1833 / 138 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1. X: und

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Unruhen in Polen angeordneten Sperren sowohl, als die mit dem östlichen Nachbar-Staate aus politischen Rücksichten abgebro- enen Verbindungen, den freien Verkehr äußerst beschränk- ten. Die Tuch - Fabrication blieb jedoch im guten Gange, da, wo die Anwendung der Maschinen - Kräfte derselben zu Hülfe kam. Zu den größeren Tuch - Manufaktur - Anla- gen gehören: Die Fabrik mit Spinnerei, Weberei und allen er: forderlihen Appretur- Anlagen der Gebrüder Ruffer zu Liegnib, der Gebrüder Kähn zu Neuländel bei Goldberg, der Handlung Gewers und Smidt zu Görlib, des Tuchmacher - Gewerks da- selbst mit einer Walke nah Niederländischer Art; die Wollspin- nerei und Appretur - Anstalt der Kaufleute Coquerill und Eich- mann zu Gränberg und die Fabrik des Geheimen Kommerzien- raths Oelsner zu Trebniß, welche erfreuliche Resultate fort- schreitender Gewerbsamkeit gewähren. Dasselbe ist der Fall mit der Leinen - Fabrication, welche sich auch zu Bereitung ihres er- sten Fabrications-Materials, des Garnes, den Maschinen- Kräften zuwenden muß. Hierher sind zu zählen: Die Flachs -Spinn- Maschine der Gebrüder Alberti zu Waldenburg; die der Gebrü- der Kramsta zu Freiburg in Merz -Wernersdorf, Ferner die große Fabrik - Anlage für Baumwollen - Spinnerei der Gebrüder Lindheim zu Ullersdorf bei Gla6, und deren neu angelegte große Bleiche und Färberei in dem Dorfe Rükers bei Glas. Neue Gewerbe - Anlagen sind im Bau begriffen: als cine Maschinen- Fabrik des Kaufmann Ruffer in Bresiau und ein großes Müh- lenwerk, welches die Königliche Seehandlung bei Ohlau anlegen läße. Auch die neuen Eisenhütten und Enaillir - Werke zu Eu- lau, Sprottauschen Kreises, und bei Neusalz sind erfreuliche Erscheinungen. (Fortsebung folgt.)

Eine ín der Nummer 114 der Staats-Zeitung enthaltene,

einem Schreiben aus Köln entlehnte, kurze Recension über den in Bonn erscheinenden „Niederrheinischen Anzciger für Staats- und Landwicthschafis - Lehre, Natur - und Gewerbe - Kunde“ hat einem prafiischen Landwirthe Anlaß gegeben, in die Kölner Zei- tung vom 9ten d. M. eine angebliche Berichtigung einrücken zu lassen, in Bezug auf welche si) jest cin uns von dort zugekom- menes zweites Schreiben unseres Korrespondenten also äußert : Die Berichtigung in der Kölner Zeitung beruht offenbar auf einem Mißverständnisse, denn in dem beregten Artikel der Staats- Zeitung ist nicht die Rede davon, daÿ in Rhein: Preußen die Asche der Braunkohle, des Torfes, der Schwefel- und Stein- kohle niht zur Düngung verwandt, sondern daß diese Stoffe selbst (ohne s: ciu wodurch der kräftigste ihrer Bestand- theile verslüchtigt wird), nebs vielen anderen dort aufgezählten minera!lischen Substanzen nicht zu jenem Behufe benußt wür- den. Eben so heißt es nit in jenem Artikel, daß das Mer- geln in der Rheinprovinz unbekannt sey, und daß es von den Bewohnern mehrerer Gegenden nicht in Anwendung gebracht, sondern daß auf großen Strecken, welche Mergel enthielten, sol- cher aus. Unkunde zur Düngung richt verwandt würde, und daß das Beispiel größerer Gutsbesiger kleinere Wirthe gar nicht oder nur langsam habe zur Nachahmung bewegen fköônnen. Herr Gutösbesizer Burret zu Sastig und Herr Lenné kdnnen hierüber nähere Nachricht ercheilen. Es kaun uns nur angenehm seyn, wissenschaftlich oder thatsächlich begründeten Widerspruch zu fin- den; beruht derselbe aber auf dem Mangel einer näheren Erwä- gung der mitzetheilten Data, so ist er hemmend für Wissenschaft und Gewerbe. ‘/

Die Stadt Thorn hat dem dortigen int-rimistishen Stadt-Physifus Dr. Zimmermann fúr seine ausgezeichneten Ver- dicnste, besonders in der verhängnißvollen Cholera-Zeit, das Eh- renbürgerrecht, nahdèm er dazu von der gesammten Bürger- schaft empfohlen worden, verliehen und ihm das deéfallsige Di- plom am 9. d. M. durch eine besondere Deputation des Magi- strats und des Gemeinde - Raths überreichen lassen.

Gatrttenbau- Verein.

In der 119ten Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preußischen Staaten am 5. Mai d. F. wurden vorgetragen: eine Nachricht des Herrn Raths Köhler in Celle über die von dem Pfarrer Herrn Knott zu Bonbury in der Grafschaft Oxford mit gutem Erfolg bewirkte Anzucht des in neue- rer Zeit gerühmten Hafers ohne Hülsen (Avena nuda), womit man auch hier Versuche anstellen wird, obgleich man von dem Anbau im Großen keinen erheblichen Vortheil sich verspricht; die von dem Herrn Professor Schübler in Tübingen mitgetheilten höchst interes- santen Untersuchungen Über die Farbden-Verhältnisse in den Blüthen der Flora Deutschlands, wonach die drei Hauptfarben , gelb, roth und blau, am häufigsten in den Blüthen vorkommen , unter denen gelb die hâäufigste, blau die seltenere is, und es ergiebt sich aus jenen mit großer Genauigkeit angestellten Untersuchungen, daf die Flora Deutschlands, im Mittel, unter 1000 Phanerogamen mit deutlich ausgebildeten Blüthen 344 weiß, 299 gelb, 5 orange/ 177 roth, 59 violett , 90 blau , 16 grün, 4,2 braun, 1,4 s{chwarz, 1,3 grau blü- hende Arten besißt, so daß, wenn die weiß blühenden von den Übrig n abgezogen und die drei so selten vorkommenden Farben grau braun un Sivarz nicht weiter in Berechnung gebracht werden , das Ver- hältniß sich dahin ‘gestaltet, daß im Mittel unter 1000 mit gefärb- ten Blüthen, 456 gelb, 8 orange, 270 roth 91 violett, 13% blau und 25 grun blühen; Bemerkungen des Herrn Grafen van Mons zu Ldwen Über die von ihm beobachteten Wirkungen des sogenannten Zauber - Rings an den Birnbäumen; Mittheilungen des Geheimen Dbex-Regierungs-Raths Herrn Beckedorfff zu Grünhof bei Regen-

#4 walde Über sein Verfahren beim Treiben der Erbsschoten; eine Ab- “handlung des Garten - Direftors Herrn Ritter in ‘eßburg über Khizophora Mangle nebs Bemerkungen über die Amerikanischen Seesumpf-Waldungen. Von des Herrn Ministers von Shuckmann Excellenz war mitgetheilt, eine Fmmediat-Eingabe des Kurhessischen Raths Herrn Rodemann úber die Benußung der Fohannisbeeren ur Weinbereitung. Noch waren eingegangen: von der Akademie es Ackerbaues zu Florenz (Accademia economico Agraria dei Ge- orgofili) die Fortseßung ihrer werthvollen Verhandlungen, vol. VU. von der botanischen Gesellschaft zu Regensburg, des verstorbenen Herrn Grafen Gabriel von Bray wissenschaftliches Vermächtniß an die genannte Gesellschaft, nebst einer Beschreibung der zum Ehren-Gedächtniß desselben veranstalteten feierlichen Sißung am 24. Oftober 1832, worin die Verdienste des Verewigten um die „Wissenschaft Überhaupt und um das gedachte Institut, dessen Präsi- dent er war, insbesondere, von dem geaen Direktor desselben, Hrn. Dr. Zons geschildert werden. Nach dem Schlusse der Sißung be-

h sich die Versammlung in den Kdnigl. botanischen Garten, um aselbst cine von dem Garten-Direftor Herrn Otto veranstaltete Zujammenstellung der jeßt blühenden seltenen Gewächse in Augen- schein zu nehmen, die mit Recht allgeineine S erregte.

Wu -— ___—_

Auswärtige Börsen.

* Amsterdam, 12. Mai. Niederl. wirkl, Schuld 451%. 55 do. 8417. Ansgesetzie Schuld

—. Kanz-Bili. 194. 58 Span. 613.

| Wezetpr, Pfandbr,

570

Hamburg, 15. Mal. Gestere. 58 Met. 934. 48 do. #33. Bank-Actien 1225 Russ. Engl. 1005. Russ. Holl. (v. 1531) 903. Met. in Hamb. Cert 912. Preuss. Prämien-Scheine 1074. 48 Preuss. Engl. —-. Poln. 1143. Län. T14

Berliner Böge. Den 17. Mai 1833.

Amt]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preu/s. Cour.)

[277 Brief. GelLi

97 1 961 19043 | 1045

¡Zf.|Brief.| Geld. | E T

Urolshz. Pos. do. (100 Ostpr. Pfandbr. 985 omn. do. 1047 92 ÎfKucr.- u. Neum. do. 10954 54 JSchiesische do. 1065 947 {Rkst.C. d, K.- u. N. E VZ.-Sch. d.K.- u. N,

Holl, vollw. Duk.! 181

Neue do. 19 Feledrichsd'or 132 Disconto 34

St.- Schuld - Sch. Pr, Engl. Anl, 18. Pr. Engl. Anl, 22. Per. Engl. Obl. 30. Präm.Sch.d. Seeh. Kurm.Obl.m.1.C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do.

Elbing. do,

Danz. do. in Th

105

1057 62 63

al eapapA span

Meteorologische Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 16. Mat. | 6 Ubr. 2:Uhr: | 10 Ubt: Beobachtung.

Luftdruck. . 1338 o o “Par, 336,5 7 ‘’'par.1336 - 9 Par Luetiwärtne 6,2° R. Luftwärme | 11,99 N. | 24,0 R. | 13,9 ® R, Flußwärme 15,5 ® R. Thauvunkt (15:9 M 8,4 R. 11,5 ® s. Sobenwärpic 12,29 R. E N I o otto ito iti Nieverschlag (0, Rh, Wetter... s N JONS, Naim. 04 Uhr Gewi SO. R M u. Negen aus SO.,

Wolkenzug | um 9 UhLr desal

S E L E R E R E De BE R R D En S E R I R R

Königliche Schauspiele.

Sonnabend , 18. Mai. Jm Schauspielhause: Gebrüder Foster, Charakter - Gemälde aus dem 15ten Jahrhundert in 5 Abtheilungen, vom Dr. C. Töpfer.

Sonntag, 19. Mai. Jm Opernhause: Ouverture. Hiers auf werden die Steprischen Aipen-Sänger Herten Fischer, Schwei- zar und Lauser, folgende Gesangsiúcte mit Begleitung der Zither und Guitarre vortragen: 1) Brandhof, Terzett. 2) Morgen- gruß, gesungen von Hrn. Fischer. Z) Variationen, ausgeführt von Hrn. Fischer. 4) Zuruf auf der Alp, gesungen von Herrn Fischer und Schweizar. Und: Der Gott und die Bajadere, Oper mit Ballet und Pantomime, in 2 Abtheilungen ; Musik von Auber. (Dlle. Lenz: Ninka. Here Hammermeister: Olifur. Mad. Taglioni: Zoloé. Dlle. Guillermain: Fatmé.)

Im Schauspielhause : 1) Toujours, ou: L’avenir d’un fils, vaudeville en 2 actes. par Secribe. 2) Le jeune bomme à marier, ou: Le choix d’uve femme. vaudeville en 1 acte, par Scribe.

In Charlottenburg: Mulier taceat in ecclesía, oder: Die kluge Königin, historische Tragi-Komödie in Z Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Der Jurist und der Bauer, Lustspiel in 2 Abtheilungen , von Rautenstrauch.

Montag, 20. Mat. Juin Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Cromwell Protektor, ein dramatisches Gemälde aus der Revolutions Zeit Englands in 5 Aufzüzen, von E. Raupach. (Folge zu den Royalisten.)

Köntgstädtisches Theater. Sonnabend, 18. Mat. Haß allen Frauen, Lustspiel in 1 Aft, von Castelli. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von L. Angely.

Sonntag, 19. Mai. Der räthselhafte Unbekannte, oder :

"Die Brautnacht auf dem Leuchtthurme zu Eddystone, Drama in

3 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele. Nach einer Erzählung von Johann Langer, frei gedichtet von Anton Fi'ch r.

Montag, 20. Mai. - Das Abenteuer in der Neujahrénacht, Lustspiel in Z Akten, nah Zschokke's Erzählung, von J. v. Plôg. Hierauf: Scenisch - musikali'che Abend - Unterhaliung (im Kostum.) -1) Ouverture aus der Oper: „Die diebische Eister‘/ von Rossini. 2) Arie des Podesta, aus derselben Oper, gesun; gen von Hrn. Fischer. 3) Romanze aus dem „,, Turnier zu Kronstein//, vom Kapellmeister Gläser, gesungen von Hrn. Holz- miller, 4) Ouverture aus der „Stumme von Portici‘, von Audver. 5) Große Scene, Arie und Duett, aus: „Der Kreuz- ritter in Aegypten ‘/, von Meyerbeer, gesungen von Dlle. Hält nel und Hrn. Holzmiller.

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 15. Mai 1833.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 9 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 25 Sgr., auch 23 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 23 Sgr. 9 Pt. auch 22 Sgr. b Pyx.; A u Ee 8 Pf./ auch 20 Sgr. Eingegangen sind 208 Wispe s effel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf. Eingegangen sind 554 Wispel.

Mittwoch, den 15. Mai 1533.

Das Schock Stroh 7 Kthlr. 25 Sgr., auch 5 Rthlr. 20 Sgr. ;

der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Branntwein-Preise vom 8. bis 14. Mai 1833.

Das Faß von 200 Quart nah Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter: Korn - Branntroein 19 Rthlr. ; Kartoffel - Branntwein 15 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auh 14 Rthlr. 15 Sgr.

Karto ffel-P reise om 9. bis 15. Mai 1833. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 7 Sgr.

T S E G Neueste Nachrichten.

Paris, 11. Mai. Der heutige Moniteur meldet im nicht offiziellen Theil: „Eine von dem General Bugeaud von Blaye abgefertigte telegraphische Depesche zeigt an, daß die Her- zogin von Berry gestern früh um 32 Uhr von einer Tochter ent-

unden worden ist, Das Befinden der Herzogin, so wie das ihres Kindes, is befriedigend. ‘/ Die Gazette de France

4

E A, f C Be B E » 4 S Al i La P R S E Hp 0A L E M E E T P e A Be B SR p) ¡iE, VIR E Sh

C T R T E SE M O 8 Q A R:

Stats der Wohlthätigkeits - Buregus.

giebt diese Nachricht als Rand - Note, ohne alle weitere Bey kung; die Quotidienne erklärt dieselbe für eine Unwahrh,

In der Pairs-Kammer werden noch immer die 9 thungen über das Exmittirungs- Gese fortgeseßt. Das g Geseh besteht aus einigen 60 Artikeln.

Die Deputirten-Kammer genehmigte gestern im f ren Verlaufe ihrer Berathungen úber das Municipal-Geseg 9ten Artikel, der Tages zuvor noch einmal an die Komnii verwiesen worden war, und wonach

Zeitung) enthaltenen Bestimmüngen auf diejenigen Bes keine Anwendung finden sollen, die kraft einer Königlichen # ordnung oder eines Geseges gefaßt worden sind. Die nädi genden Artifel gaben zu keiner erheblichen Debatte Anlaß. Nat hendes is der wesentliche Jnhalt derselben. „Das Municipal-C ist befugt, gegen den auf seine Gemeinde ausgeschriebenen Anl an den direkten Steuern zu protestiren. Es giebt sein Y, Über alle Gegenstände von örtlichem Interesse, auch wenn s dem gegenwärtigen Gesetze nicht speciell aufgeführt sind, Eben so hat es sich, auf desfall\iges Ansuchen der höheren hôrde, úber alle Dinge von örtlichem oder allgemeinerem N, zu äußern; doch ist es ihm verboten, irgend eine Meinun | Gegenstände, die seinen Befugnissen fremd sind, abzugeben, eine Protestation, eine Adresse oder cine Proclamation abzu oder“ zu veröffentlihen. Der Maire legt der höheren Bi eine dreisahe Kandidaten-Liste, Behuss der Ernennung dey

glieder des Wohlthätigkeits- Bureaus und der Kommissiy Verwaltung der Spitäler und Armenhäuser vor. Die ety Entlassung dieser Beamten kann nur durch eine Königliche

ordnung versuzt werden. Die Rechnungslegung des Muy Kassen-Bearaten über Ausgabe und Einnahme ird unitz| behalt der definitiven Regulirung von dem Municipal-(, geprüft und festgestellt; dasselbe ist der Fall mit dey j Das Municipal (yj berath\chlagt úber die Jahres - Rechnung, die der tj über Einnahme und Ausgabe der Kommune oabzulegn d Der Maire selbst darf bei- diesen Berathschlagungen nit gegen sey"; doch muß er gehört werden, sobald er «ch

langt. Der gefaßte Beschluß wird sofort direkt von

Vorsibenden des Municipal - Conseils dem Präfekten

dem Unter -Präfekten zugefertige. Die Si6ungen der

nicipal- Conseils sind geheim. (Der Vorschlag der Kyy sion, wonach alljáhrlih eine dffffentliche Si6ung gehalten den solle, wurde verworfén.) Die Abstimmung erfolgt

telst Kugelwahs, sobald drei, Mitglieder des Conseils sol hat unter Aussicht des Präfeften (E

langen. Der Maire Vollziehung der gefaßten Beschlüsse Sorge zu tragen liegt ihm die Bekanntinachung "1nd Ausführung der Geseg wie der Reolements und Verfúgunrgen der Regierung ob, von dem Maire gefaßten Beschlüsse werden sofort dem Préf oder Unter-Präfekcen zugeschikt, und treten erst in Kraft, dem sie die Bestätigung des einen oder des anderen erhalty sey denn, daß Gefahr im Verzuge wäre. Der Maire f eine dreifache Kandidaten: Liste zur Ernennung der Stadt| z?i:Commisszire und der Thor-Accis:-Beainten an, Und legt\ gehörigen Orts vor. ‘/ Diese lestere Bestimmung , dit Anfang des 21sten Artikels bildet, war die leßte, die ind Si6ung angenommen wurde. Am folgenden Tage soll Becathung fortgeseßt werden.

Der König hat den Bischof von Saint-Floue, Gualy, zum Erzbischof von Alby ernanut,

Der Finanz-Minister hat in Gesellschaft erklärt, das y sterium werde sein Möglichstes thun, um die Session der d mern zwischen dem 15. und 29. Junt schließen zu können,

Die Regierung hat durch den Telegraphen die Nad aus Lyon erhalten, daß die dortizen Republikaner das auf gen anberaumt gewesene Banquet aufgegeben haben, un) der Précurseur diesen Beschluy seiner Partei in seinem § vom 10cen bekannt gemacht hat.

Der Moniteur giebt cine Namens Liste derjenigen Kür deren zu der gegenwärtigen Kunst: Ausstellung gelieferte Arh einer besondern Auszeichnung würdig befunden worden sind Küún|klern is eine ehcenvelle Erwähnung ertheilt, 25 andet Medaille driiter, 41 die Medaille zweiter und 4 die Mi erster Klasse zuerkannt worden. 108 Künstlern sînd ent ihre Arbeiten für Rechnung der Civil - Liste abgekauft oder Bestellungen bei ihnen gemacht worden.

Herr Andrieux, immerwährender Secretair der Fran;ôs

Heri

stern früh im 74sten Lebensjahr.

Auch gestern hat der Cassationshof noch nicht sein U in dem Prezesse des National und des Charivaríi gefällt dasselbe auf heute vertagt.

Der Aisisenhof von Angers hat außer dem Redactel Quotidienne auch den des Revenant, Herrn v. Calvimont, | Diffamation des Unter -Práfekten von Ségré zu einmon Haft und 1500 Fc. Geldstrafe verurtheilt.

Der R dacteur des - neuen Blattes wnezen eines A-tike!s, betitelt „le panvre diable indus! der Aufreizung zum Umsturze der Regierung angeklagt.

Die in Besançon zurúckzebliebenen Polnischen Flúdl

sollen in verschiedene Städte vertheilt werden, einige det werden in Caen erwartet.

¿le Republicain

Heute {loß Z5proc. Rente pr, compt, 102, 8 cour. 103. —., 3proc. pr. compt. 77. 90. fin cour. 1 5proc. Neap. pr. compt, 92. 50. sin cour. 92. 60. 5proc 6 perp. 76x. 3proc. do. 442. 5proc. Belg. Anl. 882, 5proc. Rb

Frankfurt a. M., 14. Mat. Oesterr. 5proc, Metall, ( Mir. 4proc. 847. 84-57. 22proc. 507. Br. 1proc. 222, G. Y Actien 1473. 1471. Part. - Obl. 1362. 1367. Loose zu 100 r. A Holl. 5proc. Obl. v. 1832 862. 86. Poln.

7: 9814.

Redacteur Cottel. ta I O D Ea ctr cat

Gedruckt bei A. W. Hay

D E T Sa S L. N iti b Sl Wi E

die in den vier lebten ü ‘ragraphen des 8ten Artikels (siche das gestrige Blatt der St,

Summe von 2000 Fr. fúr die tgegeben. F Dem Plane des Kriegs - Ministers Marschalls Soult gemäß,

Millionen Fr. Akademie, Professor der Literatur am Collège de France Erbauung der Forts, 2,400,000 Fr. für den Ankauf des

ehemaliges Mitglied des Rathes der Fänfhunoert, starb hichll

Berlin, Sonntag den 19ten

B: j S G N N E I N E Ee A zu G E 7 A T E vi: a T A S3 STGAMA G A 2 MtESOEN O) V 0B cus Unze g gina rp 5M dvs B 5 E a: mere E A G Ee.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Der bei dem Land- und Stadgericht zu Glogau und den er:-Gerichten des Glogauschen Kreises angestellte Justiz-Kom- qr, Karl Ernst Eduard Moriß Sartig, is zugleich Notar im Bezirke des Ober - Landesgerichts zu Glogau nnt worde.

a ——

Dem hiesigen Kaufmann Friedrich Accum ist auf eine Radschmiere, so weit sie als neu und eigen- thümlich zu erachten, aültig Fünf nach einander fol- gende Jahre, vom 6. Mai 1833, dem Ausfertigungs- Tage, an gerechnet, und im ganzen Umfange des Preu- fishen Staats,

eilt worden.

ein Patent

Nachrichten. Nusland.,

Frankrei.

Der König und die Königin haben dem Gefängnisse, Herrn Lucas, der fo eben durch die Departements angetreten hat, Hülfösbedürftigen Gefangenen

eltungs -

Paris, 11, Mai. eral: Juspektor der Jnspections : Reise

funfzehn Punkte um Paris befestigt werden, und folgende en erhalten: 1) das Fort Philippe, zwischen Montmartre und yz 2) das Forc Chartres, zwischen St. Denis und der Ka- ; 3) das Fort Orleans, zwischen Pantin und Aubervilliers ; ie Redoute St. Chaumont, auf den Anhöhen von St. Chau- t, welche die Ebene von Belleville beherrschen ; 5) das Fort des hères, zwischen Menilmontant und Belleville ; 6) das Fort de ne, zwischen Bagnolét und Charonne, die Ebene von Mon- [ beherrschend; 7) das Fort Charenton, welches das Gehölz Vincennes, Alfort und die Marne beherrscht; 8) das Fort dlie, bei Jvry, die Ebene und die Seine beherrschend ; 9) das der Sternwarte zwishen Groß- und Klein - Chan- ; 10) das Fort Montrouge; 11) das Fort Vauvres; das Fort des Javelles zwischen Jssy und Vaugirard; die Redoute von Auteuil; 14) die Redoute von Passy, das Boulogner Gehölz beherrscht, und 15) das Fort Clichy. Dicse funfzehn Forts sollen aus Mauerwerk auf- kt, mit Bastionen verschen und die Wälle kasemattirt werden, um Schutze für die Besaßung, wiezur Aufbewahrung der Lebens- (und der Munition zu dienen. Jedes Fort soll mit einem Vorwall Erde umgeben und dieser mit Feld - Geschüß beseßt werden ; Besaßung von 300 Mann wird zur Bewachung hinreichen, Vertheidizung 1000 Mann, die eine regel!inäßige Belage- darin . aushalten und in bombenf-:sten Räumen unkter- aht werden können. Jn sämmtlichen 15 Forts kôn- | 1000 bis 1200 Geschüße, wovon die Hälfte in den Kase- len, aufgestellt werden. Die ganzen Kosten sind auf veranschlagt, wovon 25,510,000 Fr. fär erforderlichen Terrains, 2,090,000 Fr. für die Befestigung Stadtmauer, 2 Millionen zur Befestigung des Mont Vale- und Z Millionen zur Beendigung der Festungswerke von St. is. Die Stadtmauer sell úverall auf die Höhe von 6 Me- gebracht und mit zwei Reihen von Schießscharten versehen en; zum Schuß der Mauer aber sollen 65 Thürme oder ionen aufgeführt und mit 325 Kanonen besest werden. è Befestigung der Mauer if bereits auf der Strecke von Denis bis Nogent an der Marne beendigt, wo 15 solcher ionen errichtet sind. Die für die Forts gewählten Punkte äußerst günstig und man \chmeichelt sich, daß sie eintreten- dalls die Beschießung der Hauptstadt fast unmöglich machen Ven, 6 Der National spricht si heute über seinen Bruch mit ribune in folgender Weise aus: ¿Die Tribune verweist auf ihre Artikel zu Gunsten der Centralisation und wir wer- niht ermangeln, dieselben wieder zu lesen, so ofc wir uns berzeugen wünschen, durch welche Sophistereien man, nach- inan dem Prin'ipe der Volksherrschafc gehuldigt, dazu ver- werden kann, für die Centralisation und die Vernichtung lofalen Unabhängigkeit zu sprehen. Eine Zeitung, die, wie Kribune, in der republikanischen Zukunft des Landes nichts die unbeschränkte Herrschaft einer Partei erblickt, die einer kn folgt, und auch ihrerseits Gewalt braucht, wie man gegen Vewalt gebraucht hat, fann uns nichts Unangenehmes erwei- M sie einige Unzufriedenheit gegen uns durchblik- Einem Besehle des Großsiegelbewahrers gemäß, wurden vor- rn die Mobilien in dem hiesigen Hotel des verstorbenen 998 von Dalberg gerichtlich versiegelt. Mehrere Blätter fin: es wahrscheinlih, daß die Familie des Herzogs alle wich- apiere bei Zeiten bei Seite geschafft haben werde. Als der

er Verstegelung beauftragte Friedensrichter, von einem Beam-

des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten begleitet, fm Hotel erschien , wollte ihm der Portier, da er ihn nicht e, den Eintritt verweigern, uns der Richter wollte eben Truppen

Len mit Gewalt einzudringen, als der Bevollmächtigte

n Dalberg erschien und erklärte, er werde dem Frie-

F er den Eintrite in dag Hotel nicht versagen, zu einer

- gezahlt worden.

britaniens sag,

Anlegung der Siegel sey indessen durchaus kein Grund vorhan- den, da die Tochter des Herzogs, als dessen einzige Erbin, ißm gerichtliche Vollmacht zur Empfangnahme der Erbschaft er- theilt habe. Der Friedensrichter zeigte hierauf ein Schreiben des Königlichen Profurators beim Tribunal erter Instanz vor, worin dieser ihn auffordert, die Papiere des Herzogs, als eines ehemaligen diplomatischen Agenten der Franzöfischen Regierung, zu verslegeln, mit dem Bemerken, daß das Jnventarium darüber nur in Gegenwart zweier Beamten des auswärtigen Ministe- riums aufgenommen werden könne, welche ermächtigt seyen, Al- les, was ihnen als nüslih für die Regierung erscheine, wegzu- nehmen und im Archiv des Ministeriums niederzulegen. Hier- auf ließ der Bevollmächtigte der Erbin, obgleich er gegen den Jn- halt des Schreibens protestirce, die Anlegung der Siegel zu; dieses Geschäft wurde erst gestern frúh beendigr.

Die Oppositions-Blätter hatten behauptet, die 500,000 Fr., welche der König bei dem Ausbruch der Cholera in Paris fúr die Unterstüsung der Armen bestimmt hatte, seyen gar nicht aus- hl Die France nouvelle erwiedert hierauf: ¡Diese ganze Summe ist gewissenhaft für ihren menschenfreund- lichen Zweck verwendet worden, und wenn es noch der Beweise hierüber bedúrfte, so würden die Vertheilungen, die damals in den Bureau's des Handels- Ministers stattfanden, hinlängliches Zeugniß dafür ablegen. Außer diesen 500,009 Fr. hat“ die Ci- vil-Liste nahe an 80,000 Fr. beim Ausbruch der Seuche in die Stadt-Kasse gezahit, und es ist bekaunt, daß der Kronschaß noch eine Menge von Unterstüßungen an einzelne Jndividuen verab- reicht hat. Auch werden gegenwärtig eine Menge von Cholera- Waisen auf Kosten des Königs und der Königin erzogen.“

Die Gazette medicale versichert, daß bercits der vierte Theil er Bevölkerung der Hauptstadt die Grippe gehabt hat und glaubt ohne Uebertreibung behaupten zu können, daß hier gegenwärtig über 50,000 Ménschen an diejer Krankheit leiden. Indessen ist dieselbe so leiht und von so kurzer Dauer, daß die N Klassen nicht nöthig haben, in den Hospitälern Pflege zu suchen.

Der Moniteur erklärt die Nachricht des Marseiller Sé- maphore, daß, einem angeblichen Beschlusse des Kriegs-Ministers zufolge, die Französische Gesetzgebung aufhören solle, auf die in der Regentschaft Algier lebenden Franzosen und anderen Euro- päer Anwendung zu finden, für ungegründet; denn da die Fran- zösische Gesebgebung in Algier noch gar nicht bestehe und nur auf speziellen Verfügungen der Regierung beruhe, so sey ein Beschluß, wie der oben angegebene, unmöglich.

Großbritanien und JFrlan d.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 10. Mai. (Nachtrag.) Herr Hume sagte, daß die Orientalischen Angelegenheiten ihm in diesem Augenblicke eben so wichtig, wo nicht wichtiger schienen, als die Angelegenheiten in Westen. Die Politik, welche Großbritanien in Bezug auf die Türkei befolgt habe, sey shwer zu verstehen, und verrathe anscheinend einen Mangel an Umsicht, den nan sih nicht erklä- ren könne. Das Haus habe sich gegen nichts so sehr zu s{üú6en gesucht, als gegen einen Krieg in Europa und gegen das Ueber- gewicht Rußlands im Osten, welches dasselbe jeßt durch die Feh- ler der Britischen Regierung erlangt habe. Ex lenke die Auf- merksamkeit des Hauses auf diesen Gegenstand, weil ihm all- jährlich, wenn er Einwendungen gegen die bedeutenden Statio- nen im Mittelländischen Meere mache, dieselben als nothwendig zur Beschüßung Britischer Jnteressen in jener Gegend geschildert würden. Er wünsche nun vornehmlich zu ecfahten, warum tin der Stunde der Noth, wo eine Britische Macht von Nubtben gewesen seyn dürfte, die Türkische Hauptstadt unbeschüßt geblie- ben sey? Warum sich kein Englischer Gesandter daselbst befun- den habe? und warum keine Flotte in den Dardanellen gewesen sey, die den Vorstellungen, welche er zu machen für nöthig be- funden hätte, Nachdruck hätte geben können? Während Eng- land ôffentlich versichere, daß es sich gemeinschaftlich mit Frank- rcih bemühe, den Frieden in Europa aufrecht zu erhalten , ‘sey es doch seltsam, daß man es dem Französischen Gesandten allein überlassen habe, in Konstantinopel aufzutreten. Der edle Lord sey für die Folgen verantwortlich, welche aus Ereignissen hervorgehen müßten, dic vor wenigen Jahren Europa ohne Zweifel in einen Krieg verwickelt haben würde, er meine das Erscheinen einer Russischen Flotte und einer Russischen Armee vor Konstantino- pel. Er wünsche von dem edlen Lord zu erfahren, ob England gegenwärtig einen Gesandten in Konstantinopel besitze, oder nichi ? Aus einem ihm vorliegenden Nachweise entiehme er, daß in den 14 Jahren vor 1830 die Diplomatie in der Türkei jährlich 3 bis 400,000 Pfd. Sr. gekostet habe. Diese Ausgabe sey als durch- aus nothwendig für die Beschüzung unserer Interessen geschil- dert worden; jebt aber, wo Konstantinopel in Gefahr geshwebt habe, in die Hände der siegreichen Aegyptier zu fallen, sey kein Britischer Diplomat in Konstantinopel gewesen, um die Vorstellungen der Französischen Gesandtschaft zu unterstúben. Er wiederhole seine Frage, wer jeßt Gesandter des Engli- schen Hofes bei der Pforte sey? und wenn es einen solchen gäbe, warum sich derselbe nicht auf seinem Posten befinde? Um dem edlen Lord Gelegenheit zu geben, sih darúber auézusprechen, trage er darauf an, daß dem Hause ein Verzeichniß aller seit dem Jahre 1827 bei der Gesandtschaft in Konstantinopel ange- stellten Personen vorgelegt werde. Lord Palmerston erwie- derte: „Jch habe gegen die Vorlegung des verlangten Verzeich- hisses nichts einzuwenden; ih fann aber dem ehrenwerthen Mitgliede schon jeßt sagen, daß Sir Rob. Gordon, der im Jahre 1827 Botschafter in Konstantinopel war, im Anfang des vorigen Jahres nah England zurückkehrte; daß Sir Stratford Canning, der ihm auf jenem Posten folgen sollte, eine wichtige Mission erhielt, deren \{chleunige Erledigung im Interesse Groß- und daß Loxd Ponsonby an seiner Stelle nach

M, 17 I l R D T L E

Konstantinopel gesandt worden is, wo er si jeßt befindet, und schon früher eingetroffen seyn würde, wenn sich nicht der Ueberfahrt einige Schwierigkeiten in den Weg gelegt hätten. Während jener ganzen Zeit is aber ein Gesandtschasts-Secretair in Konstantinopel gewesen, der mit großer Klugheit und Um- sicht gehandelt hat, und dessen Verfahren von der Regierung durchaus gebilligt worden ist. Jch kann nicht umhin, zu bemer- fen, daß ich mich in diesem Augenbli in einer für ein Mitglied des Kabinets höchst seltsamen Lage befinde; denn nachdem mir das ehrenwerthe Mitglied für Essex den Vorwucf gemacht hat, daß ich mi zu sehr in die Angelegenheiten anderer Staaten ein- mische, sehe ih mi jeßt dem Tadel des ehrenwerthen Mitgliedes für Middlesex ausgeseßt, der der Meinung is, daß ih mic) in die Türkischen Angelegenheiten zu wenig eingemischt habe. Es ist allerdings ein kleiner Unterschied zwischen den beiden gegen ml vorgebrachten Anklagen. Die Regierung wird von der einen Seite getadelt, daß sie sich in Angelegenheiten vor ihrer eigenen Thúr, bei welchen die Sicherheit des Reiches betheiligt war, eingemischt, und dies auf der andern Seiie bei Angelegen- heiten unterlassen habe, die sich am anderen Ende von Europa zUtragen, und die, so wichtig sie auch seyn mögen, uns doch nicht so nahe berühren, als die Holländischen Ängelegeiheiten. Das ehrenwerthe Mitglied hat gefragt, wo sich unser Gesandte, und wo sih unsere Flotte befunden habe? J will die Frage beantworten. Unser Gesandter war auf dem Wege (Gelächter); aber der Legations - Secretair war auf seinem Posten. Wenn das ehrenwerthe Mitglied mich frägt, wo unsere Flotte war, so wäre ich geneigt, ihn zu fragen, wo sie seyn würde, wenn sein An- trag, die See-Truppen um 7000 Mann zu vermindern, durch- gegangen wäre? Jch wüßte nicht, wie unsere Flotte, so redu- cirt, irgend einen Plan entweder der Gewalt ‘oder der Einmi- hung hätte ausführen können. Jch kann dem Hause die Ver- sicherung geben, daß die Regierung den Ereignissen in Asicn, oder vielmehr im Osten von Europa, ihre ganze Aufmerksamkeir geschenkt hat, und es wird sih später zeigen, daß sie es nichk an Schritten hat fehlen lassen, um die Gefahren, wit dencn jene Ereignisse drohten, abzuwenden. Wein die Zeit ge- fommen seyn wird, wo die Minister sich ohne Nückhalt üver die Orientalischen Angelegenheiten aussprechen können, dann wird das Haus ihnen das Zeugniß nihcht versagen können, daß sie ihre Pflicht gegen das Land in ihrem ganzen Umfange erfüllt haben.“ Herr A. Baring sagte7 daß, obgleich es widersprehend klingen möge, er doch be- haupten müsse, daß die Regierung sich an einem Orte zu viel, an dem andern zu wenig eingemisht habe. Es sey zwar kein Grund zu vermuthen, daß der edle Lord seine Pflicht 1n Bezug auf die Türkei verleßt habe, aber wenn so wichtige Ereignisse bevorständen, wie man sie schon seit einiger Zeit im Often be- fürhtet habe wenn Rußland seine Floite und seine Urmee nah Konstantinopel sende und wetin Frankreich dem Sultan vorschreibe, was er thun solle dann sey es nit genügend, dem Hause zu sagen, daß einer unserer Botschafter sich auf dem Wege nach Konstantinopel, und ein anderer sich auf dcm Wege von dorther befinde. (Hört, hört! und Gelächter.) Die Fortschritte und das wahrscheinliche Resultat der Aegypti- schen Jnvasion wären seit Monaten bekannt und vorausgesehen gewesen; und bis jet sey noch nicht auf genügende Weise erttárt worden, warum England keinen Gesandten in Konstantinopel gehabt habe. Lord Palmerston entgegnete \{licülich : ¿Lord Ponsonby wurde einen Monat in Neapel aufgehalten, weil die Sregatte, welche ihn nah Konstantinopel bringen sollte, widriger Winde halber nicht in die Bucht von Neapel einlaufen konnte.‘ Herr Hume nahm seinen Antrag zurück, bemerkte aber, daß die Erklärung des edlen Lords keinesweges genügend geivesen sey.

London, 11. Mai. Dem Morning-Herald zufolge, ist das erledigte Amt eines Unter-Staats-Secretairs für Jrland dem älteren Herrn Abercrombie angeboten worden, der jedoch die Stelle abgelehnt haben sell.

Columbien, Mexiko, Chili, Buenos-Ayres und Guatimala sind in diesem Augenblick für Anleihen in England 17,497,000 Pfund Sterl. an Kapital und 4,597,000 Pfd. Sterl. für rüc- ständige Interessen s{uldig. Der Preis, zu welchem alle diese Anleihen kontrahirt wurden, ist verschieden, im Durchschnitt aber 82 pCt., so daß für 17,497,000 Pfd. Sterl. in Bonus 13,000,000 Pfd. Sterl. Geld gegeben worden it. Der gezen- wärtige Durchschnittspreis dieser Bons ist 22 pCt., sie würden daher beim Verkauf nur 3,380,000 Pfd. Seer!. liefern, und sich dadurch ein Verlust von 10,000,000 Pfd. Sterl. , oder mit den rúckständigen Interessen ein Total-Verlust von 14 15 Miltionen Pfund, ergeben.

Getraide-Durchschnittspreise in vergangener. Wo che.

chentl. Sechswöchentl, Weizen 53 Shill. 5P. 53 Shill. 5P. GOcie 20.0 B E Hafer 17 ¿ —_— 16 ; L e 99 Q Roggen 31 : 2 oi - 5 9 ¿ Y ; Bohnen 30 O e Erbsen 29 O Q. 4 22 Q

oll

33 Shill. 8 P.

Niederlande.

Aus dem Haag, 12. Mai. Die Staats-Courante findet sich gu der Berichtigung veranlaßt, daß der auf der Land- straße bei Leyden gefundene vertvilderte Mensch, dessen Schicksal angeblih viele Aehnlichkeit mit dem von Kaspar Hauser haven sollte, ein armer Geisteskranker sey, der durch eigenes Verschul- den in- den beklagenswerthen Zustand gerathen, in welchem er gefunden worden.

Vorgestern Abends

ereignete sich im hiesigen Holländischen Theater dex Unfall, daß

furz vor Beendiguna des Schauspiete