1875 / 296 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

neben stehenden Instrumente ein Saß feststeht, und daß es die Ab- ficht ist, für die Bestimmungen der Derivation auf dem einzelnen Schiff vorläufig von dem Schiff nur die Kesten der Reise zu fordern, die Thätigkeit des Agenten der Seewarte aber augenblicklich noch unbezahlt zu lassen, um überhaupt die Sache mehr in Gang 3u bringen. Wie hoc si die Einnahmen belaufen werden, ist zunächst midt abzusehen und niht abzushäßen; ih kann deéhalb sagen, es darf eine Einnahme erwartet werden und soll dieselbe im nächsten Sahre konstatirt werden.

Der Abg. Schmidt (Stettin) fragte, warum die Stelle eines Marine-Intendanten für Kiel und Wilhelmshaven sh nicht im Etat mit einer Funktionszulage finde? Der Chef der Admira- lität entgegnete: E

Ich kann diese Frage dahin beantworten, daß die Stellen als SJntendanten wohl vorhanden, daß es wünschenswerth ift, sie möglichst boch zu honoriren, daß die Beschränktheit des Etats es aber verhindert hat, diese Gehaltserhöhung hier -einzu}seßen.

Auf die Anerkennung, welche der Abg. Dr. Dohrn der „Gazelle“ ausgesprochen hatte, entgegnete der genannte Bundesbevollmächtigte: : E

Ich bin sehr dankbar für die Anerkennung, die der wissenschaft- lichen Thätigkeit der Schiffe geleistet worden ist, und kann nur sagen, daß im dieéjährigen Etat hon Seite 13 für die Veröffentlichung der Thätigkeit der „Gazelle“ eine Summe vorgesehen und gefordert ist, und daß auch für die regelmäßigen Publikationen feit dem vortgen Jahre gesorgt ist; durch die hydrographischen Annalen, welche alle Monate berausfommen und nah und nach immer mehr Terrain îm Publikum gewinnen, also au die Verbreitung der gewonnenen Mate- rialien immer mehr zu Wege bringen werden.

Die Anfrage des Abg. Schmidt (Stettin) in Betreff der Secekart en beantwortete derselbe Bundesbevollmächtigte:

Die Kartenanfertigung für die Ostsee, denke ich, wird im nächsten Fahre zura Abschluß kommen, die der Nordsee hoffe ih auch. Nur Dei der Veränderlichkeit der Nordsee bedarf es etner jäbhrlich si wiederholenden Publikation, und dazu ist augenblickiich das hydro-

raphishe Bureau unterwegs, mit den einzelnen Hafenpläßea in Ver-

Ebung zu treten, um d‘e Resultate, die im Frübjahr und Herbst hei regelmäßigen Vermessungen stattfinden, auch zugechidckt zu bekom- men und für den laufenden Bedarf Kartenblätter auszugcbé¿n, die diese Veränderungen enthallemM O,

as den kleinen Posten betrifft für die Landvermessungen, jo be- zicht sih der auf Mannschaften der Marine, welche die Tiefen der See vom Lande aus messen. Bei den sehr flachen Strecken der Ostsee würde es zu kostspielig sein, wenn man dies von der See aus thâte, wir haben also nur mit der Wee- vermessung zu thun. Mit der Vermessung des Landes unterstüßt uns der Generalstab vollständig und hat auch im Anschluß an die diesseitigen Wünsche die Vermessung der nächsten Jahre an die Küste der Ostsee dirigirt, zumal nah Holstein und Medlenburg. Die Oíft- Ee wird in ihren westlichen Theilen erscheinen, anfangs ohne

andbezeinung und die Küsten selbst werden dann pater in neuen Auflagen nachgetragen werden, wenn die Vermessungen vom General- stabe vollendet sind. i

Geburten und Todesfälle in Berlin im 3. Quartal 1875. Mitgetheilt vom statistishen Bureau der Stadt.

Im 3. Quartal 1875 wurden nach den staude8amtlichen Eintra- gungen 10,625 Kinder lebend und 416 todt geboren ; eine fortdauernd Hohe Geburtenzahl, da im 1. Quartal 10, 29 Kinder lebend, 490 todt, im zweiten 10,023 Kinder lebeud, 467 todt geboren waren. Im Vergleich mit der präsumtiven Bevölkerungszahl stellte sich die Geburtenzisfer des ersten Quartals auf 11,01, des zweiten auf 10,64, des dritten auf 11,07, Die Zeit der Geburt fand statt: Vormittags 12—6 Uhr von 2899 lebenden und 90 todtgeborenen,

s G 2D z ——_LOc z Nachmittags 12—6 , « 2137 f ¿7 204 s

Bi R ld M 0 Hiernah war die Zahl der geborenen Kinder vor Mitternacht und na Mitternacht nahezu gleich, während sie Vormittags und roh mehr Nachmittags abnahm. Unter den Geborenen waren 124°/2 ehe- lie Zwillingsgeburten und 117 Paar und 2 Drillinge uncheliche lebend geboren, und 32% eheliche Zwillingsgeburten uud 34 Paar und 1 Drilling todt geboren. Durch die Mehrgeburten wurden also 251 ehelihe und 25 uncheliche lebende und 9 ehelihe und 8 uneheliche Kinder todt zur Welt gebraht. Ueberhaupt wurden 9267 eheliche, 1358 uneheliche lebend und 329 eheliche und 87 uncheliche Kinder todt ge- Horen. Die unehelichen Kinder betrugen 12,78 % der lebend geborenen, unter den Kindern aus Mehrgeburten jedoch nur 9,06 %. Die unehe- lichen todt geborenen Kinder betrugen 20,9 % der Gesammtzahl der unehelichen Kinder, die durch Mehrgeburten todtgeborenen unehelichen Kinder waren 47,1 % der Gesammtzahl derselben. O

Dem Religionsbekenntnisse nah sind die Eltern, d. h. die Mütter {ämmtlicher Kinder und die Väter der ehelichen Kinder bei den Lebend- geborenen 17,346 Evangelische, 1387 Katholische, 723 Jüdische, 134 Dissidentische, 42 nicht angegeben; bei den Todtgeborenen 623 Evanu- gelische, 61 Katholische, 20 Jüdische, 3 Dissidentishe, 29 nicht an-

egeben.

du Das Verhältniß der todtgeborenen Kinder zu den lebendgeborenen war mithin günstiger bei den Juden und ungünstiger bei den Katho- lifen. Von den sämmtlichen lebentgeborenen Kindern find, nach Stan- deéämtern geordnet, uneheliche 18,51 % im 1, Standesamt, 8,95% im

9. Standesamt, 8,83% im 3. Standesgamt, 11,00% im 4, Standesamt, 11,31% im 5. Standesamt, 8,19% im 6. Standesamt, 11,03% im L, Standetamt, 11,60% im 8. Standesamt, 10,86% im 9, Standesamt, 12,04% im 10. Standesamt, 11,06% im 11. Standesamt, 40,77% im 2. Staudesamt, 11,4% im 13. Standesamt, 12,78% im Allgemeinen, und von den sämmtilihen todtgeborenen Kindern waren unehelich : 6,11% im 1. Standesamt, 4,10% im 9 Stande8amt, 3,27% im 3. Standesamt, 3,33% im 4. Standesamt, 3,30% im 9. Standesamt, 3,10% im 6. Standesamt, 3,57% im 7. Standeëamt, 2,70% im 8. Standesamt, 4,40% im 9. Standesamt, 4,53% im 10, Standesamt, 4,15% im 11. Standesamt, 4,53% im 12, Standesamt, 2,70% im 13. Standesamt, 3,77% im Allgemeinen. j A Das sehr ungünstige Verhältniß des ersten und zwölften Stan- desamtsbezirks erklärt sih aus der Lage der Entbindungsanftalt und der Charité. i A O Die Aufzeichnungen der Standesämter ergeben im dritten Quartal folgende Todesfälle nah Alters klassen: / im erften Monat 1212 Personea, im 2,—12. Monat 5233 Personen, im ersten Lebensjahre 6445 Pers, im 2.—d. Lebensjahre 821 Pers, C40; ¿ M L s 18 e 21.—30. Ï 31.—40, Í [D e A1. -- 50, ú : e 91,— 60, ° E e 61.—70, N r e 71.—80. R im 81. Lebensjahre und darüber 102 Fig niht angegeben 15 Personen, in Summa 10,097 Persouea, während die Zahl der Sterbefälle im ersten Quartal 6647, im zweiten T7846 be- trug. Im Vergleich mit der präsumirten durch Fortreh- nung seit der leßten Volkszählung gefuntenen Bevölkerungszahl betrug die Gesammt-Sterblichkeit des ersten Quartals, incl. der Todt- geborenen 7,31, des zweiten 8,42 und des dritten 10,68 pro Mille. Jn den Movata und S Suli hat die Zahl der Sterbe- fälle die der Geborenen überstiegen. L Die Sterblichkeit des ersten Lebensjahres eins{ließlich der Todt- geborenen war also 64,5 aller Gestorbenen, nach Monaten 72,5 bezw. 64,3 und 55,5 %, im Vergleich mit der Zahl der ges Gebo- renen überhaupt 61,5 %, nah Monaten 82,3 bezw. 3,6 und 41,4 %.

Von der Gesammtbeit aller Personen starben dem Geschleht nah 5360 männliche und 4737 weibliche Personen, der Zeit nah Vormit- tags 12—6 Uhr 2836, Vormittags 6—12 Uhr 2480, NaQR an 12—6 Uhr 2495, Nachmittags 6—12 Uhr 2245, ohne Angabe 38; dem Familienstande nah 8325 Ledige, 1191 Nerheirathete, 534 Ver- wittwete, 21 Geschiedene, 26 ohne Augabe. : L

Dem Religionsbekeuntuiß nah: 7554 evangelische Personen, 495 fatholise Personen, 210 jüdische Personen, 18 dissidentishe Personen, 1820 ohne Bekenntniß mit Einschluß der ungetaufsten. L An unchßelicheu Kindern starben unter 5 Jahren 1162 und über- haupt Kinder dieses Alters 7266, mithin stellt si die Sterblichkeit der unchelihen Kinder auf 16 % und ift also erheblich höher als das entsprechende Verhältniß derselben unter den Geborenen. Die Höhe der Sterblichkeit der unehelihen Kinder ergiebt si{ noch deutlither, wenn man die unter 5 Jahr Gestorbenen mit der Zahl der Geborenen vergleicht; die Zahlen verhalten sich wie 865 zu 1000

Die Sterblichkeit nahm im August und uoch mehr im Septem- ber bedenteud ab. Die Hauptursache dieses Rückganges liegt, wie sich aus den beim Polizei-Präfidium eingegangenen ärztlichen Todten- scheinen ergiebt, in der Abnahme des Brechdurhfalls, welche, nach den einzelnen Ses Cg er ay fast regelmäßig fortschritt. Die be- treffenden Zahlen find folgende: ; ff 1.—3. Soli 153 Fâlle, 4.—10, Juli 324 Fälle, 11.—17. Juli 284 Fälle, 18.—24. Juli 228 Fälle, 29.—31. Suli 188 Fälle, 1.—T7. August 167 Fälle, 8,—14. August 172 Fälle, 15.—21. August 156 Fälle, 22.—28. August 123 Fälle, 29. August bis 4. September 85 Fälle, 5.—11. September 68 Fâlle, 12 —18. September 56 Fälle, 19.—25. September 52 Fälle, 26.—30. September 46 Fâlle.

Mas die übrigen zahireih auftretenden Kraukheiten betrifft, so starben an Krämpfen und Lungentzündung im August die Meisten, im September die Wenigsten, die Sterbefälle am Typhus, an Diph- thcritis und Ruhr nahmen in den drei Monaten zu,. die an Brech- durchfall, Durchfall, Sc{windsuht, Abzehrung und Alter2schwäche dauernd ab. Die Zahlen sind folgende:

Dodesursache: Suli: Aug. : Sept, : Starrkrampf und Krämpfe , 269 297 189 Lungenentzünduna . .. . 113 121 102 S e A 75 148 162 Divhtbatis 0 94 109 E O 86 88 Brechdurchfall PITT 653 269 Our O 435 285 Hals- und Lungenshwindsuht 243 238 225 s 239 186 Alters] 98 S4 Todesfälle an Tyvhu3 waren bereits in den erften secch8s Monaten

des Jahres in jeder Woche vorgekommen, nah Monaten: im Januar 41, Februar 65, März 58, April 41, Mai 46, Juni 46 Fälle. Eine stärkere Ausbreitung desselben fand fedoch erst im dritten Quartale statt. In diesem Quartale vertheilte sich der Typhus auf die ver- chiedenen Stadttheile, so daß în der Luisenstadt jenseits 63, diesseits des Kanals 51 Fälle, im Stralauer Viertel 59, in der Rosenthaler Vorstadt 30, in den vier alten Stadttheilen :20, in der Oranienburger Vorstadt 31, im Spandauer Viertel 35, im Königs- Viertel 20, in der Friedrichsstadt 20, in den heiden Standesamts- bezirken der Friedrihsvorstadt und der angrenzenden Voistädte 19 bezw. 14, auf dem Wedding 13, in Moabit und der Friedrich- Wilhelmsstadt 10 Fälle vorkamen. Der große Theil diejer Zâlle ift über die ganze Stadt zerstreut; daß zwei Todesfälle in dem bezeich- ueten Quartal in demselben Hause eintraten, kam in der Hôöchsten- straße, der Münzstraße, Schönhau}er Allee, Rheinsberger- und Brunnenstraße, sowie in der Luisenftraße vor; Sterbefälle in Nachbarhäusern sind in der Manteuffelstraße, Naunynstraße, am Elisabethufer, in der Adalberistraße, der Köpenicker-, der Dresdener- (an zwei Stellen), der Waldemarstraße,

der Skalitzerstraße, der Prinzenstraße (in 3 Häusern nebeneinander), der Pallisaden-, Mühlen-, Markusstraße, iu der Koppetnstraße, Koblankstraße, Brunnenstraße (der oben erwähnte Fall), Zionskirchstraße und in der Bergstraße (in 3 Häusern nebeneinander) vorgekommen.

Statistische Nachrichten.

Im Großherzogthum" Hessen beträgt, den Mittheilungen der Großherzogli hessi1hen Centralftelle für die Landesftatifiik zu- folge, die Auzahl der Grundstüdcke im Ganzen 3,932,491 (in Starkenburg 1,154,708, in Oberhessen 1,903,633, in Rheinhessen 869,150), die Zahl der Bevölkerung im Ganzen 891,139 (in Starken- burg 347,011, in Oberhessen 254,493, in Rheinhessen 249,635). Die Anzabl der Ortseinwohner beläuft sich auf 303,500 (in Starkenburg 119,423, in Oberhessen 90,601, in Rheinhessen 93,476), die der Aus- märker im Ganzen auf 99,652 (in Starfenburg 26,995, in Oberhessen 38,591, in Rheinhessen 34,066), die Anzahl der Gewerbesteuerpflich- tigen auf 65,892 (in Starkenburg 26,487, in Oberhessen 20,351, in Rheinhefsen 19,054), die der Grundsteuerpflichtigen auf 301,661 (in Starkenturg 98.576, in Oberhessen 114,533, in Rheinhessen 88,5992).

_— Der Chef des Königlich dänischen Statiftishen Bureaus, Hr. V. Falbe-Hanien, giebt in dem leßten Hefte der e National- ¿fonomiéf Tidsskrift* einige interessante Data über die Preije der Landgüter in Dänemark. Der Durchschnittspreis für eine Tonve Harxtkorn Freigut war in den zehn Fahren von 1850—1569 im Durchschnitt 2289 Rigsdaler 2,25 #.), und im Fahre 1868 9664 Rdlr. im Durchschnitt für das ganze Land (3288 Rolr. auf den nseln und 2324 Rdlr, in Jütland). Ueber den Durchschnittäpreis per Tonne Hartkorn nach 1869 sind wohl keine offiziellen Angaben vorhanden, aber mit Hülfe der Berichte über stattgehabte Verkäufe von Landgütern, wel? in Zeitungen und Zeitschriften zur ffentlichen Kenntniß gelangt find, hat man doch cinigermaßen brauchbare Aufschlüsse erhalten, Zufolge dieser war der Durchschnittspreis für eine Tonne Hartkorn in 1875 auf den Inseln 4244 Rdlr., in Jüt- land 3562 Rdolr. und für das ganze Land 3843 Rdlr. Vergleicht man dieses Resultat mit den offiziellen Angaben über die Durch- \uittspreise im Jahre 1369, so findete man, daß in diesen sechs Fahren die Preise für Landgüter im Durchschnitt für das ganze Land um 44% gestiegen find. Auf den Jnjeln betrug die Steige- rung nur 29%, in Jütland aber 53%. Daß die Steigerung in Jütland am stärksten gewesen îst, rührt namentlich von der großen Entwickelung der Eisenbahnen in diesem Landestheile, sowie von dem Umstande her, daß jede Veränderung in den Konjunkturen auf die am wenigsten fruchtbaren Ländereien am stärksten wirft, weil der Nettoertrag hier den verhältnißmäig kleinsten Theil des Gesammtertrages aus den Ländereien ausmacht. Was die Steigerung in den einzelnen Landestheilen be- trifft, so war diese in Wiborg Amt in Jütland am größten (105% ), demnächst folgt Hjörring Amt (98%); am kleinsten war dieselbe in Frederiksborg Amt auf Seeland (8%) und in Kopenhagens Amt (21%), in allen anderen Aemtern zwischen 24 und 66%. Es erhellt mithin aus Obenstchendem, daß in den weniger fruchtbaren Gegenden und in den Theilen des Landes die Preise am meisten gestiegen find, welche früher sehr abgesondert lagen, und die also jeßt den größten Nutzen von den Eisenbahnen gehabt haben, während dagegen die Preise in den fruchtbaren Gegenden und in den gut gelegenen Theilen des Landes am wenigsten gestiegen find, obwohl die Konkurrenz aus den entfernteren Gegenden in höherem Grade als früher auf diejelben

einwirkt. Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Nr. 51 der „Natur * Zeitung zur Verbreitung natur- wissen schaftliher Kenntniß und Naturanshauung für Leser aller Stände (Organ des Deutichen Humboldt-Vereins), herausgegeben von Dr. Otto Ule und Dr. Karl Müller von Halle. Halle, G. Schwetschke'scher Verlag, hat folgeaden Inhalt: Seebilder. Von Ernst Moßbach. (Fortsezung.) Mit Abbiidung. Die Erforschung des äquatorcialen Afrika. Von Otto Ule. ( ortsezung) Mit Abbil- dungen. Literaturberiht : 1) G. Pabst, Kryptogamen-Flora. 2)

Erfindungen. 4) Dr. Karl Müller, Cook. der Weltumsegler. 5) Gerhard Rohlfs, Drei Monate in der libyschen Wüste. Reisen und Neisende: -Dr. Nachtigal in E (Fortsetzung.) Botanische Mittheilungen: Der größte Weinstock der Welt.

Gewerbe und Handel.

Die früher erwähnten Konferenzen der Deutschen Hypotheken-Aktien-Banken haben zum Resultat eine Petition an den Reichstag gehabt, in welcher die Lage der Hypothekenbanken eingehend erörtert und besonders die Nothwendigkeit einer genauen Präzisicung der Rechte der Pfandbriefinhaber dargelegt wird.

Aus dem Geschäfisabshluß der Berlin er Aftien-Gesell- \chaft für Eisengießerei und Maschinenfabrikation (Freund) für das mit dem 30. Juni cr. abgelaufene Geschäftejahr liegen folgende Daten vor: Nach Abzug der verwendeten Materialien und der Arbeitslöhne 2c. betrug der Uebershuß der Gießeret 219,037 MÆ, derjenige der Maschinenfabrik 77,459 M, der Gesammtübershuß somit 296,496 «6 Diesen stehen gegenüber die Betriebskosten mit 65,393 (4, die Zinsen und der Diskont abzüglich der eingegangenen Effeftenzinsen und des Miethziuses für die Arbeiterwohnungen mit 50,658 M, die Unterhaltung der Pferde und Wagen mit 25,921 M. die Feuerversicherung mit 7,264 F, die_ Amortisation mit 90 044 M, die gesammten Unkosten somit mit 239,289 M Von den biernach verbleibenden 57,211 A waren auf! uneinbringliche und zweifel» hafte Forderungen 14,223 # abzuschreiben; dagegen waren auf bereits

dieser Verlust 11,655 #6, wona sich der Ueberschuß auf 45,566 M. stellt. Da nun hiervon zur Kompletirung des Reservefonds 14,173 M. verwendet sind, so bleiben als Netto-Uebers{u} 31,382 M, welche nah dem Vorschlage der Verwaltung auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. In der Bilanz figuriren als Aktiva: Bestände der Fabri- fation 1,142,552 , Kassenbestand 67,172 M, Wechselbestand 20,865 4, Effekten 227,825 H, ausstehende Forderungen 457,242 A. Summa 7,156,411 #4; als Passiva: Aktienkapital 4,800,000 M, Hypothekens{uld 727,500 A, Acceptverbindlichkeiten 172,570 A, Buchschulden 940,583 #, Reservefonds 480,000 M, noch nicht ab- gehobene Dividende aus den Vorjahren 4,374 4, Summa 7,125,028 4, nach deren Abzug von den Aktivis fich der erwähnte Ueberschuß vou 31,382 M. herausstellt. Eine Dividende kommt somit für 1874/75 nit zur Vertheilung. In der Generalversammlung vom 11 D. M. wurde nach Verlesung des Geschäftsberichts die Bilanz genehmigt und Decharge ertheilt.

Der Rechnungsabschluß der Hannover-Altenbekener Eisenbahngefsellshaft pro 1874 ergab einen Ueberschuß von 79,093 Thlr., über welchen nunmehr in folgender Weise verfügt wor- den ist : 17,821 Thlx. finden Verwendung als weitere Rücklage zum Ecneuerungsfonds, während die restlichen 61,272 Thlr. zur theil- weisen Deckung des Betricbsdefizits von 1873 im Betrage von 80,802 Thlrn. bestimmt sind.

In der außerordentlichen Generalversammlung der Ober- lausißer Bank vom 14. d. M. wurde die Kapitalreduktion um 300,000 M auf die ursprüngliche Höhe von 3,000,009 6 einstimmig genchmigt; die Verwaltungsorgane wurden ermächtigt, den Rückkauf im Ans&luß an eine ihnen vorliegende Offerte bis zum Course von 61 zu bewirfen. Der dur den Rückauf erzielte Coursgewinn soll zu Abschreibungen auf zweifelhafte Forderungen aus früherer Zeit ver- wendet und zu diesem Behufe dem Delkrederekonto zugeführt werden.

Ver®öehrs-:Anstalten-

Der Ausschuß des Centralveceins für Hebung der Flu þ- undKanalschiffahrt hielt am Mittwoþ unter Vorsiß des Geheimen Regierungs-Rath Professor Meißen eine Sitzung ab, in wel{er zu- nächst Hrn. Dr. Renßzsh vorläufig die Geschäfte eines Gerneral- Sekretärs an Stelle des abgegangenen Dr. Berghaus übertragen wurden. Dr. Moritz Wiggers theilte hierauf mit, daß cs ihm ge- lungen, eine Anzahl Abgeordnete für die Zwecke des Vereins zu interessiren, er hielt für wünschenswerth, die nächstjährige General- versammlung in der Zeit zwischen Ende der Reichstagsse\sion und Beginn der Thätigkeit des Abgeordnetenhauses abzuhalten, uma dadurch den Abgeordneten Gelegenheit zu geben, derselben bei- zuwohnen. Gleichzeitig ersuchte Dr. Wiggers den Vorftand, dieser Generalversammlung einen Antrag zu unterbreiten, dahin gehend, dem Reichstage eine Petition vorzulegen, in welcher die Nothwendig- feit dargelegt werden joil, auch die Schiffahrtsftraßen der Kompetenz des Reichs-Cisenbahnamtes zu überweisen. Die Versammlung erkannte cs allerdinas allseitig als dringend an, die Verwaltung der Schiff- fahrtéstraßen dem Reiche zu übertragen, hielt es jedoch für vortheil- zaft, mit dieser Verwaltung nicht das Reichs-Cisenbahnamt, fon- dern eine besondere Reichöbehörde zu betrauen. Den leßten Punkt der Tagesordnung bildete der Vortrag des Hrn. Kochhann über den Oder-Spree-Kanal (Kienitz-Kanal). Die Schiffahrtêverbin- dung zwischen Berlin und der Ostsee wird bekanntlich gegenwärtig herge» stellt durch den Finnow- und dur den Friedrih-Wilhelm3-Kanal; leßterer, der an Wassecmangel leidet, kommt nur wenig in Betracht, während auf dem Finncw-Kanal in Felge dessen Verkehrsstörungen eintreten. Um diesen Uebelstand abzuhelfen, hat sih ein Oder-Spree- Kanal-Verein gebildet mit der Aufgabe, eine dritte Schiffahrtsstraßze zwishen Oder und Spree herzusteUen. Gegenwärtig liegen drei Pro- jefte vorz; das eine, das sogenannte Buckower Projekt, nimmt jeinen Ausgangspurkt vom Müggelsee, durbschneidet den Dämeriß-, Werl-, Peetz- und Möller-See, geht beim rothen Luch vorbei, durchschneidet sodann die Ostbahn, umgeht den Scharmüßel-See bei Buckow und nimmt endlich seinen Lauf durch den Kießer See nach Kieniß; na dem zweiten Projekt, dem Münchebetger, nimmt der Kanal g'eichfalls seinen Ausgangspunkt im Müggelfsee, gcht ebenso durch den Dämerißtz-, Werl-, Peetz- und Möller-See, wendet sih aber dann östlicher, geht dur den Bauern-, Lievenberger- und Nack - See, bei Hoppe- garten vorbei durch den Schlagentinsee - nah Kieniß. Das dritte

rojekt endlih is eine Verbindung beider: auch dieses beginut im Müaggelsee, geht durch den Dämerißsee, wendet sich dann aber nôrdlider dem Rüderèdorfer Kalksee zu, geht dur den Kienitzsee nah dem rothen Luch, durhschneidet hier das 1. Pro- jekt und vereinigt sich im Scblagentinsee mit dem zweiten. Die YVängen der drei Projekte betragen 78,5, 75,5 und 77,4 Kilometer, ihre Kosten stellen sich auf 8,570,000 4, 9,132,000 ( und 12,900,000 M Die Kanalsohle is auf 15 Meter Breite angenommen, die Tiefe soll 2 Meter betragen, das Böschungsverhältniß if wie 1: 2 gedact. Eine Schleuse berzurihten, macht sich nur bei Kieniß nöthig, um deu Kanal vor den Niveauschwankungen der Oder zu s{üßen, 1m Uebrigen werden geneigte Ebenen hergeritet, und zwar bei dem 1. und 3. Projekt 2, bei dem 2. aber 3. Die Speisung des Kanals geshiebt auf der Scheitelhöhe durch den Busch- und Nösberbach, am Anfang und Endpunkt durch Spree und Oder, bez. durch die z1 durfließenden Seen. Der Kanalverein hat si gegenwärtig für das 3. Projekt entschieden, obgleih der Vortragende gerade dieses für unpafsend hielt, da es den an und für fich {hon # ehr bedeuten den Verkehr aus dem Rüdersdorfer Kalksee mit aufnehmen müsse, das beste Projekt sei seiner Ansicht nah das erste, das Budckower. Jn der si anschließenden Debatte äußerten \ih Bedenken in Bezug auf den Müggelsee, dessen ftürmishes Wasser Gefahr zu bringen geeignet sei, Regierungs-Rath Werneckinck theilte, hierauf Bezug nehmend, mit, daß auch der Kanalverein dies {on erkannt, und den Müggelsee mittelt eines Kanalstranges durch den Wendisch- und Seddin-See umgangen habe. Das Projekt ist dem Ministerium vorgelegt, die Kosten soll der Staat aufbringen.

Die Nr. 98 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn- Verwaltungen“, Organ des Vereins, hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen : Muldenthal- isenbahn, Eröffnung der Strecke Rochliß-Großbothen ; Bayerische Verkehrs-Anstalten, Einrichtung der Station Langlau für den allgc- meinen Verkehr, Die Souveränetät der Deutschen Eisenbahnen.

Die Zahlen zeigen also durchweg ein übermäßig nachtheiliges Ver-

hältniß

Taxidermie. 3) Dr. H. Gretshel und Dr. G. Wunder, Jahrbuch te-

Zweite Beilage

früher abgeschriebene Forderungen 2568 & eingegangen, mithin beträgt

Zweite

Beilage

r g

zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dounerstag, den 16. Dezember

E25 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Grei Staats-Anzeiger, das Central-Handeisregister und das Postblatt uimmt an: die Inserateu - Expedition des Dentscheu Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers:

L Berlin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32.

L. Abtheilung.

v. Deer). 8.

Aus dem Königlih Preußischen Staats-Anzeiger

für 1867. 2. Jahrg. 1867. Ebenda. 8.

Vierteljahrshefte des Königlich Staats-Anzeigers. Jahrg. 1868—1872 Hoch 4.

Verzeihniß {sämmtlicher

Reichs-Anzeigers Iahrg. 1871

Artikel. Gruppenweis und alphabetisch geordnet. Berlin, 1872.

Ebenda. Hoh 4.

Deutshe Monatshefte. sammten Kulturinteressen des deutschen

Im Auftrage der Redaktion des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königl. Preuß. Staats-Anzeigers herausgegeben. Heymanns Verlag. .1873 f. (b. j.) 1874. Bd. 111, Heft V1.

(Juni). 8. Mit Illustrationen.

' Die Besondere Beilage und díe aus derselben hervorgegangenen Sammelwerke.

__ Aus dem Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

für 1866. Berlin, Königl. Geh. Ober - Hofbuhdruckerei (R.

niß in den Vierteljahrs- heften des Königl. Preußischen Staats-Anzeigers Jahrgang 1868, 1869, 1870 und des Deutschen

Zeitschrift für die ge-

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2, Subhastationer, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Subinissionen ete,

4. Verloosung, Amortization, Zinszahlung 5 u, s, w, von öffentlichen Papieren,

trt) iliaande

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. e S S S I S E Desfentlich €Vn Anz eiger. Inserate nehmen an: die autorisirte Aminican A

tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breélau, Chemniß, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S., Hamburg, Leivzig, München, Nürnberg, Prag, Straßs burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

: sowie alle übrigeu größeren Annoncen-Bureaus, beilage. 4 Á

5. Industrielle Etablisszments, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen,

7, Literarische Anzeigen,

8. Theater-Anzeigen. 1 In der Börsen-

9, Facilien-Nachrichten. f

Publikationen des Deutschen Neichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers.

Preußischen

enthaltenen Gesegtzen,

Preußischen intl. Ebenda.

St. A. 4.

Literatur über das Fi Staates. November 1867. Hoh-4.

enthaltenen

schen Staates. Anzeigers.) Berlin 1868.

buchdruckerei. (R. v. Deter.)

Vaterlandes.

Berlin, Carl | Yreußishen Staates.

Berlin 1871. _budruckerei (R. v. Deer). _

7, Abtheilung. Bibliographische Schriften. Chronologische Uebersicht der in dem Königlich ( Staats - Anzeiger Neichs-Anzeiger enthaltenen Gesetze, gen, Bekanntmachungen 2c. 4.

Sachregister zu den im Königlich Preußischen Staats-Anzeiger bezw. Deutschen

machungen 2x. vom 1. Juli 1851 bis Ende Dezember 1852, demnächst alljährlich bis inkl. 1873. 4. Verlag bis inkl, 1871 der Königl. Geh. Ober-Hofbuhdruckerei R. v. Decker, von 1872 an der Expedition des D. R. u. K. Pr.

(Beiheft des Königl. Preuß. Staats - Anzeigers.) Geh. Ober -Hofbuchdruckerei (R. v. Deer). ———

R Vibliographie der grammatikalischen, lexikali-

Literatur über das Hypothekenwesen des Preußi- (Beiheft des Königlih Preußishen Staats- Verlag der Königl. Geh. Ober-Hof-

Allgemeine Bücherku

1 S. (Bearbeitet in der R-daktion des Deutschen Reichs- und Königlih Preußishen Staats-Anzeigers.) Druck und Verlag der Königl. Geh. Ober-Hof-

4 Literatur zur Geshihte Sr. weil, Majestät des Königs Friedrih Wilhelm 11. von Preußen. Zur Feier der Enthüllung des Denkmals Sr. weil. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm ll. am 16. Juni 1871. Bearbeitet in der Redaktion des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußi- schen Staats-Änzeigers. Berlin 1871. Druck und Verlag der n Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. von Deter).

0Yyat-:-4.

bezw. Deutschen

Verordnun-

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Reihs-Anzeiger Verordnungen, Bekannt-

Statistishe Publikationen der außerdeutschen S 6 Berlin, 1872. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. von Eer). B.

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Dit

Zur Literatur der norddeutschen Sage. (Beiheft des Königlich Preußishen Staats-Anzeigers). Königliche Geheime

nanzwesen des Preußischen Be es Ober-Hofbuchdruckerei (R. v, Decker). Berlin, 1869. 4.

\chen und literatnr-historishen Arbeiten über die Dialekte Nord- und Mitteldeutshlands (Beihefr des A Preußishen Staats - Anzeigers). Ebenda. Berlin,

g 869 ass

Publikationen des Deutschen Reihs- und König- lich Preußishen Staats-Anzeigers in den Iahren 1866 bis 1874. Berlin 1875. Verlag der Expedition des Deutschen Reihs- und Königlih Preußischen Staats - Anzeigers,

nde des Brandenburgi#\ch-

Hoh-4.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

_ Steckbrief. Gegen den Drueker Iulius Tietel ist die gerichtlihe Haft wegen {weren Diebstahls in den Akten T. 7 de 1876 Komm II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt wer- den können. Es wird ersucht, den 2c. Tietel im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselb abzulie- fern. Berlin, den 13: Dezember 1875. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission I1. für Voruntersuchungen. Be- \hreibuug. Alter: 30 Jahr, geboren am 23. Juni 1845. Gibrrtêort: Neu-Lewin. Größe: 5 Fuß 6 Zoll. Haare: s{chwarz. Augen: braun. Augen- brauen: s{warz. Kinn: länglich. Nase: Mund: gewöhnli. Gesichtsbildung: langlih. Ge- sihtsfarbe: blaß: Zähne: voliständig. Gestalt: \chlank. Sprache: deutsch. Gegen den

Steckbrief. Handluugscommis Hermaun Koeppen if die gerichtlihe Haft wegen Unterschlagunz in den Akten K. 917/75 Komm. 11, beschloffen worden. Seine Verhaftung hat nicht auêgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Koerpen im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenftänden und Geldern an die Königlibe Stadtvoigtei- Direktion bierselb abzuliefern. Berlin, den 14. Dezember 1875, Königliches Stadtgeriht Abtheilung für Untersuéebungssachen. Kommiffion Il1. für Borunter- suhungen. Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. am 21. Februar 1849. Geburtsort: Stettin. Größe: 5 Fuß 6—7 Zoll. Haare: dunfelvlord und sehr voll. Augen: blau. Augenbrauen: dunkel. Stirn: frei. Kinn: spiß. Nase: kurz, etwas dick. Mund: gewöhnlich. Gesichtsbildung: \{chmal. Gesichts-

farbe: blaß. Zähne: gut. Gestalt: schlank. Sprache:

deutsch.

Steckbrief. Gegen den Handiungscommis Carl Lecrmann Otto Tesch ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Unterschlagung, in den Akten T, 5 de i876, Komm. IL, beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht auêgeführt werden fönnen. Es wird ersucht, den 2c. Tesh im Bet: etungsfalle fest- zunehmen und mit allen bei ihm fih vorfindenden Gegenständen und Geldern an die: Königliche Stadt- voigtei - Direktion hier'elbst abzuliefern. Berlin, den 13. Dezember 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheiluyg für Untersuchungsfachen, Kommission Il. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 22 Jahr, gev. am 20, Juni 1853. Geburtsort: Berlin. Größe: 172 C-ntimeter. Haare: s{chwarz- braun. Augen: braun und groß. Augenbrauen: braun. Kinn: oval, mit Grube. Nase: groß Lip- dp dick. Gesichtsbildung: oval. Gesichtsfarbe: laß. Zähne: vollitändig. Geftait: kräftig. Sprache: deutsh. Besondere Kennzeichen: unter dem linken , äußeren Augenwinkel einezweigro]henfstückgroße Narbe. |

Stebriefs-Erledignng. Der unterm 4. März 1872 hinter deu Privatshreiber Gustav Ottomar Dietrich aus Guben erlassene Steckbrief ist dur seine Ergreifung erledigt.

Franfkfart a. O., den 10. Dezember 1875.

Königliches Kreiégericht.

L Abtheilung. Steckbriefs-Erledigung. Der von mir unter dem 4. Februar d. J. hinter den Schiffer Karl Lindemann aus Rcoyaß erlassene Steckbrief ist er- ledigt. Perleberg, den 15. Dezember 1875. Der Staatêanmwalt.

gebogen.

und des Versuchs, sich dadurch dem Eintritte in den | Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent- | ziehen, in Gemäßheit des §. 140 des Strafgeseß- ! buchs die Untersuchung eröffnet: 1) Heinrih Gebel,

Stecbrief. Wider den Fleischergesellen Io- seph Kose aus Wilsbtoctg T Kreis Nimptsch, ift wegen Diebstahls und Unterschlagung die gerichtliche Haft beschlossen und die Voruntersuchung eingeleitet worden. Der gegenwärtige Aufenthaltsort desselben ift uns unbekannt. Wir ersuchen daher, den 2c. Klose im Betretungsfalle anzuhalten und an unsere Ge- fängniß-Inspektion abzuliefern. Schweidniß, den 6. Dezember 1875. Königliche3 Kreiagericht. Erste Abtheilung. miliennamen: Klose. Vornament Joseph. Geburts- ort: Wilschkowiß, Kreis Nimptsch. Religion: katho- lisch Alter: 19—20 Jahr. Größe: 5 Fuf Zoll. Haare: dunkelblond. Stirn: niedrig. Augen- brauen: blond. Augen: unbekannt (\ch{ielt auf einem Auge). Nase und Mund: gewöhnli. Bart: keinen. Zähne: vollständig. Kinn und Gesichtsbildung : oval. G sichisfarbe: gesund. Gefralt: schlank. Sprache: deuts. Besondere Kennzeichen: Auf dem rehten Arm tätovirt das Fleischer-Wappen.

Steckbrief. Der am 13. Mai l. J. gegen den Mezger Wilhelm Dorn von Hattersheim wegen Diebstah!s erlassene Stebrief wird hiermit erneuert. Alter : 18 Jahre, Größe: 1,64, blonde Haare, blaue Augen. Frankfurt a. M., den 13. Dezember 1875. Der Königliche Untersuchungsrichter Dr. Fabricius.

[9883]

Salzuflen. Der Müllergeselle Arnold Althof aus Oldentrup, Amt Herpen, ift verdächtig, den Fabrifarbeitern Martin Klinge und Johann Knief hierselbst folgende Sachen :

1) eine graue Joppe mit Sammikragen,

2) ein {warz und weiß gereiftes Shawltu,

3) ein Paar braune wollene Handschuhe,

4) ein Paar roth und s{chwarz gestreifte Socken,

5) ein Vorhemd gz. M, K. mit Sblips,

6) eine {warz lederne Cigarrenta!che,

7) eine Uhrkette von gelbem Metalle,

8) einc silberne Cytinderuhr mit zersprungenem

Zifferblatte,

9) ein rothburtes Taschentuch ohne Zeichnung, am Donnerstag, den 9. d. M., entwaxvdt zu haben und werden die Behörden ersucht, den Arnold Althof, dessen Aufenthaltsort unl ekannt ist, im Betretungs- falle zu verhaften, die Effekten mit Beschlag zu be- legen, und beide hierher einzuliefern.

Der 2c. Althof ist etwa 22 Jahr alt, von Statur klein und ftarfk, dessen Geficht rund und von gesun- dem Aussehen, die Haare blond, Vart fehlt. Be- kleidet war derselbe mit einem {warz und weiß farrirtem Roe, grauen Hose und Weste und brauner Müßte.

Salzuflen, den 13. Dezember 1875.

Das Stadtgericht. M. Gevetkot.

_ Oeffentliche Borladung. Dur Beschluß der Rathekammer des unterzeichneten Gerichts vom 11. Dezember cr. ist auf die Anklage der hiesigen Königlichen Staatäanwaltschaft vom 27. November 1875 gegen folgende Personen wegen unerlaubten Auswandérns nach erreichtem militäri]jhem Alter

auch Hupo genannt, geb. zu Peßow den 6. Januar 1847, 2) Christoph Ler, geb. zu Glindow den 25. April 1848, 3) Joseph Wehr, geb. zu Giindow den 10. März 1848, 4) Herrmann August Julius

Signalemeut des 2c. Klose: Fa- |

9 Buß 9—6 |

weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrehte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion svätestens im Versteigerungstermin anzu- melden,

Berlin, den 22. Oktober 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(8991) Subhastations-Patent.

Das zu a belegene im Grundbuche unter Nr. 1 verzeichnete Nittergut, dem Julius v. Sulerzysfi und dessen Ehegattin Louise, geborenen Rodck, gebörig, zu welhem auch die Grundftücke Tuczynek Nr. 1, 2 und 3 und Obora Nr. 1, 2 und 3 gehören, welches 1427 Hektare 89 Are 40 Qua- dratmeter der Grundsteuer unterliegend enthält und mit 2567,57 Thlr. Reinertrag zur Grundsteuer und mit 588 M4 Nutungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt ift, soll im Termin

dea 27. Ianuar 1876, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle im Sitzungssaale Nr. 1 im Wege nothwendiger Subhastation versteigert werden.

Auszüge aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrif

1851, 5) Carl Friedrich Wernecke, geb. zu Peßow den 17. Mai 1852. Zur mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin vor der Kriminal-Abthei- lung auf den 28. April 1876, Bormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Lindenstr. 54, im großen Saale anberaumt, und werden die vorstehend gedach- ten, ihrem Aufenthalte nach unbekannten Personen zu demselben mit der Aufforderung vorgeladen, in diesem Termine pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten , Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschaft werden können. Erscheinen die Angeklagten oder deren Bevollmäch- tigte in dem Termine nicht, so wird mit der Ver- handlurg und Entscheidung in contamaciam verfahs- ren werden. Votsdanur, den 13. Dezember 1875. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Offene Nequisition. Gegen jede der nachstehend benannten Perjonen, deren gegenwärtiger Aufenthalt unbefannt ift, als: 1) den Julius Albert Wagener aus Gröningen, geboren am 12, Dezember 1852; 2) den Gustav Robert Hennig aus Oschersleben, geboren am 14. April 1852; 3) den Arbeiter Gott- lieb August Martin Israel aus Oschersleben, ge- boren am 12. August 1852; 4) den Arbeiter Karl Kaufhold aus Oschersleben, geboren am 5, Mai 1852; 5) den Heinrich August Knauf aus Schlan- ) i y : stedt, geboren am 26. Februar 1852; 6) den Heinrich des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und an- August Türke aus Schlanstedt, geboren am 7, De- | dere das Gut betreffende Nachweisungen, sowie be- zember 1852; 7) den Müller Gustav Karl Ferdinand | sondere Kaufbedingungen können in der Bureau- Glockmann aus Oschersleben, geboren am 11, März Registratur Ill. eingesehen werden. z 1852; ift dur rechtskräftiges Erkenntniß des unter- Zugleich werden alle Diejenigen, welche Eigenthum zeichneten Gerichts vom 12. Oktober 1875 wegen oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der unerlaubten Auswanderns, um \sich dadurch dem | Eintragung in das Grundbuch bedürfende aber nicht Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder | eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, der Flotte zu entziehen, auf eine Geldstrafe von ein- | avfgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- bundert und funfzig Mark, im Unvermögensfalle sion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Es auf eine einmonatliché Gefängnißstrafe erkannt. oil f R über die Ertheilung des Zuschlages 5s wird gebeten, falls Einer der Verurtheilten fi ; betreffen läßt, von ihm die Geldstrafe a P ; am 29. Januar 1876, Bormittags 11 Uhr, oder im Unvermögensfalle die substituirte Gefängniß- | !n, unjerem Sißungszimmer Nr. 1 anstehenden DTer- strafe zur Vollstrcckung zu bringen, uns aber von | Me publizirt werden. dem Geschehenen hierher Nachricht zu geben. Schubin, den 5. November 1879. :

Halberstadt, den 27. November 1875. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung, Den Qa R

[9839] L Bekanntmachung. Die Vormünder baben vom 1. Januar 1876

ab Erziehungsberichte nicht mehr einzureichen, Verliu, den 11. Dezember 1875. Königliches Stadtgeritht. Abtheilung für Bormundschaftssachen.

[9841] Bekanutmachung.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungea u. dergl.

I -_ e L x

[20%] Subhastations-Pateut.

Das dem Bauunternehmer Albert Plöger zu

Berlin gehörige, in Weißensee an der Albertinen-

straße belegene, im Grundbuch von Weißensee

O R di 222 verzeihnete Grundstück

nev\l Zubehor ]o Außer den Standesbeamten haven vom 1. Januar den 15. Januar 1876, Vormittags 11 uhr, / 1876 folgende Personen geseßlih die Pflicht, dem

an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße Nr. 25, | Gericht unverzüglich von den Fällen Anzeige zu

Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub- machen, in denen die Einleitung einer Bormund-

hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert | haft nöthig wird:

und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des die Mutier des zu Bevormundenden,

Zuschlags die Stiefmutter,

den 19. Iannar 1876, Bormittags 12 Uhr, die großjährigen Geschwister,

ebenda verkündet werden. . Adoptiveltern,

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund- Andere Personen sind zu der Anzeige berechtigt.

steuer bei einem derselben unterliegenden Gefammt- | Zweckmäßig wird damit die Benennung der etwa

Flächenmaß von 31,09 Aren mit einem Reinertrag | fraft letztwilliger Verordnung oder Familienrechtes

von 9,755 M veranlagt, Auszug aus den vorläufigen { zu Vormündern Berufenen zu verbinden sein.

Grundsteuer-Fortschreibungs-Verhandlungen, beglau- | Berlin, den 11. Dezember 1875,

Bischoff, geb. zu Michendorff den 10. November

bigte Abschrift des Grundbuchblattes, etwaige Ab- Königliches Stadtgericht. \chäßungen, andere das Grundstück betreffende Nach- Abtheilung für Bormundiafts-Sachen.