1835 / 155 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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egt. Seine Titel erbt sein ältester, aber noch minorenner Sohn 2dward Michael Lord Silchester, der im Jahre 1817 geboren æurde. Die Schwester des verstorbenen Grafen war die Herzo- gin von Wellington. / a Von der Mannschaft des Britischen Kriegsschooners „„Fire- fly“’, der am 27. Februar unweit Belize auf einer Sandbank, genannt der nördliche Triangel, sirandete, sind, wie man nun erfahren hat, im Ganzen 13 Personen umgetommen. Der Be- fehlshaber, Lieutenant M'Donnell, und 8 Andere von der Mann- {chafc sind durch die Sorgfalt des Gouverneurs von Honduras, Oberst Coefburn, gerettet worden. : E Am vergangenen 23. Januar, in der Nacht von 1 bis 8 Uhr des nächsten Morgens, hörte man über ganz Neu-Granada und den Aeguator, von Santa Martha und Carthagena bis Quito, ein schallendes Geräusch, das Kanvnen- und Gewehrschüsfen ‘glich, aber durch’ das Pla6en von Meteoren erzeugt wurde. Die “Bauern von Bogota hatten sich am nächsten Morgen bewaffnet, indein sle glaubten, daß eine evolution ausgebrochen sey; nach einigen Tagen war aber die Ruhe wieder hergestellt. Ein ähn- liches Phänomen fand am 13. November 1835 in den Vereinig- ten Staaten statt. : U Zeitungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung melden aus Graham’s Town vom 20, März: „Es hat sich nichts Bedeutendes hier ereignet. Alle Außenposten sind eingezogen, weil der Feind, nach seinem leßten Versuche, über die Gränze getrieben worden ist und sich bis an den Fluß êmua- toli zurückgezogen hat. Die verschiedenen Detaschements werden bis zum Ende dieser Woche sämmtlich vorgerückt seyn. Der

Gouverneur wird sich selbst zur Armee begeben, die aus vier

Divistonen bestehen wird.“ A

Die Allg. Zeitung enthält nachstehende Mittheilungen eines Deutschen Neisenden aus Dublin, 9. Mai. „Der Fall der Peelschen Administration macht hier auf alle Parteien cinen um so größern Eindruck, als man täglich neue Beweise erhôlt, daß die Melbournesche Verwaltung, ungeachtet ihrer Versicherung des Gegentheils, genöthigt ist, sich der Unterstüßung des großen Agitators fast um jeden Preis zu versichern. O’Connell selbst erkennt dies nur zu wohl. Er erscheint daher nécht länger als das troßige Haupt einer widerspenstigen Partei, nimmt aber, indem er sich man soilte glauben, spottender Weise für ministeriell crélärt, cinen so diftatorischen Ton an, wie er sich bej: sen. während seiner langen politischen Laufbahn noch nie bedienen konnte. Da durch die Entfernung der Tories vom Staatsruder der vornehmste Zweck seiner Anti-Tory-Association erfüllt ift, so trug er gleich bei seiner Hückehr nah Dublin in einer Versammlung auf der Kornbdrse darauf an, daß dieser Verein sofort aufge- lôstt, an seiner Stelle aber sogleich wieder cin anderer errichtet werde, der die völlige Sicherung der Wahlfreiheit bezwecken soll. Det dieser Gelegenheit erklärte er sich bereit, das gegenwärtige Minisierium, als ein Reform - Ministerium, mit seinem ganzen Einflusse zu unterstüßen, seßte aber auch zugleich die Forderun- gen auseinander, auf deren Erfüllung dieje Unterstüzung beru- hen müsse. Alle diese Forderungen haben cigentlich nur einen einzigen Zweck, iämlich: die protestantische Partei in Jrland nicht bloß zu demüthigen, sondern sle als Partei auf constitu- tionnellem, vder vielmehr legislativem Wege zu vernichten. Da- her verlangt er in Bezug auf die Hochkirche, daß die un- leugbar ganz unverhältnimäßige Zahl ihres Klerus nach Maßgabe der Zahl und dev Bedürfnisse ihrer Bekenner redu- zirt, Und derselbe in Betressf seines Unterhalts für die Zukunst nicht länger auf die „desinitiv aufzuhebenden“/ Zehnten und den Ertrag der Kirchenländereien, sondern gleich der katholischen und dissentirenden Geistlichkeit auf die freiwilligen Beiträge seiner Pfarrkinder angewiesen werde. Da aber das le6tere aus man- chen Ursachen sich nicht sogleich durchführen lasse, so fordert cr im pölligen CEinverständnisse mit Lord John Russell’s bekannter Motion, daß ais VBorbereitungsschritt die enormen Revenuen der Hochkirche durh Verringerung der Einkünfte und der Zahl der Prälaten und durch Einziehung aller überslüssi- gen Pfarreien vermindert, und der hieraus erwachsende Ueberschuß auf die Erziehung nicht bloß der protestantischen, son- dern auch der katholischen und dissentirenden Jugend und ähn- liche Zwecke verwendet werde: Um aber auch in politischer Hin- sicht die Protestanten nicht bloß als Partei, sondern nach Um- ständen auch als Judividüen ihres jeßigen Cinflusses zu berau-

ben, verlangt er von den Ministern 1) unmittelbare Aufhebung |

der Orange-Logen, 2) Reform der Städte-Corporationen, 3) Ein- führung ciner Are von Armen - Gesegen zum Besten vertrie- bener Pächter, 4) Ausdehnung der Wahlberechtigung und 5) eine volsständigere und zweckdienlihere Registration dor Wähler. Da indessen die obenerwäßnte Tendenz diejer Forderungen nicht ganz klar hervortritt, so diene olgendes zur Erläuterung. Die Orange-Verbindung besteht uicht, wie man in Deuisch-

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land irriger Weise zu glauben scheint, seit dem Jahre 168 | 1d | ) fn prund. alten feinen dito 95 Fl, 82pfünd. neuen seinen Hajer 160 Fl.

oder den Zeiten Wilhelms 1l!., sondern iti erst wenige Jahre vor der großen Zebeilion, zu Ende des vorigen Jahrhunderts, gegründet worden, wo der "Partci-Haß oft die blutigsten Kämpfe veranlaßte, welche zuleßt zu einem allgemeinen Aufstande ver Katholiken sührten.

Grundsäße, welche Wilhelin von Oranien auf den Britischen Thron seten, d. h. Srhaltung, Sicherung und Aszendenz der protestantischen Religion und Ausrottung oder Verdrängung des «atholiziémus. Unter diesen Umständen bilden die Hrangeinän- ner gewissermaßen den Kern der protestantischen Vèacht in Jr- land, unö find eines der Saupthindernisse katholischer Öberge- walt. Ihre regelmäßige Organisation in Provinzial- und Di sirikt: Logen, die Uebereinstimmung und Planmäßigkeit, womit alle dieje Antlalten handeln, das perjöuliche Anseben, der Land- und Geld - Reichcthum einer beträchtlichen Unzahl ihver Mitglieder und manche andere Unsiände \elen diese Verbindung stets in den Stand, ihre: Wirksamkeit nicht bloß im Parlament, spndern besonders im Lande überall zu äußern, wo das Znl{eresse der ‘Protestanten es crheischen mag. Wenn sie freilich wohl gegen- wärtig das Vorschreiten der Betwegungspartei nicht geradezu zu hemmen vermag, so is sie dessen Ungeachtet noch immer start genug, derselben jeden Fußbreit streitig zu nachen und der Aus- führung von O’'Connell’s Blänen bedeutende Hindernisse in den Weg zu stellen. Sollten daßer die Katholiken auch eine politische Asceudenz erringen, so würden sie besonders bei der Nähe Eng- lands dleselbe- doch nie als hinreichend gesichert betrachten fönnen, so lange das Bollwerk der Vrange-Jnstitution nicht geschleife ift. Cine andere sehr bedeutende Stübe der protestantischen Macht hestezt in der gegenwärtigen Verfassung der Städte-Corpo- rationen, welche besonders seit 1689. decn Katholiken gänzlich verschlossen sind, und überdies meistens einen sehr orangiftijchen Anstrich haben. Da nun aber nicht allein die Berwaltung

aller stádtischen Gelder und die Ansezung der Munizipal ! sämmtlicher stádti- *

Abgaben , sondern auch die Besckung

Jhr Zwet, zu dem jedes neu aufzuneh- ; mende Mitglied sich mit Gut und Blut durch einen schweren | (id verbinölich machen muß, bejteht in der Aufrechtzaltung der |

G32 schen Aemter, z. B. der des Mayors, der Sheriffs, des Recorders, Coroners, Kämmerers, der Aldermen u. |. w., zu den bedeutenden Brivilegien dieser Körperschaften gehören, jo stehen die Katholiken in Bezug auf alle städtischen Angele- genheiten noch immer auf demselben absolut unterworfenen Zuße, wie von der Accession Wilhelms L bis zur Eman- cipation. Dies erbittert die Leßteren um so mehr, als die Cor- porationen bei jeder Gelegenheit als die eifrigsten Verfechter proteftantischer »Ascendenz und als die heftigsten Gegner aller Konzessionen gegen die Katholiken auftreten, und namentlich bei den Parlaments-Wahlen nicht bloß ihren eigenen, sondern auch den ganzen Einfluß des Mayors und der übrigen obrig:

| keitlichen Personen in Bewegung seßen, um jeden katholischen

oder den Katholitéen günstigen Kandidaten aus dem Felde zu schlagen. Gelänge es daher, diese Körper allen Konfessionen zu ôssnen, und. das Bürger- vder Corporationsrecht nur von ber Entrichtung einer gewissen Summe von Munizipal - Taxen ab- hängig zu machen, so würde ihr jetziger Einfluß bald nicht bloß neutralisirt werden, sondern geradezu auf die katholischen Städte- Bewohner, als die Mehrzahl, übergehen und dadurch der O’'Con- nelischen Partei auch in denjenigen Städten die Oberhand gefichert werden, wo sie, ungeachter der Handwerker-Vereine und des Todtenkopf- Mandats, noch immer in der Minorität geblie- ben ist,“ Niederlande.

{us dem Haag, 30. Mai. Während der Abwesenheit

des Finanz-Ministers Unterzeichnet sür denselben der General- Secretair Herr Össenwarde. Wegen cerforderlicher sehr bedeutenden Ausbesserungen an der Börje zu Amsierdam find die Geschäfte einstweilen von der- jelben nah dem Vinnenplag des Altenmannhauses verlegt wok- den. Es wird die Hoffnung geäußert, daß die ganze Börse bei dieser Gelegeußeit mit einem Dache versehen werden würde, um die Besuchenden vor dem Ungestúm der Witterung zu \c{hüßzen.

Amsterdam, 30. Mai. Der hiesige Fondsmarkt war während der leßten acht Tage äußersi bewegt und bedeutende Schwan- kungen fauden in mehreren Staats - Papieren fiatt , ohne daß eit sicherer Grund für deu panischen Schrecken, der sich der Spekulati- ten zu Paris und London bemächtigte, vorhanden zu seyn scheint: cs stud die Berichte von diesen Pläßen, welche auch hier große Aengstlichkeit úver die Folgen einer. sremden Einmischung in die Spanischen Angelegenheiten hervorriefen. Schon an der Börse von heute vor acht Tagen bemerkte man eine ganz besondere öFlauheit, die sich vornehmlich in Holländischen und Spanischen Schuld - Do- kumenten zeigte; dies ging am folgenden Tage in den Essekten-S0- cietätent so weit, daj 2} proc. Futegrale zu 542 p(Ct., Kanz-Billets zu 25 Fl, öproc. Spanische Perpetuelle zu 422 pCt. und anfgescho=« bente Spanische Schuld zu 18 pCt. losgeschiagen wurdé; darauf. er- hielt man wieder mit höheren Cours «Notirungen von Paris Nach- richten, daß die Futervention noch keineswegs entschicden sey, es fanden sich wieder viele Käufer cin, roodurch die Preise am Montag und Dienstag eiuen erheblichen Aufschwung nahmen; Jutegrale gal- tent wieder 56x pCt./, Kanz-Billets 26 Fl., 5 pCt. Spanische Perpe- tueile 45x, aufgeshobene Schuld 20 pCt., Cortes- Obligationen 43 vCt. Dieser bessere Stand dauerte jedoch uicht länger; denn am nächsten Tage gingen sehr niedrige Notirungen von London mit be- deutenden Verkaus-Aujträgen ein, wodurch alle Spanische Schuld- Dokumente um 2pCt. herunter gingen und auch die Preise der Hol- ländischen Fonds wieder gedrückt wurden; seitdenr hdrten die Schwankungen zwar nicht auf, doch waren sie weniger wichtig und tendirten zum Steigen, so daß 5proc. Spanische Perpetuelle gestern 2/7, Spr0c. 267, aupgeschobene Schuld 185 und Cortes-Obligationen Ai vCt. fanden; Jutegrale behaupteten sich in den leßten Tagen auf 552, oproc. wirfliche Schuld auf 101 à 1014 pCt./ Kanz-Billets auf 258 Fl. Vot den fremder Staats-Papicren find Russische 6proc. Jliscriptionen von! 697 auf 691 þEt., BYreußitsche Prämien- Scheine voit 113% Ss. auf 1117, Wiener Metailiques von 994 guf 99 pCt. gewichen. Auch Süd-Amerikatische Obligationen folgten den Eng- lischen Zotirungen und blieben am Ende merklich flauer wie vor acht Tage; Brasilianische: waren gestern zu 852, Columbische zu 277 Und Peruanische zu 247 pCtk. zu haden. Nach (Held war dieje Woche sehr viel Frage, wodurch der Zins- Cours im Steigen iff ; Leibgeschäfte werden zu 3 pCt. und Prolongationen zu 3j à 4 pCt. abgeschlossen. Am (Hetraidemarktwourden diese Woche die vorkommen- det rinen Partieen schönen Polnischen Weizens durch Verbraucher und auch einige Spekulazten abgenommen; geringe Sorten waren nicht begehrt; von vofher Waare wurden gleichfalis einige Partieen ver- lauft; der Handel in Roggen if wetiig bedeutend gewesen; meh= vere Fnhaber zogen s vom Markte zurü, weil ste" keine billigern Preise annehmen wollten; mit Gerste ub Hafer war es icht leb- baff. Die gestern angelegten Course sind: von 13ipsünd. weißbunten

| Polnischen Welzen 224 Fl, 132pfünd. hochbunten dito 220 Fl., 130

vfuno. buniteir dito 1983 Fl, von 121pfünd. alten und nenen Lübecker Beizeit 167- Fl, 131pfünd. nenen Roflocker 175 Fl, [Bpsünd. alten Voten Schlefischen het Kleinigkeiten 165 Fl, voi 119pfünd. altett Preußist eun Roggen 150 Fl, 122pf{und. alten Preusßisch-Pommerschen 145 Fl, 15pfund, alten Archangelschen 130 Fl, von 110pfund. alte

Nostocter (Gere 1/0 Fl, von 62pfänd. alte dicten Hafer 104 F{, 85

D elg 06 n.

Brüssel, 29, Mai. Ein Französischer Studirender der Rechte, Balfantin, der sich wegen politiicher Vergehen nacl Frank- reich geflüchtet hatte, hat, wie der Lynx meldet, von unjer nijteriuin die Weisung erhalten, das Land zu verlassen.

Bom 1. Juni ab wird die Besêrderung auf der Eisenbahn von hier nach Mecheln sünf Mal täglich stattfinden.

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Schweden und Norwegen. Stockholm, 29, Maé. Vorgestern hat die feierliche S-chlie-

| pung des Reichstages stattaesunden. Wegen des schlechten Wet-

ters undo einer fiemen, Unpáßlichfeit waren Se. Majestät weder in der Kirche noch in dem Reichstags - Saale anwesend und der einister, Graf von Wetterstedt, hielt daher im Namen des Konigs die Schluß -Dede, in welcher es unter Anderem heißt: „Mehr als feczehn Monate sind seit Jhrem Zusammentreten verslojen, Das Grundgesel bestimmt vier Wonate ir bie Dauer des Reichétages, Sie hatten mehr als ein Fahr Zoit, zu den Jhnen gemachten Vorlagen Berbejjerungen vorzuschlagen und sie zu begrändenu, Lange vor'diescr Zeit hätte Ich, dem Grundgejeße gemäß, einen neuen Reichstag zusammenberufen können; dies wiede jedo dem Lande neuc Koflen und Lasten verursacht Haben, die Jch demselben zu ersparen gewünscht habe.“ Die Rede geht nunmehr zu den Gejeßen Über, mit welchen sich der Reichstag beschästigte, und zu denen bekanntlich lauter

“Gegenstände gehörten, die für das Ausland nur geringes Juter-

esse davboten. Es befinden sich darunter die. Silber - Auswech- selung, die Bank, die Hypotheken-Orduung und die damit verbun- denen Anleihen 2. Nachdem die Mitglieder den Saal ver- lassen Hatten, machten sie noch sämmtlich Zhren Majestäten die Aufwartung. Beim Könige war großes Diner, wozu 48 Mit- glieder des Ritter-Adelstandes und 24 Mitglieder von jedem der anderen Stände eingeladen waren.

Dänemark.

Kopenhagen, 26. Mai. beschlossen, daß es jedem Ritter des Dannebrog - Ordens den Königl. Beamten, geseßlich zustehen soll, auf cin

ehen múßte, so wurde die Absendung von Bevollmächtigten nach d Fisenwerken am Nhein und an der Mosel beschlossen. Die

Se. Majestät der König half reren Dircktor Platner und Direétions- Mitglied Mainberger |

glR ternahmen diese Reise, und schlossen mit den Herren Remy è sei o in Rasselskein bei Neuwied einen Vertrag ab, wonach

Stellung angemessene ‘Pension Anspruch zu machen, die Uh) Felhen das ganze Quantum Eisenschienen von 3000 Ctr. in

seine Hinterlassenen übergehen soll.

B olen.

[weisen Lieferungen von Ende Mai bis Ende Juni zu 84 Fl. E Preuß. Ctr. liefern wollen. Mit Hinzurechnung des Trans- T (s von Neuwied bis Fürth und Nürnberg, welchen Herr Leo jun.

Warschau, 31. Mai. Se. Majestät der Kaiser h dem Unter-Prokurator des hiesigen Appellations-Gerichts, M August Heilmann, als Anerkennung für das Sr. Majesté( , ihm Überreichte Werk „über das Gerichtswesen im Könj 4 Polen‘ einen kostbaren Ring übersenden lassen. Nel

Der General - Adjutant Rautenstrauch ist vorgestern auf g nige Tage von hier nah Kalisch abgereist. J

Am Dienstage reiste der Kaiserlich Oesterreichische Vis ter am Russischen Hofe, Feldmarschall-Lieutenant, Graf wy P

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queliiont, von St. Petersburg nach Wien hier durch.

Deutschland.

Hannover, 1. Juni. Die Hannoversche Jeity schreibt vom Harz 30. Mai: ,, Vielleicht noch nie sind die wohner des Harzes von einer solchen Biedergeschlagenheit (tit sen, als jeßt, seitdem es gewiß isé, daß das schon seit tig Jahren drohende Unglück einer Gleichheit der Besteuerung Harzes mit der des übrigen Landes in den nächsten Tageny Bollziehung kommen werde. Mag auch die Veranlassung j, Theil durch unabwendbare äußere Umstände und zum Theil den Vertretern des. Landes durch Mangel an richtiger Etfy niß und Würdigung der Verhältnisse, oder auch dur qy Motive mit herbeigeführt seyn, deren Einfluß der wahre Fy des Vaterlandes nur bedauern kann so viel ist hier ¿F Jeden Élar, daß die Folgen keine anderen seyn können, als, ungleiche, sehr hart drückende Belastung der jeßigen Betwg des Harzes, und fúr die Zukunft eine verderbliche Verleg des Bergbaues, dieser so wichtigen Erwerbsquelle, deren y licht schonende Benußung eine der heiligsten Pflichten Ñ sollte. Die unglücklichen Erfahrungen der dem Gedächtniß y nicht entschwundenen Westphälischen Öccupationszeit hätten hi A auch dem Kurzsichtigsten eine warnende Belehrung sollen. ;

Kassel, 28. Mai. Jn diesem Monat ist das neueste H und Staatöhandbuch ausgegeben werden. Man bemerkt, daj der Genealogie des Kurhauses die Reben-Linie Hessen-Rotenby ganz weggefallen ist. Zum Hofstaate des Kurfürsten gehören ih 100 Personen. Jm Hoffstaate Sr. Hoheit des KurprinzenY genten sind, außer 6 Ober-Hofchargen, 40 Kammerherren bezei net, Der Hofstaat Jhrer Königl. Hoheit der Kurfürstin best aus 52 Personen. Neben dem Gesammt - Staats - Ministeriy und den Ministerial - Departements (der Finanzen, des Krieg des Auswärtigen, des Innern und der Justiz) erblickt mat di mal zum ersten Mal ein geheimes Kabinet des Kurvprinzen - J genten, in welchem fär die Militair - Angelegenheiten der Gm ral-Major und General-Adjutant von Lepel, für die Civil: Anw legenheiten der Ministerial-Rath Koch. den Vortrag und die tung der Geschäfte hat. Das Armce-Corps ist in eine Jnfanteti Division und in eine Kavallerie - Brigade nebs einem Regime Artillerie eingetheilt.

Dem seit der Verfassung in Kassel errichteten polptenische Institute, dem der Name „dhere Gewerb{chule““ verließen ward isf durch das Ministerium des Innern ein geräumigtres Lokq eingeräumt worden. Die Direction hat hierauf den Unterrichts Plan durch Anstellung neuer Lehrer erweitert, und den Unterri seibst durch bedeutende Anschaffungen im Lehr - Apparat vervoll {tändigt.

Lu bet, 31. Mai. Am 18ten d. ereignete fich auf du Dampfschifse „Alexandra“/, Capitain Diets, auf dessen Reise Kronstadt nach Travemünde folgender Unglücksfall: Um anl Maschine der Bacfbordseite des Schiffes eine kleine Repara (durch Befestigung eines Splints, welcher, an dem fogenant Piston befindlich, sich geld hatte) vorzunehmen, war der zit Öngenieur der „Alexandra“ mit dem Feuermanne Jacob H rich Jarchau in den Backbord - Cylinder der Maschine hinein stiegen, nachdem die ganze Maschine vorber gehörig gestopyt, t Dampf ausgelassen, und um zu verhindern, daß die Außenräd der Maschine durch die Bewegung der Scee auch ohne Dan) forttreiben fönnten, diese Räder mit Stricken wohl besestigt auch der Deckel des Cylinders selbs mit Stricken festgebund und durch Holzftülzen gestemmt worden. Nachdem beide Mi ner etwa eine Viertelstunde in dem Cylinder beschäftigt gewes zerstört ein pld6blicher starker 2Wellenschlag die angewandt Borsichts - Maßregeln, die Stricke, womit die Räder ( festigt worden, reißen, und die Maschine wird von auß! her in Bewegung Gefahr bemerkend, und dem Zurufe der Umstehenden ras 1! nug Zolge leistend, springt schnell aus dem Cylinder und if d rettet; Jarchau, im Begriff ein Gleiches zu thun, und mit d Öberkörper bereits aus dem Cylinver hervorragend, wird 1 dem n Folge der Bewegung der Maschine niederfinfenden U linder-Deeïel eingeklemmt und sofort die Beute eines plöglicht LZodes. Nach dem Urtheile sowohl Sachverskändiger, als der | dem Unfall zugegen Gewesenen würde Jarchau dadurch, daß t in dem“Cyflinder (dessen Tiefenrautn 4 Fuß 10 Zoll Englisch l trägt) geblieben wäre und sich so lange niedergebückt hätte, bi der Cylinder-Deckel wieder gehoben worden, sich voilkommen hi ben sicher ftellen können.

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Augenblickliche Bestürzung ließen ih aber den Zuruf der Umstehenden überhdren und nur zu rast ohne daß die Hülfe Anderer möglich gewesen, war das Unglü geschehen.

Nürnberg, 31. Mai. Ueber den gegenwärtigen Stan) punkt des Unternehmens einer Eisenbahn zwischen Nürnb und Fürth ift so eben der dritte Bericht des Dirceétoriuins d Eisenbahn - Gesellschaft erschienen, woraus wir die wesentlichst! Mesultate nachstehend zusammenfassen. Seit dem Bericht b Zannar sind die Verträge mit den Grundbesizern tiber den kauf des erforderlichen Terrains vollzogen und die Kauf Schillins bezahlt worden. Steinhauer-Meister Jordan in Zirndorf hat d

« Herstellung der Durchlässe und Schußzmauern, der Baulichkeittl

so wie die Lieferung von circa 13,000 Steinblöcken zur Unterlage Chairs übernommen. Die Lieserung der Chairs von Gußeisen (tW 1300 Centner) úbernehmen zu 6 Fl. pr. Centner die Herren d meiner in Lohr und von Stachelhausen in Treidendorf, won gegen den Kosten-Anschlag l Fl. pr. Centner erspart wird. u die Lieferungen der gewalzten Eisenschienen (3000 Cntr.) B mit mehreren Eisenwerks-Besißern in Rhein-Preußen unk! 7 dele, Da aber dort so wenig, als. sonst wo im Zollvereins: G bis jeßt Eisenschienen (ede rails) nach Englischer ConstrucE verfertigt worden waren, und daher zu besorgen war, daß mnn zuleßt zu einem den Anschlag übersteigenden Preise aus Eng

geseßt. Der zweite Ingenieur, 1

} Fikingen zu 1 Fl. 24 Kr. pr. Bayerischen Etr. überninunt, be- nen sich die Schienen auf 11 Fl. 20 Kr. pr. Bayerischen uter, so daß hierin am Kosten-Anschlag 2000 Fl. erspart wer- n, Da das Anerbieten der Herren Holmes und Strong zu O Fl. C. Ve., und zwar erst im September d. J., zu h fett, unannehubar ivar, und Herr Cockerill zu Seraing bei (ih auf den Bau von Dampfwagen noch nicht eingerichtet

so benußten die Bevollmächtigten die Eröffnung ber Ei: |

G bahn von Brüssel nach Mecheln, um mit Herrn J. Ste-

nson aus Newcastle persönlich zu unterhandeln, der auch die i

x Dampfwagen und hie Transwortwagen sür diese Bahn ge- (sert hatte, weil sie vor denen aller andera Englischen Fabri- n den Vorzug verdienen, Herr Stephenson wird einen Dampsf- agen von 0 Tonnen Schwere mit 10 Pferdekraft zu 750 bis j) Pfd. Sterl. bis Ende Juli nach Rotterdam liefern, und zu- eich einen init der Heïzung, Leitung und Behandlung vertrau- n Mann mitgeben, der ein Jahr lang bleiben und seinen Nach- (ger unterrichten kann. Der ‘Plan des Baues der Eijenbahn urde von Herrn Stephenson, seinem Associc Longridge, und dem nqenieur Simons (Erbauer der Brüsseler Bahn) vollkommen billigt, Und die Zweckmäßigkeit besselben durch nähere Besich- ung der leßteren Bahn vollends zur Evidenz erhoben. Die vollmächtigten wurden zu der Eröffnung der Brüsseler Eisen- jn von dem Königl. Belgischen Staats-Ministerium eingeladen, d theilten die Bewunderung der zahllosen Zuschauer. Sie be- (ften namentlich, daß die zahlreichen Reit- und Wagenpferde beiden Seiten der Bahn durch den vorübersliegenden Dampf- jd Transportivagen-Zug keinesweges erschreckt wurden, und bei m Andrang von 100,000 Menschen kein Unfall stattfand. ie Bahn: läuft oft sehr nahe an der Heerstraße hin, und is an r vielen Steïlen von Sieitenstraßen durchschnitten, aber nur i einigen derselben sind die bei der Nürnberger-Fürther überall geordneten Vorsichts-Maßregeln an den Uebergangspunkten an- wendet, auch feine Wächterhäuser vorhanden, so daß ängstliche sonen sich durch die bei leßterer Bahn getroffenen Vorkeh- ijen um so mehr beruhigen können. Das Direktorium spricht nen beiden Mitgliedern für ihre erfolgreiche Reise seine Anerken- nz aus. Es deutet svdann auf die bald zu erwartende Verlänge- nz der Belgischen Eisenbahn bis zur Preußischen Gränze und 1 da bis Köln, auf die projektirte Eisenbahn zwischen Havre d Paris und ihre einstige Verbindung mit der an den Rhein hrenden Belgischen Bahn, und endlich auf die Eisenbahn-Pro- je in Hamburg, Hannover, Leipzig und Dresden hin, und be- ift, daß dadur die Möglichkeit einer in unsere Bahnlinie lenden, den Kontinent in seiner ganzen Breite durchschneiden- n Handelsstraße sich schneller, als man ahnete, zu verwirklichen jeine, und man sich um so mehr einer patriotischen Unternehmung

euen dürfe, welcher die Ehre der Priorität in Deutschland ge:

iht, Der Grundbau der Bahn schreitet so rasch vorwärts, daß e Chairs und Schienen gleich nach ihrer Ablieferung gelegt wer-

a fôngen. Die durch Entdeckung mêéhterer ‘Steinlager in der

Nähe bewirkte Lieferung der Steine um die Hälfte des Anschlags, ÿ wie die oben bemerkte Ersparung an Erdarbeit und Eisenwerk ßen die Fortsezung der Bahn bis an den sogenannten Plerver Gostenhof in Aussicht nehmen; die wegen des Ankaufs der rzu nôthigsten Grundstücke von ciner Seite gemachten Forde- ngen nôthigten aber, von dem Plane abzustehen. Das Direk- ium hosfe wo möglich die Bahn bis zum 25. August, spâte- is bis Ende Septembers, erdffnen zu können, und wird die tionaire alsdann zu einer allgemeinen Versammlung einladen. Mur vollständigen Deckung der Kosten werden die noch rückstän- gen 75 pCt. des Actien-Kapitals in drei Terminen zu 25 pCt., Ende Mai, Ende Juni und Ende Juli, erhoben werden. Karlsruhe, 28. Mai. Die Karlsruher Zeitung bemerkt: inter andern Gerüchten, womit man Petitionen gegen den Zoll- in im Lande hervorzurufen sucht, wird auch ausgestreut, daß e Erhöhung der direkten Steuer und des Salzpreijes davon nâdste Folge seyn werde. Wir sind veranlaßt, diese Ge- chte als unwahr zu erklären.“ Darmstadt, 29. Mai. Die erste Kammer der Stände ist ihrer heutigen Sibung den Beschlüjsen einstimmig beigetreten, che die zweite Kammer über die Borlage der Staats - Regie- 19, wegen ‘Prorogation des Finanz-Gesezes auf die le(zte liste des Jahres 1835, gefaßc hat. E | Die Stadt Worms hat den Großherzogl. Staats-Prokurator areus zu Mainz zu ihrem Abgeordneten der zweiten Kammer Stände gewählt.

Desterrei c.

Wien, 27. Mai. IJ. MM. der Kaiser und die Kaiserin fen gestern von Schönbrunn in die Stadt und ertheilten um d 12 Uhr der Deputation ver Mäßrisch-Schlesischen Stände, "Un halb 1 Uhr der Deputation der Stände von Steier- if Audienzen, wobei das übliche Ceremoniell beobachtet wurde. chmittags kehrten J. MM. wieder in das Lustschloß von hdnbrunn zurück. Se. Durchlaucht der Staats-Kanzler Fürst

Metternich wird im Laufe der nächsten Woche seine Woh- 19 ebenfalls nah Schönbrunn verlegen.

Vriefen aus Karlsbad zusolge, erwartet man daselbst im e der diesjährigen Bade - Saison Se. Kaiserl. Hoheit den Phursken Michael vou Rußland nebst Gemahlin; auch der erl. Russische Kanzler, Graf von Nesjelrode, soll dajelb\t er- ‘iet werden.

Mara Siebenbürgen lauten die Nachrichten fortwährend be- gend. Der Prozeß Vesselényi's, welcher vor ber Gerichts- ft am 4. Mai vegonuen hat, endigte schon am Tten desselben ats mit Vesselnyi’s Verurtheilung zu einer Gefängnißstrafe. erer Prozeß gegen einen Baron Keményi, der sich des

Hens der Aufwiegelung in einem Szekler Stuhl \chuldig a latte, endigte eben so \chneil mit dessen Verurtheitung Bais f, Und mehrere andere von der Gerichts - Tasel gefällte ele wegen politischer Vergehen lauten auf verhältuißmäßige \ingnißstrafe. y

Schweiz.

Y é j ; in Wi 27. Mai. (Schwäb, Merk.) Da man in den nisse zu r Its mehr von dem Stande unjerer Ver- ole Aue, reaus hörte, so besorgten Viele schon, es möchten t habe Sgleichung noch bedeutende Hindernisse entgegenge-

1. Besonders befürchtete man die Sorderung, einzelue

model bei Wels in Ober -OÖesterrcich, einen Dampfwagen |

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Flüchtlinge auszuweisen, welches dann jedenfalls eine große Schwie- rigkeit in den Weg gelegt hätte. Wie man aber jelzt aus zuver- läßiger Quelle vernimmt, so sollen die Mißverständnisse ausge- glichen , ein freundschaftliches Verhältniß wieder hergestellt seyn und Bern die Verpflichtung übernommen haben, darüber zu tvg- chen, daß feine die Ruhe der auswärtigen Staaten bedrohenden Handiungen mehr vorkommen. Eine Veröffentlichung der bezüg- lichen Verhandlungen soll demnächst von dem Vororte aus ge- schehen. Seit der neulichen Niederlage in dem großen Rath haben si die beiden Brüder Schnell vor der Hand nach Burg- dorf zurückgezogen, und drohen im „, Volétsfreund “/ mit ihrem gänzlichen Zurücktritt von unsern öffentlichen Angelegenheiten. Man glaubt, daß sie dadurch beabsichtigen, den großen Jali), welcher im Juni zur Wahl und Instruction der Tagssaßungs-

“Gesandten wieder zusammentritt, zu troond cinem zuvorkommen-

den Schritte gegen sie zu bewegen. Mus Privatbriefen will man wissen, daß die Oesterreichische Gesandtschaft sich zur Nückkehr nah Bern oaschiccke.

Italíen.

Turin, 25. Mai. Se. Majestät der Kdnig haben den Grafen Francesco Demay zum General-Lieutenant ernannt.

Neapel, 18. Mai. Se. Mujestät der Kdnig haben den Herrn Heinrich Lemonius in Stettin zum Neapolitanischen Ge- neral-Konsul fär das Königreich ‘Preußen ernannt.

Griechenland.

Eín in der Allgemeinen Zeitung enthaltenes Schreiben aus Triest vom 17. Mai meldet: „Die Nachrichten, welche mit dem lesten Packetboot aus Griechenland gekommen sind, reichen bis zum 8. Mai und bestätigen, daß überall Ruhe bei vieler innerer Bewegung wegen des herannahenden 1. Juni herrsche, auf welchen sich mehr und mehr alle Wünsche und Be- strebungen, wie nach einem gemeinsamen Mittelpunkte hin, rich- ten. Die Vorbereitungen für jene Epoche nehmen \cchon jet Alles so sehr in Anspruch, daß an wichtigere Veränderungen oder Vorkehrungen im Bereiche der regentschaftlichen Thätigkeit nicht mehr gedacht wird. Auch das Ministerium wird demnach blei- ben, Koletti nicht ausgenommen; doch sprach man mehr als je davon, daß der Kriegs - Minister sich sreiwillig zurückziehen und einem Engländer, Church oder Gordon, Plat machen würde. Sodann gewann die Meinung immer mehr Konusistenz, daß der Graf von Armansperg, wenn auch gleich nur sür die erste Zeit, dem König Otto mit seinem Rathe zur Seite stehen werde, wiewohl etivas Bestimmtes darúber Nieisauiid wußte. Selbst Hr. Staats- rath von Kobell, sagt man, werde uns vor dem Herbste nicht verlassen, und úberhaupt Alles vermieden werden, was eine Aen- derung des Systetas oder Regierungs -Ganges andeuten könnte, da man zur Befestigung der neuen Ordnung die Stätigkeit für nöthig hält. Ob aber das bisher befolgte System den Bedürf- nissen, den Wünschen, dem Charakter und den Einkünften des Landes entspreche, darüber sind die Meinungen allerdings sehr getheilt, und je nahdem Jemand sich darüber entscheidet, achtet er jenes Vorhaben für möglich oder unmöglich, für heilsam oder verderblich. So viel scheint sicher, daß bei ungefähr §8,090,900 Drachmen Einkünften und einer Bevölkerung von 700,000 Men- schen, man ein Heer von 9000 Mann, ein diplomatisches Corps, einen Königl. Hof und eine kostspielige Administration mit #o vielen Ministern, Ministerial-Näthen, Präsidenten und Direkto- ren nicht aufrechthalten kann, ohne die neue Ordnung der Dinge bloßzustellen, und dadurch sind wesentliche Veränderungen noth- wendig - bedingt. Uebrigens is der Monarch jegt mit seinen Griechischen Umgebungen und denjenigen, die einzeln aus Bayern im Civil oder Militair Anstellung in Gréechenland haben, allein. Das le6te Bayerische Bataillon is aus Patras bei uns ein- gelaufen.‘

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Berlin, 4. Juni. Die Breslauer Zeitungen melden aus Breslau vom 30sten v. M.: „Se. Majestät der König hatten aus Allerhöch steigener Bewegung in Gnaden geruht, den 31), Mai, als den Tag, an welchem der erste Pariser Friede ab- geschlossen wurde, zur Feier des funfzigjährigen Diensk-Jubilzums Sr. Excellenz des Generals der Kavallerie, kommandirenden Ge- nevrals des 6ten Armee-Corps, Grafen von Zieten, zu bestimmen. Der gefeierte Held empfing aus den Händen des dazu von Sr. Majestät dem Könige beauftragten Gouverneurs hiesiger Resi- denzsiadt, General-Lieutenants von Carlowik, ein äuperst huldvol-

| les Schreiben des Monarchen, mittelt dessen dem Feldherrn der

höchste Ehrenschmuück durch die Jnfiguien des Schwarzen Adler- Ordens in Brillanten verliehen wurde. Die anerkennungsvolle, allgemeine Theilnahme an diesem freudigen Ereignisse würde die- sen Tag zu einem des lauten Jubels gemacht haben, wenn ihm nicht der anspruchslose Sinn des Geseterten einen andern Stetn- pel aufgedrückt hätte. Der ausgesprochene Wunsch des Grafen v. Zieten, den Tag der Erinnerung an seinen Diensteintrict vor funfzig Jahren und an die ganze reiche Zeit, die seitdem verslossen, geräusch- los, nur in den dankbaren Gefühlen sür den Lenker der Schicksale, und für die Huld und Gnade des Königs zu verleben, wurde mit- empfunden und geehre. Wie sehr dies der Fall, wie groß die Anerkennung der Verdienste des Jubilars und wie iunig wahr die Wünsche sür sein ferneres, krästiges Wirken und fein per- sPuliches Wohlergehen sey, das \prach der Königl. Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident von Schlesien, von Merckel Excellenz, schon am Vage vor der Feier des Jubiläums auf cine würdige und tiefempsundene Beije in cinem bei sich ver- sammelten Kreise aus. Die Feier dieses Tages selbst mußte sich Darauf beschränken, daß der Königl. General-Lieutenant von Car- lowils in der Mitte der bei sich zum Meittaastische versammelten ersten Personen der hiesigen Militair- und Civil-Behörden, die durch die Anwesenheit des Kaijerl. Russischen General - Majors von Molostow und des Königl. Ober-Präsidenten Flottwell aus Pojen noch besonders erfreuc wurden, auf das Allerhöchste Wohl unseres Monarchen und seines erhabenen Verwandten, des Kaisers von Rujiland Majestät, sv wie zu Ehren des Gra- sen von Zieten, unter Frompeten- und Pauken-Schall, den Eß- venbecher leerie. Die Cruppen waren in Parade - Anzug, und groper Zapfenstreich bekundere noch am Abend, daß ein feierlicher Tag stattgefunden hatte.“

Am 30, Mat wurden bei Breslau die Tages zuvor be- gennenen ‘Pserderenneu fortgesetzt. Zuerst ward um den vou der Stadt Breslau ausgeseßbten antiken Trink-Humpen, von Herren auf Schlesischen Pferden, geritten. Won den in der Fest : Ord- nung genaunren 8 Konkurrenten traten nur 4 auf, namlich dev braune Hengst „Roderich“/ des Amtsöraths Heller, geritten vom Bruder des Besikers; der shwarzbraune Wallach „Victor“ des

„Lieutenant von Studnilz, geritten vom Lieutenant v, Wedell;

der braune Hengit „Fergusson““ des Grafen Renard, geritten vom Lieutenant Grafen Hönigsdorff; und der braune Wallach

¡York‘! des Stallmeister Behrends, geritten vom Besizer. Auch war der Schimmel-Hengst „Dschehaugir“/ des Baron v. Musch- wiß, geritten vom Besißer, noch eingetreten. Nach mehrmaligem Wechjel der Stelle nahm /, Sergusson‘/ die Spiße, die er auch nicht wieder verlor, und siegend das Ziel erreichte. „Roderich‘/ war zweiter. Hierauf folgte das Rennen auf der Bahu mit Hin- dernissen um den Vereins-Preis von 200 Rthlr. Von den gemeldeten 2 Pferden erschienen nur 3, nämlich „Anthee“/ braune Stute des Gutsbesizers Rother auf Koiß; „Soccerer“/ braune Sécute des Grafen Renard, und der Fuchs-Hengst des Gerichts -Schul- zen Kllem auf Wettschüs bei Glogau. Das Nennen verunglückte das erste Mal, da alle 3 Pferde nach innen aus der Bahn ge- brochen waren, und deshalb der Soccerer-Stute, welche zuerstk ans Ziel gelangte, der Sieg nicht zuerkannt werden konnte. Im zweiten Laufe mußte der Fuchs - Hengst der Ueberlegenheit seiner Gegner bald weichen; die beiden andern Pferde machten das {dnste Rennen, das man sehen konnte, da beide in fliegender Eile die Bahn zuräcklegten, alle Hindernisse stets a lempo über- sprangen und bis auf den lesten Augenbli? so dicht zu)ammen- hielten, daß von den 3 Schiedsrichtern eine Stimme für ein todtes Rennen, zwei Stimmen aber für den Sieg der Anthee mit einer halben Kopflänge entschieden, welcher hiernach der Preis zuerkannt ward. Zu dem Rennen der untrainirten, in Schle- sien geborenen Pferde, um den Vereinspreis von [56 Rthlr., traten von den angekündigien 4Pferden nur die „Addition“ des Fürsten zu Carolath, der Schimmel - Wallach „Blasius“ des Grafen Saurma auf Laskowiß, und die Schimmel Stute ¡blatt des Grafen Renard auf. Doch gesellten sich noch hinzu: die braune Stute „Fieramore“/ des Banquier Kracker, der schwarzbraune Wallach „„Tiridatis“/ des Lieutenant v. Wedell, und der \chwarz- braune Wallach „Victor“ des Lieutenant v. Studni6, so daß 6 Pserde abliesen. Tiridatis und Victor brachen an der dritren Wendung ganz aus der Bahn. Blasius gewann die Spibe und besiegte seine Gegner um mehrere Pferdelängen. Das Ren- nen der Landleute um die Preise von 190 und 50 Rthlr. ward von den in der Fest-Ordnung genannten 9 Pferden gemacht. Den ersien Preis errang der Schulze Kliem gus WettschÚs, Glogauer Kreises, mit demselben kleinen Fuchs-Hengst, vom Landbeschäler Helius, welcher schon zweimal die Bahn mit Hindernissen mit durchlaufen hatte; den Lten Preis der Freibauer Grdger aus Töppliwoda, Nimptscher Kreis, mit einem ‘schwarzbraunen Wallach, vom Landbeschäler Ygmer. ZU der von W. Eichborn auf Güttmannsdorff ausgeseßzten Pro- posicion sür Nichtvollblutpferde mit 16 Friedrichsd’or Einsaiz hat- ten sih-im Ganzen 5 Pferde einschreiben lassen. Graf Renard zog jedoch das seinige, gegen Reugeld, zurück und es erschienen nun in der Bahn: die Fuhs-Siute „Diskordia“/ des Guts- besißer Eichborn, die braune Stute „Miß Quikly‘“/ des Baron von Muschwiß, die braune Stute „¡¿Duenna“‘/ des v. Nikisch auf Schwarzau, und der braune Wallach „P ortlan d“ des Banquier Kracker. „Portland“ nahm bald die Spige und wurde am hef- tigsten von „Miß Quikly/“ verfolgt. „Duenna“/ glitt auf freiem Nasen aus und brach ein Bein, ein Unfall, welcher die all- gemeinste Theilnahme erweckte. „Portland“/ verfolgte und errang unbestritten den Sieg. Zuletzt folgte das Rennen üm den von dem Berliner Verein für Pferdezucht und Pferdedressur ausge- seßten Kaufpreis von 150 Friedrihsd’or. Acht Pferde waren gemeldet, vier davon zurückgezogen, und es erschienen nur auf der Bahn der schwarze Hengst ;, Achilles“ des Amtsrath Heller, der schwarzbraune Wallach „Portland“ des Banquier Kracker, der Schimmel - Wallach „Boxer“/ des Gutsbesizer Lübbert, unò die braune Stute „Beauty““ des Grafen Renard, zu welchen fich noch der Fuchs :- Wallach ¡Dluto‘/ des Erbschulzen Gimmler zu Polnisch - Pererwiß gesellte. „„Portland“/ führte im ersten Lauf; „Boxer“, „Beauty“/, „Achilles!“ folgten, „Pluto““ aber warò bald völlig geschlagen und verlor den Lorbeer des vorigen Tages. „„Beauty‘/ machte ihr Rennen auf der leßten Hälfte des zweiten Umlaufs, schlug den „Boxer““ und „Achilles“, rückte dem „Portland‘’ immer näher, konnte ihn jedoch bis zum Sie- gespfahl niht überholen und brach überdies kurz vor demselben nach Jnneu aus. Im ziveiten Lauf ward ¡(lchiiles“ zuricge- zogen. „Boxer“ war distanzirt worden und konnte nicht Theil nehmen; „Portland‘“’ nahm vom Fleck ab wieder die Spihe, ¡¡Beauty““ folgte auf 3 bis 4 Längen, und so machten beide ‘Pferde den Lauf ohne die Stelle zu wech\elu. ‘Portland wurde demnach, gegen den ausgeseßzten Preis, für Rechnung des Ber- liner Vereins in Empfang genommen. Öhßne die Berlezung einiger Zuschauer, durch die nach außen die Bahn ditr{chbrech{enden Rennyvferde, und ohne den Beinbeuch der ,„Duenna“!, wÜrde der Ver- lauf dieser Rennen zu den durchaus erfreulichen geßdrt haben, da das Wetrer günstig und die Nennen vou maunigfachem Jntéresse waren. Das auf den L. Junt anderautute Thierschaufest würde [ei- der durch die arge Ungunst des Wetters nicht nur gestört, \on- dern ganz vereitelt. Fn Strömen stürzte der Regen von fri- hen Morgen an hbernieder; die Schafe aus den Ställen u bringen und zur Schau auszustellen war, ohne Gefahr ihrer Aufopferung, ganz unmöglich; Vferde und Rindvieh waren ztvar auf dem Dla6e, fonnten aber nur gerade fo lange feitgeßasten werden, als die Schau-Kommission nèthig hatte, um ihr Urtheis zut fajen, und an cine wirêlic6e Schaulüst war gar nicht u dens ken, da Menschen und Vieh, durchnäßt und entmuthigt, das Tel räumten, fobald fie Lonnien. Selbst die-Prets- Vertheilung und bie Verloofung ver angekaufren ferde mußte bis zur Cemerat: ZBersaminslung am folgenden Taze verschoben Werdrii, da seibst bie verdectte Tribune keinen Schuß mebr bot, auc), vis auf Dieje- ntgen, weiche WelUf Und wahres Interesse herbeigezogen, {cut fein Pudtifum vorhanden way. : i Die Königlich Märkische ökonomische Geselischaft zu Potédam hielt am 27sten v. M. ihre Geueral: Versann!un«. er zeitige Direktor derseiben, Geheime Regierungs- und Mos dizinal- Rath Hr, Augustin, erösrnete dieselbe mit cinêm Vortrage über die wichtigen Resultate der neuesten Erörcerungen im Ges biete der Landwirthschaft. Der General - Bericht, den demnächst det Secretair des Bercins intétheilte, berraf den Zustand der Fonds, bie innere Wefonomie der Gejellschaft, jo wie die Gegen{iände welche im leßten Semester ihre Thätigkeit in Anspruch genommen haben, und jprach den Dant fir die, dem Monats - Blatte der ibliothek und Modell - Sammlung zuackominenen Bereicherun- gen aus, Hierauf berichtete der Direktor über die ringegange: nen, die Schafpocfen- Jinpfung betreisenden Prusfchristen und ber die, Hinfichts derjelben eingezogenen \achtu : tehen Ui Dent ilrtheile der Deputation Zufolge, ward der mie dem Motto: „.V4us el experientia dominabitur iu arlibus* versehenen Schrift der ausgesoßte Preis von 59 Rihir us dem von Seydlißjchen Präimien-Fonds zuerkanne Als B LEG Lb ergab sich der Herzoglich Anhalt - Côthenïche Phpsikus D, L v E dvéch Mll U Mos laus 1D Deputation erkamite Le4, zeitig auch deu Werth der beiden äandertch Preisf {riften nie Gor Mottos: „ln duobus malis lugiendonm uus, Teviits est eli

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