1833 / 1 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Alläcmeitt

Preußlsckhe Staats-Zeitun

Berlin, Dienstag den 1f@# Januar

18383.

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Amtliche NaGrichten. oon des Tes

Jm Bezirk der Köntgl. Regierung zu Königsberg ist der bisherige Rektor an der Stadt- Schule in Gilgenburg, Predigt-Amts-Kandidart E d u ard Trie-

hensee, zum Pfarrer bei den evangeli chen Gerneinden in

arwalde, Döhlau und Marienfelde, Kreises Osterode, und der redigt-Amts-Kandidat Adolyh Grámer zum Pfarr- Adjunkt Sr die evangelischen Gemeinden Böttchersdorf und Allenau,

Kreises Friedland, berufen und bestätigt worden.

Ah gereist: Se. Excellenz der Königl. Dänische Wirkliche

¿N 4 e heime Rath und Hof-Jägermeister, Graf von Hardenberg- Reventlow, nach Kopenhagen.

Zeitungs-NRNach r. ch ten.

ula n.

Frankreich. Paris, 24. Dez. Die Königin Donna Maria und die

Herzogin von Braganza statteten gestern der Königl. Familie

inen Besuch ab. Ÿ Die Kommission der Pairs-Kammer kann mit dem Gesebß- Entwurfe über den Belagerungs - Zustand noch immer nit zu Stande kommen; sie hat noch keinen Berichterstatter dafür er- annt, sondern eines ihrer Mitglieder, den StaatSrath Allent, it einer neuen Redaction des Entwurfes beauftragt. Unter em Kaiserthume und selbsi unter der Restauration wurde kein Beseh-Entwurf in die Kammern gebracht, bevor er nicht im Btaats- Rath gründlich geprüft worden. Diese gute Einrich- ng findet aber jeßt niht mehr statt; die Geselzes - Vorschläge berden vollständig in dem Kabinet der Meinister ausgearbeitet. Den Kammern werden nächstens drei Geseß-Entwúürfe Be- ufs der Naturalisirung der Grafen v. Reinhard und v. Celles nd des Hrn. v. Dizons vorgelegt werden. M Herr Royer wird in der nächsten Öffentlichen Sikung der Weputirten- Kammer seine Proposition in Betreff der persdnlichen reiheit vorlesen. A DiEGazette de France sagt: „Die Partei, die sich Fünfzehn Jahre lang die liberale genannt und die dem Volke as Prinzip einer über der Verfassung und dem Königthume ehenden Souverainetät beigelegt hat, die Partei, welche be- Yauptete, sMe Souverainetät könne und müsse, wenn auch durch inen Aufstand, ausgeübt werden, kurz die Partei des Stadt- uses und des compte-rendu ist jeßt dahin gekommen, zu er-

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schen Handel während der Feindseligkeiten zwischen der Stadt und den Stämmen des Landes zu beshüßen. Der zum diessei- tigen Botschafter bei der hohen Pforte ernannte Vice- Admiral, Baron Roussin, wird zu Ende dieses Monats hier erwartet.‘

Niederlande.

Aus dem Haag, 26. Dez. Jm Journal de la Hape liest man: „Die Antwerpener Citadelle har sich nach ea “in den militairischen Annalen unvergeßlichen Vertheidigung zur Ca- pitulation genöthigt gesehen. Die Magazine waren alle abge- brannt, die Munitionen ershöôpft; die Garnison hatte keinen Zufluchtsort mehr gegen das feindliche Wurfgeshüßz. „Die Ci- tadelle‘‘, so sagt ein Antwerpener Biatt, „ist unter den Bomben erstickt; endlich fehlte es unseren Soldaten“auh an Trinkwas- ser, und eine fuvchtbare Diarrhde war bereits die erste Folge dieses unglüflihen Zufalls. Die Heftigkeit des feindlichen Feuers hatte allmälig sämmtliche hinter den praktikabel geworde- nen Breschen errichtete Verschanzungen zerstört. Man sah sich also gezwungen, zu kapituliren. Unseren tapferen Truppen sind von Seiten der belagernden Armee vielfältige Beweise der Achtung, die ihre heldenmüthige Vertheidigung unseren Feinden eingeflößt hatte, zu Theil geworden. Unsere Offiziere wurden von den Französischen umarmt; dies hat ein gestern aus der Citadelle im Haag angekommener Offizier erzählt; sie {hätten sich glücklich, so tapferer Krieger Bekannt)chaft zu machen. Kommt, Ihr Tapferen, kommt, riefen die Französischen Soldaten; hier habt Jhr Wein und Brod, erholt und labt Eu; Jhr habt Euch mit Ruhm bedeckt; alle Achtung dem Muth der Unglück- lichen. Dieser Zug gereicht dem Französischen Charakter zur Ehre; er hat uns nicht überrascht, aber bis zu Thränen gerührt. Die schdne Vertheidigung, welche unsere See- und Land- Truppen drei Wochen lang einer zehnmal stärkeren Streitmacht entgegenseßten, ward würdig gekrönt durch den Entschluß des Marine - Capitains Koopman , der lieber seine eigenen Kanonier- bôte in Grund bohrte, als daß er sie in die Hände der Belgi- schen Aufrührer fallen sehen wollte. Diese leßteren haben denn auch die traurige Rolle, welche sie während der ganzen Zeit spielten, wo die Franzdsishe Armee sich für sie hlug, mit cinem Charakterzug beschlossen, der ihre Schande noch vermehren würde, wenn das Maß derselben nicht längst schon voll wäre. Die Bevsl?erung von Antwerpen , die-

ser mit so viel Großmuth von Chajfé geshonten Stadt, obgleich

Leopolò selbst schon eingewilligt hatte, sie gufzuopfern, Ein- wohner von Antwerpen, Belgier , die nicht einen Einzigen von

| ihren Landsleuten unter unseren Schüssen fallen gesehen hatten,

diese Feigen mißhandelten die Mannschaft eines Kanonier- boots, die in ihre Hände gefallen war. Tapfere mißhandeln!

| Tapfere, die lieber ihr leßztes Asyl den Flammen preisgeben, ehe | sle es dem Feinde ausliefern! Welche Schlechtigkeit ! ‘/

âren, daß man den Bürgern ihre politischen Rechte nicht er- ;

eilen dúrfe, und daß es eine über dem Wolke stehende Gewalt he, kraft deren man seinen Nutheil an den, eigentlich Allen stehenden Rechten beliebig bestimmen könne. Durch eine solche rklärung spricht jene Partei ihre eigene Abdankung aus, denn wenn das Volk keine von einer Central-Gewalt unabhängigen Nechte hat, so besibt es auch keine Souverainetät, und wenn déese wegfällt, so sind diejenigen, die sich auf diese Souverainetät beru- fn haben, nichts mehr. Wir machen ganz Frankreich auf das Journal du Commerce aufmerksam, das gestern erklärte, das allgemeine Stimmrecht würde ein Privilegium, und zwar das monstrdseste von allen seyn, weil es von der Bestehung untrennbar wäre. ieraus erklärt sich die Niederlage der Partei des compte-rendu nd des Stadthauses, der Sieg der Centra und die Ohnmacht r Opposition. Die linke Seite will das Volk nicht in den enuß seiner Rechte seßen, unter dem Vorwande, daß es damit Mean treiben könnte; dadurch berechtigt sie die Centra un- ter demselben Vorwande, das Land aller seiner Freiheiten zu be- kauben. Wird der Vorwand als gültig zugelassen , was können

dann die Deputir:en und Publizisten der linken Seite sagen? | ichts, und das is es auch, was sie thun. Wenn die Linke | ch gegen das allgemeine Stimmrecht erklärt, so liegt der Grund |

darin, daß sie wohl weiß, daß das Volk sich gegen fie erklären |

Würde; sie wúrde dann auf immer verloren seyn, weil sle im Namen des Volkes spräche und das Volk sle desavouirte.‘

Der Constitutionnel beschäftigt sich heute mit der Ent- chädigungs-Forderung, welche der hiesige Erzbischof für sein im

ebruar 1831 bei der Zerstdrung des Erzbi)chdflichen Palastes |

Auch das Handelsblad bemerkt: „Der Zustand, în wel- hem sich jet die Ss befindet, soll wahrhaft \chaudererre- gend und der der Besaßung höchst bemitleidenswerth seyn. Seit längerer Zeit hat dieselbe alle warme und gute Nahrungsmittel entbehrt; die Wasserbehälter waren leer, die Artillerie - Bedürf- nisse zu Ende und die Mannschaft erschöpft von Anstren- gungen. Der Französische Offizier, der vom Marschall Gérard abgeschickt wurde, um sich nah der Gesundheit des General Chassé zu erkundigen, so wie Se. Excellenz und die Besatzung wegen ihrer tapferen Vertheidigung zu bekomplimentiren, soll über den Zustand, in welchem er die Citadelle gefunden hat, seine größte Verwunderung ausgedrückt haben. Nach dem unglückli- chen Verluste des Artillerie -Hauptmanns Sehutter hatte man keine weitere Todesfálle von Offizieren zu bedauern, Der Oberst Gumoëns soll acht Wunden, jedoch keine gefährliche, erhalten haben. Jm Ganzen waren nur 500 Mann außer Gefecht, was im Verhält- nisse zu dem mörderischen Angriff als nicht ansehnlich zu be- trachten ist. Die Mannschaften waren und blieben anhaltend unverzagt und muthßvoll; ja, der Holländische Ueberbringer der Capitulation soll von Allen den Auftrag erhalten haben, Se. Majestät zu ersuchen, ihren Zustand bei der Beurtheilung und beim Abschlusse der Bedingungen in keinerlei Erwägung zu zie- hen, da sie zu ihren Gunsten fein Opfer verlangten, das mit den wahren Jnteressen des Vaterlandes in Widerspruch seyn

| MOMte.

Das Amsterdamer Handelsblatt wird durch die Ca-

| pítulation der Citadelle von Antwerpen zu folgenden Betrach- | tungen veranlaßt: „Die Belagerung, wie die Vertheidigung die-

Vernichtetes Mobiliar eingereicht hat und die sich auf 89,000 Fr. | | wird uns von wenigen Kriegs - Ereignissen erzählt, wo von bei-

Veluft.

Die der Gräfin v. Casteja ertheilte Erlaubniß, die Gefan- geschaft der Herzogin von Berry zu theilen, ist von der Regie- bung zurückgenommen worden. Die Gräfin scheint in Blaye,

ser Festung, wird als eine für sich bestehende Thatsache einen interessanten Beitrag zu der Geschichte unserer Zeit liefern. Es

den Seiten so viel Muth, Beharrlichkeit und Klugheit entwielt

| und so viel materielle Kraft angewandt worden ist, Insbesondere

Wo sie die Erfüllung einiger für ihre Zulassung in die Citadelle |

forderlichen Förmlichkeiten abwartete, mit Personen von der | gitimistischen Partei in Verbindungen getreten zu seyn, welche |

der Regierung Besorgnisse eingefldßt haben. Frau v. Hautefort |

Yat jeßt Erlaubniß erhalten, sich zur Herzogin zu begeben. 5 Der zum Spanischen Kriegs - Minister ernannte General Vruz bekleidete diesen Posten bereits im Jahre 1824; wegen Mniger Aenderungen, die er in dem Corps der ropyalistischen eiwilligen vornehmen wollte, ward er damals entlassen. | Unter den Au|\pizien der Königin von Spanien erscheint genwärtig in Madrid zweimal wöchentlich ein literarisches latt unter dem Titel revista española, welches ganz nach dem (ane der Englischen und Französishen Revüen eingerichtet ist URd \ch außer der Literatur und Kunst auch mit der Statistik, en Finanzen, und der Moral beschästig. Der Redacteur die- sés Blattes, das in der Hauptstadt Spaniens eine günstige Auf- ahme findet, nennt sich Carnerero. Aus Toulon wird unterm 17. Dez. geschrieben: „Die Brigg „Eclipse‘/ ist heute mit Geld für unsere Truppen und Nit Depeschen der Regierung nah Morea abgegangen. Von g wird die Brigg nach Tripolis segeln, um dort den Französi

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aber ist diese Waffenthat fúr Alt - Niederland von hohem Ge- wicht; es stellt den Heldensinn des sonst so friedlichen Nieder- ländischen Volks vor den Augen von ganz Europa in das hellste Licht und umgiebt den schon in früheren Zeiten von uns erfoch- tenen und stets behaupteten Ruhm mit neuem, unvergänglichem Glanze. Mit Verlangen sehen wir daher auch dem Augen- blicke entgegen, wo die tapferen Vertheidiger der Ehre des Vaterlandes, unseres theuersten Kleinods, wohlbehalten auf den Alt-Niederländischen Boden zurückkehren werden, damit wir ih- nen Beweise unserer herzlichen Erkenntlichkeit geben und ihnen die Gesahren und Entbehrungen, die sie für uns Alle mit so

| unglaublicher Selbstaufopferung und Geduld ertragen haben,

vergelten. Sie haben viel gelitten, und die Schuld des Vater- landes gegen sie ist groß. Die Bedingung, daß die Besaßung bis zur Räumung der Forts Lillo und Liefkenshoek kriegsgefan- gen bleiben soll, ist hart und von der Garnison unverdient, die durch ihre Tapferkeit auch den Feind zur Achtung gezwungen hat; wir hatten gehofft, die Kriegsmacht einer Nation, welche der Tapferkeit sonst so gern huldigt, werde die Besaßung mit Sosldaten-Ehre entlassen und den Edelmuth, mit dem Antwerpen von den Unsrigen verschont worden ist, dadur vergelten. Da nun aber die Rüeklehr der Unsrigen eiumal von der Räumung

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der Forts Lillo und Liefkenshoek abhängig gemacht ist, so fragt es sich, ob unsere Regierung in diese Räumung willigen soll? Die Beantwortung dieser Frage hat ihre shwierige Seite. Es fommt hierbei darauf an, welches Interesse Niederland bei der Behauptung dieser Forts bei einer Verlängerung des gegenwär- tigen Zustandes der Spannung und Unsicherheit hat. Wir ma- ßen uns kein Urtheil über cine so wichtige Angelegenheit an, sondern wiederholen nur eine frühere Aeußerung von uns, daß mit dem Falle der Citadelle die Zeit der Prüfung für Frankreich anbricht, indem sich seine weiteren Zwecke zeigen werden. Sind überwiegende Gründe gegen die Räumung von Lillo und Lief- kenshoek vorhanden, so wird dadurch Frankreich Gelegenheit ge- geben, Belgien noch lange beseßt zu halten, ohne daß man sagen kann, es überschreite die mit England geschlossene Uebereinkunft.‘/

Demselben Vlatte zufolge schreibt man aus Antwerpen vom 25. Dezember: „Mit ungeduldiger Erwartung sieht man jeßt der Antwort des Königs von L entgegen, welche wahr- scheinlich hinsichtlih der beiden Forts verneinend ausfallen wird. So sehließt man aus der Vernichtung der Kanonierbdte, ju weleher Chassé Befehl ertheilt haben soll, damit die Franzosen ch derselben nicht gegen die ringsum von Wasser umgebenen

orts bedienen möchten. Unsere Stadt bietet jest ein merkwür- diges Schauspiel dar. Abe von hier ausgewanderte Einwohner kehren in großen Schaaren zurück und außerdem kommt eine Menge von Fremden an, welche die Citadelle sehen wollen. Am Tage der Capitulation konnte man an den Phpysiog- nomieen hier die verschiedenen Parteien erkennen. Auf dem Gesichte der sogenannten Patrioten lag ein böôsarti- ges, fast teuflishes grinsendes Lachen; die großen Grund- desiger freuten sich im Stillen über die Sicherung ihrer Häuser. Die mit Leib und Seele der Holländischen Sache an- ängenden Personen sind in trostlose Betrübniß versenkt. Die

itadelle ist shrecklich verwüstet, der Boden ist überall grundlos, Alles niedergebrannt , alle Verpflegungs- und Heilungs- Gegen- stände für die Kranken und Verwundeten sind vernichtet, das Proviant-Magazin ist ein Raub der Flammen geworden und dieser Umstand allein hat Chassé bewogen, zu kapituliren. Es ist kein Wunder, daß ein Plat von einer haiben Stunde Um- fang, über welchen 50,000 Bomben und Kugeln ausgeschüttet worden, nachgeben muß. Nur aus Menschlichkeit hat Chassé kapitulirt, weil das Loos seiner Garnison ihm zu Herzen ging und er niht zu den Tapferen gehört, die das Menschenleben geringer s{häg:n, denn das der Pferde.‘

Der Artillerie-Oberst de la Sarraz, der si in der letzten E in Achen aufgehalten, is dieser Tage im Hauptquartier zu

ilburg angekommen, und wird, dem Vernehmen nach, den Be- fehl über einen Theil der Reserve - Artillerie bei dem mobilen Heere erhalten.

Gestern früh sind hier in Begleitung eines Adjutanten des Ge- nerals Favauge der Französische Legations-Secretair in Brüssel, Herr Tallenay, und ein Adjutant des Marschalls Gérard einge- troffen. Sie hatten sich sämmtlich bei unseren Vorposten in Groß - Zundert als die Ueberbringer der vom General Chassé, unter Vorbehalt der Königl. Genehmigung, abgeschlossenen Ca- pitulation gemeldet und erhielten von dort aus bis hierher einen Adjutanten des General Wildeman zur Eskorte. Der zuerst er- wähnte Adjutant des General Favauge, Herr Heshusius, is un- mittelbar nah seiner Ankunft Sr. Majestät dem Könige vorge- stellt worden , worauf ein Kabinetsrath gehalten wurde, über dessen Resultate jedoch noch nichts im Publikum verlautet.

__ Mit Batavischen Zeitungen bis zum 25sten August haben wir die Nachricht erhalten, daß unsere Truppen auf der Westküste von Sumatra das Padriésche Reich Lintu völlig ein- genommen und dabei sämmtliche Geschüß - Stücke, die wir im vorigen Jahre verloren, wieder erobert haben. Dem Bericht des Oberst - Lieutenant Elout zufolge, haben sich die Truppen ganz ausgezeichnet benommen und der Oberst-Lieutenant Ver- meulen - Krieger, welcher die Padriésche Linie forcirte, hat sich dabei besonders durch Muth und Tapferkeit ausgezeichnet. Lei- der ist der Hauptmann Schenk durch einen Lanzenstich getödtet worden; übrigens aber hatten die Unsrigen nur 10 bis 11 Verwundete.

Aus dem Haag, 26. Dez. Von zuverläsfiger Hand kann ih Jhnen die Mittheilung machen, daf Se. Ma- jestät der König, nahdem Höchstdieselben von dem hier ange? kommenen Adjutanten des General Favauge den Bericht über die Capitulation der Citadelle und die damit verbundenen Um- stände vernommen hatten, die JInsignieen des Großkreuzes des militairischen Wilhelms-Ordens, die Sie Selbst an der Brust trugen, von derselben abnahmen und dem Kriegs-Minister, Ge- neral- Lieutenant de Eerens, mit dem Auftrage übergaben , sie dem General Chassé, als das erste Zeichen Höchstihrer Erkennt- lichkeit und vollständigen Zufriedenheit, zukommen zu lassen. Se. Majestät haben auch den vom Capitain Koopman ertheilten Befehl zur Vernichtung der vor Antwerpen gelegenen Kanonier- Bdste vollkommen gutgeheißen. Die Entscheidung des Kabinets- Rathes hinsihtlih der vom Marschall Gérard vorgeschlagenen Uebergabe der beiden Forts Lillo und Liefkenshoek , wogegen die Besaßung der Citadelle freien Abzug erhalten würde, soll ver- neinend ausgefallen seyn, was hier auch jedermann erwartet hatte, da dieses mit der von Holland bisher befolgten Politik voll- kommen Übereinstimmt. Die höchste Begeisterung spricht si{ch in allen A für die Sache des Königs und des Vaterlan- des aus.

Belgien.

Brüssel, 25. Dez. Seit gestern Morgen hat der Weg von Brüssel nach Antwerpen ein ganz neues Ansehen gewonnen, er ist mit Frauen, Kindern und mit beladenen Wagen bedeckt, welche nah Antwerpen zurückkehren ; die Häuser, welche während der Belagerung geschlossen waren, sind bereits sämmtlich wieder geöffnet. So findet sich Antwerpen wieder im Besig seiner ggn- ® zen Einwohnerschaft. | l