im Artikel 9. des Möünzgesetzes unterworfen werden niüßten, nah welcher Niemand verpflichtet ist, Reichssilbermünzen im Betrage von mehr als zwanzig Mark in Zahlung zu nehmen. So lange aber ver Inhaber von Forderungen auf deutsche Pläße nicht ficher ift, unter allen Umständen Zahlung in Goldmünzen als den international voll- werthigen Zahlungsmitteln Deutschlands zu empfangen, kaun die deutshe Währung „nicht das volle Vertrauen im Jn- und Auslande genießen, welhes für dieselbe zu erlangen einen der Hauptzwecke der Münzgeseßgebung bildet.

._ Blieben die Bestimmungen des Münzgeseßes unverändert, fo würde diefer Zustand bis zur Außercoursseßung der Thalerstücke auf Grund des Artikels 8 des Münzgesetzes andauern.

Die Außercoursseßung der Zweithalerstücke ist allerdings in nicht ferner Zukunft in Aussicht zu nehmen, da die mit- gutem Erfolge im Gange befindliche Einziehung derselben den in Umlauf befindlichen Betrag bald auf einen Umfang zurückgeführt haben wird, welcher die rasche Aufräumung desselben unbedenklih erscheinen läßt, Dagegen 1äßt fih zur Zeit noch nicht übersehen, wann die Außercoursseßung der Einthalerstücke möglich sein wird, da der Umfang ihres Umlaufs jedenfalls fehr beträchilih ist und ihre verfrühte Außercoursseßung den Verkehr in der empfindlihsten Weise schädigen würde.

Der Uebergang zur „reinen Goldwährung i} jedoch unter Ver- meidung der mit der plößlihea und völligen Außercourssebßung der Einthalerstücke verbundenen Gefahren dadurch zu beschleunigen, daß dem Bundesrath die geseßlihe (Frmächtigung ertheilt wird, die im D ph befindlihen Einthalerstücke den Reichssilbermünzen gleich- zustellen.

Durch eine solche Maßregel würde nit nur die Goldwährung unmittelbar in Kraft geseht, sondern es würde zugleich die: Möglichkeit geboten werden, ohne gefahrvolle Erperimente den effektiven Bedarf an Reichésilbermünzen festzustellen, innerhalb dieses Bedarfs die Ein- thalerstücke zu Reichssilbermünzen umzuprägen, den darüber hinaus- gehenden Betrag aber gänzli einzuziehen.

„_ Der Zeitpunkt, wann diese Maßregel einzutreten hat, würde \päterer sorgfältiger Erwägung des Bundesraths vorbehalten bleiben.

_Es fkônnte zweifelhaft sein, ob nicht die, im Artikel 8 des tes dem Bundeërathe ertheilte Befugniß zur vollen Außer- coursseßung der Einthalerstücke auch die Befugniß zu der eben be- zeidneten theilweisen Außercoursseßung derselben Ee: Allein da der Artikel 8 die Außercoursseßung immer mit einer Einlösungé- frist verbunden denkt, eine solche aber bei jener theilweisen Außer- coursseßung ausgeschlofsen is, so trifft der Artikel 8 für die d HEN nicht unzweifelhaft zu, und es erscheint {on mit Rücksicht auf die große Tragweite der Maßregel geboten, die Befugniß des Bundes- raths zu derselben * durch geseßliche - Bestimmung- außer Zweifel zu seben.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines G“seßes, be- treffend die ur Erwerbung und Herrichtung eines Shießplazes für die Artillerie - Prüfungskom- mission, zur Erweiterung des Dienstgebäudes des Generalstabes der Armee zu Berlin und zu Kasernen- bauten in Leipzig und Baugzen ferner erforderli chen, aus der französishen Kriegskostenentshädigung zu deckenden Geldmittel vorgelegt worden. Derselbe lautet:

R R von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von

reußen 2c. verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nach erfolgter Zu- stimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:

9: 1, Die zur Erwerbung und Herrihtung eines Schießplabes

kommt je

5,188,808

1 " v

Eine Tödtung auf Verleßung auf Verunglückung auf

N 5,423,226 5 N 4,222,109 l

bei 16 Bahnen ungünstiger und bei den übrigen Bahnen gleich;

für die Actillerie-Prüfungskommission dur Artikel IIT des Gesetzes vom 8. Juli 1872 (Reichs Geseßbl. S. 289) zur Verfügung gestellte Sümme von 1,375,000 Thlr. wird auf 1,630,100 Thlx. = 4,890,300 (4 erhöht ‘und der Mehzbetrag von 765,300 # dem Reichskanzler aus dem gemeinsamen Restbestande der französischen Kriegskosten-ntschädi- gung mit der Maßgabe für das Jahr. 1876 zur Verfügung gestellt, daß zur Deckung desselben diejenigen 35,501 4A mit verwendet wer- den, welche an den durch Artikel 1 des bezeichneten Gesetzes be- willigten Mitteln erspart worden sind.

§. 2." Die zur Erweiterung des Dienstgebäudes des General- stabes der Armee in Berlin durch Artikel 1 und 2 des Geseßes vom 12. Juni 1873 (Reichs-Geseßbl. S. 127) bewilligte Summe von 475,000 Tblrn. wird auf 1,000,000 Thlr. = 8,000,006 erhöht und der Mehrbetrag von 1,575,000 (A dem Reichskanzler für das Jahr 1876 aus dem Antheile des vormaligen Norddeutschen Bundes, Württembergs, Badens und Südhessens an der französishen Kriegs- kostenentshädigung zur Verfügung gestellt.

S. 5. Die gemäß Artikel 1 des Géseßes vom 2. Juli 1873 (Neichs-Geseßbl. S. 185) zur Verfügung gestellten Beträge von 1,500,000 Æ zum Neubau einer Kaserne für ein Jnfanterie-Regi- ment in Leipzig und von 750,000 & zum Nevbau einer Kaserne für zwei Jufanterie-Bataillone in Baußen werden auf 2,200,000 (4 und Bbezw. 1,250,000 « erhöht und der Mehrbetrag von 700,000 6 und 500,000 in Summe 1,200,000 G, dem Reichskanzler für das Jahr 1876 aus dem Antheile des vormaligen Norddeutshen Bundes an der französishen Kriegskostenentshädigung zur Verfügung gestellt.

Urkundlich 2c. :

Gegeben 2c.

Aus den Motiven Heben wir hervor: 1) Dur Artikel Il, des Neichêgeseßes, betreffend die franzöfische Kriegsfkostenentschädigung vom 8. Juli 1872 ist zur Erwerbung und Herrichtung eines Schieß: plaßes für die Artillerie-Prüfungskommission die Summe von 1,375,000 Thlrn. zur Verfügung gestellt worden. Die Ausführung der gesammten Anlage if inzwischen so weit gediehen, daß die Er- werbung des Terrains für den SMIeBPLag fast beendet und mit den Bauten daselbst, deren Fertigstellung bis Ende 1877 in Ausficht ge- nommen ist, schon hat vorgegangen werden können.

_ Die Eisenbahn ist vollendet und die erforderlichrn Betriebs- mittel sind e Belle

Die zur Ver ügung stehenden Fonds Haben ih indeß unicht überall als ausreihend erwiesen. Die Gesammtmehrkoften beziffern fi hiernach auf ; 255,100 Thlr. = 765,300 A Zur Detckung derselben find aus den dur Artikel T. des Eingangs gedachten Gesetzes zur Ver- fügung gestellten Mitteln 35,501 & diéponibel, fo daß die noch zu bewilligende Mehrforderung si auf 729,799 4 ermäßigt,

2) Der erste Antrag auf Bewilligung der Mittel zur Erweite- rung des Dienstgebäudes des Generalstabes der Armee beschränkte sih auf den Betrag von 300,000 Thlrn. in der Annahme, daß das erforderlihe Bauterrain für 125,000 Thlr. zu erlangen und der Betrag von 175,000 Thlrn, zur Ausführung des Baues gaus- reichen würde.

In dem demnächst vom Kriegs-Ministerium unter dem 4. Fe- bruar 1873 ausgearbeiteten neuen Gefseßentwurfe wurde in Folge des inzwischen festgestellten, um 175,000 Thlrn, erhöhten Preises für das Bauterrain der Gesammtgeldbedarf auf 475,000 Thlr. bemessen. U E Summe wurde durch das Geseß vom 12. Juni 1873 be-

illigt.

__ Daß eine wesentliche Ueberschreitung. der für diesen Bau be- willigten Summe eintreten würde, konnte allerdings son früher übersehen werden. Aber für einen, wenn nur überschläglichen Kostenanschlag fehlten sihere Grundlagen, welche für dessen Nichtigkeit eine genügende Garantie hätten bieten können, zu- mal fih bereits herausgestellt hatte, daß der \{lechte Baugrund ganz unvotherzusehende Kosten für Befestigung der Fundamentirung er- fordern würde. Man ents{loß sich deshalb, den wirklichen Kosten- bedarf erst anzumelden, wenn er si bestimmt übersehen licß. Das Gebäude ift mit Rücksicht auf die große Dringlichkeit und die nicht vorherzusehende, {hwierige Fundamentirung bis zur Plinte ohne An- schlag. auëgeführt. Diese Arbeit verursachte bereits einen Kostengauf- wand von 480,000 M gegen die bei normalen Verhältnissen hierfür nur auszuwendende Summe von 90,000 46

Der für den Hochbau gefertigte Kostenansclag \{ließt mit der Summe von 1,500,000 M ab, so daß die Gesammtbaukoften für das Gebäude inkl. einer Reitbahn mit Kühlstall sich auf 2,100,000 4 belaufen werden und einshließlich der Grunderwerbskosten ein Ge- fammtbedarf von 3,000,000 (G eintritt, d. h. ein Mehrbedarf von 1,575,000 Æ, um dessen nahträglihe Bewilligung gebeten wird.

Zur Spezialisirung der Mehrkosten ist das Nachstehende anzu- ühren:

„Aus dem feßigen Generalstabsgebäude, welches lediglich die be- \chräunkten Bedüúrfnisse, die bis zum Jahre 1866 bestanden, erfüllt, muß, in Folge des vermehrten Geschäftsumfanges des Großen Gene- ralstabes und der dadur nothwendig gewordenen personellen Erwei- terung desselben, die topographishe Abtheilung ve:legt werden.

, Der Erweiterungsbau hatte hiernach den Raum zu bieten, um die sämmtlichen Arbeiten der Landesvermessungs- und Kartenange- legenheiten nach dem Organisationsplan, wie ex von deni Chef ‘des Generalstabes der Armee zuerst am 8. Februar 1873 aufgestellt war und nunmehr durch den Rcichshaushalts-Etat für das Jahr 1875 genehmigt ift, in zweckentsprechender Weise erledigen zu können. Es waren daher hier alle dem Großen Generalstabe attachirten Dienst- aweige unterzubringen, und zwar: das Central-Direktorium der Ver- messungen, der Chef der Landeéaufnahme, das Bureau der Landes- triangulation, das topographishe Vureau, das kartographische Bureau mit dem photographischen Institut, die Rehnungsführung und die Hauëéverwaltung dieser Zweige.

Im dienstlichen Juteresse war ferner von dem Chef des General- stabes der Armee es als ein dringendes Bedürfniß bezeichnet, bei der Feststellung des Bauplanes für das neue Gebäude auf die Herstellung von Dienstwohnungen für den Chef der Landesaufnahme, für einen Bureaubeamten und für das sämmtliche Hausverwaltungsperfonal, sowie eine Reithahn mit Kühßlftällen zu rücksichtigen, i

auf 3,887,500 beförderte Passagiere und auf 20 Courier-, Schnell-, Personen- und gemischte Züge.

F” r u

19,063,460 Achskilometer aller Züge und auf 970 Kilomet. Bahngeleis. 2

215

Monat im Vorjahre gestaltet si die mittlere Verhältnißzahl (Col. 49 gen Col, 50) zwischen der auf je Eine Berunglückung entfallenden Zahl der zurückgelegten Achô- dieselbe Zahl im Durchschnitt für alle Bahnen fällt im Oktober

Die hiernach bewirkte Ausführung des Baues machen die für die Oerathungen des Reichstags nebst dem Kostenanschlage zur Verfügung ju stellenden Projeftzeihnungen ersihtlih. Abgesehen von der Reit- \ahn umfaßt die bebaute Grundfläche einen Raum von 2789 Qu.- Metern, wovon 610 Qu.-Meter. auf das Dienstwohngebäude entfallen, Das eigentliche Dienstgebäude enthält außer dem zu Wohnungen für Hauëépersonal, zu Bureauzwecken und für Heizanlagen 2c. he» stimmten Kellergeshoß, in drei vollständig auêgebauten teckwerken und der zur Hälfte nach dem Hofe hin ausgebauten Dachetage prpr. 130 Bureaulokale, darunter 4 große Säle und zwei Lesezimmer nebst G , i

3) Durch Artikel 1 des Geseßes vom 2. Juli 1873 sind zu Neubau einer Kaserne für ein Sufanterte-Regtment Ä Leipzig 1,500,000 & und zum Neubau einer Kaserne für zwei Infanterie - Bataillone in Baußen 750,000 4 zur Verfügung gestellt. Bei der Ausführung hat si jedo herausgestellt, daß die veranshlagten Summen zur Fertig- stellung dieser Bauten einschließlich der Nebenanlagen und des Utensilements, welches aus anderen Mitteln nit hbe- schafft werden kann, nicht ausreichen, der Gefammtbedarf für die Kaserne in Leipzig bis auf 2,200,000 A und in Baugzen bis 1,250,000 Æ sih erhöheu wird.

Der Reicskanzler hat dem Reichêtag einen weiteren Berit des Reichskommissars für das A u tianberiens Medi über die von ihm seit dem Dezember v. J. geübte Thätigkeit zur Kenntnißnahme vorgelegt. Nach demselben sind durh den Reichs- kommissar in der Zeit vom 10. Dezember 1874 bis zum 10. No- vember 1875 neunundachtzig mit Auswanderern beseßte Schiffe revi- dirt worden, und zwar: in Hamburg 53 Dampfschiffe und 6 Segel- schiffe, in Bremen 25 Dampfschiffe und in Stettin 5 Dampfschiffe.

Die Beförderung der Auswanderer mittelst Segelschiffen hat im

leßten Jahre der niedrigen Dampfschiffs-Preise halber in Bremen ganz, in Hamburg, soweit als es Nordamerika betrifft, ebenfalls aufgehört, Von den aus Hamburg expedirten Segelschiffen giagen 5 nach Australien und 1 nach Brasilien. Zwei der zwischen Deutsland und Amerika bestehenden Dampfer- linien find im verflossenen Jahre eingegangen: in Stettin der Baltische Lloyd und in Hamburg die Deutsche transatlantische Dampfschiffahrts- Gesellschaft. :

Beschwerden der Auswanderer gegen deutshe Schiffe oder Rhedereien find keine vorgekommen, dagegen find im laufenden Jahre zwei Klagen über Dampferlinien, welche zwischen Eagland und Amerika bestehen, dem Reichskommissar zugegangen,

Die eine dieser Klagen, welche hauptsächlich gegen eiaen hiesigen Expedienten wegen Verleitung zur Fahrt mit der englischen Linie, über deren Verpflegung und Behandlung geklagt wird, gerichtet ist, wurde der Hamburger Behörde für das Auswanderungswesen zur Veranlassung übergeben, es hat die geführte Untersuchung indeß keinen Grund zu weiterem Einschreiten ergeben. Die zweite, gegen die Guion- Linie gerichtete Klage über s{lechte Verpflegung und Behandlung is dem Reichkanzler-Amt überreicht worden.

Die fonstigen Seitens der Auswanderer erhobenen Beschwerden waren meist ganz unerhebliher Art und gegen Expedienten, deren Unteragenten, Logiswirthe 2c. gerihtet und betrafen die gewünschte Aufhebung des abgeschlosseuen Ueberfahrtsvertrages und Herausgabe des eingezahlten Handgeldes, Verleitung zum Kontraktabsclufse mit einer anderen als der felbstgewählten Linie, Belästizung auf den Bahnhöfen beim Eintreffen in dem Einschiffungshafen durch Auf- drängen von Adressen 2c., Aufdrängen von Reisceffekten in den Logir- häusern u. f. w.

Diese von den Auswanderern erhobenen Beschwerden sind, so- weit sie nicht durch Vergleich sofort erledigt wurden, durch die Be- hörden für das Au8wanderungswesen untersuht, und sofern sie be- gründet waren, ist Abhülfe geschaffen, sowie event. der Schuldige in Strafe genommen worden.

Es hat in der leßten Zeit die Kontrole des Proviantes d:r Aus- wandererschiffe noch vershärft werden müssen, da in leßterer Zeit auch da, 1vo dieses frühe? nie der Fall geweszr, zum öfteren nicht brauchbare Proviantvorräthe bei der Revision vorgefunden wurden.

Im Allgemeinen hat sih der Reichékommissar eines bereitwilli- gen Entgegenkommens Seitens der Rheder und Expedieúten zu er- freuen gehabt, und ist hervorgehobenen Mängeln stets bereitwilligst abgeholfen worden und ebenso auf nachgesuhte Verbesserungen ein- gegangen worden.

Die Aufstellung von Allans Patent-S{lafkojen ist auf Veran- [assung des Reichskommissars auf einem nah Australien expedirten « Segelschiffe versuhsweise erfolgt. Ein ausreichendes Urtheil darüber, ob diese Einrichtung praktisch und empfehlénswerth ist, kann erst nah Rückehr des betreffenden Schiffes abgegeben werden.

Die Kommisfion zur Vorberathung der Konkurs-Ordnuung nahm in ihrer Sißung vom 7. Dezember die 88. 145 bis 150 un- verändert an, nachdem die Abänderungsanträge des Abg. Hullmanu abgelehnt wurden, welcher im §. 145 ftatt „binnen 3 Tagen vor dem Ablaufe der Aus\cließungsfrift hat der Verwalter“ seßen wollte oder Verwalter hat ohne Verzug“, im §. 147 „Für eine Abschlagsverthei- lung bestimmt der Verwalter“ hinter „bestimmt“ die Worte „sofort nah dem Ablauf der Auss{lußfrist" einzurücken, und den §8. 146 an dieser Stelle zu streihen, und - dessen 2. Absaß an die Stelle des zweiten Absaßes des §. 150 zu seßen bezweckte, so daß dieser Sab nur auf die Schluß-, niht auch auf die Abfcchlags-Vertheilung An- wendung gefunden hätte. Die §8. 151 bis 158 wurden gleichfalls unverändert angenommen, und nur bei §. 151 der Zusaß beschlossen, daß die Aufhebung des Konkursverfahrens auch durch den Deutschen Reichs-Anzeiger bekannt zu machen ist. Der §. 159 gab zu län- gerer Besprehung Anlaß, die jedoch abgebrochen werden mußte, weil zwar über die Bedeutung desselben ein Einverständniß herrschte, die vorliegende Fassung aber Zweifel zuließ, und eine andere völlig genü- gende Fassung nicht sofort gefunden wurde. Ju der vorgestrigen Sißung wurde der §. 159 nach dem Vorschlage des Pr. Golbimidt angenommen, so daß ex nun lautet: „Masse

‘Nachtragsvertheilung zur

heißt.

ansprüche, welcke niht bis zur Festseßung des Prozentsaßes, oder

‘der Beendigung des erun, oder der Bekanntmachung einer

enntniß des Verwalters gelangt sind“ 2c., und daß am Schlusse es statt „eciner* jeßt „der* Nachtragsvertheilung Die \Titel 61 „Zwangsvergleih*“ §8. 160 bis 187 und Titel 7 „Einstellung des Verfahrens“ §8. 188 bis 192 wurden ohne erbebliche Acnderungen des Entwurfs genehmigt,

Abs. 2 des §. 173 „die Thatsache, auf welche der Antrag (auf Ver- werfung des Vergleichs) gegründet wird, find glaubhaft zu machen“,

Hrn. v. Vahl —- ähnlich wie §. 97 dahin

de auf Antrag des A hatsachen, auf

¿cändert: / „Der Antrag ist nur zuzulassen, wenn die

Lite er gegründet wird, glaubhaft gemacht werden“. Ferner wurde

auch bei den S§S§. 175 und 191 die Bekanntmachung der Auf- hebung des Konkursverfahrens , resp. des Einstellungsbeschlusses dur den „De utshen Reichs-Anzeiger“ beshlofsen, und end- lich mit Bezug auf die §§. 99, 184 und 190 vom Abg. Stadtge- richts-Rath Kochann ein Antrag auf eine Resolution wegen Vorle- gung eines R nr über die Kosten des Verfahrens, sowie eines Tarifs zur Beftimmung der Belohnung des Verwalters und des Gläubigeraus\chufses bei Schluß der Berathung des Entwurfs ange-

fündigt.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistishen Bureaus der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 28. No- vember bis incl. 4. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 229 Ehe- \{licungen, 806 Lebendgeborene, 38 Todtgeborene, 456 Sterbefälle.

Na einem amtlichen Verzeichnisse sind in der Zeit vom 1. April 1874 bis zum 1. April 1875 144 Pferde der Rot kran fk- heit wegen getödtet worden, gegen das vergangene Jahr 46 Pferde weniger. Nur in sehr vereinzelten Fällen, meist der akuten Form der Rotkrankbeit angehörend, sind Pferde an der Roßkrankheit gefallen, so daß eine Verzögerung der Diagnose, resp. Konstatirung der Roß» franfheit im Allgemeinen niht angenommen werden kann. Die Seuche war über einen großen Theil der Stadt verbreitet, was übrigens nit auffallend ift, dx besonders die kleineren Fuhrwesen sich in fast jedem Stadttheile vorfinden. Diejenigen Reviere jedo, welche hauptsählih die ärineren Außentheile der Stadt umfassen, liefern fast immer das größte Kontingent zur Roßbkrankheit. Dort befinden fich die meisten kleinen Fuhrhaltungen und die _s{lechtesten Pferde und eine nachhaltige Kontrole ist daselbit am Schwferigsten za be- werkstelligen. Die Thierarzneischule, die Roßschlächterei und die hiesige Abdeckerei haben in hervorragender Weise zur Ermittelung beigetragen, während durch Privatthierärzte, durch eigene Anzeigen, nur zwei Fälle zur Kenntniß der Veterinärbehörde gelangten.

Nach dem seßt abeeschlofsenen Verzeichnisse der Studirenden an der Universität Boun beträgt, der „Bonner Ztg.* zufolge, die Zahl der in diesem Wintersemester Jmmatrikulirten 707, gegen 776 im vergangenen Sommersemester. Die gewöhnlich im Winter sich ergebende Abnahme der Frequenz ist in diesem Jahre nicht so erheb- li, wie im vorhergehenden, wo die Zahl der Studirenden von 827 im Sommersemester auf 724 sank. Die gegenwärtige Frequenz kommt demnach derjenigen des leßten Wintersemesters fast gleih, während dieses gegen das vorhergehende (1873—74: 813 Studirende) sehr er- heblich zurückstand Zu den Jmmatrikulirten kommen in diesem Winter noch 29 Hospitanten, so daß die Vorlesungen im Ganzen von 736 Zuhörern besucht werden. Auf die Fakultäten vertheilen sih die Studirenden wie folgt: katholisch-theologishe: 76; evangelisch-theolo- gische: 51 ; juristische: 186; medizinische: 123; philosophische: 271.

Land- und Forstwirthschaft.

Vom 4. bis 6, Dezember war zu Frankfurt a. M. in der landwirthschaftlichen Halle die internationale Molkereiaus- stellung eröffnet. Der weite Raum war mit Fahnen in den Far- ben der ausstellenden Nationen O, Nicht allein sämmt- liche deutsche Staaten, sondern auch Oesterrei, Frankreich, England, die Schweiz, Dänemark und Schweden hatten Vertreter gesandt, \o- wohl um über die Ausstellungsgegenstände zu berichten, als auch um zweckmäßige Apparate und hervorragende Produkte käuflich zu erwerben. Der ganze Parterreraum war mit Maschinen angefüllt, die theils in der Milchwirthschaft Verwendung fin- den, theils zur Bereitung der Nahrung für das Milchvieh dienen. Die Eleganz und Zweckmäßigkeit der Apparate, sowie die Vielseitig- keit ihrer Verrichtungen waren exrstaunlich. Als etwas Neues ist be- sonders zu erwähnen ein Göpelgang mit Drahtseil, durch welchen, da er ohne jegliches Kammrad fungirt, fich die bei älteren Konstruftionen leiht eintretenden Unglüfsfälle vermeiden lassen. Auf den Galerien waren die verschiedenen Produkte der Milchwirthschaft in reichster Zahl und größter Mannigfaltigkeit ausgestellt. Um den Abrahmungs- prozeß klar zu machen, war Milh von verschiedenen Kuhracen zur Ansicht gebracht. Auch ein Glas voll Muttermilch fehlte zur Vergleichung nicht. Butter war ia den verschiedensten Formen und in allen Farbennuancen zwischen Weiß und. Gelb ausgestellt. Außer- ordentlich reich war die Ausftellung an Käsen aller Art, vou den kolossalen schweizer Produkten, die wie bräunlihe Mühlsteine aus- sehen, bis zu den feinen französischen und holländischen Sorten in silberglänzendem Ueberzuge. Ebenso interessant als belehrend waren die Vergleichezwischen den Produkten des deutschen Südens und des deutschen Nordens, der Schweiz, Dänemarks und Schwedens. Zu erwähnen waren noch die Milchgefäße aller Art; die Milchmesser, die Modelle von Avparaten zur Milchbereitung aus alter und neuer Zeit, ferner die reichhaltige Literatur über Milchwirthbschaft. Ju einem Glas- {ranke waren von einer Frankfurter uad einer B-rliner Firma kunst- rei ausgeführte Milchgefäße von Silber ausgestellt. Der Besuch von Einheimischen und Fremden war sehr groß. Ankäufe und Be- stellungen wu: den in großer Anzahl gemacht. Am 6. Abends wurde die Ausfiellung geschlefsen.

Getverbe und Handel.

In der’ Generalversammlung der Sächsischen Webstuhl- fabrik (Schönherr) wurden nah den Vorschlägen des Auffichts- rathes Geschäftsberiht und Bilanz genehmigt, dem Vorstande De- charge ertheilt und die fofortige Auszahlung von 13% Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen Auch genehmigte die Ge- neralversammlung den Antrag des Aufsichtsrathes auf Abänderung von 88. 15, 16 und 17 der Statuten, wona der Vorstand der Ge- selischaft in Zukunft aus zwei Direktoren und einem oder zwei Stell- vertetern zu besteben hat.

Die Jahresbilanz des Georg-Marien-Bergwerks- und Hütten-Vereins {ließt mit einem Bruttogewinn von 956,785 M bei cinem Aktienkapital von insgesammt 6,450,000 Von diesem Betrag gehen ab : Zinsen auf die beiden Hypothekanleihen 180,270 A, Abschreibungen auf Immobilien 172,724 4, Abschrei- bungen auf Motoren 30,659 und als Beitrag zum Erneuerungs- funds 153,635 M, zusa1amen 537,285 4, wonach eine Rest- summe von 419,500 Æ erübrigt. Diese Summe gelangt laut Beschluß der vorgestrigen Generalversammlung in fol- gender Weise zur Vertheilung: 20,975 4 Beitrag zum Reservefond, 9700 6 Tantième an den Verwaltungsrath, 8390 A. kontraktlich zu zahlende Tantième, 25,685 4 für Kirche, Schule und Arbeiterzwee und 354,750 M. als Dividende à 54% an die Aktionäre. Die beiden Hypothekanleihen des Vereins beziffern sich auf 1,776,600 resp. auf 1,786,200 (4 Der Reservefonds beträgt zur Zeit 489,900 4,

der Erneuerungsfond 390,216 {X Den Kreditoren in Höhe von 716,924 A ftehen unter den Aktiven Debitoren mit 1,707,540 M, Kassenbestand mit 22,945-4 und Wechsel mit 143,038 M gegenüber.

Der dritte Kongreß von Vertretern russischer Banken wird, wie die Russishe „St. P. Zt." meldet, in Peters- burg am 22 Dezember eröffnet werden. Der Personalstand der Vertr-ter wird fast ohne Ausnahme derselbe, wie kei den früheren Kongrefsen sein.

Die „New-Yorker Handelszeitung“" schreibt in ihrem vom 26. November ct, datirten Wochenbericht: Die Gesammt- situation hat sich im Laufe dieser Woche weder gebessert noch verschlimmert, und um den Geschäftsgang, oder vielmehr die Geshäfts- stille näher zu bezeichnen, müßten wir wiederholen, was wir darüber in unseren leßten Referaten gesagt haben. Der Exporthandel würde sich vielleiht befriedigender gestaltet Haben, wenn nicht Mangel an Schiffen, nafses Wetter und der gestrige Feiertag störend eingewirkt hä.ten. Die Lage des Geld standes, welcher au in dieser Berichts- woche sehr abundant gewesen, läßt erkennen, daß fich die Hoffaungen auf eine gefteigerte, allgemeine Ge\chäftsthätigkeit, welhen man fich von Woche zu Woche hingegeben hat, nur zum kleinsten Theile er- füllt haben. Banken und andere Finanzinstitute suchten vergeblich, die Zinérate für call loaús auf 5% zu halten, im offeaen Markte war ohne Schwierigkeiten à 3—4 % gegen Depot gemischter Sekuritäten und ca. 1% billiger gegen Hinterlegung von Bundespapieren anzukommen. Was nach dem Westen und Südwesten remittirt wurde, war nit bedentend genug, ein Anziehen der Zinsra:e zu veranlassen, um so weniger, als die Börsen- Spekulation si völlig leblos verhielt und die Mobilisirung der Baum- wollernte, wie das legitime Geschäft überhaupt, nur geringe An- forderungen stellte. Das Geschäft im dieswöchentlichen Goldmarkt nahm einen verhältnißmäßig stillen Verlauf. Der nahe bevorstehende Zusammentritt des Kongresses, die damit verbundene Botschafr des Präsidenten, sowie der Jahre2beriht des Finanz Ministers, welche beide Dokumente sich voraussihtlich ausführlih über die Finanz- fraaec ergehen werden, veranlaßten, wie in jedem Jahre, auch diesmal die Spekulation zu einer reservirten Haltung, fo daß nur geringe Neigung vorhanden war, \i{ch in größere Engage- ments einzulassen, Nachdem es der Hausse gelungen war, auf politische Motive gestübt, in den ersten Tagen der Berichtswoche das Agio zwischen 147—142 zu behaupten, gab fie ihre Anstrengungen auf; da ferner auch von London gute Notirungen eintrafen, fiel das Agio bis 143. Erst der heute aus London gemeldete starke Rückgang in Konsols verlieh dem Markte wieder größere Festigkeit; das Agio avancirte bis 147 und {loß zu diesem Course. Am Waaren- und Produktenmarkt war das Geschäft mit Ausnahme sehr weniger Artikel von beshränktem Umfang, zum Theil wegen der am Donnerstag abgehaltenen Feier des Dankfestes. Dem Export von Brodftoffen, welche bei reichlichen Zufuhren etwas billiger angeboten waren, hat das durch Mangel an disponibien Schiffs- räumen bedingte Anziehen der Frachtraten Abbruch gethan. Baum- wolle verfolgte bis Montag Abend steigende, seitdem jedoch anhal- tend weichende Tendenz, die in einem Rückgang von 4 C. zum Aus- druck gelangte. Der leßtwöchentlihe Waaren- und Pro- dukten-Import repräsentirt einen Gefammtwerth von 4,718,735 Doll,, an welchem fremde Webstoffe mit 1,040,569 (288,521 Doll. weniger als in der Vorwoche) partizipiren, Am dieswöchentlichen Waaren- und Produkten-Erxport, dessen Gesammtwerth in Höhe von 5,519,647 Doll. sowohl gegen die Vorwoche, als auch gegen die Parallelwocbe des Vorjahres eine erheblihe Zunahme aufweift, partizipirt Baumwolle mit 17,436 Ballen im klarirten Werth von {1,174,090 Doll. gegen 15,474 Ballen im Werth von 1,019,563 Doll. in der Vorwoche.

R E A

25 I userate für den Deutschen Reiché- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich - Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. F, Wilhelm-Straße Nr. 32.

E n E

Oeffentlicher Anzeiger.

. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, [| 5. Industrielle Etablizsements, Fabriken und

. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen ! u. dergl,

. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete, !

. Verloosung, Amortisation, Zinszahlang | u, 8. W, von öffentlichen Papieren.

E E R Leere

Grosshandel. 7, Literarische Anzeigen,

9, Familien-Nachrichten,

|| 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Tbeater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. e K

Inserate nehmen an: die autcrisirte Annoncen-(Expedi- tion von Rudolf Moffse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M,, Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nüruberg, Prag, Straße burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureans,

Steckbriefe und Untersuchungs -Sachen-

[9705] Steckbrief.

Der Gutsbesißer Karl Franz Otto, am 19. September 1844 zu Halle a. S. geb., früher in Undenberg bei Bernau und demnächst in Berlin wohnhaft, ist dur die rechtskräftigen Erkenntnisse vom 7. März und 25. September 1874 knd 2. März 1875 wegen mittelst der Presse verübler verleum- |_ derisher Beleidigung zu sechs Wochen Gefängniß in | soll den Akten 0. 1 de 1874 VII. verurtheilt worden. Diese Strafe hat noch nicht vollstreckt werden können, weil Otto latirirt. Es wird ergebenst ersucht, auf den 2c. Otto zu vigiliren, ihn im Betretungs- falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor- findenden Gegenständen und Geldern mittelst Trgns- ports an die nächste Gerichtsbehörde, welche um Strafvollstreckung hiermit ersucht wird, abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be- hôrden des Auslandes eine gleiche Rehtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 30. November 1875. Kös- nigliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs- sachen. Deputation VII. für Vergehen.

18 Geri

Steckbriefs-Erlcdigung. Der unterm 19. April 875 hinter den Uhrmachergehülfen Wilhelm Robert Iulius Reinhold Bogel aus Labes er- lassene Steckbrief ist durch Ergreifung desselben erledigt. Potsdam, den 7. Dezember 1875. Königliches Kreisgericht, Abtheilung T.

Der Steckbrief gegen den Schuhmathergesellen

rauz Sommerfeld aus Cöpenick vom 23. No- vember d. J. wird dahin ergänzt, daß der 2c. Som merfeld den Losungsschein und das Gestellungsattest des Schuhmachergesellen Carl Uschner entwendet ‘hat und möglicherweise zu seiner Legitimation benußen wird. Cöpenick, den 7. Dezember 1875.

Königliche Kreisgerichts, Kommission.

melden.

4456 Steckbrief. Gegen die flühtige Dienstmagd [ Marie Walter von Weilburg ift Haftbefehl wegen vorsäßlicher Kindes1ödtung erlassen. Sämmtliche ehörden werden um deren Ergreifung und Benach- rihtigung des Unterzeichneten exsuht. Person- beschrcibung, soweit bekannt: Alter: 24 Jahre, kleine Statur; dunkelbraunes Haar ; dunkle Augen; dicke Nase; gelbliche Gesichtsfarbe. Frankfurt a. M., den 9. Dezember 1875. Der Königliche Untersuchungs-Richter.

Steckbriefs-Eruenerung. Der am 23. April 1874 gegen den früheren kurfürstlih hessishen Kabi- uets-Nath Adolph Schimmelpfeng zu Prag er- lassene Steckbrief wird erneuert. Rotenburg a./F-, Pcov, Hn, den 1. Dezember 1875, Der Staatsanwalt. Rabe.

Subhastationen, Aufgebote, Veor- ladungen u. dergl.

Subhastations-Patent.

Das dem Rittergutsbefißer und General-Major a. D. v, Wistleben geh.rige

Rittergut Staykowo

am 9. Februar 1876, Bormittags 10 Uhr, l in nothwendiger Subhastation an ordentlicher Ge- j richtsf\telle versteigert und das Urtel über die Er- ? theilung des Zuschlages am 12, Febraar 1876, Bormiitags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichts\ftelle verkündet werden.

Das Gesammtmaß der der Grundsteuer unter- liegenden Flächen beträgt: 913 Hekt. 05 Ar 60; Qu.-Metzer, sowie öffentliche Wege und Gewässer: 10 Ar 10 Qu.-Meter, der Reinertrag: 1457,54 M, der Nußungéwerth der Get äude: 888 M.

Auszug aus der Steuerrolle, i ei. etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, deren Einreichung jedem Subhastations-Juteressenten gestattet ift, ingleichen etwaige besondere Kaufbedingungen können in un/e- rem Bureau IIT, während der Geschäftsstunden ein- Ko gesehen werden.

Alle Dicjenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im Versteigerungêtermine anzu-

Schönlauke, den 4. November 1875. Königliches Kreiêgericht. Der Subhastationsrichter.

Oefsfentlicle Bekanntmachung. biudergeselle Albert Wilhm. aus Torgau, geboren zu Burg am 27. Dezember 1827, auf dessen Todeserklärung angetragen worden ist, sowie dessen etwaige unbekannten Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem auf den 26. April 1876, Bormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Kühnas an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine sriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der vorgenannte 2c. Köhler für todt erklärt und sein Nachlaß den nächsten be- favnten Erben mit den Folgen der SS 834 jeq. II, 18 A. L. R. zuerkannt, oder andernfa herrliche Fiskus fürden rechtmäß;igen Erben ange- nommen werden wird. Te

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

| [9608]

| raumten Termine öffertlich Abbruch veckguft werden.

den vorgezeigt werden.

Hypothekenschein, | Mühlen durch Ziehen

merklich zu machen.

[9679] Es sollen sofort Kilo Tragfähigkeit

Röder.

reichen.

Der Buch- Adolf Köhler

[9696]

werden.

3 der landess-

Torgau, den 4. Juni 1875,

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Bekauntmachung. N

Die auf dem Terrain der fiskalishen Werderschen Mühlen hierselbft belegener, Baulichkeiten und Mühlen-Einrichtuvgen sollen in sechs verschiedenen | Loosen in dem auf Montag, den 18, Dezember | 1875, Bormittags 10 Uhr, in dem Alt-Werder- fhen Müblengebäude, Schloþfreiheit Nr. 10, anbe- meistbietend auf den

Kauflustige werden zu diesem Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß die Verkaufs-Bedingungen, die Taxe und der Situationéplan im Geschäftslokale des Domainen-Rent-Amts Berlin, Niederwallstraße ! Nr. 39. zur Einsicht bereit liegen und die Baulichs keiten und Mühlen-Eimichtungen bis zum Termins- tage von dem in den Müblen anwesenden Wächter von Morgens 11 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr wer-

Der Eingang zu den Mühlen befindet sich nur Scbloßfxreiheit Nr. 10, und -ist der Einlaß in die des mit der Bezeichnung | »Müúhle“ versehenen Glockenzuges dem Wächter be-

Berlin, den 6. Dezember 1875. . Der int. Pomainen Rentmeister.

Bekauntmachung. 2 Stück Kakßbeltransport - Lowrys zu à 5000

im Wege der öffentlichen Submission beschafft wer-

den und wollen Reflektanten ihre Offerten versiegelt

und mit entsprehender Aufschrift versehen bis zum 20. d. Mts,, Boruittags 12 Uhr,

beim unterzeichneten Depot, woselbst Zeichnung und

Lieferungs - Bedingungen zur Ansicht ausliegen, ein-

Wilhelmshaven, den 7. Dezem®er 1875.

Marine-Artillerie-Depot. Bekanntmachun

Beim Anhaltischen Infanterie-Re die Umänderung von ca: 2350 taschen bisheriger Art in solche zur Aufnahme der Metallmunition an den Mindestfordernden vergeben

P Nr, 93 soll

Erprobte Fabrikanten wollen fie desfallsigen Offerten der unterzeichneten Komm 17. d. M., Bormittags 11 Uhr, einsenden und fönnen die Bedingungen daselbft eingesehen werden. Dessau, am 8. Dezember 1875. Die Bekleidungs-Kommission des Auhaitishen Infanterie-Regiments Nr. 93.

ission bis zum

Bei dem unterzeichneten Regiment sind für die Landwehr-Besaßungs-Bataillone circa 1554 Paar Patronentaschen na Modell 71 umzuänderm.

Fabrikanten, welche gewillt sind dieje Umände- rung auszuführen, werden aufgefordert, ihre Offerten inkl, der Transportkosten hin und zurück franko Kammer, unter Angabe der Lieferungszeit bis 20. d, Mts. der Bekleidungskommisfion einzureichen.

Ein Prozentsaß an Patronentaschen wird nit gewährt. [9691]

Glaß, den 9, Dezember 1875.

Bekleidungs-Kommission 1. Posenschen Infauterie- Regiments Nr. 18,

C N ï ¿ [2610] Submissiou auf Bauarbeiten.

Die zur Errichtung eines Siedehauses für die hiesige Saline erforderlichen Bauarbeiten und Mas- teriallieferungen, veranschlagt wie folgt : / Dae B r L LOSS A 08 f Maurerarbeiten (inkl. Material) zu 30,077 25 ,„ Zimmerarbeiten (inkl, Material) zu 21,702 81 , Eindeckungsarbeiten inkl, Material

CDAGDAB E O DO Glaser- uud Anustreicherarbeiten zu 9594 16 Shhlosserarbeiten zu . 10s

follen zur Ausführung innerhalb des Jahres 1876 im Submissionswege vergeben werden.

Submissionsbedingungen, fowie Zeichnung und Kostenanschlag können während der Geschäftsstunden jederzeit int Dienstlokale der unterzeichneten Behörde eingesehen und Submissionsformulare daselbst in Empfang genommen werden.

Die Submissionen sind versiegelt und mit ent- sprechender Aufschrift versehen, bis zum

27, Dezember d. Zs., Mittags 12 Uhr, anher einzureichen, und werden zu dieser Stunde im Beisein der etwa erschienenen Submittenten eröffnet. Nach dem Termin eingehende oder nicht bedingungs- mäßige Subtwnissionen bleiben unberüdcksichtigt.

Auswärtige Submittenten h?benu ihren Sub- missionen amtliche Nachweise über ihre Kautions- und Leistungsfähigkeit beizufügen. Cto. 64/12.)

Saline Sooden (Kreis Wißtenhausen),

am 4. Dezember 1875.

Königliches Salzamt.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. von öffentlichen Papieren.

Cto. 76/12.)

aar Patronen-

[9692] Von den Elster-Obligationen find am 18. No- vember d. J. nachstehende Nummern ausgeloost: 4 Stü Litt. Á. à 500 Thaler oder 1500 Mark 51. 128 = 6000 Mark Nr. 7. 16. 51. 128. = arf, 33 Stück Litt. B, à 100 Thaler oder 300 Mark

und zwar: Nr. 95, 160. 219, 337. 339, 367, 538, 540. 542.