1833 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Mariä von Portugal in den vereinigten Königreichen Großbris- tanien und Jrland. i

Jn der Nacht vom 17ten qum 18ten d. hat man hier und in Dublin ein Nordlicht beobachtet.

Vor Kurzem wurden in Schottland wieder mehrere Ver- eine zu Gunsten der Polen gestiftet. , L

Die Times is der Meinung, daß die Reduction der Fran- zöfischen Armee in diesem Jahre nicht zu Stande kommen werde. Das Französische Kabinet , behauptet dieses Blatt , sey über die- sen Punkt sehr getheilter Meinung gewesen, und es würde zu einer offenen Spaltung in demselben gekommen seyn, hätte nicht der König Alles mit der ihm eigenthümlichen Gewandtheit ver- mittelt. Besonders habe es sich darum gehandelt, ob man die ira Budget bewilligten Summen überschreiten und alsdann die Supplementar-Kredite durch die Kammern bewilligen lassen wolle. Nun sey zwar bei der Votirung des Kriegs -Budgets verheißen worden, daß die Ausgaben, wo möglich, vermindert, in keinem Falle aber vermehrt werden sollten; der Marschall Soult habe jedoch die Nothwendigkeit größerer Ausgaben behauptet _ und auch, ungeachtet des entschiedensten Widerspruchs von Seiten des Finanz-Ministers Herrn Human, seine Ansicht durchgesebt. Es sey daher beschlossen worden, die Extra - Kredite mittelst Kd- nigl. Verordnung bekannt zu machen und die Armee auf dem alten Fuße zu lassen.

Die Times enthält ein Privat-Schreiben aus Ankona, worin gemeldet wird, daß der Englische Legations -Secretair, Herr Mandeville, so wie der Briefsteller, im dortigen Hafen einer vierzigtägigen Quarantaine unterliegen müßten, weil sie von Konstantinopel kamen. „Die Türken“/, heißt es darin fer- ner, „sind sehr unruhig und stecken Alles in Brand. Bei mei- nem Abgange sah ich vier Feuersbrünste, deren eine wohl eine Englische Quadratmeile der Stadt in Asche legte. Jch stand dicht dabei und habe nie eine schrecklichere Gluth gesehen. Der Seraskier ergriff einen Mann, der Zündstoffe bei sich hatte, und ließ ihn von der Polizei ins Feuer werfen.“

Der in der Nähe von Carthagena ermordete Engländer, Oberst Woodbine, stand seit einer Reihe von Jahren in Co- lumbischen Diensten und war ein persönlicher Freund Bolivars. Die Erbitterung gegen die Ausländer soll in Carthagena so groß seyn, daß úberall Plakate angeschlagen waren, worin ihnen allen mit einem ähnlichen Schicksale gedroht wurde. Der Französische Konsul, Herr Adolph Barrot, wohnte der Bestattung des er-

mordeten Obersten bei und erwiederte, als man peremtorisch

\ssine Entfernung verlangte, daß er sich verpflichtet halte, dem Unterthan eines mit seinem. Souverain befreundeten Monarchen die leßte Ehre zu erweisen. Als man gegen ihn Gewalt anwen- den wollte, erflärte er, daß er seine Flagge einziehen werde, falls man seiner Nation nicht eine Ehren-Erklärung gäbe.

Niederlande.

Aus dem Haag, 27. Sept. Im Amsterdamer Han- delsblatt liest man: „Wir sind hier seit einigen Tagen ohne Nachrichten, die der Mittheilung werth wären. Die in meh- reren Blättern vorkommenden Berichte über die vielen hier ge- haltenen Kabinets - Räthe sind unrichtig, da seit der Rückkehr des Baron Verstotk van Soelen aus London der Kabinets-Rath noch gar ‘nicht versammelt gewesen ist. Dieser Umstand macht es wahrscheinlich, daß für den Baron Verstolk noch keine neue

Instructionen festgestellt sind und daß die von einem Holländi-

schen Blatte mitgetheilte Nachricht von der vermuthlichen, baldi- gen Rückkehr des Barons nach London als voreilig betrachtet

werden muß.“ E j Der Baron van Randwyck, Mitglied der zweiten Kammer

der Generalstaaten und der Ritterschaft der Provinz Geldern und Ehren - Kammerherr Sr. Maj. des Königs, ist am 25sten

“d. M. in Nymwegen mit Tode abgegangen.

Aus Seeland schreibt man vom 25. September: „An die Kommandanten der verschiedenen auf der Schelde stationirten Schiffe Sr. Majestät sind von hoher Hand Befehle abgefertigt worden, alle Mannschaften der National-Miliz und Schutte- reien, welche seit dem Aufstand der Belgier sih am Bord der Schiffe Sr. Majestät befanden, unverzüglich mit großem Ur- laub zu entlassen. Diese Maßregel wird die Zahl der Matrosen bedeutend vermindern.“

Die Aufsicht an den Gränzen scheint von Seiten der Bel- gier niht mehr so strenge beobachtet zu werden, denn viele Kaufleute und Winkelirer besuchen ohne Hinderniß die Vlaam- {hen Märkte, und auch unsererseits werden mit Erlaubniß der Militair - Behörden Belgische Einwohner zur Verrichtung drin- gender Geschäfte auf unserem Grundgebiete zugelassen.

Amsterdam, 28. Sept. Der Handel in Staats - Pa- pieren war diese Woche höchst unbedeutend und es ereignete sich kein Preiswechsel von Erheblichkeit. Jm Allgemeinen haben sich die Course auf ihrem früheren Standpunkte erhalten, doch von fei- nem Effet is eine nennenswerthe Preis - Erhdôhung zu bemerfen., Der hiesige Geld-Ueherfluß trägt mit dazu bei, daß die Course nicht heruntergingen, welches sonst bei der Unterbrechung der Arbeiten der Londoner Konferenz schr wahrscheinlich der Fall gewesen seyn würde.

ür schönen im Verbrauch erprobten Polnischen Weizen wurde am ge- inen Markttage willig der vorige Preis angelegt und gingen Par- tieen davon leiht von der Hand; für geringere Sorten, welche im Ganzen wenig Beifall zu finden scheinen, war es schwierig, Abneh- mer zu finden; rother Weizen blieb preishaltend. Eben so war es mit Roggen, doch fand darin nur mäßiger Umsaß statt; getrocknete Sorten kamen wenig vor. Mit Gerste war es stille und mit Hafer nicht lebhaft. Nachstehende Preise sind angelegt: für 130pfütid. jährigen schönen weißbunten Polnischen Weizen 280 Fl., für 132- pfünd. geringeren dito 273. 280 Fl., für 127pfünd. alten rothen Königsberger 237 Fl., für 127pfünd. ordinairen Demminer 190 Fl, für 127pfünd. shöônen alten Rhein - Weizen 220 Fl., für 132pfünd. neuen dito 215 Fl., für 118pfünd. jährigen Preußischen Poggen 4160 Fl., für 117pfünd. Pommerschen 155 Fl., für 118pfünd. Rigaer 158 Fl., für 84pfünd. feinen Friesischen Hafer 84 Fl., für 76. 78- pfúnd. {warzen Futterhafer 66. 68 Fl., für 79pfünd. s{dnen dito 71 Fl. Jm dentlichen Verkauf brachte 126pfünd. unbeschädigter rothbunter Königsberger Weizen 214 Fl. ein.

Belgien.

Brüssel, B. Sept. Die hier jeßt vereinigten Musik- Corps von sämmtlichen Belgischen Junfanterie- und Kavallerie- Regimentern, zusammen aus 430 Musikern bestehend, führten auch gestern wieder ein großes Konzert in dem Garten von Vauxhall auf. Als Anerkennung ihrer Leistungen hat ihnen der König mehrere hier gearbeitete {dne Blase - Jnstrumente um Geschenk machen lassen. Die Musiker der Jnfanterie er- Vieléen Klarinetten , und die der Kavallerie, so wie die der J ger, Trompeten. Sämmtliche Jnstrumente tragen die Inschrift: ¿Dritte Jahresfeier der September-Tage 1830. Ehren-Jnstru- ment, geschenkt vom Staate der Musik des .…... Regiments.‘ Der Minister des Jnnern, der în Gemeinschaft mit dem Kriegs- Minister den Musikern jene Instrumente im Namen des Kö- nigs überreichte , hielt dabei eine vom hiesigen Moniteur mit-

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getheilte Anrede, welche mit den Worten {ließt : Musikern des Belgischen Heeres.“ Direction die großen Konzerte stattgefunden, war verhindert, dieser Feierlichkeit beizuwohnen, da ein Familien - Ereigniß ihn nach Mons abberufen hatte.

Bei Gelegenheit der September - Feierlichkeiten haben alle Soldaten der hiesigen Besaßung eine doppelte Ration an Fleisch und Gemüse, so wie cine Zulage von 50 Cents in Geld er- alten.

9 Jn der heutigen Sigung der Repräsentanten - Kam- mer beschwerte sich Herr Donny darüber, daß in der Verwal- tung der Finanzen große Mißbräuche vorkämen, und daß man finanzielle Verordnungen erlasse, ohne sie in den Moniteur ein- zurücken, obgleich die Minister jedesmal, wenn in dieser Ver- sammlung über die Nus6losigkeit dieses Blattes geklagt worden, dasselbe für unumgänglich nöthig erklärt hätten, weil darin úber die Handlungen der Regierung Rechenschaft abgelegt werden müsse; ein solches Verfahren, sagte der Redner, sey ungerecht und verfassungswidrig; er habe eine solche Königl. Verordnung in Hän- den, durch welche Antwetpen zum Nachtheil von Ostende in seinem Handel begünstigt würde, und die man nicht in dem offiziellen Blatte publicirt habe. Der Finanz-Minister entschuldigte sih damit, daß diese Verordnung nur provisorisch sey, und daß die Einwohner von Ostende dasselbe würde erlangt haben, wenn sie darum eingekommen wären; übrigens solle der Kammer im ersten Monat ihrer nächsten Sibung ein neues allgemeines Zoll- Gesebß, ein Geseß über die Personal-Steuer und ein drittes über die Patent-Steuer vorgelegt werden. Jn der nächsten Si6ung wollte man mit den Siöbhandiunget über das Finanz-Budget fortfahren.

In Antwerpen haben zur Feier der September - Tage

„Ehre den

| mehrere nautische Spiele und Wettfahrten auf der Schelde statt-

gefunden.

Jm Ly nx liest man: „Ein hiesiges Blatt wendet ein son- derbares Mittel an, um nach scinem Belieben die Majorität in eine Minorität zu verwandeln oder wenigstens der Ersteren al- len Vortheil, den sie durch ihre größere Zahl besißt, zu nehmen; dieses Mittel hat es in Portugal gefunden. Nach seiner Be- rehnung wird nämlich dort der Kampf von einem Sechstheil der Bevölkerung gegen die übrigen fünf Sechstheile derselben geführt. Dennoch behauptet dieses Blatt, daß die an Zahl stär- kere Partei nicht siegen werde, und zwar darum, weil die Ein- sicht und Bildung auf Seiten der kleineren Zahl sey, woraus sich arithmetisch folgern lasse, daß die Kraft des gebildeten Men- schen zu der der übrigen sich wie 6: l verhalte. Das Blatt hätte dies Verhältniß noch günstiger stellen kdnnen; denn dies Sechs- theil der Nation war nach seiner eigenen Aeußerung Anfangs nichts als eine Handvoll Tapferer und einige Abenteurer. Man darf also nur die Bildung nach Belieben zutheilen und nehmen, um der Majorität entrathen zu können.“

Jn der hiefigen Synagoge fand vorgestern ebenfalls ein auch von anderen als mosaischen Glaubensgenossen besuchter Trauer- Gottesdienst zum Andenken der im September Gebliebenen statt. Der Tempel war {warz dekorirt und mit den Landes- farben geschmückt. Der Groß-Rabbiner von Belgien hielt eine Rede in Französischer Sprache und hatte für diesen Tag eine Hymne gedichtet, welche von der Gemeinde abgesungen wurde.

În der Gemeinde Jemappes will die Cholera noch immer nicht nachlassen; es solien dort täglich 6 7 Menschen dieser Krankheit erliegen. j

Jn OÖstende finden wieder Anwerbungen für den Dienst der Königin Donna Maria von Portugal statt, und man glaubt, daß nächstens wieder ein zahtreiches Detaschernent nach Lissabon abgehen werde.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 27. September. Jhre Majestäten der König und die Königin werden sich morgen nah Drottningholm bege- ben, um daselbst cinige Tage zu verweilen. Dem Vernehmen nach wird in dieser Zeit das Garde-Corps ein Feld - Manöver in der Nähe jenes Lustschlosses ausführen.

Eine gestern erschienene Verordnung erklärt die Stadt Drammen in Norwegen als inficirt von der Cholera (\. Chri- stiania), weshalb alle von dort fommende Reisende und Fahr- zeuge der Quarantaine unterworfen werden.

Der in Lund gestiftete Gartenbau - Verein hielt am lten d. M. seine erste Versammlung. Unter den anwesenden 60 Mitgliedern befanden sich die ausgszeichnetsten Schwedischen Gelehrten. Jm Ganzen zählt der Verein 150 Mitglieder und wird sich derselbe zunächst wieder am 4. Juli, als am Geburts- Tage Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, versammeln.

Aus Ost-Gothland wird gèmeldet, daß der Bischof von Lin- köping, Herr Wallenberg, nach einer kurzen Krankheit mit Tode abgegangen sey. j

Der Französische Arzt Hr. Cazali, der bisher bei dem jet eingehenden orthopädischen Jnstitut angestellt war, hat von der Regierung zur Unterstüßung seiner Rückreise nach Frankreich die Summe von 1000 Franken erhalten.

Christiania, 24. Sept. Am 21sten d. ging hier die Nach- richt ein, daß vier Matrosen auf drei Schiffen, welche bei Tan- gen hinter Drammen liegen, am 21sten von einer bösartigen Krankheit befallen worden, welche die Aerzte für die Asiactische Cholera erklärten. Einer der Befallenen starb hernach. Da spä- ter keine neueren Fälle gemeldet worden, und noch keine auf dem Lande, sondern bloß die benannten auf den Schiffen, und alle Vorsichts-Maßregeln angewendet werden, so hofft man, daß die Krankheit sich nicht verbreiten wird. Es war in Drammen seit mehreren Wochen kein Schiff aus der See angekommen, daher die Cholera nicht eingeschleppt, auch schwerlich durch Ansteckung verbreitet worden seyn kann, da dieje Seuche dort vor einem Jahre schon aufgehört hatte.

Am 22sen d. ist hierselbst Professor Niels Treschow, 82 Jahr alt, mit Tode abgegangen.

Der aus der Festung entwichene Aamodt ist wieder ergrif- fen worden.

Der Kommandant auf Aggershuus und Chef des geworbe- nen Jäger-Corps, General-Adjutant E. Sadolin, ist zum Chef der Christiansand’schen Brigade ernannt.

Dänemark.

Kopenhagen, 28. September. Laut Königlicher Resolu- tion vom 13. d. M. sollen die bisherigen beiden außerordent- lichen Briefposten aus Hamburg nun zu ordentlichen werden, in der Art, daß die, welche Montag Abend von Hamburg ab- eht, in der Zeit, da das Dampfschiff zwischen Kopenhagen und Lübe fährt, aufhört, in der übrigen Zeit des Jahres aber, so wie die Sonnabend Abends von Hamburg abgehende, durch das ganze Jahr hindurch verbleibt. Bald soll auch eine dritte ordent- liche Briefpost eingerichtet werden, um von Kopenhagen jeden

Herr Fetis, unter dessen“

Freitag Abend abzugehen und Moritag Mergens in Hatni einzutreffen.

Aus Aalborg wird gemeldet: „Jn der Nähe des Ha Hals bei Aalborg is dieser Tage mit einem gewöhnlichen scherneße eine ziemlih große Schildkrdte aufgefischt worden,

diese in unsern Gewässern sonst nie vorkommt, so ist dig

lsruhe, 28. Sept. Die zweite Kammer erdfnete E ‘vom 23sten d. die Diskussion ber das Ai ds n-Geseß. Der Abgeordnete Merk erklärte sich von ¿rein für die Annahme des Gesezes und äußerte: Durch

M mmissions- Bericht kônne man auf die Meinung geführt

als sehe es in Baden mit dem Wildstand noch so aus,

Thier wahrscheinlich von der Nordsee mit einem verungllg, y 60 bis 70 Jahren in mehreren Ländern Deutschlands,

Schiffe hierher getrieben. Man gedenkt es noch lange ay ben zu erhalten.‘ P olen.

Warschau, 29. Sept. ten während Jhrer Anwesenheit in Modlin Jhren Arzt,

wirklichen Staatsrath Dry. Arendt, in die Warschauer und Mislitair-Hospitäler, um sich von der darin herrschenden ÿ nung- und von dem Zustande der Kranken zu überzeugen. 9 Arzt besuchte am vergangenen Dienstage die Militair-Lazar die Spitäler zum Kindlein Jesu, zu St. Rochus, St. Laz und mehrere andere und erstattete nah seiner Rückkehr |

Kaiser über den Zustand derselben Bericht.

Se. Durchlaucht der Für Statthalter gaben am 26st

dem regierenden Herzoge von Nassau und dem Kaiserlich Y reichischen General - Major Fürsten Heinrich LX1V. qus

Hause Reuß- Köstriz zu Ehren einen glänzenden Ball, zu F

chem mehrere in Warschau anwesende angesehene Personen derlei Geschlechts, sämmtliche Generale, viele Beamte, Offi und Gutsbesiger eingeladen waren. | Der Präsident der Wojewodschafts-Kommission von vien, wirkliche Staatsrath Graf Franz Potozki, hat von Majestät dem Kaiser den St. Annen-Orden 1er Klasse eth

Deutschland.

-—— Dresden, 1. Oktober. Am vergangenen Sy den 29. September gab der am hiesigen Hofe akkreditirte K Preußische Gesandte, Wirkliche Geheime Rath v. Jordan, glänzenden Ball, den auch Se. Majestät der Kdnig, Se, nigl. Hoheit der Prinz Mitregent und Gemahlin nebst den i

gen Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses, so wie (

Königl. Hoheit der hier anwesende Großherzog von Sat Weimar mit Jhrer Gegenwart beehrten. Leßkterer i} d Morgen von hier nah Weimar zurückgereiset. —— Des K von Oesterreich Majestät sind am 23sten (wie bereits g in Brünn eingetrossen, und werden sich von dort über nach Linz begeben, wohin auch JJ. MM,. die Könige von Y und Württemberg zum Besuche erwartet werden.

JÎn Kassel ist am 27sten d. das von dem dortigen ŸY teur des Verfassungs-Freundes herausgegebene Buch: , sen eines Deutschen Freigeistes, von Erhard von Haselß mit Beschlag belegt worden.

München, 27. Sept. Gestern is der bekannte Schla Maler, Herr Professor Peter Heß, nach neunmonatliche! wesenheit, aus Griechenland glücklich hier angekommen. / N Graf Saporta soll unpäßlich in Starnberg zurü! en seyn.

Sicherm Vernehmen nach übernimmt der Kurfürstl. Hess Hofrath, Herr Dr. J. B. Rousseau, früherhin Redacteut /, Frankfurter Ober - Poft - Amts - Zeitung ‘/, die Redaction „Münchener politischen Zeitung.“

In Bayerischen Blättern liest man: „Unrer den F den, welche die leßte Zeit sich in unserer Stadt aufbieten,

Herr St. Marc Girardin, Rath der Universität von Pat vorzügliche Theilnahme gefunden, eben so wegen seiner aus

zeichneten Eigenschaften als Gelehrter und Schriftsteller, als gen seiner Mission. Er is beauftragt, wie Herr Cousin nördlichen Deutschland früher gethan, so im súdlichen die U richts-Anstalten kennen zu lernen, und dabei sein Augenmerk züglich auf Industrie- und Gewerbs-Schulen zu richten, da Französische Ministerium zunächst die Einseßung von Coll) intermédiaires, als eine Ausbreitung und Fortsetzung des ÿ Unterrichts der Volksschulen, beabsichtigt. Herr Girardin mit unsern ausgezeichnetsten Gelehrten und Geschäftsmä häufige und ausführliche Konferenzen gehabt, eben jo eine | Audienz bei Sr. Durchlaucht dem Herrn Minister, Fürsten Wallerstein, der ihm mit großer Klarheit und Ausführliä den Zusammenhang und die Arc jener Anstalten auseinand seßt, und zugleich verordnet hat, daß diesem ausgezeichneten zu einem so rühmlichen Zwecke reisenden Staatsmanne und lehrten alle auf die Schul - Organisation bezüglichen Akten Druckschriften zur Durchsicht und Benubung mitgetheilt w sollen. Herr Girardin is von hier nach Wien abgeg und gedenkt über ‘Prag und Nürnberg noch diesen Herbst Frankreich zurückzukehren.

Nürnberg, 28. September. Jn ihren Sibunget 26. und 27. September hat die Gesellschaft der Deutscha schichts- und Alterthumsforscher sich mit Berathung de ihren drei Ausschüssen bearbeiteten Vorschläge wegen R der Statuten, Festsezung der künftigen Gesellschafts-Verhil c. beschäftigt. Die Anträge wurden mit wenigen Mod nen angenommen. Unter den Beschlüssen heben wir einst als die bemerkenswerthesten hervor, daß die Gesellschaft | hin vereinigte, einen Central-Verein der Geschichts- und chumsforschung für ganz Deutschland in Nürnberg zu | und eine eigene Zeitschrift als Organ desselben herausz Jn der heutigen Sibung erfolgte nach erstattetem Beri den Zustand der Gesellschafts-Sammlungen, die Wahl det girenden Ausschusses für das nächste Jahr. Nachdem die vorliegenden Gegenstände der Berathung erledigt ! wurde die diesjährige General - Versammlung, nach sf Dauer, durch den Präsidenten, Staatsrath 2c. von Stil mit einigen herzlichen Worten geschlossen, welche der Di im Namen der Gesellschaft erwiederte. Die Mitglieder dil sellschaft trennten sich mit dem aufrichtigen Wunsche, daj d! den Abschiedsworten des Herrn Präsidenten ausgesprochen! nung: „bei der nächstjährigen General-Versammlung den erstarkt und in fröhlichem Gedeihen begriffen zu finden‘, in dige Erfüllung gehen möge. 5

Rhein-Bayerische Blätter melden aus Büchell! vom 20. Sept.: „Am 18ten d., Abends gegen 8 Uhr, " hier ein ziemli starkes Erdbeben verspürt, welches von starken Geröse im Jnnern der Erde begleitet war. Die Y bles in den Zimmern und selbst die Gebäude kamen dbl eine zitternde Bewegung. Gegen 9 Uhr folgte ein zeiti! eben so starker Stoß, dann mehrere kleine Er chütterung bei jedesmal ein dumpfes Brausen gehört wurde.“/ / __ Bei Speier ist der Rhein vom 22sten d. Abends bit? 24sten d. um zwölf Fuß gestiegen und an mehreren Stelltl, getreten. Vorgestern noch erhielt er sich auf einer in diest reszeit ungewöhnlichen Höhe.

Seine Majestät der Kaiser s

¿ Wild zu ungemessener Lust gehegt wurde. Diese Kla- nden aber in manchen Theilen des Landes nicht mehr Der Berichterstatter Rindeschwender habe sich zu streng je schuldlosen Thiere des Waldes ausgesprochen , und sie úme genannt. Das liebliche Reh und den leichtfüßigen fónne man aber nicht unter die Ungethúme rechnen, und r oder der Auerochs schreite niht mehr durh die Wäl- Was das Gese selbst betreffe, so trage es den Grundsas Spike, daß jeder Schaden erseßt werden müsse, und hier- empfehle sich dessen Annahme im höchsten Grade, indem derjenige Rechtsschuß geboten sey, der hier genü- úrfte. Der Abgeordnete Welker bemerkte: Die des Uebels, gegen welches das Gese Abhülfe ver- sep allerdings bedeutend genug, um eine strenge Sprache tfertigen, und er berufe sih, statt aller Ausführungen, f die vielen Petitionen, die diesfalls in der Kammer ein- en seyen. Der Abgeordnete S chaa ff äußerte: Als Ver- eines Bezirks, der bei dem zu berathenden Geseke we- betheiligt, Und wo der Zustand in Beziehung auf das was die Fürstl. Leiningenschen Jagd - Reviere betreffe, gs noch #0, ja wohl noch s{limmer sey, als es vor 60 Jah- manchen Gegenden Deutschlands gewesen, sehe er sich zu ¿rem Danke gegen die Regierung verpflichtet, daß sie den den Bitten des Landtags nachgegeben und ein Geseß vor- habe, das, wenn es auch freilih nur den bescheidenen hen der Landleute entspreche, do in den meisten Beschä- ällen vollen Schaden - Ersaß zusichere, und den We habe, daß der Beschädigte zu diesem Ersaß auch wirk- dngen könne. Andere Abgeordnete äußerten sich in lichen Sinne. Das Gese6 hat bereits die Annahme iten Kammer gefunden. )e verwittwete Frau Großherzogin Stephanie von Baden sten d. in Freiburg eingetroffen.

tuttgart, 27. September. Des Königs Majestät ha- Auszeichnung für 20jährige vorwurfsfreie Militair-

gestiftet, welche heute, am Geburtsfeste des Königs, eine

Militairs aller Grade erhielt.

(t Herzog August von Leuchtenberg befindet sih dermalen

(suche bei seinem Durchlauchtigen Schwager in Hechingen.

rankfurt a. M., 29. Sept. Se. Hoheit der Erb-Groß- von Hessen und zu Rhein und der Königl. Preußische Minister, General der Jnfanterie , von Hake, sind hier men.

Oesterrei.

Wien, 28. Sept. Heute ist Se. K. K. Hoheit rzherzog Palatinus von Ungarn mit Familie hier einge- , um der morgen stattfindenden feierlichen Weihe der von au Erzherzogin mit eigener Hand gestickten und dem hier rnison liegenden Palatinat-Husaren-Regimente geschentten beguwohnen. Die Frau Herzogin von Berry soll, j Reise nach Pràâg, über Venedig, in Triest angekom- qu -— Ueber Venedig haben wir Nachrichten aus Sku- l zum 31. August erhalten; bis dahin hatte sih in dem N der Dinge wenig geändert. Die Garnison und die kerung stehen fortwährend unter den Waffen, und der war noch immer geschlossen. Da die Garnison, auf tadelle beschränkt, an Lebensmitteln Mangel zu leiden an- so untérhandelte, zur Erlangung seiner Lebensbedürfnisse, scha mit der Stadt, die ihm auch, um einen offenen vor dem Wiedereintressen der Deputation aus Konstan- zu vermeiden, gegen cine Schuld -Bescheinigung Lebens- lieferte. Jene Deputation war aber auch bis zu obigem noch nicht in Skutari; vielmehr hatte man daselbst die je, daß Über Tirana ein Hülfs - Corps für die Garnison juge sey, weshalb eine große Zahl bewaffneter Landleute, theils freiwillig, an den Fluß Drina eilte, um den Ueber- desselben, und somit die Vereinigung des Corps mit der ung zu- hindern. Es dürfte sonah, wenn diese Hülfs- jen ihren Marsch nicht einstellen, bald zu blutigen Scenen n,

Bien, 28. Sept. Aus Brünn wird unterm L24sten d. t: „Se. Majestät geruhten heute Vormittags nach acht ih die Militair - und Civil-Autoritäten, ferner die Herren e und die hdhere Geistlichkeit, vorstellen zu lassen, und eten die Nachmittags-Stunden den Staats-Geschäften. Zu Zeit erfolgte die Vorstellung der vorgenannten Autoritäten hrer Majestät der Kaiserin, bei welcher Allerhdchstdieselbe den Einzelnen huldvolle Worte zu richten die Gnade hatte. [ie am gestrigen Tage vor 19 Uhr Nachts erfolgte Ankunft Majestäten in dieser Königlichen Hauptstadt hatte, ungeachtet tliche Durchfahrts-Strecken glänzend erleuchtet waren, dennoch aue Besichtigung dessen gehindert, was von den getreuen Be derselben zur Ausschmückung ihrer Häuser geschehen war. Mijestäten geruhten daher, heute Vormittags um 11 Uhr Sltaßen zu durchfahren und bei dieser Gelegenheit wieder- 0s Allerhdchste Wohlgefallen über das auszudrücken, was ven hierortigen Bewohnern zum feierlichen Empfange des ten Herrscher-Paares geschehen war; eine rege Volksmenge,

i dem Anblicke Ihrer Majestäten den lautesten, anhaltenden

l erschallen ließ, erfüllte bei dieser Fahrt die Straßen. Den -

| sämmtlicher Civil: , Militair - und geistlichen Autoritäten f die Gnade zu Theil, zur Mittags-Tafel gezogen zu werden. s spielte die Regiments - Musik von Michailowics Jnfan- vor dem Allerhöchsten Wohnhause, worauf von den Sâän- dieses Regiments einige Lieder abgesungen wurden, denen dluß-Gesang dic Volks-Hymne folgte, in welche die ganze è Menschen einstimmte, die den vor dem Gouvernements- t befindlichen Pla6 erfällte ; laut schallende Vivats begleite- tde Gesang-Strophe. ‘/ e Ll

S ch weiz. Zürich, 25. Sepr. Jn der gestrigen Sikzung der Tag- e Wurden die Zahlungs - Termine der Occupations - Kosten e auf resp. Ende Oktober, November und Dezember E Und unter hinreichender Garantie, festgeseßt; bis zur 2 igung der Leistungen soll die Occupation fortdauern , und Page über deren Verminderung wird an die Baseler Kom- i gewiesen. Durch den Beitritt von Schwyz erhielten heit ersten Artifel dieses Beschlusses die reglementarische

| tragen.

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Portugal:

as Journal de Francfort bringt folgendes Privat- Schreiben aus Lissabon, mit der Bemerkung, daß man feine parreiische Uebertreibung darin suchen dürfe, weil der Briefstel- ler den Jnteressen jenes Landes durchaus fremd sey: „So sind wir denn am 1lten September hier angelangt. In Folge des am 5ten stattgehabten Gefehtes hält die Miguelistische Armee seit dem 6ten Abends die Brücke von Alcantara beseßt, welche von der Vorstadt Belem in das Jnnere det Stadt Lissabon führt. Auf der anderen Seite der Stadt, wo der Haupt- Angriff stattfand, waren die Truppen bis in die St. Josephs-Straße eingedrungen und gegen die dffentliche Promenade (paseo publico) vorgerickt, Später: hin zum Rüfzuge genöthigt, behaupteten sie docl einige äußerst vortheilhafte Positionen, durch welche die Vorstadt dermaßen be- herrscht wird, daß Dom Pedro in Folge einiger am 8ten vorge- fallenen Scharmübel beschloß, die ganze Vorstadt in Brand stek- ken zu lassen, damit der Feind verhindert würde, von dieser Seite in die Stadt einzudringen. Gestern, am 10ten, befand sich das Hauptquartier Dom Miguel's in Lumiar, eine Meile von Lissabon. Von Zeir zu Zeit begiebt sich diejer Fürst in den Palast von Ajuda. ‘/

Dle i.

Konstantinovel, 10. Sept. Am Z0sten v. M. brach hier ein furchtbarer Brand gus, der von 2 Uhr Nachmittags an bis um 9 Uhr Morgens des folgenden Tages wüthete, und über 6000 Häuser und Kaufläden nebst mehreren Moscheen in Asche legte. Das Feuer hatte schon seine Richtung gegen den großen Bazar genommen, als glücklicher Weise der Wind sich drehte und die Flamme auf die entgegengeseßte Seite blies, sonst wúrde sich wohl noch ein dreifach größerer Schaden ergeben haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das Feuer angelegt. Unter den regulairen Truppen hat sich vergangene Woche in Folge der Reducirung ihres Soldes von 20 auf 15 Piaster ein gefährlicher meuterischer Geist gezeigt, der nur durch Zurückführung des Sol- des auf den alten Fuß gestillt werden konnte. Seitdem ist die Ruhe einigermaßen wiederhergestellt, au werden die Brandle- gungs - Versuche seit einigen Tagen selten, wozu wohl die ver- schiedenen Sicherheits - Maßregeln der Regierung wesentlich bei Die allgemeine Gährung, Unbehaglichkeir und Unzu- friedenheit mit der Regierung ist aber noch keineswegs beschwicl- tiget. Der Grund hiervon liegt sicherlich nur in dem Kriegs- Unglücke, das den Sultan seit 13 Jahren betroffen, und das die Türkei auf eine so niedere Stufe in der Rang - Ordnung der Europäischen Mächte gebracht hat. Ob billig oder un- billig, daran denkt Niemand, alle Schuld dieses Unglücks wird dem Sultan beigemessen. Am 7ten dieses Monats hat der Seraskier zu Ehren des Sultans in St, Stefano ein Fest veranstaltet. Am folgenden Tage trat der Sultan eine kleine Reise nah Nikodemien, Zemlit und wahrschein- lich auch nach Brussa an, deren Zweck Niemand kennt. Der Reis - Efendi is seit einigen Tagen krank. Aus Kandien sind Nachrichten hier, welchen zufolge Mehmed Ali am 12. August mit einen Theil seiner Flotte in Suda angelangt war. Von da aus besuchte er Canca und schiffte sich am 22}en ge- dachten Monats nach dem westlichen Theil dieser Insel ein, Verschiedene Anordnungen, in Bezug auf die Kultur des Lan- des, wurden während dieser Zeit erlassen. Von dem Jnhalt der schon früher berührten Briefe aus Nauplia vom 17. Au- gust muß ih noch nachholen, daß die von dem bekannten Grie- chen, Baron Christophero Sakelarios ín Bucharest, dem jungen Griechenland geschenkte Bibliothek von 5000 Bänden, größten- theils klassische Werke, mit dem zu Erbauung eines hier einzu- richtenden Gebäudes nöthigen Fonds, so wie auch die von den Griechen, Gebrüdern Sassima in Moskau, dem Griechischen Staate neben einem werthvollen Museum testamentarisch ver- machte Bibliothek in Griechenland angelangt sind. Die groß- herzigen Geber dieser für das Fortschreiten der Studien in Griechenland hochwichtigen Geschenke haben sich in den Herzen aller Griechen ein dankbares Andenken gestiftet, das durch viele Generationen fortleben wird. Ferner hat man durch diese Briefe erfahren, daß der ehemalige Kriegs-Minister G. Zographos zum K. Griechischen Geschäftsträger bei der Pforte ernannt worden sey. Seit neuerer Zeit vermehren sich hier die Pestfälle auf eine beunruhigende Weise.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 31. August. Zu Dover in der Grafschaft Kent im Staat Delaware is eine Kohlenmine eingesunken und hat 42 Neger verschüttet. I

In einem hiesigen Blatt liest man Folgendes in Bezug auf die fortschreitende Kultur in Ober - Kanada: „Ein kleines Reich erhebt sich mitten zwischen den Seen, und wir werden es an unserer nördlichen und westlichen Gränze sehr bald mit ei- nem Nebenbuhler zu thun haben, der, im vollen Besiß liberaler Institutionen, einer kräftigen Bevölkerung, eines großen und schnell anwachsenden Kapitals, eines sehr ergiebigen Bodens, ei- nes gewinnreichen Handels und einer kühnen Schifffahrt, uns zu einer ehrenvollen Konkurrenz nöthigen wird. Das Dorf York, mit ungefähr 7000 Einwohnern, und Kingston mit 5000 bis 0000, werden von wenigen, wo nicht von keinem Dorfe mit gleih starker Bevölkerung in den Vereinigten Staaten úber- troffen, was die zur Kraft, Dauer und Wohlfahrt gesellschaftli- cher Gemeinwesen nöthigen Mitrel anbelangt. Die belebten und blühenden Dörfer St. Katharina, Queenston und Niagara im Bezirke Niagara, Hamilton am Ontario-See, Coburg, Brock- ville und die s{dnen Niederlassungen an der Quinten - Bucht sind untrügliche Anzeichen von der künftigen Bestimmung Ober- Kanada's. Die Politik der Britischen Regierung hat in den lesten beiden Jahren dazu beigetragen, daß sih in den beiden Kana- das eine große Menge von Jndividuen ansiedelte, wodurch der Reichthum und die Macht der Provinzen sehr vermehrt wur- den. Die Zahl der Auswandernden is seit dem Jahre 1829, wo sie 16,000 betrug, im Jahr 1832 auf 52,000 gestiegen. Von diesen Lebteren siedelte sich ein Theil in der unteren Provinz und ein Theil in den Vereinigten Staaten, fast 40,009 aber in Ober-Kanada an. Die Deposita, welche im Jahr 1832 von den Ausgewanderten in der Bank von Ober-Kanada zu York nie- decgelegt wurden, beliefen sich auf mehr als 60,000 Sovereigns. Es sind jet auf dem Ontario-See, auf der Quinten-Bucht und dem St. Lorenzo-Strom 25, Ober-Kanada gehörige Dampfböte in Thätigkeit, worunter einige von erster Kraft und Qualität. Zwei bis drei sind je6t im Bau begriffen und sollen den beiden schönsten Böôten, die bis jeßt die Gewässer Amerika's befahren, dem „Great Britain‘/ und dem „United States‘, gleichékommen. Wir sehen dies Alles ohne Eifersucht mit an, denn wir wissen, daß die Zeit nahe is, wo wir im Ganzen und Großen, Einer zu des Anderen Glück und Gedeihen beitragen werden, und hoffentlich ist der Tag nicht mehr fern, wo wir in unseren gesellschaftlichen Verhältnissen die Früchte einer verwandten Sprache und Ab-

fünft, Ahnlicher Institut anen und Sitten reidlideu alt isher genießen werden“ Cinige der größten Kapitalisten ¡4 London, unter Anderen die Rothschilds und Barings, haben sih ent- hlossen, in der Provinz - Ober- Kanada eine Bané zu begründen. Sie soll nah dem Schottischen System eingerihtet und mit einem sehr großen Kapital dotirt werden: Ober- Kanada ist reich an Produkten aller Art; es giebt daselbst eine solche Menge von Tauben, daß vor einiger Zeit Herr Elias Secord zu Al: bion-Mills an einem einzigen Tage 233 Stück auf einem Wei- zenfelde {oß Jn den unbewohnteren Gegenden sind die Wei: zenfelder völlig damit bedeckt, so daß sie vielen Schaden leiden, Vas Getraide steht in diesem Jahre herrlich; der Boden \eufzt fast unrer seiner Last. Der Weizen wird 20 bis 40 Bushel auf den Morgen geben. Heu gab es im Ueberfluß: auch Erbsen, Kartoffeln und Mais sind in Fülle vorhanden

__—— New-Orleans, 5. Aug, Man schreibt aus pico, daß General Lemos, (einer dei ausgezeichner|sten Offiziere del Santana schen Truppen), der von Puebla ausgegangen war, um den General Arista anzugreifen, von seinen Soldaten verlaisen und angegriffen und er selbst gefangen genommen worden sey. Dieser Anzeige füge man hinzu: „Jet ist die Noth groß, denn die besten Truppen sind auf der Seite der Rebellen, und“ zur Disposition des Gouvernements nur weniges unbrauchbares Ge sindel, das erst kürzlih gepreßt worden ist. Auch St. Martin, wischen Puebla und Mexiko, soll sich erklärt haben. Die

ages zuvor von Mexiko abgegangenen Verbannten waren tvie der zurückgekommen, mit Ausnahme des ehemaligen Finanz- Ministers Mangino und des Grafen Cortina, die ohne Eskorte auf ihr Ehrenwort, per Diligence reisten. Wir fürchten, das jeßige Gouvernement wird gestürzt werden, und da möchten denn die Feinde von Santana mit ihm nicht so gelinde verfahren, wie er es mit ihnen gethan. Aller Verkehr ist aufs Neue in Stok- ken gerathen und an Abfertigung von Geld-Kondukten nach der Küste kann natürlich vorerst nicht gedacht werden. Queretaro wurde übrigens von den Gouvernements - Truppen ohne Blur vergießen wieder eingenommen, so wie auch Victoria, die Haupt- stadt von Tamaulipas.‘/ À

Meteorologishe Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. Abends | Nach einmaliger 2. Oktober. | 6 Uhr. | 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Ane . + (339, 4 r “Par. 339, o 2’Par.|338, 9 s ’Par.fQuellwärme 8,7 ® R. uftwärme.| 4,59 R. |153,2®R. | 7,9° R. : Thaupunkt Sl o R 216 o K 5% ° R Prers 14,9, “On NOES 93 pCt. 38 vCt. 81 pCt, [Bodenwärme 11,2 ® R. Wolkenzug | | Niederschlag 0.

._ Die Barometersiände des 1. Oktober sind zu berichtigen auf: 340,6 2///; 340,05: 339,35. Derbrmer Börse.

Den 3. Oktober 1833. Amtl. Fonds - und Geld - Coors- Zettel. (Preufs. Cour.)

[Zf. |Brief.|Geld } 2 TBrier Geld,

St. - Schuld- Seh. | 4 | 974 | 967 fGrosshz. Pos. do.| 4 | 1012 Pr. Engl. Anl. 18.| 5 14038? | Ostpr. Pfandbr. | 4 | 997

Pomm. do. 4 [1054

5 082 M 915 FKur- u. Neum. do. 4 [1064 11055

Pre. Engl. Anl, 22. Pr. Engl. Obl. 39.| 4 | 921

{

| Präm.Sech,. d.Seeh.| - Sd 51g F Schlesische_ do.| 4 /1054 | Kurm Obl. 1.C] 4 ti | 957 Rkst.C. d. K.- u. N.| 165 —- Neum. [nt.Sch. do.| 4 | 957 | [Z.-Sch.d.K. u. N.!— { 651 Berl. Stadt-Obl. | 4 | 96? 963 - 6A Könignb. do. 4 l =— Mtoll: voll Duk [P lun Elbinger do. 4s | Neue do. | 15 Danz. do, in Th.|-—| 364 | [Friedrichsd'or ..| 137 | 134 Westpr, Pfand. i 4 | 9&5 98x Disconto. . ..…. —| 35 4j

| Ub: IRALW MSI C

A S T Preufss. Cour.

W echsel- Cours. ————— 9 Brief. | Geld.

Ainsterdam E 250 Fl. Kurz 143} | E 250 FI. 2 Mit. 1427 Hamburg Ge A L 300 Mk. [Kurz 1522: | O O O 1515 | London C 41 LSt. [3 Mi. 6 254 Paris S 300 Fr. 2 Mt. 804 | 80-5 Wen 150 FI. 2 Mt. [1042 AUSSDUS. C r E, 150 FI. 2 It. 1035 (1924 De 100 T6! [2 Mt. 99; - Lee, 100 Thl. [8 Tage 1025 Frankfurè a. M. WZ........ 150 FI. 2 Mi. [1031 R 100 Rbl. |3 Woch. | 303 Va 1 N 600 FI. Kurz 1

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28, September.

Niederl, wirkl. Schuld 48%. Ausgesetzte Schuld —. Kanz. Bill. 2016, 62 Anl. —. Neap. 855. Oesterr. 91,4. Preuss. Pri mien-Scheine 901 Russ? (v. 1828) 10114. (v. 1831) 912. 50 Span 664. 38 do. 412,

Hambarg, 1. Oktober.

Oesterr. 58 Met. 933. 48 do. 832. Bank-Actien 1208. Russ Engl. 994. Russ. Boll. (v. 1831) 92. Met. in Hamb, Cert 991i Preuss. Peämien- Scheine 1011. Poln. 1183. Dän. 708.

Warschau, 29. September.

Pfandbr. 914 Bank - Cerltilik. 912, Part. - Obl. 367 Russ Assign. 184. Wien, 28. September. 56 Met. 935. 48 do. 834, Bank- Actien 11965 Pari - Obl

1315. LLoose z0 100 Fl. —.

j Königlihe Schauspiele. Freitag, 4. Oft. Jm Schauspielhause: Zum erKenmal wiederholt: Der Zweikampf, Oper in Z Aufzúgen, mic Tanz nach dem Französischen des Planard: Le Prè aux Clercs. zur beibehaltenen Musik von Herold, für die Deutsche Bühne be- arbeitet von dem Fveiherrn v. Lichtenstein.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften und mit Mittwoch bezeichneten Schauspielhaus - Billets gültig : auch wer den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Micr woch bezeichnet seyn.

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vis Königstädtisches Theatern. : Freitag, 4. Okt, Der Empfehlungs - Brief, Lustspiel in 4 Akten, von Tdpfer. Vorher: Schneider Fips, odér: Die gefähr: liche Nachbarschaft, Lustspiel in 1 Akt, von Kotebue.

Neueste Nachrichten.

Paris, 27. Sept. Se. Majestät der König haben dem a Grafen Paul Demidoff den Orden der Ehren-Legion verliehen.

Gestern kam der König nach den Tuilerieen und gab das

PIER, G E735: D UE

S0 E E Wi A R tf C E

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