1833 / 172 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Königstädtisches Theater.

Sonnabend , 22. Juni. Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Bôse Rathschläge, Melodrama in 6 Abtheilungen von Friedrih Genée.

Sonntag, 23. Juni. Zum erstenmale: Das große Aben- teuer, Posse in 1 Akt, nach Scribe, von Th. Hell. Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in Z Akten. Darm folgt: Die Nasenharmonika. Zum Beschluß: Der Ecken- steher Nante im Verhör.

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 20. Junt 4833. Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 15 Sgx., auch 1 Rthlrx. 11 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 6 Sgr. 3 Pf.- auch 23 Sgr. 9 Pf. ; Hafer: 4 Rthlr., auch 26 Sgr. 3 Pf. Einge- gangen sind 163 Wispel 12 Scheffel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rtblr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rihlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 1067 Wispel 10 Scheffel. Mittwoch, den 19. Funi 1833. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 NRthlr.; der Centner Heu 1 Nthlr. 5 Sgr., auh 29 Sgr. Branntwein-Preise vom 12. bis 18. Juni 1833. : Das Faß von 200 Quart nah Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter: Korn - Branntwein 20 Rthlr., auch 18 Rthlr. 15 Sgr. ; Kartoffel-Branntwein 15 Rthlr., auch 14 Rthlr. 15 Sgr Kartoffel-Preise vom 13. bis 19. Juni 1833. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 7 Sgr. 6 Pf.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats-Zeitung, S. 707, Sp. 2, Z. 2, statt „„Anklag‘/ lies „Anklang“.

Neueste Nachrihten.

Paris, 15. Juni. Der König, die Königin und die ge- sammte Königliche Familie kamen gestern zur Stadt, speisten in den Tuilerieen und kehrten demnächst nah Neuilly zurück.

Jn der vorgestrigen Audienz des Fürsten Suzzo überreichte derselbe dem Könige sein Kreditiv als außerordentlicher Gesand- ter und bevollmächtigter Minister des Königs von Griechenland.

Nachrichten aus Madrid vom 7ten d. M. zufolge, welche die hiesigen Abendblätter mittheilen, war die Gemahlin des Jn- fanten Don Franz de Paula am 5ten von einer Infantin glücck- lich entbunden worden. Der Jnfant Don Sebastian war aus Portugal nach Madrid zurückgekehrt.

Lord Granville wird in einigen Tagen aus London hier zu- rúckerwartet.

Zu Anfang der gestrigen Sißung der Deputirten-Kam- mex äußerte sich im Saale eine ungewöhuliche Bewegung ; zahlreiche Gruppen bildeten sich am Fuße der Rednerbühne und man schien sich sehr eifrig úÚber das in das Budget des Kriegs- Ministeriums eingeschaltete, von der Budgets - Kommission aber gestrichene“ Kapitel in Betreff der Befestigung der Hauprstadt zu unterhalten. Der Marschall Lobau, der die Tages zuvor ab- gebrochene Debatte über jenes Budget fortseßzte, benußte diese Gelegénheit, um die Angriffe, die sch an diesem Tage Herr von Bricqueville gegen den Kriegs- Minister erlaubt, zurúck- zuweisen, wobei er zugleih ausdrüklich verlangte, daß die

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von diesem Deputirten gehaltene Rede in das Protokoll der Sibung nicht mit aufgenommen werde. Herr Sal- verte widerseßte sh diesem Antrage. Er sey úberzeugt, äußerte er, daß Herr von Bricqueville kéine von seinen Aeuße- rungen zurücknehmen werde; ändèrerseits sey der Vorschlag des Herrn Lobau eben so sehr der Rede- Freiheit, ‘als dem Kammer- Reglement zuwider. Kaum hatte Herr Salvèrte seinen Vor- trag beendet, als Herr von Bricqueville in den Sâal trat, Der Marschall Soult war noch-abwesend. Herr Martin vom Nord- Departement sprach sih ganz in dem Sinne des Marschalls Lo- bau aus. Zwar, fügte er hinzu, gestatte ihm das Reglement der Kammer nicht , den Antrag des Marschalls zu unterstüßen ; da- gegen aber verlange er, daß dessen Rede ausführlich in das ‘Pro- tokoll eingerückt werde und daß die Kammer, um dem Kriegs-Mini- ster die nöthige Genugthuung zu gewähren, die Angriffe des Hrn. von Bricqueville laut mißbillige. Leßterer wollte jeßt noch selbst zu seiner Vertheidiguug auftreten, der Präftdent kam ihm {tndessen mit der Erklärung zuvor, er sey überzeugt, daß Herr von Bricque- ville selbst nicht die Absicht gehabt habe, den Marschall Soult, dessen Leben eines der rußmwürdigsten in Frankreich sey, persôn- lih anzugreifen. Herr von Bricqueville fand sich hierdurch und durch das Zureden der in seiner Nähe sizenden Deputirten ver- anlaßt, seinen Plaß zu behalten, und der obige Antrag des Herrn Martin ging ohne Widerspruch durch. Jm ferneren Verlaufe der Berathungen über das Budget des Kriegs-Ministeriums er- litt das l14te Kapitel (Jngenieur- Materiai 12 Mill.) nach dem Vorschlage der Kommission eine Reduction von 80,000 Fr. Jebt kam das 15te Kapitel an die Reihe, worin vorläufig 2 Bill. Fr. für die Befestigung der Hauptstadt verlangt werden. Die Kommission hatte, wie bereits oben erwähnt, auf die Streichung dieses Kapitels angetragen, indem der beregte Gegenstand nah dem Beschlusse der Kammer in einem be- sonderen Gesebe Plaß finden solle. Herr Larabit gab seine Verwunderung darüber zu erkennen, daß, ungeachtet dieses Beschlusses, und obgleich zu den Festungswerken noch kein Sou bewilligt worden, die Arbeiten an denselben nichtsdestowe- niger schon begonnen hätten. Eer wolle nicht hoffen, fügte er hinzu, daß man das 14te Kapitel auf das 15te úbertragen werde. Der Königliche Commissair, Herr Martineau, erwiederte, daß die Regierung nicht gesonnen sey, ohne ein besonderes Ge- seß irgend einen Fonds zur Befestigung der Hauptstadt anzu- weisen. Als es hierauf zur Abstimmüng kam, wurde das obige 15te Kapitel fast einmüthig verworfen. Außer den Mini- stern stimmten etwa nur 4 oder 5 Deputirte für die Annahme desselben. Unmittelbar darauf trat der Kriegs - Minister in den Saal. Die übrigen Kapitel gaben zu keiner weiteren Debatte

mit jenen Bauten schon jeßt vorzuschreiten, ohne daß no

Anlaß und wurden mit den von der Kommission beantragten |

Ersparnissen angenommen, wonach das ganze Budget des Kriegs- Ministeriums sich jeßt auf 220,371,247 Fr. stellt. Füúr die Pulver- und Salpeter: Fabrication wurden überdies 3,475,595 Fr. bewilligt. Nachdem der Handels-Minister verschiedene Geseß- Ent- würse von örtlichem Interesse vorgelegt, sollte nunmehr der Total - Betrag des ganzen Ausgabe - Budgets konstatirt und dar- über mittelst Kugelwahl abgestimmt werden. Zuvor berath- schlagte indessen noch die Versammlung über 2 Zusa6- Artikel, wonach 1) die Deputirten , die zugleich Beamte sind, mit Aus- nahme der Minister, während der Dauer der Session kein Ge- halt beziehen und 2) die Minister kein anderes Einfommen, als

das mit ihrem Minister- Posten verbundene Gehalt beztehen |

sollten. Beide Anträge wurden verworfen.

Das Auégabe- |

Budget beträgt jest 981,983,478 Fr. , wozu noch 301 Millio- |

nen zu den öffentlichen Bauten kommen. Eben sollte die Ab- stimmung darüber beginnen,' als noch Herr Laurence das Wort verlangte und sich ausdrücklich darüber beschwerte, daß

|

die Festungsbauten von dem Kriegs-Minister in Entreprise geben worden, noch ehe die Kammer Fonds dafür bewig habe. Der Handels - Minister erwiederte, die R, rung könne, ohne ihre Pflichten zu verleßen, auf die Mi, zur Vertheidigung der Hauptstadt niht verzichten. Der 9 sitions-Partei genügte diese Antwort nicht; vielmehr machte dem Minister bemerklich, daß von einer Verzichtleistung gar keine Rede sey; die Kammer habe bloß eine Vertagu,

Allge

Preußische Staats-Zeitung.

——

beschlossen und nah einem solchen Beschlusse sey es unschigh, s i Sou dazu bewilligt worden. Nach einer sehr ausführlich I 172. batte, die durchaus zu keinem Resultate führte (und auf die, morgen noch einmal zurückkommen werden), wurde zur Tagesord geschritten und das Ausgabe-Budget mit 237 gegen 94 & men angenommen. Am Schlusse der Sißung eröffnet Kammer noch die Debatte über den Geseß - Entwurf wegen Elementar - Unterrichts. Nach der Annahme des lsten Y wurde die Fortsezung der Berathung auf den folgenden | verlegt, wo man sih zugleich mit ber Proposition der Hi von Schonen und Debelleyme in Bezug auf die Gläubiger die Pensionairs der ehemaligen Civil-Liste beschäftigen wolli

Jn Bezug auf das gestern früh zwischen dem Sohne Marschalls Soult und dem Obersten von Bricqueville sg habte Duell haben die Sekundanten heute den nachste S

Bericht in die öffentlichen Blätter einrücken lassen : „Da die d ten Angriffe des Herrn von Bricqueville gegen den Kriegs, Amt li ch e Na ch ri ch ten Kronik des Tages.

nister es dem Marquis von Dalmatien als unerläßlich hatte | Der Justiz - Kommissarius Schmidt zu Tangermünde ist

scheinen lassen, Satisfaction deshalb zu verlangen, o fand sy Morgen im Boulogner Gehölz ein Duell zwischen beiden Geg

gleicher Eigenschaft an das Land - und Stadtgericht zu See- isen in der Altmark verseßt worden.

statt, die den Degen zur Wasfe gewählt hatten und Kampf begannen, der über 10 Minuten dauerte. Her Abgereist: Der Fürst zu Lyn ar, nah Drehna.

Dalmatien, der bei einer Bewegung einen Fehltritt machte, ÿ rúcklings zu Boden. Sofort reichte Herr von Bricquevlle die Hand und half ihm wieder auf. Der Kampf begatn h, auf von Neuem. Diesmal verwickelte sich der Degen deg Hi von Bricqueville nah mehreren Gängen in den seines Geg und entfiel ihm. Herr von Dalmatien hob denselbeu auf y gab ihn seinem Gegner zurück. Nach einer kurzen Fh die ein so lebhafter Kampf nöthig machte, begin jy Kampf zum drittenmale; beide Gegner stürzten sich auf iw, und es kam bald dahin, daß sie handgemein wurden. J ser Lage warfen die Zeugen sich zwischen sie, und erklärt, sie als Ehrenmänner die Fortsezung eines so hartnäckigen Gi nicht zugeben könnten. Die beiden Kämpfenden unter sich dieser Entscheidung und trennten sich, nachdem sie sih seitig Beweise der Achtung gegeben.

(Gez.) Der Marschall Clauzel. Jacquemi

Zeitungs-Nachrichten.

Ula id.

Frankrei,

Paris, 15. Juni. Die Königl. Familie wird in den ersten jen des kommenden Monats das Schloß in St. Cloud bezie- und die Königin zwischen dem 15. und 20. Juli mit den nzessinnen Se V Clementine nah N reisen, : us der Debatte Über die um die Hauptstadt anzulegenden C. Bacot. Excelmans. ungswerke, welche Herr Laurence in S gestrigen Sikuha der Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. jutirten-Kammer vor der Abstimmung über das Einnahme-Bud- cour, 104. 25. 3proc. pr. compt. 78. 15. fiu cour. 7 erneuerte, holen wir noch Folgendes nah. Herr Laurence 5proc. Neap. pr. compt. 91. 80. fin cour. 92, —, f ain mit der Bemerkung, es gehe aus den Aeußevungen Span. perp. 79. Z3proc. do. 474. S5proc. Belg. Anl. §4, Königl. Kommissarius hervor, daß die Regierung aus kei- uam andern Fonds, als aus demjenigen, der fúr diesen besonderen Frankfurt a. M., 18. Juni. Oesterr. 5proc. Metall, (ck bewilligt werden möchte, Summen zu der Befestigung 961, proc. 874. 87%. 21proc. 521. 1proc. 23. G. E Paris hergeben könne und werde; ein solcher besonderer Acrien 1523. 1521. Part.-Obl. 1374. 1367. Loose zu 100

ds sey aber eben von der Kammer, wenigstens vorläufig, 1934. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 901. 90. Poln, (beigert worden; wie komme es also, daß man durch 592. G. htlihe Anschlag- Zettel schon jest in ganz Paris die Ar- en und Lieferungen für den Bau von fünf Forts als Entre- } ausbieter lasse? Man müsse sich um so mehr über dieses ahren der Regierung wundern, als es noch sehr ungewiß sey, die Kammer überhaupt das Systein der einzelnen Forts billi- und ob diéselbe im Laufe der gegenwärtigen Session noch legenheit finden werde, sich darüber auszusprechen? Der Zu- ag sey bereits. für vier Forts erfolgt, und zwar 2, 4, 5, ja

Redacteur Cottel.

Gedruckt bet A. W. Hapyx

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Bekanntmachungen. Obrigkeitlihe Vorladung.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuß Auf ehrerbietigsen Antrag des Canzleiraths Müller

{u Schwerin, qua Procuratoris Serenissimi, verden l alle diejenigen, welche an des Allerdurchlauchtigsten| zen Auégabe genügt worden.

ishen St

der revidirtenauch die alte, und zugleich eine vergleichende| den Schristsgelehrten, Claude Lorrein Annunci Darstellung beider zu besien , if in der gegenwärti: |und die Einschiffung der Königin von Seba. Demnächst stud darín

ar 7 pCt. höher, als der ursprüngliche Saß der Regierung desen, und nur bei einem einzigen Fort sey unter diesem be zugeschlagen worden. Es zeige von einer großen Gering- kung der Vorrechte der Kammer, wenn das Ministerium dergleichen Dinge erlaube, ohne dieselbe befragt zu haben. r Thiers erwiederte hierauf: „Jn Abwesenheit des Kriegs-

aaten.

Hogarth part 3, VVaverley Portraits No. 7, W

Beim Ae JO A m Vetmit in Seintierung gte, s die Meleltun en aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preië für den ganzen Umfang der Mo i f 2 Rthlr s Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesendet wied, / I PONgn e guf 2 N hitten, die Bestellungen bis spätestens den 30sten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem ¿ Blattes eine Unterbrechung erleidet und niht sämmtlihe Nummern vom Anfange des Quartals àn nachgeliefert werden können Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß die mit dem 11. Juli d. F. eintretende Veränderung in der Abfertigung der Schnell-Post nach Preußen und Rußland mnerstag, statt, wie bisher, um 2 Uhr Nachmittags , hinführo erst um 6 Uhr Abends von hier abgeht, es der Redaction möglich machi, die an diesen be hybefdrdern , so daß unsere Jnteressenten auf jenem ganzen Course das Blatt künftig noch bedeutend früher als bisher erhalten werden

E E E E E E E E E E E T L É L ELL E I E LE E E E L E E E E E S

Da die verehelichte Ohle, Marie geborne Siebert, gegen ihren Ehemann, den sich im Jahre 1822 von hier entfernten Bereiter Carl Heinrich Ohle, welcher angeblich in Diensten des Herrn Generals vou Tauenzien gestanden und wegen anderweiten Unter- fommens nah Warschau gehen wollen, wegen böslicher Verlassung, auf Ehescheidung bei uns angetragen hat, so fordern wir denselben auf, sich binnen 6 Monaten, und spätestens in dem auf den 22. Juli 1833, Vormittags um 10 Uhr, in der Gerichtéstube des Stadtgerichts, im dritten Stockwerke, vor dem Herrn Justiz-Rath Maerker, in Person oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihm die Herren Justiz - Kommissarien Steh und Land- Gerichts - Rath Bauer vorgeschlagen werden, zu mel- den, und seine Gerechtsame wahrzunehmen, widrigen- falls die bosliche Verlassung für zugestanden geachtet, die Ehe getrennt und er für den shuldigèn Theil er- Flärt werden wird.

Berlin, den 4. Januar 1833.

Civil- Deputation des Königl. Stadt- gerichts hiesiger Residenzien.

Edietal-? Cttation.

Auf den Antrag ihrer Verwandten werden nachfol-

gende Personen als:

1) der am 3. Februar 1769 zu Herrnproisch geborne, im Jahr 1800 als Schiffersknecht weggegangene und ‘seitdem nicht zurückgekehrre Carl Gottlieb Barnowsfy, i

2) dexr am 2. August 1778 zu Polnisch Neudorf ge- borne, im Jahre 1799 als Uhrmachergeselle von Breélau ausgewanderte Iohann Gottfried Bursian, welcher sit dem Jahre 1813, zu welcher Zeit er sich hinter Mosfau befunden haben soll, keine Nach- riht von sich gegeben hat, und

3) der am 4. März 1766 zu Meleschwiß geborne Brau- fnecht Franz Koschlick, welcher sich vor etwa 40 Jahren von seinem Geburtsorte entferut, und sei dieser Zeit keine Nachricht von si gegeben hat

so wie deren etwanige Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, bis zu oder spätestens in dem auf den 5. Juli 1833, Vormittags um 10 Uhr, anberaumten Termine in dem Geschäftelocale des un- terzeichneten Gerichts vor dem Herrn Referendar von Gellhorn entweder persönli oder s{riftlich sich zu melden, widrigenfalls dieselben für todt erflärt, und den geseßlichen Erben ihr Vermögen verabfolgt wer-

den wird. “Breslau, den 26. October 1832.

Königl. Landgericht.

Landsherrn Königliche Hoheit aus Handlungen des Stadtgerichts zu Röbel aus der Zeit, während welcher der weiland Advocat Voß daselbst das Stadtrichter-Amt befleidet hat und aus den Handlungen des lesteren | als dortigen Steuer-Einnehmers Entschädigungs- oder andere Ansprüchê- machen zu können vermeinen, pe- remtorie hiermit geladen: am 10. Septembec d. J., Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Großherzoglicher Justiz-Canzlei zu erscheinen, und solche ihre Ansprüche!| sub praejudicio pro omni der Auferlegung eines ewi- gen Stillschweigens speciell und bestimmt anzumelden. Gegeben Güftrow, den 18ten Mai 1833

Großherzoalich Mecklenburgische zur Justiz - Canzlei

Allerhöchstverordnete Direktor, Vice-Direftcor

und Nâthe. : W. v. Meding.

(L. S.) G. Brandt.

In Schöneberg in der Trainir- Anstalt stehen 22 Vollblut-Pferde und 10 Halbblut-Pferde zum Verkauf; die Pedegrees der Vollblut-Pferde, unter denen viele von der allerbesien Abstammung sind, können von den Kaufliebhabern dort eingesehen werden. Besonders aber muß auf den Vollblut-Heng#î Halston, geboren 1825 vom Banker u. d. Olivetta (Engl. Gen.- Gef.-

ait allein die unterm 14. Juli 1832 Allerhöchften | verley historical Illustr. No. 1 2,

Orts genehmigte Zusammenstellung der nachträglicheu Bestimmungen, durch welche die alte Städte-Ordaung seit ihrer Bekanntmachung erzanzt und erläutert wor- den, sondern auch die reglementmäßigen und anderen Verfügungen enthalten, durch welche die Zweifel der Behöôrden über die Auslegunz und Anwendung des Besezes in einzelnen Fällen beseitigt worden. Somit wird also Allen, die an der Kommunal - Verwaltung ein Interesse haben oder nehmen, ein vollsländiger Unterricht in die Hande gegeben.

Durch alle Buchhandlungen if die folgende gemein- nüßige Volfksschrift zu erhalten, in Berlin durch C. F. Amelang Brüderfiraße 11:

Gesundheit und Krankheit. Ein diatetish- medicinishes Handbuch für alle Stände, von De. G. Fr. Mo.

Zweite, stark vermehrte und verb. Ausgabe. gr. 8vo Hannover. 1 T' lr. 10 sar.

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Buch Vol. IIl. pag. 283) aufmertsam gemacht wer- den, indem derselbe sih durch seine Leistungen auf’s Höchste ausgezeichnet hat, besonders in einer Weise, | wie es dem Bedürfniß auf dem Continent vorzüglich | zu entsprechen scheint, da er sich so lange auf der Bahn erhielt, und in vielen Rennen auf lange Dé- ftance mit s{werem Gewicht siegte. Derselbe lief von seinem 2ten bis 7ten Jahre 44 Mal, worunter er 22 Mal Sieger blieb. h G. Lichtwald.

Literarishe Anzeigen.

Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 29, if so eben erschienen und daselbft, so wie in allen Buch- handlungen zu haken: i

Oie alte und revidirte

Preußische Städte-Ordnung,

mit allen, Aber dieselben bis ins Jahr 1832 erlajsenen, ergänzenden und erläuternden Bestimmungen; nebst einer Zusammenstellung beider Städte-Orduungen nah ihren Abweichungen von Paragraph zu Paragraph. Bon A. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrathe. Fünfte vermehrte Ausgabe. geh. Preis 1 Thlr. Dem vielseitig ausgesprochenen Wunsche des Publi- fums in einem und demselben Werke neben der alten

Heilkunde,‘ welche wörtlich lgutet: ¿Man sieht es dem vorliegenden Werke an, daß der Verfasser desselben keine andere Absicht hatte als nüßlih zu werden, und das if ihm gewiß gelunaen. Wenig Worte, aber viel Sachen, kurz, deueclich, eindringlih vorgetragen, Herausheben des Wichti- gen, überall Vermeiden des dem Nichtarzte Un- ugen oder gar Schädlichen, was man ín so vielen populair-medicinischen Schriften findet fast im-

mer Vermeiden des Unverständlichen das sind Vorzüge, welche das Buch einem Jeden empfehlen müssen.‘/

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Potsdam, den 23. März 1832.

Königliche Negierung,. Abtheilung für die Kirchenverwaltung u. das Schu

(E

Im Auftrage des Königl. Ministerü der Geifl i Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten U wir auf das von dem Rektor Vorindaum zu} hagen herausgeaebene Lehrbuch der Brandenbl 4 Preußischen Geschichte, von welchem bald eine if Auflage erscheinen wird, hierdurch aufmerk 1 empfehlen dasselbe den Schulvorftänden und id so wie allen Freunden der vaterländischen Gesch!

Coblenz, den 8. September 1832.

Gallery of 6

le, den Kontrakt

isters will ih an seiner Stelle die Ansichten der Regierung r die vorliegende wichtige Frage entwickeln. Die Regierung es für ihre Pflicht, auf der Nothwendigkeit zu bestehen, Hauptstadt Frankreihs in einen festen, militairischen nft zu verwandeln, von welcher Art auch das System seyn ), das dabei befolgt werden soll. Die Regierung will bei er Sache durchaus nichts der Prúfung der Kammer entzie- ; sie wird derselben vielmehr das ihr am angemessensten er- inende Syst:m vorlegen und eine regelmäßige Diskussion dar- t herbeiführen. Die Frage aber, welches System das beste wird von den Männern von Fach richtiger gelöst werden, von einer geseßgebenden Versammlung. Die Kammer selbst hon lange den Wunsch geäußert, daß die Armee herabge- werden möchte, damit die Abgaben vermindert werden könn- geschieht dies aber, so ist es unumgänglich nôthig, diese Art Lúke dur Festungswerke zu ergänzen. Unter diesen Umstön- hat es der Kriegs: Minister am Ziele seiner ruhmvollen Laufbahn seine Pflicht gehalten, der Kammer ein vollständiges, auf eine

erve in Friedens - Zeiten gegründetes Vertheidigungs - System |,

Ulegen. Er hat dies in einem Berichte an den König ge- und die Besestiaqung von Paris is ein Glied dieses allge- un Systems, dessen Theile in der genauesten Verbindung einander stehen. Wir hätten \{chon zu Anfang der heuti- Sizung gewünscht, daß diese Frage von Ihnen erörtert ven wäre; um indessen die Debatte nicht zu verlängern, ha- wir in die Vertagung der Sache gewilligt; zugleich muß ih bemerfen, daß es die Absicht der Regierung is, von den der Kammer bereits bewilligten Fonds Gebrauch zu machen. enfalls wird man einsehen, daß unter den Mauern

Paris Arbeiten nôthig sind und dazu sollen die 8 verwendet werden. Die Regierung kann, ih wie- le es, die Befestigung der Hauptstadt, die mit der

eidigung von ganz Frankreich und mit der Reduction der ee genau im Zusammenhange steht, nicht aufgeben, wohl in die Vertagung der Disfussion auf kurze Zeit willigen.“ Oberst Lami machte Herrn Laurence bemerklich, daß die der Militair-Behörde mit einigen Bau - Unternehmern abge- senen Kontrakte nicht für ein bestimmtes System von Fe- gôwerken, fúr Forts uud dergleichen, sondern nur fär be- inte Mauer- oder Erd-Arbeiten und zwar nah dem Kubik- „abgeschlossen worden seyen, so daß die Regierung statt eines s, eben so gut eine Kaserne, ja selbs eine Kathedrale wúrde

ên können. Ohnehin wären jene Kontrakte mindestens auf

nd hôchstens auf 10 Jahre abgeschlossen und. es stehe dahe ' r

egierung vollkommen frei, wenn sie nach L e Jahren die gedachten Arbeiten nicht fortsegen lassen ohne Entschädigung der Unternehmer

9Angig zu machen Menn ‘die Regierung im vorliegenden

Berlin, Sonntag den 23 Juni

Er: S S É R 62g EyI

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Falle die Kontrakte zu höheren als den ursprünglich angeseßten Preisen abgeschlossen habe, so komme débdleicven bi fen Liefe: rungs-Kontrakten vor. Diese Erklärung genügte indessen Herrn Laurence keinesweges; er berief sich Ne darauf, daß in den erwähnten Anschlag - Zetteln das von der Kammer noch nicht ge- nehmigte System der einzelnen Forts als feststehend vorausgesebt und sogar die Stelle, wo die fünf Forts gebaut werden sollten, genau bezeichnet werde, so daß, wenn die Kammer späterhin jenes System verwerfen sollte, das von dem Ministerium bereits darauf verwendete Geld rein verloren seyn und die Ausgabe nur auf ungesebßliche Weise würde gedeckt werden können. Herr Thiers wurde hierdurch veranlaßt, seine obige Erklärung fast mit denselben Worten zu wiederholen, und hinzuzufügen, daß das Ministerium einstweilen die Ueberschüsse, die von dem diesjährigen Budget ohne Zweifel übrig bleiben würden, zu den Festungs-Arbeiten verwenden wolle. Dessenungeachtet nahm Herr Arago die Frage ganz so, wie sie von Herrn Laurence gestellt worden, wieder auf; er bemerkte, daß der Handels-Minister die- selbe nur ungenügend gelöst habe, und verlangte die möglichst baldige Eröffnung der eigentlichen Debatte über diesen Gegen- stand, damit die Ansichten für und wider die einzelnen Forts sich vollständig aussprechen könnten. Als der General Demarçay hervorhob, wie unpopulair das System der einzelnen Forts sey, die man allgemein als neue, für die Unterjohung von ‘Paris be- stimmte, Bastillen betrachte, entgegnete der Minister, es sey fast ein findischer Verdacht, der Regierung dergleichen Pläne zuzumuthen; die Mehrzahl der beabsichtigten Forts werde über Kanonenschußweite von der Hauptstadt entfernt liegen, und die auf den Anhöhen von Montmartre und Belleville zu er- bauenden Forts, die beiden einzigen Paris dominirenden Punkte, wärden nach der Stadtseite zu offen bleiben, damit von dort aus keine Kanonen gegen die Stadt gerichtet werden könnten. Uebri- gens könne keine Regierung sich durch Forts und Bastillen ge: gen ein aufrührerisches Volk \{üútzen. Das Ministerium werde in dieser Sache von dem einzigen Wunsche geleitet , dem Lande nüslich B seyn, und stütze a dabei auf die Autorität zweier großer Männer, Vauban's und Napoleons, die Beide die Befe- stigung von Paris fár nothwendig gehalten hätten. Als hier- auf mehrere Redner, worunter die Herren Arago, Jousselin und v. Tracy, das Wort virlangten, bemerkte der Präsident, daß es unnöthig seyn würde, diese Debatte noch länger fortzu- seßen, da dieselbe durch eine blóße Frage des Herrn Laurence veranlaßt worden und also gar niht zur Abstimmung zu brin- gen sey, nachdem die Kammer bereits zu Anfang der Sikung den verlangten Kredit von 2 Millionen verworfen habe.

Der Courrier français will wissen, der Marschall Soult habe nah dem vorgestrigen Angriffe des Herrn von Bricqueville seinen Abschied verlangt, sih indessen durch seine Kollegen und den König bewegen lassen, zu bleiben. Hierauf sey verabredet worden, ‘ihm durch die Rede des Marschalls Lo- bau eine Art von Genugthuung zu verschaffen, da er erklärt habe, feinen Fuß wieder in die Kammer seßen zu wollen, bevor er nicht von der Majorität ein Zeichen des Beifalls erhalten. Nach der Rede des Marschalls Lobau hätten sámmtliche Minister den Sibungs - Saal verlassen, um den Marschall Soult zu holen, der hierauf in den Saal eingetreten sey, ohne das gehoffie Zeichen des Beifalls zu empfangen. Das Journal des Débats enthält einen apologetischen Ärti- kel zu Gunsten des Marschalls Soult, worin es bemerkt, der gestrige Tag sey für denselben ein glücklicher gewesen, denn er habe die Erfahrung gemacht, daß sein Sohn seines Namens würdig sey, und in der Deputirten-Kammer seyen ihm als Con- seils- Präsidenten und Veteranen der Armee Beweise des Ver- trauens und der Achtung zu Theil geworden.

Dem Constitutionnel zufolge, wird die Deputirten-Kam- mer nächsten Mittwoch oder Donnerstag ihre Arbeiten beendigen und die Pairs-Kammer sich beeilen, das Budget mit dem Amen- dement der Wahl: Kammer, wonach die dem Konkordate zuwider errihteten Bisthümer allmälig wieder eingehen sollen, so sehr dieses Amendement auch dên Ansichten der Mehrzahl der Pairs widerstrebt, anzunehmen, weil es unmöglich seyn würde, die Deputirten länger in Paris zurückzuhalten.

Um den ministeriellen Deputirten bei ihrer Rückkehr in die Witte ihrer Kommittenten die Unannehmlichkeit der Spottmu- siken zu ersparen, hat der Großsiegelbewahrer an die Gerichte und der Kriegs-Minister an die Präfekten und Militair - Chefs Rundschreiben gerichtet, worin sie die genannten Behörden an- weisen, jeden Versuch einer Spottmusik als den Beginn eines Volks - Auflaufs zu betrachten und sofort nah den geseßlichen Aufforderungen zurn Auseinandergehen Gewalt gegen die zu je- nem Zweck versammelten Personen zu gebrauchen.

Eine außerordentlihe Menge von Neugierigen war gestern auf dem Stadthause zugegen, als die Befestigungs-Arbeiten dort den mindestfordernden Unternehmern zugeschlagen wurden. Ein Journal erzählt, ein ebenfalls anwesender Deputirter habe ge- äußert: „Sie verkaufen das Bärenfell, noch ehe sie den Bären erlegt haben.“

Der Assisenhof in Nantes hat ohne Mitwirkung der Jury Herrn von Puysieux wegen seiner Theilnahme an den Unruhen in der Vendée in contumaciam zum Tode verurtheilt und seine Güter unter Sequester gestellt.

Der Königl. Gerichtshof von Montpellier hat die Unter- suhung über dis am 2e d: M: dort pyorgefallenèh Unruhen begonnen:

1833.

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Großbritaniens und Jrlanbd.

Parlaments - Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 14. Juni. Jm Ausschusse wurden die Berathun- gen über die Vorschläge der Regierung in Bezug auf die Jr- ländischen Zehnten fortgesest. Herr O’ Connell sagte, daß er die Meinung seines ehrenwerthen Kollegen, des Mitgliedes für Dublin, in Bezug auf die vorliegende Maßregel nicht theile. Er begrüße dieselbe vielmehr freudig als ein Zeichen der Geneigt- heit von Seiten der Regierung, einem Zustande der Dinge in Irland ein Ende zu machen, der fast einen Búürgérkrieg zuwege gebracht habe. Er besize über diesen Gegenstand Dokumente- die den edlen Lord und die ehrenwerthen Mitglieder gegenüber in Schrecken seßen würden; aber er wolle jezt niht auf hof- fentlich verschwundene Gefahren zurückommen, sondern seinen Blick lieber auf einer freudigeren und glúcklicheren Zukunft wei- len lassen. Er weiche vielleicht von dem edlen Lord in Bezug auf die Einführung einer sogenannten - Land - Taxe ab, insofern er den Namen Erb - Zins oder Kron - Steuer vorzôge; indeß sey dies ein Punkt von untergeordneter Wich- tigkeit, úber den man sich leiht verständigen werde. In drei Wochen, sagte Herr O'’Connell, oder spätestens in einem Monate würde in Jrland unvermeidlich ein förmlicher Bürger- krieg ausgebrochen seyn, wenn nicht die Regierung eine Maß- regel, wie die vorltegende, eingebracht und dadurch die gewalt- same Eintreibung der rückständigen Zehnten verhindert hätte. Er machte übrigens darauf aufmerksam, daß es auch Laien - Zehnten in Jrland gäbe und wünschte, daß diese in dem Plane der Ré- gierung mit einbegriffen werden möchten, weil sonst das Werk nur halb geschehen sey. Schließlich wünschte er dem neuen Se- cretair für Jrland (Herrn Littleton) Glück dazu, daß er sein Amt unter so gúnstigen Auspicien anträte. Lord Althorp erwie- derte, daß er die von dem ehrenwerthen und gelehrten Mitgliede angedeutete Verbesserung in Ueberlegung nehmen werde, sich für jeßt aber auf keine Weise zur Annahme derselben verstehen könne. Er freue sih übrigens, zu vernehmen, daß der Plan der Regies rung. von den Jrländischen Mitgliedern ziemlich allgemein mit Beifall aufgenommen werde. Frieden und Ruße in Jrland wie- derherzustellen, sey das eifrige Bestreben der Regierung; er hoffe aber auch, daß die Geistlichkeit ihrerseits dazu thätig mitwirken werde. Herr F. O’Connor sagte, daß die Vorschläge der Regierung keine Zufriedenheit in Jrland erregen würden, wenn man nicht die Andeutung des ehrenwerthen Mitgliedes fúr Dublin befolge. Cr fühle jeßt, wie recht er gethan habe, dem Volle zu rathen, keine Zehnten zu bezahlen; denn ohne diese Weigerung würde auch die jeßt zugestandene fleine Erleichterung nicht stattgefunden haben. der Plan jeßt beschaffen sey, würde er den Erwartungen des Volkes nicht entsprechen, Erwartungen, die sih auf Verspre- chungen der Minister gründeten. Diese Versprechungen seyen noch nit erfüllt worden; man habe zwar die Bill über die zeitlihen Angelegenheiten der Jrländischen Kirche durchge-

So wie aber

. bracht; abec die Regierung fürchte sich, dieselbe dem anderen

Hause vorzulegen. Herr Gisbourne meinte, es sey klar, daß die Regierung durch ihren Plan bloß die Zehnten von den Schultern derer, welche sle eigentlich bezahlen müßten, auf die derLand- Eigenthümer wälzen wolle, oder wo nicht, diese doch tvenigstens an die Stelle der Geistlichen zu Einsammlern der Zehnten machen wolle. Die Maßregel der Regierung sey nur ein elendes Paliativ ; denn die wesentliche Klage des Jrländischen Volkes bestehe darin, daß es überhaupt Geld zur Unterstüßung einer Kirche geben müsse, der die überwiegende Mehrzahl der Einwohner nicht angehöre; und dieser Klage werde durch die vorliegende Maßregel auch nicht im geringsten abgeholfen. Die Minister wüßten sehr gut, daß in rand fast durchgängig die Meinung herrsche, die bestehende

irhe kônne und músse niht aufrecht erhalten werden.

Warum sprächen sie dies niht kühn aus? Man er- zähle s{ch vom Dr. Johnson, daß, als er schon ein be- ruühmter Mann geworden war, er immer in Gegenwart

seines Lehrers auch für die falschen Ansichten desselben die größte Ehrerbietung bezeigt, und auf Befragen über den Grund dieser Seltsamkeit erwiedert habe, daß er sih immer des Gefühls nicht erwehren könne, sein Lehrer habe noch immer die Gewalt úber ihn, die er über den Knaben Johnson gehabt habe. Er (Herr G.) glaube, daß die Minister dasselbe Gefühl den Tories gegenüber befiele. Sie hätten sih so lange unter der Herrschast ihrer Gegner befunden, daß sie noch jeßt eine große Ehrerbietung vor Tory - Meinungen nicht verleugnen kön; ten. (Beifall) mmetr, wenn sie eine große Maßregel vor- shlúgen, stellten sie sich unwillkürlich zuerst die Frage: „Was werden die Tories dazu sagen ?// (Hört! und Gelächter.) Er sey weit davon entfernt, eine Kollision zwischen den beiden Zweigen der Legislatur zu wünschen; aber man möge thun, was man wolle, so werde dieselbe nicht zu vermeiden seyn. Er hoffe, daß dieses Haus im eintretenden Fall sich mit Mäßigung und Festigkeit benehmen würde. Er habe behaupten hören, daß die vorliegende Maßregel dazu dienen würde, die Jrländische Kirche zu befestigen; das mdge ein guter Grund für Protestan- ten seyn, für Katholiken sey es ein schlehter. Herr Shaw sagte, die Minister möchten aus dem eben Gehörten die Lehre nehmen, daß die Bill über die zeitlihen Angelegenheiten der Jrländischen Kirche von vielen Mitgliedern nur deshalb vertheidigt würde, weil sie in derselben ein Mittel zum Umsturz jener Kirche erblickéten: Nach einer längeren Dehatts wurde: dey Antrag det

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