1900 / 82 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

gación de Hacienda de la provincia ‘de Barcelona): Sieferung von 2602 Ries Papier von verschiedenen Klassen und Farben zu Steuerquittungen. Angebote auf Stemypelpapter Klasse 11. Formular o beim „Reichs-Anzeiger“. Bedingungen bei den genannten 24. April, 1 Uhr. Ministerio de Fomento in Madrid: Ver- längerung und Aenderung des öftlihen Hafendammes von Barcelona. Voranschlag 13 467 579 Pesetas 64 Cts. Dauer der Ausführung 12 Jahre. Voranschlag, Bedingungen und Pläne zur Einficht in der Dirección general de Obras públicas, Madrid, und im 3ivil- Gouvernement zu Barcelona. Angebote bis 19. April an das Ministerium oder ein Zivil-Gouvernement der Halbinsel auf Stempel- papier 12. Klasse zu rihten. Auszug aus den Bedingungen und Angebotformular in spanischer Suroie beim „Reichs-Anzeiger“.

elgien.

11. April, 11 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von vier Sgworxsfsteinen aus weihem Stahl .für die Packetboote „Princesss Henriette“ und „Princesse Joséphine“ in Ostende. 740 Fr. Kaution 2500 Fr. Spezial. Lastenheft Rr. 3.

13. April, 11 Uhr. Buroaux du service spécial de la Meuse, 2 Rue Forgeur in Lüttih: Erneuerung der Thore an der Shleuse bei Jemeppe. 11 258,68 Fr. Kaution 1000 Fr. Das Lastenbeft Nr. 27 und die Pläne sind für 20 Cts. bezw. 5,10 Fr. in Brüssel, Rue des Augustins Nr. 17, erhältlich.

Bis zum 31. Mai. Administration communale in Herstal ; G: Vorschläge für die öffentliche und private Beleuhtung mit

as oder Elektrizität u. w. Für leytere würden zahlreihe In- dustrielle als Abnehmer vorhanden sein. s

Nächstens. Börse in Brüssel: Lieferung von 42 Schußdähern aus Eisen für Brückenwaagen. Kaution 400 Fr.

Nächstens. Ebenda: Lieferung von 700 000 kleinen Nägeln aus galpanztertent Eisen zum Beschlagen von Fundamentierungsbölzern.

Loose. Kaution 230 Fr. und 500 Fr.

Verkehrs-Anftalten.

Konstantinopel, 2. April. (W. T. B.) Die russis{- türkishen Verhandlungen über den Bau von Eisenbahnen im nördlichen Kleinasien sind heute endgültig abgeshlossen worden. Danach is die Türkei verpflichtet, sobald fie den Bau von Eisen- bahnen innerhalb der Vertragszone nicht selbst bewirkt, die Konzession der Liniea an russishe Kapitalisten zu verleihen. Die Vertragszone wird begrenzt im Westen dur die Linie Adabazar—Heraclea, im Süden durch die Linie Angora—Caesarea, Siwas, Karput, Diarbekr und Wan. Der Bau dieser Grenzlinien steht nach wie vor der Anatolishen Bahngesellschaft frei.

Bremen, 3. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloy d. Dampfer „Nürnberg“ 31. März v. Saigon abgeg. „Hamburg“, n. Ost-Asien best., 1. April in Genua angek. , H. H. Meier“, v. New, York kommend, 1. April Prawle Point, „Rhein“, n. New York beft., 2. April Lizard, „Frankfurt“, n. Baltimore best., 2. April St. Catherines

oint passiert. „Bluecroß“, v. d. La Plata kommend, 1. April in

mburg angek. „Freiburg“ 2. April v. Rotterdam n. d. Weser abgeg. „Stolberg“, n. Brasilien beft., 2. April in Oporto angek. „Hannover“, v. Baltimore kommend, 2. April Lizard, und „Borkum“

t. Catherines passiert. „Trave“, v. New York, 2. April in Gibraltar angek. „Karlsruhe“ 2. April v. Southampton n. Genua abgegangen. «i London, 2. April. (W. T. B.) Castle-Linie. Dampfer „Pembroke Castle“ heute auf Hzimreise die Canarishen Inseln passiert. „Tintagel Castle" Sonnabend auf Ausreise in Kapstadt angek. „Norham Castle“ gestern auf Heimreise Southampton pasfiert. „Carisbrook Castle“ Sonnabend auf Heimreise v. Southampton ab- gegangen.

Union-Linie. Kapstadt abgegangen.

Dampfer „German“ gestern auf Heimreise v.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf- führung von Boieldieu's Oper „Die weiße Dame“ in folgender Be- seßung statt: Gaveston: Herr Mödlinger; Anna: Fräulein Hiedler ; George Brown: Herr Grüning; Dikson: Herr Lieban; Jenny: Frau Gradl; Margarethe: Fräulein Pobl. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Am Freitag geht Verdi's Oper „Falstaf*" in Scene. Die Titelrolle singt zum erften Male Herr Bahmann. Im übrigen lautet die Be-

sezung: Ford: Herr Hoffmann; Alice: Fräulein Hiedler; Aennhen :

i Salon Dietrich; Frau Quikly : Frau Goeßz?2; Frau Meg Page: Fräulein

Rothauser; Fenton: Herr Sommer; Dr. Cajus: Herr Philipp; Bar- dolph: Herr Lieban; Pistol: Herr Mödlinger. Kapellmeister Dr. Mudck dirigiert. Die -Oper „Falstaf“ wurde seit ihrer ersten Aussübemg am 6. März 1894 im Ganzen 23 mal gegeben.

Im Königalihen Schauspielhause wird morgen Ernst von Wildenbruh's Schauspiel „Die Tochter des Grasmus* gegeben.

Im Neuen Königlihen Dpern-Theater geht morgen zum Besten der ‘Pensionsanstalt der „Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger“ unter Mitwirkung der Königlichen Kammersängerin

rau Lilli Lehmann und des Königlichen Kammersängers Herrn Emil ôge „Die Fledermaus" in Scene.

Im Berliner Theater spielt Fräulein Adele Sandrock morgen in dem Schauspiel „Deborah“ von Mosenthal die Titelrolle. An den Tazen, an welchen die Künstlerin nicht auftritt, finden Wiederholungen von „Ueber unsere Kraft“ statt.

Im Sthiller-Theater werden jeßt neue feste, d. h. an den Tag gebundene Abonnements für das TY. Quartal ausgegeben. Gleichzeitig werden Bestellungen für die Abonnements der Sommer- Oper angenommen. Die Ausgabe der Abonnements erfolgt in der Billet-Abtheilung des Theaters. /

m Neuen Theater wird dem Schwank „Im Exil“ von H. von Anderten und B. Wolff am kommenden Sonnabend als E Paul Remer’'s Komödie in einem Aufzuge „Frau Sonne“ vorangehen.

Im Thalia-Theater findet am Charfceitag, den 13. April, Abends 7x Uhr, eine Aufführung des Ocatoriums Elias" von Mendelssohn statt. Am Sonntag, den 8. April (Palmsonntag), Nahhmittags 34 Uhr, geht eine ôffentliche Hauptprobe voran. Der «emiste Chor, aus 120 Mitwirkenden bestehend, wird votn Konservatorium des Westens gestellt. Die Solopartien haben nam- hafte künstlerishe Kräfte übernommen. :

Bei dem morgen, Mittwoch, Mittags 12 Uhr, in der Marien- Kirche stattfindenden Orgelvortrage des Herrn Musikdirektors Otto Dienel werden Frau Annie John-NRoesel, Fräulein Glise Loeser, Fräulein Johanna Haacke, Herr Max Thal (Violinist), Herr Ernft Bethke, Herr Albert Boehnert und Mr. John Smith mit- wirken. Zur Aufführung gelangen Passions-Komyositionen. Herr Dienel wird u. a. das Vorspiel über „O Lamm Gottes, unschuldig“ von Seb. Bach spielen. Der Eintritt ift frei.

Herr Wilhelm Grüning hat soeben in Brüssel den Sieg- fried in Richard Wagners gleihnamigem Musikdrama unter Leitung von Felix Mottl mit glänzendem Erfolge gesungen und seitens des Publikums und der gesammten Prefse ungetheilte Anerkennung gefunden. Die „Tndépendance belge“ rühmt die schône, groß: Stimme und die bervorragende Künstlershaft Grüning?s.

Mannigfaltiges. Berlin, den 3. April 1900.

Das Friedrichs-Realgymnasium beging heute, der Shwester- Anstalt folgend, ebenfalls die Feier seines 50jährigen Bestehens dur einen Festakt in der Aula, die in Flaggen- und Pflanzenschmuck prangte. Zahlreiche Ghrengäste wohnten der Feier bei. In Vertretung des* Ministeriums der geistlichen 2c. Angelegenheiten erschien der Ge- heime Ober-Regierungsrath Gruhl; das Provinzial-SZhulkollegium wurde durch den Vize-Präsidenten Lucanus und den Geheimen Regie- rungs- und Provinzial-Schulrath Dr. Pilger vertreten. Ferner waren der General-Superintendent D. Faber sowie Repräsentanten der städtishen Behörden zugegen. Vor der Feier überreichte Vize- Präsident Lucanus die von Seiner Majestät dem Kaiser und Könïg verliehenen Auzzeihnungen. Der Festakt begann mit Choralgefang, einem Gebet des Profeffors Dr. Lust und dem Vortrag einer Grell’schen Motette. Die Festrede hielt der- Direktor Dr. Gerstenberg. Es folgten dann beglückwünshende Ansprachen, u. a. des Vize- Dee Lucanus, des Stadt-Schulraths Dr. Fürstenau, des General-

uperintendenten D, Faber, des Direktors Dr. Schwalbe vom Dorotheenstädtishen Realgymnasium und des Direktors, roe fessor Dr. Voigt, der als Vertreter der Schwesteranstalt, des Friedrichs - Gymnasiums, erschienen war. Das Comité der ehemaligen Schüler, an dessen Spitze der Direktor der ftädtishen höheren Webeshule, Professor Gürtler steht, überbrahte als Jubel- gabe eine Summe von über 2000 Æ für die {hon bestehenden Kreh-

und Runge-Stiftungen, ‘deren Zinsen -im Juterefse bedürftiger/Shüler verwendet werden. Die Dankesworte des: Direktors Dr. Gerstenberg klangen ‘in ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, Mit Gesang {loß dann die Feier.

Baku, 3. ‘April. (W. T. B.) In Bibisibat (?) brannten gestern eine Naphthaniederlage und zehn Bohrthürme nieder. Die Verluste sind bedeutend.

Wellington (Neu-Seeland), 1. April. (W. T. B.) Der Dampfer „Southern Croß“,- der zur Grforshung der Südpolargegenden ausgesandt war, ist auf der Rückfahrt bei Campbelltown eingetroffen. Kapitän BorMhgrevink berichtet, die Lage des magnetishen Pols sei bestimmt worden. Das Mitglied der Expedition Hansen sei auf der Reise gestorben.

Produktenbörse, Berlin, den 2. April.

Die am!lih ermittelten Preise waren: Weizen loko inländischer 148 A ab Bahn, Mai-Lieferung 150,75—150,50 4, Juli 155 bis 154,50 #4, September 157,50—157,25 G Roggen loko inländischer 141/50—141,75 A, Mai 144,75—144,25 46, Juli 144—143,29 M, September 143—14225—142,50 4A Gerste (Futter-) 129,50 4 Hafer, hochfeiner märkisher, 143 46 frei Wagen, besserer mecklenb,. 137 A ab Bahn, Mai 129,25—12950 4A, Juli 1305—131 M Mais Mai 10975—110 A4 Weizenmehl 00 18,50—21,50 M Roggenmehl 0 u. 1 1825—19,75 #4, Mai 18,70 4, Juli 18.70 4, Sevtember 18,60 # Rüböl Mai 56,2—56,5 46, Okiober 56,5 bis 56,77 G Spiritus 48,90 4

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 3. April.

Ein heißer Kampf hat zwischen Brandfort und Bloemfontein stattgefunden. Die Kom- mandos von Ecrmelo und ‘Wakkerstroom griffen die Engländer, die etwa 7000 Mann zählten, an und \hlugen sie zurück, ihnen s{chwere Verluste beibringend. Wie - Ver- wundete, die hier in Smaldeel eingetroffen sind, erzählen, tobte der Kampf aut der ganzen Linie. Die Engländer gingen wiederholt vor, wurden aber zurückgeworfen. Die Buren ge- wannen an Terrain, das Endergebniß des Kampfes ist jedoh nicht bekannt. DieBuren verloren an Todtenund Verwundeten 9Mann. Jn späteren Meldungen aus Brandfort heißt es: 2000 Buren griffen 3000 Engländer mit Erfolg an; als zu den leßteren aber 13 000 Mann Verftärkungen stießen, wurden die Buren genöthigt, sich zurücßzuziehen; fie hatten nur geringe Verluste.

Kapstadt, 2. April. (Meldung des Reuter'schen Bureaus.) Das Transport\{hif „Chicago“ geht mit einem Theil des australishen Korps der „Bushmänner“ fowie mit Pferden, Maulthieren und Betriebsmaterial für die Rhodesische Eisenbahn nah Beira in See. Auch viel Kriegsmaterial und Proviant wird nah Beira geschafft.

Brüssel, 3. April. (W. T. B.) Das Journal „Petit blen“ veröffentliht vom Congo brieflich eingetroffene Nach- rihien, _nach _welhen sich die Bundja - Neger infolge der gegen sie * egan enen Gemaltthätigkeiten in vollem Aufstand befinden sollen. Das Blatt führt unter Vorbehalt eine Reihe von Gewaltthätigkeiten auf, welhe gegen 62 Neger, 84 Negerinnen und 3 Kinder begangen sein sollen. Diese Vorkommnisse seien die Veranlassung zum Aufstand ge- wesen. Ein Europäer, und zwar ein Agent, sei verwundet. Der frühere Major Lothaire solle mit 260 Mann zur Unter- drückung des Aufstands unterwegs sein.

dem 30. März gemeldet :

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten uno Zweiten Beilage.)

S E D E R D N E E C D R R E T

Wetterberiht vom 3. April 1900, 8 Uhr Morgens. 7 7x Uhr.

Stationen. Wind. Wetter.

Temperatur Rom pp P D OOIONNA [P M O00 R S

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp.

red. in Millim

SSW

==

Regen bededckt wolkenlos Schnee wolkig wolkenlos

Belmullet . . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockfholm . Haparanda . | 775

Cork Queens- Chan Es In erbourg . E L E burg .. | 762 winemünde | 763 Neufahrwafser| 765 Memel .…. | 765

Pünte Wstf 762 nster : Karlsruhe . . | 763 Wiesbaden. . 762 Sts: | 764 emniz .. Berlin s O ao 762 Breslau . . . | 761 Niya .….. | 768 |O bededckt Triest .. . . | 760 |ONO halb bed.

Uebersicht der Witterung.

Während das Hochdruckgebiet im Norden wenig Aenderung zeigt, if weftlich von Schottland ein tiefes Minimum erschienen, bei deffen Annäherung das Barometer über Irland außerordentlih stark efallen {ff. In Deutschland ift bei gleihmäßiger uftdruckvertßeilung das Wetter ruhig, kalt und ver- änderlih, stellenweise ist Schnee gefallen ; am Morgen berrscht allenthalben leihter Froft. Wärmeres

Wetter demnächst zu erwarten. ' Deutsche Seewarte,

SGOUG R C R E A N I I Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 88. Vorstellung... Die weiße Dame. Oper in 3 Akten von Gugòne Scribe. Deutsch von

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Negen bededckt heiter bededckt bededckt weig halb bed. beiter wolkig bedeckt wolkenlos heiter weng halb bed. heiter wolkenlos beiter

fandidat. Donnerstag: Kakadu.

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Maria Freita

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Gs:

woh,

Preisen: Galathee.

Friederike Ellmenreih. Musik von François Adrien Boieldieu. Tanz vom Balletmeister Graeb. Anfang

Schauspielhaus, 93. Vorstellung. Die Tochter des Erasmus, ] Ernst von Wildenbruch. Anfang 7F Uhr. Donnerstag : Opernhaus. 89. Vorstellung. Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in 2 Akten und eincm Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Ha Schuhe. Tanzlegende in 4 Bildern von H. Regel und J. Haßreiter. Anfang 7F Vhr. Schauspielhaus. des Erasmus. Ernst von Wildenbruch. Anfang 7F Uhr.

Berliner Theater. Mittwoh: Gastspiel von

Adele Sandrock. Donnerstag : Stuart.

(30. Abonnements-Vorstellung) : unsere Kraft. Sonnabend: Zum ersten Male: Arria und Messalina.

Schiller-Theater. (Wallner-Theater.) Mitt- Nachmittags 35 Uhr Akademishen Vereins rür Kunft und Literatur): Nouig Oedipus von Sophokles, Abends 8 Uhr : S Lornsen. 3 Aufzügen von Erih Slaikjer.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Macbeth.

Freitag, Abends 8 Uhr: Hinrich Lornsen.

Theater des Westens. (Opernhaus.) Mitt- woh: Zum ersten Male : Operette in 3 Akten von Carl Millôöcker.

Donnerstag: Zar und Zimmermaun.

Freitag: (29. Freitags-Abonnements-Vorftellung) : Der Bettelstudent. :

Sonnabend: Volksthümlihe Vorstellung zu balben Der Waffenschmied, Die schöne

Lessing-Theater.

von Agnes Sorma. Nora.

Sg@auspiel in 4 Aufzügen von

Freitag: 2. Gastspiel von

rtmann. Die rothen Mußk von Raoul Mader.

94. Vorstellung. Die Tochter Schauspiel in 4 Aufzügen von

woh: Im Exil. Anderten und B. Wolff.

Hierauf: Der grüne dame de chez Maxim.) von Georges Benno Jacobson. Lautenburg. Anfang 74 Uhr. Deborah. Donnerstag und f

Gastspiel von Sandrock. Ueber

Sandrock.

Adele

ountroleur.

Gastspiel von Adele

Thalia - Theater.

Kren und Alfred Swönfeld. (Vorstellung des | Schmidt. Anfang 7} Uhr.

Bürgerliches Trauerspiel in Sonntag,

sohn.

Konzert des

Der Bettelstudent. Kesftfsoglu.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Undine. Abends 77 Uhr: Der Bettelstudent.

Mittwoch:

Donnerstag: Als ih wiederkam .… . . Agnes Liebelei. Jephta’'s Tochter.

Neues Theater. Siffbauerdamm 4a. Mitt- Schwank in 3 Akten von H. von Anfang 7# Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Jm Exil. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Zu halben e Lustspiel in 4 Akten von Thilo von Deutsches Theater. Mittwoh: Der Probe- | Lrotha.

Anfang 7 Uhr. Hans.

Freitag: Wenu wir Todteu erwachen.

Refsidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten-

burg. Mittwoh: Die Dame von Maxim. (La Schwank in 3 Akten

eydeau. Uebersetzt und bearbeitet von In Scene gesezt von Sigmund

olgende Tage: Die Dame von

Maxim. h Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die lfte ermäßigten Preisen: Der Schlafwagen-

Dresdenerstraße

Mittwoh: Jm Himmelhof. Große Ausftattungs- vofse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Musik von Max

Donnerstag und folgende Tage: Jm ahmittags 34 Ubr: Zu kle nen Pi: Oeffentlithe Hauptprobe zu „Elias“ von

Konzerte.

Saal Bechstein. Mittwoh, Anfang 8 Uhr: ¡wölfjährigen Pianisten - Angelo

irische Wall, ausgeführt von 6 Nappkenasten

brauner Wallach. Original-Shulpferd,

1. Gastspiel | s eines bôsartigen Pferdes. Ein musfikalisches

Entrée von 60 Damen. Les enfants terribles der Geshw. Hodgini. Mlle. Etienne als Lady Fockey. Herr Heerdegen als Saltomortalereiter. Siguorita Dolinuda de la Plata, Pirouetten- Reiterin fin de siècle. Entrée comique. The Martinecks. Sowie Auftreten fämmt- licher neu engagierten Spezialitäten. Zum Schluß: Doctor Faust. Eine romantisch-phan- tastishe Handlung îin 3 Abtheilungen von Hof- Balletmeister A. Siems.

Do: nerstaz: Große Sport V¿rfstellung.

Donnerstag, den 12. April: Unwider- ruflich legte Vorstellung. Schluß der ersten Saison.

P E n m l L A

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Kitty Thomasius mit Hrn. Ober- leut. Erich voa Groddeck (Klonau—Infterburg).

Verehelicht: Hr. Oberleut. Felix von Meier mit Frl. Else Kollin (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor G. S{hlapp (Brandshagen). Hrn. Rittergutsbesiger von Klinggräff (Pinnow).

Gestorben: Hr. Regierungsrath a. D. Carl Stobbe ner octenvurg), Or. Oberlehrer, Professor

ustav Le Viseur (Berlin). Verw. Fr. Polizei- leut. Lina Voigt, geb. Gartenshläger (Friedrihs- hagen). Verw. Fr. Landschaftsrath Johanna von Busse, geb. Remus (Bromberg).

Sorma.

Preisen:

72/73.

immelhof. Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Dreizehn Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

endel8-

PBirkus Schumann. Im eleganten, renovierten irkus Renz, Karlftraße. Mittwoch, Abends präzise 4 Uhr: Große Elite-Vorstelluug. Mit En Programm. Befonders hervorzuheben ist: Der

lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekaunntmachungen)- betreffeud Kommanditgesellschaften auf Aktien und Artiengtsenlatten, für die Woché vom

(V. T. B.) Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus dem Burenläger bei Smaldeel unter |—

Arabi, der Ballspieler. Schufterbub, ungari ide 4 dasselbe führt nicht nur alle Gänge der spanishen hohen Sule korrekt aus, sondern zeigt au alle Untugenden F

zum Deutschen Reichs-An

M B2

Erste Beilage zeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 3. April

Amlliches. Königreich Preufßen.

Durch die Beschlüsse des Bundesraths, betreffend die all: emeine Einführung der Jmpfung mit Thierlymphe, vom 38. Zuni v. J. (Ziffer 3) ist in ähnlicher Weise, wie in dem Nunderlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10886, M. d. J. Il 4437 —, bestimmt, daß die Thierlymphe für alle Jmpfungen nur aus staatlihen Jmpfanstalten oder deren Niederlagen oder aus solhen Privat-Jmpfanstalten, welche einer staatlichen Aufsicht unterstehen, bezogen werden darf.

Um die Lieferung einer einwandfretien Lymphe sicher zu stellen, hat es sih als nothwendig herausgestellt, die in der Anlage beigefügten Vorschriften über die Einrichtung und den Betrieb der staatlihen Anstalten zur ewinnung thierischen Impfstoffs aufzustellen , welche demnächst auch, soweit angängig, auf die der staatlichen Aufsicht zu unter- werfenden Nrivat-Impfanstalten Anwendung finden sollen. Eine besondere Regelung dieses Punktes wird in Verfolg der unterm 8. Dezember v. J. M. 13295 eingeforderten Berichte später ergehen. :

Qu den einzelnen Vorschriften bemerke ih noch Folgendes:

u § 5: Ob eine übertragbare Krankheit vorliegt, hat

der D der Anstalt in Gemeinschaft mit dem Thierarzte u ent}chetDen. 4 Zu § 14: Die Worte „nah Anweisung des Thier- arztes“ beziehen sih nur auf die vorhergehenden Worte „in der für hr Alter zweckmäßigsten Form“. Jm übrigen bleibt die EÉrnährungsweise der Jmpfthicre der Verständigung zwischen Dirigent und Thierarzt vorbehalten.

u 8 15 Abs. 1 wird wegen der für die Anstalts- Assistenten erforderlichen Eigenschaften “e den - Runderlaß vom 24. Februar 1898 M. 10439 Bezug genommen.

Zu S 16: Alle Personen benugzen in der Anstalt während des Betriebes einen besonderen Anzug, über welchem sie ebenso einen Mantel aus washbarem Stoffe zu tragen haben, der den Körper vom Halse bis zu den Eüßen bedeckt. Die Vorderarme können entblößt bleiben. /

Zu § 24 Lit. c: Eine derartig hergestellte Lymphe darf erst nach fünfmaligem Durchgang durch das Kalb für öffentliche Jmpfungen abgegeben werden.

Zu & 39: Es ist stets ein Vorrath von mindestens 5000 Portionen zu halten.

__ Zu § 43: Der Jahresberiht ist in zwei Exemplaren einzureichen.

Eure Excellenz ersuche ih, den Dirigenten der in der dortigen Provinz befindlihen Anstalt zur Gewinnung thierishen Jmpfstoffes gefälligst mit entsprehender Weisung u versehen. Ein Exemplar dieses Erlasses und der Vor- \hriften füge ih zur Mittheilung an den Anstalts-Dirigenten bei.

Berlin, den 28. Februar 1900.

f, Der Minister der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Jn Vertretung: von Bartsch. An die Herren Ober-Präsidenten zu Königsberg i. Pr.,

Potsdam, Stettin, Breslau, Magdeburg, Hannover,

Cassel, Koblenz.

h größeren Sicherung des Jmpfgeschäfts und der Impflinge sind die unter dem 6. April 1886 M. d. J. II 3673, M. d. g. A. M. 8745, U II 838, U III A. 13 087 herausgegebenen Bundesrathsbeshlüsse vom 18. Juni 1885 nah dem jeßigen Stande der Wissenschaft und nah den Er- fahrungen auf dem Gebiete des Jmpfwesens durh eine Sach- verständigen-Kommission einer eingehenden Prüfung unter- zogen und durch Bundesrathsbeshluß vom 28. Juni 1899 den aus den anliegend beigefügten „Beschlüssen und Vorschriften zur Ausführung des Jmpfgeseßzes“ ersichtlihen Abänderungen und Ergänzungen unterzogen worden.

__ Die Absicht der Abänderungen ist hauptsächhlih, die für die ZJmpflinge und deren Angehörige aus der Jmpfung entstehenden Unannehmlichkeiten jo weit zu verringern, als es mit dem Zwecke der Impfung, für die Bevölkerung einen Schutz gegen die Pokengefahr zu schaffen, vereinbar 1st, ins- besondere aber auch den Schuß gegen die bei dem Jmpf- geshäft aufgetretenen stetigen Nebenwirkungen thunlichst zu Setten Deshalb soll die Jmpfung nah den Bundesraths- beshlüssen mit der cinwandfreieren Thierlymphe vorgenommen werden, während Menschenlymphe sowohl bei öffentlichen, als auch bei privaten Jmpfungen nur in Ausnahmefällen ver- wendet werden darf.

Nachdem der Bundesrath beschlossen hat, daß die Thier- lymphe für alle Jmpfungen nur aus staatlichen (Landes:) Sia oder deren Niederlagen oder aus solchen Privat- Zmpfanstalten, welche einer staatlihen Aufsicht unterstehen, bezogen werden darf, und wir durch Erlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10886, M. d. J. IT1 4437 bercits angeordnet hatten, / daß für die öffentlichen JImpfungen im“ allgemeinen ausschließlich thierisher Jmpfstoff aus den staatlichen (Landes:) Anstalten zu verwenden ist, war es in erster Linie nothwendig, die Erzeugung und den Ver- trieb der Lymphe zu regeln und zu beaufsichtigen. Es sind deshalb vor allem unter dem heutigen Tage „Vorschriften über Einrichtung und Betrieb der staatlichen Anstalten zur Ge- winnung thierischen Jmpfstoffs“ herausgegeben worden, von denen ein Exemplar zur Kenntnißnahme beigefügt wird. Jn Rer Beis wird der Betrieb der privaten Fmpfinstitute, eren Lymphe für das Impfgeschäft zugelassen werden soll, in Verfolg der unter dem 8. Dezember 1899 M. 13295 eingeforderten Berichte demnächst geregelt werden. Zur Kon- trole der richtigen Ausführung dieser Vorschriften wird eine ändige Aufsicht seitens der zuständigen Behörden auszuüben ein. Ein erhebliher Nußen für die Jmpfforshung und ins- besondere für die Bestrebungen zur Verbesserung des Jmpf- stoffs ist auch von der Zutheilung von Jmpfa tellen an die

Universitäts-Lehrer dèr Zmpftechnik, sowie an die Dirigenten

und Assistenten der staatlihen Anstalten zur Gewinnung thierishen Jmpfstoffs zu erwarten, worauf die bei der Beseßung der Jmpfarztstellen betheiligten Behörden hinzu- weisen sind.

Zur Erleichterung des Bezuges der Lymphe können Niederlagen errichtet werden, für welche die in der Anlage beigefügten „Grundsäße für die Einrichtung von Niederlagen der: Königlichen Anstalten zur Gewinnung thierischen Jmpf- stoffs und für deren Betrieb“ Anwendung zu finden haben. Hierbei sind für den Bezug der Lymphe, welcher bisher durh den Erlaß vom 16. April 1888 M. 3028 geregelt war, die beifolgenden „Grundsäße für die Lieferung von Lymphe aus den Königlichen Anstalten zur Gewinnung thierischen Impfstoffs“ zu beachten.

Für den Handel mit Thierlymphe in den Apotheken gelten folgende Vorschriften:

a. Die Lymphe muß aus den staatlihen (Landes-:) An- stalten oder aus deren Niederlagen oder aus solchen Privat- anstalten, welche einer staatlihen Aufsicht unterstehen, bezogen sein.

b. Die Lymphe ist an cinem kühlen Orte und vor Licht geshüßt aufzubewahren.

c. Die Lymphe darf nur in der von der Anstalt gelieferten Verpackung abgegeben werden, und, dieser Verpackung müssen die Bezeichnung der Anstalt, Angaben über die Nummer des Versandbuches, über den Tag der Abnahme der Lymphe und über die in der Verpackung E e Portionen sowle eine Gebrauchsanweisung beigefügt sein. Leßtere hat den Wort- laut der S8 13 bis 19 der Vorschriften, welche von den Aerzten bei der Ausführung des Jmpfgeschäfts zu befolgen sind, zu enthalten.

J. Lymphe, welhe vor mehr als drei Monaten abge- nommen ist, darf nicht abgegeben werden.

e. Ueber den Empfang und die Abgabe der Lymphe ist ein Buch zu führen, in welhem der Tag des Empfangs, die Bezeichnung der Anftalt, in welcher die Lymphe gewonnen ist, der Tag der Abgabe, der Name und die Wohnung des Abnehmers einzutragen sind.

Die Mecdizinalbeamten sind anzuweisen, auf die Jnne- haltung dieser Vorschriften seitens der Apotheken bei den regel- mäßigen Revisionen derselben zu achten.

Eine große Gefahr für die Jmpflinge birgt aber auch die vielfah unsahgemäße Behandlung derselben und der Jmpf- wunden bezw. Jmpfpusteln nah der Impfung, durh welche der weitaus größte Theil der verschiedenen Reizerscheinungen (Entzündungen der Jmpfstellen, der benachbarten Lymphdrüjen, des Unterhaut- Zellengewebes 2c.), Hautausschläge u. |. w. hervorgerufen wird. But Verminderung dieser Fälle hat der JImpfarzt vor allem darauf zu achten, daß die Verhaltungs- vorschriften für die Angehörigen der Jmpflinge und Wieder- impflinge seitens der Behörden rechtzeitig den Angehörigen bezw. bei erwahsenen Jmpflingen diesen selbst ausgehändigt werden. Wo dies unterblieben ist, hat es der Jmpfarzt im Impftermine nahzuholen. Aber auch durch Belehrung im L rie hat der Jmpfarzt dahin zu wirken, daß die Jmpf- linge und deren Angehörige durh Sauberkeit, durh zweck- mäßige Kleidung und durch Vermeidung von Anstrengungen N Armes Reizungen der Jmpfstellen thunlichst ver- hindern.

Um in den Jmpfärzten die Einficht und das Gefühl der ihnen obliegenden Verantwortung zu steigern und sie zur ge- wissenhaften Ausführung der ihnen übertragenen Verpflich- tungen anzuhalten, ist es erwünscht, daß die Jmpfärzte bei Me Annahme seitens der Behörde möglichst ausdrücklich in Pflicht genommen und ihnen die „Vorschriften, welche von den Aerzten bei der Ausführung des Jmpfgeschäfts zu befolgen find“, dringend eingeschärft werden.

Zur Sicherung einer ordnungsmäßigen Durhführung des Impfgeschäfts ist bereits durch unseren Erlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10 886, M. d. J. 11 4437 eine Re- vision der Jmpftermine durch den Regierungs- und Medizinal: rath angeordnet worden, welche sih allgemein bewährt pa h Erweiterung dieser Kontrole bestimmen wir entsprechend den

undesrathsbeshlüssen noch Folgendes:

1) Die Beaufsichtigung der Ampsärzte ist einem beamteten Arzte zu übertragen. Dieselbe kann von dem Kreisphysikus ausgeführt werden, sofern er niht selb Jmpfarzt ist. Jun solhem Kreise ist der NRegierungs- und Medizinalrath mit diesem Dienstgeschäft zu betrauen. Jm acigen ist es nicht ausgeschlossen, daß der Regierungs- und Medizinalrath auch Revisionen derjenigen Jmpftermine vornimmt, welche son seitens" des Kreisphysikus beaufsichtigt werden.

2) Die Beaufsichtigung besteht in einer an Ort und Stelle auszuführenden Revision eines oder mehrerer Jmpftermine, wobei thunlichst immer die g R Eigen Impf- und Nach- shautermine beide zu kontrolieren sind.

3) Die Geschäftsführung der Jmpfärzte ist, soweit ein Bedürfniß hierfür nah dortigem Ermessen besteht, periodischen Revisionen zu unterziehen. Ueber erwähnenswerthe Thatsachen, welhe sich bei diesen Revisionen herausstellen, besonders über Mißstände allgemeiner Natur, ist hierher zu berichten.

4) Die Revision hat sih in erster Linie auf die Jmpf- tehnifk und die Feststellung des Jmpferfolgs, sodann auf die Listenführung, Auswahl des U oa, Zahl der Fmpf- linge u. \. w. zu erstrecken. Es ist darauf zu halten, daß die Jmpfärzte zur Erleichterung der Revisionen zu den Jmpf- terminen das von ihnen über den Bezug der Lymphe zu führende Buch mitbringen. :

5) Auch die Siulitgen der Privatärzte sind je nah Be- dürfniß der Pete Wf unterwerfen, insofern sie niht von den Privatärzten in ihrer Eigenschaft als YNULaLNis in den Familien ausgeführt werden. Es wird sih dabei im wesentlihen um die in dffent ausgeschriebenen Terminen vorgenommenen Jmpfungen handeln.

Zur Ausführung der Revisionen is das Erforderliche an- zuordnen., y

Zur Aufrechterhaltung der Ordnung unter den Wieder- impflingen haben die Schulausfichisbeamien, denen die ZJmpf- termine von der Ortspolizeibehörde mitzutheilen sind, dafür

1900,

Sorge zu tragen, daß in jedem Termin, in welhem Wieder- impflinge zur Jmpfung oder zur Nachschau gelangen, ein Lehrer anwesend ist. Derselbe sorgt 1n dem Termine im Einvernehmen mit dem Jmpfarzte und dem Vertreter der Ortspolizeibehörde für Aufrechterhaltung der Ordnung unter den Wieder- impflingen 4 der „Vorschriften, welhe von den Behörden bei der Ausführung des Jmpfgeschäfts zu befolgen sind“). Auch ist zu erwägen, ob und inwieweit die Umstände es er- fordern, daß die Schulkinder auf ihrem Wege von und zu dem Termine durch cinen Begleiter beaufsichtigt werden, und zu- treffcndenfalls dafür zu sorgen, daß eine zuverlässige Person dazu bestellt wird.

Zu den einzelnen Beschlüssen und Vorschriften ist noch Folgendes zu bemerken :

T

Beschlüsse, betreffend den physiologishen und pathologishen Stand der Jmpffrage.

Zu Ziffer 8: Es haben sih bisher auch keine Anhalts- punkte für die Annahme eines ursächlichen NE Men angs Ea den in der Thierlymphe bekannten Keimen und den Reizerscheinungen ergeben, welche nach der Jmpfung auftreten.

I.

Vorschriften, welhe von den Aerzten bei der Aus- führung des Jmpfgeschäfts zu befolgen sind.

Diese Vorschriften sind niht nur den die öffentlichen Jmpfungen besorgenden Jmpfärzten bekannt zu geben, sondern auch in geeigneter Weije (vielleiht durch Vermittelung der Aerztekammern) zur Kenntniß der Privatärzte zu bringen.

_Zu § 1 Abs. 2: Wegen des Rothlaufs (Erysipels) bei Geimpften siehe Erlaß vom 22. Mai 1895 M. d. g. A. M. 3941, UT, M. d. F. TT 6480 —, nah welchem zwischen dem sogenannten Jmpfrothlauf und echtem Wundrothlauf zu unter- \cheiden ist.

Zu § 3: Die Jmpfung ist mit Thierlymphe vorzunehmen und zwar nah dem Erlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10 886, M. d. J. IT 4437 bei öffentlihen Jmpfungen nur mit Thierlymphe aus den staatlichen (Landes-) Anstalten. Menschenlymphe darf sowohl bei öffentlichen, als auch bei privaten Jmpfungen nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Diese Fälle sind eingehend zu begründen. Wegen des un- entgeltlichen Bezuges von Lymphe zur Jmpfung der aus dem Auslande, insbesondere aus Rußland, kommenden Arbeiter, welche in ländlichen oder gewerblichen Betrieben Beschäftigung suchen, siehe Erlasse vom 10. Mai 1899 M. 11 037 und 17. Oktober 1899 M. 13125 —.

: Îu S 4: Das betreffende Buch if in den Jmpftermin mitzubringen.

Zu § 5: Siehe Erläuterung zu § 3.

ZU §8 7: Durch den Sag: „Die Lymphe selbst ist derart

zu bezeichnen, daß später über die Abstammung derselben ein Zweifel nicht entstehen kann“, soll die Verwendung von Mischlymphe verboten werden mit Rücksicht darauf, daß durch die Benüßung solcher event. Schwierigkeiten bei Feststellung von Schädigungen entstehen können. __ Zu 13: Der Arzt hat vor Beginn des Jmpfaktes seine Hände und Arme, wie vor jeder chirurgishen Thätigkeit, zu desinfizieren und nah den Vorschriften des § 15 zu jeder Impfung ein steriles Jnstrument zu verwenden. (Vergl. den Erlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10 886, M. d. J. IT 4437 —). Die Anlegung eines Verbandes auf die Jmpf- stelle ist niht nothwendig; es empfiehlt sich jedoh, zur Ein- N der Lymphe den Arm etwa fünf Minuten unbedeckt zu lassen.

Zu Z 16 Abs. 1: Kreuz- und Gitterschnitte sind nah unserem Erlaß vom 31. März 1897 M. d. g. A. M. 10 886, M. d. J. 11 4437 verboten. Die Worte „der Regel nah“ sind auch auf die Worte: „und zwar bei Erstimpflingen auf dem rechten, bei Wiederimpflingen auf dem linken“ zu be- ziehen. Der Arzt kann somit bei Auswahl des Armes, auf welchem geimpft werden soll, die Gewohnheiten der Be- völkerung und. die Wünsche der Angehörigen des Jmpflings berüsichtigen. /

gu S 17: Je ein Exemplar der ausgegebenen abgeänderten Jmpfformulare V bis 1X (Jmpflisten und Uebersichten), welche von der Reichsdruckerei bezogen werden können, wird mit dem Ersuchen beigefügt, die zuständigen Stellen, insbesondere die Impfärzte, darauf hinzuweisen, daß {hon die Entwickelung einer Pustel (bei der Erstimpfung) bezw. cines Bläschens (bei der Wiederimpfung) genügt, um die Impfung als erfolg- reih gelten zu lassen.

Der Jmpfarzt ist verpflichtet, in dem Jmpftermin den

Nachschautermin bekannt zu machen und in dem leßteren für die besichtigten geimpften oder wiedergeimpften Personen die Jmpfscheine auszufertigen. _ Zu H 18: Die zuständige Stelle zu derartigen Anzeigen ist die Ortspolizeibehörde. Bei der Untersuchung derartiger Fälle und der Berichterstattung über dieselben is der Erlaß vom 22. Mai 1895 M. d. g. ‘A. M. 3941 UT, M. d. J. TI 6480 zu beachten.

[TI,

Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Erstimpflinge und für Wiederimpflinge.

__Zu Abschn. B § 4: Es sind Anordnungen zu treffen, daß die Schulen die bereits in dem Erlaß vom 18. Zuni 1878 UTII 9266, UII M. 3324 zum Ausdruck gebrachte Vorschrift betreffs des Ausseßens des Turnens vom. 3. bis zum 12. Tage bei den Wiederimpflingen, bei denen sih Jmpf- blattern bilden, beachten.

IV. Vorschriften, welhe von den Behörden bel der Aus- führung des Jmpfgeschäfts zu befolgen sind.

Zu § 3 Abs. 1: Schulräume, welche zu Jmpfzwecken benußt werden, sind vor dem Jmpftermine rechtzeitig naß zu