1836 / 29 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

118

| toesen sey, fo habe ek denselben nie unter scinem wáhréi Raméti gèz kannt; er beshwört es bei Allem, was dem Manne von Ehre am heiligsien seyn muß; und er versichert, daß, wenn Morey das Ge- gentheil sage, dies ein Frrthum oder eine Lüge von sciner Seite sey. Fn Betreff Fieschi's, fügte er hinzu, daß cr ihn nicht verhindern kónne, zu sagen, was er wolle, oder was man ih fagen lasse; ader

er, Pepin, rede die reine Wahrheit. Wenn man von der Zusammenkunft mit Bescher (cinem der Na-

| fiornmenei Zeugen immen därtti überein, daß Boireau Aeusevus gen habe falen lassen, die den Verdacht der Mitwissenschaft auf f würfen. Er selbs aber leugnet dieselbe hartnäckig ab und beh thy tet, nicht das Mindefie von dem beabsichtigten Verbrechen ¿ed zu haben, wenn er auch zugehen müsse, daß er Fieschi oft gese habe und ziemlich vertraut mit ihm gewesen sey. tha Es bleibt uns nun noch übrig, fährt der Berichterstatter f von einigen allgemeinen Thatsachen Rechenschaft zu geben , die Y auf den ersicn Blick an das Attentat vom 28. Juli zu knüpfen a nen. Man hat oft bemerêt, daß Ereignisse dieser Art von eini, aleichsam provhetischen Zeichen begleitet werden, die nicht vollf Y

selben seit 11 Monateti nicht gesehen hatte, entschloß ih mi, zu sprechen. Herr Lavocat hat seinem Lande noch einen andecn Dienst geleistet, was auch Übrigens für Unglück angerichtet worden seyn mag. Die Anwesenheit des Herrn Lavocat, den ich von weitem ev- kannte, als ich auf die Ankunft des Zuges warkete, veranlaßte mici/ zu mir selbst zu fagetz: 7/-,,-Da bist Du, mein Wohlthäter; Dein Anblick wird meinen Plan scheitern magchen.//// Sogleich fafte ich die beiden Schrauben meiner Maschine, eine nach der andern an, t de und licß dieselbe um vier bis fünf Zoll sinken. Der Anblick dieser | men, die Fieschi früher angenommen hatte) und Morey svricht, wo | i2ten Legion, aus Leuten zusammengeseßt, in deren Mitte ich | die Zeichnung der Maschine vorgelegt, und ein Anschiag der Kosien

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

S e i AALT Ä i A n D U Am ÉAA O Fer ÉR »

vier Fahre lang gelebt hatte, brachte mich zu der Eckenntnif/ | gemacht wurde, so erklärt er, daß er Bescher gar nicht näher ge=

wie vêrbrecherisch es sey, auf Leute zu schieße, mit denen ih ge- | fannt, und daß, wenn er früber ge}agr abe, jener Mensch hâtte :

| gessen und getrunken hatte: aber ich wiederhole es, daß es 9aupt- | einigemale hei thm geschlafen, dies nicht oft der Fall gewesct sey,

j 1Tchlich die Anwesenheit des Mannes war, der fich scit langer Zeit | weil er ibn, seinen Reden nach, für cinen Polizei - Spion, gehalten meines gamen Wesens bemächtigt hatte, die mih in dem Grade | habe. Er nahm Gott zum Zeugen, daß Alles; was man Uber fette | ck s e als aerichtliche Beweise di : Nee verwirrte , daß ich nicht mehr im Stande war, eine Person auf der | Kenntniß des Entwurfes zu der Maschtne und des von derselben zu | e E ste find fast imyg Straße zu erkennen. Es ging mir der Gedaite durch den Kopf, | machenden Gebrauchs gesagt habe, dte schändlichsie Lüge sey. Der | 2 eine Art ungewisse? Dunkels gehübt, das Dem Richter cine ire mich dem Herrn Lavocat zu Fúßen zu werfen und ihm mein ver- | Präsident fragte ihn, ob er es nicht gewesen, der dem Fieschi das | Vorsicht gebletet, wenn er Folgen daraus ziencn will. Jndessen di, brecherisches Vorhaben zu entdecken. Judem ich darüber nacódachte, | nöthige Geld gegeben habe, um den ersicn Termin P L e A Lage e enn ante ich zu mir: „Was wird er thun, wenn ich ihm einen Plan | zuy bezahlen, die derselbe gemiethet, um fich von dort aus seiner Ma- | P ihnen auch nicht in der Prozedur ein Plaß gebührt/- #0 ly

j gestehe? Wird ce mi ins Ausland gehen lassen? J habe ibn | chine zu bedienen. Pepin erklärte, daß, wenz er den Bescher auch | man sie dech als meréwürdige Symptome unjerer Lage Und unst

: seit 11 Monaten nicht gesehen; Entfernung is die Mutcer des Der- | durch Gld unterstüßt, ec ihm doch niemals eine so bedeutende | Epoche betrachten. E es T

| Summe gegeben habe. Er betheuerte vou Neuem bei Gott und beè | Im Auslande deutete bei der Annäherung der Julifeier y

| De | darauf hin, daß man fár diese Zeit eine große politische Erst

rung erwartete. Jn Frankfurt a. M. machte am 28. Juli dit tische Behbrde die Militair-Behdrden auf gewisse Gerüchte aug sam, die späterhin das Einschreiten der bewaffneten Macht noth dig machen fönnten. Fn der Schweiz, in dem Großherzogth

Baden, in Belgien und sogar in München erwartete man unm)

selbe Zeit eine allgemeine Erschütterung, als deren Verspiel Q

die Entweichung der Gefangenen aus Ste. Pélagie betrachtete, 5

| Genua waren seit Anfang Fuli die düstersten Gerüchte im Umg

am 24. Juli erzählte man sich dort dfentlich an der Börse, daß j

Mordversæch gegen den König der Franzosen unternommen wo

sey. Fn Malaga war das Gerücht von dem Tode des Königs,

als Opfer eines Attentats gefallen sey, schon seit dem 17. Fulj

Umlauf; und es ist merkwürdig, daß im November 1832 die Nui

richt von dem damaligen Attentate gegen die Person des Rid

dort schon weit früher bekannt war, als sie auf gewdhnlichen Y

gen hêtte dorthin gelangen fönnen. J Rom verkündete ein i

den Behörden selbs! aufgefangener Tagesbefehl des „jungen S

dig erklärt werden können, die sich jedoch, wie die Erfahrung lebe der trúben Atmosphäre zu entwinden pflegen, in welcher solche us z abscheunngswürdige Fomvlotte geschmiedet werden. Aber diese N oder weniger flichtiagen Thatsachen sind selten so genau festzuftella

Amtlihe Nachrichten. Kronif ves Tags

| @e, Majestät der König haben den Gutsbesizern Ammon

Aithof- Insterburg, Julius Dreßler auf Schreitlaugken, d Käsewurm auf Puspern den Rothen Adler-Orden vierter (se zu verleihen geruht. s =

Se. Majestát der König haben dem Kurat - Geistlichen Cle- ¿ns zu Dülken, Regierungs - Bezirk Düsseldorf, den Rothen dler: Orden vierter Klasse zu verlethen geruht, e Des Königs Majestär haben bei dem Finanz-Ministerium Geheimen Kalkulator Karl Friedrich Böhme, den Ober- uchhaite? Christoph Wilhelm Weber, und den Geheimen vedirenden Secretair und Kalkulator Adolph Geim zu Reche- ings Räthen zu ernennen gerudt. :

Se, Königliche Majestät haben den Justiz Amtmann und jellations gerichts - Assessor Neuenburg zum Landzerichts- thh Allergnädigst zu ernennen geruht, und ist derselbe beim ustiySenate zu Koblenz angestellt worden.

aessens3.//// Nichtödessowentger entschloß ich mich hinunterzugehen. Fch hatte meine Thür verbarrifadirt, und während ih damit be- | ichäftigt war, die Bretter wegzuräumen, hörte ich die Trommein wicbeln. Fch kehrte zurück und bemerkte ießt, daß die 12te Legion so eben ihre Stellung veränderte, so daß ih meinen Wohlthäter aus den Augen vecloc. Pldyltch erinnerte ih mi, daß Pepin und j More) um mein Vorhaben wußten, daß ich ihnen mein Wort ge- | geben hatte, und ich sagte zu mir selbst: ,, „Es ift besser, zu sterben, | als die Schande zu úbertiebden, etwas versprochen zu haben und dann ; sein Wort zu brechen.//// Denn unfehlbar würde ich wie ein Fel- ; ger und ein Betrüger behandelt worden seyn, obgleich i nur etwa f #9 Fr. mehr erhalten hatte, als die Kosten für alle Antäufe betzu- : e ' gen. Fn der Zwischenzeit sah ich in der Entfernung den Köutg mit | hauptung eine abscheuliche Lüge. Der Präsident fcagte ihn, ob er E B De 19 Able T l N M N me Al S M N e M i uUnbecil wir| Du anrichten! F) fahie ) cit Lras- | Angelegenheit Bezug geha e, worauf er erwiederte, daß er nie- | | bar, diese Betrachtungen angestellt und nichtsdestoweniger mein Vor- | ale rekt an Sau ala geschrieben have. Man schte ihm aus- j haben ausgeführt zu haven, Während ich mich diesen Betrachtun- cinander, daß von einem Briefe die Rede sey - in welchem er Ca- | gen bei meiner Maschine überließ / seßte der König seinen Marsch vaignac gefragt habe, ob er auf dic 20 bis 25 Francs renen | fort und kam bci dem großen Banm - meiner Wobnung schräg ge- | könne, und daß man vermutbe, das Wort Franc habe fo viel E Ns l genüber, an, ungefähr 30 bis 35 Schritte außerhalb der Schußlinie | (Zewehr bedeutet, räumte er ein, daß es nicht unmöglich sey, daß | liens/, daß die Juli - Dage den Franzbsischen Lyrannen fallen y meiner Gewehre. Jch bemerkte sogar einen General mit einer ro- | ¿x Geld von Cavaignac verlangt bade, indem er ihm welches gelie- die Wiedergeburt Europas beginnen sehen würden. Dies if} then Schärpe, der, jo viel ich mich entsinne, schon über die Shuß- | hen habe, und Cavaignac thm noch ungefähr 590 Fr. schuldig sey; | Nesultat der Korrespondenz der diplomatischen und Handels- Agent linie hinaus war; ich dachte nicht mehr daran, die Maschine | aber er fügte hinzu, daß er fich nicht erinnere, ihm in solchen Aus- | Frankreichs im Auslande.

seiner Seligkeit, dag es falsch sey, daß er dem Fiescht 130 Fr. gege= ben habe, um seine Wohnung zu möbliren. Pepin erklärte, daß oft Leute zu ihm geëxommen wären, die sich für Patrioten ausgegeben und ihm ähnliche Vorschläge gemacht hätten, daß er sie aber immer obne Zôgern und auf das Entschiedenfie zurüctgeroiesen habe. Jn- dessen hat er nic einen Namen nennen, oder irgend ein Detail in Betref jener Vorschläge angeben wollen. Er hat eingeräumt, Gut- nard in Ste._Pélagie gesehen zu haven, aber wie alle Anderen, und ohne je in näher? Berührung mit thm gekommen zu seyn. Pepin lenanet, daß er an Cavaignac geschrieben have, um von ihm die zur Maschine ndthigen 25 FlinteniQufe zu erhalten, und nennt diese Be=

Das 1e Stück der diesjährigen Gesez-Sammlung, welches ite ausgegeben wird, enthälr unter Nr, 1686, die Dec'arat on des XXsten Artikels des zu Wien

wieder in die vorige Richtung zu bringen; ich eilte an den | drücken geschrieben zu haden. Er leugnet ferner, dem Fieschi | _ Wir haben in dem Laufe dieses Berichtes nichts übersehen, y Me Ca O alGn N S A Kamin, nahn ein vrennendes Stückchen Holz, und zündete das | das Geld s die Flintenläufe haben zustellen zu lassen. „, Wer das | Ste, m. H., in den Stand seßen könnte, die Absichten dessen ch an ¿April ISEDIGEN Denen E e Pulver an. Was darauf folgte, weiß ich nicht. Als die Mick | behauptet‘, sagte er, „is cin vollendeter Lügtier. Wenn man Fa- | derer, die das Attentat begangen haben, zu würdigen. Der 3d hinsichulicy des Herzogthums Warschau abgeschlos- | niñer in mein Gefängniß famen, sagte ih ihnen in Gegenwart | milie hat, kann man bülfsbedürftigen Personen wohl allenfalls eine dieses leßteren unterliegt feinem Zweifel; es war die Ermordung y senen Traktats. Vom 2 Soieinber v, J; und | des Herrn Lavocat, daß, wenn ich Gesiänduisse zu machen hätte, | t3nterstüßung geben; aber ich müßte ein Millionair gewesen seyn, | Königs und gewisermaßen die Vernichtung scines ganzen Geschledt a 19. A | ich sie nur ihm ablegen, und daß Alles, was ih thm dann sagen, die ge- | um so bedeutende Summen zu geben, und ich stehe mit Nie- Wenn man aber fragt, welche gaction allem Anscheine nah dj die Allerh ôch sten Kabinets Ordres î naue Waßrheit seyn würde. Fch habe sie gesagt, zu meinem Nach- | manden in geheimer Verbindung; ich bekümmere milch nur Anarchie, zu der ett foiches Gemeßel das Zeichen geben mußte, 4. » 1687. vom 28. Dezember v. J., über die Anwendbarkeit Er behauptet, den angeblichen Ve- gebeutet, zu Gunsten welcher Partei man den Bürgerkriy iy der, die Einrichtung des Kredit - Instizurs für Schle-

theil, wie zum Nachtheil Derer, die mir das Mehl zum Brodte ge: | um mein Geschäjt./ E | liefert hatten. Fch habe einen lezten Wunsch auszudrúcken: Was | scher scit fünf Monaten nicht gesehen zu haben: ev leug-

N | Schoße der Hauptstadt angezündet haben würde, \o antkworit d Ste jebt nicdergeschrieben haben, muß _ mich überleben: ich wünsche | net alle von Fieschi erzählte Umfsiände in Betreff von Zusam- l l |

Justruction darauf durch das. Glaubensbefenntniß derienigen Ax lagten, die ihre politischen Ansichten im Schoße der Geselischaft u Menschenrechte gesch dpft haben. ; Die That zeugt hter von den Folaen gewisser Lehrsäßhe; si

weis tlar, bis zu welchem Punkte die Ddellnapme N scUschaften mit Kompiotten veriraut machen kaan, und welche tru rige Wirkungen tene täglichen Declamationen hervorbringen könnt mittels welcher man die schlechten Leidenschaften oder wenigsi denn Retd derer anzuschüren sucht, die durch ihre Stellung in) bürgerlichen Geselischaft bestimmt find, in angestrengter Arbeit || Exificnzmittel sür sh und ihre Familien zu finden. Natürlich | leugnen jeßt alle diejenigen, die sich früher ihrer republikanish Gesinnungen rölmtcn, das Attentat vom 28. Juli und dessenll heber; sie haben immer betheuert, daß sie ihre Zwecke durch ganz 0 dere Mittel zu ecreichen suchten, und daß sie nur’ jene friedl« Revolutionen im Auge hätten, die durch die Ueberzeugung und dur die Forischritte der dentlichen Meinung bewirkt würden. Aber wt gessen sie denn, daß es unmöglich ist, Lehrsäße, die den Umsturz k bestehenden Ordnung beabsichtigen, zu verbreiterw, ohne lebhaf Widerstand hervorzurufen, daß man von den Diskussionen bald Kämpfen übergcht, und daß mit dem Geist der Propaganda si Intoleranz und Verfolgungssucht verbunden is, die, um si di Sieg zu verschaffen, das Verbrechen zur Pflicht erheven ?

Bei einem oberflächlichen Anblick kann man möglicherweise b haupten, daß das Resultat der Fnstructioi den Verstand nicht bel fommen befriedige. Um eine so abscheuliche Verleßung aller mensd

sien b:treffenden Verordnun, vom 8. Junt dessel-

ben Jahres (Gesez-Sammlung Nr. 1619) auf de

Obec-:Lausib, und

| » 1688. vom 3liten desselben Monats und ahres, wegen Gleichstellung des Salz-Verkaufs-P. eises im Kreise St. Wendel.

Berlin, den 29. Januar 1836.

Debits-Comtoir der Gese - Sammlung.

daß diese Schrift gelesen werden, und Denen zur Lehre dienen môge, | menkünften , die zwischen Morey, Fieschi und ihm fiattgefunden die veriucht seyn soliten, meinem Beispiele zu folgen; sie mögen es | hätten, und namentlich in Betreff des Experiments, das in der Nähe wohl überlegen, ehe sie mir nachahmen. Se as ! des Kirchhofes des Paters La Chaise mit ciner Pulverschlange ange- „Also /, entgegnete der Jnftructkons-Richter/ „Jhr veharrt da- | stellt worden wäre; dagegen glaubt er sich zu erinnern, daß er ein- | bei, daß s Turen A E S mal s Zelt, wo 4 M fin Uttetkommen e die reine Wahrheit gefagt habet? F, m 3, | fen suchte, diesem in Gesellschaft Morey's begegnet sey, und daß ste | ob Pepin und Morey gesprochen haben; aber ich erfläre abermals, | P N (Gegend cine Flasche Wein zusammen getrunket hêtten. daß ich die Waheheir sage. Die erüen Geständuisse, die i ablegte/ | Er erklärte, daß er mit keinem General genau bekannt gewesen sey: waren unvollstäaudig aber nichtsdestoweniger wahr. Se e svdter vervollständigte er dicse Ertlärung dahin, daß er nicmals in des Herrn Lavocat rührten mich: ich weiß/ daß er N E | irgend einer Verbindung weder mit den Legitimisten noch mit Gui- ergeben i, und ich habe geglaubt, zu gleicher Zeit meinem Wohlthäter | nard oder Kersausie gestanden, und daß er in seinen Unterredungen etroas S U und M M ite die mich über die Frebelt M E E Rin ¿ußersien Mitteln zur Er- ches zu erwcisen , tindem 1 0m a y C) angung erselben ge prochen habe. zur Begebung des Verbrechens angeregt batten ctions - Richter Pepin und Fieschi wurden nun mit einander konfrontirt. Fieëchi - pad Wabrheit sagen///, erwiederte (T bfi f uin nicht lau. | erkannte Pepin augenblicklich. Pepin sagte, als er Fieschi sah, daß „f die erste Pflicht eines Angeklagten. Die Justtz ka! e so es ihm vorkomme, als habe er diesen Menschen cinmal irgendwo ben , daß Fhr aus Gefälligkeit für irgend 1 U. von | geschen; er kbntue es aber nicht mit Bestimmtheit behaupten. Nach» erne Gelländuisse abgelegt baben Eee: sie D len Punkten | dem Fieschi gesorocen hatte, erklärte Pepin, daß er ihn an dem Reuem auf, zu sagen, ob Eure e N AUL das Resultat iraend ( Ton der Stimme für diejenige Person erkenne, die Morey ihm unter | der Wahrheit gemäß, oder ob sle O Welthe Dienste mir dem Namen Besch er vorgestellt babe. Fieschi, unerschütterlich in j einer Combination S S sin Er ias au meltie An- seinen Anklagen, wiederholte kaltblütig, in Pepin's Gegenwart, Alles, auch Herr Lavocat gerelsiet m en a t dach, nietnals meine | was er früber. gegen ibn vorgebracht hatte: Prämeditation des Ver=« hänglichkeit an ihn scyn m M A An in so éenstia utid wih- | Weben, Theilnahme an dem Autentat, blutdúrslige Ausdrücke gegen S id Uvmwabrbeit zu fige besonders da ich weif, wel- die Mon des M e U, afi E A 0 DUN E E / 1a M 29 E , ¿al ; N n 5 a ¿f 2 e che Folgen meine Erklärungen haben können“ O e Van fiürzen wolle, nachdem er Unterstüßungen | Uen und gbttlichen Geseße vollsiändig zu erklären, wünscht m as föonnten wir diesen Worten noch hinzufügen? Fiescht giebt von ihm erhalten habe, erwiederte ihm Fieschi: „Jch habe für meine natürlich, niehr oder wentger wahrscheinliche Hypothesen in (ewiß d ganz darin C R C t a Rechnung niemals mehr von Euch gehabt, als D Fr., die Jhr fie heit zu verwandeln, und verlangt, daß die Prozedur die Er sien er sich darin abspicgelt, Fhr / =

S 4 ; E * | einer oder der andern jener Hypotbesen entschieden beweise. Es i ge : ind die ch (C : ( deL O ch) se. Ei zlagt, die er so lage vershonen zu müssen geglaubt hatte? Jn für Waaren kreditirt habt, und diese bin ich Euch noch schuldig. | j, der That {wer zu begreifen, daß cin solches Verbrechen zl welchem Verhältnisse dürften die Leidenschaften, die ihn beherrschen,

9 Y d i Euch crhie ì ic ner j ur h b j l } Seen U R ie ate | schen drei oder vier uabefannten Personen geschmiedet worden s Wis . e ° : (S: i L . - . | bei seinen crseren und bei seinen leßteren Entschlüssen im Spiele : ° seyn? Uns fômmt es nicht zu, darüber zu entscheiden.

ren Erklärungen zurüfonmend, sagte, daß, wenn er. die Meinung | sollte, von denen nur zwei auf untergeordnete Weise einer beri Morey ist unerschütterlich in seinem Leugnen. Wenn der Prâà- | sident ißa von dem Entwurfe der Maschine spricht, den Fiescht dem

tatdor Coll C 5 2 : ' ausgedrückt habe, daß die geheimen Gesellscha¡ten von dem, was e hatten, während. derjenige von Uf

am W. Juli geschehen solle, in Kenniniß geseht worden wären, | er ofenbar die meisñe Frtelligenz und die größte Kraft des Will

j ; er im Grunde doch ungewiß hlerúber sey; er glaube nicht, daß man | besipt, nur von einem unsinnigen Wunsche, die bestehende Ordnu

Pepin gezeigr haben sol, so ruft cr aus: ¡Herr Pepin if ein recht- ibnen gesagt habe, es würde ein Attentat gegen die Person dcs Kd- | umzusiürzen und sich einen großen Namen und einen kleinen licher Nann, und er würde den Flescht derb gcschüttelt haben, wenn nigs stattfinden sondern nur im Allgemeinen, daß etwas vorfallen | auf den Trümmern der Monarchie zu erwerben, geleitet wuede. Y vieser ihm cinen solchen Plan vorgelegt hätte.“ Als t N wÄrde ( 2 } | E E A M engen Kreise al 4 é F n fs f f, 44 / pi ! g , L: : | L 5 ; i; : j 4 î ic \ e » 1f t Ó : N ibn aber A ita des N O ae Er wiederholte ia Pepin s Gegenwart, daß der einzige Grund, lid feine Verbindungs-Linie ¡wischen denen, P nad d du P 408 e ¡ichen múisse, indem man eine provisorische Re- der ihn e O N R M E | unserer Justitutionen erklärt, und denen, die den Umsturz dersel gierung bildete, stattgefunden hätten, erwiederte er: „Zu dergleichen | gewejen / 9 ‘i E BCO E N E L A v L A A durch Feuer und Schwerdt versucht, sollte gezogen werden könnt Dingen gchdren fähige Leute, und ich frage Sie, ob eim Mann von | 1î/ Cer Sitave E A O V4 ie e sh A Deo | Wenn man indessen um fich her blicét, so verschwindet d meinem Stande und von meinem Alter solche Dinge unternebmen mehr Werth hate als Gld. T E Gde Ae bre s | Erstaunen; was zu anderen Zeiten nicht anzunehmen gewese 1 fann?// Man hatte von Morey gesagt, daß er sür den Stall des klagenöwerthe PIOTANNTNA der heiligsten Gefühle für Ehre un | erscheint bei dem gegenwärtigen Zustande der Gesellschaft, nit

Herzogs vou Angoulème grardeitet habe, und daß auf seinem Arme Pfiicht jeuszen _ e E e H so große politische Erschütterungen gestaltet hoben, als ml.

j eine Lilie eingeáßt sey. Morey erklärt dics für falsch; er hat nie- __ Pepin, aufgeregt, besiürzt, etzúrnt, seite den Erëlärungen Fies- | Die Kühnheit der Lehrsähße, die Verwirrung in den Gemüt [ mals für das Haus jenes Prinzen gearbeitet , und das Zeichen, wel- chi’s alle Arten von Verneinungen entgegen, die die Sprache nur erélärent etn solches Phänomen. Hat nicht îeder Fanatiter, det (ill zes er auf dem Arme trâat, if die Figur eines Husaren, die er sh, | darbietet. ¡Fch hofe‘, rief er aus, ¡daß ctn hdberes Wescn giebt, großs Attcütat auszuführen gedenkt, zicinlich ausreichende Grüß

während er Soldat war, hat ein&hen lassen. Die über den erstern | das mir Kraft und Leben genug gönnen, wird, um dergleichen Nichts- | auch ohne vorherige Verabredung sicher zu seyn, daß er nad ht

4 l1mfand abgehbrtea Zeugen haben seine Ausfagen bestätigt; er hat | wÜrdigkeitet! zu widerlegen. Ich {chwöre bei tillem, was es Heilt- Ausübung zahlreiche Verbündete finden werde? Wie solite er nid / niemals súr den Stall des Herzogs von Angoulème gearbeitet. ges giebt, ich nehme Gott und Menschen zu Zeugen, daß alles dies | für den all des Erfolges auf den Beistand aller derer zu hl olm 22. Aug. erflárte Morey, daß er keine Nohrungs- Mittel | nichts als eia Gemijch der abscheulichften Lügen i. Man muß deu | berechtigt scy1, die auf systematische Weise Aufruhr und Rebellis

i Teufel im Herzen haben, um einen Mann, wte mich, durch solche | vertheidigen, und behaupten, daß die politischen Meinungen d

Jm Bezirke der Königl. Regierung

zu Erfurt i der Predigtamts Kandidat Konftant Aur- ch zum evangelischen Pfarr-Substituten in Falken ernannt Drden; i zu Köln ist die erledigte Pfarre in Friesheim dem bisheri- Pfarrer in Brenich, Joh. Gerh. Pingen, so wie die er- dizte Pfarre in Glehn dem bisherigen Vikar in Kinzweiler, oa. Erckens, übertragen worden; _ :

zu Magdeburg ist dem Prediger Schmuk in Krässau e erledigte evangelische Pfarrstelle in Werkicis Und Torniß rliehen, zu der erledigten evangelischen zwoeiten Predigerstelle an r Pfarr-Kirche zu Schdnebeck der Prediger Johann Frie- ri Karl Grüßner in Eickendorf, und der Kandidat des \redigtamts Friedrich Wilhelm Ludwig Hertling zu der ledigten evangelischen Pfarr{telle in Jeebe und Siepe berufen orden.

S T T E E E E E E E I

Aeitungs-eNawGwrichten. Ala E

rance

Paris, 22, Jan. Herr Humann wurde vorgestern Abend n dem Könige empfangen. Gestern Mittag hielten Se. Maj. nen zweistündigen Minister-Rath.

Der Pairshof publizirte gestern Mittag sein Urtheil ge- n die April: Angeklagten pon der Pariser Kategorie. Der Eng- nder Beaumont und Kersausie wurden zur Deportation, WAn- re zu 10jähriger Zuchthausstrafe, 1 zu ösjähriger, 4 zu 3jähri- r und 4 zu einjähriger Gefängnißstrafe verurtheilt, die übri- n 6 aber freigesprochen. Gleich nachdem der Präsident dfe- n Urtheilsspruch verkündig! hatte, hielt der General: Prokurator in Requisitorium in Bezug auf diejenigen Angeklagten von der- lien Kategorie, die sich dem Prozesse dur die Flucht entzo- n haben. Es sind deren 29, worunter jedoch drei, gegen welche er General-Prokurator auf die Anklage verzihtete. Der Ge- chtéhof zog sih sofort zurúck, um über das Urtheil zu berath- lagen. Die Audienz dauerte nur cine Stunde. Das Projekt einer Herabsezung des Zinsfußes der Rente

papa aae nir Mia ant e I L u:

/ mehr zu sich nchmen würde, wenn man feine Diät nicht in habe n ein d h so, ve dig nd beh politischen 9 das P} j ndere. Lehteres geschah denn au auf den Nath und die Vor- | schändlichen Umvoahrheiten 118 Verderben lürzen zu wollen [Recht haden , ic) mit bewaffneter Hand in den Straßen und \Wshästigt hier unausgeseßzt die Gemüther. Herr Laffitte hatte | ‘chrift der Aerzte; nichtsdestoweniger hat sich der Gesundheits-Zustand | Die Coufrontation cndizte mif folgenden Worten Fleschì s: „Fh | deu bfentlichen Pläßen geltend zu machen” So ruft die Verbl!Flnfangs die Absicht, eine Proposiijon in Bezug auf diese Maß-

Ö Er scheint in / hade lange Zett ge]cwankt; ¡ch hatte einen Alp auf dexr Brusi, der | dung des Partetgetsiès, sogar gegen thren Wiüen, die größten 1"egel auf das Büreau der Kammer niederzulegen. Er sah indessen

A Morey'3 scit sciner Verhaftung sehe verschlimmert. ) | nefen (Gram versunken. Die Zerrüttung seiner Geschäfte, die ckchwere der Schuld, die auf ihm lastet, die Anklagen, die aus der *nstruction hervorgehen, das Gefühl der Rache, die er gegen dieie= nigen nährt, deren Aussagen ihn infriminiren, vermehren den {alim- nen Zußand einer Gesundheit, die schon seit langer Zeit durch

ordnungen hervor, und bereitet der Geseüscaft unabsehbares unglüd Aver ein tröstender Gedanke bietet sich uns dar; schon hat d

mich zu ersticen drohte; ich mußite mich davo befreien; ich entschloß mich endlich, Alles zu gestehen, nicht um andere Personen ins Ver- | l i derben zu fürzen, fonderu um der Wahrheit die Ehre zu geben. Fch | Attentat vom 28. Juli alie redlichen Gemüther in einem gemeins! habe von Niemanden meine Begnadigutig verlangt , und es hat sie | men Abscheu vor ciner solchen Unthat vereinigt. Die edle Haltul

des Königs, scin Muth und scine Mäßigung in ciner so drin

mie Niemand versprochexn. -— l i } u den Gefahr haben Allen Achtung eingefldßt und gewisse verächtlid

ald ein, daß zu der Annahme ciner solchen ‘Proposition bei Wei- m mehr Aussicht vorhanden sey, wenn sie von irgend einem Nitgliede der Majorität ausgehe, und deshalb entschloß er sich, a vorheriger Rücksprache mit den Deputirten der Opposition, em Herrn Gouin die Junitiative in dieser Sache zu überlassen.

; câslige Novaifti : n für sein Lehe Der Berichterstatter beschäftigt ch hierauf mit dem vierten |

f ne zufällige Bergiftung gelitten hat, und lassen für sein Lehen Der Berichterstatter beschäftigk 1c) hierauf u en | L m R | ( 1 A) in d (aser

A 8 O A | Angeklagten, Boireau. Bekanntlich hafte dieser einem seiner Be- | Beleidigungen sicgreich widerlegt. Auf allen Bunkten des Kdnig “emgemäß waren diejenigen ministeriellen Deputirten, die für

‘F Pepin scheint eine große Wichtigkeit darauf zu legen, daß er | kannten, Namens Suireau, am 27iten Abends gefagf, cr mdge seincn | reichs i dein Himmel einslimmig dafür gedankt worden, daß Me Reduction sind, gestern bei Herrn Giraud versammelt ; indessen

Q Fieschi nicht unter seinem wahren Namen gekannt habe. Er räumt | Vater adrathen, der Reoue veizumohnen, weil es Lärm geben würde. | Franfceich auch) diesesmal beshüßt habe. Die Erinnerung an n di[ der Beschluß dahin ausgefallen seyn, daß, so wünschenswerth Fieschi’s leßter Crélärung zufolge, wäre Boireau durch Pepin von | solche Gefahr wird uns acwiß für lange Zeit eine Lehre und Fch jene Maßregel an sich wäre, man sie do unmöglich der Regie-

Alle ver« ' Bürgschaft scyn !

4 ¡ ein, daß Morcy- ihm eine Person zugeführt habe, die sich den Nach-

stelnngen der Pol'zei zu entziehen wünschte; wenn dies Fieschi ge- | dem beabsichtigten Attentat in Kenntniß geseßt worden.

ing, deren Mitwirkung zur Aussührung derselben so nothwendig sey, ewissermaßen aufdringen könne. Um sich nun aber auch andererseits, em Lande gegenüber, keine Bldße zu geben, sollen jene Deputir- n sich dahin geeinigt haben, in dem Berichte über das Budget M Meinung über die Reductions - Frage zu erkennen zu geben H das Ministerium dadurch in die Alternative zu verseßen, Meer aufzuldsen, oder irgend eine Verpflichtung für die fie Session einzugehen. Man will durch einen solhen Wink

/ 2 Si die Spekulanten hindern, die öproc. Rente allzu sehr in bet he zu treiben, da die Reduction dadur nur um so schwie- werden würde. Es ift nach diesem Beshlusse nicht wahr-

Berlin, Freitag den Wo Januar

scheinlich , daß Herr Gouin noch seine Proposition einbringen sollte. Gewiß ist úbrigens, daß die große Mehrzahl der Depu- tirten zu Gunsten der Renten-Reduction gestimmt ist, und daß nur die Rücksichten , die sie dem Ministerium s{uldig sind, sie O, abhalten , auf einer sofortigen Entscheidung der Frage zu estehen.

Der Courrier français äußert über denselben Gegenstand : „„Das Publikum sieht sehr wohl ein, daß die Entlassung des Herrn Humann weder die ministerielle Frage, roch die Frage wegen Reduction der Rente zur Entscheidung gebracht hat. Die Minister, die sich seit Eröffnung der Session noch nicht auf eine Spaltung haben vorbereiten können, suchen natürlich jene bei- den Fragen mit einander zu verschmelzen, um die Kammer, durch die Furcht vor einer abermaligen Auflôsung des Ministeriums, von ihren Reductions-Plänen abzubringen. Diese Taktik, die ihnen zuweilen gelungen ist, ist immer auf die Stellung der Par- teien bercchne. Der tiers- parti, s{wankend, zersplittert und sich noch erinnernd, daß er bei dem Votum über die Septem- ber-Geseßze getheilter Meinung war, hat noch nicht Zeit gehabt, sich wieder zu sammeln. Man“ weiß in dieser Partei nicht mehr mit Gewißheit, auf welhe Männer man zählen kann, und über welche Grundsäße man einerlei WMei- nung seyn wird. Dadurch wird es dem Ministerium, troß sei- ner innern Zerrissenheit, mdglih, zu existiren; aber unter der Bedingung, daß es nicht handele. Die Kammer ist nicht fo ver- blendet, daß sie sich nicht Rechenschast von einer Lage gäbe, die fúc sie unerträglich geworden ist; es fehlt ihr an Kraft, sich aus derselben zu befreien, aber nicht an dem heimlichen Wunsche, ihr Joch abzuschütteln. So lange man die Nothwendigkeit der df- fentlihen Ordnung vorschieben konnte, hat die Kaminer alle Opfer gebracht, die von ihr verlangt wurden, Aber jeßt, da die Ruhe wiederhergestelle ist, da die Monarchie sich siart und fest nennt und die guten Folgen der Einshücßterungs-Geseße preisi, was wäre jeßt noch für ein Grund, die versprochenen Reformen zu verweizern?““

Der Constitutionnel sagt: „Die Büreaus der Kammer aben si gestern mit Prüfung der Finanz- Gesetze beschäftigt. In allen denen, wo die Frage wegen Konvertirung der Rente in Anregung gebracht wurde, hat sich eine bedeutende Majorität zu Gunsten der Maßregel ausgesprochen, Herr Sauzet hat dieselbe in seinem Büreau lebhaft unterstüßt, man darf sich da- her úber seine Weigerung, in das Ministerium einzutreten, nicht wundern.

Der Moniteur publizirt heure die gewöhnliche vierteljährli: he Uebersicht der Operationen des Tilgungs-Fonds und der De- positen-Kasse. Es ergiebt sih aus derselben, daß im 4ten Quar- tale v. 11,817 Fr. 4!'/,proc. Rente zu dem Durchschniits- Course von 99 Fr. 22 Centimen, und 169,099 Fr. 3proc. Rente zu dem Durchschnitts-Course von §0 Fr. §6 Cent. eingelöst worden sind. |

In der vergangenen Woche sind bei der hiesigen Sparkasse von 5106 Personen 729,000 Fr. eingeschossen worden. Dies ist, seit Errichtung der Sparkasse, die stärkste wöchentliche Ein- nahme; man schreibt diese Vermehrung der Aufhebung der Lot- terie zu.

Das Journal des Pyrenées Orientales (‘Perpig- nan) vom l1bten giebt folgende Nächrichten aus Catalonien: „Mehrere Häupter der Anarchisten von Barcelona haben sich versteckt oder die Flucht ergriffen. Seit Mina's Rückkehr ist der ehemalige Gouverneur von Vich, Oberst Montero , als Mitschuldiger Gironnella’s verhaftet worden. Auch den General Pastors hat man gefänglih eingezogen, weil er sich nicht der Erstürmung der Citadelle und der Ermor- dung der Karlistishen Gefangenen widerseßt hat. Wie konnte er dies aber, da die Truppen, die als Wache ausgestellt waren, mit den Todtschlägern gemeinschaftliche Sache machten? Die Mordscenen vom 4. und 5. Januar haben in Taragona Anklang gefunden. Auch hier war der Pöbel im Begriff, 75 Gefangene, den Rest der bereits Deportirten, niederzumachen , als der Gou- verneur die Capitaine der dort vor Anker liegenden Französischen und Englischen Korvetten „Egle“/ und „Tine“ ersuchte, selbige an Bord zu nehmen, was auch unverzüglich geschah. Da den Anarchisten auf diese Weise ihre Beute entging, so wurde eine Proscriptions-Liste von 250 Personen angefertigt, von den Ab- geordneten der National-Garde aber auf 100 reduzirt, von denen nach den neuesten Nachrichten 35 bereits eingeschisst waren, um nah Jviça transportirt zu werden. Jn Reus ist eine ähnliche revolutionaire Bewegung im Keime erstickt a N

Es sind hier Zeitungen aus Barcelona b zum löten d. eingegangen; die Ruhe war nicht wieder gestôrt worden, und es langten daselbst fortwährend von verschiedenen Seiten Verstärkun- gen an. Die Belagerung des Forts Hort wird tro des s{le- ten Wetters fortgeseßt. Tristany und einige andere Karlistische Chefs scheinen eine Bewegung machen zu wollen, um der Gar- nison zu Hülfe zu kommen.

Im Journal du Commerce liest man: „Unter der Menge von Verslonen, die in der leßten Zeit über das Finanz- Arkanum des Herrn Mendizabal in Umlauf waren, befindet sîch eine, die die Aufmerksamkeit der Französischen Regierung und des Handelsstandes ganz besonders auf sih ziehen muß. Man behauptet nämlich, daß das Spanische Kabinet damit umgehe, mit der Englischen Regierung einen Handels-Traktat abzuschließen, der den Waaren und der Flagge Großbritaniens auf 50 Jahre ausgedehnte Vorzüge zusicherte, und wogegen England an Spa- nien eine Subsidie von 25 Mill. Piaster zahlen würde eine Summe, die für hinreichend gehalten würde, dem Bürgerkriege ein Ende zu machen, Wir erhalten heute ein Schreiben aus Madrid, worin neue Details über den angeblichen Plan des Herrn Mendizabal enthalten sind. Unser Korrespondent sagt darin unter Anderem: „„„Das Ministerium beschäftigt sih mit sehr bedeutenden Veränderungen in den Zoll-Tarifen. Es scheint, daß man das Verbot der Englischen Baumwollen - Waaren auf- heben und durch einen sehr mäßigen Zoll erseßen will; eben so

wird man mit mehreren andern Artikeln verfahren , die theils

verboten, theils übermäßig hoch besteuert sind. Die mit der Prú- fung dieses Entwurfs beauftragte Kommission wird ihre Arbeit in ses bis acht Tagen beendigt haben, und man glaubt, daß der neue Tarif unverzüglich ins Leben treten werde, ohne vorher den Cortes vorgelegt zu werden, wozu die Regierung durch das Votum des Vertrauens berechtigt zu seyn glaubt. Zur Rechtfertigung dieser plôblichen Neuerung wird angeführt, daß in dem verflossenen Jahre die Zölle kaum 20 Millionen Realen eingebracht hätten, und daß das ganze Land durch eingeschmuggelte Waaren übershwemmt sey. Diese beiden Thatsachen sind gewiß; indeß wollen die Catalonier von jenen Veränderungen nicht sprechen hören, indem sie in denscldven den Untergang ihrer Fabriken erblicken, und es wird s{chwer seyn, einen Mittelweg zwischen den beiden extremen Mei- nungen zu finden, von denen die. eine nicht auf die Vertheidi- gung der National - Jndustrie, die andere .nicht auf die Bedürf- nisse des Schaßes Rücksicht nehmen will.//// Man weiß, daß England in diesem Augenblicke mit seiner gewöhnlichen Thätig- keit wegen eines neuen Handels - Traktates mit Portugal unter- handelt. Wir wiederholen es: die Bemühungen jener Macht, in den beiden Königreichen der Halbinsel eine bevorzugte Han- dels-Stellung einzunehmen, muß die Aufmerksamkeit der Fran: - zösischen Regierung beständig wach erhalten.“

Das in Bordeaux erscheinende legitimistishe Blatt la G uienne meldet, daß der Pfarrer Merino am 12ten d. mit ei- nem zahlreichen Gefolge im Hauptquartier des Don Carios an- gekommen, und von diesem mit vieler Theilnahme empfangen worden sey.

Groß ritanien Und Lao:

London, 21, Jan. Lord Melbourne wohnte gestern einer Versammlung der Kirchen-Kommissarien bei, zu denen der Ecz- bischof von Canterbury, der Bischof von London und der Kanzler der Schaßkammer geßören. Am Abend gab der Premier - Mi- nister ein Kabineis-Díner zu Ehren des neuen Lord - Kanzlers Lord Cottenham, bei welhem auch Lord Palmerston zugegen war, der von szinem Landsi6e ivieder hier eingetroffen if. :

Die Morning Chronicle versichert heute wieder, daf das Gerücht von einer baldigen Aufldsung des Parlaments ebt so grundlos sey, wie das von einer beabsichtigten Coalition dcr jesigen Minister mit Lord Stanley.

Als Kandidat für Clonmel an die Stelle des verstorbenen Herrn NRonayne wird von Seiten der ministeriellen Partei auch Herr Stephen Rice, der Sohn des Kanzlers der Schaßkammer, genannt. :

Das große Diner, welches am 28sten d. Herrn O’Conneit in Birmingham gegeben werden soll, wird, wie der Sun versi- chert, an Glanz alle frühere Festmahle jener Stadt übertreffen. Herr Hume, Sir W. Molesworth und. viele andere radikale Mitglieder des Unterhauses sind dazu eingeladen. Am Montage wurde Herrn O’Connell in Connaught ein Diner gegeben, das áberaus zahlreich besucht gewesen seyn soll.

(Bestern ging hier hon das Gerücht, daß Herr Ruthven, der Kollege O’Connell’s in der Repräsentation von Dublin, von dessen gefährlicher Erkrankung bereits gemeldet worden, mit Tode abgegangen fey.

Die Times sagt: „Wir achten Sir John Campbell sehr und wir loffen, ohne ihn zu beleidigen, sagen zu können, wir wünschten, daß er sih selbst mehr geachtet hätte. Es ist das merkwürdigste Verfahren von der Welt, daß die Gattin eines General- Prokurators in den Pairstand erhoben wird, und der Mann, der allein die Ansprüche darauf hatte, nur das bleibt, was er ist, nämlich ein einfacher Ritter. Scheint denn Sir John dadurch nicht stillschweigend anzuerkennen, daß er von niedrigerer Klasse ist, als seine Frau? Viele Ehemänner würden nicht einmal

ugeben, daß ihre Frauen Titel annehmen, an denen sle keinei Theil hätten, selbst wenn die Ansprüche darauf von der Frau herstammten.““

Seitdem die Frage der Anerkennung der Süd - Amerikani- hen Freistaaten zu Madrid in Anregung gebracht worden ist, {chöpfen die Jnhaber von Obligationen dieser Länder einige Hoff- nung, daß ihre so lange hintangeseßte Forderungen endlich eine Berücksichtigung finden dürften. Die ganze Schuld jener Staa- ten beläuft sich mit Einschluß der Zinsen bis zu Ende des vori- gen Jahres auf 25. Millionen Pfund Sterling , und die Gläu- biger sind meijtens Britische Unterthanen. Werden sie von Spanien anerkannt , so fällt auch der Vorwand weg, dessen sie sich bisher immer als Entschuldigung wegen ihrer Nicht- Zahlung bedienten, nämlich die Nothwendigkeit, eine bedeutende Militair: Macht auf den Beinen haben zu müssen, um gegen etwanige Angriffe von Seiten Spaniens jederzeit gerüstet zu seyn. Man hot hier, die Englische Regierung werde sich daher jeßt aufs angelegentlihste zu Gunsten der hierbei Betheiligten verwenden und die Spanische Regierung bewegen, daß sie den besagten Staaten bei ihrer Anerkennung zugleich die Berücksichtigung der Ansprüche ihrer Gläubiger anempfehle.

Ein Brief aus Montreal giebt folgenden Aufschluß über die jezigen Streitigkeiten in Unter-Kanada: „Die Britischen und Jrländischen Bewohner von Unter-Kanada werden Gewalt-Maß- regeln ergreifen müssen, um die Erhaltung ihrer Rechte und ih- rer Britischen Verfassung zu sichern. Dieselden sind gefährdet von derx Partei der Franzosen, in Verbindung mit dem jeßigen Gouverneur und mit ciner Kommission, die von dem Mutter- lande abgesendet wurde, um die Beschwerden beider Parteien zu untersuchen, die aber ganz gegen das Interesse der Englischen Bevölkerung handelt. Weder die Britische Regierung, noch das Britische Volk scheinen die gegenwärtige Lage unserer ‘Provinz zu kennen. Sie scheinen zu glauben, die Britische Partei hier scy nur eine Partei illiberaler und unwissender Tories, die in Rücksicht auf ihre Zahl, ihr Vermögen und ihre Einsicht keine Beachtung verdien- ten. Verhält sich auch die Zahl der Franzosen in Unter: Kanada zu der der Engländer wie 3 zu 1, so ist doch die Masse des Grundbesi6es, der Judustrie und die größere Einsicht auf Sei- ten der Engländer. Auch: tragen sie den größten Theil der Akb-

gaben, obgleich sie auf deren Vertheilung keinen Einfluß haben,

1B U D E