1836 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

niedrigste Habsucht, indem erx sich niht entblddet, den hbchsieit Rich- terspruch auch um 10 Duk. zu verkaufen! Außekdem begeht er täg- lich unerhdrte Verfassungs-Widrigkeiten.// ;

. _1J ay, 31. Januar. Hier geht Alles noch immer drunter und drüber. Der Fürst plündert. das Land und bezeichnet jeden Tag seiner verhaßten Regierung durch neue empöôrende Wtlkür-Handlun- gen. Man bezeichnet die Herren . .… als Verfasser der ofterwähn- ten Beschwerde-Schrift. Das Land leidet sehr, die Verwirrung ist unbeschretblih, und der Verkehr siockt. Gott siehe uns hei und erz ldse uns von —.“ :

Jassy, 3. Februar. Was die von mir verlangte Auskunft ber die Ursache dexr Verbannung mehrerer Patrioten betrifft, so mag nachstehender treuer Bericht zur Antroort dienen: Die drei Verbannten verfügten sich in Begleitung mehrerer Bojaren zuin Fürsten und beshwerten sich über Verleßung der Verfassung, die zahllosen Mißbräuche, Bedrückungen und Erp-essungen, dle unter dem Schuße Sr. Durchlaucht ungestraft begangen werden. Sle baten zugleih um Abstellung derselben für die Zukunft, weil sie son bei den hohen Schußmächten Abhülfe suchen müßten. Se. Durchlaucht nahm diese Wahrheit sehr übel auf, wies sie mit der stolzen Erklärung ab, sie möchten immerhin appelliren, er werde sie schon zu Paaren zu treiben wissen, und er hielt Wort. Denn es war ihm nichts leichter, als mit Hülfe der Phanariotischen Künste seines Schwiegervaters, des bekannten Statthalters von Samos, Stephan Wo- aoritdis, einen Großherrlichen Ferman M der die Verban- nung gegen Männer aussprach, deren einziges Verbrechen darin be- feht, daß sie gegen groben Unfug und Verleßung der Verfassung vrotestirt haben. Die Verwirrung und Anarchie, denen das arme Land preiëgegeben iß, Übersteigt alle Vorstellung. Ueber den Urhe- ber derselben herrscht nur eine Stimme.“ *

/¿Fa\\y/ 4. Febraar. Was ich über dke Verbannuttg des Ros- nowan berichtet, ist leider nur zu wahr. Welchen Ramen verdient ein Mensch, der zur Befriedigung der Gelüste seiner schwarzen Seele ins Heiligthum der Familien eindringt, und Zwietracht säet? Seine Handlungsweise ist undbeschreiblih. Das Land sieht in ihm die Zuchlruthe der Vorsehung und vergleicht ihn mit. Wlad dem Teufel, derúchtigten Andenkens, der im 15ten Fahrhundert in der Wallachei regierte und seine Unterthanen zu pfählen und zu braten pflegte.“

Jas\y,15. Febr. (Frkf. Journ.) Der Fürst Stourdza scheint, nach umlaufenden Gerüchten, bereits Nachrichten von seinen Agenten in Konstantinopel erhalten zu haben, daß die Pforte die von den Bojaren überreichten Beschwerden mißbilligte - und daß demzu- folge die Jllusion der Opposition von einer gemischten Kommis- sion bald verschwinden dürfte. Man erwartete die Publication eines Fermans hierüber. Nach Berichten aus Bucharest vom lten d. M. war einige Tage zuvor ein Tatar aus Konstantino- pel durpassirt, allein ehe er Jassy erreichen konnte, soll er von einer Heerde Wölfe gefressen worden oder auf eine andere Art verunglückt seyn.

Griechenland.

Die Augsburger Zeitung meldet: „Nach den neuesten Nachrichten aus Athen vom Januar, die man über Smyrna erßált, hat das Zutrauen des Volkes zu König Otto sich bei der Unpäßlichkeit desselben wieder auf das herrlichste gezeigt. Von allen Seiten strômte das Landvolk nach Athen, um sich nach sei- nem Befinden zu erkundigen. Es hat die große Käite in Athen viel Unheil angerichtet. Der Nord - Amerikanische Commodore Elliot unterhandelt in Athen wegen eines Handels-Traktats und hat bereits einen Konsul daselöst aufgestell. Der Französische Admiral Massieu, umgeben von allen seinen Stabs.,Offizieren, begab sich kärzlich, einer Einladung unseres Erzbischofs zufolge, in die Kirche der Kapuziñer, wo zu Ehren eines Heiligen ein gro- Bes Fest gehalten wurde,“

Inland.

Berlin, 6. März. Jn der gestrigen Si6ung der geographischen Gesellschast hielt Herr Yr. M dler einen Vortrag über Rüppel's

278

ineteorologische und hypsometrishe Beobachtungen in Habesch und die von ihm daraus abgeleiteten Resultate. Herr Baron von Kittlibß sprach über den Plan einer Sammlung von charak- teristishen Vegetations - Ansichten von Küstenländern und Jnseln des Stillen Oceans, welche derselbe auf seiner Reise um die Welt gesammelt hat und herauszugeben gedenkt. Herr Professor Dove hielt einen Vortrag über die neueren Fortschritte, welche die Hypsometrie durch die Verbesserung des Baro-Thermometers zu erwarten hat, so wie über einige neuere Vorschläge zur Ver- vollklommnung der Hößenmessungen. Herr Professor Ritter trug eine Abhandlung vor: über die Jndische Meridian-Messung nah ihren gegenwärtigen Forkschritten. Als Geschenk für die Bibliothek der Gesellschaft übergab Herr Gropius, Namens der Herren, Treu und Nuglisch, einen neuen sehr großea ‘Plan von Neu-Orleans, und Hr. Tuch: Sprengel's Abhandlung über die Riberosche Wesltkarte.

Man schreibt aus Frankfurt a. d. O. unterm Aten d, M.: „Die gegenwärtige hiesige Messe, welche in Betreff des Engros - Handels mit dem Schlusse der jeßigen Woche zu Ende geht, fällt im Allgemeinen mittelmäßig gut aus. Es sind gegen 50,000 Ctr. Waaren aller Art hier eingeführt wor- den. trug bis zum 29sten v: M. 6553 Personen. Mit Tuch mittle- rer und geringer Qualität war das Geschäft sehr lebhaft; es wurden cine Menge Waaren dieser Art nah dem Auélande al- geführt. Die feineren Tuchwaaren, so wie die Wollenzeugwaaren fanden mittelmäßigen Absaß. Die Leincnwaaren stehen noch im- mr hoch im Preise, und waren schr gesuzt. Nach inländischen und fremden Baumwollenwaaren war der Begehr mittelmäßig. Die noch im Steigen begrisfenen hohen Preise der rohen Seide machen das Geschäft mit Seiden- und Halbseidenwaaren im Allgemeinen s{wie1iz; indeß wurden doch immer noch ziemliche Geschäfte gemacht. Die kurzen Waaren haben zu Martini ihre Hauptmesse;, die Nachfrage war diesmal nur schwach. Mit Eisen+ und Stahlwaaren, so wie mit Holz- und Lederwaaren, auch mit Glas und Porzellan war das Geschäft weist mittel- mäßig. Rohe Ochsenhäute und Schaaffelle waren wenig, Kuh- und Roßhäute, auch Kalb- und Ziegenfelle viel auf dem Plate, und wurden größtentheils, wiewohl nicht zu ganz zufrie- denstellenden Preisen, verkauft. Hase! felle waren wenig vor- handen und fonnte der Begehr nicht befriedigt werden. Auch für Rauchwaaren zeigte sich Begehr. Ochsenhornspißzen und Hirschgeweihe, so wie Pferdehaare und Schweinborsten, waren in nicht hinreichender Menge hier und wurden alle verkauft. Federn und Daunen, ungerissene, waren viel, gerissene wenig vorhanden, und es ist, davon viel liegen geblieben. Federposen waren nicht viel hier und fanden zu sehr guten Preisen Käufer. Wachs war, bei geringem Vorrath, stark gesucht. Honig war ebenfalis nicht viel am Pla6e und wurde alles verkaufe. Mit Wolle war das Geschäft sehr lebhafc. Die besseren Sorten wur- den zu erhöhten Preisen abzesezt. Nach den Thor - Registern sind zu der gegenwärticen Messe 2796 Ctr. Wolle eingegangen ; über 900 Ctr. mehr als zu der Reminiscere: Messe des vorigen Jahres. Mit den schon hier vorhandenen Beständen mögen im Ganzen wohl 5000 Ctr. Wolle auf dem Plaße gewesen seyn. Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war mit etiva i000 Stück Pferden beseßt, darunter !/; Luxuspferde. Mit Wagen- und Zugpferden überhaupt war der Absal am lebhaftesten. Die Preise wurden hoch gehalten. ““

JÏn Naumburg a. d. S. starb am 29sten v. M. der Geheime Justiz- und Ober-Landesgerichts-Rath Dr. Wachsmuth in einem Alter von 76 Jahren. Er war einer der ausgezeichnetsten

Die Zahl der Meßfremden, nah den Fremden: Listen , be- -

Mitglieder des dasigen Kollegiums, besonde! s cin gründlicher Ken- ner des Sächsischen und des Lehnrecht.s. Bereits im Jahre 1833 j hatte er unter allgemeiner Theilnahme (wie auch in Nr. 212, ?

5 ais

der Staats-Zeitung von jenein Jahre berichtet ward) fein

zigjähriges Dienst - Jubiläum gefeiert, war seitdem immer no

thätig gewesen und genoß durch freundliche Dienstfertigkeit und geselliger Tugenden einer ungeheuchelten

einen reichen Schaß Achtung bei allen Bewohnern Naumburgs. -

Die Vorlesungen des Professor Gerhard über Kunt-My, März im Museum - Gebäude

thologie werden am Dienstag 8. ihren Anfang nehmen. _General-Jntendantur der Königlichen Museen.

F lceente Lina t ie

Meteorologishe Beobachtung.

_1836, Morgens | Nacwittags Abends Nach einraaliger D. März. 6 uhr. 2 Uhr. 10 ühr Beov- achtung,

1 j L Luftdruck.……. 1334,91 Par. 333 62 «Par. 333,91‘ Par. Quellwärme 7,29 g, Luftwärme |+ 2,89 R. |4- 8,09 R. "4 6,19 R, | Flußwärme 1,9 9 R, Thaupunkt. —+- 1,59 R. |4++ 3,69 R, E A469R,

Dunsftfättig 90 yvECt. 69 pCt | 88 pCt. E

AGLt Pee trübe. trübe. | trübe. Ausdünstung 0,038 F,

Aa W 8. | I, Niederschlag 0,071‘ R},

Wolkenzug .… B Ne 24s De E S Edo O SSNEA

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. März,

Niederl, wirkl. Schuld 56 5%, do. 1041/6. 24/6 5%, Span 47/4. Passive 1514. Ausg. Ziusl. 18. Prenss. Prüm, -Scheine 1071/4. Poln. —. Met, 100, 3

i : Antwerpen, 29 Februar, Pansive 153%. Br. !4. G. Ausg. Schuld —. Zinsl, 1774. Anl, 465. Frankfurt a. M, 3. Mürz. Á E 5/0 Metall. 103° 16-1089 M 4% 10014 9.99154 6. 21/9 0. Br. 1% 25%, G. Bank-Actiea 1645. 1643 Partial-Obi. LA2/, G. Loose zu 500 Fi, 1145/4. 114/,, Loose zu 100 Fl. 2184, G Preuss. Präm.-Sch, 60%. 60%. do. 4% Anl. 99/4. G. Poly Loose 00A E Spa A A 0A Se D j Hamburg, 4. März. Bank - Actien 1362. 1360. Engl. Russ. 106° ,. do. 3% —, Neue Aul. 4334, London, 1. Mürz.

50/ Port. =

, Cous. 3% 914. Belg. 1034. Cortes —. Obl. v, 1834 457 Ä

Passìve 15. Ausg. Sch. 2. 24% Boll. 5A B 105! Sr S de R SOEE: 1083/,, Bras, 8 87'/» Columb. 312. Mex. 36. Pera 2414. Chili 49. n

Paris, 29. Februar. 5% Rente 109, 70. 8% do. 80. 80. 5%, Neap. 99. 85. 50 Span. Bente 454. Passive 15. Ausg. Schuld 18. Sch, —, 3%, Portug. —. : Wien, 1. Mürz. 596 Met, 1009454 4% D I 24, 4 19% Bauk-Actien —. Neue Aul. 5705.

; Königliche Schauspiele. Montag, 7. März. Im Schauspielhause: Die Leibrente, Scchwank in 1 Akt, von G. A. v. Maltiß. Hierauf: Warum? Lustspiel in ! Akt, nach dein Französischen, von L. Angely. Und; Der arme Fischer, Divertissement von P. Taglioni. gelegten Tänzen des Divertissernents Pygmalion.) Königstädtisches Theater.

_

Montag, 7. Máxz. Zum zwölften Male: Zu ebener Erde E und erster Stock, oder: Launen des Glückes, Lokal - Posse mit

Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Redacteur Ld. Cottel. Gedruckt bei A. W. Hayn.

——————— E —————————————-—

P V

funf,

Bodenwärme ‘26 9 y j

Neue E

: | wie die durch die Versezung des Land-Dechanten, Pfarrers

/ E

21/4 % Holl, :

Neue Áuss, M

(M ein: |

f

Bekanntmachungen.

S

Fn Maaßgabe eines zwischen den Geschwistern des verstorbenen Pächters Martens zu Glashagen und dessen Wittwe, gebornen Ros. nbherg , geschlossenen, unterm 28. November 1789 vor dem Königl. Hof- gericht bestätigten Vergleichs, ist der Leßteren ein zur Verlassenschaft des Ersteren gehdrigen Kapital von 3409 Thlr. 345 (6. Pommersch Courant, welches danächst mit 3857 Thlr. 7 sgr. 3 pf. Preuß. Courant anderweitig bestätiget wordcn, zum lebenslänglichen Rießbrauche gelassen, und dasselbe fällt jeßt, nachdem die Wittwe Martens unlängst mit Tode abgegangen, an die Erben dez verstorbenen Pächter Martens zu Glashagen. Zum Zweck der genauen und rechts- beständigen Ecmittelung dieser Erben, werden in

Allgemeiner

Willfährung desfallsigen Antrages der sich als solche bereits gufgegebenen Personen, die in denen, den St-alsundischen Zeitungen in extenso inserirten Pro- flamen , worauf hier überhaupt Bezug genommen icd, namentlich aufgeführt sind, mît Ausnahme dieser / sonst alle und jede, welche aus Erbrecht oder L ARO, Mde Rechtens an das obgedachte R( 1 reie haben , ode i N geladen, solche ; vder zu haben vermeinen, am 25. Februar, am 21. März oder am I Apr. M aen 10 uhr, vor dem Königl. Hofgericht gehdrig anzumelden und zu beglaubigen/, bei Strafe der Präklusion, so wie unter dem Recbts- Nachtheile, daß die Extrahenten und die von thnen selbs benannten Miterben a!s alleinige Berechtigte zu dem in Frage stebenden Erb- schafts: Kapitale werden angeschen werden Zur Pu- blifation der praeclnsiva is der 2. Mai d. F. bestimnit. Datum Greifswald, den 25. Januar 1836. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern : und Rügen. (L S6 v. Möller, Praeses.

a BWETNN M A ug,

Die privilegirte Pfandleiherin uuverehelihte Emi- L A Ee Nr. 30, hat darauf etrage e seit länger als 6 i verfallenen Pfänder, J Monat beiè ihr eracn Uhren und Ringen, silbernen Löffeln, Leinen- zeug N Wäsche, männlichen und weibliche Klei- engsstüden, bfentlich an den Meistbietenden zu ver- ene G dazu ein Termin auf

» D d.-J., Vormittags um 9 Uhr ai Königlichen Auftions - Kommissarius Heren ZOE enstedt „in der oben erwähnten Wohnung der Pfandleihecin angeseßt. Es werden daher die Eigen- thümer dieser verfallenen Pfänder aufgefordert , vor obigem Auctions-Termin entwede? dieselben einzuld- sen, oder wenn sie gegen die contrahirte Schuld ge-

bestehend in goldenen und sil-|Þ

, e 3 49 Anzeiger für gründete Einwendungen haben, solche dem Königli- chen Stadtgerichte zur weiteren Verfügung anzuzct- gen, widrigenfalls mit dem Verkaufe der Pfandstücke verfahren und die Pfandgläubigerin wegen ihrer in dem Pfandbuche eingetragenen Forderungen aus dem Kaufgelde befriedigt, der Ueberschuß aber an die Ar- men: Kasse abgeliefert und Niemand mit scinen Ein- wendungen gegen die kontrahirte Pfandschuld weiter gehört werden soll. Berlin , den 12. Februar 1836. Königl, Stadtgericht hiesiger Residenzien, Abthe!lung für Kredit-, Subhastations- und Nachlaßsachen,

Ea C On

Nachdem der hiesige Bürger und Kramer, Herr)

Johann Ferdinand Lehmann, unter der Firma: F Ferd. Lehmann, seine Fnsolvenz angezeigt hat und in dem zu dessen Vermögen entstandenen Creditwesen j ,_ der 30. Mai 1836,

zum Liquidations- Termin anberaumt worden ist, so werden alle diejenigen, \velche an den genanuten Ge- meinschuldner Ansprüche zu haben vermeinen, andurch edictaliter und peremiorie, nicht minder bei Verlust der Wiedereinscßung in den vorigen Stand, endlich un- ter der Verwarnung, daß dicjenigen, welche im obi- gen Termine nicht erscheinen oder nicht gehörig li- quidiren, pro praeclusis, so wie die, welche, ob ste dem vorsetenden Vergleiche beitreten wollen, nicht oder nicht deutlich sich ertiären, pro consentientibus geachtet werden follen, geladen, daß se entweder in Person, oder durch hinlänglich und von Ausländern mittel gerichtlicher Voll\nacht legitimirte sowohl zum Vergleiche instruirte Bevollmächtigte, dergleichen auswärtige Gläubiger zur Annahme künftiger Zu- fertigungen unter der Gerichtsbarfcit der Stadt Leip: zig unbedingt und bei 5 Thlr. Strafe zu bestellen ha- ben, gedachten Tages früh um 11 Uhr auf hiesigem Rathhause in der Richterstube erscheinen, mit dem Gemeinschuldner, welcher ebenfalls zu erscheinen be- deutet worden , die Güte pflegen und wo möglich einen Accord treffen, in dessen Entstehung binnen 6 Tagen vom Termine an gerechnet, ihre Forderun- zen unter Beibringung des erforderlichen Beweises En dex darauf Bezug habenden Urkunden, auch Deducirung der Priorität, gebührend liquidiren, der Gemeinschuldner durch seinen verpflichteten An- wald binnen anderweiten 6 Tagen auf das Vor- bringen der Gläubiger sub poena confessì et conviecti sich etnlassen und antworten , auch die producirten Urkunden sub poena recogniti recognosciren , die Gläubiger mit dem Anwalde des Gemeinschuldners, Bus vie T T ra, sich, von 6 zu 6 ageti ur 2uadruplif rechtlich verfa beschließen und C

[der Fnrotulation der Aclen, nicht wen'ger den 8 August 1836, der Erdffnrung eines Präelusivbescheids, roomit Mit- tags 12 Uhr in contmnaciam der Nichterscheinenden verfahren werden wird, gewärtig sein sollen. Leipzig, de1 15. Dezember 1835. Das Stadtgericht zu Leipzig. Winter,

Stadtrichter, R d. K S. C. V O.

Diejenigen auswärtigen Mitglieder des Vereins der Kunstfreunde , welche {om mehrmals schriftlich bis jezt aber vergeblich, an Einsendung ihrec pro 1835 noch rückständigen Beiträge erinnert worden stud, werden ersucht, dieselben bis spätestens den 15ten d. M. einzusenden ,' weil Behufs der nahe be- vorstehenden Verloosung der Kunsiw-:re und der d.sShalb zu bewirfenden Nechnungëlegung die Kasse des Vereins an dem genannten Tage geschlossen wird, und diejenigen, welche bis dahin nicht Zah- lung geleistet haben, als ausgeschieden betrachtet wer- den müssen,

In Berlin ist kein Mitglied mit seinem Beitrage rúdstäudig.

Der Tag der Verloosung wird noch näher bekannt gemacht werden.

Berlin , den 5. März 1836.

Direktorium des Vereins der Kunstfreunde im Preußischen Staate.

Eins der bedeutendsten Nittergüter in d-r nächsten Umgebung Berlin's, mt großer Forst, Schäferei, Brennerei, Molkerei und úber Tausend Thaler baa- ren Gefällen, so wie ganz neuen Wohn- und Wirth- schafts-Gebäuden, soll mit dem geringen Angelde von 8 bis 10,000 Thlr. Familien -Verhältnisse wegen st0- gleich verkauft und übergeben werden. Adressen sub . 78. wecden vom Köntgl. Fntelligenz- Comtoir an- genommet.

A P V I P M A L R PEC!S | SEBON ES:A R AARE A T A DIRI A T: y GAR A BTIBE T F RRE Q D

Literarische Anzeigen. In der literirisch. artistischen Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung ist erschicnen und an alle soliden Buchhandlungen versandt worden, in Berlin auch an Ferd. Dümmler: E E yom Glockner zum Ortels und vom Garda zum Bodensee. Von August Lewald. 1833 34. 2 Theile in einem Bande. Mit einer Höhenkarte, cinem Profil der Werner- strasse, ciner Abbildung der schönen Dachserim,

die Preußischen Staaten.

Passoyon und vielen Mnsikalien. Pieis kartonirt

2 Thile. 5 sgr.

Bette S c e Neue Suhbseription.

Um den mehrfach arsgesprochenen Wünschen Soleher zn begegnen, die cs vorziehen, Werke, wie BDeatlies Schweiz, in monallichen Liesecungen 2a beziehen, wird hiermit ecive neue Subscription aus dieses Werk eröffnet, es ist dasselbe s0 à 1 sgr,

zu beziehen.

Sig elwas zum Lobe dieses wahren Prachiwerks

dass kein ähnliches Unternehmen mit diesem in die Schranken treten kann, Berlin.

A Age

Am rae E E E E IE-: R L R

gen versandt:

E Ql C U Wehrhan gegen meine Abhandlung Über die fkirch- lichen Ercignisse in Schlesien.

Von Pr. Hermann Olshausen, Prof. der Theol. zu Erlangen. Gr. o. Geh. 15 sgr: Des Verfassers Abhandlung Über die kirchlichen Ereignisse in Schlesien erschien 1835, und kostet 10 sgr.

Leipzig, im Februar 1836.

F. A. Brockhaus. Zu haben in der

Nicola ischen Buchhandlung in Berlin, (Brüderstraße Nr. 13), Stettin, Elbing u, Thorn.

G. Fincke, Spittelmarkt Nr. 16, verkauft: Ro- billard-Peronville le musée français, recueil des plus beaux tableaux, slatues et bas-reliefßs, (qui existaient au Louvre avant 1815. 340 ausgeführte vortreffliche Kupferstiche v. d. berühmtesten Künstlern Frankreichs gestochen. Ladenpr. 3840 Fres , für 240 Thlr. Sollte ein Liebhaber dem Besiß des ganzen Werks eine Aus- wahl der interessanteren Blätter vorziehen , so bit ich erbôtig, 100 Blatt nach freier Wahl für 100 Thlr. zu verkaufen. Krünthß Encyclopädie. 162 Bände, eplt. sehr shön. Exempl größtentheils in prachtvollen Englischbd. geb. statt 700 Thlr. für 100 Thlr. Livü opora ed. Drakenborgh. 7 Vol. Ato. Pracht-Exempl. 56 Thlr, Dasselhe Werk. Halbfrz. 45 Thlr.

den 25. Juli 1836,

Alon yon Lichtensteins, des Hoferschen Hauses zu

cmplell in 20 Hesten oder in 2 Bänden gebunden F

Bei dem ungetheilten Beifall, welchen sich Beat- E ties Schweiz zu erfrenen hat, ist es wohl überfliis- R

hinzu zu fügen, nur 80 viel sei vergönnt zu sagen, ß

S0 eben is erschienen und an alle Buchhandlun- i

auf die Schriften von De. Scheibel, Kellner und |

E T A T

Nl[llgemeine

C E

I T S “r

Umkliche NaPriGmten:

Kronik des Tages,

Se. Majestät der König haben dem Regierungs - Haupt- Kassen-Buchhalter G r ô chke zu Frankfurt a. d. O, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen gerußt.

Der Notariats-Kandidat Jakob Schümner ist zum No- tarius im Friedensgerichts-Bezirke Achen, mit Anweisung seines Wohnsißes in Achen, ernanut worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Arnsberg ist dem Pfarrer und Schul - Inspektor Tei pel zu Jrmgarteicyen die erledigte Pfarre zu Obermarsberg, fo

Zeppenfeld, nach Mühlheim erledigte katholishe Pfarre zu

| Altena dem bisherigen Vikarie-Administcator Wilhelm Hecking

zu Altenrüthen verliehen worden; zuBreslau ist der bisherige Generál-Substitut Knobla u ch

i als evangelischer Pastor in Wiltschau angestellt worden ;

zu Königsberg ist die erledigte evangelische Pfarrstelle in Pobethen dem Garnifon- Prediger Gastell verliehen worden.

Zeitungs-Nachrichten. E San:

März.

Patis, 1.

Innern. Im Laufe der gestrigen Si6ung der Deputirtén-

Kammer wurden folgende Bestimmungen des Geseb-Entwurfes | über die Kommunal- und Feldwege nach einer sehr verwickelten, an sih aber wenig erheblichen Debatte angenommen: „Jst eine Leistung in - baarem Gelde nicht erfolgt, so kann sie in Hand- dienste verwandelt werden, die jedoch niemals außerhalb des Ge- bietes der Gemeinde in Anspruch genommen werden dürfen, es

sey denn, daß das Munizipal -Conseil sih ausdrücklih dazu er- boten hätte. Hat das. Munizipal- Conseil die erforderlichen Na- tarals Leistungen oder Zusaß -Tentimen nicht vetirt«-oder-hat die Gemeinde sie in der vorgeschriebenen Frist nicht aufgebracht, so kann dèr Präfekt von Amtswéoen die Kommune bis zum Maxi- mum des Zuschlags besteuern oder die Wegebauten ausführen lassen. Alljährlich muß er aber dem General-Conseil eine Ueber- sicht der solchergestalt ausgeschriebenen Steuern vorlegen.“ M der heutigen Sißung wurden die Berathungen fort- gesebt.

An die Stelle des Herrn Passy ist heute Herr Calmon zum Präsidenten der General - Budgets - Kommission erwählt

| worden.

Die Herren Pelet, Passy und Sauzet haben auf die 12,000 Fr. Verzicht geleistet, die jeder neue Minister für dic Kosten sei: ner ersten Einrichtung, zu erhalten pflegt.

Das Journai du Commerce sagt: „Seit einigen Ta: gen arbeiter Herr Humann einen Theil der Vormittage im Fi- nanz-Ministeriuum. Gestern noch hat er si daselbst von li bis 3 Uhr aufgehalten. Man erinnert sih, daß der Graf von Ar- gout, ais er das Portefeuille der Finanzen übernahm, crklärte, M E Erfahrung und auf den Beistand scines Vorgän- gers zähle.

Der Effektiv-Beskand der Französischen Land-Armee fúr das Jahr 1837 wird in dem Budget auf 311,583 Mann mit 56,690 Pferden berechnet, nämlich :

x Mann. Pferde.

für das Jnnere des-Landes -.. . . 287,141 51,276

: die Besezung von Ankona . 1522

; die Afrikanischen Besißungen . 22,920 D414 Im Ganzen 311,583 56,690

Die Kosten dieses Effekt-Bestandes werden auf 228,420,000 Fr. veranschlagt.

Nachstehendes is eine Zusammenstellung der Nachrichten, die von Algier, Oran und Bona fast zu gleicher Zeit, aber durch ver- schiedene Schiffe in Toulon eingegangen sind. Das Erpeditions- Corps ist am 12. Februar von Tremezen nah Oran zurückge- kehrt, Auf dem Hinmarsche hatte es zwei ziemlich ernsthafte Gefechte zu bestehen ; das eine am 15. Januar, nach welchem Abdel-Kader bis zum Atlae verfolgt wurde; das andere am 2sten auf dem Wege von Tremezen nah Rachgoun. Der Emir befand sich an der Spike von 7 8/00 Mann, unter denen man ein Marokfanishes Hülfs - Corps bemerkte, Sein Verlust soll sich auf ungefähr 400 Mann belaufen. Die Türken von Tremezen haben sich, vereinigt mit den Franzosen, sehr gut geschlagen, eben A El - Mezary , ein erst ganz kürzüch unterworfener Häuptling. Ein Schreiben jagt, der Marschall Clauzel habe in Tremezen Contributionen ausgeschrieben, wodurch der Feldzug auch noch den Vortheil habe, gewissermaßen kostenfrei unternommen worden zu seyn. Ein anderes Schre‘ben sagt, Tremezen sey in Brand Ksteckt worden. Dies is aber unwahrscheinlich, da man in jener Stadt eine Garnison von 500 Franzosen und 1500 Türken mit

Unition und Lebensmitteln für 7 Monate zurückgelassen hat. Während diese Ereignisse sich im Innern des Landes zutrugen, erreichte die Wuth der Araber den höchsten Gipfel, und es ver- Bus kein Tag, wo nicht dicht vor den Wällen der drei festen Pläße Zlintenschüsse mit ihnen gewechselt wurden. Jn Oran War die Garnison, obgleich durch die ganze waffenfähige Mann- \Gaft verstärkt, doch zu {wach, um die Stadt verlassen und ihr mit den Franzosen verbündeten Eingebornen, denen der Feind M: Heerden raubte, beschüßen zu können. Man hoffte, daß der

arschall Clauzel nacz seiner Rückkehr ein Corps detaschiren

“r S ee 2

E Der König arbeitetè gestern init den. | Ministern des Handels, der Finanzen, der Marine und des

werde, um diese Räubereien zu bestrafen und die von dem Feinde |

getnachte Beute wieder zurückzuholen. Man spricht noch immer von Expeditionen, die im künftigen Frühjahr stattfinden würden, nament- lich nach Constantine (2), und vermuthet aus diesem Grunde, daß die Expeditions-Armee von Mascara in Asrifa bleiben werde, theils um bei jenen Bewegungen mitzuwirken, theils damit die Trüp: pen, die {hon vier Jahre in der Kolonie dienen, nach Frank- reich zurückfkehren können. Einem Schreiben aus Bona vom 10. Februar zufolge, war die Cholera, nachdem sie viele Men- schen fortgerafst hatte, gänzlih verschwunden. Das Verhältniß der Sterblichkeit war unter den Europäern wie 15 zu 1, und unter den Eingebornen wie 10 zu 1. „Ale diese Details““, sagc der Messager, „sind weit entfernt, die öffentliche Neugier in Betreff eines Feldzuges, über dessen Resultat man so lange in Ungewißheit geschwebt hat, vollständig zu befriedigen. Die offi- ziellen Berichte werden hoffentlich nicht auf sich warten lassen, und dann erst wird man beurtheilen *önnen, was von den nä- heren Umständen der Expedition, von ihren Resultaten und von der moralischen Wirkung, die sie auf das Land hervorgebracht hat, zu halten sey.“

Heute wird die diesjährige Kunst:-Ausstellung im Louvre er- öffnet. Die mit der Prüfung der aufzustellenden Kunstwerke beauftragte Kommission ist diesmal mit ungewöhulicher Strenge verfahren, indem sie von 40990 Gemälden , Kupferstichen, Zeichnungen und Skulpturwerken beinahe 1900 zurückgewiesen

hat, so daß das gedruckête Verzeichniß nur 2122 Nummecn zählt. |

Eine ausagetwählte und glänzende Versammlung füllte gestern ! U ( gewähl g Dou S E SeN j gewordene Association zu verlassen;

Abend alle Räume des großen Opernhauses , um einer scit lan- ger Zeit verkündeten musikalischen Feier, der ersten Aufführung von Mepyerbeer's neuester Oper: „Die Hugenotten““, beizu- wohnen. Die \{lechtesten Pläße wurden Abends an ver Kasse zu ungeheuren Preisen verkauft, so daß die Personen, die am Morgen Parterre-Billets mit 60 Fr. gekauft hatten, noch einen

nichr unbeträchtlichen Gewinn zu realisiren im Stande waren. |

Die hiesigen Blätter geben heute nux erst ganz kurze Andeutungen úber das Werk sclbst, stimmen aber alle darin Úberein, daß die Oper mit großem Beifall aufgenommen wor- den sey, und daß sie namentlich in den beiden leßten Akten das Publikum zu enthustastischen Beifalls - Bezeigungen hingerissen habe. Am Schlusse der Oper, nachdem die Namen des Dich- ters (Herrn Scribe) und des Komponisten genannt worden , ver- lanate das Publikum stürmisch den Lesteren persönlich zu sehen. Der bescheidene Künstler hatte ader bereits das Haus verlassen, und an seiner Stelle erschienen die drei Haupt-Repräsentanten sei- ner neuen Ton-Schöpfüng, dié Derren Nourrit, Levasseur und Madame Dorus-Gras. Die Königin und die ganze Königliche Familie wohnten der Vorstellung der Oper bei, die eine gleiche Anzahl von VorTellungen wie „Robert der Teufel“ zu erleben, E Theater eine eben so reiche Goldgrube zu werden ver- spricht.

Die Gazette de France sagt in Bezug auf die Verhand): lungen im Englischen Unterhause am 26. Februar: (Siehe das gestrige Blatt der Staats-Zeitung) „Die Debatte, die im Parx- lamente über Englands Politik in Bezug auf Spanien stattge- i hat bioß flar bewiesen, wie ohnmächtig in jeder Be- ziehungMKer Versuch des Lord Palmerston gewesen ist, die dem Don Carlos treugebliebenen Provinzen für die Regierung der verwitt: weten Königin zu gewinnen. Doch bleibt es immer beinerkenswerth, daß dieselben Männer, die jene Politik hervorgerufen hatten, jest selbst eingestehen, daß sie sich geirrt und daß ihre Hoffnungen vereitelt worden sind. Wir können uns übrigens nicht genug über die Ausdrücke wundern, deren sich einige Redner hinsichtlich des Don Carlos bedient haben, und berufen uns unjererseits auf das von den Londoner Blättern selbst publizirte Schreiben des Ba- rons von Haber, worin dieser unläng| anzeigte, wie bereitwillig jener Prinz die bei Vittoria gefangen genommenen Englischen Söldlinge begnadigt hat.“

Don Carlos und der Infant Don Sebastian befanden sich{ am 22. Februar noch in Durango. Am 2Usten sind aus dem Zeughause von Bayonne 200,000 Patronen an die Christinos nach Valcarlos geliefert worden.

Großbritanien und Jrktand.

London, l. März. Der König hat dieser Tage zum Ge- schenk von dem Iman von Muskat ein in den Domainen des Lebtercn-an der Afrikanischen Nord-Ost: Küste nah dem Muster eines Schiffes der Ost- Indischen Compagnie gebautes Linien- hi} zum Geschenk erhalten. Das Schif} fährt den Namen „Liverpool“ und ist für 74 Kanonen gebohrt. Es wurde von einem Capitain der Ost- Jndischen Compagnie nach England ge- führt und soll auf seiner Herreise alle Schiffe, mit denen es zu- sammen gekommen ist, im Segen übertroffen haben,

In der Adresse des Herzogs von Cumberland und: der übri: gen Häupter des Orangisten-Ordens, durch welche sie ihre Brü- der in Jrland zur Auflösung der Association. zu bewegen suchen, wird hingewieszn auf den Geist religiöser und politischer Subor- dination, welcher von jeher das unterscheidende Merkmal der Verbindung gewesen sey, und der gewiß auch jeßt dazu beitra- gen werde, den Brüdern den Schritt zu erleichtern, den sie al- lerdings nicht anders als mit schmerzlichem Gefühle thun könn- ten. Es werde nicht der Erinnerung daran bedürfen, daß das Fundament des Vereins streng biblischer Art sey, daß es sich in die wenigen Worte fassen lasse: „Fürchte Gott, ehre den König ;““ es werde die Berufung an die unerschütterte Festigkeit der Mit- glieder der Logen genügen, welche sie schon durch so viele nicht gewöhnlihe Prüfungen hindurhgeführt habe.

„Wir waren “/, heißt es weiter, „in eine äußerst schwierige Lage verscßt; wir mußten nämlich entweder der Fortdauer etnes Instituts das Wort reden, welches niht nur von unseren Feinden wegen unserer religidsen und politishen Grundsäße angefochten wurde, sondern auch von vielen unserer ausgezeichnetsien und kon- servativen Freunde, welche der Meinung sind, daß geheimen Gesell- schaften ein Ende gemacht werden müsse. Unter solchen Umständen würde der Versuch, unsere Existenz dadurch zu verlängern, daß wir zu Maßregeln heftiger Opposition gegriffen hätten, uns und Euch

dem Vorwurfe habe bloßsiellen kdnnen, dem wir uns niemals preis- gegeben haben, nämlich dem Verdachte bedingter Loyalität. Der zweite Weg, den wir einschlagen konnten, war, zu erklären, daß, wenn unsere ernsten Vorstellungen an die gegenwärtigen Rathgeber Sr. Majestät nicht die Ungerechtigkeit abzuwenden vermdchten , welche unserer loyalen Kdrperschaft drohte, dem auf verfa)- sungsmäßigen Wege ausgesprochenen Willen des Königs von uns sowohl dem Geiste als dem Buchstaben nach Folge geleistet werden solle, und daß wir, wie {on früher häufig, uns iedem Vorwurfe geduldig unterwerfen wolien, um die wahrhaft cchrifilihe Basis utn- seres socialen Vertrages zu behaupten. Konnten wir einen Augen- blik im Zweifel darüber seyn, welchen Weg wir einzuschlagen ha ben? Fhr kennt das Resultat, und um unserer Erklärung volle Wirksamkeit zu geben, bieten wir Euch unseren Rath und unsere Ermahnung. Die Aufmerksamkeit von ganz England is auf Euci

| gerichtet, und nah menschlicher Redeweise seyd Jhr bestimmt, das

Schicksal des Protestantismus in Frland zu entscheiden. Freunde und Feinde erwarten Euren Entschluß mit fa gleichem Fnteresse : die Gegtier hoffen, daß irgend eine Aeußerung mangelnder Mä- ßigung Euch in ihre Gewalt geben werde, die Freunde sind überzeugt, daß Fhr den Schwierigkeiten der Verhältnisse werdet gewachsen befunden werden, und daß Fhr der wahren Treue und Loyalität, durch welche Fhr von jeher ausgezeichnet waret, die Krone aufseßen werder. Wir können nicht versuchen, es Euch zu verhehlen, daß die Adresse des Unterhauses nicht durch den Zustand von Frland oder durch Schwächen in unserer Fnstituiion nöthig gemacht worden ist. Wir können Euch gegenüber nicht behaupten, daß die Gefahren, denen zu begegnen die Orangisten - Verbindung gebildet wurde, uns nicht länger bedrohen, oder daß Fhr nicht gleich uns es als eite schmerzliche Aufgabe betrachten mÜüßtet , eine uns mit Recht theuer aber wir können Euch fa- gen, daß Euch jeßt eine Gelegenheit gegeben is, welche nicht ver scherzt werden sollte, die Gelegenheit nämlich, den Gefühlen un seres gnädigen Souverains die gebührende Achtung zu Theil wer den zu lassen und Sr. Maj. einen Beweis von fester Anhänglichkeit zu geben, dessen er, wie wir Überzeugt sind, nie vergessen wird. Uns ift die schwere Pflicht auferlegt worden, Euch zu empschici, daß in Gemäßheit der großmüthigen Hingebung , welche immer die Dran: gisten-Socictät cyarakterisirt hat, Fhr dieselbe ießt aufldsen wolict.‘/

Am Schlusse wird den Orangisten die Hoffnung gemacht, daß, wenn sie den Ermahnungen des Großmeisters Folge leisten wollen, die alltvcise Vorsehung ihnen erlauben werde, si{ unter ihre treuesten Kämpfer zu zählen.

Im Englischen diplomatischen Corps ist von Veränderungen die Rede. Es heißt, Sir Frederick Lamb werde niht mehr nach Wien zurückkehren , sondern daseibst durch Lord Granville erseßt werden; Sir Frederick solle den Posten in Paris erhalten. Lord Howard de Walden folle Lissabon verlassen, weil er nicht den Einfluß auf die Portugiesische Regierung zu üben vermdge, den von alten Zeiten her unsere Gesandten daselbst besaßen. Die City ist wegen der Beschränkungen, welche man unseren Han- dels - Verbindungen in Lissabon auflegen will, sehr aufgebracht gegen die Portugiesische Regierung, und Lord Palmerston scheint die Nothwendigkeit zu fühlen, einen anderen Bevollmächtigten an Lord Howard's Stelle zu schicken. Wer aber hierzu gewählt werden wird, scheint noch unentschieden.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses wurde eine Bill eingebracht, wodurch eine Prämie von 5 Pfund Sterling für jeden am Bord eines Britischen oder Spanischen Schiffes auf- gefundenen Sklaven bewilligt werden soll.

Gestern fand sih Herr O'’Connell in der wegen Untersu- chung der Wahl von Carlow niedergeseßten Kommisfion ein und sprach den Wunsch aus, daß zu den Verhandlungen, die bisher bei verschlossenen Thüren gehalten, dem Publikum der Zutritt gestatten werden möge, da es ihm darum zu thun sey, eine of fene und unparteiishe Untersuchung der ganzen Angelegenheit auf jede Weise zu fördern. Nachdem sich mehrere Mitglieder der Kommission über das Gesuch ausgesprochen hatten, wurde dasselbe genehmigt und das Publikum zugelassen, worauf der Präsident der Kommission erklärte, daß, wenn auc die Verhand- lungen von jeßt an dffentlih seyn sollten,“ doch die Zeugen-Aus- sagen nicht vor Beendigung der- Untersuchung publizirt werden dürften, eine Verfügung, deren Gerechtigkeit, Unparteilichkeit und Zwecêmäßigkeir hoffentlich Jedermann einsehen werde. Es ent- stand alsdann eine furze Diskussion ber die Frage, ob es Herrn O'’Connell erlaubt werden dürfe, bei den Verhandlun- gen zugegen zu seyn, und dieselbe wurde zu seinen Gunsten um so schneller entschieden, da er erklärte, daß er selbst veran: laßt seyn werde, Erklärungen über die Sache abzugeben. Der Sachwalter für diejenigen, welche wegen der Wahl petitionirt ho ben, ist ein Herr Lyon, und der General : Prokurator unter den Ministerium ‘Peel, Sir F. Pollock, ist demselben beigegeben, un das Zeugen. Verhdr zu leiten; auf der Seite des Herrn O'Com nell sehen Herr Parkes und der bekannte Sergeant Wilde. Als Leßterer den Sir F. Pollock fragte, welches denn eigentlich die Klagepunkte gegen O’Connell seyen, konnte derselbe keine Ant- wort geben, da man ihn nicht gehdrig instruirt hatte, worauf denn von Seiten des Sergeant Wilde auf Beibringung der Klagepunkte angetragen wurde. Zufolge eines Beschlusses der Kommission wurde indeß gleich gestern das Zeugen-Verhöôr erdf- net und mit der Abhôrung des Herrn Raphael begonnen, an den auch in der heutigen Sibung der Kommission sowohl Sir F. Pollock als der Sergeant Wilde viele Fragen stellten. Da die Kommission die Publizirung des Zeugen-Verhörs vor Beendigung der Untersuchung nicht gestattet hat, so enthalten sich die Blätter aller Parteien der Mittheilungen aus demselben.

Der Globe giebt folgende Skizze von der Jrländischen Corporations - Reform-Bill: „Sie gleicht in ihren Hauptzügen der Englischen ; die Amendements, die in der lebten Session in diese eingeführt wurden, sind mit einigen Modificationen auch in jene aufgenommen worden. - Jn sieben größeren und kleineren Städten, nämlich Dublin, Cork, Limerik, Waterford, Galway, Belfast und Kilkenny, hat man die Hausrente von zehn Pfund, von Häusern und Ländereien zusammen nämlich, als Grundlage fúr die Bürger - Qualification angenommen; in allen übrigen Stáädte- Corporationen hat man den Census auf eine Hausrente von 5 Pfund ermäßigt, jedoch mit Ausschluß der Ländereien. Um einen Uebelstand in dem Englischen Gesebe hinsichtlich der