1921 / 265 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Nov 1921 18:00:01 GMT) scan diff

_für Besoldungszwecke später zu erwartenden vierteljährlißh zur

Vorshüsse in Höhe des Mehrbedarfs {on jeßt in Anrechnung auf die

Mehreinnahmen an UÜeberweisungss\teuern Verfügung stellen. Sollte: bei Gemeinden (Gemeindéver- bänden) die Erwartung nit in Erfüllung gehen, daß der Mehrbedarf für Besoldungs8zwecke dur einen diefe Mehrausgaben erfeßenden Teil der Mehreinnahmen gedeck wird, und gewähren die Länder ihnen deshalb die erforderlihen Zuschüsse, so wird sich das Reich an diesen Zuschüssen nah Maßgabe von Nichtlinien, die zwisd:en ihm und den Ländern vereinbart werden, beteiligen. Vorausseßung ist dabei, daß si nah Prüfung durch die Landesregierung der Haushalts» plan der betreffenden Gemeinde (des Gemeindeverbandes) als vorsichtig und unter Berückfichtigung der gemeinsamen Notlage von Reich, Ländern und Gemeinden (Gemeindeverbänden) aufgestellt erweist. Der bayerische Gesandte v on r eger ertlärte, daß die bayerische Regierung diese Regierungserklärung niht als genügend anseben Tönne ; fie müsse daran festhalten, daß das Neich verpflichtet sein soll, den Gemeinden und Ländern zur Deckung der Mehrausgaben neue Einnahmen zu liberweisen und bis zur Erfüllung dieser Pflicht den Ländern und Gemeinden die . entstehenden Mehr- ausgaben zu ersezgen. Da jedoch im Auss{chuß die Anregung Bayerns keine genügende Unterstüßung gefunden habe, verfolge er den bayerischen Antrag als aussfichtslos nicht weiter. Der hessische Gesandte von Biegeleben fragte an, was der Ausdruck „Mehreinnahmen“ im ersten Abfaz der Erklärung zu bedeuten habe. Er nehme an, daß es die Mehreinnahme aus Ueberweisungs- steuern bedeuten solle. Ministerialdirektor von Schlieben er- widerte, daß er diese Auffassung nicht teilen könne, sondern es sei auch an die eigenen Einnahmen der Länder únd Gemeinden gedacht. Der säcsische Vertreter von Sichart. hätte. gleichfalls den von Bayern vorgeschlagenen Weg an sich für besser gehalten; aber solange fich noch nicht überschen lasse, wieviel die Gemeinden aus den Ueberweisungen erhalten, könne das Reich keine neuen Ein- nahmequellen ers{hließen. Die in der Ertlärung der Regierung enthaltene Regelung sei keine Regelung - tür die Ewigkeit, und so begnüge er sich damit einstweilen. Stehe aber fest, daß die Erträge aus den neuen Steuern nicht reichten, so müßten wir uns nah anderen Cinnahmequellen umsehen. Der Vertreter von Mecklen- burg-Strehliß {loß fich den Ausführungen des bayerischen Getandten an. Weiterhin - versicherte noch auf die Anfrage eines thüringi\chen Vertréters Ministerialdirektor von Schlieben, es sei Teineëwegs beabsichtigt, in die Etats der einzelnen Länder einzugreifen. Gewisse Kautelen allerdings müßten geschaffen werden, eine Éleinlihe Nach- prüfung der Etats solle selbstverständlich nicht stattfinden. Die Neichs- zuschüsse sollten .auch für die indirekten Folgen der neuen Besoldungs- ordnung, also für die Pensionäre und Hinterbliebenen gewährt werden.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für innere Verwaltung, für Haushalt und Rechnungswesen, für Volkswirt- haft, für Durchtührung des Friedensvertrags und für Nechts- pflege, die vereinigten Ausschüsse für Haushalt und RNechnungs- wesen, für Volkswirtschaft, für innere Verwaltung, für Verkehrs- wesen, für Steuer- und Zollwesen, für Rechtspflege, für Reichs- weljrangelegenheiten und für Seewesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen und für innere Verwaltung hielten heute Sitzungen.

Gestern nahmittag empfing der Reichskanzler in An- wesenheit von Vertretern der beteiligten Reichsressorts die in Berlin eingetroffene Reparationskommission, die von ihrem Präsidenten Dubois geführt wurde. In der Aussprache, die ledigli einleitenden Charafter trug, gab der Reichskanzler, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, einen kurzen Ueberblick Uber die finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschlands, wobei er die in einem Teil der Auslandspresse vertretene Auffassung O, daß die deutsche Regierung den Zusammenbruch er Mark absichtlich -fördere. Ueber den Gang der weiteren Verhandlungen und ihre voraussichtliche Dauer können vor- läufig Mitteilungen niht gemacht werden.

Der Reichsverband der deutshen Jndustrie haite, wie bekannt, am Ende der vergangenen Woche in Sißungen des Präsidiums und der Generalversammlung erneut zu der Frage Stellung genommen, auf welhe Weise durch eine Kreditaktion dem Reiche Goldvaluten zugeführt werden könnten : das Ergebnis dieser Aussprachen wurde in einer der Oeffent- lichkeit bereits bekannten Entschließung niedergelegt. Zu einer Erläuterung dieser Entschließung hatte der Neichskanzler gestern die Vertreter des Reichsverbandes der deutshen Industrie zu sih gebeten. Der Sprecher des NReichsverbandes, Dr. O führte nah Ueberreihung der Entschließung laut Bericht des wWolffshen Telegraphenbüros“ etwa folgendes aus:

Abgesehen von den unter Mitwirkung der parlamentarisGen Jn- flanzen zu lötenden Fragen der sparsamen Finanzwirtschaft und der Befrciung des Wirtschaftslebens von den ihm auferlegten Fesseln, kommen zunächst Afte der Gesetzgebung in Frage, die es ermöglichen, mit den Reichseisenbahnen beginnend, die fonst in öffentlicher Hand befindlichen Betriebe in privatwirtschaft- . Tiche Formen zu bringen. Die Durchführung solcher Mafß- nahmen ist möglich auf Grund eines dur die Gesetzgebung zu schaffenden Ermächtigungsgeseßzes, das den Verkauf zunächst der N e i ch s - eifenbahnen an eine Wege leitet, Die Industrie wird Vorschläge ausarbeiten und sie zu gegebener Zeit den zuständigen Stellen vorlegen, aus denen ersichtlich ist, in welher Form diesem Ermächtigungsgeseß praktischer Inhalt gegeben werden muß. Rein wirt\chaftlich muß diese Aktion dahin führen, daß von cinem nicht zu fern liegenden Zeitpunkt ab die Eisen- bahnen ein zu vereinbarendes Kapital der juristishen Person ver- zinfen und daß, gleichzeitig das Neich von allen persönlichen und sah Tien Lasten aus diesen Unternehmungen befreit wird. Die En t- lastung des Reichs von Arbeitskräften, die weder ihrer Zweckbestimmung nah, noch in wirtschaftliher Be- ziehung volle Nußung finden, kann na Auffassung der In- dustrié nur in Verbindung mit großafigigen Siedlungen erfolgen, die wieder an sich und nah ihrer örtlichen Lage die nuß- bringende Beschäftigung dieser Persönlichkeiten sicherstellen. Die Industrie ift sich darüber klar, daß die Durchfübrung dieser Aktion, insoweit der Artikel 248 des Friedenévertrags Nechte des Auslandes begründet hat, entsprehende Verhandlungen mit den Vertrags8gegnern erforderlich macht, die gleichzeitig dazu führen müssen, im Zusammen- hang mit der Lösung dieser Frage auch die Verpflichtungen aus dem Ultimatum einer anderweitigen Lösung zuzuführen. Auf diesen Grundlagen wird die Industrie in Verhandlungen mit deutscen Banïen eintreten, um, tofern eine Aenderung des Londoner Ultimatums fsich nidt s{chon aus den vorher angedeuteten Verhandlungen ergibt, diejenigen Kredite zu beschaffen, die notwendig sind, um die finanziellen Ver- pflichtungen des Neiches sowie die Entwicklungêmöglichkeit der an- gestrebten Neuorgauisationen der Reichsbetriebe zeitlich und sachlich ncerzustellen. Die Durchführung dieser Kreditaktion eins{hließlich der Verhandlungen mit den auswärtigen Kreditgebern kann nur unter Führung derx deutshen Industrie und im Einvernehmen mit den deutschen Banken erfolgen. Selbstverständlih muß, wenn sich die deutsche Volkêwirtshaft und damit der deutsche Staat aus den jeßigen Verhältnissen herausarbeiten will, die Volksgemeinschaft, d. h. der Staat, denjenigen, die heute diesen jezt freiwillig über- nommenen Kredit zur Verfügung stellen, in zu vereinbarender Weise öontsprehende Entlastung gewähren. |

Der Reicsfanzler nahn diese Mitteilungen entgegen und crtlärie, daß die Reichsregierung zu den Ausführungen der At aneje mit der gebotenen Beschleunigung Stellung nehmen werde,

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privatwirtschaftlih-juristishe Person in die

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Gestern waren Vertreter der Gewerkschaften der Eisenbahnbeamten und -Arbeiter. sowie der Haupi- beamtenrat und Hauptbetriebsrat der Reichsbahnen zusammengetreten, um mit dem Verkehrsminister die Frage der Zweckmäßigkeit einer Entstaatlihung der Reichsbahnen zu erörtern. Eämtliche Organisationen und die Betriebs- vertretungen sprachen fih tem „Wolfsschen Telegraphenbüro“ zufolge mit großer Schärfe gegen jede Aenderung in der Betriebsform der Reichsbahnen aus. Sie überreichten dem Verkehrsminister folgende Entschließung mit der Bitte, sie unverzüglih zur Kenntnis der Reichsregierung zu bringen: i h

Die heute im großen Sißungssaale des Potsdamer Babnhofs versammelten bevollmächtigten Vertreter fämtlider Großorganisationen des Eitenbahnpersonals sind fi darüber eus daß die deutfchen Reicd‘sbahnen nur in der Fo1m des unmitteitaren Betriebes durch das Neich die Gewähr für eine richtige Ertüllung ihrer volkêwirt- schaftlihen Aufgabe bieten können. Sie lebnen deshalb aus vater- ländi)dén und wirt\{Gaftliden Gründen eine Privatisierung ter

Reicbsbahnen in jeder Fo1m ab und erklären, daß fie den Bestrebungen

auf Entstaatlidung der Vabnen mit der größten Entschiedenheit ent- gegentreten und in dieser Lebensfrage der deutsckden Eisenbahner auch vor der Anwendung äußerster gewerkscaitliber Mittel niht zurü- shrecken werden. Vom Herrn Neichêverfehrswinister wird erwartet, daß er seinerseits mit aVen Kräften den Versuchen nah Privatisierung der Babnen sich entgegenstellt, i

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Wie das Reichsarbeitsministeriim mitkeilt, find in leßter Zeit mehrfach unrichtige Mitteilungen übér die Au fwendungen des Neichs für Krieg3beschädigte und Kriegshinter- bliebene aus dem Weltkrieg 1914/18 verbreitet worden. Es wird daher festgestellt, daß im Rechnungsjahr 1921 für diesen Personenkreis über aht Milliarden Mark verwendet werden.

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Ungarn.

Das „Ungarische Kortrespondenzbüro“ meldet auf Grund von Informationen, die es von zusiändiger Seite erhalten hat, über den bereits mitgeteilien Schritt der Ententemächte be- züglih der Ausschließung des Hauses Habsburg von der Königswahl, daß die Budapester Vertreter der Entente am 5. November im Austrage des Pariser Botschajterrats der ungarischen Regierung eine Note überreichten, in der mitgeteilt wurde, daß der auf die Absetzung der Habsburger Dynastie bezügliche ungarishe Geseßentwurf zu Miß- verständnissen Anlaß gebe und unter solchen Umständen eine Abrüstung der Kleinen Entente niht erwartet werden könne. Gleichzeitig wies die Note auf die Notwendigkeit hin, daß die Entscheidung der Nationalversammlung vollständig präzise sein müsse und keine Möglichkeit zu der Vermutung bieten dürfe, daß sih Ungarn der Gültigkeit der vollständig klaren Entscheidung der Großmächte vom- 4. Februar 1920 und vom 2. April 1921 zu entziehen beabsichtige, die alle Habshurger von dem Rechte, den ungarischen Thron zu besteigen, aus- geschlossen hat. Die ungarische Regierung hat diese Er- mahnung des Pariser Bo!sasterrats noch am selben Tage in einer Note beantwortet und ‘darauf hingewiesen, daß si der ungarischen Regierung im Rahmen des 8 3 des von der ungarischen Nationalversammlung in zweiter Lesung ans- genommenen Geseßes die Möglichkeit biete, dem - jeßt zum Ausdruck gebrächten Wunsche der Großmächte zu leisten, sih zu fügen und ohne Zuslimmung der in der Botschasterkonferenz vertretenen . Mächte in der Frage der Königswahl keine Verfügungen zu trefsen. Die ungarische Regierung erklärt \{ließlich, daß sie einen Geseßentwurf der Nationalversammlung unterbreiten werde, durch den fie zur Anwendung von Strafsmaßnahmen gegen jede Propaganda- rgan ermächtigt wird, die mit obigem im Wider- pruch stehe. i :

Zu diesen amtlichen Mitteilungen über die Ausschließung der Mitglieder des Hauses Habsburg von der Königswahl wird dem „Pester Lloyd“ von der ungarischen Regierung mitgeteilt, daß in den Bestimmungen des Entthronungsgeseßes, wonach die Regierung zu geeigneter Zeit der Nationalversammlung Vorschläge bezüglih der Beseßung des Königsthrones unter- breiten werde, sowohl hinsiGhtlih des Denen wie auch be- züglih des persönlihen Momentes der Königswahl die Re- gierung sich die allgemeine Jnitiative vorbehalte. Maßgebend dabei sei der Cedanke, daß man nicht den sich immer- wiederholenden Versuchen - einzelner Gruppen ausgeseßt werde; indem die Juitiative von der Regierung - als der Trägerin des Vertrauens der parlamentarischen Mehrheit aus- gehe, entspreche fie auch den Anforderungen der Verfassung, Dies könne auch dadurch nicht beeinträhtigt werden, daß die Regierung sih in betreff der persönlichen Seite der Thron- beseßung vorher an die Botschafterkonferenz zu wenden gedenke, denn die vorherige Bestätigung durch die Großmächte bezwede, dem Thronkandidaten die ungefährdete Thronbesteigung im voraus zu sichern und niht nur die ungarische Nation, sondern auch die ungarische Königskrone vor Unzuträglichkeiten zu bewahren, wie sie in der jüngsten Vergangenheit vor- gekommen sind. -

Großbritannien und -Jrland.

Von seiten der Isieruna wird mitgeteilt, daß die Kommission zur Prüfung der Schadenersaßanträge [fr Schäden, die in England durch feindliche B enb ungen angerihtet wurden, augenblicklich die allgemeinen Grundsäße zur Vehandlung der einzelnen Jälle fesilegt. Die Zahl der eingegangenen Schadenersaßansprüche betrug 12 000.

Im Unterhause teilte gestern der Premierminisler Lloyd Geo rge auf Befragen mit, daß die Regierung in der näch- sten Tagung des Unterhauses als eine der ersten Maßnahmen eine Vorlage, betreffend dieReform des Oberhauses, einbringen werde. Weiter erklärie Lloyd George in Erwiderung auf eine Anfrage, daß die Regierung und die Sinnfeiner übereingekommen seien für den Fall, daß die irischen Verhandlungen unglücklicherweife scheitern sollten, - einander eine angemessene Kündigungsfrist Bes endigung des Waffenstillstandes zu gewähren. Er hoffe jedo ernstlich, daß dieser Fall nicht eintreten werde. Der Premierminister verneinte ferner die Frage, ob außer dem englisch - japanishen Bündnisvertrag die britis hen Delegierten auf der a Konferenz durch irgend einen Vertrag,“ ein Uebereinkommen over ein Bündnis, betreffend den Fernen Osten, die nicht verö seien, an deten England jedo beteiligt sei, gebunden wären.

In der Thronrede, die- bei der gestrigen Vertagung des Parlaments verlesen wurde, heißt es laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“:

Die deutsche Regierung habe befriedigende Fortschritte gemacht in der Ausführung der ihr durch den ersailler Vertrag

entliht worden

: E für eine Regelung gzu

enügeé-

auferlegen finanziellen und der Entwaffnungz, Verpflihtungen, Weiter wird erwähnt, daß auf der Reis, konferenz die Premierminister si einstimmig dahin ausge\proden hätten, daß die Stärke des britishen Weltreihesz zur Se e der jeder anderen Macht glei sein müsse. Sodann keißt es: „Es ift noch nicht möglich zu sagen daß der Friede jy Europa fest bergestellt is, und eine lange Zeit wi noch “vergehen müssen, bevor die Welt sich von de Wirkung des Kricges erholen fann. Aber es sind gute Fortschritte jz der Richtung auf die Lösung äußerst s{chwieriger Probleme in den inneren und äußeren Angelegenheiten erzielt wordén. (j, ernster Aus stand der Ao La» in Oberschlesien hat zuy Entsendung von britischen Truppen in diese Provinz geführt, von wg fie im April zurückgezogen worden waren, und näch schwierigen und heiklen Verhandlungen ist der Aufstand unterdrückt und die Autcritz der Ivteralliierten Kommission wiederhergestellt worden. Der Auf, stand hat unglüdliherweise die “Verhandlungen wegen der Fest, sezung der Grenze verzögert. Auf einer Zusammenkunit de; alliierten und assoziierten ¿(Mächte în Paris wurde beschlossen, den Völkerbund einzuladen, die Grenzfrage, zu prüfen und machen. Diefe Vors{1 sind fürzlih eingegangen und Maßnahmen sind getroffen, um sie ¡ut Anwendung zu bringen. Es liegen Gründe zu der Hoffnung vor, daß diese von den beiden haupt\ächlih interessierten Mächten loyal durchgeführt werden, und daß fi in allem eine friedliche und ebren: volle Regelung ergibt.“ Zum griechisch- türfisgey Konflikt wird gesagt: „Meine Regierung hat alf der Konferen; der Alliierten im März und neuerdings im Juni Bemühungen unternommen, den Frieden im Orient herzustellen. Diel sind durh die Wiederaufnahme der S reiten ber: eitelt worten. Es ist mein aufrichtiger Wuns, daß di Geindseligfeiten bald durch einen gerehten Frieden beigelezt werden möchten, und meine Regierung ist in Verbindun mit ihren Allicerten bereit, die e1slte Gelegenheit zu ergreifen, um he der Verwirklichung dieses Zieles zu helfen.* Am Schlusse der Then: rede heißt es: „Die Lage in Irland erfüllt mih mit große Besorgnis. Ih fordere die Führer aller Parteien in Jrland un alle Persönlichkeiten, in* deren Händen die Macht ruht, -auf, die egen: wärtigen Verhandlungen - und Erörterungen zu fördern und Geèul) zu beweisen, damit zwishen meinem Volk in England und meinen Volk in Jrland ein frietlihcs und loyales Zusawmenwiken ermög: liht wird. Es ist mein fesler Glaube, daß mit gutem Willen und dem ehrenvollen Entschluß, die vorgekommenen Beleidigungen zu ver gessen, ein dauerhafter Friede s{ließlich erreilt werden wird.* Falls keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, wird das Parlament erst am 30. Januar 1922 wieder zuscmmen-

treten. : : Eine nach der Sißung des Ulsterkabinetts veröffent: lichte Mitteilung besagt, - der Ministerpräsident Craig wünsche im Namen des Kabinelts klat zu verstehen zu geben, daß von einer Preisgabe der Rechte Ulsters keine Rede sein könne,

: Frankreich.

Der griechishe Delegierièé für die e e UN Srangulis hat dem Präsidenten der Konferenz einen Vrif gesandt, in dem es dem „Wolffshen Telégraphenbüro“ zufolge heißt, am 13. Januar 1920 habe, der Oberste Nat beschlossen, als Grundlage für die Festseßung der- albanischen Grenze eine Linie zu wählen, die Griechenland die Städt Argyrokasiro und Ns lasse. Jeßt scheine - die Voischafter- Folereni auf die Grenzlinie von 1913 zurückommen zu wollen, die von der beteiligten Vevölkerung nicht gebilligt werde. Ein solher Beschluß würde niht in Uebexeinstimmung mit den Wünschen der Bevölkerung von Nordepirns sein und außerdet einen Verstoß gegen die internationalen Rechte bedeuten.

Die parlamentarishe Grüppeé der zerstörte! Départements hat gestern im Senat über den - Aufbau der elf Dörfer in der Gegend von Chaulnes dur deutsche Arbeiier verhandelt. Es wurde lebhafte Beschweide darüber. vorgebracht, daß die Verhandlungen über ‘diese Ange legenheit ohne Zuziehung irgendeines Parlamentsmitgliedó geführt worden seien, und a die Proteste hingewiesen, die von den Zweigverbänden- ehemaliger Kriegsteilnehmer erhoben worden seien. Die Gruppe nahm eine Entschließung an, in der sie die Ansicht ausspricht, man müsse und kön war jede Hilfe suchen, die es ermögliche, . den Wiederaufbau er zerstörien Dörfer zu beschleunigen, - hierbei handele es sih aber vor allem um Lieferung von Waren und Material durd Deuschland. Die Verwendung deutscher Arbeitér sei zwar nicht grun as abzuléhnen, müsse aber unter Anwendung wirksamer Borsichismaßregeln erfolgen. Auf alle Fälle sei dies noch mehr als die Lieferung von Material Angelegenheit det Negierung und nicht Sache von Privatunternehmungen. Di Gruppe verlangt in der Enlschließung eine Erklärung von seiten der Regierung. f; :

Der Marschall Joffre tritt in offizieller Mission ein Reise neh dem Orient an. Zunächst besucht der Marstal Anam, Japan, China und \{ließlich die Vereinigten -Staalet

Spanien.

Der amtliche gex eaharidi besagk, wie „Wolfs Telegraphenbüro“ meldet, daß allgemeine Ruhe herrsche. Zwei Kolonnen haben am 10. d. M. die Gegend von Xauet ohne den geringsten 4M durhstreift, obwohl die Ci geborenen noch vor kurzem eine feindselige Haltung an de! Tag legten,

Schweiz.

Die Internationale Arbeitskonferenz Hat auf Vor {lag ihres Präsidenten Burnham an die Ahrüstung® kfonserenz in Washington ein Telegramm - gesandt, in dein es dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge u. a. heiß!

Die 3. Internationale Arbeitskonferenz bittet den Präsidenlet der Vereinigten Staaten, den in Washington versammelten Delegiettel ihre wärmsten Wünsche für den Erfolg ihrer Arbeiten auszuspre{(n Die Vertreter aller Nationen, die hier versammelt sind, um best: foziale und wirts{aftlihe Bedingungen -durch international Zusammenarbeit anzustreben, drückten die Hoffnun aus, daß die Konferenz- ‘von Washington durch de Anwendung der gleichen Methoden ein dauerndes und solides Vet schaffe, um endlich den Welifrieden berzustellen, ohne den foziales Gleichgewicht und eïn wirtschaftlicher Fortschritt nicht gesider! werden kann. Alle sind “überzeugt, daß die Versammlung ter N treter der großen amerikanischen Republik und - der anderen gros! Nationen des Ostens und Westens nicht anstehen werden, auf wirfsa! Weise der Sache der Gerechtigkeit zu dienen: h \

Die internationale Arbeitskonferenz verhandelte am Mi woh haupilsählih über die Frage, wie die Regierungen vet anlaßt werden könnten, die Beschlüsse der allgemei A s durchzuführen. Am Donnerstag beschäftigt [d die Versammlung mit dem Bericht der Kommissi/!

r die Schiffahrts fragen und nahm die beiden. pet gelegten Konventionsentwürfe an, von denen der i" das Mindestalier für die jungen Leute, die in Heiz: gt Maschinenräumen bes äftigt werden, und der: andere 0! obligatorische Untersuhung der Kinder und Unerwahsett die sich an Bord befinden, betrisst. Von der landwill"

Mustrie prach,

aftlihen Kommission wurden der Versammlung eîne he von Empfehlungsentwürfen vorgeschlagen, die si auf tende Punkte beziehen: Wohnung und Unterkunft der Land- eiter, Schuß der Frauen vor und nach der Niederkunft, die tarbeit der Frauen in der Landwirt)chaft und die Nacht- vit der Kinder und Halbwüchsigen in der Landwirtschaft. ‘elbe Kommission unterbreitete der Konferenz einen Kon- ijonsentwurf über die Beschäftigung der Kinder in der Land- {schast während der obligatorishen Schulstunden.

Tschecho-Slowakei.

Mie das „Tschecho-flowalishe Preßbüro“ mitteilt, er- nen die Gesandten Jtaliens, Großbritanniens

s Frankreihs am Donnerstagabend beim Minister-

¡denten Dr. Benesch und teilten ihm die leßten Ver- barungen der magyarishen Regierung und der ¡ierten über die Habsburger mit. Die magyarische pierung hat sih verpflichtet, die Königsfrage niht ohne timmung -der Alliierten zu lösen; sié hat sih verpflichtet, Entscheidung der Alliierten auch hinsihtlih der Nichtwähl- foit der Habsburger zu erfüllen, und zur Kenntnis gebracht, sie ein eigenes Geseß gegen die prohabsburgishe Agitation sen wird. Die Botschafterkonferenz teilte dies der Kleinen ente amtlich mit und erachtet diesen Akt als inter-

Mionalen Akt, der als solcher dies allen interessierten

aten fester und stärker zum

Ausdruck bringt, als irgendein nes Geseß.

Griecheuland.

Nah einer Reuiermeldung begibt sich Genadios auf peisung der griechischen Regierung nah Was hington, die griehishen Jnteressen vor der Konferenz zu reten, Wenn auch die Fragen des nahen Ostens auf der ferenz nicht behandelt werden sollten, sei es do sicher, daß zu nichtoffiziellen Besprehungen über diese Fragen kommen

de, Türkei.

Die türkishe Nationalversammlung hat beschlossen, Machtbefugnisse des Generals Mustapha Kemal Pascha drei Monate zu verlängern.

Amerika.

Einer Meldung des „Wolfsschen Telegraphenbüros“ zufolge

reite der briti‘he Votschafter dem Staatssekretär Hugh es P Lloyd Georges, in der dieser seiner tiefsten täushung darüber Ausdru gibt, daß er wegen des außer- ntlih heifklen Standes der irishen Verhandlungen jt rehtzeitig zu Beginn auf der Washingtoner ferenz anwesend sein könne. Lloyd George hofft, so- d wie möglih nah Washington abreisen und an der Kon- nz teilnehmen zu können.

Statistik und Volkswirtschaft.

UArbeits1itreitigfkeiten.

Im Reichsarbeitsministerium haben am 9. d. M. Vegelung der schwebenden Lohnfragen zentrale Ver hand-

Mgen zwischen den Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-

rbänden der Steinkohlenbezitke und des Kölner aunkfohlenreviers unter Leitung des Ministers. statt- den, Für alle Reviere konnten, wie „W. T. B.“ mittèilt,- einbarungen erreiht werden, die wesentlihe Erhöhungen der ungs- und fozialen ne für die E vom 1. November ab en. Für den mitteldeutschen fowie für den oberhe sischen und terwälder Braunkohlenbergbau nnd den bayerishen Kohlenbergbau

n die Verhandlungen unverzüglich aufgenommen werden.

In Rom verkehren, wie ,W. T. B.* erfährt, infolge des gemeinausstands feine Straßenbahnen und Droschken, sind gestern keine Morgenblätter ershienen, do sind die Läden alle geöffnet. Der Post- und Telegraphenverkebr ist nicht it. Zahlreiche Eisenbahner sind gegen den Aus- , es meldeten sich darum auch viele gestern früh zur il, Die Züge nach Neapel, Pisa und Florenz konnten hren. Mehrere Tausend Fascisten kamen mit der Eisen- ausToscana undanderen Gegenden an und mars\chierten

Ah die Stadt. Auf dem Viktor-Emanuel-Playz kam es Vor-

ans zu einem Zusammensto® zwischen Fascisten d) Kommunisten, bei dem Schüsse abgegeben wurden. Ein U RAN wurde getötet und zwei Faszisten wurten ver- de Der Arbeitgeberverband der finnishen Metall- : wie dem „W. T. B.“ aus Helsingfors raphiert wird, mit Wirkung vom 3. Dezember die Aus - rrung der Arbeitnehmer in allen dem Verband an- lossenen Unternehmen aus. Rund 7000 Arbeiter werden von 1 Maßnahme. betroffen. Der Streit nahm seinen Ursprung in großen Metallfabrik Waß, deren Arbeiter in den Ausstand gez n waren und als Bedingung für die Wiederaufnahme der Arbeit iederanstellung der seit dem März ansständigen Arbeiter und ntlassung der während des Streiks Eingestellten verlangten. Aussperrung in den dem Arbeitgeberverband angeschlossenen tifen foll bis zur Beendigung ves Ausstands dauern.

esundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gang der gemeingefährlihen Krankheiten. Y) den „VeröffentliGungen des Neicbsgesundheitsamts", Nr. 44 vom 2. November 1921.)

Pe f. : i Italien. Auf der Insel Nhodus wurden Ende August ‘trâlle festgestellt. ortugal. Vom 6. bis 12. August in Capelas und elra Grande (Azoren) 12 Erkrankungen und 5 Todesfälle. Türkei. Vom 21. August bis 10. September in Kon- nopel 4 Erkrankungen (und 2 Todesfälle), in Smyrna

¿Priehenland, In Piräus wurden am 19. September e bon Bubonenpest festgestellt. Ï vrien. Vom 2. bis 27. September in Beirut 9 Pestfälle. British-Ostindien, Vom 24. Juli bis 20. August in mbay 17 Erkrankungen (und 8 Todesfälle); vom 31. Juli bis z0ust in Kalfutta 1 (1); vom 21. bis 27. August in [0ras 1 (Ds vom 31. Juli bis 13. August in Bur m-a 79 (64), ata ge in 17 (16), in Mulmein 2 (2) und in (evon. Vom 10. Juli bis 27, August in Colombo F ¿fungen und 4 Todes}jäâlle. ¿ H na, Vom 10. Juli bis 6. August in A m o y 28 Todesfälle. 13 gon 9. Vom 2. Juli bis 6. August 17 Erkrankungen

j Todesfälle, ; (ghpten. Vom 27. August bis 30. September 39 Pestfälle. Vom 1. bis 31, Juli in Dakar 105 Erkrankungen

tnegal. orto Rico. Am 20. A in Caguás 1 Erkrankung.

84 Todesfälle. ugust ankur ankung, Vom 16, bis §1. Juli in Guayaquil eine ]

Cholera.

- Deutsches Reich. In Königsberg i. Pr. wurden am (. Vftober zwei Cholera\âlle bakteriologisch festgestellt. Sie betrafen eine Aufwartefrau des Bakteriologischen Laboratorciums und eine bei ibr wo mende Stepperin. Beide Fälle nahmen einen tödlihen Verlauf. Die Ansteckung erfolgte in dem genannten Laboratorium, in welchem zu jener Zeit mit Cbolerabazillen gearbeitet wurde.

Rußland. Im Monat Juni in Bat um 1500 Erkrankungen. In Ba ku jollen im Monat September täglich bis zu 500 Cholera: tâlle vorgekommen lein, in Tiflis vereinzelte Fälle.

British-Ostindien. Vom 24. Juli bis 27. August 79 Erfrankungen (und 61 Todesfälle), davon in B.ombay 3d (19), in Kalkutta 42 (40) und in Madras 2 (2),

Straits Settlements. Vom 12. bis 18, Juni in Singapore.1 Erkrankung und 1 Todesfall. _ Ghina. Vom 3. Juli bis 6. August in Amoy 10 Todes- fälle, vom 1. bis 7. August in Schanghai 5 Erkrankungen.

Philippinen. Vom 10. bis 30. Juli in Manila 12 Erkrankungen und 1 Todesfall. :

Podcken.

Serbien-Kroatien-Slawoniten.

18 Erkrankungen und 3 Todesfälle.

Fledckfieber.

Portugal. Vom 14. bis 20. August in Oporto 1 Er- krankung. / :

Numänien. Vom 1. bis 31. Juli im Bezirk Ki schGinew 11 Erkrankungen. i:

Serbien-Kroatien-Slawonien. Vom 5. bis 11. Juni 15 Erkrankungen. :

Türkei. Vom 31. Juli bis 20. August in Konstantinorpel 8 Erkrankungen.

Algerien. Vom 1. bis 31. Juli in Algier 19 Erkrankungen und 5 Todesfälle.

Vom d. bis 11, Juni

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Desterreich in der Zeit vom 19. bis 26. Oktober 1921.

(Nr. 43 der Amtlichen Veterinärnachrichten.)

Nog (Malleus} (A phbhae

epizooticae) Näude (Scabies) Notlauf i der Schweine suum)

(Erysipelas

Klauenseuche

Schweinepest (Pestis suum)

Mau1- und

l der verseuchten

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75|473| 3109[39[74/150]37]|88/179 frei von Ninderpest und Lungenseuche.

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Kunst und Wissenschaft. /

Die Shwedische Akademie der Wissenschaften hat, wie ,W. T. B.“ aus Stockholm gemeldet wird, dem Professor Walter Nernst in Berlin den Nobel preis von 1920 für Chemie verlieben. Der Preis für Chemie für 1921 sowie der Nobelpreis für Phy fi k wurden für das nächste Jahr zurückgestellt. Anatole France erhielt den diesjährigen Nobelpreis für Literatur,

Verkehrswesen.

Im ordentlichen Hauéhalt der Reichsbab nen für 1921 war der Fehlbetrag auf 6,6 Milliarden berechnet. Inzwischen hatten fich, wie .W. T. B.* meldet, die Ausgaben infolge der Gehaltserhöhungen im August und Oktober und infolge der starken Steigerung der Materialpreise um 10,5 Milliarden erhöht. Diesen Mehrausgaben stehen Mehreinnahmen in Höhe von 2,7 Milliarden aus der Erhöhung der Gütertarife zum 1. November und der zum 1. Dezember bevor- stehenden Erhöhung der Perfonentarife gegenüber, Der voraus- sihtlihe Fehlbetrag würde sich damit um 7.8 Milliarden oder von 6,9 auf 14,3 Milliarden erhöhen. Der Neichéverkehrs- ministèc hat demgegenüber eine weitere Tariferhöhung im Güter- und Personenverkehr um je 50 vH in Auéssicht nehmen müssen. Es ist dabei beabsichtigt, hinsichtlich der Gütertarife eine organishe Durchbildung vorzunehmen, wobei etne weitere Staffe- lung der Tarife zugunsten der für den Bezug ihrer Bedarfsartikel und den Absaß ihrer Erzeugnisse ungünstig gelegenen Gegenden, namentlich Ostpreußens, vorgesehen ist. Die Vorschläge für diese Umbildung der Gütertarife werden dem vorläufigen, Neichseisenbahnrat vorgelegt werden. DE' ! soweit gefördert, taß die neu durchgearbeiteten Gütertarite zum 1. Februar 1922 eingeführt werden können. Auch im Personen- verkehr wird die Tariferhöhung vor dieiem Zeitpunkt aus technischen Gründen niht durchgeführt werden können. Die Monate Februar und März des laufenden Haushaltsjahres würden turch diese Tarif- erhöhung Mehreinnahmen. von zwei Milliarden erwarten lassen, fo daß noch ein Fehlbetrag von 12,3 Milliarden übrig bliebe. Infolge- dessen sieht sich der Neichsverkehreminister genötigt, für den ter - verkehr bereits vom 1. Dezember 1921 ab den Zuschlag von 50 vH durch rein rechneri}|che Erhöhung der Tarife eintreten zu lassen.

Portoerböhung für Auslandspakete. Die an- haltende Verihlehterung des Ma1kkurses zwingt die Postverwaltung, pom 15. November an die Gewicht- und Versicherungsgebühren im Auslandéspaketverkehr wieder zu erhöhen und nach dem Verhältnis von 1 Goldfranken = 48 M (gegenwärtig 20 Æ) zu erheben. Dieses Utnrechnungéverbältnis ist aud für die Wertangabe auf Briefen und Kästen mit Wertangabe nnd auf Paketen nach dem Ausland maßgebend. Veber die Cinzelheiten erteilèn die Postanstalten Aus!unft.

Ma La aue rad A

Im FernspreGverkehr ist die Zahl der Störungen urückgegangen. Jm Veikehr mit dem Nheinland sind noch häufige Ünterbrechungen. Verbindung mit Köln fehlte gestern noch. Im Auslandsverkehr feblten noch Paris, Budapest, Brüssel, Antwerpen und Kristiania. Auh im Telegrammverkehr des Haupttelegraphen- amts haben die Störungen weiter abgenommen. Im Telegramm- verfchr mit dem Auelante fehlte Verbindung mit Brüssel, Antwerpen, Rotterdam, Rom, Mailand, Budapest und Bern.

Eta aas 1. 23RD

Der allgemeine Fern sprechverkehr mit der T\checho- Slowakei ist wieder aufgenommen, durch Leitungsstörungen aber zum Teil noch behindert. Der Fernsprehverkehr mit Ungarn bleibt vorläufig noch unterbrochen.

Vorarbeiten find \ j

Theater und Musik.

Im Opernhause werden morgen, Sonnabend, „Hoffmanns Erzählungen“, mit den Damen Kist-Spoël als Gast, Guszalewicz, von Scheele-Müller und den Herren Noë, Zador, Henke, Lüdte, Krasa und Düttbernd beseßt, gegeben. Musikalischer Leiter ist Dr. Fritz Stiedry. Anfang 72 Uhr. É Im Scchau)pielhause wird morgen „Peer Caw:1* mit Otto Laubinger in der Titelrolle wiederholt. Anfang 74 Vhr. _In der Erstaufführung von Strindbergs „Ostern“, die am Mittwoch, den 16. d. M., im Deutschen Theater stattfintet, sind die einzelnen Rollen in den Händen der Damen Noma Bahn. Charlotte Hagenbruch, Emilie Unda und der Herren Eugen K!öpfer, Hans Shweikart und Hans Brausewetter. Spielleiter ist Karlloinz Martin.

In Anwesenheit Gerhart Hauptmanns fand gesiern abend im Burgtheater inWien die Erstaufführung von „Und Pippa tanzt* statt, die si, wie , W. T. B.“ rerichtet, zu einem großen künstlerischen und gesellschaftlichen Ereignis gestaltete.

Manuigfaltiges.

In der gestrigen ersten Sihung der neuaewählten Groß Berliner Stadtverordnetenverjammlung begrüßte der Oberbürgermeister Bo die Anwesenten mit einer Ansprache, sodann verpflichtete er die einzelnen Mit- glieder der Versammlung durch Handshlag. Als Alterêpräsident übernahm darauf der Stadtv. Pfannk u ch(S.P.D.) Er teilte mit, daß er die nächste Sißtzung zum Donnerstag,

den K dem 17. November, einberufe und {loß darauf die Sizung.

„ZMuüuseumsführ ungen durh Direktorialbeamte finden am nächsten Sonntag, Vormittags n Uhr, im Kais Cr Er Lde s Museum (Vorderasiatishe Abteilung und Jtalienische Gemälde und im Alten Museum (Abteilung: antike Bildwerke) statt.

Im WissenschaftlihenTheaterder „Urania* wird der Film „Das Wunder des Schneeshuhs“ am Sountag, Dienétag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend nächster Woche und der Vortrag „Im Flugzeug zum Monde“ am Montag vorgeführt werden. Am Freitag wird Herr K, Jakmus einen Vortrag über „Spiel und Sport“ mit Filmvorführungen halten. Im Hörsaal werden nachfolgende Vorträge gehalten werden : Montag (64 Uhr) Professor Kirchberger: „Einführung in die Differential- und Integralrechnung“; Dienstag (64 Uhr): „Das Mittelalter der Erde“, (8 Uhr) Dr. Noteboom: „Messungémetboden und Instrumente der Astronomie“; Donnerêtag (8 Uhr) Dr. Meißner: „Krankheitserkennung und Be- handlung“; Freitag (8 Uhr) Dr. Heilborn: „Handel und Wandel “; Sonnaklend (8 Uhr) Professor Dr. Donath: „Die furzwelligen Strahten jenseits des Lichtspettrums“*

Wien, 10, November. (W. T. B.) Heute nachmittag ist bier der erste Schneefall eingetreten. G G dite

Preßburg, 10. November. (W. T. B.) Nobodnik Lovim*“ meldet aus Egbell, daß am Diensêtag, den 8. d. M., im Egbeller Naphthafeld ein neues Bohrloch unter großem Geräusch eine so große Meñge von Oel auszuwerfen begann, daß die ganze Umgebung in kurzer Zeit über- s{chwemmt wurde. Der aufschießende Oelstrom erreichte eine Höhe von achtzig Metern. Die Eruption ist von bäufigen Gaserplosionen begleitet. Das Blatt meint, man scheine be den Bobrunç en endlih auf die Hauptquelle der Eabeller Gruben qe- stoßen zu sein, denn die Menge des ausfließenden Oeles sei so groß, daß drei in Tätigkeit geleßzte Pumpen nit genügten, die berauä- \strömende Menge aufzus{övfen. Nach einer anderen Me!dung aus Egbell werden rings um die Petroleumquellen Rieiendtämme aufge» worten für die Schaffung eines großen provisorischen Neservoirs, das bereits jet einem See gleiche.

Preßburg, 10. November. (W. T. B.) Das Maria- Theresia-Denkmal, eins der bedeutendsten ungarischen Kunst- werke, ist von den Tschechen zertrümmert worden. Die ungarischen Künstler rihten aus diesem, Anlaß einen Aufruf an die Künstler der zivilisierten Welt, in dem sie um Schutz der ungaciicen Kunj1werke in den abgetrennten Gebieten bitten.

Lissabon, 10. November (W. T. B.) Auf der Eisenbabn- linie im Süden der Provinz Algarve ist ein Zug entgleifst. Elf Personen wurden getötet, zwanzig verwundet. Der Versu, die Entgleisung eines Zuges herbeizu- führen, ist in der Gegend von Evora entdeckt worden. Eine Untersuchung ist unverzüglich eingeleitet worden.

Handel und Gewerbe.

Nach der Wochenübersiht der Reichsbank vom 7. November 1921 betrugen (in Klammer —- und im Vergleich mit

der Vorwoche): die Aktiva: 1921 1920 1919 M É M

Metallbestand *). .} 1/008 890 000 | 1 098 370000 | 1113 091 000 (-+ 1 022 000)|(4 156 000) 311 000) darunter Gold . 993 639 000 | 1 091 658 000 | 1 092 835 000 (4 8 000)|(— 9 000)|((— 619 000) Neicdbs- u. Darlehns-

kfassenscheine . | 4 560 228 000 | 20 160 071 000 | 9 458 627 000 (— 29 764 000)|(—1179948000)|(-- 56 412 000) Noten and. Banken 4 730 000 1 620 000 3 045 000 (+_ 1648 000)|(4+ 479 000)(— 1 898 000)

Wechsel u. Scheck8

755 207 000 (—126 267 000)

diskontierte Neich8- schaßanweisungen . | 95 339 603 000 (—3365165000)

50 759 000 (+

49 779 073 000) 32 264 906 000

(—1750673000)

7 564 000 2 984 000) (-+ 670 000)

„| 274 521 000 133 360 000 (— 7 658 000)|((— 17 758 000)|(4- 2 974 000)

«j 6563 277 000 | 11 184879 000 | 1 967 496 000 (+ 33 633 000)|(4-655 024 000)|(— 148 201 000)

180 000 000 | 180 000 000 (unverändert) | (unverändert)

121 413 000 104 258 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert ./92 609 995 000 | 63 600 113 000 | 31 075 284 0 (+1082316000)|(+ 83 668 000)|(-- 146 656 000)

Lombardforderungen Effekten . fonstige Aktiven .

die Passiva: Grundkapital .

Reservefonds . umlaufende Noten

sonstige tägl. fällige Verbindlicbkeiten : a) Neid's- u. Staats- uth

b) Privatgut i Nen (—2401416000)

sonstige Passiva . . 1785 439-000 | 5 283 343 000 | 3 885 507 000 (— 129588000)|(+ 77 250 000)|(- 337 820 000)

*) Bestand an fursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Larren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4 bered,net.

180 000 000 (unverändert) 99 496 000

3 198 749 000 (—2040879000)

l 292 389 000 10 661 619 000 f 4652970000)

9 707 802 000 (— 2325503000)

RPRRURLIN M Dr D I N C WESUE T IDES "ERT E N He WMT T

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