1835 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hd mit dem Belgischen Geschäftsträger, und speisten an Einer Tafel mit dem Grafen Rayneval und dessen Familie. Graf To- reno trank auf das Wohlseyn J. M. und der hohen Verbünde- ten Spaniens, Frankreihs und Englands. Portugal wurde nicht erwähnt; doch wird bestimmt versichert, daß 4000 Mann Portugiesen an der Gränze von Estremadura stehen, um auf den ersten Wink Spanien zu Hülfe zu fommen.

\ P ortugal.

Englische Blätter melden Nachstehendes aus Lissabon vom 8. März: „„Ein hiesiges Handlungshaus hat von England aus den Auftrag erhalten, sobald das Gese über den Verkauf der National -Güter angenommen sey, für 100,000 Pfd. anzu- Laufen. Der Englische Jngenieur Clint, welcher hierher kam, um eine neue Münze, nach dem Plan der Londoner, anzulegen, hat von der Regierung den Auftrag erhalten, eine Veranschla- gung der Kosten, welche die Macadamisirung der Straße von Lissabon nach Ciíntra verursachen würde, einzureichen. Dies würde, nah seinem Berichte, niht mehr als 7—8000 Pfund kosten, und die Regierung hät befohlen, mit dem nächsten Mo- nate die Arbeiten zu beginnen. Herr Cleig untersucht jeßt, in Begleitung von zwei Portugiesischen Jngenieuren , die Straßen von hier nah Coimbra, Porto und Elvas, indem der Regierung von einer Gesellschaft ein Vorschlag zur Jnstandsezung derselben gemacht worden ist. Dies wäre sehr wünschenswerth, denn sie sind jebt in einem soshen Zustande, daß eine Reise von hier nach Porto sechs Tage währt, obgleich die Entfernung nur 180 Englische Meilen beträgt. Marschall Sandanha wird nach Paris abgehen, sobald die Nachricht hier eingetroffen ist, daß der König der Franzosen die S angenommen hat. Man erwartet dies noch vor dem 24. d. M. Der Marschall hat die Ernennung des Obersten Pizarro zu seinem Begleiter nicht durchseßen können, da die Regierung leßteren vermochte, die Mission nah Rio Janeiro anzunehmen. Obgleich man all- gemein glaubt, daß es Buenos Ayres sey, wohin er bestimmt ist, und obgleih dèr Marschall verlangte, daß in diesem Falle sein Bruder Domingo Saldanha ihm als Secretair und Ge \chäftsträger beigegeben werden solle, so haben die Minister doch nicht eingewilligt.‘

Aulanod.

Berlin, 23. März. Jn Folge dev von der Königl. Haupt- Verwaltung der Staatsschulden unterm 1áten d. M. erlassenen Bekanntmachung, sind am 17ten d. M. für 725,000 Rthlr. Staats - Schuldscheine durch das Loos gezogen worden und wer- den am 1. Juli d. J. bei der Kontrolle der Staats-Papiere (in Berlin, Tauben: Straße Nr. 30) in den Vormittagsstunden von 9—1 Uhr baar ausgezahlt werden. Die fernere Verzin- sung dieser Staats - Schuldscheine, wovon das Verzeichniß na ihren Nummern, Littern und Geld-Beträgen bei der Königl.

aupt- Verwaltung der Staats-Schulden ausgegeben wird, hört mit dem 1. Juli d. J. auf, indem die Zinsen derselben von da ab dem Tilgungs - Fonds zuwachsen. Was die außerhalb Berlin wohnenden Besiger von dergleichen verloosten und am 1. Juli d. J. zahlbaren Staats: Schuldscheinen betrifft, so können sie selbige der ihnen zunächst gelegenen Regierungs - Haupt - Kasse zur Realisation einsenden.

Der wechselvollen Witterung ungeack@t?t hat sich der Ge- sundheits: Zustand im R.-B. Düsseldorf im verflossenen Mo- nate ganz ungewöhnlich befriedigend gezeige. Es wurden näm- lich 2660 Kinder (worunter einmal Drillinge) geboren, während nur‘ 1655 Personen starben. Es ergiebt sih also hieraus in einem einzigen Monate ein Zuwachs der Bevölkerung von 1005 Seelen. Im Monat Februar 1834 betrug der Ueberschuß nur 657. Unter den Gestorbenen befanden sich 4 Männer, die ein Alter von resp. 91, 93, 95 und 96 Jahren erreichten. Der Er- stere, ein Hufshmidt im Kreise Grevenbroich, war bis zu seinem Tode in seinem Gewerbe thätig.

—— O R remen

Fn der heutigen Versammlung des Vereins der Kunstfreunde fand die Verloosung der erworbenen Kunst- Gegenstände fiatt, und fielen die Gewinne folgenden Mitgliedern zu:

Sr. Majestät dem Könige: Bauerhaus bei Muskau, Oel- Gemälde von Kunkler. Brunnen vor Grotta ferrata im Al- hanen-Gebirge, Oel-Gemälde von Ahlborn. Bonvivants auf dem Maneuvre, Oel-Gemdlde von Rabe.

Fhrer Maijcefidt der Kaiserin von Rußland: Aussicht auf Florenz, Oel-Gemälde von Biermann.

Fhrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin: Bachus tränkt seine Panther, Oel-Gemälde vom Prof. v. Kldber. Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich: Christen-Sklaven

und Barharesken, Oel-Gemälde von Hopfgarten.

Sr. Kdnigl. Hoheit dem Prinzen Adalbert: ein alter Bött-

# E O 2 Pistorius. Vg j

r. Hoheit dem Herzog Karl von Medcklenburg-Strelib:

ein Waldbach, Oel-Gemälde von Dahl. j /

Fhrer Durchlaucht der Frau Fürstin Mathilde Radziwill: Umgegend von Neuß, Oel-Gemälde von Heunert.

Herrn Waaren -Makler Herrmann: ein alter Kreuzgang, Oel- Gemälde von Klose. :

Herrn Geheimen Obér-Baurath Schmtid: Diana im Bade, Oel- Gemälde vom Prof. Sohn.

Sr. Excellenz dem Kurhessischen Gesandten, Herrn von Wil- kens Hohenau: Blick aus dem Volsker- Gebirge nah dem Meere, Oel - Gemälde von Elsasser.

Dem Kunfivereine in Potsdam: Ruine des Klosters Maria in der Ukermark, Oel-Gemälde von Schirmer in Berlin.

Herrn Kaufmann Joseph Wolf: Ftaliäner am Brunnen des Markus-Plabes zu Venedig, Oel-Gemälde von Nobert. Frau eere Ziegler: Rückkehr vom Manoeuvre, Oel-Ge-

mälde ror d li: 1

rau Professorin erlich: Ansicht des Mont-Blanc, Oel-

s lite von Kunkler. 0 Me

Herrn Kaufmann Resener: die ersten Menschen, Oel-Gemälde von Wagner. :

Frau Geheime Justiz -Räthin Jordan: der Kronenherg, Oel- Gemälde von Roch.

Herrn Geheimen Ober-Tribunals-Rath Bormann: ein sibender Me beteaQeet einen todten Vogel, Marmor - Statue von

erges.

Herrn Kaufmann Baldamus in Héttstedt: der kranke Raths- herr, Oel-Gemdlde von Hildebrandt. b

Herrn Hof-Goldschmidt Hossauer: ein Reiter aus dem dreißig- jidhrigen Kriege, Oel-Gemälde von Keil. :

Sr. Excellenz dem Herrn Ober-Präsidenten v. Vincke in Múün- ster: das Jnnere der St. Markus - Kirche, Ocl - Gemälde von

Nobert. Hexrn Pr. George: der Hochsiein in den Salzburger Alpen,

Dele Dee von Ln, errn General-Major von : i E 2 Gem d 79 von Sobn. ¿ eiche: die beiden Eleonorcn, Oel r. Excellenz dem Herrn General „Lieutenant vo Magdeburg: der Schiffswerft bei Danzig, Ñ Gregorovius. -

Jagow in Oel - Gemôlde von

338

Herrn Hofgerichts - Advokaten Sommer în Arnsberg: Amor auf einem Panther, Bronzeguß nah dem Modell von Reinhardt.

Herrn Hofrath Benda: eine Schenke aus dem dreißigiährigen

è Krd De von E i R i

rau Gräfin Franziska von Br in rten: ein Ritter

und ein Mädchen, Oel-Gemälde von Cretius.

Sr. Excellenz dem Herrn General - Lieutenant von Pfuel in Sit von Altenahr, Oel-Gemälde von Schirmer in

Use Í

Herrn Geheimen Justiz-Rath Beeliß: der Beierthurm bei Köl Oel-Gemälde voi Fohn. Î ) G

Madame Fregevice: Ansicht eines Hauses von Neuchatel, Oel- Gemälde von Calame. f

Sr. Excellenz dem Herrn General der Fnfanterie und Geheimen Staats-Minister Freiherrn von Hake: die Exsteiner Mühle, Oel-Gemälde von Roh.

Herrn Gutsbesißer Salingre in Rostin: das Krahnen bei Düs- seldorf, Oel-Gemälde von John.

V S O: Ansicht von Oberstein, Oel-Gemälde von

a /

Dem Kunst- und Gewerbe-Vereine in Königsberg in Pr.: Mäd- chen auf der Bleiche, Oel-Gemälde von Grothe.

M Mevs in Alt-Klücken : eine Abtei, Oel - Gemälde von

Herrn Karl E. von Franzius in Danzig: Oel-Gemälde von Most. Berlin, den 23. Mdrz 1835. Direktorium des Vereins der Kunst-Freunde im Preu- ßishen Staate.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 22. Mdrz.| 6 übe. | 2 Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtung.

E: é S o” Par. 1339/6 o”’Par. 339, 8 o ’’Par.fQuellwärme 7,0 ® R, ustroärme 0 [-+ 1 ï 2,0 9 R. :

Thauvunkt |— 1,1 ° R. 0/0 ° N. Ie 1,0 o Flufwärme 3,3 ® N. Dunfisättg.| 90 pCt. 65 pCt. 78 pCt. [Bodenwärme 2, 9 ® R. Wetter... | heiter. heiter. heiter. ; N Wind ONO. NO.° ONO. Ausdünst. 0,03 9 " Rh. Wolkenzug | Ns Gele d

__ Tagesmittel : 339,7 6///.… 2,49 R... —0,7° R... 78 pCt.

der Pfingstmorgen,

Berliner Börse. Den 23. März 1834.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) WINGTESG T R M O I I T I A M O C S N T O ISOL I P I I Ta

Zf.\Brief.|Getd.i 1007

|[Zf: Brief |Geld.

1007 fOstpr. Pfandbr. \ 4 | 1021 | 987 Pomm. do. 1065 | 655 fKur- u. Neum. do.| 4 | 1061 [106 100 FSchlesische do.| A4 1061 997 [Rkst.C.u.Z.-Sch. 1005 f d. K-u. N. |— 991 Gold al marco |— 387 strie Duk.

St. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Prm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. 1I.C. Neum. Int. Sch.do. Berl. Stadt - Obl, Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

1015 fFriedrichsd’or Grossh. Pos. do. i

1621 jDisconto

t a | fr de e de e | e de

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. März.

Niederl. wirkl. Schuld 56. 58 do. 101%. Ausg. Schuld 15. Kanz - Bill. 2677. 448 Amort. 9547. 312 80. Russ. 99, Vesterr. 995. Preuss. Främ.-Scheine 116. do 42 Aul. 1014. Span. 52 498, 32 297.

Antwerpen, 17. März.

Span. 35 50. 32 29. Zins]. 231, Cortes 492, Span. Anl. 68. Guebhard 49.

Wien, 18. März. 55 Met. 1011. 42 95. Bank-Actien 1340. Neue Anl. 5911.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 24. März. Jm Opernhause: Der Maurer, Oper

in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. (Dlle. Lenz: Jrma.)

Hierauf: Der Schweizer- Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. Musik von H. Schmidt.

Ím Schauspielhause: 1) La maison du rempart, pièce

historique en 3 actes. 92) Partie et revanche, Adele en

do, Coup. 284.

1 acte.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus - Billets, mit Sonnabend bezeichnet, verkauft.

__ Königstädtisches Theater.

Dienstag, 24. März. Hinko, der Stadtschultheißen - Sohn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiele: „Der jüngere Sohn‘, von Ch. Birch-Pfeiffer.

Wegen pld6licher Krankheit der Dlle. Burghardt kann die Oper „„Lestocq“ nicht gegeben werden. Die dazu bereits gekauf- ten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.

Neueste Nachrichten.

__ Paris, 17. März. Der König musterte gestern Mittag in Begleitung des Herzogs von Orleans, der Marschälle Mor- tier und Gérard und der Generale Dariule und Pajol das 6l1ste Linien - Regiment, “welches sich von hier nah Besançon begiebt. Die Truppen defilirten vor Sr. Majestät mit dem Rufe: „Es lebe der Kdnig!“ Nach der Musterung arbeitete der Präsident des Conseils mit dem Könige.

Der Minister-Rath war gestern Abend wieder bei dem Herzoge von Broglie im Ministerium der auswärtigen Ange- legenheiten versammelt. Seit der Ernennung des Herrn von Broglie ist noch kein Minister-Rath in Gegenwart des Königs gehalten worden. Die Minister arbeiten nur einzeln mit dem Könige. Herr Thiers besonders hat häufige Konferenzen mit Se. Majestät.

Die Pairs-Kammer hielt heute eine dffentliche Sißung, die jedoh nur eine Stunde dauerte; sie war ausschließlich den Berathungen über den Geseßz- Entwurf wegen des Verkaufs. der Aerndten auf dem Halme gewidmet, der nach einer völlig uner- heblichen Debatte mit 88 gegen 10 Stimmen angenommen wurde. Da von der betreffenden Kommission mehrere Aenderungen in diesem Gesebe vorgenommen worden sind, so muß dasselbe noch einmal der Deputirten - Kammer vorgelegt werden.

Der Schluß der gestrigen Sibung der Deputirten- Kammer bot nichts Bemerkenswerthes. Nach Herrn Salverte ließ sich noch Herr Rauter über den Geseß-Entwurf wegen der Verantwortlichkeit der Minister vernehmen, worauf die all-

emeine Berathung geschlossen , und diejenige über die einzelnen rtikel des Geseßes auf den folgenden Tag verlegt wurde. -— In der heutigen Sigung erfolgte zunächst die Annahme -des Geseh - Entwurfes wegen einer Unterstüßungs - Summe von

‘füglich in allen Fällen dieselbe seyn könne, es wohl be

250,000 Fr. für die von der Cholera ments, mit 254 gegen 5 Stimmen. odann wurde zuerst erwähnte Geseß - Entwurf wieder vorgenommen, erste Artikel desselben lautet also :

Art. 1. Die von dem Könige bei Ausübung Königlichen Autorität ausgehenden Verfügungen sind j unter der Verantwortlichkeit eines Ministers exekutorisc, Jeder, der eine solche Verfügung vollziehen läßt, ohne daf von einem Minister contrasignirt war, steht dafür mit t Person ein. signirten Verfügungen verantwortlich. Alle Ministe, sammen sind verantwortlih für die allgemeinen Maße der Regierung, zu denen sie mitgewirkt haben.“

Zwei Deputirte verlangten, daß man in dem zweiten & diejenige Strafe näher bezeichne, die den Beamten treffen s, der eine nicht-contrasignirte Verfügung in Ausführung hr Herr Guizot bemerkte inzwischen, daß, da die Strafe y

ser f,

Heimges uchten Dey,

Jeder Minister is fr die von ihm f

Dre fd b.

Allgemeine

taats- Zeitung.

E E T R Tui

S4.

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erintierung gebracht, aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß ‘enten das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird.

die Bestellungen bis spätestens den 31sten d,ckN. an uns gelangen és Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht sämtliche Nummeru v

ojrovittzett

wir bittèn-

möchte, den ganzen Artifel, sammt den dazu beantragten F

dements, noch einmal an die betreffende Kommission zu yty sen. Lebteres geschah. „Art. 2. Die Minister können von der Depu,

Kammer nur wegen Verraths, Erpressung oder Pflifitry

senheit in Anklagestand verseßt werden.“

Herr von Malleville verlangte, daß man diesen \yj etwas ausführlicher fasse. Die Herren von Laboulie, 6| Marc-Girardin und Hennequin widerseßten sich aht sem Antrage, während Herr Odilon-Barrot denselben stüßte. (Die Abstimmung war bei dem Abgange der Post j nicht erfolgt.) i

Alle Zangen machen heute ihre Bemerkungen übe | Ende der Jnterpellationen an das Kabinet. Die ministe Blätter reden von einem Siege, den dasselbe davon get habe, und das Journal des Débats insbesondere preist| gute Einverständniß, welches zwischen Herrn Thiers und Doctrinairs bestehe, die es mit dem Namen „, Juli: Mit bezeichnet. Die Oppositions- Blätter glauben aber weder q Eine, noch an das Andere; das Ministerium, meinen sie,

Berlin, Mittwoch den fen März

der Preis

1835.

daß die Bestellungen auf diefe Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren - Straße Nr. 34), in den für den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgeseßt ist, wofür den hiesigen Abon-

Um ‘jedoch die erforderliche Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können, müssen zu lassen, indem sons die Jnteressenten es sich selbs zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung om Anfange. des Quartals an nachgeliefert werden können.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Kammergerichts: und Land- und Stadtgerichts- Assessor Barnheim zu Danzig und den bisherigen "Ober: Landesgerichts - Assessor Hering zu Marienwerder zu Justiz -Näthen beim Land- und Stadtgericht zu Danzia zu ernennen geruht.

Se. Königl. Majestät haven den bisherigen Kammergerichts- Assessor Nelz zum’ Justiz-Rath bei dem Land- und Stadtge- richt zu Magdeburg Ailecgnädigst zu erneunen geruht.

Des Kônigs Majestät haben den Ober - Landesgerichts - Assessor yon Mauderode zum Justiz-Rath zu ernennen geruht.

sein Heil nur darin gefunden, daß es die Diskussion, ohn |

probung der Majorität durch eine motivirte Tagesordnung, Schluß gebracht.

Es heißt, daß die doctrinairen Minister, um einige 2 tirte von ihren Amnestie- Jdeen abzubringen, denselben in|

sen Tagen zu verstehen gegeben hätten , daß die Regierun; F.

große Anzahl der wegen der April- Unruhen angeklagten J viduen begnadigen würde, sobald der Pairshof sein Urtheil sprochen hätte. Man glaubt, daß die Minister fest darauf 1 nen, der Pairshof werde das Schuldig aussprechen. Uebri scheinen Befehle gegeben worden zu scyn, daß der Anfan April- Prozesses so viel als möglich beschleunigt werden soll, | wird im Laufe des nächsten Monats eröffnet werden, also g ein Jahr nah den April - Ereignissen. Schon seit drei U sind viele Munizipal -Gardisten nach Lyon abgegangen, un bei dem April-Komplott betheiligt gewesenen Gefangenen| ser Stadt nach Paris zu begleiten.

Jm Constitutionnel liest man in dieser Bezichy ¿Man versichert, der Minister des Junnern habe Befehle ben, daß die wegen des April - Kompiortes Angeschuldigten, in verschiedenen Gefängnissen des Königreiches gefangen g! ten werden, sofort nah Paris gebracht werden follen. also keine Rede mehr von Amnestie; das Ministerium durchaus den Prozeß und nimmt alle Folgen auf sich, se ( der Unmöglichkeit desselben. / Der National sagt: „Eine? theilung von 120 Municipal - Gardisten ist in vergangener N abgegangen, um die Eskorte der republikanischen Angescul| ten von Lyon zu bilden. Diese Abtheilung reist mit der Pi

Der Moniteur enthält folgende Nachrichten aus È) nien: „Mina, im Thale Ulzama angekommen, traf am 1) März auf Zumalacarreguy, der mit neun Bataillonen | Ameécuas herkam, und dem sich die fünf anderen, welche l sondo blokiren, angeschlossen hatten. Es kam zu einem ens chen Gefechte. Die Karlisten wurden auf allen Punkten zu geschlagen. Mina erreichte an demselben Tage Legasa biß Estevan und zog von da nah Elisondo. Jaureguy wat 12ten zu Lesaca; er sollte zu Mina stoßen.“

Das Journal des Débats bemerkt: „Das Thal Uy liegt nordwestlith von Patnpelona zwischen den Amesçuas: | dem Bastan - Thale, in welchem leßteren sich bekanntlich Elis befinde. Seit einiger Zeit bieten die Karlisten alles auf, um sich Elisondo’'s zu bemächtigen; wir sehen aber del neral Mina jedesmal durch Manöver, welche die Deblockin und Behauptung dieses wichtigen Punktes zum Resultat hi ihre ‘Pläne vereiteln.“ :

Der Constitutionnel meldet: „Es wird uns aus! yonne vom llten d. geschrieben, daß die Karlisten eine 0 lung eingenommen haben, die es ihnen erlaubt, die Komn kationen mit Pampelona und St. Sebastian zu hemmen. gefallene Schnee begünstigt die geschickten Pläne Zumals reguy’s.

Aus Toulon wird vom lten d. geschrieben : „Die bei Balearischen Jnseln versammelte Flotte der Vereinigten ten besteht aus zwei Linienschiffen, zwei Fregatten , einer vette und einer Brigg. Die Vereinigung dieser Amerikanis Seemacht in einem Hafen des Mittelländischen Meeres läs! ter den gegenwärtigen Umständen annehmen, daß man nicht ! Groll gegen Frankreich ist. Das Verfahren verbirgt Pläne, die uth Regierung nicht entgehen, weil sie eine Fregatte nach Mahon szickt hat, um die Bewegungen jener Flotte zubeobaciten und gi Berichte einzuliefern. Der „Bellone‘/ ist diese Mission a! traut worden; sie hat Befehl, in dem Hafen von Maho! zum Abgang der Amerikanischen Flotte zu verweilen. Die ® einigten Staaten haben durch diese Demonstration ihre A derung an Frankceih unterstüßen wollen, Es ist dies ein Drohung. Die Anwesenheit dieser Schiffe beunruhigt üb) den Handelsstand ein wenig, und die Amerikaner sagen, d noch mehr Schiffe erwarten. “/

Heute ¡chloß 5proc. Rente pr. compt.’ 107. 45, cour. 107. 60. 3proc. pr. compt. 80, 40, fin cour. 55. Sproc, Neap. pr. compt. 97. 45. sin cour. 97. 60. Ÿ

Span. 494. Z3proc. 31. Ausg. Span. Schuld 203. Cortes Y

Coup. 27, Neve Anl. 691.

Frankfurt a. M., 20. März. Oesterr. 5proc. NY“ }\

M.

102 l. 10112, 4proc. 9514. 9514. 21proc. 57 B. {proc

G. Bank- Actien 1603. 1601. Part.-Obl. 1402. 1402 Loo}.

100 Gulden 2134. Preuß. Präm. - Sch. 642 642. do. M} Anl. 974. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 1002. 1002. 9 A 704. Sproc. Span. Rente 471. 472. Zproc. do. | 4 F. 2 T :

“Redacteur Cottel. ; Gedruckt bet 4. W, Hay!

Zeitungs-NRacchrich ten, Ausland:

Frankrei.

Deputirten: Kammer. Sißzung vom 17, März. (Nachtrag.) Die Debatte, - die sich iu dieser Sikzung über den zweiten Artikel des Gesetz: Entwurfes wegen der Veräntwortlich- fit der Ministex erhob, ist interessant genug, um noch einmal auf! dieselbe zurückzufkommen. Herr von Malleville tadelte (s) daß man die Verbrechen, um derentwillen die Minister sollen añgeklagt werden dürfen (nämlich Verrath, Erpressung und Pslichtvergessenheit), in dem Geseße namentlich aufführen wöllé, und s{lúg statt dessen folaende Abfassung vor: „Die Mi- tistet kônnen in Anklagestand versct werden, wenn sie die Si- écherheic oder dás Jnteresse des Staates durh die Verleßung oder“Nichtvollziehung der Charte und der Landes- Gesetze, oder durh ‘einen Mißbrauch ‘der ihnen geseßlich übertragenen Gewalt gefährden.“/ Zwei Gründe waren es vorzüglich, die Herrn von Malleville zu diesem Antrage veranlaßten: einmal glaubte er, das eine bei - weitem größere Bürgschaft für das Land selbst darin liegen würde, wenn man die zu bestrafenden Vergehen icht näher bezeichnete, indem die Minister {h alsdann sagen müß- ten, daß, was sie nur immer Unerlaubtes thun möchten, es stets ein Gesel gäbe, däs sie erreichen könne; zweitens aber war er auch der Meinung, daß man der Paiírs- Kammer nicht ganz und gar die Mittel bénehmen müsse, Nachsicht zu üben, was indessen hei einer genauen Bezeichnung der Vergehen nicht mögli sey.

‘Herr St. Marc-Girardin trat dieser Ansicht bei, während

Herr: von Laboulie gerade der entgegengeseßten Meinung war, indem ev behauptete, daß die als Verbrechen zu bestrafenden Thatsachen von dem Geseßgeber nicht genau genug bezeichnet werden könnten. Herr Hennequin äußerte ch in derselben Weise. „Jch kann diese Rednerbühne nicht verlassen“/, fügte er hinzu, „ohne die Kammer darauf ausmerksam zu machen, daß die Gesege nicht für Revolutions- Zeiten, sondern für ruhige Züten gemacht werden; nur dann finden sie auch Gehöôr und können in Anwendung gebracht werdên. Bei Volks -Bewegun- geit 'dominiren andere Gedanken. Jch darf hiernah annehmen, daß, was sich vor fünf Jahren unter uns zugetragen hat, Uns hier nicht zur Richtschnur dienen werde. Wie groß übrigens auch meine Achtung für die abgeurtheilte Sade s, so glaube ih nicht, daß die damaligen Minister das über ‘sie verhängte Urtheil a!s gerecht erkannt haben; se'haben sich demselben bloß unterworfen.“ Der Präsi- dent: „Eine Strafe wird zuerkannt und braucht nicht von deni Bestraften gutgeheißen zu werden.“ Herr Hennequin: ¡Ohne ‘Zweifel; wenn aber der Angeklagte die Strafe gutheißt, s0 ist“ dies nichtsdestoweniger eine moralische Bestätigung des Urtheils,‘ Der Präsident: „Es bedarf keiner solchen Be- slätigung; ‘es ijt hinreichend, wenn das Geseg von der kompe- tenten Behörde angewandt worden ist. Sie lassen sh hier of- fenbar in eine aufreizende Debatte ein, die nicht vor diese Kam- mer gehört; ih ersuhe Sie, von derselben abzustehen.‘/ Hr. Hennequin: „Jch würde diesen Weg nicht eingeschlagen ha- ben, wenn nicht einer der vorigen Redner mir Anlaß dazu ge: geben hätte. “Jm Uebrigen halte ih -inne, da die öffentliche Meinung besser als irgend eine Rede der Welt über eine solche Frage entscheidet.“ Nach diesem kurzen Wortwechsel sprachen noch Herr Odilon-Barrot und Herr Janvier für, Herr Guizot aber wider das Amendement des Herrn von Malleville aus, welches sodann verworfén wurde. Ein anderer Vorschlag des Herrn Teulon, daß man auch die Bestehungen bei den ahlen | unter die Zahl der zu bestrafénden Verbrechen aUfnehme, wurde zulest von dem Antragsteller selbst wieder zu- tüEzenommen, worauf der zweite Artikel (in der gestern gege- benen Abfassung) durchging. Der dritte Artikel wurde auf den Antrag des Großsiegelbewahrers also redigirt : i „Art. Z. Die Minister machen sih des Verraths \{chul- "dig, wenn sie durch ertheilte Befehle, begangene oder in bös- licher Absicht unterlassene Thatsachen, durch verabredete und ‘! beschlossene Pläne einen Anschlag auf die Sicherheit der Per- on des Königs, des Regertiten oder der Mitglieder der Kdö- niglichen Familie, auf die Charte und auf die innere oder âäu- here Sicherheit des Staats machen.“/

In der Sigzung vom 18ten wurde die Debatte fortge- seßt und zunächst der erste Artikel, der Tagés zuvor noch einmal U die Kommission verwiesen worden war, in zwei Artikel ge-

Yilt und angenommen; diese lauten nunmehr also: ¿Art 1. a. Dée von dem Könige bei Ausübung seiner

Königlichen Autorität ausgehenden Verfügungen sind allein unter der Verantwortlichkeit eines Ministers exekutorish. Jeder, der eine solche Verfügung vollziehen läßt, ohne daß sie von einem Minister contrasignirt war, ¿teht sich durch diese alleinige Thatsache die im Artikel 258 des Straf: Gesezbuches festgeseßten Strafen zu, unbeschadet der noch strengeren Stra- fen, welche die Natur und die Neben - Umstände der begange- nen Handlung erheischen möchten.“

„Urt, 1, b, Jeder Minister ist fär die von ihm con- trasignirten Verfügungen verantwortlich. Alle Minister zusam- men sind für die allgemeinen Maßregeln der Regierung ver- antwortlich, zu denen sie mitgewitkt haben.‘

Eine schr lebhafte Diskussion erhob sich über einen von dem Grafen von Sade beantragten Zusas- Artikel folgenden Inhalts: „Die Zahl und die Ressorr- Verhältnisse der Minister sollen dur) ein Geseb festgestellt werden. Dieser Antrag er- regte gewaltiges Murren in den Centris, die ihn als eine Be- schränkung der Königlichen Prärogative betrachteten. Herr von Sade motivirte iha dadur, daß es endlich einmal Zeit sey, jener fortwährenden Veränderung der Ressort: Verhältnisse vor- zubeugen , die sih namentlich in der leßtern Zeit so oft wieder- holt habe. Bei jedem Minister: Wechsel, bemerkte er, wären auch die Befugnisse gewechselt worden; der Eine habe sih des Telegraphen bemächtigt, den er früber nicht gehabt; der Andere habe Handel und Gewerbe an sich gerissen, um das Ministerium des Junern zu vergrößern, der Dritte habe den dentlichen Un- terricht zum Kultus, der Vierte den Kultus zum Justiz -Mini- sterium geschlagen, u. dgl. m. Herr Vatout bekämpfte nichts desto weniger den Antcag. Es gebe, meinte er, im Schoße des Mini- ster:-Raths schon genug Elemente der Zwietracht, als daß man dieselben noch vermehrèn' sollte. Auch. Herr Pelet widerseßte sich dem Amendement, während die Herren Dubois und Odilon- Barrot dasselbe unterstükten. Beide tadelten es strenge, daß die geistlichen Angelegenheiten dem Großsiegelbewahrer überwie- sen woorden, und der Leßtere meinte, daß, wenn man auch nicht sofort ein Geseß über die Ressort? Verhältnisse erlasse, es jeden- falls gut seyn möchte, die: Nothwendigkeit eines solchen schon jekt als Prinzip festzustellen. Der Handels-Minister be- hauptete, daß der Antrag des' Herrn von Sade alle Grundlagen der Repräsentativ - Regierung untergrabe; man berufe si dar- auf, daß ähnliche Geseze schon früher bestanden hätten; dies habe allerdings seine Richtigkeit, indessen wären diese Gesetze zu einer Zéit erlassen worden, wo alle Staats-Gewalten un- ter einander vermengt gewesen wären; im Uebrigen wären sie außer Gewohnheit gekommen, und dies gelte einer völligen Abschaffung gleih.. Herr Odilon-Barrot wollte diesen lebteren Grundsaß für politische Gesebe nicht gelten lassen; er hob noch einmal die Nachtheile des vielen Wechselns der Ressort - Verhältnisse hervor, und erinnerte unter Anderem an das Jahr 1825, wo der Staats - Rath einen Kriegs- Minister zum Präsidenten hatte. Nach einigen Bemerkungen des Herrn von Tracy in demselben Sinne, nahm Herr von Sade seinen Antrag zurück, indem er sih vorbehielt, denselben späterhin in einer andern Form wieder vorzubringen. D Golbéry trat jet mit folgendem Amendement hervor: „Das einmal begonnene gerichtliche Verfahren gegen einen Minister darf durch keinen Königlichen Befehl eingestellt werden.“/ Die Herren Sauzet und Janvier bekämpften diesen Antrag als überflüssig, und brachten bei dieser Gelegenheit noch einmal die Amnestie- Frage und das Begnadigungs-Recht zur Sprache. Herr Dupin fand sich hierdurch veranlaßt, den Präsidencen- Stuhl für einen Augenbli an Herrn ‘Pelet abzutreten, um auch “seine Meinung úber diesen Gegenstand abzugeben. „Man muß‘/, sagte er unter Anderem, „das Begnadigungs- Recht schr genau von einer Amnestie - Bewilligung unterscheiden. Das erstere ist das s{önste Vorrecht der Krone; eine Amnestie dagegen kann nur durch ein Gescß ertheilt werden. Das Geseß allein kann das Gescs zum Schweigen bringen, aber eine ein- zelne Staatsgewalt kann slch nicht über dasselbe erheben.“/ Der Redner schloß seinen Vortrag damit, daß er den in neuerer Zeit oftmals aufgestellten Vergleich zwischen England und Frankreich von der Hand wies, indem die Grundlagen beider Regierungen völlig von einander abwichen. (Wir werden auf diesen Vortrag noch einmal zurückkommen.) Das obige Amendement des Hrn. Golbéry fand keine Unterstüßung. Die Versammlung bes- shäftigte sh" hiernächst mit dem - vierten Artikel des Geseb- Entwurfes, der in folgender Abfassung angenommen ward:

„Art. 4. Die Minister machen sich der Erpressung {ul- dig, wenn sle geseßwidrige Steuèr - Erhebungen verfügen, oder wenn sie auf direkte odér indirekte Weise die Staatsgelder zu ihrem Nußen verwenden, oder wenn sie ihr Amt dazu miß- brauchen, aus demselben einen unerlaubten Gewinn zu ziehen.“

Paris, 18. März. Der König ertheilte gestern Mittag um 2 Uhr dem Britischen Geschäftsträger, Herrn Aston, eine Privat - Audienz, in welcher dieser ein Schreiben seines Sou- verains als Antwort auf das Abberufungs-Schreiben des Für- sten von Talleyrand zu überreichen die Ehre hatte. Gleich dar- auf empfingen Se. M. den Minister : Residenten der freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen, Herrn Rumpf, welcher dem Kd- nige die Antwort des Hamburger Senats auf das Beglaubi- gungs- Schreiben des Barons von Varennes überreichte.

Der Minister - Rath versammelt sih jest täglih bei dem Herzoge von Broglie.

Im Constitutionnel liest man: „Herr Thiers hat von dem Kabinette, dem sich zuzugesellen er zwei Tage lang Anstand nahm, einen Beweis des Mißtrauens erhalten, welches er ihm

cinflôßt. Er muß j-t die Strafe des Zögerns, das ihn ver- dâchtig machte, erleiden. Der Pair, Herr Gasparin, ‘Präfekt des Rhone- Departements, ist, wie man versichert, zum Unter- Staats: Secretair im Ministerium des Jnnern ernannt tocrden. Es ist dies ein etwas untergeordneter Posten für einen Néann, der an der Spike der zweiten Stadt des Königreiches steht, und mit der Pairs - Wärde bekleidet ist. Er kann als Unter- Staats-Secretair möglicherweise in den Fall kommen, als Rich- ter des ihm vorgeseßten Ministers zu fungiren; das sind aber constitutionnelle Rücksichten, die keinen Werth mehr haben, seit wir den Abhang der Revolution wieder hinauf stei- gen. Es giebt eine entscheidende Antwort auf ein solches Be- denken: Herr Gasparin ist der alte, der ergebene Freund des Herrn Guizot, und dieser scheint seine Maßregeln treffen zu wol- len, damit Herr Thiers sich uicht von dem ihm vorgeschriebenen Wege entferne, und damit er nicht versuche, sich dem Joche zu entzichen, welches er sich selbst auferlegt hat.“ „Wenn es wahr it,‘ sagt ein anderes hiesiges Blatt, „daß Hr. Gas- parin, der vertraute Freund der Herren von Broglie und Guizot, den Posten eines Unter-Staats -Seccretairs im Ministerium des Innern erhält, so ist es nicht wahrscheinlih, daß Herr Thiers noch lange in einer Verwaltung, bleiben wird, welche ihn mit Mißtrauen betrachtet, und. mit Aufseßern umgiebt. Die Perso- nen, welche Zutritt im Schlosse haben, wollen- schon beni-rkt haben, daß das. Benehmen des Herrn Thiers gegen scine Kolle- gen sehr gezwungen ist, und daß er ein Zusammenseyn mit ihnen so viel als möglich vermeidet. Herr Guizot soll sich sehr uözu- frieden darüber bezeigt haben, daß Herr Thiers gestern nicht in der Deputirten-Kammer erschien und ihm allein das ganze Gewicht der Diskussion über bie ministerielle Verantwortlichkeit überlicß. Herr Guizot würde noch ganz anders über Verrath geschrieen haben, wenn er- gewußt hätte, daß Herr Thiers fich geecy während der Sibung heimlich. nach dem Palaste Lux:in- ourg begeben, und dort eine lange Konferenz mit dem Grafen Molé gehabt hat. Sollte dié Ernénnung des Herrn Ga?parin den Minister des' Jnnern veranlaßt haben, sih wieder nach dem tiers-parti umzusehen?“

Der Temps bemerkt: „Es tritt in diesem Augenbl’cke cin seltsamer Umstand in Betreff der großen Frage ein, welche durch Herrn von Broglie als Grundsal des Kabinets aufgestellt wors den ist. Die Verweigerung der Amnestie verse6t die Regierung in die Nothwendigkeit, dem großen Prozesse seinen- Lauf zu lase sen, und das Reglement der Pairs - Kammer verlangt, daß dei dem namentlichen Aufruf die absolute Majorität der Mitglieder der Kammer anwesend seyn muß, um das Verfahren regelmäßig zu machen. Nun scheint es aber gewiß, daß man in diesem Au- genblicke nur 4 Mitglieder über der absoluten Majorität zählt. Wenn nun 4 oder 5 Pairs krank werden, wenn sie eine Sibung versäumen, odec wenn sie sich weigern, an dem Verfahren Theil zu nehmen, \o wird der Prozeß unmöglih. Won der einen Seite also Verweigerung der Amnestie, von der andern Unmdg- lichkeit des Prozesses, eine unnatürlihe Lage, welche durch die Halsstarrigkeit des ‘Ministeriums herbeigeführt worden ist.“

Es wird in Paris unter dem Titel: Revue aristocras tique Européenne ein neues Journal erscheinen, welches sich für den Kämpen der Aristokratie, der Geburt, des Vermögens Und des Talentes erklärt.

Im Moniteur liest man in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten: „„Das Treffen am 12ten d. ist nicht so ernst- lich gewesen, als die ersten Berichte es glauben ließen. Es hat jedoch vollständig den doppelten Plan Zumalacarreguy's vereitelt, seine Verbindung mit den Bataillonen vor Elisondo zu bewcrk- stelligen und sich zwischen die beiden Brigaden zu schieben, die von Pampelona kamen. Ein von Mina geleiteter Kavallerie- Angriff hat ihn genöthigt , sich zurückzuziehen. Mina ist dann ohne Hinderniß nah St. Estevan gelangt.“

Dem Journal. des Débats wird aus Toulon vom 10ten d. geschrieben: „Jch habe ein Schreiben von einem Of- fizier der „„Bellone‘‘ erhalten, die, wie Sie wissen, nah Mahon geshickt worden is. Dieser Offizier schreibt mir, daß die Schisss- Division der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, die si daselbst befindet, aus dem Linienschiffe „Delaware// von 94 Ka- nonen, aus der Fregatte „Potomack‘/ von 60, der Korvette „John Adams‘/ von 24 und der Goelette „Shark// von 8 Kanonen be- steht. Jch dachte, daß es Jhnen von Nußen seyn möchte, den genauen Stand der See-Screitkräfte zu kennen, die diese Macht in diesem Meeresstriche unterhält. Es scheint, daß der Commo- dore Paterson, der diese Division befehligt, nächstens durch einen anderen Offizier (dessen Namen man noch nit angiebt) erscht werden, daß dieser die Fregatten die „Vereinigten Staaten“/ die ¿¿Constitution‘/ und die Korvette „Peacok‘/ in das Mittelländi- sche Meer mitbringen, und daß das Lintenschiff „Delaware“/ nah den Vereinigten Staaten zurückkehren wird, um dort entwaffnet zu werden.“

Ein Schreiben aus Toulon vom 12ten d. berichtet: „Die „„Lamproie‘/, die so eben von Malta eingetroffen ist, das sie am 17. Februar verlassen hat, meldet, daß dort die Englische Flotte nicht wieder zurückerwartet würde, und daß alle Schiffe, die die See halten konnten, nah der Levante abgesegelt wären.“

Der Courrier français enthält folgendes Verzeichniß

der in den Levantischen Gewässern versammelten Seemacht :

Frankreich hat daselbst im Ganzen vier Schiffe. Das Engli|che Geschwader bestand aus sechs Linienschiffen, zwei Fregatten und vier Fahrzeugen von 18—28 Kanonen. Admiral Rowley hatte ferner zwei Fregatten von 42—52 Kanonen in dem Meerbusen: von Smyrna und eine Brigg zu Tenedos zurückgelassen. Fünf bis sechs Korvetten waren zu Corfu, Zante und Malta, von ws