1835 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Sonnabend wurden bei unserer Zndustrie - Ausstellung 4000 Stück Loose abgese6t; bereits sind von den 18,000 Loosen 15,000 veräußert. Der Gesammt - Werth aller Jndustrie- Gegenstände ist 300,000 Fl. Die Kommission, welhe von Seiten des Ministeriums des FJnnern ernannt. ist, die Anordnungen zur Feier des kom”ienden 12. Oktobers, als des höchst erfreulichen 25jährigen YWermählungs- Jubiläums Jhrer Königl. Majestäten, P leiten und in Vollzug zu segen, is jest damit beschäftigt, die rage zu untersuchen, ob zu der Preisbewerbung für das bei jene’a Anlaß aufzuführende dramatische Werk auch ausländische Dichter zugelassen werden sollen. Mit dem Gesundheits -Zu- stande Sr. Durchl. des Ministers des Innern, Fürsten von Oettingen : Wallerstein, der sih seine Krankheit nur durch allzu große Thätigkeit zugezogen hatte, geht es wieder besser, und war so, daß derselbe in 10, längstens 14 Tagen, sein Porte- . feuille wird übernehmen können. Dem Legations - Rath von Abel, der seit gestern wieder im Königl. Staats - Ministerium des Innern arbeitet, ist die Abtheilung des Gemeinde- und Stiftungswesens übertragen worden.

Jtalien.

Mailand, 8. Jan. Das Französische Dampfschiff „Hein: rich IV‘/ is auf seiner Fahrt von Neapel nah Genua vor 12 Tagen zwischen Civita: vecchia und Livorno gestrandet. Die Rei- senden wurden gerettet. Das Schiff war versichert.

Herr Manfredini, rühmlichst bekannt als Medailleur und Vetrfertiger der hôchs| gelungenen kolassalen, für den Friedens: bogen in Mailand bestimmten Standbilder und Pferde, ist auf kurze Zeit nah Wien gereist; er hat einige Proben der Leistun- gen seiner Bronce-Fabrik mitgenommen.

Marchesi, unstreitig nebst Thorwaldsen der größte nun le: bende Bildner, beschäftigt sich eifrig mit dem Baue eines neuen Atelier zu Mailond. Es soll nicht nur Ersaß für das im vori- gen Jahre durch Feuer zerstörte bieten, sondern auch dur Gröpe, ZweXmägßigkeit und Eleganz alle ähnlihe Säle übertreffen.

N2ch den neuesten Nachrichtin ist es zu Neapel so kalt, daß sich Alles in Mäntel hüllt und Einheimische und Fremde über die Wittcrung klagen. Alle umliegende Berge sind mit Schnee bedeckt.

S panien.

Madrid, 1. Jan. Jn der vorgestrigen Si6ung der Prokuradoren-Kammer beschwerte sich Herr Ferrer über die schlechte Verwaltung des Kriegs:-Departements. Der Kriegs: Minister, Generai Liguder, erwiederte ganz ausrichtig, ein schlecht verwalketes Hecr sey zu nichts brauchbar, und er müsse geradezu erklären, er h be sich gleih nah seiner Ankunft nach der Verwendung der Fonds erkundigt und sey nicht damit zu- frieden; brigens hätte er gewünscht, daß der General - Jnten- dant zugzaen gewesen wäre, der besser als er hierauf hätte ant: wörten können. Herr Ferrer entgegnete hierauf, der beklaaens- werthe Krieg in Navarra und in den Baëskischen Provinzen mache ein permanentes Heer daselbst nothwendig; nun scy zwar ein großer Tze der to“tigen Einwohner fanatisirt, allein cs fehle dort nit an gut n Spaniern, und der Krieg könnte hon beendigt scy3, hätien die Militair - Befehléhaber sih nicht jede Art von Erpress ingen und Plackereien erlaubt und dadurch die gesammte Bevdikerung oufgebracht. Als Prokurador von Guis- puzcoa hielt ec es fêr seine Pflicht, die Aufmerksamkeit der Re- gierung auf die Abstellung dieser Mißbräuche zu lenken, welche die Rebellion in die Länge zdgen, denn es gebe Leute, die das Interesse des Varerlandes ihrem eigenen zum Opfer brächten. Nachdem Herr Arguelles und Graf Toreno geredet, erklärte der Kriegs-Minister, er habe sogleih Anstalten getroffen, den Proviantdienst zu regularisiren und die pünktliche Bezahlung aller requirirten Gegenstände anzuordnen. : .

Ein Königliches Dekret vom 16ten v. M. führt im Ein- klange mit einem Berichte des Kriegs-Ministers eine neue Orga- nisation des Kriegs - Ministeriums ein. Durch dieses Dekret wird das genannte Ministerium in Sectionen eingetheilt. Das Personal jeder Section wird aus einem Chef und einem oder mehreren Gehülfen bestehen. Außerdem werden ein Archiv- und ein Unter-Staats-Secretair angestelle. Zu leßterem Posten wurde dur Dekret vom 23sten v. M. der bekannte Brigade - General, Don Mariano Quiros, zur Belahnung seiner dem Lande gelei- steten Dienste, ernannt.

Herr Ardouin hat Madrid verlassen, um nach London und von dort nah Paris zu reisen und Schwierigkeiten zu beseiti- gen, die unsere ministeriellen Verlegenheiten noch vermehren wärden. Herr Ed. Costil, Agent des Hauses Rothschild, ist ebenfalls aus unserer Hauptstadt abgereist; aber seine Reise hat auf die für Herrn Ardouin entstandenen Schwierigkeiten durch- aus keinen Bezug. Herr Costil soll hier durch einen anderen Agenten desselben Hauses erseßt werden, der von Frankfurt er- wartet wird. Es is bemerkenswerth, daß in unsern Bdrsen- Operationen, die seit cinigen Tagen ein Steigen zeigten , beson- ders die nicht konsoliditten Fonds in die Höhe gegangen sind. Man glaubt nach diesem Ergebnisse allgemein, einige große Ka- pitalisten scyen in die Absichten der Regierung hinsichtlich der inländischen Schuld eingeweiht; nur so kann man sich dieses Steigen erklären.

Portugal.

Lissabon, 3. Jan. Als die Königin sich gestern in die Cortes: Versammlung begab, war die Stadt mit Patrouillen an- gefüllt und die Eskorte der Königin sehr stark, was einen üblen Eindrucck machte, so daß man nur wenig Viva! rufen hörte. Ein Schvß, welcher am leßten Abend des alten Jahres gegen den Palast das Necessidades abgefeuert wurde, soll hierzu Anlaß gegeben haben. _ ; :

Zweiundoreißig Oppositions-Mitglieder haben eine Art yon comyte rendu befannt gemacht, welhes von 43 ministeriellen Deputirten in ihrem Sinne beantwortet worden ist.

Die Regierung hatte neulih vor dem Bureau des „„Nacio- nal‘ einen Kavallerie: Posten aufstellen lassen, um die Ausgabe dieses Blattes zu verhindern, welches einen géhässiaen Artikel gegen zwei Minister enthalten sollte. Erst gegen Mittag gaben die Herausgeber nach; der Artikel wurde ausgelassen, die Ka- vallerie zurückgezogen und das Blatt erst Nachmittags ausgege- ben. Tro6 dem is zum neuen Jahre eine neue Zeitung, der „„Constitucional‘“’, erschienen.

Türkei.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Wien vom 8. nuar: „Die Post aus Konstantinopel vom 25. Dezember at hier angekommen. Die Anstalten, welche die Pforte traf, zeigten deutlich, daß sie an die Dauer des Friedens und an Mehmed A!i's neuerliche Zusicherungen glaubte. Die Octoma- nische Armee \llte stark. reduzirt und auf den Friedenssuß ge- stet werden. Maa bemerkte au keine Truppen-Ueberschifsun-

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ie nah Asien mehr, die seither ununterbrochen stattgefunden atten. Der Sultan schien - sch nun ausschließlich mit den innern Angelegenheiten beschäftigen , eine bessere Rechts- pflege und ein zweckmäßigeres Abgaben-System einführen zu wollen, Lebteres ist sehr nöthig und würde von den wohl- thätigsten Folgen, sowohl fär die Steuerpflichtigen, als für den dffentlihen Schaß seyn. Die großen Hülfsquellen des Ottoma- nischen Reichs wurden bei der bisherigen Finanz - Verwaltung eigentlich gar nicht benu6t, und das Land schmachtete bei allem Reichthum im Elend. Jett will man trachten, den Land- und Bergbau zu heben, und überhaupt jede Art von Benußung des Bodens zu befördern. Dabei soll das Prinzip der Handels- Freiheit zur Grundlage dienen, und der Sultan hat abermals einen Beweis geliefert, wie sehr er dasselbe beherzigt;, er hat der Jnsel Samos vollkommene Handels - Freiheit zugestanden und dadurch den durch die lesten traurigen Ereignisse so ge- drückten Samioten einen Ersaß für die erduldeten Leiden zu ge- ben gesuht. Für den Griech1jchen Handel gewähren dergleichen Zugeständnisse keine erfreulichen Aussichten, denn Samos und Rhodus tricben von jeher unter allen Jnsein des Archipels den ausgedehntesen Handel und drohen, nun gleichsam emanzipirt, gefährliche Nedenbuh!er der Griechischen Flagge zu werden.

Nachrichten aus Smyrna vom 15. Nov. zufolge, ist da- selbst ein wichtiger Großherrlicher Ferman bekannt gemacht wor- den, wodurch festgeseßt wird, daß Smyrna ausschließlich derje- nige Punkt seyn soll, nah welchem alle zur Ausfuhr und für den Handel bestimmte Produkte Anatoliens gebracht, werden sol- len. Jn Kandien soll die Aegyptische Regierung fortwährend mit sehr großer Strenge zu Werke g: hen.

F nland.

Berlín, 19. Jan. Se. Majestät der König haben zum Neubau einer Kirche in Znin (Reg. Bez. Broniberg) 4950 Rthslr. und zum Neubau einer K.rche zu Kwiecziszewo, did Bie era a4 4000 Rrthlr. Allergnädigst zu bewil-

gen geruht.

Im Laufe des Jahres 1834 sind im Bromberger Regierungs-Bezirke 3 neue Stadt Schulen und 16 Land-Schulen (6 evangelische und 13 fkätho!ische), jämmrtlich Elementar - Schu- len, errichtet worden. 8 städtische Elementar: Schulen / wurden bedeutend eriveitert; 16 Schu!häuser neu gebaut und 18 voll- stándig reparirt und ausgebaut. 17 zu fkärglih dotirte Lehrer- Stellen erhielten dauernde Gehalts - Verbesserungen. Außerdem wurden 2009 Rthlr. zur Unterstüßung von 11 armen Gemein- den bei ihren Schulbauten und 3100 Rthlr. zur Verbesserung von 54 Schulen verwandt. 28 neue Lehrer sind angestellt wor- den, darunter 21 Zöglinge aus den Seminarien der Provinz. An katholischen Schyulamts- Kandidaten herrsht noch immer ein fühlbarer Mangel. An Unterrichts - Anstalten. bestehen dermalen im Bromberger Regierungs-Bezirk: 1 Gymnasium in Brom- bera, 1 Pro-Gymnasium in Trzemeszno, 1 Schullehrer-Seminar in Bromberg, 1 Hülfs-Sewminar in Trzemeszno und 1 desgleichen in Fordon, 102 Stadt-Schulen und 450 Land-Schulen. Jm Jahre 1815 waren úberhaupt nur 289 Schulen vorhanden.

Die im vorigen Jahre im Reg. Bez. Königsberg stattgehabten bedeutenden Brände haben die Zahlungen der Brandschäden - Vergütungen in dem Maße gesteigert, daß der Bestand der sogenannten Kleinstädtischen Feuer-Societäts. Kasse gänzlich absorbirt ist. Um nun den zur Befriedigung der Ab- gebrannten weiter erforderlihen Fonds zu beschaffen, hat die Königl. Regierung zu Königsberg 15 Pfennig pro Thaler Ver- sicherungs - Werth ausschreiben und auf die 46 Landstädte- des Königsberger Regierungs-Bezirks vertheilen lassen, wodurch von der ganzen Versicherungs-Summe von 5,002,476 Rthlr. ein Vergütungs-Betrag von 20,843 Rthlr. auffommt.

Meteorologische Beobachtung.

1833. M A Abends | Nach einmaliger

18. Fanuar. hr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck.. |335, 0 Par-187,0 8” Por 337,3 A A Quellwärme 7,1 ° R. Luftwärme \4- 0,8 ° R.14- 1/,0°R.|— 1,8 °R.|. z Thaupunkt L,4 ° R |— 3,9 ° R.|— 3/7 R Flußwärme 0,8 °N. Dunstsättg.| 82 pCt. 66 pCt, 84 pCt. [Bodenwärme 1,9 ° R. Wetter .…. (etw. Schnee.| halbheiter. | halbheiter. l. ; Wind NW. NRNW. NNW. Ausdünst. 0,039 Nh. Wolkenzug | _— RNW. | _— Niederschlag 0, 0 1 1 ‘Rh,

Berliner Börse, Den 19. Januar 1835.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

a gate uta: dart M Zf.|\Brief.\Geld.

|Zf |Brief|Getd | Osipr. Pfandbr. 1013 [1014 Pomm. do, 1067

8St. - Scliuld- Sch, 1005 Pr. Engl. Obl. 30. 97

Kur- u. Neum. do. 1065 Schlesische ‘do.

Präm. Sch.d.Seeh. 624 Kurm. Obl. m. I. C. 1002 | 997

Neum.Int.Sch. do. 109 [Flikst.C.d.K.-u. N. Berl. Stadt - Obl. 1004 | 992 1Z. «Sch. d.K.-u.N. Königsb. do. | 97 Elbing. do. | 985 [Holl. vollw. Duk. Danz. do. in Th. 382. | 384 Neue do. Westpr. Pfandbr. 102 [1015 F Friedrichsd’'or . . 13-5 Grosshz. Pos. do. [1024 | Disconto s

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 183. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld 544. 583 do. 1004. Ausg. Schuld 1,5%. Kanz-Bill. 243, 458 Amort. 935. 348 764. Russ. 985. OVesterr. 992. Preuss. Präm.-Scheine 111. do 45 Anl. 993. Span. 56 47. 32 277.

Span. 55 457. A3. do. Coup. 2d.

Antwerpen, 12, Januar. 38 —. Guebhard 444. Belg. 975 Hamburg, 16. Januar. -

Poln. 1387. Hope in Cert. 974. Preuss. Präm -Scheiue 1222, Engl. Russ. 1v25. Portug. 844. Schatz-Oblig. —.

? Londou, 13. Januar. ;

Cons. 38 903. Span. 28. Cortes 564. tloll, 225 541. 58 1002, Port. 877. Engl. Russ, (84. Columb. 325. Mex. 424: Beig. 982, Bras. S4. | d

Zins]. 153, Cortes

Wien, 13. Januar. 52 Met. 1007x. 48 934. Bank-Actien 12897." 1834 5734.

Neue Anleihe y.

Schauspiele. Die Braut, Oper

Königliche

Dienstag, 20. Jan. Jm Opernhause: in-3 Abth., mir Tanz. Musik von Auber. Im Schavvielhause: 1) Chacun de son côté, comédie

en 3 actes, par Maizères, 2) La secconde représentation de: Ju-

dith et Holopherne, vaudeville nouveau en 2 actes, pa,

Théaulon.

In Potsdam. Mulier taceat in ecclesia, oder: Die f Königin, historische Tragi-Komödie in 3 Abth. , von E J pah. Hierauf: 1) Pas de trois, auégeführt von Mad 5

lioni, Dlle. Galster und Herrn Taglioni. 2) Pas de deux geführt von Dlle. Amiot und Herrn Stullmüller. Dann.

{ erstenmale: Der Schreckschuß, Lustspiel in 1 Akt, nah Bayar) F Zum Schluß: Pas de Folies, M

Laurence, von L. Angely. geführt von Mad. Taglioni, Dlle. Galster und den Solot Elevinnen Schulz, Wandt, Schubart und Bethge.

Mittwoch, 21. Jan. Jm Schauspielhause: König Rig ITL, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 20. Jan. Das Königreich der Weiber , Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, yy Genee. Vorher: A B C, Posse in 2 Akten, von Kette Mittwoch, 21. Jan. Lestocq, oder: Jntrigue uny

Oper in 4 Akten, von Scribe. Musik von Auber. Fj}

Deutsche Búhne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtensteh

Neueste Nachrichten.

Paris, 13. Jan. Der Moniteur zeigt heute in s offiziellen Theile an, daß gestern Mittag um 1 Uhr der g, Großbritani)che Botschafter, Graf Granville, dem König uy

Königin sein Abberufungs-Schretben überreicht hat. Lord)

ville wird heute oder morgen Paris verlassen, um nach | zurückzukehren. Lord Cowley wird erst nach Beendiguy Englischen Wahlen hierher kommen, also ungefähr geg 22sten oder 24|ten d. M. (Die Nachricht, daß derseibe h vorgestern hier eingetroffen, war also ungegründet.) Lord ville soll nah der Audienz beim Könige noch eine lange renz mit dem Herzoge von Orleans gehabt haben.

Der Herzog von Ocleans hat dem Marschall Gérar) bekanntlich frank daniederliegt, {hon mehrere Besuche dh ter. Der Marschall leidet an heftigen Anfällen vom Po) doch befindet er sich heute etivas besser, und man hofft, in einigen Tagen wieder wird .ausgehzen kdnnen.

Der am hiesigen Hofe akkreditirte Bayerische Gesandt, ron von Cetto, begiebt sih in der nämlichen Eigenschaft] London, wo er früher son als Gesandter fungirte. Gui Jenisson Wallwort wird den durch den Tod des Baro Ln vakant gewordenen Gesandtschafts - Posten in Pari nehmen.

An der heutigen Börse war das Gerücht verbreite, der diesseitige Gesandte in Washington, Herr Serutiet, w nem Posten abberufen worden sey, und daß auch dem} Amerikanischen Gesandten in Paris, Herrn Livingston, | Pâsse angeboten wotden wären.

Man bemerkt“ in diesem Augenblick einen sehr [d Verkehr zwischen Herrn Thiers und den verschiedenen Vi dern Le e R Le,

er 7te Wahl - Bezirk von Paris hat gestern sein i Wahl beendigt. Herr Moreau, milniReviler arr i mit 456 Stimmen von 871 zum Deputirten gewählt. Sein M werber, General Bertrand, hatte 409 Stimmen erhalten,

Der Courrier de Lyon vom 9ten d. meldet, daß leßten Dienstag ein Haufen Individuen, von denen meh wie es heiße, früher zu der Gesellschaft der Mensetnredite hôrt hâtten, unter dem Gesange aufrührerischer Lieder hu Quai von Res gezogen, aber weder von der Polizei, noch der bewaffneten Macht zerstreut worden sey.

Lord Brougham ist am 7. Januar in Marseille eingeti

Der Messager berichtet nah einem Schreiben au yonne vom Îten d, es sey dort das Gerücht von einem (h Truppen der Königin höchst vortheilhaften Treffen verk das in der Gegend von Ataun stattgefunden habe, und it Zumalacarreguy am Arme verwundet worden sey. Deni Blatte wird aus Madrid vom 3ten d. mitgetheilt, Da los beabsichtige, den Kriegs - Schauplaß zu verlassen.

Nach den an de? heutigen Börse umlaufenden Gal dagegen hätten die beiden kriegführenden Armeen in den nischen Provinzen zwar bis zum 8ten d. nicht aufgehö! zu schlagen, aber ohne wesentlichen Vortheil für eine derl Parteien, so daß man sich fortwährend von beiden Seil Sieg zuschrieb.

Jn einem von hiesigen Blättern mitgetheilten } Schreiben aus Madrid vom 4. Januar heißt es: „N zige Minister, der sih nicht mehr lange auf seinem Posi halten zu können scheint, ist Herr Moscoso. Die Dié Über das Budget des Ministertums des Jnnern würde, 1 heißt, dás Signal zu seinem Falle seyn. Dem Kriegs-P ist in der Deputirten - Kammer das Budget des Ÿ

Ninisteriums gefolgt. Die Diskussion ist bis jet Interesse gewesen. Es scheint sich zu bestätigen, di neral Cordova in Ungnade gefallen 1|, Er wird in ll hier erwartet, um über sein Benehmen bei dem am 15,0 ber stattgefundenen Treffen Rechenschaft abzulegen. Ueber | Treffen fl hier immer noch kein offizielles Dokument bt gemacht worden. Das Publikum ist bloß auf die Gerüd! darüber im Umlauf sind, beschränkt. Es heißt, Mina se und dieser mißliche Umstand sey die Ursache, warum unser! pen seit dem 15, Dezember unthätig geblieben sind.“

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 107. 10, cour. 107. ‘30. 3proc. pr. compt. b —, fin cour. fl 5proc. Neap. pr. compt. —. —. fin cour. —. —, Span. 445. 2proc. do. 275. Cortes 431. Ausg. Span, 0 16. 2proc. Holl. 55. —-.

Frankfurt a. M., 16 Jan. 1017. 100%. 4proc. 935+ 93 r- 24proc. 547. G. 1pro 24, Bank-Actien 1567. 1565 Part.-Oblig. 139:, 1391. 100 Gulden 2152. G. Preuß. Präm.-Sch. 621, 62. do4 Anl. 952 954. Holl. 5proc, Obl. von 1832 93 9712, } A 695. 5proc. Span. Rente 444. 443, Zproc, do 65, 262,

Oesterr. 5proc. “Y

Redacteur Cottel. ti a R E E E P mag Aa ma gane

Gedruckt bei A. W. Hay

Allgemeine

1 21.

O S

L

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König“ haben Allerhdhstihren Kammerherrn und bisherigen außerordentlichen | esandten und bevollmächtigten Minister am Königlich-

L crländischen Hofe, Grafen von Maltzan, in glei- cher Eigenschaft an dem Kaiserl. Oesterreichischen Hofe; Allerhôchstihren Kammerherrn und bisherigen aaßerordent- lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Kö- nigl. Sicilianishen Hofe, Grafen von Wylich und

Lottum, in gleicher Eigenschaft am Königl. Niederlän-

dishen Hofe ; j so wie den Geheimen Legations- und vortragenden Rath im Mi-

nisterium der auswärtigen Angelegenheiten, von Küster,

zum außerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten

Minister am Königl. Sicilianischen Hofe islergnädigst zu ernennen geruht.

Se. Majestät der König haben geruht, in die Stelle des zit Tode abgegangenen Konsuls Louis Claude Coulet, den Kauf- jann J. G. A. Lichtenstein zu Allerhöchstihrem Konsul in ette zu ernennen.

Des Königs Majestät haben den bisher bei der Regierung jy Potsdam angestellt gewesenen Regierungs-Rath von Sal- ern zum Geheimen Regierungs- und vortragenden Rath im Ministerium des Jnnern für Gewerbe-Angelegenheiten zu ernen- en und das darüber ausgefertigte Patent Allerhdchstselbst zu (lziehen geruht. / i

Se. Königliche Majestät haben zu Kreis - Justizräthen im hezirke des Ober - Landesgerichts zu Halberstadt für A A Kreis Nordhausen den Justizrath

aalfeld, für den landräthlichen Kreis Worbis den Land- und Stadt- Richter, Justizrath Kolligs, und fâr den landräthlichen Kreis Mühlhausen den Land- und Stadtgerichts, Direktor Hartmann

Plergnädeg zu ernennen geruht. e.

dnigliche Majestät haben den Direktor der Landge- its: Deputation in Schleusingen, Herrmann von Kiting, ugleich zum Kreis - Justizrath für den Kreis Schleusingen, im Bezirke des- Ober - Landesgerichts zu Naumburg, Allergnädigst zu ernennen geruht. : |

Bekanntmachung.

Der zweijährige Lehrgang für Baumeister bei der Königl- Mllgemeinen Bauschule beginnt am 1. April d. J. Nach den ûr diese Anstalt am 8. September 1831 ertheilten Vorschriften

die Anmeldung zur Aufnahme vor dem 15. März schriftlich hei mir eingehen, und die Befähigung zugleich in der §§. 3 und 4 jestimmten Art nachgewiesen seyn. Jm eigenen Jnteresse der ih Anmeldenden bemerke ih, daß sie wohl thun werden, sich vor ihrem Eintritte in die Anstalt mit dem Zeugnisse zu verse- en, daß sie sih als Feldmesser- bewährt haben. Sie würden onst am beendigten Lehrgange nicht gleih von der Königl. Ober- Bau: Deputation zur Vorprüfung als Architekten zugelassen wer- den, sondern sich jenes Zeugniß erst nachträglich erwerben müssen. Vergl. §. 9 der Vorschriften für die Prüfung vom 8 Sep- tember 1831.) Die sämmtlichen Verordnungen von diesem Tage ind bei dem Herrn Geheimen Secretair Meißner, Zimmerstraße Nr, 25, nôthigenfalls zu haben.

Berlin, den 19. Januar 1835. Beuth.

Angekommen: Der Kammerherr, außerordentliche Ge- andte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischen Hose, Graf von Maltzan, aus dem Haag.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei dch.

Paris, 14. Jan. Die Pairs-Kammer hielt gestern wieder eine dffentliche Sizung, in welcher Herr A die von der Deputirten-Kammer bereits angenommenen beiden Geses-Entwürfe über die Verlängerung des Tabaks: Monopols und über die Be- willigung eines Zuschusses von 1,950,000 Franken zu dem Pen- sions-Fonds seines Ministeriums vorlegte. Nachdem beide Ent- würfe zum Dru verwiesen worden, verlas der Präsident noch ein Schreiben des Herrn Dupin, wodurch dieser der Kammer die Proposition in Bezug auf die Abschaffung der Majorate inittheilte. Die dffentlihe Sißung wurde sodann aufgeho- ben, und die Versammlung constituirte sh wieder als Gerichts- of. Zehn der Jnkulpaten wurden neuerdings wegen unzurei-

ender Beweise in Freiheit geseßt; 8 anderen dagegen soll der Prozeß gemacht werden.

Das (gestern erwähnte) Gerücht von der Einstellung der diplomatischen Verbindungen mit den Nord- Amerikanischen Frei- staaten hat sich bestätigt. Der Moniteur enthält heute in seinem amtlichen Theile nachsteßenden vom 13ten datirten Ar- tifel: „Der König hat seitien Gesandten in Washington, Herrn

errurier, abberufen, Der Minister der auswärtigen Angele- genheiten hat den Nord-Amerikanischen Gesandten in Paris von diesem Beschluß in Kenntniß geseßt und ihn zugleich benachrich- har: daß die Pásse, deren er in Folge dieser Mittheilung etwa eid) möchte, zu seiner Verfügung ständen. Jn Verfolg Ge von Frankreich übernommenen Verbindlichkeiten wird der

eses: Entwurf in Bezug auf die Amerikanische Schuld- Forde-

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 2 Fganuar

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rung morgen *) der Deputirten-Kammer vorgelegt werden, mit R einer Klausel, die dazu dienen soll, eventuel das Französische Privat, Jnteresse zu wahren, das etwa gefährdet werden môchte.// j

__ Ein hiesiges Oppositions-Blatt kommentirt diesen Ar- tifel in folgender Weise: „Wir können den Beschluß, den die Regierung gefaßt hat, uin auf die uùnverschämten Worte des Ge- neral Jason zu antworten, nur billigen. Unser Gesandter in Washington is zurückberufen worden, und Herr Livingston kann in seiner Eigenschafc als “Gesandter der Vereinigten Staaten niht mehr in Paris bleiben. YJndessen is es wahrscheinlich, daß er nicht abreisen, sondern das Resultat der Erörterungen abwarten wird, die in der Deputirten: Kammer stattfinden wer- den. Es liegt viel Geschicklichkeit in der von Herrn von Rigny er- griffenen Maßregel. Er. glaubt, indem er auf diese Weise die National - Ehre sicher stellt, der Deputirten - Kammer die {on einmal verweigerten 25 Millionen entreißen zu können. Aber weder die verlezenden Worte des Generals Jackson, noch das Einstellen der diplomatischen Verhältnisse ändern etwas in dem Wesen der Frage. Jst Frankreich den Vereinigten Staaten Geld schuldig oder nicht? Und wenn es schuldig ist, sind die Forderungen der Vereinigten Staaten übertrieben? Die Depu- tirten - Kammer hat bereits erklärt, daß man die geforderten 25 Millionen niht schuldig sey. Aber man muß sich zu glei- cher Zeit erinnern, daß die Majorität der Deputirten die Gerechtigkeit einer den Vereinigten Staaten zu bewilligenden Entschädigung anerkannt hat. Man stimmte ziemli allgemein darin überein, die Entschädigung auf 1C bis 15 Millionen feft- zuseben. Wir glauben daher, daß die Kammer, wenn sie über- haupt Gelder bewilligt , nicht mehr als 15 Millionen zugestehen wird. Wahrscheinlih kündigt die Regierung in dieser Voraus-

se6ung eine Klausel an, die dazu bestimmt ist, für mögliche ;

Fälle die Franzdösishen Jnteressen zu sichern.“ __ Herr Livingston hat heute fast sämmtlichen Mitgliedern des diplomatischen Corps Besuche abgestattet.

Jm Journal de Paris liest- man: „Einer alten, schon sehr verrufenen Taktik zufolge, sucht die Opposition die Lage des

Ministeriums zu erschweren , indem sie dasselbe als von inn: rum

Zwiespalt zerrissen darstellt. Gestern machte si der Constitu- tionnel zum Echo dieser falschen Gerüchte, und behauptete, aus guter Quelle zu wissen, daß der Marschall Mortier auf dem Punkte sey, sih zurückzuziehen. Der Marschall- hat die Macht nicht gewünscht; ein Gefühl hingebender Vaterlandsliebe hat ihn allein veranlaßt, dieselbe anzunchmen; das Land weiß es, und dankt ihm für diese muthizge Handlung; aber es hieße den edel- müthigen Gedanken, der ihn geleitet hat, verleumden, wenn man einen Augenblick annehmen wollte, daß der chrenwerthe Marschall, als er sih zu einem Schritte von dieser Wichtigkeit entschloß, nicht alle Folgen desselben berehnet haben sollte. Man bemüht sih also vergebens, das Publikum in dieser Beziehung zu täuschen. Die edle Hingebung, die den Marschall zur Ueber- nahme seines schwierigen Amtes veranlaßt hat, wird ihn auch bewegen, dasselbe so lange zu behalten, als das Jnteresse der Sache, der er seine Ruhe geopfert hat, es erheischt. Die Opposition möge also aufhören, das Ministerium durch solche Mittel zu bekämpfen. Auf der Rednerbühne, Auge in Auge, ziemt sich der Angriff; und Gegner, welche sich selbst nur eini- germaßen achten, sollcen fühlen, daß von jenem fleinlichen Krieg weder Ehre noh Vortheil zu erwarten ist.“

Man hat bei Gelegenheit des neulich publizirten Schreibens des Herrn von Talleyrand vom 14. Nov. 1834 ein anderes aus der ersten Zeit der Revolution hervorgesucht, welches einen ganz verschiedenen Zweck hatte, aber gerade durch den Kontrast anzie- hend ist. Talleyrand , der damals mit Sieyes konkurrirte, um Erzbischof von Paris zu werden, ward öffentlich beszuldigt, er spiele stark und habe in furzer Zeit 700,060 Fr. ‘gewonnen. Dar- auf schickte er folgende Erklärung an den Herausgeber der Chr o- nik: „Jch habe in zwei Monai:n nicht in Spielhäusern, son- dern in Gesellschaft oder im Schachkflubb, der für ein Privat- haus gilt, etwa 30,000 Fr. gewonnen. Jch will durch diese Angabe nur die Thatsache berichtigen, ohne sie zu entschul- digen. Der Geschmack am Spiel hat sih auf eine lästige Art in der Gesellshafc verbreite. Jch habe es nie geliebt, und werfe mir um \o mehr vor, der Verführung nachgege- ben zu haben; ich tadle mich als Mensh, noch mehr als Geseßgeber, der die Meinung unterhält, ‘daß die Freiheit ihren Verehrern eben so sîrenge Tugenden als strenge Grundsäße auf- legt; daß ein wiedergebornes Volk auch in der Moral bis zum Aeußersten unnachsichtig schn muß; und daß es der Na- tional - Versammlung obliegt, den schädlihen Gebräuchen entge- gen zu treten, welche jene Ungleichheit in den Glücksgütern er- zeugen, die auf jede mögliche geseßliche Weise verhindert werden sollte, in soweit es ohne Verlegung des Eigenthums- Rechts dieser Grundlage aller socialen Gerechtigkeit geschehen kann. Jch verurtheile mih daher selbst und mache mir zur Pflicht, es öffentlich zu bekennen. Seitdem das Reich der Wahrheit ge- fommen ist, kann man, unter Verzichtleistung auf die unmögliche Ehre, niemals Unrecht zu haben, seine Fehler am besten gutma- chen, wenn man den Muth hat, sie einzugestehen.““

Es heißt, die Regierung habe gestern durch telegraphische Depesche die Nachricht erhalten, daß der Herzog von Fiß-James nunmehr wirklih in Toulouse, und zwar mit 247 gegen 207 Srimmen, zum Deputirten gewählfk. worden sey. Jn Narbonne soll der ministerielle Kandidat, Herr Mahul, den Sieg- davon getragen haben.

Der bekannte Dichter Berenger, der bei Paris auf dem Lande lebt, wurde von einem fast 100jährigen Greis dringend gebeten, sich für ihn wegen einer Unterstüßung bei dem Mini- ster des Jnnern zu verwenden. Berenger ließ sich dazu bereit finden; er schrieb an den Minister, empfahl ihm seinen Schüb- ling, und {loß seinen Brief mit der Bemerkung, daß er nie

*) Dlese Angabe muß auf einem Jrrthume beruhen, wenigstens hat am 1äten keine Sizung der Deputirten - Kammer stattgefunden.

für sh oder die Seinigen etwas erbeten habe, daß er aber gern, um das Elend eines Greises zu mildern, von seinen Grundsäßen abgewichen sey. Herr Thiers antwortete dem Dichter augen- blicklich, dankte ihm für das Vertrauen, welches er ihm geschenkt habe, und schickte eine Estaffette an den. Greis mit einer Unter- stäßung von 200 Fr., indem er ihn zugleich aufforderte, sih je- desmal, wenn er in Noth sey, an das Ministerium des Jnnern zu wenden, „Diese Handlung‘/, bemerkt ein Journal der Öppo- sition, „würde dem Herrn Thiers Ehre machen, wenn nicht seit einiger Zeit in den dffentlichen Blättern angekündigt wäre, daß boaitas Berenger mit der Herausgabe neuer politischer Lieder e tigt.‘

Die Gazette de France theilt nunmehr den Bericht Zu- malacarreguy’'s an den Kriegs-Minister über die vielbesprochenen Treffen am 2. und Z. Januar mit. Aus demselben geht hervor, daß der Kampf am ersten Tage unentschieden blieb; die Christi- nos s{leppten mehr als 300 Verwundete mit fort, und ließen ihre Todten auf dem Schlachtfelde. Am 3. Januar erneuerte Zumalacarreguy den Kampf und blieb Sieger. Am Schlusse des Bülletins heißt es: „Die Kolonnen Caratala's, Espartero"s, Quintana's, Jaureguy's und Yriarte's, die ohne Zweifel sich geschmeichelt hatten, mit einem Schlage die tapfern Bataillone von Navarra zu vernichten, wurden bis Bergara verfolgt, wo der Feind si einshloß. Viele Wassen, Gepäck und verschis- dene Gegenstände sind in unsere Gewalt gefallen; das Schlacht- feld war mit todten Feinden bedeckt, und heute (iten) hoffe i, deren noch viele andere aufzufinden. Das Tressen dieses Tages ist vorzüglich wichtig für die 3 Baskischen Provinzen, weil alle feindlichen Streitkräfte, die sich in denselben befanden, vernichtet wurden. ““

In einem Schreiben aus Oparzun vom 7. d. heißt es: ¿„Ein Corps Christinos ist von zwei Karlistischen Bataillonen zwischen zwei Feuer genommen, und sehr übel zugerichtet wvr- den. Man versichert auch, daß sich Caratala und Jaureguy nah dem Treffen mit einer großen Anzahl Verwundeter, unter denen sich viele Offiziere befänden, na Villafranca zurúcgezogen hät- ten. Es scheint, daß Espartero zu spät gekommen war, um an dem Gefechte Theil zu nehmen, und daß er sich auf Zumarraga zurückziehen mußte, von wo er, am 3. d. von den Karlisten ange- griffen , sich gendthigt sah, in der Nacht eiligst bis Bergara zu- rückzugehen. Man sagt endlich, daß er auf seinem Rückzuge lebhaft verfolgt wurde, und daß viele seiner Soldaten Waffen und Gepäck von sich geworfen hätten, um eiliger entfliehen zu können. -Gewiß ist es, daß die Karlisten am 6. in Oparzun ih- ren über die Truppen der Königin davon getragenen Sieg ge- feiert haben. Man versichert, daß Espartero seine Entlassung eingereiht habe, daß sle aber von der Regierung nicht angenom- men worden sey. Hierauf habe der General wiederholentlich an Mina geschrieben, und dringender um seinen Abschied gebeten.‘

Die Sentinelle des Pyrenées vom Iten d. meldet, daß Mina neuerdings krank und bettlägerig sey.

Von der Mission des Generals Alava, des neuen Spanischen Botschafters in London, scheinen Viele ein günstiges Resultat zu erwarten; sie selzen voraus, daß er auf die Stimmung des Her- zogs von Wellington einigen Einfluß ausüben werde. Alava war Adjutant des Herzogs im Jahr 1814 und machte die Schlacht von Toulouse mit dem Spanisch: Britischen Heere mit. Die Jnconsequenz und Wankelmüthigkeit jedoch, von denen er so viele Beispiele gegeben, machen es mehr als zweifelhaft, daß sich der edle Herzog, jest Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, einem allzu großen Vertrauen gegen ihn hiugeben werde. Alava begann seine militairische Laufbahn in der Marine und seine diplomatische als Botschafter in den Niederlanden, welche“ Stelle ihm Ferdinand VII. im Jahr 1814 übertrug. Bei Aus- bruch der Spanischen Revolution von 1820 schlug er sich zur Parteë * der Cortes und er war es, der im Jahr 1823 den Auftrag er- hielt, nah St. Br gehen und dem Herzog von Angoulême die. Bedingungen der Cortes für die Loslassung des Königs vor- zulegen. Seine Mission mißglückte. Alava verbannte sich dann jelbst und hielt sih bald in Frankreich, bald in England auf. Die jüngsten Ereignisse gestatteten ihm die Rückkehr in sein Vaterland, und es wird versichert, er habe anfangs zwischen Karl V. und Christine geschwankt. Er gehört übrigens zur Schule des Herrn von Talleyrand, dessen ergebenster Bewunde- rer und Schüler er ist.

Aus Bilbao schreibt man vom 3ten d.: „Alle Gespräche drehen sich hier um die Ermordung des Herrn Maze, Capitains des Französishen Schiffes „l'Hirondelle‘/. Derselbe befand sich am 1sten d. M. in einer Abend-Gesellschast bei dem Französischen: Konsul, Herrn Laffitte, und wollte sich um 9 Uhr Abends an Bord seines Schiffes begeben, als er nicht weit vont Ufer dur{ zwei Schüsse zu Boden gestreckt, und mit Kolbenschlägen vollends getödtet wurde. Man hat ihm nichts geraubt; sogar seinen De gen fand man am Morgen dicht bei dem Leichnam liegen. Bis jetzt sind die Bemühungen des Franzdsischen Konsuls und der Behörden, um die Urheber dicses Mordes zu erforschen, fruchtlos geblieben.“

Großbritanien and JIrcland.

London, 13. Jan. Die Times enthielt in ihrem vor- leßten Blatte éin angeblich aus dem Ober- Kammerherren- Amte vom 8. Januar datirtes Schreiben, unterzeichnet von T. B. Mash, worin dieser Herr erklärte, daß er von dem Schaß-Amte den Befehl erhalten habe, unverzüglich bekannt zu machen, daß künftig in den verschiedenen Departements, aus welcen die Ar- beiter oder Diener Sr. Maj. des Königs Zahl'-ngen oder Ge- halte empfangen, keine Sporteln mehr von diesen Zahlungen in Abzug gebracht werden sollten. Heute findet sich jedoch die Ti- mes zu der Anzeige auterisirt, daß dieses Schreiben ein grober Betrug gewejen jey.

Jn Blackbourne is der Reform- Kandidat, der bekannte Dr. Bowring, dürchgefallen; in Devonport, in Rochester und in Hastings traf dieses Loos die ministeriellen Kandidaten, näâm- lich an ersterem Orte den Admiralitäts- Secretair Herrn Daw-