1835 / 116 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hinzu, daß es jeGt nicht an der Zeit sey, sich über die großen zahl- reichen Schwierigkeiten zu verbreiten, die bei der Zusammense6ung des Kabinets hätten überwunden werden müssen, so wenig, als über die Grundlagen, auf welchen die neue Verwaltung gebildet worden, mehr zu sagen, als daß es dieselben Grundsäge der Re- form und Ersparung seyen, welchen die echten Freunde des Va- terlandes zugethan wären, und welche die Mehrheit des Volkes fordere. Was die große Frage in Hinsicht des Kirchenwesens betreffe, welche das Parlament in der lebten Zeit insonderheit beschäftigt, so ersuche er Zhre Herrlichkeiten, dem Lande ver- sichern zu wollen, daß alle Maßregeln, die dieserhalb entworfen Irden, die Förderung der wahren Neligiosität im ganzen Kö- 1greiche zum Ziele haben sollten. Lord Älvanley fragte hier- auf, ob es wahr sey, daß sih der edle Lord bei der Zusammen- seßung seines Kabinets des mächtigen Beistandes Ö’Connell's und seiner Partei bedient habe, da es ihm unmöglich scheine, daß diese Jndividuen dem neuen Ministerium ihre Beipflichtung ge- geben haben würden, ohne in einigen Punkten zufriedengestellt worden zu seyn? Lord Brougham sprach hier dazwischen und äußerte, daß diese Frage unpassend sey und nicht beantwortet zu werden brauche; allein Lord Melbourne that es dennoch, in- dem er erklärte, daß er nicht offener antworten éônne, als wenn er sage, daß er in feinem Stücke mit den Meinungen des Hrn. D'Connell übereinstimme, daß er nicht wisse, ob derselbe sein Verfahren gutheiße oder nicht, indem er keine Bemühung irgend einer Art angewendet habe, um sich dessen Beistand zu verschaf- fen, auch nichts gesagt oder gethan, was zu einer solchen An- nahme berechtigen könnte. Er erklärte dann noch, daß er völlig bei den Grundsäßen zu beharren gedenke, zu denen er während jeines vorigen Ministeriums sih bekannt habe. Dem Herzoge von Buckingham war dies nicht genügend; er verlangte eine unumwundene Erélärung von dem Premier-Minister, ob derselbe « Maßregeln zur Abhülfe der Beschwerden über das Jrländische Zehnten - System und zur Verwendung des Ueberschusses der Hirchen - Cinkünste zu andern als kirchlichen Zwecken vor- zuüschlagen denke. Lord Melbourne erwiederte, obschon es voreilig sevn würde, sich -hierüber schon jeßt im Einzelnen auszulassen, so halte er sich doch für verpflichtet, sich in diesen Stücken an das System zu halten, welches durch die leßten Resolutionen des Unterhauses ausgesprochen worden sey. Der Marquis von Londonderry kündigte an, daß er beim Wiederanfange der Sißungen cine Petition von 60,000 Pro- testanten aus dem Norden Jrlands dem Hause vorlegen werde. Er wolle sich, sagte er, je6t noch der Untersuchung enthalten, ob ZNinister, die sich“ früher nur durh die Mäßigung der konserva- riven Partet eine Zeitlang hätten erhalten können, die Leute wd- ren, welche jeßt die Dinge zu einem erwünschten Ausgange füh- xen könnten, jo erfreulich es ihm auch immer zu vernehmen ge- wesen, daß der edle Lord sih vorgenommen, O'’Connell und dessen Anhänger von dem Rathe des Kdnigs auszuschließen.

Lord Melbourne machte darauf bemerklich, daß er das !

Wort ausschließen niht gebrauht habe und daß es ihm leid thun würde, wenn er sih dessen bedient hätte; er habe- weiter nichts gesagt, als daß er zu feinen Mitteln seine Zuflucht genommen, um sich der Unterstüßung des Herrn O'Con- nell zu vergewissern, und daß er sich in keinen Vergleich mit demselben eingelassen. Der Marquis von Londonderry versekte, er habe av weiter nichts sagen wollen, als daß man daraus, daß öffentliche Versammlungen und Diners stattgefunden, bei welche-n sowohl Herr O'Connell und seine Partei als der edle Staats-Secretair des Innern (Lord Russell) egenwärtig gewe- sen, wohl auf eine Union zwischen O'Connell und dem Mini- ferium hâtce tis können, und daß er sich daher sehr glück- lich shäbe, im Angesicht dieses Hauses und des Landes von Seiten des edlen Viscount das Bestehen einer solchen Union leugnen zu hören. Das Haus vertagte sich sodann bis zum Donnerstag, den 30sten d. M., mit dem Vorbehalt, daß vor dem 12, Mai kein dffentliches Geschäft vorgenommen werden soll.

Unterhaus. Sigung vom 18. April. Nach einer kurzen Debatte über einige die Offiziere der Ostindischen Com- pagnie betreffenden Angelegenheiten betrat Sir Robert Peel um 4 Uhr das Haus und ging zuerst nach den Ministerbänken, begab sich aber sogleich auf die Oppositions - Seite des Hauses, wo er seinen Siß einnahm. Sobald diejenigen Mitglieder, wel- che die Verwaltung des sehr ehrenwerthen Baronets unterstügt haben und noch auf der ministeriellen Seite des Hauses saßen, dtes wahrnahmen , verließen sie allmälig ihre Pläbe und sebßten sich auf die Oppositions - Bänke. Hiernach bot das Haus etwa cine halbe Stunde lang einen merkwürdigen Anblick dar. Die Minister-Bänke und die unmittelbar hinter denselben befindlichen Pläße waren leer, während man auf der Oppositions-Seite Mit- glieder aller Parteien erblickte, deren einige sih unterhielten, an- dere allein saßen und noch andere über den ungewöhnlichen Anblick des Hauses ihre Bemerkungen machten. Lord Stanley war nicht zugegen, aber. Sir J. Graham stand an der Barre und unterhielt sich mit einigen konservativen Mitgliedern. Einige Mitglieder, welche seit dem Anfang der Session auf den von Lord Stanley und seinen Freunden eingenommenen Bänken jaßen, blieben auf ihren Siken, und mehrere Konservative, wor- unter der Marquis von Chandos und Sir R. Jnglis, {losen sch ihnen an, Herr O'Connell, seine Sdhne und die zu seiner Partei gehdrenden Jrländischen Mitglieder nahmen ihre gewödhn- lichen Siße auf der Oppositions-Seite ein und blieben dort bis zum Eintritt der neuen ministeriellen Partei. Ur 5+ Uhr trat Herr Baring mit einer großen Anzahl Mitglieder der alten Whig- Partei ein, worauf das Haus sogleich in Bewegung gerieth. Hr. O'’Connell und eine große Zahl Reformer nahmen nun ihre Sive auf den ministeriellen Bänken ein. Hr. O’Connell, Hr. Tooke und mehrere Mitglieder der ultra-liberalcn Partei seßten sich auf die Minister-Bank. Nach einigen Minuten war die Ordnung wie- der hergestellt. Obgleich während der Zeit, wo das Haus ver- tagt war, Verzeichnisse des neuen Ministeriums sehr angelegent- lich verbreitet wurden, so waren die Mitglieder do äußerst ge spannt auf die offizielle Anzeige von der Minister - Bank. Herr Baring trug auf die Erlassung folgender neuer Wahl - Äus- schreiben an: Für die südliche Abtheilung von Devonshire, an die Stelle des Lord John Russell; für die Stadt ‘Cambridge, an die Stelle des Herrn Spring Rice; für die nördliche Ab- theilung von Northumberland, an die Stelle des Lord Howick; für die Stadt Nottingham, an die Stelle des Sir John Hob-

ouse; für Manchester, an die Stelle des Herrn Poulett S r die Stadt Edinburg, an die Stelle des Sir John Campbell ; für enen und Falmouth, an die Stelle von R. M. Rolfe; für Kirkcudbright an die Stelle des Herrn Cutlar Fergusson;

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des Herrn Serjeant Perrin; für Dungarvon, an die Stelle.des Herrn O'Loghlen; für Clackmannanshire, an di: Stelle des Ad- mirals Adam. Nach der Verlesung dieser Wahl - Ausschreiben trug Herr Baring darauf an, daß sich das Haus bis zum Montag vertagen sollte, an welchem Tage cer dann eine fernere Vertagung bis zum 12. Mai beantragen wolle. Herr Hume erwiederte, er hoffe, die ministeriellen Arrangements seyen voll- ständig getroffen, und es werde keine Verzögerung der Geschäfte mehr stattfinden. Die Antwort des Herrn Baring konnte nicht deutlich) verstanden werden, doch glaubte man, daß sie bejahend gewesen sey. Das Haus vertagte sich hierauf.

Unterhaus. Sißung vom 20. April. Jn dieser Siz- ung entspann sich noch eine ziemlich lebhafte Debatte über die Zertagung des Hauses. Oberst Sibthorp hatte nämlich ange- zeigt, daß er wider den Antrag des Herrn Baring, die Siz- zungen bis zum 12. Mai zu suspendiren, protestiren wolle. Lelzs terer begründete seinen Antrag darauf, daß die neuen Wahlen, z. B. die seines edlen Freundes, des Lords Morpeth, nothwendig erst entschieden seun müßten, ehe das Haus mit den gewöhnlichen Geschäften fortschreiten könnte. Oberst Sibth orp erwiederte in ciner sehr leidenschaftlichen, häufig durch das Gelächter des Hau- ses unterbrochenen Rede, daß die Herren nicht Tage, daß sie Monate ndthig haben würden, ehe sie vorbereitet seyn fönnten, diejem Hause die Stirn zu bieten, und {loß damit, daß er die feurige Hossnung aussprach, der Himmel werde das Land bald von einer solchen Bande befreien. (Gelächter.) Hr. O'’Connell, auf den Oberst Sibthorpy insonderheit an- gespielt hatte, antwortete ihm sehr gut gelaunt, indem er ihm für seine wohlgemeinten Svyäße dankte. Herr Sinclair ließ sich dann noch ungefähr in demselben Sinne, wie Oberst Sibh-

„ernannt werde, dies nicht mehr so angeschen werden solle, als ob

| Raths; Lord Auckland, erster Lord der

für Totneß, an die Stelle von Lord Seymour; für Newport, an die Stelle des Herrn Ord; für Stirling, an die Stelle des Lord Dalmeny; für Elgin, an die Stelle des Obersten Hay; für Leith, an die Stelle des Herrn Y. A. Murray; für Dundee,

thorp, vernehmen. Der Marguis von Chandos kändigte zum 18. Mai vor dem Subsidien- Ausschusse einen Antrag über die Noth der ackerbautreibenden Klasse an, und Herr Shiel einen Antrag, daß, wenn künftig ein kirchlicher Benesiciar in Jrland

derselbe ein-Geld- Jnteresse an der Pfründe habe, wofúr er bei der etwanigen Aufhebung derselben entschädigt werden müße. Sir R. FInglis crklärte in Bezug auf diese leßtere Ankúndi- gung, er werde. in diesem Fall als Amendement darauf antragen, daß der Eid, welchen das geehrte Mitglied bei seinem Eintritt ins Parlament - geleistet, verlesen werde. (Großer Beifail von der jesigen Opposition.) Das“ Haus vertagte sich darauf bis zum 12, Mai. y i

London, 21. April. Das neue Ministerium is nun definitiv fonstituirt. Am Sonnabend um halb 2 Uhr kam der König von Windsor nah der Stadt und hielt um 2 Uhr im St. Jamces- Palast eine Geheime-Raths-Versammlung, in wel- cher die Mitglieder des vorigen Ministeriums ihre Amtssiegel in die Hände Sr. Majestät niederlegten. Sir Robert Peel und der Herzog von Wellington blieben nicht über zehn Minuten im Palast. Als sie sich entfernten, wurden sie, wie der Courier sagt, vom Volke mit einigem Applaus begleitet. Lord Melbourne joll bei seiner Ankunft im Palast von der versammelten Menge mit großem Beifall empfangen worden seyn. Nachdem der Kö- nig darauf dem Grafen von Wilton und dem Lord Hill Audienz ertheilt hatte, fand eine neue Geheime-Raths-Versammlung ftatt, welcher Viscount Melbourne, der Marquis von Lans- downe, Viscount Duncannon, Lord John Russell, Viscount Palmerston, Herr Charles Grant, Sir John Hobhouse, Herr Poulett Thomson, Lord Aucfland, Lord Holland, der Graf von Mulgrave und Herr Spring Rice bei- wohnten. Es wurden sodann die Vereidigungen der einzelnen Miétglieder des neuen Kabinets vorgenommen, und um halb 6 Uhr begab sich der König wieder nach Windsor. Se. Majestät werden nicht vor Donnerstag in London zurück erwartet. Das Ministerium besteht nun, nach der von den heutigen Zeitungen gegebenen Liste, aus folgenden Mitgliedern: 1) Mitglieder, die im Kabinet Siß und Stimme haben: Lord Melbourne, erster Lord des Scha6es; Lord Lansdowne, Präsident des Geheimen- i Admiralität; Lord Holland, Kanzler des Herzogthums Lancaster; Lord Dun- cannon, erster Kommissar der Forsten und Waldungen und Großstegelbewahrer; Lord John Russell, Staats: Secretair des Junern; Lord Palmerston, Staats-Secretair der auswär- tigen Angelegenheiten; Herr Charles Grant, Kolonial-Secre- tair; Sir J. Hobhouse, Präsident der Ostindischen Kontrolle ; Lord Howick, Kriegs - Secretair; Herr Poulett Thom- son, Präsident der Handels-Kammer; Herr Spring Rice, Kanzler der Schaßkammer, 2) Mitglieder, welche nicht Kabinets-Minister sind: Graf Mulgrave, Lord-Lieutenant von Irland; Lord Plunkett, Lord - Kanzler von JZrland; Viscount Morpeth, erster Secretair für Jrland; Marquis von Co- nyngham, General - Posimeister; Marquis von Wellesle V Lord-Kammerherr; Herzog von Argyle, Lord - Steward; Graf von Albemarle, Ober - Stallmeister; Sir H. Parnell, Ge- neral - Zahlmeister der Armeen und Schaßmeister der Marine ; Herr Labouchere, Vice-Präsident der Handels - Kammer und Münzmeister; Lord Seymour, Herr Steuart und Herr Ord, Lords des Schaßes; Lord Dalmeny, Sir William Parker, Capitain Ellior und Sir T. Troubridge, Lords der Admiralität; Herr Baring und Herr Stanley, Secre- taire des Schaßamts; Herr Charles Wood, Secretair der Admiralität; Herr Robert Gordon und Herr Vernon Smith, Secretaire der Ostindischen Kontrolle; Herr R. C. Fergusson, General-Advokat; Oberst Leith Hay, Secretair des Feldzeugamts; Sir Rufane Donkin, General - Jnspek- tor des Feldzeugamts; Herr Fox Maule, Unter - Se- cretair im Departement des Jnnern; Sir G. Grey, Unter-Secretair im Kolonial-Departement ; Sir J. C ampbell, General-Prokurator; Herr Rolfe, General-Fiskal; Herr Mur- ray, Lord- Advokat für Schottland; Herr Cuninghame, Ge- neral- Fisfal für Schottland; Herr Perrin, General - Profura- ror für Irland; Herr O’Loughlen, General- Fiskal für Ir- land; Herr Young, Privat-Secretair des Lord Melbourne ; Herr Charles Gore, Privat-Secretair des Lord John Rusf- sell, und Herr George Arbuthnot, Privat-Secretair des Herrn E. J. Stanley. Ueber die Besezung des Lord - Kanzler- Amts ist noch nichts Definitives angeordnet; nur so viel scheint gewiß, daß Lord Brougham diesen Posten nicht wieder erhalten wird. Das große Siegel befindet sich noch in Händen des bis- herigen Lord-Kanzlers Lyndhurst, in dessen Wohnung denn auch Sir J. Catnpbel als General-Prokurator vereidigt worden ist. Auf den Listen des neuen Ministeriums findet sich der Titel ei- nes Lord-Kanzlers gar nicht, und man zweifelt nicht daran, daß dieses Amt in seiner bisherigen Bedeutung abgeschafft werden wird. Das Präsidium im obersten Reichsgericht, dem Kanzlei- Gerichtshofe, wird nämlich von dem Präsidium im Oberhause und dem Justiz-Ministerium getrennt, das große Siegel aber

In den Blättern von gestern und Sonnabend wurde von Minto als General - Postmeister genannt ; doch diese Ernennung nicht bestätigt zu haben.

Man wundert sih, weder den Namen des Grafen Sy noch den des Herrn Ellice auf der Liste der neuen finden.

Die Times hebt besonders hervor, daß man Grafen ‘Grey, noch Lord Stanley, noch Sir James dem neuen Ministerium erblicke.

und binet eintreten wollen.

Der Courier glaubt, daß auch die Henry Lytton Bulwer Anstellungen in der erhalten werden.

Die Times macht die Bemerkung, binet die aristokratischen Elemente überwiegend seyen, net dies als ein charafkteristisches Merkmal der Gesfi Whigs. Aus einem Artikel der Morning Chron fast hervorzuleuchten, daß diese Ansicht der Times nicht unr ist, denn jenes Blatt demonstrirt dem Standard vor, da Macht der Konservativen mehr in der Aristokratie ges, die der Whigs aber in der Aristokratie ges liege, denn wenn man das Einkommen der Mi der des Oberhauses etwa zu 3 Millionen Pfund Ste veranschlage, so käme ungefähr die Hälfte dieses kommens auf ein Dußend Whigs vom hohen Adel, nämli die Herzoge von Devonshire, Bedford, Cleveland, Norfolk therland, den Marquis von G i den Grafen von Derby

Herren Ward

icle

Und vielleicht noch meren Adels, Personen, die ihr

Marine und in der Diplomatie fänden.

Die fremden Botschafter und Gesandten versammeltey gestern Nachmittags Lord Palmerston, als Staats-Secretair für die gelegenheiten, introduzirt. Jhre Excellenzen erschienen in y Kostäm. Es waren die Botschafter von Oesterreich, Ruß und Frankreich, die Gesandten von Württemberg, Hannover, landen, Dänemark, Mexiko, Portugal,

auswärtigen

und Bayerns anwesend. Corps besuchten später auch den Premier - Minister Lord bourne in seiner Amtswohnung.

Lord John Russell hat Konstituenten in Devonshire erlassen, darlegt, von denen er sich bei seiner Opposition Ministerium habe leiten lassen, und, an die

che Grundsäße er in Uebereinstimmung mit jener als Mit der neuen Verwaltung befolgen werde. Folgendes sind die sentlichsten Stellen aus diesem Dokument :

tionen hat die Meinun Erfahrung hat es deutlich erwiesen, erwählen, zu Verletzungen des Vertrauens, zu Verehrung

Umtrieben führen und den Gemeind deren Besten sie bestimmt siand. iff nach meiner Meinung, wie es in unsern alten G gestellt ist. Hierúber waren Lord Stanley und alle Greyschen Kabinets völlig Einer beschränkte sich dagegen auf eine

en zum Nachtheil gerei,

Mitglieder

che abzuschaffen. Wir erklärten ferner, deten Beschwerden der protestantischen Dissenters

eine Adresse an den König, wegen Verleihung eines mischen Grade erwerben fönnte,

den Mitgliedern der herrschenden tref der Heirathen der Dissenters

Kirche ertheilt werden.

fürchte, daß, wenn sie in der gegenwärtigen Ges wird, die protestantischen Dissenters fühlen werden, thnen und den Bekennern der

alt angenonin

Einführung einer Civil-Regisirirung der Geburten , Heirathen würde die beste und sicherste Ld keiten darbieten. Die Aufregungen, zu d beständig Veranlassung geben, machen es auf alle werth, eine Abgabe abzuschaffen, für die Dissenters und ein Nachtheil Hinsichtlich dec Englischen Kirche hat stand genommen, ofen zu erklären, daß er die anerkannten V bräuche derselben abzustellen beabsichtige. 1832 vor Jhnen auëgesprochene Meinung, Englischen Kirche nich vertheilt werden müß Dieses Prinzip muß

für die Kirche |

Mißbräuche aufrecht zu erhalten, haupten. Jn Betreff der Frländ anders. Jch verweigerte meinen Beistand zur Errichtung perpetl Kirchspiels - Sinekuren, wo Woche für Woche und Fahr Fahr der Geistliche und sein Schreiber die ganze Gemeinde bi Abgesehen von der allgemeinen Ungerechtigkeit und offenharett surdität dieses Systems, is es leicht darzuthun, daß die Beibe

tefstantischen Reltaion,

wärtige System nur d halten werden kann, , wendig schr vermehrt werden müßte. Eine so schlechte Politik, drückend für England und blutgierig in Jrlaud i, die den Frit der Gesellschaft drt und der Religion, welcher sie zu dienen l giebt, nachtheilia ist, kann durch feine Bevedtsamfeit empfob und durch fein Talent lange aufrecht erhalten werden. Stelle dieses Systems {lug ih vor, der herrschenden Kirche, nachdem für die Bedürfnisse der glieder der Kirche gesorgt des Volks, ohne Unterschied der Religion, zu verwendet. den Zweck, die armen und industridsen Klassen zu belehrey,

urch eine große Militair - Macht aufrech!

menschen und Sinn für ihre ßen, und endlich ihren Geist und ihre Herzen der i machen, Dann könnte die protestantische Kirche in der That fen, ihren Einfluß zu erweitern, denn man würde fle nah

für große Wahrheiten empfäng

an die Stelle von Sir Henry Parnell; für Cashel, an die Stelle

vorläufig dreien Kommissarien übergeben werden.

Verdiensten und nicht nah ihren Forderungen beurtheilen.“

innung hd

eine Adresse an seine fri worin er die Grund gegen das vor Politik des votiy Melbourneschen Ministeriums anênüpfend , auseinanderseßt,

¿Der Bericht der Kommissarien über die Munizipal - Co des Unterhauses hinreichend bestätigt, } daß Corporationen, die sici

Sir Nobert Peel keinen (f

Die von mir im J!

daß die Einkürste k zu groß seyen, daß sie aber gleichmäß!} ten, scheint nicht länger bestritten zu wetdtl h mit Vorsicht angewendet werden, aber es nl nicht durch den geheimen Wunsch geschwächt werden, den Kein F „welche wir zerstdren zu tolle F ischen Kirche verhält es sich m fit (ddl

hak tung dieser kirchlichen Sinekuren das Jrländische Volk aufreizt, Ansehen der Britischen Krone im Auslande verringert und der h ch die es befördern sol, zum Nachtheil gerei! Lassen Sie uns zu diesen Uebeln noch hinzufügen, daß das gez

die, im Falle eines auswärtigen Krieges, 10!

qn dh die Übershüssigen Einfie! j j r Klass}

worden, zu dem Unterricht e patt daß s} S bei den Einnahmen der Kirche ein Juteresse hätten: ihnen verm telst religidsen urd moralischen Unterrichts Liebe zu ihren Ne d Pflichten gegen den Staat einzu

Regierung, der sie unterthan sind, genes h

1} ziemlich starke Risse

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es scheint si

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Minister

ac b 1 / raham 4 l e Eben dieses Blatt behay Lord Brougham sey ganz von der Verwaltung ausgesch (of

Herr Ellice habe seiner Kränklichkcit wegen nicht în das ;

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neuen Verwalty

daß in dem neuen E:

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Zweiten Ry ersten Ry

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Westminster, den Grafen Fißwillin : ( i vier andere P die konservative Partei aber umfasse einen großen Theil dez | Auskommen hauptsächlich dyi Anstellungen in der Kirche, in den Kolonicen, in der Armee yl

im auswärtigen Amte und wurdet h

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Preußen, Sardinien, Ned Belgien, Buenos Ayres, den Nit anden, Brasilien, Griechenhy Spanien und Sachsen, die außerordentlichen Gesandten det Th kei und Vayerns, die Geschäftsträger der Vereinigten Stuy Einige Mitglieder des diplomati M hi eines General - Lieutenants der Jnfanterie beigelegt; den - bis- herigen Kriegs-Gerichts-Rath Petsch zum General - Auditeur er-

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ser Epoche würdiges Gebäude soll errichtet werden. 1 Vernehmen nach wird der Hauptbau mit den zu ihm gehörigen

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Gerechtigfeit, zum Mißbrauch milder Stiftungen und zu politis

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Das beste Mittel gegen dieje \h E ; ; die Annahme des Prinzips fer freien V Mauch der großen Bibliothek gegenüber ein dffentliches Gebäude,

eseben enthalten und in der Neform-Attenff

Meinung. Das vorige Ministe schränkte i unbestimmte Erklärung seiner reitwilligkeit, den Bericht in Betrachtung zu ziehen und Mißbri daß wir allen wohlbezt en l abzuhelfen wüns ten. Fn Uevereinstimmung mit dieser Erklärung stimmte ih i en K ; Freibriefd i die Londoner Universität, wo der gewissenhafte Dissenter die ali H die zu Orford und Cambridge 1

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fúhl daß die zwis Ne L Analikanischen Kirche gezogene {i ste in der dfentlichen Achtung herabseyen muß. Einige Abände: gen in der Bill können diesen Mangel vielleicht heben, abt l Todesfállud sung für alle Schu enen die Kirchen-(tut F ; Weise woúnshtit F die zugleich eine Besch!

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bäude beauftragt. n d esterreichischen Besatzung, unter Theilnahme des Königl. Preu- Dis} hat Sir Robert Peel eine afl berale und gerechte Prinzipien gegründete Bill eingebracht: abel

ijischen Offizier-Corps, der beiderseitigen Mislitair-Beamten, aller ¡Civil- und geistlichen Autoritäten und vieler Personen aus der

E seligen Kaisers Franz nur durch einen feierlichen Gottesdienst und TUdeum in der Peters-Kirche.

haltenen Konsistorium den Dr. Peter Leopold Kaiser, Großher-

dung des Fürsten von Schönburg nach Paris, von seinem Sou- (F rain den Auftrag erhalten hatte, die Beileidsbezeigungen über das

von Seiten Sr. Majestät des Königs von Württemberg der Ge- j neral-Major Fürst von Hohenlohe- Kirchberg, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am Kaiserl. Russischen

F n Boddien, von Seiten Sr. Durchlauchzt des Herzogs Wilhelm ¡von Braunschweig der Geheime Rath und Staats-Minister Graf

1 Gewarnt und es gelang ihnen, sich zu retten.

Hie aus Madrid hier eingegangene Nachricht von der An- hme des ministeriellen Geses-Entwurfs in Betreff der inneren ‘huld von Seiten der Prokuradoren - Kammer hat an der hie- | Börse günstig auf die Spanischen Fonds gewirkt. i : Fonds haben sich an der hiesigen Börse nach der Be-

twerdung der Liste des neuen Ministeriums fest erhalten, l wurden wenig Geschäfte gemacht. Die Speculationen in © Amerikanischen Papieren währen fort und bilden das Haupt- châft am Geldmarkte, doch zeigt sich jelzt schon etwas weniger

| : ; R Nachrichten aus Montreal bis zum 17. März zufolge, D Aaelegenheizen im Parlament von Unter-Kanada in y hôchsten Verwirrung. Das Versammlungs-Haus hatte vom Ftatthalter 18,000 Pfund zur Zahlung der „Rückstände und ¿gen Bedürfnisse des Hauses selbst verlangt ; Lord Aylmer aber gerte mit der Erklärung, ob er sie zahlen wolle, so daß das zus sich im banferotten Zustande befand und mit 63 egen ‘Stimmen beschloß, bei seinem Verlangen, den Statthalter vinlih anzuklagen, zu verharren. Die Ernennung des N Roebuc zum es in England war vom geseßgeben- h e verworfen worden. H 02A New - York wird aus Cartagena (Neu-Granada) un 24. Februar berichtet, daß General Flores im Staate sequator die Liberalen vôllig geschlagen habe. Es hatte nun n Anschein, als wolle sih Neu-Granada in den Streit mischen, nd cs sollen {on Truppen von Bogota nach Popayan mar-

iren.

Die

auflu [9

arent

Belgien.

Brússel, 20. April. Der Gesundheitszustand Ihrer Maj. jr Königin und des neugebornen Prinzen ist von der Art, daß jine neuen Bulletins ausgegeben werden sollen. 7

Der Moniteur publizirt auf einem Supplement von 26 eiten das Verzeichniß der neuen Ritter des eisernen Kreuzes 1d der Motive sámmtlicher Verleihungen. i

Deutschland.

Dresden, 22. April. Jhre Königliche Hoheit die Kron- brinzessin von Preußen sind gestern Abends hier angekommen 1d im Königlichen Schlosse abgestiegen. :

Jn Folge der beschlossenen veränderten Organisation der ober- ten Militair-Gerichts-Behörde, haben Se. Königl. Majestät und Prinzen - Mitregenten Königl. Hoheit dem bisherigen Präsi- \enten des General-Kriegs-Gerichts-Kollegiums, General - Major jon Wolan, bei dessen Verseßung in Ruhestand, als Anerken- ing seiner 56jährigen Dienstleistung in der Armee, den Charak-

Q annt, und demselben das Direktorium des Ober-Kriegs-Gerichts

München, 17. April. (Allg. Ztg.) Se. Majestät haben beschlossen, daß in der Ludivigs-Straße, jenseits der Ludwigs- Kirche, der Universität ein neues, ihren Bedürfnissen vollkommen penigendes, und zugleich als ein Monument der Architektur die-

Sicherem

Gebäuden für das Georgianum und andere Zwecke einen eige- en Plas biíden, dessen Mitte ein Obelisk zieren, und welcher jur eine Allee mit den s{öônen und dort nahen Anlagen des nglischen Gartens in Verbindung stehen wird. Die Ludwigs- iraße detommt dadurch einen sehr bedeutsamen Schluß, und da

in Erziehungs-Justitut für Fräulein, kommen wird, auch die übri- gen Baupläbe jener Gegenden schon großentheils in Beschlag ge- ommen sind, und bei der Verlegung der Universität dahin bald lle sich füllen werden, so darf man der Vollendung jener glän- zendsten Straße von München in wenigen Jahren entgegensehen. err Professor Gärtner, der Erbauer der Ludwigs - Kirche und der Bibliothek, ist mit der Ausführung dieser sämmtlichen Ge-

Mainz, 20. April. Heute wurde von Seiten der K. K.

Vürgerklasse, der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers Ferdi- und von Oesterreich zum erstenmale gefeiert, aber in Rücksicht. uf die tio andauernde Trauer über das Hinscheiden des höchst-

Der Papst Gregor X], hat in dem am öten d. M. abge-

zogl, Ober-Schulrath, Dekan und Stadt-Pfarrer in Darmstadt, als Bischof von Mainz präkonisirt.

Déestérre t h Wien, 21. April. Die hiesigen Zeitungen melden: „Der Vicomte de Rohan-Chabot, Ehren-Adjutant Sr. Majestät des Königs der Franzosen , welcher, in Erwiederung der Sen-

lbleben Se. Maj. des Kaisers Franz l., so wie die Gläckwün- he zur Thronbesteigung Sr. jeztregierenden Majestät des Kai- stes und Königs Ferdinand 1. nah Wien zu überbringen, is vor ‘nigen Tagen hier eingetroffen. Mit gleichen Aufträgen sind

ofe, von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Necklenburg-Strelit der Wirkl. Geh. Kammerrath Freiherr von mp6, von Seiten Sr. Königl. Hoheic des Großher ogs von \cklenburg-Schwerin der General-Major und General-Adjutant

von Veltheim und von Seiten Sr. Durchlaucht des Landgrafen omn Hessen - Homburg der Kammerherr und Ober- Stallmeister reiherr von Bußeck hier angelangt.“

S

Neuchatel, 18. April. Herr Alphons von Sandoz ist zum Königl. Salz-Administrator ernannt worden. Am 1öten Äbends um 9! Uhr stürzte der Felsen an der Straße von Neuchatel nah Serrières, in der Nähe ‘von Evole, n einer Länge von hundert Fuß auf die Straße herab und be- ckte sie mit seinen Trümmern. Zwei dort befindliche Personen wurden noch bei Zeiten durch das Herabfallen einiger Steine Der Fall des Fel- ens hat den der oberen Straße nah sich ziehen müssen, die hax... Die innere Beschaffenheit des Felsens,

47D

ben allmälig abzutragen, um einem ähnlichen Ereigniß vorzubeu- gen. Die untere Straße dürfte einige Zeit gesperrt bleiben. Jtal

Modena, 7. April. Die heutigen Blätter enthalten Ur- theilssprüche eines Kriegsgerichts gegen Hr, Vincent Poli, gewe- senen Polizei - Direktor, Dominico Ferrari, einen Arzt, 70 Jahre alt, und Francisco Malvoli, früher Unter-Lieutenant bei den ÎJä- gern, welche des Hochvcrraths schuldig erfunden worden waren, als Mitschuldige bei der Verschwörung des bereits verurtheilten Advokaten Mattioli Bertachini gegen die Regierung des Herzogs und als verdächtig, Mitglieder der Giovine Jtalia gewesen zu seyn. Dr. Poli wurde zu 15jähriger Galeerenstrafe, Ferrari und Malvoli wurden zum Tode vekurtheile. Der Herzog bestätigte die gegen Poli ausgesprochene Strafe und verwandelte die Strafe Ferrari's in sechsjährige Einsperrung, die Malvoli's in zwölfjährige Galeerenstrafe.

Rom, 11. April. Heute starb hier der Kardinal Francesco Canale im 71sten Jahre seines Alters. Er war erst im Juni vori- gen Jahres vom Papste zu dieser Würde, mit dem Titel von S. Clemente, erhoben worden.

Mit der Banca romana, welche nach dem Muster der Bank in Paris errichtet wurde, scheint es kcinen erfreulichen Fortgang zu haben, Die ersten Vorsteher dieser Anstalt wollten diesem Etablissement eine so großartige Einrichtung geben, daß man vor- ausseßen mußte, sie hätten Millionen zu ihrer Verfügung. Sie scheinen sich aber verrechnet und ihre wirklichen Mittel bedeu- tend überschritten zu haben. Es giebt Leute, welche versichern, daß durch die bisher gemachten Operationen mehr als ein Vier- theil des anfänglichen Kapitals verloren gegangen sey. Durch mehrere sonderbar berechnete Operationen joll hon der Fall ein- getreten seyn, daß gar kein Geld in der Kasse war. Da man aber den Geldmangel nicht eingestchen wollte, so wurden alle an- gebotenen Geschäfte als nicht solid zurückgewiesen und dadurch dem allgemeinen Kredit unendlich geschadet. Auch der angekündigte herabge\eßte Zinsfuß ist dem Handel cher nachtheilig als vortheil- haft geworden. Die Regierung, die gewiß Alles thut, um die Anstalt zu unterstüßen, weil sie, gut eingerichtet, für das Allge- meine von großem Nußen seyn würde, nimmt die Noten der Bank bei den dentlichen Kassen an Zahlungsstatt an, aber das Publi- kum scheint kein rechtes Vertrauen in dieselben zu seßen, und so kommt es, daß man deren selten sieht. Sonderbar ist aber noch, daß diese Bank unserer Regierung Vorschläge machte, für sie eine Anleihe unterhandeln zu wollen, ob man gleich bisher an keine solche gedacht hatte, vielmehr unser thätiger Tesoriere Mon- signor Tosti Alles anwendet, um die früher kontrahirten Schul- den nah und nach zu tilgen. Ein solches Anerbieten konnte nicht angenommen werden, und man versichert jeßt, die Bank sey ih- rer Auflôsung nahe.

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Der Morning - Herald theilt eine Korrespondenz aus Lissabon vom 3. April mit, welcher zufolge dort am Tage vor- her Unruhen stattgefunden hatten. Das Volk war durch Pla- kate gegen den ohnedies sehr unpopulairen Herzog von Palmella aufgewiegelt worden. Jn den Plakaten gab man ihm Schuld, den Tod des Herzogs von Leuchtenberg veranlaßt zu haben, er- stens um dadurch der Verantwortung über eine von ihm ver- wendete Summe von 2 Millionen zu entgehen; zweitens um sei- nen Sohn mit der Königin zu vermählen, und drittens, um, ei- ner Uebereinkunft mit dem Herzog von Wellington gemäß, die Verfassung umzustürzen. Dichte Voléshaufen sammelten sich vor dem Palast des Herzogs von ‘Palmella, dem nur die Entschlossen- heit des Herzogs von Terceira, des Grafen Villa Real und des Visconde de Sarre das Leben rettete. Der Erstere, nämlich der Herzog von Terceira, stellte sich den eindringenden Tumultuanten entgegen, redete sie an, entbldßte zuleßt seine Brust und rief: ¡Hier bin ich, tôdtet mich; ich habe es verdient, weil ih ein solches Volk, wie ihr seyd, frei machte.“ Der Haufen zog sich endlich zurü; später kamen einige Abtheilungen Linien-Truppen hinzu und stellten die Ruhe wieder her. Auch an anderen Stel- len der Stadt wurden höhere Beamten, die man für Freunde Palmella’s hielt, angehalten und insultirt. Uebrigens war die ganze Bewegung nur gegen den Premier-Minister, nicht gegen die Königin gerichtet. Am Zten berathschlagten die Kammern in geheimer Sißzung über die Thronfolge für den Fall des unbeerb- ten Absterbens der Königin und über die Wieder -Vermählung derselben; der Herzog von Leuchtenberg soll sie auf seinem Sterbe-

__— Nach einer neuerdings von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Uebersicht der Staat-Élunabrno Griechenlands hac dieselbe im Jahre 1834 einen bedeutend größern Ertrag als im Ds 1833 geliefert. Während sie nämlich im lektgenannten Jahre nur 7,042,553 Drachmen 30 Leptar betrug, hat sie si im Jahre 1834 auf 9,455,410 Drachmen 17 Leptar belaufen. A Lt Lg:

Ueber die Ursache und den Zusammenhang der leßten auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung ausgebrochenen Strei- tigkeiten zwischen den Weißen Und den Eingebornen (deren theil- weise Beilegung jedoch bereits gemeldet worden ist) giebt ein Bes richt aus London folgende nähere Auskunft: „Die unmittel- bare Veranlassung zu dem Kriege war noch nicht bekannt, und man fann faum hoffen, sie im Augenblicke der Feindseligkeiten zu erfahren, allein das bisherige Betragen der Bauern auf der Gränze und der von ihnen in ihr Interesse gebrachten Admini- stration gegen Makomo (der sih an der Spike von 20,000 Kaffern besindet) und seine Familie erklärt leicht die wahren Ur- sachen seines Angriffes. Er is der älteste Sohn von Gaika, eis nem von den Engländern anerkannten mächtigen Kaffernfärsten auf der nördlichen Gränze der Kolonie, und ein Mann von er- probtem Charakter, von Talent und Mäßigung. Er hatte sich geweigert, den Holländischen Bauern in der großen Empörung gegen die Englische Regierung beizustehen, und war seit dieser Zeit der Gegenstand ihres besonderen Hasses geworden. Unter der schwachen und willkürlichen Administration von Lord Somerset hatten die Bauern den größten Einfiuß auf den Gouverneur und dessen E p , den Gränz - Kom- mandanten , zu erhalten gewußt, da Lord Somerset sich bei der

Holländischen Partei populair zu machen suchte, und so sich zum N ihrer Habsucht und ihres Hasses gegen die Kaffern

L Vor sechs Jahren wurde daher Makomo befohlen, den Distrikt des Cat-River zu räumen, wo er und sein Volk Heer-

den und Ackerbau hatten, und wo er eine Englische Missions-

Anstalt gegründet und beschüst hatte. Dieser Distrikt wurde

der zu grundenden Hottentotten-Kolonie eingeräumt und \o weit

wenigstens ein guter Gebrauch von dem ungerechten Besike ge-

macht. Ein Theil der Nation von Makomo starb elend im Ge-

birge aus Hunger und Kälte, allein man nahm keine Rücksicht

auf seine Klagen, die von den Englischen Missionairen dem Gou-

verneur vorgelegt wurden. Der Distrikt am Flusse Chumi wurde damals Makamo und seinem Volke gesichert, und sie ertrugen das Unrecht und die beständigen Eingriffe der Bauern mit der größten Geduld, wünschten Missionen zu erhalten und in gutem Vernehmen mit der Kolonie zu stehen. Allein im Jahre 1833 erließ der interimistische Gouverneur des Caps, Oberst Wad, einen neuen Befehl, nach welchem Makamo den Distrikt am Chumi eben so zu räumen habe. Dieser diktirte einen Brief an den Gouverneur, welcher in der Capstadt gedruckt worden ist, worin ex sagt: „„Jch bin mit meinem Volke über den Chumo getrieben worden, ohne daß man mir sagt, worin mein Verbrechen besteht. Wann wer- den wir Ruhe finden? So lange mein Vater lebte, war er Herr des ganzen Landes zwischen dem Fischflusse und dem Keiskamma : aber seitdem er sich geweigert hatte, den aufrührerischen Bauern gegen die Engländer zu helfen, haben diese ihm mehr als die Hâlfte seines Landes genommen, und doch war er ihr bester Freund. Mein armes Volk fählt bitter den Verlust seiner Wei- den und seines Kornlandes; das Getreide steht jeßt hoch und wir müssen es verlassen. Wenn meine Nation Vieh von den Kolonisten stahl, so habe ich es immer erstattet, und sogar oft, wenn es von andern Stämmen gestohlen worden war, und den- noch läßt man mir und meinem Bruder Tiali kein Land, unser Vieh zu nähren. Jch weiß niht, warum so viele Kommandos in mein Gebiet kommen und unser Vieh wegtreiben und unsere Leute erschießen ohne allen Vorwand. Jch habe den Engländern kein Uebel gethan, und doch bleibt ihr Fuß auf meinem Nacken.‘ Der menschenfreundliche Hauptmann Stockenstrom, der Gründer der Hottentotten-Kolonie am Cat-River, gab in Folge dieser Un- gerechtigkeiten seine Entlassung, aber Makomo erhielt kein Recht. Von dieser Zeit an ging in der Kolonie das Gerücht, daß er eine Verbindung aller Kaffernstämme unterhandle, um die Kolonie über den Fischfluß zurüczutreiben. Sey es, daß dies die Erfindung seiner Feinde war, sey es, daß er sein unláugbares Recht der Selbstvertheidigung auszuü- ben gedachte ; . aber so viel ist gewiß, daß ihn nichts als die un- érträglichsté Tyrannei zu einem Kriege gegen die Kolonie brin- gen konnte, nachdem er die furchtbaren Folgét ähnlicher Unter- nehmungen mit angesehen hatte. Dennoch hat man ihn dazu

bette gebeten haben, sich mit seinem jüngeren Bruder, dem Prin- zen Max, zu vermählen. Das Resultat der Debatten war am 3ten Abends noch nicht bekannt; Stadt und Umgegend waren ruhig. Früheren Angaben von der Schwangerschaft der Königin wird jeßt aufs bestimmteste widersprochen.

Ge Sen ao

Nachstehendes sind einige Auszüge aus Griechischen Blättern vom Monat März: „Die Angelegenheiten der Grie- chischen Gesandtschaft in Konstantinopel gehen niht vorwärts. Herr Zographos thut sein Mögliches; aber die Pforte, außer- dem, daß sie überall langsam und zögernd verfährt, ist jest noch überdies mit Gegenständen und Jnreressen beschäftigt, die ihr weit wichtiger sind. Der außerordentliche Regierungs - Com- missair für Messenien schickte durch einen Courier seine Bestal- lungs- Dekrete nach Tripolita mit weiteren Befehlen voraus. Dieser kam am Abend mit der Nachricht wieder, daß er bei Kakoreuma von Räubern angefallen, und wie seiner Habe, so auch seiner Depeschen beraubt worden sey. Sofort wurden von der Behörde die Obliegenheiten der Gendarmen den regulairen Truppen übertragen. Der berüchtigte Räuber - Hauptmann Carlobunisios ist im Peloponnes wieder aufgetreten. Von Ky- parissia verscheucht, drang er nach ‘Phanari und man glaubt, daß er sich von dort nach Lacedämon ziehen werde. Die neugewor- benen Soldaten haben in Nauplia Bayersche Offiziere zum Ein- exerzieren, die weder die Sprache, noch die Art der Griechen kennen. Griechische Offiziere, die man in Menge hat, würden diesen Dienst doch wohl besser versehen. Eine Kommission wird sih nach Sparta begeben, um die Ursachen der Unruhen und die Beschwerden des Volks gegen den Klerus zu untersuchen. Das Geseßbuch des Armenopulos bleibt für das bürgerliche Recht im- Gebrauch. Wir hören zugleich, daß mehrere Gerichts - ‘Präsi- denten der Regierung vorgestellt haben, daß nah der angenom- menen Prozeß-Ordnung die Gerichte nicht in Thätigkeit kommen fönnten. Aus eben diesem Grunde haben viele Friedensrichter ihren Abschied genommen. Aus Albanien hören wir, daß Berat in die Hände der Insurgenten gefallen ist. Noch sind die Wohnun- gen in Athen so theuer, daß eine Kammer von sechs Quadrat- Ellen monatlich 10 Drachmen kostet. Gleichwohl wird nicht so viel gebaut, als man bei diesem dringenden Bedürfniß erwarten

getrieben, und seine eigene Vernichtung und ein unberechenbarer Schaden für die Kolonie muß die „Folge davon seyn. Es ist nicht daran zu denken, daß die Kolonie gedeihen kann, so lange nicht die lezten Reste des Holländischen Systems abgeschaffc sind und die Kaffern durch gerechte und milde Behandlung zu einem freundschaftlichen Verkehr gebracht werden. Sie sind unter al- len barbarischen Völkern vielleicht das intelligenteste und der Ci- vilisation zugänglichste; ihr allgemeiner Wunsch, Missionen zu erhalten und sih dem Ackerbau zu ergeben, sind Symptome ei- nes Geistes, den man sorgfältig nähren sollte; aber statt dessen handelt man, als ob man feinen anderen Zweck hätte, als sie durch Verzweiflung zum Angriffe zu reizen, um sich ihres Lan- des zu bemächtigen. Man kann nicht leugnen, daß seit dem Englischen Besiße der Kolonie viel geschehen und im Allgemei- nen ein milderer Geist in die Verwaltung eingeführt worden ist ; allein noch ist viel zu thun, und es ist zu hosen, daß dieses neue Unglück wenigstens für die Zukunft gute Folgen haben möchte. Die dffentliche Meinung auf dem Kap hat sich, seit die Zahl der Englischen Kolonisten größer geworden ist, sehr gebessert; aber die Regierung sollte ihr vorangehen, ohne ih von der Stim- mung eines großen, aber unaufgetlärten und durch lange Miß- bräuche verwdöhnten Theiles der Bevölkerung influenziren zu lassen.‘‘

Mex (lid

Mexiko, 12. Februar. (Börsenhalle.) Die öffentliche Ruhe ist ungestört geblieben, und wir haben die beste Hoffnung, daß sie unsauch ferner erhalten bleibt. Santana's Hinneigen zu der Partei der Escoceses und seine Ernennung von Ministern, dée jeden- falls nicht zu der Partei der Bewegung gehörten, hatte bei dem Cle- rus die Hoffnung erregt, daß die Regierung in dem gegenwärti- gen Kongresse die Abschaffung der von der liberalen Partei gege- benen Geseze verlangen würde, indessen haben sie si{ch darin ges täuscht, indem die Regierung fest erklärt hat, daß das Patronat. der Mexicanischen Kirche de facto der Nation und nicht dem Pabste zustehe, daß das Geseß, welches den Zehnten abgeschafst, höchst nüblich für das Land und allgemein vom Volke gebilligt sey, und endlich, daß die klösterlichen Eide ferner nicht bürger- li ch bindend, und es daher Mönchen und Nonnen erlaubt seyn solle, ihr Kloster zu verlassen, wann sie wollten. Die Re ierung

welche jeßt ofen da liegt, macht es nôthig, den Ueberre[t dessel-

sollte.‘

hat diese Erklärungen auf so festen Grundsäten gebaut, daß sie nicht