1835 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aber jene im Voraus wissen mußten, daß, fobald sich ein ernstlicher Widerstand gegen die Bill blicken ließe, in jeder Stadt eine Versammlung und eine Bittschrift für dieselbe zu Stande kommen würde, so kann man gewiß auch nicht annehmen, daß der wirkliche Eintrict dieser Erscheinung sie so schnell sollte um- gestimmt haben. Sie werden aus den Zeitungen, und besonders aus dem-Berichte der gestrigen Sizung sehen, daß die Reformer es nicht haben an Thätigkeit fehlen lassen, und Manche, nach dem Vorbilde von 1832, wo es hieß, „die ganze Bill und nichts als die Bill“, die jesige Bill „„ ohne Veränderung ““ zu fordern die Bescheidenheit haben. Der hiesige Lord - Mayor hat sich in- dessen geweigert, eme Versammlung der Bürgerschaft und des

Gemeinde: Rathes wegen dieser Bill zu berufen, indem er es fr

ungebührlich hält, daß die nicht betheiligte Londoner Corporation das

berhaus anotÿe, anderen Corporationen ihre Freibriefe zu rauben. Da er jedoch hierdurch den Ausdruck der öffentlichen Meinung nicht zv hindern vermag, so schadet er sich nur selbst| und seiner Parti, besonders da er vor seiner Erwählung versprochen hatte, seine politischen Meinungen bei der Erfüllung seiner Amtspflicht gänzlich aus den Augen zu. sczen. Auch werden die Liberalen, welche doch die Mehrheit in der Bürgerschaft bilden, nun um so mehr dahin arbeiten, daß künftige Lord-Mayors ihnen nicht so in den Weg treten. Die Bittschrift von Manchester soll, ohne daß man fich Zeit genommen, eine Versammlung zun berufen, binnen 10 Stunden von 28,909 Personen unterschrteben worden seyn, welehes wenn wir auch mit dem Herzog von Newcastle an- nehmen, daß viele Unterschriften von Unmündigen darunter sind doch beweist, daß die Regierung die Massen auf ihrer Seite hat. Im Unterhause hat si Lord Morpeth bequemt, den Vor- schlag zum zweiten Verlesen der Jrländischen Städte: Bilk eben- falls bis Mitivoch zu verschieben. Die Tories, welche natúrlich uait dreser noch unzufriedener sind, als mit der Englischen obgleich offenbar cine weit dringendere Nothwendigkeit für eine Umgestaltung des dortigen Städtewesens obwaitet wün- hen die Berathung \daräber ganz und gar bis auf die nächste Sesîion verschoben zu schen, da es ihnen für jeßt zu spät dünfe, solche mit Muße zu übernehmen, und sie sich wohl auch s{mei- chcheln, alsdann das Unterßaus in einem solchen Zustande zu sehen, daß sie den Liberalen selbst die Spi6e bieten können. Dies aber woilen die Whigs wohl nicht abwarten, und sie ziehen es vor, da die Tories 1m Unterhause ihnen kein Hinderniß in den Weg zu legen vermdgen, die Partei im Oberhause zu nöthigen, ent- weder ihre drei großen Maßregeln anzunehmen, oder sich durch deren Verwerfung oder Verstümmelung mehr und mehr in der Volks - Meinung zu schaden, Dieses Verfahren ist aber um so gewagter, da der Volkshaß hierdurch nicht sowohl auf die Tory- Dartei ass auf das Oberhaus fällt und dieses immer mehr ais cinen Stein des Ansloßes für den Volkswiilen erscheinen láäjt. Aber die Tories scheinen sicch nun einmal zu diejem Gang ent- \{lo}sen zu haben, indem Sir K. Peel sogar die Stadt verlassen har und selbst Herr Shaw versicherte, daß, wenn die Minister darauf bestánden, jene Bill durchs Unterhaus zu treiben, er sei- nerseitrs kein Wort mehr. darüber verlieren würde. Es geht jebt das Gerücht, das Oberhaus würde nah Aner?tennung des Prinzips, auf welches die Englische Corporations- Reform-Bill sich gründet des Prinzips näml der Theilnahme der Haus: JZnh aber im Allgemeinen an der Wahl der Stadt-Beamten vie weiteren Verhandlungen über die Bill bis auf die nächste Sesson verschieben. Jn diesem Fall würde es natürlich dasselbe mit der Jrländischen Bill thun und si einzig auf die Kirchen- Vill beschränken, aus welcher es aber ohne Zweifel Alles, was auf die Aneignung irge1d eines Theiles der Kirchen-Einkünfre Bezug hat, ausscheiden würde. Jn deeser Form aber würde sie gewip das Unterhaus nicht anitechmen, und somit bliebe denn auch diese, die wichtigste Und dringendste aller politischen Fragen, unerledigr. Die Mimitter haben vor N gegen einen von denen, welche den G:seßze zum Troß ungestempelte Zeitungen herausgeven, mir ailer Strenge des Geselzes verfahren, welches gestern Abend, bei Gelegenheir der Ueberreichung einer Bittschrife von Seiten der Betheiligten, zu einigen interessanten Erörterungen von Seiten des Schaß - Ministers Anlaß gab. Deursche Leser werden sich wundern, wie eine Regierung zu gleicher Zett so schwach und so stark seyn könne. Der Eifer, auf jeder Seite sich dura) eine hinlängliche Regisiration von Wählern das Uebergewicht bei den nâchsten Wahßlen zu verschaffen, scheint Hohe und Jetedere zu den übertricwensten Ansprüchen und Eigenthums - Vercheilungen verlciter zu haven. Bis jeßt sind die Klagen vorzüglich gegen Liberale gerichtet, besonders die Familie Russell ; aber ich zweifle nicht, daz man auch Aehnliches von der anderen Seite erfahren wied, Die Frage i nur, ob die vevidirenden Advokaten diezel- ben gesemäßig finden werden, Gestern Abend trug Hr. Hume auf ein neus Comité über die Orangisten-Logen in Großbrira- nien und den Kolonicen án, aber einige Orangisten, weiche zuge- gen waren, seßten es durch, daß er den Vorschlag bis auf heute verschob. i

Niederlande.

Aus dem Haag, 12. August. Der König wird sich aus dem Hauptquartier nach Nord-Brabant begeben, um die dorti- gen Festungen in Augenschein zu nehmen. Von dort begiebt fich Se. Majestät nach dem Loo, wohin auch Jhre Majestätcn die Königin und Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prin-

“zessin Albrecht von Preußen am künftigen ‘Montag abreizen werden.

Belgien.

Brüssel, 12, August, Gestern begannen in der Repräsen- tanten -Kammer die Berathungen über den Geseb- Entwurf in Betreff des dssentlichen Unterrichts. i)

Die von der Repräsentanten - Kammer ernannte Kommission, um die Lage der General-Societät (vormaligen Bank) dem disent- lichen Schage gegenüber zu untersucyen, har ihre Arbeit beendigt, Sie trägt, wie cs heißt, darauf an, daß das zwischen der Gene- „ral-Socierät und dem frühern Finanz-Minijier, Herr Duvivier, abgeschlossene Abkommen annullirt werde. E

Schweden und Norwegen.

tocholm, 11. August. Am l6ten d. M., an welchem Taje Se: d dajestät der König die Reise nach den nôrdlichen Pro- vinzen und nach Norwegen antritt, wird sich Jhre Majestäc die Königin zum Besuche der Gräfinnen Brahe und de Geer nach Sabbestad únd Laufstad begeben. Von dort wird die Königin « ebénfalls nah Christiania reisen, wo sie am 2. September mit (Sr. Majestät dem Könige wicder zusammentreffen wird. e Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzes- ‘fin, so wie der Herzog Max von Leuchtenberg, werden morgen aus Strömstad hier erwartet.

Der Königl. Niedersändishe Gesandte am hiesigen Hofe, Varou œ1ombrugghe van Looringhe , der sih jeir einem Jaßre auf Urlaub befand, ist hier kürzlich wieder eingetroffen und hat am bren d, M. Ihren Majestäten seine Aufwartung gemacht.

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/ Man bemerk: in diesem Jahre mehr auéländische Reisende,

/ als gewöhnlih, in Schweden, was zum Theil wohl den ver-

mehrten Dataps{chisffahrts - Verbindungen beizumessen if. Ein hier anwesender Französischer Gelehrter, Herr Pierre Victor, Verfasser eines dem Könige von Schweden gewidmeten Trauer- spieles „Les Scandinaves“, ist damit beschäftigt, seine Forshun- gen über Altnordische Literatur in Druck herausgegeben,

Däânemar|.

Kopenhagen, 8. August, Eine kleine Schrift: „Für Hol-

stein, richt gegen Dänemark“/, hat hier einiges Aufsehen erregt. Die Kidbenhavnspof, die den Verfasser als eiten Verwandten der Freihecitund einenSchwaget des Aristokratiómus charakterisirt, erklärt sich tn dem Wesentlichen einig mit seinen Aeußerungen ; besonders was die in Anspruh genommene Deutsche Nationalität Holsteins be- trifft, so wie gegen die Wünsche einer Vereinigung desselben mit dem Königreiche, gebaut auf völlige Gleichheit und gemeinsames Wir- ken unter Anerkennung der beiderseitigen Verschiedenheit. Nur glaubt der Referent, Dänemark gegen die vorgeworfene Erobe- rungs!ust und die Sucht, Holstein zu danisiren, in Schuß neh- men zu müssen. Jn Ailer Gedächtniß, wird bemerkt, ruhe noch die Zeit, wo die Dänen als halbe Barbaren betrachtet worden, ihre Sprache als ein Pdbel-Jargon, ihr ‘Patriotiemus als ein beschränkter Provinzialismus, und zwar nicht bloß von Fremden, sondern von den Machthabern des Londes. Unverkennbar verdankten sie viel ausgezeichneten Deutschen, allein nichts destoweniger könne es ihnen eher vorgenmorfen werden, so lange eine so unnaturliche Bürde getragen, als solche endlich abgeworfen zu haben. Daß man, als die Dänen in Dänemark aus dem Staube sich endlich erhoben, im Freudenrausch zu weit gegangen, daß wirklich einige beschränkte Dänen sich gezetgt, die für die lange Unterdrückung sich rächen zu fötnen geglaubt, und nicht nur eines eben so gro- ßen, sondern wegen der beträchtlichen Verschiedenheit der Ver- hältnisse, eines noch größeren Unrechts sich schuldig gemacht hät- ten, urz, daß cs Leute gegeben habe, die zu ciner Zeit, als es nur dem sehr Kuezsichtigen verzeihlih gewejen zu glauben , daß, Deuticher scyn, gleichbedeutend sey mit: Iirhts seyn, gewähnt här- ten, man könne den Hossteinern Dänishe Sitten, Dänische Sprache aufdringen; dies alles sey eben jo bekannt als bekla- genswerth. Allein dieses Streben habe nie Anklang gefunden bei dem aufgeklärten Theile der Nation und jedenfalls seit lange aufgehört. Ieach kietnen und kurzen Schwingungen, durch die ewigen Gesetze aller Bewegung leichr erklärlich, wären die Sachen in ein rechtes L gekommen, und so schr man versichern könne, daß kein Däne von ciner Dänischen Su- prematie über Holstein tráume, so schr, sey es zu verwundern, daß ein aufgeklärter Holsteiner sich noch über einen Druck be- klage, der cin etwas anderer als ein {waer Gegtendruck gewe- sen und der geendet habe, sobald beide Parteien ihre natürliche Stellung erreicht hätten. Man müßte daher einen solchen Plan desavouiren, der un crims scyn würde et ce qui pire est une lanle; man behaupte, daß jolcher gar nicht exisiice. Man be- klage aufrichtig, daß einzelne Kleinigkeiten, die an sich nichts be- deutend, aber eben weil sie durchaus zwecklos wären, als doppelt unangenehm erschienen, wie z. B. die Ausfertigung der Bestal- lungen in Dänischer und der Verordnungen in beiden Sprachen, möglicherwetse einem solchen Mißverständnisse Nahrung geben könnten.

Kiel, 13. August. Das zur regelmäßigen Fahrt zwischen unserm Orte und den Dänischen Jnse!n bestimmte Dampfschiff ¡„Lôóven ‘/ kam gestern Abend um 12 Uhr nic einer bedeutenden Ünzahl Passagiere an, welche von den Dänischen Inseln aus eine Lusireise hierher unternommen hatten Am 20. Augusk wird es seine regelmäßigen Fahrten beginnen. Professor David aus Kopenhagen wird zu Ende dieses Monats hicr erwartet.

Deutschland.

Cuxhaven, 18. August. Der Sturm, der in der leßten Woche wüthete, hat in unserm Amte, in den Landen Wurj}ten, Hadeln und Kehdingen ungeheuren Schaden am Getraide, na- mentlich am Weizen angerichtet. Der Weizen stand schr {dn und verhieß eine sebr reiche Aerndte. Nun hat der Sturm diese schône Aussicht gänzlich vernichtet. Die Halme sind wie ausge- droschen, die Spißen stehen ganz kahl, jeibst die Fruchthúülfen find ausgeschlagen ; vieler Orten isk die Háâlfte, an anderen der 3te Theil, fast überall der 4te Theil des Ertrages auf den Boden zerstreut und- kann höchstens noch den Gänsen als Futter dienen. Die ältesten Leute erinnern sih solchen Windschadens nicht.

München, 6. Aug. (Hannov. Ztg.) Einen s{önen, wahrhaft angenehm überrashenden Anblick gewährt der Besuch der Allerheiligen- oder Hof-Kapelle. Schon längst wurde das Bedürfniß einer geräumigeren Kapelle für den allerhöchsten Hof gefühlt. Se. Maj., der Schöpfer jo vieler großartigen und herr- lichen Bauten, wollte auch eine dem neuen Restdenzbave ent- sprechende Kapelle, und so steht sie denn da heiter und würdig in allen Theilen und Verhältnissen, ein wahrhaft Königliches Werk im FJunern, Die Ausshmücckung des Platfonds mit Fresko-Malereien übertrugén Se. Majestät dem Pro- fessor Heinrich Heß, längst in der Kunstwelt mit Ruhm ge- nannt. Die Decke der Kirche ist durch zwei Kuppeln gleich- sam in zwei Theile getheilt. Es war nun die Aufgabe des Malers, diese und die Wände mit religidsen Bildern zu schmük- ken, damit das Auge, wohin ‘es sich nach Oben schauend richtete, einem Gegenstande, einer Darstellung und gleichsam einem Sym: bole scines Glaubens und seiner Beseligung begegnece und sich davòôn ergriffen, festgehalten und wirklich gehoben und gestärkt fühlte. Hier nun zeigte sih die Wahl und sinnige Anordnung des Künstlers, zunächst sowohl in Ausfüllung des großen Rau- mes der Kuppeln, als auch im Ausshmücken der Wände über den Fenstern, der Pfeiler und Bogen, weiche einen Theil der Kirche und cine Kuppel von der andern trennen und wieder ver- binden, mit größeren und kleineren Gruppen und einzelnen Bildern.

München, 15. August. Jn Kissingen ist am 9ten d. M. Se. Königl. Hoheit der Kurfürst von Hessen zum Gebrauch der dort.gen Bäder eingetroffen.

Man sagt, daß Dr. Wirth, der am 16. Februar 1836 seine Strafe im Züuchthause zu Kaiserslautern überstanden haben wird, nach Passau zur Erstehung einer in conlinnaciain früher über ihn verhängten Sirafe abgeliesert werden soll. /

Karlsruhe, 19, August. Jn der heutigen Sitßung der zweiten Kammer berichtete der Abgeordnete Rutschmann Namens der Budget-Kommission über. die Budget - Vorlage des Kriegs- Ministeriums für 1835 und 1836. Jm Verlaufe der Ae asita der ausgewotfenen Posten schlägt die Kommission beinahe durch- gehends und mit nur wenigen Änmerkungen deren Genehmigung vor; unter den Anträgen, die am Schlusse des Berichis gestellt sind, befindet sih einer auf Verminderung des Bundes - Kontin- gents durch Verwendung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs. Dem Abgeordneten von Vogel wurde hierauf die Verlesung fir

nes Kommissions-Berichts úber' den von: der ersten Kaiimex

rügekommenen Gesetz - Entwurf, die Bestreitung der Gemeinde; Bedürfrisse betreffend , erlassen, da er nichts als die Zusznmen, stellung der Véränderungs-BVorschläge der ersten Kammer mit dg nen der zweiten enthält, welche leßtere auf ihren ersten Abänderungey besteht. Sodann erstattete der Abg. Sander den Kommissions-Berich über den Geseß-: Entwurf, den Wafsfengebrauch der Zollbeamtey betreffend. Mit einigen Veränderungs-Vorschlägen , die sich e gewi

ser Bestimmungen desselben beziehen, beantragt die Kowinissigy h

niger auf Wesenheiten des Geselzes, als auf den Ausdru

die Annahme des Geseßes, von dem sie übrigens wünscht es so selten als môglich zur Anwendung kommen möge.

einer Uebersicht, welche hierauf Präsident Mittermaier ber dey Stand der Kammeë - Geschäfte Behufs einer dem Juteresse dg ständischen Verhandlunaen gemäßen Bestimmung der kommende, Tagesordnungen gab, beschloß die Kammer, auf den Botschlyz des Präsidenten, zur Begünstigung der Arbeiten _ der Budgets; Kommission, für morgen und übermorgen die dentlichen Sh

zungen auszuseßen.

Mannheim, 11, August. Se. Majestät der König y Württemberg nebst JJI. KK. HH. den Em Muti hier angekommy

und im Gasthof zum Pfälzerhof abgestiegen. Höch stdieseliy

und Sophie und dem Kronprinzen- sind heute

werden morgen Ihre Rückreise nah Stuttzart fortieben.

Frankfurt a. M., 19. August. (Nürnb. Korr.) 2. Mai v. J. war bekannilich ein Versuch zur Befreiung m4

“-

rerer Sefangenen gemacht worden, in Folge dessen sehr bet bende Ereignisse statthatten und seibst mehrere Personen geiddh wurden. Bei dem Komplotte zur Befreiung jener Gesange f waren nun auch mehrere hiestze Soloaten betheiligt und ge gen diese eine kciegsgerichtliche Untersuchung eingeleitet wow,

Dieje Untersuchung ist nun geschlossen und in der verw ifm Woche das ergangene Urtheil wider diese Soldaten Ö ffel in der Kaserne publizirt worden. Das ganze Linien - Batally

war zu diesem Zwecke ausgerückt, und sehr viele hiesige Ey wohner waren bei der Publication anwesend. Einer der Soldy ten, Namens Fischer, ift zurn Tode, zwei audere sind, der ein zu zehn-, der andere zu fünfjähriger ZUchthausstrafe veruttheilt, und andere mit geringerer Strafe belegt worden. Die [e6teren Strafen wurden sogleich in Vollzug gesecbt, den drei {wer Bu straften aber eröffnet, daß der Senat bei der * Wichtigkeit dei Falles hinsichtlich threr das Urtheil noch durch ein ziveites Kriegs: gericht revidiren lassen wolle. Die dret Verurtheilten ertlärten jevoi, wie sie nur zu sehr überzeugt wären, daß auch ein zwei: tes Kriegsgericht nach Jnhalt der Kriegs - Artikel nicht anders werve erkennen können, und daß sie daher lediglich ihre Zufludht zur Gnade des Senats nehuzten könnten. Wer möchte die groß Strafbarkeit dieser Soldaten verkennen, die, zum Schuge di dffentlichen Ordnung berufen, ihre Hände zu deren Umsturz by

ten, die mit Anlaß zu solchen furchtbaren Ereignissen waren ?

Frankfurt a. M., 14. August, Die von mehreren Dey \hen Blättern gegebene Nachricht, daß bereits am Donnersty 6. Aug. eine Sißung der Bundesversammlung stattgefunden hab, in welcher der Graf von Münch-Bellinghausen wieder den Vorsiß führte, war unbegründet. Diese hat vielmehr ers gestern stati

efunden und ist in derselben auch der neuernannte Königl. Preuß, Uundettags-Gesandte, General-Lieutenant von Schöler Ercellent, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte, eingeführe wordey

Oesterreich.

in Siebenbürgen am 29. September zusammentreten werde,

Der Kaiserl. Russische Botschafrer am hiesigen Hofe, Ball de Tatitschef, welcher vor einigen Tagen aus Marienbad zurüd kehrte, wo er mit dem Grafen Nesselrode conferirte, hat da vorgestrigen Diner beim Fürsten Metternich beigewohnt, E

heißt, er begebe sich nach Kalisch. : Ueber das Resultat der Bemühungen des Bischoss vo

Augsburg, Mitglieder für das neue Bayerische Benediktint

Stife in Oesterreich aufzufinden, theile der Oesterre ichisd Beobachter nachstehendes Privat-Schreiben mir: „Der Ht Bischof von Augsburg, Ritter Ignaz von Riegg, und dèr 9 Abr ‘des daselbst neu errichteten BDenediktiner-Stifres, Barn Huber, sind von ihrer Reise durch die Deutschen ‘Provi des Oesterreichischen Staates wieder in Augsburg ‘eingetrof welche Reise sie in der Absicht unternommen hatten, unm mk dem Wunsche Sr. Majestät des Königs von Bayern aus de hierländischen Stiften des Ordens Mätmner zu gewinnen, weld einstweilen die Lehr- Aemter an der dem Orden übergebenen b ceal- Anstalt in Augsburg versehen sollen. Der Zwecck. dis Bemühung is ihnen vollständig gelungen; über zwanzig il dige, wissenschaftlich gebildete, zum Theil ausgezeichnete W glieder der Oesterreichischen Stifte sind dem ehrenvollen 3 gefolgt. Wenn es einerseits den Vorstehern der Sth zur Ehre gereicht, daß sie, die Bestimmung ihres Ordens kennend und ihr getreu, zu jenem ausgezeichneten Zwecke so gezeichneten Bewerbern hülfreiche Hand boten, so macht es 1 dererseits dem Orden selbst Ehre, einmal daß er eine sol! Anzaÿl befähigter, gelehrter, Männer disponibel hatte, dann sich das Urtheil eines so hochgesinnten Deutschen Fürsten, 1 König Ludwig von Bayern is, der in der Wissenschaft 1 Kunst des Deutschen Volkes Epoche macht, vorzugsweise für! erklärt, und daß Männer von der Persönlichkeit, wie die S Bischofs und des Herrn Abtes ift, ihre Achtung vot di

eden und ihre Gesinnung über die Oesterreichischen Stifte dit eine solche Handlung, wie jene Reise war, ausgesprochen habt Wir haben sie Beide im Laufe des Mai als Gáste auch in B gesehen, wohin die Huld des höchstseligen und des jegregit" den Kaisers sie eingeladen hatte. Der Herr Bischof, der: dcm67sten Jahre dieser Reise unterzog, ein Mann, aufgeklärt,(006 t bildet, fein in Sitte, kräftig und entschteden im Handel(n, ein gau Charakter, ein Mann tm edelsten Sinne des Wortes, ein witd! Kirchenfürst; der Herr Abt aber, cinst Conventual in On der dann nach Aufhebung des Ordens in Bayern ihm nöd) Ehr machte und sich die Ahtung und Freundschaft der edelsten h milien gewann, nun nach dreißig Jahren zum ersten Obern df ben berufen, tiefdenfkend, gelehrt, voll stiller rus iger Würde, h Stürme des Lebens erprobt. Wofür sich Männer von dich! Charafteren interessiren, das muß etwas Edles und Ausgezt® netes scyn, so wie das Dekret König ‘Ludwigs, worin er G Orden wiederherstellt und stiftet, ein Zeugniß für denselben t hält, welches einer der hellglänzendsten Édelsteine in den m als tausendjährigen Annalen desjelben if, Möge das Vértrall des edelsten Fürsten vollkommen gerechtfertigt und jeine wel!

, Absichten völsiändig erreicht werden,//

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Schweiz.

ter enthalten nachstehendes Schreiben fen von Beroldingen, Königl. Württem- die auswärtigen cidgenössischen Zoll - Angelegen-

Bereits unter dem 21. März v. J Zürich bet dem K der auswärtigen Angelegen- welcher nicht nur für die reich Württember Es betrifft nämlich die des Grâänz-Verkehrs zwischen beiden r Jahrhunderte, früher ohne, später / zu beîderseitigem Vortheile in Diese Verhält- den Beitritt des Königreichs Deutschen Zoll - Verein , siatt, und in so vortheilhaf- , als die jenseitigen Unterhanen en Produkte, sowohl des Bodens als n freien Markt in der benachbarten freien und offenen Markt für P selbft nit in dem großen usezen in dem F hetlweise wentgstens noch rirag zwischen der Schweizerischen reich Württemberg , ratifizirt un- geschlossen worden waz, is ih- ische Eidgenossenschaft fteht in Absichten der Kbnigl. tet ihres Anschlusses eine den eingetretenen aßte neue Uebereinkunft über den H ondeln und abzuschließen, Produkte des Bodens tigt würden, welche den g chen könnte, wobei die Eid- éckdienlichen Sicherheits-Mafßre lassen wird. Es fann der tiefen E rttembergischen Staats-Miniflers, rafen v. Be- ‘oen, daß gegenseitia ungeregelte und von etner Grundlage cntöldßte Verhälinisse in Handel und ¡thellig auf Staaten zurückwirken müßiten, und ner solhen Genundlage dfe Schr gegen cinen unv

Schweizer Blät s Vororts den Gra gishen Staats - Mini Stuttgart, in Betreff der

„Bert, 23. Fultrt 1835, ache der damalige eidgendssische Vorort garttembergischen Staats-Ministerium and zur Sprache, uh für das König Jateresse seyn muß. atidels und

ngelegenhei-

iten einen Gegenst Sw, sondern a zaztritdem 'ochitem gthältnisse des H | Élaatent, welche während viele eh Handels - Verträge jcis sehr lebhaftem Maße stattge ne, wenn auch gurttemberg zu

i funden haben. beschränkt durch’ dem großen

¡erin Maße für die Kdni jur den Absaß ihcer ergi der Fndusirte, eiten ganz o efunden haben , eine che sle sons wohl nir der Deutschen Vereins-Staat D en. Die Dauer, fúr welche der thet in Kraft beftehende Handels - Ve Eidgenossenschaft und dem König tem 16, Fan. und #4. Febr. rem Ende nahe, und die Schwelzer ‘“zutrauensvollen Erwar v ttembergischen Staats Van die Deutsche Zoll-Union, mit der Schweiz betten limständen angep id den Grânz

gli Staaten

tung, es liege tin den Regterung, ungeach

: Verkehr zu untech eet Verivag, ta welchem die wesentlichste 0 Dewecbflelßes auf eine Weise berü sicneren Verkehr mit denselben möglich ma (enosensc@aft gern alle zw Defraudatlotren eintreten Exc. des Köntgzl. i0ld:tigen, nicht entg hertragsgcnzäßeti

Verfehr sehx naci daß der Abvgang c fall seen Tônnte, Yttiv- Handel Württembergs Maßre \ch nur ungern hingdbe, die tenscitigen Staaten einwir nit eintreten müssen, und

nisse festzuseßen, wünscht di brechen:n, allein seit allzu [ lungen für Regulirung der en ohne weiteren Aufschub wieder ofen, daß keine fremdartigen Urs diese Wiederanênüpfung derselhen er ten Fm Gegentheil, und in E tiglichen Minisleriums vom 29. scherungen, nährt die Eidgenoss (4 werden die Kdni nd von Bayern

Prereins zur Feftse

g eiz leicht in den erhältnißmäkigen überwiegenden geln zu ergreijen, zu-welchen sie ledenfalls sebr drückend auf er, Damit solche Maßregeln um gegenseitig entsprechende Vertäit- e CSidgenossen‘chaft die noch nie abge- ger Zeit unterdrochenen Unterhand- gen kommerziellen Beziehun- Ste darf billig achen mehr obwalten, welche „erschweren oder ausschieben könn- innerung der in der Note des Kd- j ausgesprochenen Zu- it die unbezweifelte Hoffnung, gen von Württemberg n des Deutschen Zoll- Ansäße verwenden, welche der indem die Vortheile derselben mberg und Bayern selb, als ei hingegen von allen Vereinsstaaten bter Handels=- Verhältnisse mit der 5n der Zuversicht einer solchen gefäl= eríauben sich Schultheiß und naligem etdgenössischem Vor= daß es dem Königl. Würt- e auswärtigen Angelegen- gnete Erdffnungen über Zeit und zu machen, damit auch Bevollmächtigten fiatt- Württembergische Staats- mit der Königl. Bayerischen enigen des Großherzogthums leßteren an den Deutschen dlungen pflegen werde, ha- es eidgenössischen Vorortes chen Ersuchen durch die r Schweiz an das Köni ef, und sehen mit Verlangen bal ngen entgegen. Uebrigens benußen 2c. rn, als cidgenössischer

Württembergischen Staats- endermaßen : Präsidenten de

und welche ken müßte

antzuknüpfen.

Upril v. F,

glichen Staats - 9 ich bet den übrigen Staate zung billiger Zoll estanden werden möchten, den Königreichen Württe WwSchwe!z zu gut kämen, dieerster il meisten die Nachtheile getrú Edtociz empftnden würden. len ‘und thätigen Verwend Staatsrath der Republik Bern, ot, den angelegenen Wunsch ausdrückc Wien, 8. August. Es is nun entschieden, daß der Erz) tembergischen Staats - Ministerium zog Ferdinand von Efte seine Rückreise nach Siebenbürgen zu Ende dieses Monats antritt. Man glaubt, daß der Landi

heiten gefallen mdge, ret bald geci Ort einer diesfälligen Unterh Aufschub die Ernennung von daß das Königl. m Einverständniß Staats - Regierung, so wie mit derj Baden, im Falle des Anschlusses diese Zoll-Verein, die angetragenen Unterhan en sich Schultheiß und“ Staatsrath d unter dem heutigen Tage mit dem nä! Vermittelung des Königl. Residenten in de Bayerische Ministerium gewend qw und befriedigenden Erò fffnu Milthetß und Staatsrath de (Folgen die Unterschriften.) Die darauf von dem Königlich Minister ertheilte Antwort lautet folg „Sr. Excellenz dem Herrn ts der hohen Schweizerischen E

23flen v. M., w9- räsidenten des dirigirenden ossenschaft beehrt worden is, en Handels - Verhältnisse der en zum Deutschen Zoll-Verein ag festgestellt und zu diesem In der Vor- Absicht haben dürfte, nach g bestehenden Han- Vereine eine vertragsmäßige haben die an die Schwetz angrän- bei den jüngsten Verhandlungen roßherzogthums Baden zum Zoll- rache bringen lassen, und es sind ürttemberg, Bayern und Baden Vereins hierúber in Unterhand- einzugehen, sondern es wurden dungen getroffen, welche der nen. Da hiernach an den dies- n Regierungen gemein- die Eréffnung derselben r Beitritt des Geoßber furzer Zeit erfolgen wir rnzwischen en Note gemachte inisterium in

andlung ihnen hierorts chne finden kann, Ueberzeugt, Minifterium nur

r Republik Be

kenden Voror senshaft in B

,_/Der Unterzeichnete hat aus der Note vom cellenz dem Herrn P chweizerischen Eidgen daß die künfti ossenschaft mit

mit cxr von Sr. Ex Vororts der hohen S den Wunsch ersehen Sthwetzerischen Eidgen bethbundenen Staaten“ durch einen Ver andlungen erdffnet werd daß die Eidgenossenschaft die siehenden Ablaufe des mit Vertrags, mit dem D Handels-Verbindung zu er ereititen Regierungen ber den Beitritt des G n Gegenstand zur Sp Megicrungen von W eden, im Namen des genossenschaft iändnisse Verabre vährt werden kön lungen die drei genannte nepmen haven, so fann sdann ftattfinden, wenn de den, welcher voraussichtlich in wird entschieden seyn. jenseitigen - Bayerischen iem er sich weitere Acuferung über behält, benutzt er indessen nit den 1. Juli 1835. det auswärtigen Angelegenh Bern, 9. August. gen Tagsakungs - Si dés Standes, Waadt : tischen Wirren mitgenommen. larus zu Leibe, aus seiner Verlegen welche die n ließ sich dadur rus habe fein Necht n auszuwerfen,

Zwecke Unterh en möchten. Württember eutschen Zoli-

„enden zollv N Berlin ú Vereine dies nicht nur die

“ermächtigt wo lungen mit dee Eid tuch über die Zuge Fidgenossenschaft gei “filligen Unterhand hajtlich Theil zu

d, detini- i der Unterzeichnete üver Eröffnung mit dem Communtcation getreten und genden Gegenstand q n Anlafi 2c. Stutt- | Wörttembergische Minister (8Sig.) Graf v. Beroldingen.“ (Baseler Zeitung.) Jn der gestri- ßung wurde der Vorort durch den Erklärung und Ber mit dem Auslande abzug Am hibigsté die ihm den Vorwurf machte, heit mit dem Auslande einzig d

den vorlie Vergnügen diese Der Königl.

icht Úber die diplomá- eben, ziemlich scharf n ging ihm die de e O von er habe sich urch Schritte ganze Eidgenossenschaft demüthigen. ch nicht irre machen und erklärte kurz, Gla- , sich zum Richter des souverainen Standes und daß demüthigende Schritte geschehen,

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sey eine Unwahrheit. Auch das in den Mittheilungen des Vor- orts über diese Angelegenheiten vermißte Aktenstúck, das vielfäl- tig in den öffentlichen Blättern besprochen wurde, und welches der Staats - Schreiber, Herr von Gonzenbach , dem Herrn von Bombelles entgegenbrachte, kam zum Vorschein; aber man wurde sonderbar enttäuscht, als man in demselben nichts als ein Reci- pisse der Post - Kreditive entdeckte. Die ganze Angelegenheit wurde durch die Tagesordnung beseitigt.

In der öffentlichen Si6ung der Tagsaßung am 4. August wurde beschlossen, dem Kanton Schwyz zur Abtragung des von ihm noch zu bezahlenden Viertheils von den Occupationékosten zehnjährige Zahlungsfristen zu bewilligen. Ferner wurde be- \chlossen, die Angelegenheiten des Kantons Basel als erledigt an- zusehen und die Akten in das eidgenössische Archiv niederzulegen. In der Sißung vom 5. erhielt das neuere Konkordat über die Heimathlosen nur schwachen und zudem bedingten Zutritt und wurde für aufgelö erklärt und aus dem Abschiede gestrichen.

F nl &n.d.

Berlin, 17, August. Man schreibt aus St. Wendel Unterm ten d. M.: „Der Geburtstag Sr. Majestät des Kö- nias wurde hier im Hauptorte des neuerworbenen vormaligen Fürstenthums Lichtenberg auf Anordnung der städtischen Behörde in würdiger Weise und unter untrüglichen Zeichen treuer Erge- benheit gefeiert. Cine wahrhaft nationale Bedeutung gewann das Fest durch die Theilnahine des Offizier - Corps des (Saar- luois\hen) Landwehr - Bataillons, welches mit den Bewohnern der neuen Kreisstadt auf deren Einladung zur gemeinsamen Feier sich vereinigt hatte; so bot dieselbe zugleich ein Bild der Ver- brüderung des neuen mit den ältern Kreisen und der Befreun- dung mit dem trefflichen Wehr-Jnstitute der Monarchie dar. Am Vorabend wurde das Fest durch Geschüs und Glockenge-

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láute angekündigt, und am Morgen bei Tages- Anbruch auf die- selbe Weise, so wie dur eine vor dem landräthlichen Gebäude dargebrachte, mit patriotischen Gesängen der Schüler abwechjelnde Serenade eröffnet. Eine vom Stadtrath veranstaltete Geldaus- theilung an die Armen licß auch diese an dem allgemeinen Feste fcohen Antheil nehmen. Hierauf begaben sich die sämmtlichen Köutglichen und städtischen Beamten in geordnetem Zuge zur Kirche und wohnten dem feierlichen Hochamte bei. Nachher ver- einizte sich Alles mit den theilweise aus bedeutender Ferne her-, gekommenen Gästen zu einem fröblichen Mittagsmaßle in einem festlich geshmückten Saale, in welhem dem Bildnisse Sr. Ma- jestät gegenüber das eiserne Kreuz in Eichenlaubzewinden prangte, und Abends fand der in einem größern Lokale veranstaltete Ball nicht geringere Theilnahme. „Gott erhalte den S§ônig!“ war die dort angebrachte , hell erleuchtete Inschrift, und stand in Al- ler Herzen geschrieben. Auch zu Baumßholder, dem zwei- ten Hauptorte des Kreises, wurde das Fest in ähnlicher Art und mit den nämlichen Gesühlen der Verehrung und Ergebenheit ge- gen den erhabenen Monarchen begangen.“

Der Herzogl. Nassauische Regierungs - Direktor Herr Magdeburg ist aus Wiesbaden und der Divisions - General ‘der Vereinigten Staaten von Mexiko, Herr Bustamente, aus Paris hier eingetroffen.

Aus Stolpe in Pommern geht uns nachstehènde Mit- theilung zu: „Der Landschafts - Syndikus des hiesigen Departe- ments, Justiz-Rath Strôlow , beging heut sein funfzigjähriges Dienst- Jubiläum, Dem Jubilar wurde die große Freude zu Theil, die durch sein thätiges Wirken in diesem langjährigen Zeit- raume treu geleisteten Dienste dur die ihîn bei dieser Gelegen- heit übergebene Decoration des idm Allerhöch verliehenen No- then Adler-Ordens 4ter Klasse, durch die Glückwünschungs-Schrei- ben des hohen Ministeriums des Jnnern, der Königl. Pommer- schen General -Landschafts- Direction und des Königl. Ober- Lan- desgerihts zu Köslin höchst ehrenvoll ausgesprochen und aner- kannt zu sehen. Besonders ergreifend für ißn war außerdem der allein zur Feier dieses Tages erfolgte Zusammentritt des hiesigen landschaftlichen Departements-Kollegiunis, die freiwillige Versamm- lung eines großen Theiles der Stände des Departements zu dem- sélben und dic hierdurch und durch deren gemeinschaftliche und der landschaftlichen Beamten Glückwünsche ihm bewiesene unge- theilte aufrichtige Achtung. Zum Andenken diesen Tag wurde dem Jubilar von den Ständen des Departements ein mit den Emblemen der Pommerschen Landschaft verzierter geschmackvo!l gearbeiteter silberner Pokal und von den hiesigen landschaftlichen Beamten eine {dne Porzellan - Vase übergeben. Ein von den Ständen dem Jubilar zu Ehren gegebenes Festmahl, der hier- bei zunächst mit reger Begeisterung ausgedrachte Toast auf das Wohl unseres hochverehrten Landesvaters und die hierauf aus- gebrachte Gesundheit des Jubilars bescch{ossen die Feier des Tages.‘

Die wesentlichsten Erfolge der Kirchen- und Schul-Ver- waltung im Regierungs-Bezirk Posen stellen sich für das Jahr 1834 folgendermaßen dar: Jn der Stadt Jarocin , Pleschener Kreises, wurde ein cevangelisches Kirchen - System gegründet. Se. Majeskät der König bewilligten zum Gehalt des Préèdigers und zur Entschädigung benachbarter Parochieen einen Zuschuß von 371 Rehlr. jährlich. Die Gemeinde hält ihre gottesdien{t- lichen Versammlungen in einem Saale des dem Dominium ge- hörigen und von demselben dazu eingeräumten Rathhauses. An Kirchen- und Pfarrbauten waren 280 katholische und 44 evangelische in der Bearbeitung, und es wurden 10 evangelische und 33 katholische vollendet. Die Schwierigkeit, ausführbare Bau- Anschläge zu erhalten, veranlaßr durch die verhältnißmäßig zu geringe Zahl der im Departement arbeitenden Bau-Techniker, der oftmals über die Verbindlichkeit zur Aufbringung der Bau- kosten zwischen dem Patron und den Eingepfarrten und andern Betheiligten entstehende Streit und die Nöthtwendiakeit der vor- gängigen Erledigung desselben durch cin von der Regierung fest- zuseßendes Jnterimistikum, endlich die Rücksicht auf die Leistungs- fähigkeit der Eingepfarrten, die es oft nothwendig macht, die Beiträge allmälig in billigen Raten und mehreren Terminen ein- zuziehen, erklärt die verhältnißmäßig kleine Zahl der Bau-Vollen- dungen. Unterstüßungen aus Königl. Fonds erhielten 8 Geist- liche und eine Prediger - Wittwe, im Gesammt - Betrage von 999 Rthlr. Persönliche Zulagen empfingen 3 Prediger, im Ge- sammt-Betrage von 260 Rthlr. , und für besondern Eifer in der Förderung des Schulwesens wurden 13 Dekanen 451 Kthlr. als Gratification angewiesen. Vermächtnisse und Geschente wur- den bestätigt: a) an evangelische Kirchen 4, im Gesammt-Betrage von 130 Rehlr. ; b) an kacholische Kirchen 11, im Gesanmunt-Betrage von 3471 Rthlr.; c) an Schulen und geijiliche Stiftungen 7, im Gesammt - Betrage von 2792 Rthlr. An Kirchen- und Haus - Kollekten kamen 1789 Rthlr. auf. Die evangelische Prediger - Wittwen - Kasse, die gegenwärtig 21 Mitglieder zählt, vertheilte 497 Rthlr. an Pensionen unter 17 Wittwen, und ver- mehrte ihr, gegenwärtig 9092 Rthlr. betragendes Kapital um

153 Rehlr. 4 Wittwen von Unitäts- Predigern erhielten aus

dem dazu besonders bestimmten etatsmäßigen Fonds 354 Rthly,

nchs- und 9 Nonnen - Klöstern, die bei der der Provinz sich im Regierungs-Bezirke bes 25 aufgehoben ‘und b bestehen noch. Neue waren in der Bearbeitung 222; vollendet wu Schulhäuser wurden theils gebaut, kung erworben 78. Dieses geringen Leistungsfähigkeit tende Hülfe möglich, der Provinz landesvát 4 Jahren 1831 bis 1 neue Schulhäuser ents waltung mit dem Jahr 1834 einen Schlusse des schen Schule1 tretende neue kat Kreise Meserib, und den Hülfs-Seminarien sehr fühlbaren M Die Frequenz der keit und thätige E

Von den 31 Ms Wieder-Besißznahme fanden, sind bereits storben, und 15

echungsweise ausge- chul - Einrichtungen rden 48. Neue theils durch Kauf oder Schen- sehr namhafte Resultat wurde bei der der Einsassen nur durch die bedeu- die des Königs Majestät dem Schulwesen lich zu bewilligen geruht haben. Jn den 834 sind im Posener Reg. Bezirk 191 anden. Noch immer kämpft die Ver- Mangel tüchtiger Lehrer ; indeß verschaffte das Lehrern; dennoch waren am llen, mehrentheils an fatholi- Das in diesem Jahre in Wirksamkeit holische Schullehrer - Seminar zu Paradies, im wird, neben dem {on vorhandenen in Posen zu Fraustadt, Rawic angel tüchtiger Lehrer allmá Schüler hat gegen früher durch die Wachsam- inwirkung der Orts- und Kreis-Behörden, na- mentlih durch die Anwendung der Schulversäumniß - Strafen, sehr gewonnen. Dies gilt auch von den jüdischen Schulen und ist hier noch hèerauszuheben, daß im vorigen Jahre 1425 júdische Kinder, im Jahre 1833 dagegen nar 1011 dîe christlichen Schu- len besuchten. Verbesserungen des Schulwesens wurden bewirkt : heilung von 2500 Rthlrn. Gehalts - Zuschüsse un- Schullehrer, aus dem Fonds von 21,000 Majestät der Provinz auf 10 Jahre b) durch 772 Mor-

Zuwachs von 73 Jahres 114 Lehrerste 1, vakant.

und Zirke, dem ig abhelfen.

a) Durchch Vert ter 73 dúrftig dotirte Rthlrn., welche des K landesväterlich zu bewilligen - gen 90 (] Ruthen Land, für §8 Schulen bei Gelegenheit der

egulirung der gutsherrlichen und bäuerlihen Verhältnisse aus- gewiesen. Seit Emanirung des darüber am 8. April 1823 er- gangenen Geseßes sind durch die Einwirkung der Regulirungs- Behörden überhaupt 587 Schulen mit #58111. Morgen Land und 330, Rthlr. Renten ausgestattet worden; c) durch Lese- Vereine unter den Lehrern, als bewährte Mittel, diese in ihrer pädagogischen Bildung weiter zu führen, den todten Mechanis- mus aus dem Unterricht zu entfernen und méhr geistiges Leben Solcher Vereine, unter der Leitung umsichtiger, mit Eifer für das Schulwesen erfüllter Geistiichen oder höherer Schul-Beamten entstanden im vorigen Jahre 9 mit 148 Mitgliedern; d) dürch Einführung einer besseren Aufsicht úber die Landschul - Kassen, welcher “es zu verdanken ist, daß die Lehrer gegenwärtig regelmäßiger, wie fcüher, ihre Gehälter be- ziehen, daß den Schulen das, was ihnen von den Gemeinden gebührt, zu Theil wird und die Ersparnisse zur Anschaffung von Lernmitteln verwendet oder zinsbar als Kapital angelegt werden, e) durch. Vertheilung von 5876 Schulbüchern, angeschafft für 1000 Rthlr. aus Schul - Versäumniß - Strafgeldern, unter die ärmsten Kinder, deren Aeltern oder Pfleger ihnen die erforderli: chen Lernmittel zu beschaffen unvermögend sind. Mit Hinzurech- nung der im Jahre 1833 angeschassten 11,287 Bücher sind nun- mehr deren überhaupt 17,163 vertheilt worden; ) durch Auf- hebung der Neujahrs- und Grün-Donnerstags-Umgänge, welche dem Unterrichte mehrere Tage entzogen und auf das sittliche Le- ben der Lehrer leicht nachtheilig einwirkten. durch Gehalts-Zuschüsse, entschädigt.

geruht haben;

in die Lehrer zu bringen.

Die Lehrer wurden welche die Gemeinden ihnen bewilligten, gs- Schulen wurden an 754- Orten ges halten, im Jahre 1833 nur an 573, Diese Schulen wurden mehr oder minder regelmäßig besucht von 5066 Knaben und 4645 Mädchen bis zum 14ten Lebensjahre , 16,266 Jungfrauen älter als 14 45,617 Personen.

34,387 dergleichen zum Unterricht der weiblichen Jugend zur Gewöhnung an Fleiß und Arbeitsamkeit w ren Orten errichtet und Eben so macht der Fortschritte. FJhn empfingen überhaupt 4 vollständig darin ausgebildet geben d Die Schullehrer-Wittwen-Ka den ist, hat ihr aus Allerhöchster pital von zählte am Schlusse

19,640 Jáänglingen und Jahre, zusammen also von s Jahres 1833 wiesen nur Industrie - Schulen Hand - Arbeiten, urden an mehre- wirken bereits mit glüklichem Er Unterricht in der

Die Listen de

Obstbaumzücht gute 729 Schüler, und als ie Listen 970 Schüler an. Jahre 1831 entstan- Bewilligung herrúhrendes Ka- 957 Nthlr. erhöht. ditglieder und un- Regierungs - Bezirk chulen und zwar 484 ta- 18 gemischte und 40 jüdische. 79 in Städten, und 8

se, welche im

bereits. auf des vorigen Jahres 94 N terstüßt 2 Wittwen und 1 Waise. Jm Posen sînd gégenwärtig gerade 1000 S tholische, 258 evangelische, 2 ihnen befinden fihch 1 Die christlichen Stadt-Schulen, deren 1 men ein Einkommen von 36,588 Durchschnitt“ eine Schule 263 Rthlr. Durchschnitts-Summe 1864 Rthlr. besserung von 762 Rthlr. Sladt- Schulen haben ein Einkommen von 10 Rthlr. ; im Jahre 1831 nur infommen der Land - Schulen betrá 39,093 Rthlr.; b) in Naturalien nach Domainen-Ta

Es kostet also im Durchschnit die Nußung des Landes,

21 auf dem Lande. 39 sind, beziehen zusam- es kostet also im Ím Jahre 1831 war die z es ist aljo seitdem eine Ver- Die 40 júdischen ,353 Rthlr. oder 115. Rthlr.

gewonnen worden.

durchschnittlich jede 259 Das Gesammt-E rpreisen un- t jede Land: mit welchem sie

gefähr 34,000 Rthlr. Schule 84 Rthlr., ausgestattet ist, ungerechnet.

Pad dea Per EA Ee A E E I E E P DL G L E D

Kunst-Nachricht

Die berühmte und ihres Ru des Herrn Durand zu Paris, Besizers dem gewöhnlichen Sch entgegen; ein Verzeichniß derselben kanntmachung wird angefertigt, un zelnen Gegenstände ist für den Febru Der ausgedehnte,

fes würdige Antiken- geht nun nach de ickjal von

Sammlung m Tode des Privatsammlungen zum Behuf öffentlicher Be- d dié Versteigerung der ein- ar nächsten Jahres anberaumt. ch die in Jtalien uvermehrte Vorrat nswürdig ; an Griechischen und an antifem Goidshmuck

ischen Kunst- Aegyptischen réenswerthen ausgestellren die schönste Papyrus 168 Pfd. rucktes Verzeichniß g mit mehr als fast zwei Drittheile der Museum angekauft.

| auserlesene und dur ten Ankäufe des lezten Winters ne Sammlung ist in der That bewundcr Vasenbildern Etruskischer Abkunfc ist kein Museum reicher ausgestattet.

Für den gegenwärtigen Stand de

s antiquar andels gewährte neulih die

Versteigerung der des Hrn. Salt in London einen beme gig wurden die zum Kauf vorzugsweise die kleineren ; dnste htieroglyphische se durch ein. ged

ssterthümer Maßstab. Fast durchgän Gegensiände gut bezahlr, Mumie galt 320, der ch{ Jin Ganzen soll die auch auewärts bekannt gewordene S 7000 Pfd. Sterl. bezahlt worden seyn ; Sammlung wurden für das Britische

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