1836 / 17 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der revolutionaire Zusiand Spaniens vielleicht revolutionaire Auswege nôthig machen werde. Wenn dies in der That die Lage Spaniens is, warum is denn den Herren Mendizabal, Galiano und Arguelles so \chr daran gelegen, die unsculdige Jsabella 11. beizubehalten/ Wenn man auf revolutionaire Weise zu Werke gehen will, so muß man sih nicht auf den Stufen eines Thrones niederlassen. Dies ist die Jr.konsequetz, de wir dein Herrn Mendizabal und seinen Freunden vorwel- fcn, und die uns auf unwiderrufiche Weise von ihnen enn Die in Oñate erscheinende amtliche Zeitung des Don Car- los vom 1. Januar enthált foigenden Arrikel: Wittwe des ehemaligen General - Capitains der Königlichen Kr-

worden; sie hat die wohlwollendste und liebreich!?e Aufnahme ge funden. Die von ausmwártigen Blättern verbreiteten Gerúcte úber angeblice Hindernisse, die man jener Audienz in den Weg gelegt habe, sind durhweg ungegründer.““ Ihn eben dicfem Blatte bifiadet sich das Bulletin der Operationen vor Gucta- riz. Den neuesten Nachrichten aus Bayonne zufolge, hatten ich am Zten von Guetaria nach Lequeytio begeben. Man schließt daraus, daÿ es die Absicht des Don Carlos sey, sich gleichzeitig dieser Stadr und St. Sebastians zu bemächtigens wodurch er Herr dicses gan; zen Theils der Küse werdeu würde.

Großbritanien und Jrland.

London, 9. Jan Se. Majestät der König haben deim Heren William Charles Ellis die Ritterwürde verlichen.

Der zum Britischen Gesandten bei der Argentinischen Re- publik ernaunte Herr Mandeville wird in diesen Tagen auf sei nen Posen abgehen.

Der Dubliner Korrespondent der Times schreibt diesem Blatte unterm öten d.: „Es geht heute Abend hier das Ge- rúcht, daß Lord Mularave in Begriff stehe, von seinem Posten als Lord-Lieutenant oon Jrland abzutreten, Und daß der Mar- quis Wellesley sein Nacyfolger scyn werde. Als Grund für diese Veränderung in der Verwaltung Zrland® wird angegeben, daß an einem schr hohen Ort der Wunch ausgesprochen worden se», den edlen Marquis wieder in den Posten einzuseßen, den er vor der Entíassuug des Melbourneschen Ministeriums im Novembce einnaßm. Cs wird hinzugefügt, Lerd Mulgrave solle fr den Verlust seiner Lord - L'eutenants - Stelle durch eine sehr einträglihe Ernennung entschädigt werden. Jch für mein Theil halte dies Gerücht für ungearündet, obgleich cs hier an mehreren Orten Glauben findet, Die ministerielle Par- tei môchte wohl in Niemanden einen jo hü:sreichen Diener fin- den, wie es Lord Mulgrave bier für sie ist. Herr O'Conneli is dem hiesigen Regifirirungt-Reform Verein, der am löten d. zum erstenmal zusammenkommen soll, beigetreten. vainmiung wied er jedoch nicht beiwodnen. Man neunt Lord

Clenients, den Sohu des Grafen von Leitrim, als dea muthmaß- lichen Präsidenten. Lord Duncannon crkcankte gestern hier p1ößz- lich, als ex eben nach London abreisen wollte, doc dbesindec ev fîch heute wieder besser und denkt morgen reisen zu kônnen. Der zweite Tribut: Sonntag für O'Connell ist auf dén 31. Januar festgeseztr. Es soll dann in denjenigen Distrikten gesammelt werden, wo O'Connell's Freunde noch nichts gegeben haben.“ Die Frage über die Munizipal. Reform der Hauptstadt Lon- j don, die bekanntlich in die in der lilzten Session angenommene Bill noch nicht mit eingescz;iossen war, wird nun auch von vie- ien Seiten her sehr lethaft in Anregung gebracht. i In Westminster waren vocgestern an den Ecken Zettel be- ! sestigr, die den Entschiuß des Herrn Kennedy, srüheren Mitglie- | kes für Tiverton, anzeigten, ber der nächsten Parlaments - Wahl i Westminster in Opposition gegen Sir Francis Burdetr als Faneditat auftreten zu woilen.

Zor bekannte Jrländische Radikale, Feargus O'Connor, den die radifale Vartei auégesendet hat, um im ganzen Reiche solche Vereine zu stijten, ist in diesen Tagen zu Manchester augekom- men, wo er, auf einem Karren stehend, an eine groÿe Zahi Volks aus den niedrigsten Klassen eine Rede hielt, in welcher er ihr die Nothwendigkelt, einjährige ‘Parlamente zu Stande zu bringen und allen Einwohnern, ohne allen Uuitcrschied, das Wahlrecht zu ertheilen, sehr eindringend vorstellte.

Der Standard meldete, einer der Kabinets-Minister habe an einen Whig geschrieben: „Wenn Sie die gegenwärtige Ad- mínistration aufrecht erhalten zu sehen wünschen, so werden Sie am 4. Februar im ‘Parlamente auf Ihrem Plaße sepn, wünschen | Sie aber Peel zum Premier - Minisïer, so können Ste bis zum j »ten warren.“/ Die Morning Chronicle erklärt dies sür eine Erdichtung,- für Fabrik: Arbeit. Die Tories, sagt fie, hätten sich seit einiger Zeit auf das Erdichten geld, sie hâtten cin regusai- res Corps Lügner in ihrem Dienste, das wahrscheinlich auf Ko- sten des Karlton-Kiubs erhaiten würde.

Die Kommissarien des Schalzes haben angeküudigt, taß von dem Ueberschuß der Staats-Einnahme zwischen dem 10. Öktobir 183% und demselben Tage 1835, der 1,541,904 Pfund Sterling betragen, der vierte Theil, nämlich 385,476 Pfd. , so wie 3241 Pfund von dea Zinsen von Schenkungen und Vermächtnissen, zum Einkaufe von Staats: Papieren verwendet werden sollen.

Die am dten d. hier in der Aegyptischen Halle im Mansion- House unter dem Vorsitze des Lord-Mayor stattgefundene Ver- fammlung, zur UnterstÜßung der Expedition des Capitains Roß nach den arktischen Regionen, war nur spärlich besucht, und man wundert sich sehr, daß keiner von den Repräsentanten der City, keiner von den Revräsentanten der Hauptstadt-Distrikie, auch kei- ner von den Shereffs gegenwärtig war.

Der Englische Unterthan, ein Maltheser, dessen Mord der von Smyrna gekommene Amerikanische Schisfs.Capicain Harvey in Lissabon verübt haben sol!, war dessen Schifsskoch. Es heißt, er hade ihm zuerst den unteren Kinnladen weggescchossen, und ihn dann ohne Nahrung und Hülfe in den Schifss8raum eingesperrt, wo ¿r starb. , j

Der Globe versichert, daß das Herausgreifen von zehn Chapelgortis, um sie, 0c Underen zum Schrecken, erschießen zu lasse, großen Unwillen gegen den General Espariero unter den Spanischen und unter den fremden Hülfs - Truppen erregt habe, , und \ühet in dieser Beziehung noch folgenden Beiicht eines Kor- réspondenten an: „Eines dieser Schlachtopfer war ein geflúchte- ter Französischer Edelmann. Als das Loos ihn getroffen hatte, warf er mit der charaktecistischen Letdenschafilichkeit seiner Nation seine Mühe in die Luft, erklärte cch fär unschuldig an der That, für welche er leiden solle, und nachdem er denen, unter welchen er gebient, gejagt hatte, daß er als Freiwilliger in den Spani- (chen Dienst getreten sey und noch keine Peseta für seine Dienste von der Spanischen Regierung erÿalten habe, zeigte er sich fer- fi, der Lod, der seiner wartete, zu seiden. Zwei andere waren Portugiesen, wovon der eine ein Weib und vicr Kinder hinter- laffen Hat.“

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1 R E Do E H BeW S: A R t L Lr E T A

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vorgesteit, dem Morning Herald zufolge, in

Gestern it die |

Der ersten Ver- |

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meen, Don Thomas Zumalacarreguy, Sr. Majestät vorgestellt |

Abends 3 Karlistische Bataillone mit 2 Kanonen ;

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der City, daß eine: Anleiße von 2 Millionen fúr Don Carlos abgeschlossen sey, und zwar zu 40 Pfo. für jedes 100 Bfd. 5proc. Obligationen. Die Kontrahenten sollten nur 6 pCt. voorgeschof- sen und den Rest zurückbehalten haben, bis Don Carlos einige tüchtige Fortschritte gemacht haben würde.

Laut Zeitungen von Prinz -Eduards- Jnsel vom 2.

| Dezember war am Tage vorher der dortige Gouverneur, Sir

W, Youna, mit Tede abaegangen.

Aus New-York sind Zeitungen vom 22sten v. M. hier eingegangen, die von einem schrecklichen Unglück melden, welches am 16. Dezember die Stadt New-York betroffen hat. An die- ¡jem Tage nämlich brach eine Feuersbrunst dort aus, die dermaßen um sich griff, daß sie fast 7090 der schönsten Häuser und Magazine zerstörte und einen Berlust von 25 Millionen Dollars anrichtete. Die Blätter nach dem {Sten find fast nur mit Berichten Über dieses furchtbare Ereigniß angefülle. (Vergl. den Art. Nord-Amerika.) Die Times sagt, es sey jedoch tróstend, bei dieser \hrecklichen Heimsu- d,ungdie Schwungkraft des Amerikanischen Volks zu sehen, denn statt ihre Zett init Verzwe sung übei die färchterlichen Verheerungen zu verlieren, scheine die ganze Bevölkerung auf den Beinen, ur das Unheil wieder gut zu machen. „Die ärmeren Klassen“, sagt das genannte Black, „arbeiten munter? darauf los, und die reiche- ren pslegen s{nelle, aber ruhige Berathungen. ‘Pläne zum Wie- deraufcau der Häuser in verbesserter Gestalt und zu Geld- An- leihen fúr dicsea Zwcck gegen gute Bürgschast werden mit solcher Vernunfe und Ucberlegung besprochen, als ob die Einwohner, statè cinen fast unerhörten Verluft erlitten zu haben, bloß dar- ber nahzudeifcn hätten, wie sie cin unermeßliches Ueberschuß- Kapital am best:n aniegen könnten. Dies, wir wicderholen es, ist ein (rostrciches Schauspiel; und a!s Engländern sey es uns crlaubt, zu sagen, tas wir in solchen Männern das verwandte Blut unserer gemeinsamen Vorältern erkennen.““

Nach der nun zu Stande gekommenen Verfassung der Ne- publik Aequator besteht das Gebiet derselben aus den Provin- zen Quito, Chimborazo, Imbubura, Guayaquil, Monadi, Cuenca, Loia del Archipielago, und den Golapagos-Juseln.

De Man d

Hannover, 12, Jan. (Hann. Ztg.) Se. Königl. Ho- heit der Herzog von Cumberland haben bei Jhrer lchten Anwe: lenheit hiecselb(t, am löten v. M., eine Abend1afel, an der acht- bare Ménner aus verschiedenen Ständen Antheil nahmen, mit Jhrer Gegenwart beehrt. Bei dieser Gelegenheit wurden untér den erstén Gesundheiten die Jhrer Königl. Hoheiten der Frz Herzogin und des Prinzen George von Cumberland ausgebrachc. Se. Königliche Hoheit dez Herzog erwiederte hierauf ungefähr folgende, später von einem Zuhdrer aus dem Gedächtnisse aufge- zeichnete Worte: „Sie haben mir das Wohl meiner Frau und ineines Kindes zugebracht. Jch dankc Jhnen dafür ! Die Herzogin iji eine Hannoverancrin, sie istin Hanmiove: geboren, und legt einen hohen Werth auf diese Fügvug der Vorsehung, denn sie schäßt und liebt Sie und Jhre Mirbürger. Mir ijt ein Gleiches nicht zu Theil geworden. Jch gehöre Jhnen aber darum nit minder an. Jun meinen Adern fließt Hannoversches Biut. Jch habe seit meinem funfzehnten Lebenéjahre in diesem Lande meine Bii- dung genossen und kann Hannover nur ansehen, wie mein Va- terland. Mein Sohn is daher ein echter Hannoveraner von Vaters und Mutter Seite, und seine Liebe für das Hannover- sche Land ist eben so tren wie die meinige. Zu allen Zeiten und auch jeßt habe ih díe unzweideutigsien Beweise der festen An- hänglici;keit der Hannoveraner an ihr angestammtes Fürstenhaus gesehen, welche meinem Herzen theuer sind. Jch hege für Sie alle die Gesinnungen meines unvergeßlichen erhabenen Vaters, des Kö- nizs Georg Îil., dessen Grundsäße die Richtschnur meines Den- fens und Handelns stets gewesen sind und immerdar bleiben werden. In diesen Prinzipien erziehe ih mein Kind, dem der allgütige Gott, wie ih solches zu hoffen Urjache habe, das Licht der Au- gen wieder schenken möge! Jch habe meinem Sohne die Liebe fúr das Land seiner Väter in das Herz gelegt. Jch werde sie fortwährend pflegen, und gebe Jhnen die Versicherung, daß es mein angelegentlihstes Bestreben ist, ihn zu einem treuen utid liebevollen Landesvater zu bilden. Mit Freuden kann ich hinzu- fügen, daß ih des Erfolges gewiß bin. Jch trinke jeßt auf das Wohl aller treuen Hannoveraner ! ‘‘ Wir finden uns erst jest im Stande, diese Mittheilung zu machen, halten uns aber davon úÚberzeuot, daß die zufällig eingetretene Verspätung dem Werthe derjeben fär unsere Leser keinen Eintrag thun werde.

Altona, 12, Jan. Die in Holland jegt angenommenen Getiraide-Gesetze sind für das Königreich Dänemark und die Her- zogthimer von nicht geringem Juteresse. An Korn-Waaren wur- den im Jahre 1833 im Ganzen ausgeführt 2,171,173 Tonnen, im Jahre 1834 2,523,361 Tonnen. Hiervon wird zwar, da die Getraide-CEinfuhr nah Rußland gestattet worden, ein bedeuten- der Theil nach diesem Lande gegangen seyn, dennoch bleiben, nächst Norwegen, insonderheit Holland und Belgien die wichtig- sten Länder für unsere Korn-Ausfuhr. Einer Uebersicht der cin- zelncn Jahre zufolge, bis 1820 zurück, ist die Ausfuhr im Gan- zen me jo bedeutend gewesen als 1834, indem in den günstig- ¡iten Jahren, nämlich 1824, 1825 und 1828, selbige resp. nur 2,022,720 Tonnen, 2,102,439 Tonnen und 2,222,469 Tonnen betragen hat.

Die Schleswig-Holstein Laueäburgische antiquarische Gescll- chaft wird am Freitage den 15ten d. Mittags i Uhr ihre erste Ge- ueral:Versammlung im akademischen Auditorium in Kiel halten.

In der Nacht vom bten auf den 7ten d. ward in Landkir- chen und imnchreren nahegelegenen Dörfern der Landschaft Feh- marn eine Diebs- und Mordbrenner: Bante von 15 Perfouen, darunter cinige Frauenzimmer, in aller Stille aufgehoben und nach Burg i Verwahrjam gebracht. Die Verhafiung geschah in Folge der Aussagen eines zu der Bande gehörenden, bereits einige Zeit zuvor inhaftirten, jungen Burschen, aus Landkirchen ; derselbe gestand in dem mit im Tags vorher angestellten Ver- bére Thaten, welche die Bande scit Jahren verúdt, vor denen das menschliche Gesühl zusammen schautert, Es soll von ihm unter Anderem bekannt seyn, daß der große Brand in Landkirchen vor einigen Jahren, so wie viele andere in den lckten Jahren auf Fehmarn vorgekommene Biände, von der Bande angelegt und die Vorbereitungen dazu lange vorher gemacht worden jeyen; so sollen sie die Pechkránze, womit sie Laidkirchen an mehreren Stellen zugleich angezündet, eine geraume Zeit vorher angefertigt und bis zu dem Schreckenstage verborgen haben. Bei der sofort in den Wohnungen der Jnhaftirzien vorgenommenen Haussuchung hat man in einem Sandhaufen 40 Rihir., so wie an ciner anderen Stelle mehreres geraubtes Silbergeräth vorgefunden. Die Ver- hôre der Verhafteten, womit am 7ten d. sofort begonnen ward, N, ficher eine lange Reihe von Verbrechen ans Tageslicht

ringen,

Schweiz.

Basel, 6. Jan. Wenn dem (in Straßburg ersccheinendey | Courrier du Bas-Rhin zu glauben isk, so hat der Abbrug i des Verkehrs zwischen Frankrei und Basel -Landschaft in dey | oberen Elsaß große Unzufriedenheit, ja eine Art Aufregung ver: E ursaht. Jenes Blatt sucht diese Aufregung als Anstiftung von f Seiten der Führer des Basellandschaftlichen Landrathes dar, ff stellen; es will von Emissairen wissen, welche die weinbauendey ; Gemeinden des Ober-Rheins durchwvandert haben, um den Ly, ten zu sagen: „Die Schweiz werde nun auch Repressaliq gebrauchen, um dem Eilsassisshen Weine vollends seinen leßten auswärtigen Markt zu verschließen.“ Diese Schreckenswort, | ohne Lachen auésgesprochci , hätten große Bewegung verursacht; und schon spreche man von ‘Petitionen weinbauender Gemeind, an die Franzdsische Regierung um Wiederaufhebung der Ordoy, nanz vom 12. September. Der Courrier fürchtet, diese Schrit der Französischen Weinbauer möchten den Basel -Landschaftlihy

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Französische und die eigene Regierung zu verharren, und er tig, tet deswegen an jene Veinbauer , sonst so gute Franzosen, f gute Patrioten, die bewegliche Ermahnung : keine Veranlassy, zu geben, daß der Landrath noch einmal in seiner heftigen y grotesken Diskussionsweise Frankreich gröblich beleidige, dem h,

und in cinet

E lid, (M Street _ E grl-Street nah dem Hannover-Square vorgedrungen und hatte

Landrath aufs Neue ermuthigen, in seiner Opposition gegen d, F “e Governeurs - Y D LI E

Y crchibarer Wuth dehnte S und über den

n Theil der Stadt, der die größten Waaren - Nie- Rauch und Flammen hervordringen. Es war das Haus Nr. 25. in der genannten Straße, in welchem fich das Waarenlager der Herren Comstoë und Andrews befand. Bald schlugen die Flammen aus allen Oeffnungen / hervor und

Da die Straße sehr eng

derlagen Uumsaßt,

ergrissen die beiden nächsten Häuser. 4 ¡f und ein heftiger Nordosiwind wehte, dessen Stärke immer mehr

unahm, so faßte das Feuer auch die gegenüberstehenden Gebäude,

d hald skand das ganze Dreieckë, welches von der Wall-, Wils und 9 O : ; i; liam- Und Pearl-Sireet gebildec wird, tn vollem Brande, gleich

n kolossalen Opfer-Altar, dessen Flammen hoch zura Himmel

i t nporloderten und, wie erbitterte Wogen sich fortwälzend, jeder Ì nasclichen Anstrengung Trolz boten. Von der Wall - Straße yafolgte das Feuer, nachdem es die Phönix - Gebäude zerstört hatte, seine T8eg nah der Water-Street, Front-Sireet und end-

als es schon wieder zu tagen begann, auch bis zur South- am East- River. Zu gleicher Zeit aber war es dur die

Lane, die Jones-Lane und den ganzen zwischen

Rer Wall - Straße und dem Franklin - Markt gelegenen E Theil der Front- und der Water - Street zerstört. Mit

es sich auch durch die Bôrfen- Straße Hörsen-Plas nach der Williams-Straße und über

olle die hinter der Börse legenden Gebäude aus. Man hofsste

ser kleine Staat vrelleicht feine Existenz und Unabhängigkeit w, N wenigstens, daß die Börse, dieses herrliche Gebäude, der Stolz

dantke.

Zürich, 5. Januar. Jn dem Kampf gegen den Ultraiëmy innerhalb der katholischen Kirche wird noch immer viel geschwah und wenig gehandelt. Solotzurn will einstweilen keinen Thi nehmen an der Verbindung der Konferenz- Kantone, weil y überzeugt ist, daß nichts Gescheidtes dabei herauskomme. Df Katholiziómus in der Schweiz ist der Mehrheit nach intolerante| und beschránktcr, als in anderen Ländern, als namentlich h Deutschland. Gerade darum, weil er sch im Kampfe mit dey

reformirten Theile der Schweiz festgeseßt hat, hat er fester q,

wurzelt, und ist nicht leicht weder anzugreifen noch auezubilden, Bisher zeigte sich noch nirgends in der katholischen Bevdöikerun}

ein rechter Stüßzpunkt sür die Bestrebungen einzelner unterrid, Ï und hielt erst in der Broad -Street in seinem Laufe ein. E ciner anderen | 9d-Slip , wo es alle Häuser an beiden Ufern des Wassers zer- Ï fórte und auch mehrere Fahrzeuge ergriff; auf diesen jevoch wur- Ì n glücklicherweise dur die angejtrengten Bemühungen der | Mannschaft die Flammen getilgt, ehe sie sich den übrigen Schiffen

teter Katholiken, welche in dem Streite sich auf Seite dtr Stagati gewalt hervorthaten. Jhre Bestrebungen fanden nur bei refor mirten Massen Anklang. Man sicht dies am besten daraus, daj es höchstens in paritätiscen Kantonen, und auch da nur {wt

gelingt, die Rechte des Staats zu wahren.

San e

Madrid, 4. Jan. (Französische Blätter.) Die De batten über das Vertrauens-Votum haven das Rejultat gehabt, welches man allzemein erwartete: 156 Deputicte nahmen an de: Abstimmung Theil; davon stimmten 125 für, 3 gegen den Geseh: Entwurf und 12 enthielten si des Mitstimmens. Graf von Toreno, der sehr entschieden gegen den ganzen Gesez-Entwurf gesproc(n hatte, stimmte doch zuleßt mit der Majorität, während die Her ren Martinez de la Rosa, Medrano und Riva Herrera es vor zogen, gar nicht mitzuftimmen; ste gehörten alle drei den frühe ren Ministerien an. Man kann wobl sagen, daß die Taktik dei Herrn von Toreno bet dieser Gelegenheit äußerst geschidt war. Oberhaupt der gemäßigten Partei in der Kammer fühlte dieser ehemalige Minisier die Nothwendigkeir, dur(i ein populaires Votum i

Sein Votum bat die Vorwürfe zum Schweigen gebracizt, die er sich durch scin fráheres Benehmen zugezogen, und er hatt} jo viel Verstand und Klugheit, diesem Votum eine dem Mini} sterium feindlihe Prinzipien - Entwickelung voranzuschickcn; \} hat er durch seine Geschicêlichkeit eine parlamentarishe Stellung wiedererrungen, die man ihm schon ganz absprah. Die Die: kussion, wie Herr von Toreno sie wendete, hatte den große M Vortheil, daß ste dem Präsidenten des Minister-Raths eine Ge

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(éGenheit darbot d uber die dem PDioat Eo thum versprochene Achtung kategorish zu erklären. Diese von dem Premier - Minister gestern von neuem beltäf-

tiate Erklärung hat einen sehr günstigen Eindruck gemacht, Mit nicht geringerer Zusriedenheit vernahm man aus dem Munde des Herrn Mendizabal, daß die Regierung in den ersten Tagen des Februar im Stande seyn würde, der Kammer den Gesth/ Entwurf über die innere Schuld vorzulegen, Jeßt bedarf ti zur vôlligen Befestigung des Ministeriums nach dresem parlv mentarischen Triumph nur noch neuer Siege über die Jnsurgen ten, und Alles läßt glauben, daß eine solche Nachricht micht mth! lange ausbleiben wird; es scheint gewiß, daß in den Konferenz zwischen dem Grafen von Almodovar und den Generalen Cou dova und Evans eine Bewegung gegen Salvatierra h} {lossen worden ist. Die Britische Legion soll daran Theil neh l

e R

men. Der Kriegs-Minister wird in zwei oder drei Tagen hier anke F (rümmerte Mauern und ‘Pfeiler stezen geblieben. Giüeklicherweise men und wahrscheinlich dics Gerücht bestätigen. Die Aushebuy F wurden die Papiere und Gelder des Posk - Amts, wel- der 100,000 Mann wird sehr thätig betrieben, und in der v F wes sich darin befand, gerette. Bei der reformirten

tigen Sißzung der Prokuradoren-Kammer soll die Erörterung di Zusaß - Artikel zu dem ministeriellen Geses - Entwurf über di National-Garde beginnen. Der „unvermeioliche““ Herr Perpint ist der einzige Redner, der sih dagegen hat einschreiben lasset. Ér wird wohl während der ganzen Session nicht aufhören, 0) für den wahren Kämpen der systematischen Opposition auszugebel,

Barcelona, 3. Jan. Der hiesige Civil-Gouverneur ha! durch cin Dekret vom 1. Januar die Wähler zusammenberufty die zur Bildung der Provinzial-Deputationen mitzuwirken berech tigt sind,

Morgen sollen beträchtliche Streitkräfte von hier abgehen; man hált Saragossa für ihren Bestimmungsork. Das Belgischt Jäger - Batailloi unter del Kommando des Oberst Osorio wird an dieser Expedition Theil nehmen.

Die Belagerung des Forts St. Lorenzo ist noch nicht Ende; Mina's Artillerie fährt fort, Brejche in dasselbe zu sichen, F und man glaubt nicht, daß es sich noch lange wird halten können. Mina hat 8000 Mann unter seinen Befehlen. Der Geueral Espinosa ist in der Verfolaung der Karli\iten begriffen.

Nach einer ofsiziellen Depesche des Gouverneurs von Villd F franca sollen bei dem Dorfe Rivas 80 Karlisten von den Gle F nadieren von Porto, dem 2ten Bataillon der National - Gat von Barcelona und mehreren Frei:Corps geschlagen worden, 1c; und es sollen dabei namentlich die erwähnten Grengdiere eit! seitene Unerschrockenheit gezeigt haben.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-York, 22. Dezember. Die Geschichte der Vereinig! |

ten Staaten hat noch kein so furhttares Unglück aufzuwei|e als das, welches úber die Stadt New-York am Abend des 10. Dezember hereinbrah. Uin 9 Uhr sah man aus einemg fe tdcxigen Gebäude in der Merchant- Street unweit der Bör|t

D N

E ut, Wag l : | siam's-Straße erstreckie sich das Feuer na der Beaver - Street

} es ganz überjehen können,

) Verwüstungen zu geben, die es | der ganzen Ï meh: Eigenthum durch diejes tôrt_ i Î wáre, wenn es sich auch |chon über arößcre Räume in Europas

N des in London im Jahre 1666 E ger alten

i Dollars verursacht haben möchte,

( 30 Vorurtheile zu unterdrücken , die späte i der Erreichung seiner politischen Zwecke hätten schaden können, F pigen gewiß anschlagcu,

F litcen hat.

E Flammen y er den

a

Ì men geworden sind. | auf 674, und zur Deckung des angerichteten Verlustes sollen, E wie versichert wird, 25 Millionen Dollars nicht ausreichen. Von dem seiner {nen architektonischen Verhältnisse und prächtigen.

E L Ab SE: LFE E

} wurden von den Flammen zerstört. : | wollen die Bürger von New-York eine Deputation von 12 der | angesehensten Kaufleute, mit oem Mayor an der Spike, nach

| hates der Vereinigten Staaten übersandt.

Ï die Listen, und zählt die Stimmen.

ey Stadt New - Yort,. stehen bleiben würde, weil der Windzug nach der entg2gengeseßten Richtung kinging, und man hatte es dahèr zum BVepot aller troéenen Güter und Kaufmanns - Waa-

ren, diz aus den anstoßenden Straßen geretter werden konnten,

ausersehen, auch hatte man es an den Seiten, wo es an meisten der Hiße ausgeseßt wav, ganz- mit feuten Dcen behängt, aber Aües war vergebens; um 1 Uhr [Morgens faßte es Feuer, und nachdem es _anderthalb Sunden in Brand gestanden hatte, cin gräßlihmajestä- tischer Anblick, stürzte die Kuppel desselben mit furchtba-

und begrub unter seinen Trümmern die erst fast all das Hab und Von der Wil-

rem Gekrach cin, zrub unte }fiizlih errichtete Statue Hamilcon s und darin zu bergen gesucht hatte.

2 42 mai

Auf Seite {oß es die William's-Street hinab bis

auf den Wersten mittheilen konnten. Ein hiesiges Blatt dev

[New - York - Sun, sagt in je:nem Bericht unter Anderem:

„Es wäre ein vergebliches Unrernehmen, dieses schrecÉliche Feuer durch alle scine Verzweigungen zu verfolgen, denn Niemand hat und das Einzige, was wir thun kôn- Schilderung von den fürchterlichen angerichtet. Es möchten si in Wetegeschichte wohl nur sehr wenig Fäile finden, wo dieses grausige Element zerstört worden

uen, ist, eine summarische

Mit Ausnahme des großen Bran- und der Zerstôrung eini- Städte dur ruchlose Eroberer, zweifeln wir, ob je eine Feuersbrunst den ungeheuren Verlust von 26 Millionen denn so hocùò fann man denje- den unsere Stadr Mittwoch Nacht er- Und wören nicht die ungewöhnlichsten und verzwei- felisien Maßregelu getroffen worden, so wúrden die Verheerun- gen noch viel größer gewesen seyn. Es is nur zu bedauern, daß zu solchen Maßregeln nicht schon zeitiger geschritten wurde; wir weinen namenilich die Anwendung von Schießpulver zur Zerstôrung von Gebäuden, die noch nicht von den ergriffen worden, um durch Läcken dem Feu. Weg abzuschneiden. Zulegzt wurde dies an einigen Punk- tim vom Kommodore Chauncey ausgeführt, der mit einer Com-

Hauptstädten erstreckt hat.

| pagnie Marine-Truppen von dem Navy-Yard zu Brooklyn her-

heifam vid vier oder fünf Häuser zu offfendarem Vortheil in die Lust sprengen ließ. Unsere Sprilzen - Compagnieen könnten aber wohl, wie es in den großen Europäischen Städten der Fall ist, mit einem eden fo wirêsamen, aber minder gefährlichen Apa- rat versehen werden, vermittelst dessen man das größte Gebäude

in wenigen Minuten der Erde gleich machen könnte.“ Das genannte Blatt zählt nun die Straßen, Gassen, Plähe

und die vorzüglichsten Gebäude auf, welche ein Raub der Flam- Die Zaßl der lekteren beläufc sich danach

Bauart wegen berühmten Börjen: Gebäude sind nur einige zer-

} Holländischen Kirche am Börsenplas, die auh_ noch mit ab:

brannte, wurde dem Feuer von dieser Seite Einhalt gethan. Mehrere Zeitungs-Expeditionen und Druckereien, namentlich die der „Gazette“, des „Daily Adversiter‘/ und des „„American“’ Dem Vernehmen nah,

Washington senden, um den Kongreß zu ersuchen, daß er den hiesigen Feuer - Versicherungs: Anstalten aus den überschässigen tegierunge-Fends ein Darlchen von 10 Millionen Dollars oder noch mehr zu mäßigen Zinsen bewillige, damit diese Anstalten

alle bei ihnen cingehende Forderungen befriedigen können.

Ueber den Wahl - Modus bei der Wahl des Präsidenten

N und Vice - Prâsideaten der Vereinigten Staaten (welchen abzu-

ändern der Präsident in seiner k1zten Bötschast an den Kongreß

“i bekanntlich vorgeschlagen hat) verfügt der darauf bezügliche erste

Abschnitt des zweiten Artikels der Verfassung im Ailgemeinen

} Folgendes : Jeder Staat bestimmt eine Zahl von Wählern, welche | der Zahl der von ihm zum Kongresse abgeordneten Senatoren N Und Repräsentanten gleich ist.

Diese Wähler in den einzelnen Staaten geben ihre Stimmen dur eingereichte Stimmzettel für einen Präsidenten und Vice-Präsidenten ab. Es werden dann getrennte Listen von den zu ‘Präfidenten und den zu Vice-

| Präsidenten bestimmten Individuen, so wie von der Anzahl der

Vota fâr einen jeden, angefertigt und dein ‘Präsidenten des Se- Dieser eröffnet in Gegenwart des Senats und des Hauses der Repräsentanten Dasjenige Jndividuum, welches die größte Majoricát aller Wähler für sich hat,

| wird Präsident. Sollte aber (was natürlich gewöhnlich der Fall

E) Niemand eine Majoritát aus der ganzen Anzahl der Wäh- ler für sich Haben, so erwählt das Haus der Repräfen- tanten durch Stimmen - Mehrheit aus den drei Individuen,

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welche auf | der Präsidenten - Liste die meisten Stimmen haben, den Präsidenten. Unter gleichen Bedingungen erwählt der Senat durch Stimmenmehrheit den Vice-Prästden- ten aus den beiden Jndividuen, welche auf der Vice-Präsiden- ten-Liste die meisten Stimmen habet. -

Die BVoston-Zeitungen geben die Zahl der Matrosen in den Vereinigten Staaten folgendermaßen an: im auéländi- schen Handel 50,000, im Küsienhandel 25,000, im Kabeljaufisch- fang 6900, auf Dampfoôrea 1000 und auf der Flotte der Ver- cinigten Staaten 60906; zusammen 88,00) Mann.

Sud Amer ta

Die Bremer Zeitung theilt folgendes Privat: Schreiben aus Laguayra vom 16. Nov. mit: „Mit Vergnügen kann ih Jhnen nunmehr die Beendigung dex Militair : Zievoiution melden, die am 8 Juli d. J. bei uns ausgebrochen war. Das Haupt:Corps der Rebellen ist gänzlich aufgelöst, und ein zweites, das in Porto -Labello sich gesammelt hatte, zetsprengt worden. Wie es si vom Genecal Paez wohl erwarten ließ, hat derselbe

eine große Umsichtigkeit darin bewährt, daß schon, nah Berichten |

aus dem Hauptquarticre Arragua in der Provinz Barcelona vom

rastilosem Eifer zusammengebrachten Armee - Corps, das Hauvt- Corps der „Reformer‘/ durch Desertion dergestalt geschwächt war, daß der Anführer Monagas mit seinen Brüdern und ctrwoa 30 Mann Begleitung zur Flucht sich genöthigt saß und damit die völlige Aufidsung seines Corvs herdeiführte. Wie Monagas jeßt

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gesinnt und daß nichts mehr von ihm zu fürchten ist, ergiebt die |

Antwort, die er dem mit einer Aufforderung zur Ergeöung an ihn abgesandten Obersten Austria ertheilt hat: „er \schäme sich, dem General Pacz wieder unter die Augen zu treten.‘ Man erwartet indeß, daß er doch nächstens in Caraccas sich einstellen

werde. Das zweite Corps ber Reformer war unter Anfüh- rung von Carujo, Ybarra und Marino zu Schiff von Barcelona und Cumana nach Porto - Cabello getommen,

hatte das Blokade-Corps dieses ‘Plaßes zurúckgedrängt und war in Valencia eingedrungen. Am 29. Oktober aber, als sie in der Stadt Valencia die Nilizen, welche sich in dem Kongreßhaufe und einer Kirche verschanzt hatten, hart bedrängten, wurden ste von dem Kommandanten von Caraccas, Cadizzi, überfallen und mit Verlust von 150 Todten, §80 Verwundeten und 100 Gefan- genen sowie ihrer sämmtlichen Munition und Bagage aufs Haupt geschlagen ; nur wenigen 199 Mann gelang es, sich nach Porto Cabello zu retten. Von dem Kommandanten dieses ‘Plalzes erwartet man nun baldige Unterwerfung. Um dieselbe zu de- {leunigen , hat die Regierung eine s{nellsegelnde Amerikanische Brigg gekauft und unter dem Befehl des Commandeurs Jolly nach Curaçao zur Armirung und Bemannung gesandt, damit durch dieselbe Porto Cabello von der Secseite blokirt werde, während die Truppen den Plalz von ‘der Landjeite einschldssen. Die baldige Unterwersung dieses Plaßes unterliegt aiso leine Zweifel mehr. Der größte Theil des Heeres soü nun sofort wies der entlassen und den dringenden Aerndte-Arbeiten- zurückgegeben werden. Mit einem kleinen Corps wird ein Zug nach Mara- caibo, zur Herstellung der Ordnung daselbst, beabsichtigt. “/

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Berlin, 16. Jan. Se. Majestät der König haden dem General der Kavallerie und kommandirenden General des bten Armee-Corps, Grafen von Zieten, die Erlaubniß zur Annahme und Anlegung des ihm von des Kaisers von Rußland Majestät verliehenen St. Andreas-Ordens zu ertheilen gerußt.

Ein mit der heutigen Posk aus Preußen eingegangenes Schreiben des Königl. Hofraths und Post - Direktors Nernst, dec dato Tilsit vom i2. Januar, besagt über das Befinden des Re- giments:Arztes De. Grimm Folgendes: „Ew. Hochwohlgeboren halte ich mich für verpflihtet, die ganz gehorsamste Anzeige

zu machen, daß ich mich, nachdem t1ch gestern hierher zurückgekehrt, heute sofort nach Tauroggen begeben und den Dr. Grimm so wohl gefunden habe, als er nach

dem entseßlihen Sturze von der Brücke in den Abgrund seyn kann. Der Regiments - Arzt Do, Hasse, welchen der kom- mandirende General von Naßwmer hingesanöt hat, und der heute dort ankam, hoffie mit Zuversicht, daß keine der Rippen gebrochen sey, ließ jecoch die kalten Umschläge, die unser Kreis-

Physikus angeordnet hatte, fortsezen. Der Schlippendachsche

| Diener ist nur ganz unbedeutend an der Hüfte beschädigt und

fann jeden Tag aufstehen.““ | i Aus etnem kürzlich erschienenen alphabetischen Nachweis über die Danziger Rhederci und ihren Umfang ergiebt sich,

| daß es gegenwärtig in Danzig 27 Rheder giebt, welche 61 Schisse

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mit zusammen 13,143 Normal-Lasten in See halten. Jm Jahre |

1835 sind in Danzig überhaupt 621 Schiffe angekommen und eben so viel von dort ausgegangen. Unter den angeromrmenen waren 4 aus Belgien, 16 aus Bremen, 40 aus Dänemark, 124 aus Enaland, 67 aus Frankreich, 117 aus Holiand, 19 aus Hannover, 26 aus Hamburg, 4 aus Lübe, 11 aus Melen- burg, 5 aus Oldenburg, 23 aus Rußlánd, 88 aus Schweden und Norwegen, 1 aus Spanien und 76 aus inländischen Hä- fen. Mehr als die Hälfte dieser Schisse führte Ballast. Unter den ausgelaufenen Schiffen gingen 4 nach Amerika, 7 nah Belgien, 25 na Bremen, 20 nach Dänemark, 18 nach England, 106

nah Frankreich, 128 nah Holland, 12 nah Hannover, 2 nach |

Hamburg, 3 nach Lübeck, 4 nah Oldenburg, 2 nach Portugal, 33 nah Rußland, 66 nah Schweden und Norwegen, 2 nach Spanien und 21 nah anderen Preußischen Häfen. Am stärêk- sten war die Ausfuhr mit Holz und Getraide, womit allein 412 Schiffe (resp. 276 und 136) beladen waren. 72 Schiffe hal» ten gegenwärtig in Danzig Winterlage. Eine Uebersicht der im verflossenen Jahre in Memel cingekommenen unò von dort aus- gegangenen Schiffe liefert foigende Resultate: Beim Schlusse des Jahres 183% verblieben in dem dortigen Hafen als Winter- lage 52 Schisse mit 8646 Schiffslasien, Im Jahreslaufe kämen hinzu 627 Schisse mit 77,284 Schifsslasten, und zwar 391 un- ter Preußischer, 8 unter Englischer , 4 unter Niederländischer, 31 unter Norwegischer, 26 unter Hannoverscher, 23 unter Meck- lenburgischer, 16 unter Oldenburger, 10 unter Dänischer und 2 unter Lübecker Flagge. Ausgegangen sind im vorigen Jahre 621 Schiffe mit 78,026 Schissslasten. Die Ausfuhr bestand hauptsächlich in Holz-Waaren, Leinsaat, Flachs, Hanf, Getraide, Knochen, Lumpen und leeren Fässern. Winiterlage haîïten gegen- wärtig im Memeler Hafen 4l Schisse von 7219 Schiffslasten.

rzt r I L SODEIT S Ne a ee

| gen über das Leben des Volkes, úber religidse,-

| stellung, und darin, daß man

| ruft

{ gen, daß der Verfasser zu sehr das J

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Literatur und Kunst.

Preußens Vorzeit (u. s. w.) von Dr. Fr. Reiche. Heymann, Berlin und Leipzig. Bis jet 3 Hesfte. Viel ift durch die Bemühangen der Gebrüder Grimm für

Bei

Sammiung der Deutschen Sagen geschehen; aber noch genug, bleivt übrig für vereinigte Kräfte. Züge sind oft in sehr lofalen Ueberlieferungen dem Sammler des Großen und Ganzen leicht entgeht - besser von dem Bewohner des Ortes selbsi aufgefaßt

Leider weicht die alte Ueberlieferung nur allzuschnelU, sie wtrd verdrängt in dem Maß, als sen um si greift. Berührung sehen nd / | Aufzeichnung aller im Volke noch lebenden Sagen und geschichtli- en

| geroiß haben diese noch cin größeres Fnteresse, als die verschiedenen

Gerade die feinsien und sinnigsiett enthalten: was hier

wird desio und erzählt.

neumodische, oft flache Lektúre in allen Volkéflas- Darum fann man denen, die mit dem Volk in und durch ihre Stellung dazu geeignet sind, die

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nicht dringend genug zur Pflicht machen: deni

Traditionen

este der Kunst und Technik alter Fahrhunderte , denen bereits die

gebührende Aufmerksamkeit zu Theil geworden. Viele Auffkiärun- sittliche und rechtliche

RYerhältnise können dadur gewonnen oder ergänzt werden, 1a,

manches i uns nur auf diesem Wege erhaiten.

Die wissenschaftliche Bedeutung solcher Untersuchungen, und

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pie ; 4 = ¡ 5 F S S l CITAQ er acle orte (S rafter, den ie dure g in fti eit Der 2D. Oft. , in Folge der festen, imponirenden Haltung seines mit selbs der gelehrte Charakter, den sie durch Gewissenhaftigkeit

Nachweisungen erhalten, schließt an sich Popularität noch) feine s- weges aus. Diese liegt in der einfachen und anschaulichen Das î die aus dem allgemeinen Bewußt= feyir des Volfes verschwundenen Bilder wieder in dasselhe zurüd- und aufs Neve wieder zu heleben sucht. Hler ist nicht die irgend einer Rükkehx zum alten Zusiande, wer daran e dem Volke auch den alten, unversuchten, naivent Glauben wieder geben. Es handelt sich nur um das Bewußt- sevn des Volkes von seiner Vergangenheit, und um die le- betdige Herlellung der Fäden, welche uns on unsere Vorzeit und an unsern Boden knüpfen. Jn solcher Art übt der 1enen Sagen inwohnende nationale Gehalt noch immer auf ale, und auc auf denienigen, welcher fich für den aufgeklärtesten halt, eine unrwiderstehliche Anziehung aus; wobet Ton und Färbung der Rede schr viel thut, doch mehr in der Stimmung, ais in alterthümii- hen Worten und Formei. Die richtige Gränze zu trefen,- i ge- wiß ntcht leicht; aber es giebt bereits gelungene Vorbilder, und der Beifall _ Bublikums, den sie fanden, beweist, daß der Sinn dafür nicht verschwunden is.

Solchen Bestrebungen \chließt |ch auch der Verfasser von ¿»Preußens Vorzeit// an, wenn er in der Anfündigung sagt, seine Absicht sey, von den einzelnen Ortschaften des Vaterlandes die Haupt- Begebenheiten, deren Kunde in Archiven, Chronifen und an- dern unzähligen alten Büchern zerstreut liege, zu sammeln und aus diesen das Unterhaltende und Erinnerungswerthe herauszuziehen. Desgleichen verheißt uns auch der wortretche Titel Sagen gus der Vorzeit, von Städten, Burgen und Schldhern/ 2 {dftera und Dbr- fern, ferner Biograpbkeen berühmter vaterläundischer Personen - und Züge aus dem Leden der Fürsten, Herren, Ritter und Bürger: kit:z- cs sollte aus vaterländischen Sagen etn Rational - Denkmal zusam- mengestellt werden. Dies muß etwas Willkommenes und Prets= wúrdiges seyn, wenn nur die Auführung nicht allzuweit hinter dem gelteckten Ziele zurü bleibt. Es scheint aber, als ob der Berf. sich menigîeins nicht bestimmt genug Rechenschaft gegeben, was vent eigentlich zu Preußens Vorzeit gehdre, was der algemetnen (Bes schichte anheim falle, was endlich, obgleich durch lofales Fnteresse ge- boben, dennoch zu neu sey, um zux Vorzeit gerechnet zu werdeii. Hierüber finden wir nirgends den gewünschten Aufschluß, und auc aus den bis jezt erschienenen Heften läßt sich die Ansicht des Ver= falers nicht genau entnehmen. Mit Recht aber hat derselbe alic rovinzen des Preußischen Staats gleichmäßig berücksichtigt, und neben den âcht Deutschen Sagen des Rheins und Sachsens werden die Slavischen und Wendischen aus Pommern und Preußen nicht versäumt, denn der gemeinschaftlichen Vereinigang in der Gegenwart kann die scharfe Trennung in der Vergangenhett zur Folie dienen. Dennoch if im= nier nur das Fndividuelle und Lokale aufzufassen, und man darf nicht, wie bier geschieht, deshalb, weil Luther tn Wittenberg gelebt hat, und die= ses jeßt cine Preußische Stadt ist, ihn als einen Heldeti von Preußens RYorzeit darstellen, zumal darch eine oberflächliche Schilderung seines Gesammtwirkens, iüatt ihn durch persönliche und lofale Züge zu charaëterissren. Dieser Mangel is ohne Zweifel daraus entsprun- Fnteresse der Leser zu reizen be- müht ist, indem er gleich von vorn herein Sagen und Geschichten der verschiedezsien Zeiten und Orte in buntem Gemisch darbietet.

Rede von dâchte, müßte

Wenn man auch wegen der populären Tendenz teine für den wis= senschafilichen Gebrauch bereci)nete Eintheilung in dem ganzen Werfïe durchführen wollte, so bietet sich doch fúr die einzetnen Heste noch eine natürliche Anordnung nah den Rubriken von geschichtlichen Ueberlieferungen, Sagen :c. dar, wo denn etn Inhalts - Verzeichniß die Lofale der verschiedenen Mittheilungen, #0 wie gelegentliche Hinweisungen ihre Aehnlichkeiten und Fortbildungen hätten andeu- ren kdnnen. Ueberhaupt war der Verfasser wenig besorgt, seiner Unternehmung auch einen hdheren literarischen Werth zu sichern. So vermißt man ungern Aufschlüsse Úber die benußten Quellen, und es i| daher unmöglich zu entscheiden, was etwa Neues und Unbekanntes beigebracht is. Endlich iff auch wohl die Bearbeitung des alterthümlichen Stofses zu ungleich, ind:m er bald in seinem ursprünglichen einfaczen Gewande erscheint, oft wiederum in dev Weise sentimentaler Romane. Dieser Fehler ist-am wenig=s fien auch gegen das ungelehrte Publikum zu verantworten.

Fmmer is jedoch so viel unzerstdrbar Treffliches in den alten Sagen und Ueberlieferungen, daß der größte Theil der hier gegebe- nen Mittheilungen eine größere Verbreitung wohl verdient. Viel- leicht findet sh der Herr Verfasser vewogen, in den folgenden Theilen auch die Anforderungen der Wissenschaft zu berücksichtigen.

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Am lten d. M rkahen wir zum ersienmale im Kdnigl. Opern- hause: „Die Sprache des Herzens‘, Singspiel in 1 Aft, von F. Ly- ser. Das Stück if einzig und allein darauf berechnet, ciner Sän=- gerin Gelegenheit zu verschaffen, sich in den verschiedensten Gattun- gen des Gesanges zu produziren. Die Handl1ng begiebt sich in einem berühmten Badeorte. Eine fremde Gesangs - Künfsilerin trifft dort ein und wird sogleich von einigen geckenhaften Musik - Enthu-= siasten belagert, von denen der ersie den JFtaliäner, der zweite den Engländer und der dritte den Franzosen afekftirt, Da allesaumt von den Sprachen dieser Nationen so gut als nichts verstehen, so kommen cinige recht belustigende Scherze zum Vorschein. Das Weitere des Jnhalts mbgen wir nicht verrathen, und bemerken nur, daß das Ganze mit mehr Sinn und Geschick gemacht is, als viele andere dieser leichten Produkte. Die Wendung

s - e dal di T am Schlusse, daß die

Sängerin weder eine Ftaliänerin, noch eine Engländerin, noch cine Franzdsin sey, sondern eine Deutsche, und daß sie die Sprache des Herzens singe, mdchte sich sogac als geist- reich bezeichnen lassen. Die Musik des Singspiels, mehrere Ein- lagen abgerechnet, von Herrn Pixris componirt, erfüllt thren Zweck, und sie hat Leben, Fluß und Leichtigkeit. Die Ouver= ture, ein Alegro im raschen Walzer - Tempo, leidet aber ofen- bar an cinem Uebernaaß der lehteren, und sie schien uns so wenig an ihrer Stelle, daß wir uns auf einmal aus dem Theater nach dem Redouten-Saale verseßt glaubten. Die Hauptrolle, die der „Con fanze‘/, die Axe, um die sich die Handlung der ganzen Operette he- wegt, gab Die. Pixis, und die junge Künstlerin dokumen- tirte sich darin als eine Sängerin ersten Ranges. Sie legte in dreien Arien, die erste in Jtaliänischer, die zweite in Englischer, die dritte in Franzdsischer Syrache vorgetragen, eite Kraft, eine RYolubilität und einen Umfang dec Stimme (bis zum hohen c) an den Tag, daß se in der That Erßaunen erregte und sich eiten

in der lezten Zeit selten eine Sän-

Be!fall gewann, wie i9n

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