1833 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bezirk Düsseldorf).

vinz Schleslen durch die Amtsblätter der Regierungen publicir- ten Bekanntmachung vom 5ten d. M. sind auf dessen Antrag von Seiten des Hohen Ministeriums des Jnnern und der Po- lizei wesentliche Aenderungen in der bisher gegen das Königreich Polen, die freie Stadt Krakau und die Kaiserl. Oesterreichischen Provinzen Gallizien, Mähren und Oesterreichisch Schlesien be- standenen Gränz-Sperre zur Abwehrung der Rinderpest genehmigt worden. Das bisherige Verbot, nach welchem Schafvieh jeder Art aus den genannten Nachbar-Ländern gar nicht eingeführt wer- den durfte, ist gänzlich aufgehoben worden, und Schafvieh darf hinführo, in sofern durch glaubhafte Atteste dargethan wird, daß in den Orten und Gegenden, aus denen es kommt und durch welche es getrieben worden, die Rinderpest nicht herrscht, auch in neuerer Zeit nicht geherrscht hat, über die Zoll-Aemter Lands- berg, Bodzanowik, Jast, Berun-Zabrzeg, Klingebeutel und Wach- tel - Kunzendorf eingelassen werden. Zur Zerstörung des demsel- ben möglicherweise noch anklebenden Giftstosses ist jedoch für nothwendig befunden worden, das auf den genannten Punkten einzuführende Schafvieh an der Gränze oder doch möglichst in deren Nähe einer Desinfection in der Art zu unterwerfen, daß jedes einzelne Stück bei gelinder Witterung im* freien Wasser, sonst aber in einem mit lauwarmem Wasser gefüllten Bottich gewaschen wird. Nur bei veredeltem Zucht -Schafvieh, bei wel- chem die Besichtigung durch einen Sachverständigen, Behufs Fest- stellung des Gesundheits-Zustandes genügt, unterbleibt dieses Rei- nigungs- Verfahren , dessen Kosten derjenige, welcher das Vieh einbringt, zu tragen hat. Wildfelle jeder Art und Bettfedern sollen ebcnfalls in gehöriger Verpackung zugelassen werden, \o- bald durch glaubwürdige Atteste dargethan wird, daß sie aus sol- chen Gegenden kommen, in denen die Rinderpest nicht herrscht.

Die Schifffahrt auf dem Rheine war, wie man aus Köln schreibt, im vergangenen Monate sehr belebt; durch die Rheinische Dampfschifffahrt ist eine direkte Verbindung mit Kehl und Straßburg und- demgemäß mit dem Rhone- Kanal und der Schweiz anzuknüpfen versucht worden. Die Anzahl der ange- fommenen und abgegangenen Schiffe im Monar August war folgende: Angekommen zu Berg 76, zu Thal 401, also 477. Abgefahren zu Berg 71, zu Thal 86, also 157, in Summa 634 Fahrzeuge. Die Dampsfschifse auf dem Ober-, Mittel- und Nieder-Rhein sind von Rotteëdam bis Leopoldshafen täglich regelmä- ßig gefahren. Die General-Dampsfschissfahrts-Gesellschaft hat ihren Dampfpost-Schiffen für die Fahrt zwischen London und Rotter- dam noch das schône Dampfschiff „Der Harlekin// zugesellt, und die Fracht für Passagiere bedeutend heruntergese6t, auch ist das, Ener andern Dampfschiffsfahrts-Gesellschaft zugehörige, besonders gut gebaute Schiff, „der Batavier‘/, in Dienfi genommen worden.

Auf dem Frucht-Markte zu Neu ß, im Regierungs-Be- zivf Düsseldorf, fand im Laufe des Monats August eine unge- wöhnlich starke Getraide - Zufuhr statt; dieselbe bestand nämlich aus 5579 Schessel Weizen, 5274 Scheffel Roggen, 1224 Scheffel Berste, 486 Scheffel Hafen, 84 Schejfel Buchweizen und 97.34 Scheffel Rübsaamen, mit einem Geldwerthe von ungefähr 42,91:0 Rthlr. Der Absaß blieb verhältnißmäßig geringe; er betrug uur : 5077 Schesfel Weizen (1170 Scheffel nah Holland und 1590 Scheffel nach Frankreich), 3642 Scheffel Roggen (1530 Scheffel nach Holland), 645 Scheffel Gerste, 240 Scheffel Hafer und 81 Scheffel Buchweizen, mit einem Geldwerthe von ungefähr 14,200 Rthlr.

Zu den s\chenswerthesten und interessantesten Etablisse- ments der Nhein - Provinz gehört die große CEisengießerci und Majschinen-Fabrik zu Sterkrade im Kreise Duisburg (Regierungs- Die Besißer derselben hab-n seit einigen ahren die ausgedehnte Anlage ungeinein vervollklomimnet und hescyäftizen jest etwa 509 Familien. Jn diesem Augenblice ha- ven sie unter andern 6 Dampfinaschinen in Arbeit.

=—— Der Mechanikus Ulhorn zu Grevenbroich im Regierungs- Bezirk Düsseldorf, hat vor Kurzem eine für die Griechische Re- gierung bestimmte Präge-Maschine von 2000 Rthlr. Werth nach Nönchen abgesendet.

Zur Steuerung der Bettelei auf dem platten Lande sind im Zeißer Kreise des Regierungs - Bezirks Merscburg nach einem Kreiötags - Beschlusse auf Kosten der. Ritterfchaft und Land -Ge- meinen seit Kurzem vier Kreis - Polizei - Sergeanten zur Unter- stung der Königl. Gendarmen angestellt worden, welche Cin- richtung sich bereits als sehr nüßlich bewährt hat. Außerdem ist dafür gesorgt worden, daß, nachdem cine genaue Erörterung er- geben, daß in den 108 Dörfern und 48 einzelnen Besißungen des Kreises sich 330 Arme und zwar 110 über und 197 unter 14 Jahren befinden, die sich ihren Unterhalt nicht zu verdienen vermögen, 23 Jndividuen aber arbeitsscheu sind, die Ersteren in den Ko!nmunen freie Wohnung, volle Kost und Brod der Reihe nach, auch Bekleidung erhalten sollen und daß für 145 schulfä- hige Kinder das Schulgeld bezahlt und das Unterrichts - Mate- rial beschafft wird. Die Gemeinen, die keine Armen haben, zah- len freiwillig Geld -Beiträge, um die allgemeine Last zu erleich- tern. Die Arbeitsscheuen sollen dagegen mit Strenge beaufsich- tigt und zur Arbeit angehalten werden. Diese Vorkehrung hat auch bereits die Folge gehabt, daß die Bettler aus den benach- barten Kreisen das platte Land des Zeißer Kreises zu meiden an- angen. | E In den Tagen des 17. —- 19. August ereignete sich folgen- der Unglücksfall bei Gräfrath im Kreise Solingen. An dem Piepersberge daselbs jollte ein neu angelegter Brunnen von 60 Fuß Tiefe vollends fertig gemacht werden. Zu diesem Be- hufe stieg an dem zuerst bezeichneten Tage der Maurer J. Löhr in denselben hinunter, begehrte jedoch, nachdem er kaum die Tiefe erreicht hatte, wieder hinaufgezogen zu werden. Man er- füllte sein Verlangen, bemerkte aber, als man seiner ansichtig ward, daß er nur noch mit den Beinen an dem Eimer, in welchem er heraufgezogen wurde, festhielt, während der Ober- theil des Körpers an demselben herabhing. Die ängstliche Be- sorgniß der Anwesenden, daß der Unglückliche, der wahrschein- lich durch ivgend ein in der Tiefe entwickeltes Gas betäubt wor- den war, hinunterstürzen möchte, ging leider in Erfüllung. Bei diesem Sturze brach er das Genick. Am 19ten unternahm es darauf der Tagelöhner Neumeier, die. so unglücklich unterbrochene Arbeit fortzusezen. Doch auch dieser wurde plötzlich besinnungs- los und konnte augenblicklich nicht wieder herausgeschaffft wer- den, bis nach Verlauf einiger Stunden der Weber und Land- wehrmann Jakob Nix muthig und entschlossen sich in den ver- hängnißvollen Brunnenschacht hinunter ließ, und den Neumann, jedoch ebenfalls als Leiche, zu Tage brachte.

Auf Ansuchen der Kaiserlih Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe bringen wir die nachstehende Bekanntmachung hierdurch zur öffentlichen Kenntniß :

/ Bekanntmachung. Die in der Gouvernementsstadt Minsk niedergesebte Liquida= tions-Kommission hat auf den Grund der am 28. Funi 1832 Aller- höchst bestätigten Vorschrift ihre Sibung am 12 Fanuar 1833 er-

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dffitet, und macht hiermit allen Einwohttern. Rußlands und des Kd- nigsreichs Polen, \o wie allen aufer Landes sth befindenden Perso- nen, welche solches angehn könnte, folgendes dur die dffentlichen Blätter hiermit befkannr : i

4. Daß in Folge richterlicher Entscheidung der Minsker Gou- vernements-Untersuchungs-Kommission vom 31. Dezember 1832, das bewegliche und unbewegliche Vermögen, Kapitalien und überhaupt alles Eigenthum der untengenannten, an dem Aufruh! in Polen theilgehabten Fndividuen in Beschlag genommen und allendlich fonfiscirt worden is, und zwar: l) des Bartoczewiez (Eduard), Gutsbesißer des Dyssenschen Kreises; 2) des Wondskewicz (Onufrie), Schlachtitsh;, 53) des Borowsfi (Casimir), Junker in der Düna- burgschen JFunkerschule; 4) des Brosdowski; 5) des Braun (Foseph), Schlachtitsh; 6) des Brochozkt (Valentin), verabschiedeter Obrist der- gewesenen Polnischen Armee; 7) des Woyskewicz (Simon), Vikarius dec Radoschfofsfischen katholischen Kirche; 8) des Wolod- fowicz (Alexander, Sohn Vincenz), verabschiedeter Kornet des Po- dolischen Leib - Kürassler- Regiments; 9) des Wolosowsfi (Joseph), Gutsbesißer des Dyssenschen Kreises: 10) des Wolynski (Narziß)- Mönch des Glubockschen Karmeliter Klosters; 11) der Wonzowicz (Grâfin Anna Dunin), Gutsbesißerin Jgumenschen Kreises; 12) des he i (Graf Dunin), verabschtedeter Obrist vom Generalstabe der chemaligen Polnischen Armee 13) des Halinski (Franz), Schrei- ber der Wilnaschen Kreiskasse; 14) des Holuba (Georg), verabschie- deter Unteroffizier, Gutsbesißer im Wilnaer Kreise; 15) des Graf (Napoleon), (Gutsbesißer im Wilnaschen Kreise; 16) des Gurski, Mönch des (Gluhbokschen Karmeliter - Klosiers; 17) des Eömanu (Hylarius), Gutsbesißer im Dysenschen Kreise; 18) des Sawerski, verabschiedeter Offizier des Grodnoschen Leibgarde - Husaren - Regit- ments, 19) des Sagorski (Paul), Student der Wilnaschen Univer- sität; 20) des Sbroschka (Alexander), Junker der HDünaburgschen Funkerschule; 21) des Kaminsfti (Foseph)- 22) des Kaminski (Fu- lius), Sdhne des Ludwig Kaminski, Gutsbesitzers; 23) des Karps- wicz 1ster, 24) des Karpowvtez 2ter; 25) des Kliot (Johann), Fun: ker der Dünaburagschen Funkerschule; 26) des Klive (Fgnaß), 27) des Kliot (Leopold), 2%) des Kliot (Michael), 29) des Kliot (Nifo-

las), Gutsbesißer im Dysenschen Kreise; 39) des Kliot (Rudolph), |

Funker der Dünaburgschen Funkerschule; 31) des Kontrimowicz vder Lacorinowicz, Funter der Düitaburgschen Funkerschule; 32) des Koperniczki (Narziß, Franzens Sohn), gewesener Kornet im Kurländischen Dragoner - Regiment; 35) des Korsack (Fohanm), 34) des Korsak (Foachim), Gursbestzer -itt Wetßi-NRußland; 355 des Korsack (Kasimir), 25) des Kovzalfowskt (Fohann), Junker der Dümaburgschen Funkerschule; 37) des Kenewicz ( Felix d, Gutsbestßer des Mosyrschen Kreises, 35) des Labuneki (n ton), Funker der Dünaburg{chen Funkerichule; 39 des Le- qenz (Schlachtitsch), in Dienslen des Guksbesikers im Netschiiz- kischen Kreise Foseph Kruschcivzki; 4) des Zebvikowicz; 11) des newicz (Konstantin); 42) des Zopaßinzefi (Alexander), Edelmann im Oysenschen Kreise; 43) des Lopaßtnäli (Joseph); 44) des Z0o- patzinski (Casimir), Sdhne Josephs Zopahinölkt, Gutébesier im Dyosenschen Kreise; 45) des Zeubanskt (Victor), verahbschiedeter La- pitain aus der chemalig Polnischen Armee; 46) des Mikanowitsch (Stanislaus, Anton Sohn), Selm. nin des Oysenschen Kreises; 47) des Viirsfi (Ferdinand), Sohn des Gutsbesißer: im Dysenschen Kreise, 42) des Mazent (Foseph) Schreiber des Wilhaschen Kreis gericht5; 49) des Dhuchowicz (Ludwig), Junker der Dünaburgschen Funkerschule;, 0) des Petcakewicz (Adam) Afademifus; 51) des Plater (Luzian); 52) des Plater (Ferdinands); 53) des Potowski (Alexander); 54) des Prschesezki (Anton) Funfer der Oûnahburg- schen Funkerschule; 55) des Pruschytnstki (Protus, Sohn Stanislaus) ehemalîger Licutenant in der Volnischen #rmee und Gutsbesißer im Minsker Kreise; 56) des Puslowsfi (Titus, Sohn Llberts), verab- schiedeter Husaren-Kornet; 57) des Rudsischerosfi (Stanislaus) ver- abschiedeter Oberst der ehemaligen Polnischen Arinee, Gutshesißer im Wilnaschen Kreise; 58) des Kadkewicz (dam); 59) des Radkte- wicz (Felix) Funker in der Oönaburgsc:1 Funkeeschule; 60) des Remtkewicz (Michael) aus Buzlaif; 61) des MNosinski (Carl) Kan=- zelli; 62) des FNutkorwsky, Mbnch im Glubokischen Karmeliter- Kloster; 63) des Ripinsfki (Alexander) Funker der Dünaburgschen Fanferschule. 64) des ZFadziwili, (Michael, Sohn des Füriten Mi- chael) Gutsbesißer im Minsker (Zouveritement: 56) des Sakewic4 (Lhaddeus), Lehrer , gebürtig aus Petritow; 66) des Sweschinskit (Peter) Gutsbesißer im Slcezkischen Kreise; 67) des Smigalski (Andre) Gutsbesißer und Vermessungs - Richter im Wilnaschen Kreise; 68) des Solohuml (Matheus) Junker der Düngdurgschen Funkerschule; 69) des Stanski (Konftantin) Edelmaun im Minsker Kreise; 70) des Strscheßki (Vinzent, Sohn Antons) Kandidaten der nzoralisch - politischen Wissenschaften auf der Wilnger üiniversität, Edelmann im Wilnaer Kreise; 71) des Strokowski (Agathon) Edel- mann im Wilnaschen Kreise; 72) des Struchinski (Joseph) Juiker der Dünaburgschen Funkerschule; 12) des Terleßkt (Johann); 74) des Trebens (Carl Kasimirs Sohn) Edelmann aus dem Wiligschen Kreise; 75) des Trschezack (Alcrander) Gynnmnasiast in Borutt; 76) des Philippowicz (Benedikt), Skudent der Wilnacr Universität; 77) des Chodzke, (Michael) Schreiber; 75) des Chodzko (Felix) Sdhne des Wiligschen Vermessungs - Richter Fohann Chodzko; 79) des Chomsfi (Adolph); 80) des Chomski (August); Edelleute des Oyh- nenschen Kreises: 514) des Zihulski (Foscph) Edelmann des Düssen- schen Kreises; 82) des Schulz (Foseph) Funker der Dünaburgscuen Schule; 83) des Schtcherbinski (Antous Sohn) Griechisch unirter Geistlicher. : :

2. Es werden daher die Kreditoren dicser im ersicn Punkt ange-

führten Personen hiermit aufgefordert, ohne den Ablauf der ;

Termine zur Befriedigung ihrer resvettiven Forderungen abzu- warten, thre Ansprüche sofort bei d-r Minsker Gouverne- ments- Liquidatioñs - Kommission einzureichen, und zwar diejeni- gent, welche in Rußland und in dem Königreich Polen wohnen, spátestens binnen 6 Monaten, dicienigen aber, welche sich im Aus- lande hefinden, unagusbleiblich binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Erscheinen der ersten gedrucckten Publication in dea öffentlichen Zeitungen von St. Petersburg, Mostgqu oder Warschau, oder in dem Litthauischen Courier. 5

3. Sowohl Privat-Personen, als Kirchen, Kidfer, Lehr- und Wohlthätigkeits- und andere Anñüalten und Stiftungen, so wie vie Kollegia allgemeiner Fürsorge „aben thre Anforderungen auf diefe konfiscirten Güter und Vermögen binnen 6 Monaten anzunmeldeit.

4, Die Schuldner solcher ehemaliger Gutöbesizer, dexen Zah- lungs-Verbindlichkeit bercits eingetreten ist, haben sofort die schul- dige Zahlung zu leisien, die Uebrigen aber binnen dem feügeseßten

tions-Kommisstion anzuzeigen. A 5. Alle diesenigen, welche von den im 1sen Punkt genannten

Personen bewegliches Vermöògen, Kapitalien, over was immer für |

andere Ookumente oder denjelben sonsi zugehdrige Kredit - Biliete und Obligationen solcher Art in Händen haben, sollen solcize sámnik- lich dieser Kommission in dem Zeitraume von 6 Monaten einreichen, und derselben zugleich von allen auf ihren Gütern zu Gunsten der früheren Eizenthümer haftenden Gercchtsamen Anzeige machen.

6. Die Gouvernements - Confiöcations- Kommisjionen, dir Ka- mevral-Hôfe und Übrigen Behörden und Obrigkeiten haben im glei- chen Zeitraume diese Kommission zu benachrichtigen von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden der früheren Besißer der konfiscicten (Hüter, von den von ihnen bewirften Zahlungen und noch zu erhe=- henden Geldern, so wie von deren Forderungen an verschiedene Privat-Personen und Behörden deren beweglichen und unbeweg- lichen Vermögen ihnen zugchörigen Kredit-Billets und Obliga- Gia, und efwanigen Nußungs-Rechten auf Krons- oder Privat-

ter.

7. Die Gerichts-Béhödrden sollen ungesäumt von allen wegen Schuld-Forderungen an die früheren Gutsbesißer bei thnen anhän- gigen Prozessen an die Kommission die erforderliche Anzeige machen, so wie von den angemeldeten Forderungen derselben ‘an Privat- Zie oder Behörden, mit Bemerkung des wahrscheinlichen Be-= aufs und der Dokumente, auf welchen sie beruhen.

O S0 0 Al 102:

8, Diejenigetit, welche den obett ehannten Veroslicbiuitag nachkommen, schen sich allen den Folgen und der Verant aus, welche durch die allgemeinen Reichs-Geseße für die zum j cations-Termine unterlassene Anmeldung der Schuld-Forderung Zahlungssähige nicht zum Handelsstande gehörige Personen wie jur Verheimlichung denselben zustehender Geldzahlungen, mögen, Kapitalien und Dokumenten festgeseßt sind.

9. Alle Schuld-Forderungen, welche sich zur Untersuchun Eintreibung in Gerichts- oder Polizei- Behörden befinden, \ollej in denselben, und zwar außer der gewdhnlichen Reihenfolge schließliche Beendigung erhalten, und haben gedachte Stel gleicher Zeit, ohne jedoch- thre Beschlüsse in Vollzug zu bi dieser Kommission die gehörige Anzeige davon zu machen

Meteorologische Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. Abends Nach einma 14. Sept. | 6 Uhr. | 2 uhe. 1 Uhr. Beobachty

T E A O ATLEL E

LuftdrucÉ .… [337,24 "’ar.|33T7,2 ‘Par. 337, 3-3 Eu Quellwärme 9,9 Luftwärme. | 7,7 R. | 10,09 N. | 10,0 ® R. d eliwähde 2

Thaupunkt |. 6,09 N, | 8,2 ° R. | 8, ° R, tweme Ly Dunfsisättg. | 94 pt. 86 pt. 1 pCt. Bodenwärme 1) M 29 trübe. tre. Farusdünst, 0,0 Wind i W. 8. E “4

Wolkenzug W. --- Niederschlag 0),

Auodwärtige Börsen. Amsicerdam, 10. September. Niederl, wirkl. Schuld 4718. Ausgeselzte Schuld 15 Neap. Oesterr. 904 Preug î 3 7 D j R y j d“ 1 eq mien-Seheine 891, Russ. (v. 1828) 1005. (v. 1831) 9018. dl G O 00 d Hamburg, 43. September.

Geclerr, 69 Met, 923, 48 do. —. Bank- Aclien 1197 Bac 991 Buss. Holl. (v. 1531) iat, in Mamb. Ud Preuss. Främien-Scheine 1004. Poln. 1173. Dän. 705.

lLoudon, 10: Seplember. y 36 Uons. 881. Belg, 93). bDras. 6084. Dän, 144- Grie Mex. 30. Niederl. 423, Porl. 74. Scrips. 1&2 Präm. Bus, Span. 22. L Wien. 10, September. 52 Met. 93%. 42 do. 838. Bonk-Actlen 1 195.

Part.-Obl,

Kdnigliche Schauspiele. Montag, 16. Septeinber. Jm Schauspielhause: Cro Ende, Vrauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. Dienstag, 17. September. Jm Schauspielhauje: D terbrochene Whistparthie, Lustspiel in 2? Abtheilungen, von ( (Here Grua: Herr v. Bern, als Gastrolle.) Hierauf Lotterie - Listen, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von C. G.| (Neu ceinfiuvirt.) Königstädtisches Theater. Montag, 16. September. Anna Boulen, Oper in Musik von Donizetti. (Dlle. Sabine Heinefetter: Anu len, als zwôlfte Gaftroile.) i Preise der Pläße: Ein Pla in den Logen und iu kon des ersten Ranges 1 Nthlr. 2c.

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Neueste Nark es

Paris, 9. September. Bevor der König am bw} mittags Bayeux verließ, besichtigte er noch die dortige ) lan:-Manufaktur und das große Hospital. Se. Majestät b gegen 10 Uhr zu Pferde auf und bestiegen erst vor dem Jhren Reisewagen. Gegen 5 Uhr trafen Höchstdieselba Bierteltneile vor Caen ein und sezten Sich hier zu Pferd ZFhren Eimug in diese Stadt zu halten. Nachdem ders

" auf dem Präfektur - Gebäude den Behörden Audienz t

stieg er wieder zu Pferde, um die Baumwollenspinntt Herrn Gervais in Augenschein zu nehmen. Die Königi die Prinzessinnen, die am 5ten noch in Cherbourg geblie ren, trafen am 6ten erst um §8 Uhr Abends in Caen ein. nach ihrer Ankunft wurde an ciner Tafel von 100 C gespeist. : Der Moniteur meldet in seinem amtlichen Theile, d Folge der Wiederherstellung der politischen Verhältnisse |! Regierung der Königin Donna Maria, die Französische Rel den Ritter Daupias als Portugiesischen Geschäftsträger in offiziell anerkannt habe und daß dem Herrn von Lurde it bon schon vor einiger Zeit das Kreditiv übersandt work! das ihn als Französischer Geschäftsträger am Lissaboner saubige. ' Sever der General Guéhéneuc, Ober - Befehlshal Occupations:-Corps in Morea, dieses Land mit seinen À verließ, schikte er noch den General Corbet nah Naup! der Regierung die beabsichtigte Räumung ihres Gebiets anzuzeigen und in seinem Namen den König Otto und | gentschaft zu komplimentiren. Der heutige Moniteu das bei diescr Gelegenheit von dem General Guéht den König Ötto gerichtete Schreiben, die Antwort des Armansperg, und einen Tagesbefchl des Ersteren an di! pen mit. j Gestern Mittag fanden hier auf dem Marsfelde d ¡¿hrigen Pferde-Rennen um die beiden Königl. Preije v0 5000 und 6000 Fr., so wie um den im Jahre 1830 aus) Privatr- Preis von 5000 Fr. statt. Den ersten gewä „Clerino‘/, ein Pferd des Lord Seymour, nach einem d! gen Laufe; den zweiten der „Felix“/ des Herrn Rieussel

ermi i d-( j iesex Liqui | eine zeimaligen Laufe ; ¡tten der „Fra -Diavo Termine von 6 Monaten ihre Echuld-Verpflichtung dieser Liquidag= einem zweimaligen Laufe; den dritten der „Fra -Dia

Lord Seymour, nach einem einmaligen Laufe. Die Ent sür jeden einzelnen Lauf betrug den zweimaligen Umk Marsfeldes. Am 15ten finden die Rennen um den d Civil-Liste hergegebenen Preis von 6010, und um den \! Herzoge von Orleans ausgeseßten Preis der 3000 Fr. s

Heute schioz 5proc. Dente ohne den Coupon pr.| 101. 60. ün euur. 101. 80, 3proc. pr. com, 7d. cour. 75. 55. S5proc. Neap. pr. compt, 90. 80, sin co

5proc. Span, perp. 674. Zproc. do. 404. HZprod Anl. 951. Zproc. Röm. 895.

Frankfurt a. M,, 12. September. Oesterr. Sproc. * 933, 935, áproc. 841. 841. 24proc. 511. 1proc. 21 Bank - Actien 1452. 1449. Part.-Obl. 133. 1322, Loose Fl, 197. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 901. 901, Pol 5914, Br.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. H9!

vet, wählen.

n hängigkeit durch die Thronbesteigung eincs

Diese Zukunft estät L me

Preußische Staats-Zeitung,

Allgemeine

C G

p 258.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl und Se. Königl. Hoheit der Prinz August sind von Magde- hier eingetroffen. Im Bezirke der Königl. Regierung zu Gumbinnen ist dem bisherigen Rektor Ruhnau zu die Predigerstelle in Stallupdhnen verliehen worden ; zu Köslin ist der-bisherige Kommendarius Tuszynski

Fempelburg als katholischer Pfarrer nach Lauenburg verseßt der Kandidat des Predigt-Amts, Buchholz, als evangeli-

Prediger in Zanow und Zuchen ernannt worden.

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Angekommen: Se Excellenz der Geheime Staats - und

ets- Minister, Graf von Bernstorfff, von Schlangenbad. Se. Excellenz der General - Lieutenant und interimistisch andirende General des lsten Armee-Lorps, von Nak- ,„ und j f Der Geheime Kabinets-Rath Albrecht, von Magdeburg. Der General-Major und Kommandant von Thorn , Be- cndorff} von Hindenburg, von Achen.

Zeitungs-Nachrichten. Aus-land.

Rufßland. kiga, 7. September. Der Inspektor der Kurländischen jinal-Behöôrde, Kollegien-Rath D». Bidder, ist im Bade-Orte valbach gestorben. Bei der einsichtsvollen, rüstigen Thätig- des Verstorbenen ein herber Verlust für die Provinz. Da, dem Senats-Ukas vom 17. (29.) April d. J. gemäß, Aufsicht über das allgemeine Bauwesen vom Ministerium Innern getrennt und dem Departement der Straßen-Com- icationen Übertragen worden is und leßteres demnach den

{: „Departement der Straßen-Communicationen und der df-

ichen Bauten‘/ führt, so soll das Departement der Staats- h\chast und der öôffentlihen Bauten seinerseits in Zukunft è Departement der Sraatswirthschaft‘/ genannt werden.

Gen. Major Braiko hat den Annen-Orden erster Klasse mit Kaiserl. Krone: erhalten.

Frankrei.

Paris, 9. Sept. . Der heutige Moniteur enthälrt- die dem Könige auf die Anreden der verschiedenen Behörden in ertheilten Antworten, in denen Se. Majestät, wie in den

jeren, die Gründe, welche Sie im August 1830 zur Annahme

Französischen Krone bewogen , auseinandersezen und Jhre

de über die Rückkehr der Ordnung und des Friedens und

Viederaufblühen des Handels und Gewerbsfleißes ausspre- In der Anitwort des Königs auf die Anrede des Maire's Caen bemerkt man folgende Stelle: „Wir haben die Fac- n im Junern besiegt, so wie den Frieden nach Außen hin jert, und es bleibt Mir nur der Wunsch übrig, daß die Na- lecht lange der von ihr so ruhmvoll erworbenen Vortheile leden genießen möge. Sollten aber neue Gefahren eintre- sollte gegen Meine Erwartung (denn Jch sehe nichts der- jen voraus) die heilige He der Vertheidigung des Va- des uns nôthigen, die Waffen wieder zu ergreifen, so wür- Sie Mich eben so wiederfinden, wie Jch im Jahre 1792 und Mich, wie in Meinen jüngeren Jahren, mit Jhnen unserer glorreichen dreifarbigen Fahne die Ehre und Würde reichs vertheidigen sehen. ‘/ Der Moniteur versichert, der usiaèómus, mit welchem der König bei seinem Einzuge in aufgenommen worden, sey unbeschreiblich. Folgendes sind die (gestern erwähnten) Aktenstücke in Be- pa die Räumung von Morea durch die Französischen Pen : Täâgesbefehl des General Guéhéneuc. Der General Guéhéneuc kann seine Mission in Griechenland besser beendigen, als indem er seinen Waffenbrüdern das Lebe- „mittheilt, das er in ihrem Namen an den König Otto und egentschast gerichtet hat, so wie die Antwort, welche Seine durch den Oberst-Lieutenant Baron Pfeil von Scharffenstein, mandeur eines Griechischen Uhlanen-Regiments, übersandt ha- Die Französischen Truppen werden aus dem Königl. Schrei- schen, daß die von ihnen Griechenland geleisteten Diensie mit tem Danke anerkannt werden, und ih kann schließlich ver- N (denn viele Thatsachen beweisen es), daß die wohlwollendste acht zwischen der Griechischen, Bayerischen und Französtschen 01 herrscht. Am Bord des Linienschiffes „Suffren//, auf der c von Navarin, den 13. August 1833 // An Se. Majestät den König von Griechenland. Sire! Jm Begriff, den Boden Griechenlauds zu verlassen, ich lebhaftes Bedauern, der Ehre beraubt zu seyn, Ewr. Ma- / Wle es meine Pflicht war, die Huldigungen und Wünsche der

pen, worüber der Kdnig der Franzosen mir das Kommando [traut hatte, zu Úberbringen. Durch den Befehl des Ministers higt/ die Einschiffung der Truppen und die Uebergabe der Fe- jen Messeniens zu leiten, kann ich kein wúürdigeres Organ un-

Gesinnungen, als meinen ehrenwerthen Kollegen, den General Ah Er wird Jhnen sagen , Sire, daß die Franzosen der Rückehr in ihr Vaterland ihre Blicke oft nach diesem im Entstehen begriffenen Königreiche, oft nah dem heldenmú- Griechenland wenden werden, dessen ruhmvoll erfämpfte L cit d ig ei rinzen, der bereits 3 jen für sich gewonnen hat, befestigt is. Nachdem wir lange eigen des Unglücks und der Unruhen dieses Landes gewe- sehen wir es jeßt tiefer Ruhe genießen. Diese glüc- Mng Jhrer Gegenwart, Sire, giebt allen Griechen ertl'auen, daß ihnen die e(lücklichste Zukunft vorbehalten werden sie unter der Regierung Ewr. Entwickelung der weisen Einrichtungen

Berlin, Dienstag den 17e September

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des Thrones und der dffentlichen Freiheiten beschäftigt is. Fch habe mich glücklich, dem für Griechenland fets A ivo | gesinnten Köniae Ludwig Philipp sagen zu können, welche Hoff- nungen man für die Wohlfahrt des Landes unter der Regierung eines Fürsten hegen darf, dessen Ankunft allein (mit Vergnügen wiederhole ich es) hinreichend wav, um die dfentliche Sicherheit Ubevall -wiederherzustellen. Nachdem wir in unsere Heimath zurü- gekehrt und wieder zu bloßen Philhellenen geworden, werden meine Waffenbrüder und ich dennoch nie gleichgültig gegen das Schicksal des schônen Griechenlands seyn, sondern sets wünschen, daß es an Wohlfahrt zunehmen möge. Nicht minder aufrichtige Wünsche wer- den wir für den Nuhm Jhrer Regierung, Sire, und für das per- sènliche Glück Eurer Majestät hegen, welches eine nothwendige Folge Jhrer hohen und edlen Eigenschaften seyn muß. Mit tiefer Verehrung bin ih u. #. w (gez) Guachénenusc. Ravarin, den 1. August 1833.// Antwort des Grafen Armansperg.

Herr General! Jch habe die Ehre, Fhnen im Namen des Königs den. Dank Sr. Majesiät für die in Fhrem Schreiben vom lsten d. M. ansgesprochencn Gesinnungen " auszudrücken, welche Höchstdieselben in hohem Grade gerührt haben. Desgleichen habe ich Fhnen, mein General, im Namen des Kdnigs und der Regent- schaft für die Mission zu danken, womit Sie den General Corbet beauftragt haben. Se. Majestät sendeten den Obers-Lieutenant Ba- ron von Pfeil-Scharffenstcin nah Modon, um Fhnen Hödchstdero Dank mündlich zu wiederhoten und Fhnen zu sagen, ‘wie groß die Achtung is, welche Se. Maicilät und die Regentschaft für Sie he- gen und wte schr der Köttig Fhuen. für die von Jhnen beobachtete treffliche Lisciplin, so wie sür den Eifer verpflichtet ist, womit Sie vei allen Gelegenheiten die auf das allgemeine Wohl Griechenlands abzweckenden Maßregeln und die väterlichen Absichten Sr. Majestät unterstüßt haben. Der Baron von Pfeil wird JFhnen sagen, wie sehr der König mit der Regenischaft die großen Vortheile, die fur Grtechenland aus der Anwesenheit der Truppen der Allianz hervorgegangen sind, so wie die ausgezeichnete Weise anerkennt, in der Sie, Herr General, mit Fhren Truppen den schônen Zweck Fhrer Mission erfüllt haben. "Der Kdnig hat mtch außerdem beauftragt, diese Gelegenheit zu benußen, um die lebhafte Dankbarkeit auszusprechen, die ihn für die Fürsorge und Freundschaft beseelt, welche die Französische Regierung stets für Griechenland an den Tag gelegt hat, so wie für die wohlwollenden Gesinnungen, von denen der König Ludwig Philipp, als wahrer Freund der Griechen, ihm eben o zahlreiche als glänzende Beweise gegeben hat. Se. Maj. überlassen sich der angenehmen Hoffnung, daß dieser erhabene Monarch auch fernerhin gleiche Theilnahme für das Schicksal dieses Landes hegen und dem Könige selbs seine Freund- schaft bewahren werde. Empfang Sie, mein General, bei Fhrem Abschiede von Morea für Sich un Jhre Waffen-Gefährten die Wün- sche der Regentschaft für Fhre glückliche Rückkehr in's Vaterland, für Jhr stetes Glúck und für den Ruhm und die Wohlfahrt Frank- reihs. Wenn die “Erinnerung, “die wir Fhnen widmen werden, uns einen Piaß in Fhrem Andenken sichern kann, so wird uns das lebhaft freuen. Mit diesen Gesinnungen habe ih die Ehre, Fhnen die Versicherungen der Hochachtung zu wiederholen, womit ich bîn u. s. w.

Nauplia, den «. August 1833.

i (gez) Armansperg.“

In einigen Bezirken des Weichbildes der Hauptstadt fand gestern ein von den Zimmerleuten verursachter Tumult statt. Dieselben begaben e nämlich in großer Anzahl zu ihren Mei- stern, um eine Erhöhung ihres Arbeitslohns bis auf täglich 6 Franken zu erzwingen. Dem Vernehmen nach, hätte die Mehr- zahl der Zimmermeister in dieses Verlangen gewilligt.

Die Frage über den politischen Eid, welche vor einigen Tagen von der Gazette de France und dem Herzoge v. Fil James aufs Neue in Anregung gebracht worden ist, veranlaßt auch die beiden republikanischen Blätter, den National und die Tribune, sich darüber auszusprechen. Das erstere Blatt meint, der politische Eid werde heutzutage von der großen Mehrzahl derer, die ihn leisten, nur als bedingungsweise bin- dend betrachtet, insofern man sich dabei vorbehalte, der Regie- rung nur so lange treu zu seyn, als sie der Verfassung treu bleibe. Was sey denn aber zu thun, frägt der National, wenn die Regierung bereits ihren Eid gebrochen habe, wie dies ge- genwärtig in Frankreich wirklich der Fall sey? Man müsse un- ter diesen Umständen feinen Eid leisten, weil man. durch den- selben die Regierung in der Verle6ung der Verfassung nur bestärken und für sih auf das Recht der Empdrung verzichten würde; daher sey für alle Republikaner die Nothwen- digkeil vorhanden, sich jenes Eides zu enthalten. Die Tri- bune meint ebenfalls, die Republikaner müßten keinen Eid lei- sten; sie erklärt, ihre Partei erkenne von dem jeßt Bestehenden gar nichts an, sondern betrachte die Regierung und die Kammern als eine offenbare Usurpation, gegen welche die Republikaner sich in dem Verhältnisse rechtmäßiger Vertheidigung befänden ; hierin liege die Berechtigung aller ihrer Unternehmungen und eine Be- shwichtigung aller Gewissensskrupel. ie republikanische Sache sey aber eine so schöne, daß fie ihren Sieg durch nichts Unmo- ralisches erringen dürfe.

Die Herzogin von Berry is, der Gazette zufolge, am 26sten von Rom abgereist und wollte am 8ten oder 9ten in Ve- nedig eintreffen, wo der Vicomte von Chateaubriand sie bereits erwartete.

Gestern fand die jährliche Preis - Vertheilung in den sechs Elementar-Schulen des hiesigen ersten Bezirks statt. Der Kö- nig, die Königin und die Prinzessin Adelaide hatten beson- dere Preise eingesandt. Am Zten d. wurden auf dem Stadt- hause Preise unter die Knaben und Mädchen der beiden hiesigen israelitischen Schulen vertheilt.

Die auf dem Bastille-Plaße zu errichtende Freiheits-Säule wird 47 Mètres 36 Centimètres hoch, also fast 4 Mètres höher als die Vendome-Säule werden. Die leßtere ist bekanntlich von Stein und mit bronzenen Basreliefs bedeckt, die sich an ihr hin- aufwinden, die Freiheits-Säule wird dagegen ganz aus Bronze bestehen und inwendig soll eine Treppe aus Gußeisen in ihr hinauf- führen. Das Gewicht wird 150,000 Kilogramme betragen, der Durchmesser 3 Meètres 70 Centimètres, wie bei der Vendome- Säule. Auf der Spike wird ein die Freiheit vorstellender ge- flúigelter Genius mit einer zerbrochenen Kette in der einen, und einer Fackel in dex andern Hand, stehen.

finden, mit welchen die Regentschaft in dem untrennbaren Fntevesse j

1833.

| E D E BUT T E HIV T Ab ER N H L A 1 E S: “¿07 O O25 P10 STAE R T EAORIT O I S OOREE * A SAIVO C L A BUEIPONN 00A

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Die Landleute der Bretagne verschwenden bei den Hoch1ci- ten ihrer Kinder große Summen. Bei Morlaix wurde vor Kurzem eine Bauern : F ochzeit gefeiert, zu welcher 1400 Gâste eingeladen waren, die 2000 Kilogramm Brodt und sieben- Fässer Wein verzehrten, ohne von Fleisch und den übrigen Speisen zu sprechen.

Aus Macon wird vom Zten d. geschrieben, daß auf den Bergen der Umgegend Schnee gefallen is; das Thermoueter war bis auf den Gefrier-Punkt gefallen.

Der General Ramorino ist am 6ten, von London kommend, in Calais gelandet und hat sich auf den Weg hierher begeben. Bekanntlich hat Dom Pedro, in dessen Armee er mit einer An- zahl Polen eintreten wollte, seine Dienste nicht angenommen.

Der Jrtaliänische Komponist Bellini besindet sich seit cinigen Tagen hier.

Aus Toulon wird vom 3ten d. gemeldet: „Der General- Major Trezel ließ heute früh zwei Bataillone des 59stten Regi ments, die an der Expedition nah Bugia Theil nehmen follen, mandvriren. Mohamed-Ben-Ali, Ex-Gouverneur von Bugia, Ali- Ben-Adschu, Haupt eines den Franzosen befreundeten Stammes aus dem Jnnern der Regentschaft Algier, und drei Cinwohner von Bugia, Braham, Orclid und Zerdal, wohnten dem Ma- nôdver bei und erstaunten Über die Schnelligkeit der Evolutionen unserer Truppen. General Trezel wird sich mit seinem Gene- ralstabe auf der Fregatte „Victoire‘/ einschiffen; 3— 400 Mann von der Fremden - Legion werden an der Expedition Theil neh men. Der General betreibt die Zurüstungen wegen der Aequi noctial-Stúrme, die manchmal früh eintreten und dem Unter- nehmen leicht hinderlich werden könnten. ““

Aus Alexandrien sind 550 Fr. fúr die Laffittesche Subfcrip- tion eingesandt worden.

Großbritanien und FJrlan d.

London, 10. September. Sir William Rae ist ohne Op position zuin Parlaments-Mitglied für die Grafschafr Bute ge- wählt worden.

Die bereits mehrfach erwähnte Schrift: „das Reform-Mini- sterium und das reformirte Parlament‘/, spricht sich über die finanzielle Lage des Landes in nachstehender Weise aus: „„Bís- her oder bis zu der Bildung des gegenwärtigen Kabinets und der Annahme der Reform - Bill war das Haus der Gemeinen mehr wegen seiner Ansprüche, die es an das Volk machte, als durch seine Bestrebungen, die Lasten desselben zu vermindern, be- kannt. Es wurde mehr als eine Beaufsichtigung über das Volk, als für das Volk betrachtet. Mit einem Worte, es wurde von

den Tories wohl als ein wirksames Werkzeug zur Steuer-Erhe-

bung, aber keinesweges als ein Mittel zu Schuß Und Ersparniß in der Erhebung und Verwaltung der öffentlichen Einkünfte be- nu6t. Jn alten Zeiten wurde das Haus der Gemeinen oft aus- drücklich zu dem Zwecke ees Steuern zu bewilli gen und, wenn es diese Aufgabe erfüllt hatte, entlassen. MNeue- rer Zeit war seine vornehmste Pflicht, das Ministerium des Ta- ges mit den nöthigen Mitteln zu verschen, und durch den Schein einer volksmäßigen Mitwirkung jene unermeßlichen Summen zu erheben, welche die Krone selbstständig zu fordern nie gewagr haben würde. Unter den Dingen, welche eine Regierung im

mer erfolgreicher und sicherer durch die Vermittelung einer volksthümlichen Versammlung, als durch ihre cigene unmit- telbare Gewalt zu bewirken vermag, is die Kunst, das Geld aus den Taschen des Volkes zu zichen, nicht das Le6te, und Paul Louis Courrier hatte Recht, wenn er in seiner vorgeblichen Korrespondenz zwischen Ludwig XVlil. und dem Großtürken den Ersten sagen licß, „daß nichts sih mit einer ge- horsamen Abgeordneten-Kammer vergleichen ließe, wenn man ein gutes Budget erhalten wolle, und daß Seine Hoheit sofort ih- ren Türkischen Unterthanen eine Constitution verleihen würden, wenn sie die Vortheile einer solchen Einrichtung kennten.‘/ Jene Bestimmung des Hauses der Gemeinen, welche dasselbe während der leßten Kriege auf so verderbliche Weise erfüllte, ist durch die Einführung der Reform-Bill und die Herstellung ei- ner wirklichen Volks-Vertretung gewaltig verändert worden. Man ist jeßt der Meinung, daß die vornehmste Sorge der Vergegen- wärtiger des Volkes die Beschüßung seiner finanziellen Jnteres- sen und die Herabse6zung der dffentlichen Lasten seyn soll. Dem- gemäß is bei der gegenwärtigen Verwaltung, die sich dem Geiste eines reformirten Parlamentes fügen muß, Einschränkung an der Tagesordnung, und die einzige Gränze ihrer skaatswirthschaftlichen Ersparnisse ist die Nothwendigkeit, dieselben mit den Bedürfnissen des Staates vereinbar zu machen. Als das Tory-Ministerium sih genöthigt sah, dem laut gusge

sprochenen Unwillen des Landes gegen Sinecuren nachzugeben

shuf dasselbe Stellen für entlassene Minister, in denen manche von diesen sich noch gegenwärtig befinden. Weiter gedrängt ent- ließen diese hôchst folgerechten Staatswirthe einige hundert Schreiber mit geringen Besoldungen von ihren Aemtern ohne auch nur eine Feder bei den Herren anzurühren , die ibnen einst ihren Schuß gewährt hatten, oder einen Pfennig von den übertriebenen Besoldungen ihrer einflußreihen Freunde abzuziehen. Das Reform-Ministerium i von gar sehr verschie denen Grundsäßen ausgegangen. Bei scinen Ersparnissen hat es mehr auf die hôchsten Staats-Aemter als auf die niederen ge: sehen; man hat ganze Bureaux aufgehoben, andere herabgesebt, und die Minister haben ihre eigenen Besoldungen nicht geschont. Von der Summe von 500,000 Pf. St., welche früher in versciedenen Zweigen der Regierung in Gehalten zu mehr als 1000 Pf. gezahlt wurden, sind volle zwei Fünsftheile erspart worden; und hre el

gen Gehalte haben sie um nicht weniger als 15 Procent ver:

ürzt. Im Jahre 1830, als die gegenwärtige Verwaltung an

die Spie trat, betrug das gesammte Netto-Einkommen des Lan- des in einer runden Summe 50,000,000 Pf. St. Von dieser Summe wurden 35,000,000 auf die Juteressen der Schuld, die Civil-Liste, halben Sold des Heeres und der Marine, Pensio-

nen und andere feste Ausgaben verwandt, in denen sich kcine Aenderung treffen ließ, so daß nur noch 15,000,000 übrig blio-

v.

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