1836 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nd M E E L C U M A D E R E E T

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mie a P a M I R E A

von Fremden gleichsam repräsentirt wird und sohin, wenn auch sein Betragen noch so musterhaft und seine Leistungen noch so vorzüglich wären, die Sympathie des Landes nicht für sich hat. Dieses und das finanzielle Jnteresse des Landes berücksichtigend, scheint das Gouvernement die neue Formation der Land - Armee beschlossen zu haben, die von dem Staatsrathe sowohl als auch sonst bei den Bewohnern mit Beifall aufgenommen worden 1} und an dem Miklitair-Etat eine jährliche Ersparniß von 12 bis 2 Nillionen Drachmen abwerfen soll. Die näheren Bestimmun- gen dieser Formation werden nächstens nachfolgen Das Gerâcht von einem Minister-Wechsel, das so oft auf- etaucht und wieder untergegangen war, ist nun auch eine Wahr- heit geworden. Von den seitherigen Ministern sind zwei, der der Justiz und des Innern, Herr Praides, und der der F§1- nanzen, E Tescharis, ihrer Stellen enthoben worden. Das Portefeuille des Ministeriums des Jnnern erhielt der Staats- rath Herr Drossos Mansolas, das der Justiz provisorisch der Minister des Auswärtigen, Herr J. Risos, das der Ma- rine der Schiffs - Capitain erster Klasse, Herr Chriezis; das der Finanzen i noch unbeseßt, mit der einstweiligen Leitung der Geschäfte dieses Ministeriums wurde der Ministerial- Rath in diesem Ministerium, Herr Lasanis, beauftragt; das Kriegs - Ministerium, welches interimistish von dem Herrn Oberst - Lieutenant Heß versehen wird, wird dem Verneh- men nach seinen seitherigen Minister, den General Schmal, welcher von seiner Krankheit wiederhergestellt ist, behalten ; das Kultus- und Unterrichts-Ministerium bleibt noch ferner die Halb- shwefter des Ministeriums des Auswärtigen. Die Wahl der Männer, die zu wirklichen Ministern ernannt wurden, des Herrn Drossos ‘Manßolas und Herrn Chriezis, hat allgemein befriedigt, und besonders ist der Lebtere, der rühmlich bekannte Seemann, als ein Ehrenmann allgemein bekannt. Da diejenigen, welche als Kandidaten für das Finanz - und Kultus - Ministerium im Publikum genannt wurden, zu diesen Aemtern bis zet nicht gelangten, so wollen wir ihre Fähigkeiten und ihren Charakter ee nicht mehr beleuchten. Jedenfalls is die glückliche Besez- zung des Finanz-Ministeriums mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden; im Publikum wird häufig der Name Kontouriotis als der bezeichnet, dem man allein mit vollem Vertrauen diesen wichtigen "Posten anvertrauen kónne, wenn man ihm einige Ge- schäftsfundige und verlässige Beamte an die Seite gäbe. We- niger schwierig ist die Besebung des Kultus- und Unterrichts- Ministeriums; Griechenland zählt mehrere achtungswerthe Ränner von gründlicher wissenschaftlicher Bildung, denen es zu- gleich Ernst i mit der Bildung und Aufklärung des Volkes ; die Beiden, die im Publikum als Kandidaten dieses Ministe- riums passiren, dúrften diese Eigenschaften \chwerlich besißen.

Dieser Tage is der neue Französische Gesandte, Herr La- grené, hier cingetroffen ; auch Fürst Pückler befindet sich seit einigen Tagen hier. :

Nach Angabe der en Journale soll dieser Tage ein Protokoll der Viana onferenz hier eingetroffen seyn, demge- mág alle Griechen, die in Provinzen wohnen, welche der Türkei unterthänig sind und an dem Griechischen Freiheitskampfe An- theil genommen hatten, das Recht haben, bis zu dem Ver- lauf eines Jahres ungehindert nach Griechenland auszuwandern.

Die so eben erschienene Nummer der Athina sagt mit Bezug auf die Vörfälle in Akarnanien: „„Die Bewegungen der Rebellen haben nicht nur keinen Fortgang, sondern sind gänzlich mißglücêt; obwohl es an den verschiedenartigsten Gerüchten nicht fehlt, die zur Beunruhigung des Publikums ausgestreut werden, so können wir dasselbe doch versichern, daß hieran durchaus nichts Wahres ist, und daß sie nur in böswilliger Absicht verbreitet werden.“

Es s\oll hier eine Schule für Deutsche eingerichtet werden, welche die Griechische Sprache erlernen wollen. Man hat in Griechenland einen zum Lithographiren passenden Stein gefun- den; die ersten damit angestellten Versuche sollen recht günstig ausgefallen seyn.

Ueber die Realisirung der dritten Serie des Anlehns ver- niramt man noch nichts Zuverlässiges.

M

Ein Deutscher Reisender schreibt aus Algier über die Deutschen Kolonisten jener Provinz: „Von Algier nach Be- lida führt durch die Ebene von Metidscha ein {maler Weg, der früher nur Lastthieren und Fußgängern zugänglich war, aus dem die Franzosen aber jeßt eine ziemlih bequeme Fahr- straße gemacht haben. Nach einer zweistündigen Wanderung auf dieser Straße in südlicher Richtung erreicht man Ibvag- him, cin freundliches Kolonistendorf, das größtentheils von Deutschen Auswanderern bevölkert is. Seine Lage is die anmuthigste, die man sich denken kann, und wenn gleich die Ebene, je mehr man dem Gebirge sih nähert, an natürli- her Fruchtbarkeit noch zuzunehmen scheint, so ist doch keine Gegend so schôn gebaut, so blühend, als die nächste Umge- bung von Jobrahim. Jener herrliche Boden belohnt die we- nige Mühe, die man bis jeßt noch auf seine Bearbeitung ver- wendete, mít einer überreichen Fülle der Erzeugnisse, die mich ín Erstaunen sebte. Jbrahim ist etwas größer, als das weiter östlich gelegene Dorf Kuba. Seine Bewohner haben sich be- reits so ziemlich in diesem fremden Weltthe.le eingewdhnt, und viele scheinen mit ihrer Lage wenigstens halb zufrieden, obwohl sie noch zuweilen dem guten Vaterlande sehnsüchtige Erinnerun- gen schenken. Ein seltsames Volk sind doch wir Deutsche! Wir lieben unsere Heimath, unsere Sprache so innig, und denno sind es jeßt die Deutschen, die mehr als jedes andere Volk den lang bewohnten Heerd, wo es ihnen an Brod und Brennholz nie gefehlt, mit der ungewissen Fremde vertauschen. Deutsche Handwerker trifst man jeßt in den auswärtigen Staaten eben so viele, als in Deutschland selbs. Jn Palma und Cagliari, jenen Jnselstädten des Mittelländischen Meeres, von denen so selten die Rede geht, hört man unsere kräftige Muttersprache so gut wie in den Wildnissen der neuen Welt. Nun. scheint auch Agier bestimmt, eine Französisch - Deutsche Kolonie zu werden, wo mit unserer Sprache auch Unsere nordischen Sitten sich cin- E machen. Zu Jbrahim giebt es bereits Tanzbdden, wo die Araber dem Walzertanz mit Deutschen Frauen zusehen. Jn wenigen Jahren vielleicht tdnen unsere Alpen-Jodellieder in den Thäálern des Atlas. Die Zahl der Koiouisten Jbrahims und Kubas schmolz durch eine mörderische Seuche im Jahre 1832 sehr zusammen. Von dieser Zeit bis zu dem furchtbaren Aus- bruche der Cholera im August 1835 war der Gesundheits-Zustand in beiden Dörfern der beste, und die Sterblichkeit dort im Ver- hältnisse geringer, als in den meisten Gegenden Europa's. Das Klima scheint besonders auf die Frauen eine gesegnete Wirkung zu äußern, denn es wimmelt dort von kleinen Deutschen Afri-

anern, die, obwohl in dem Lande der Wilden und unter einer glühenden Sonne geboren, doch das blonde Haar und die srische Farbe ihrer Germanischen Ahnen tragen.“

AG2

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Mexiko, 6. Febr. (Amerikanische Blatte) Dom Kongreß ist ein Geseß-Entwurf vorgelegt worden, um den Krieg mit Texas für einen National-Krieg zu erklären und einen mi- litairischen Orden, der den Namen „¡Dvden der Ehren - Legion“ führen foll, zu stiften. Dieser Orden soll denjenigen verliehen werden, die sich in dem gegenwärtigen Kampfe auszeichnen , so wie denen, welche die in Tampico cingedrungenen Fremden zu- rúckgetrieben haben. Die Ehren-Legion wird aus Rittern, Of: fizieren, Commandeuren, Großfkreuzen und einem Großmeister bestehen. Diese Mitglieder werden auf Lebenszeit ernannt und fönnen ihren Titel nur zugleich mit ihrem Bürgerrecht verlie- ren. Der Gese6 - Entwurf tellt die Zahl der Dienstjahre fest, so wie diejenigen Thaten, die zur Erlangung der verschiedenen

| Grade erforderlich sind. Die Decoration besteht in einem Stern

mit fünf doppelten Spißen. Den Mittelpunkt umgiebt ein Kranz

| von Lorbeer und Eichenlaub. Auf der einen Seite befinden sich

das National-Wappen mit der Umschrift: „Ehre, Tapferkeit, Vaterland‘‘; auf der anderen Seite die Angabe des Feldzugs oder der Großthat, wodurch der Orden erworben wurde, mit der Umschrift „Mexikanische Republik‘. Der Ovden ist rein militairisch. i : Blätter aus Neu-Orleans enthalten Nachstehendes übei den Qua N Sea De gus Texas zurückkehrenden Frei willigen sind schr unzufrieden und erklären, daß sie nicht mehr Lust haben, für die Bereicherung einiger Land - Spekulanten zu fechten. Jn dem Lager bei San Antonio hatten sie mehrere Tage lang “ein Brod und mußten sogar das Futter für ihre Pferde stets vezahlen. Die Bewohner von Texas sind nach den Aussagen der A sehr arm und es ist ihnen ganz gleichgültig, unter welcher Regierung sie leben. Geld war nir- gends vorhanden, außer dem, was die Freiwilligen selbst mit- brachten. Die Mehrzahl der Bewohner hat nur die Waffen ergriffen, um bequemer rauben und plündern M O = De Truppen Santana’s werden auf §000 Mann geschäßt, und man glaubt, er werde vor dem Anfange des Sommers den Feldzug nicht erdffnen. Der Oberst Bowie hatte sich zu den Kaman- tsche-Jndianern begeben, um eine Unterredung mit den Hâäupt- lingen zu haben und sie wo möglich zu bewegen, sich ruhig zu verhalten. Die Wahlen in Texas sind beendigt, und die Un- abhängigkeits-Erklärung sollte am 4. März stattfinden.“

Uan O

Berlin, 21. April, Nach Berichten aus dem Wesk- phälischen ist man dort überall mit Einführung der Städte- Ordnung beschäftigt und wirkt auf Verbesserung des Schul- wesens hin; die in Hattingen eingerichtete Fabrikschule hat eine bessere Gestaltung bekommen; in Siegen it die Errichtung ciner hdheren Bürgerschule regulirt und wird der Unterricht darin hoffentlih noch vor Ablauf des Jahres beginnen kdnnen. Zu kirchlichen und Schulzwecken

wurden im Bezirke Arnsberg im abgeiaufenen Jahre vermacht

und geschenkt: den katholischen Instituten 15,342 Rthlr., nebst einer Bibliothek; den evangelischen 1445 Rthlr., zusammen 16,787 Rthlr. Jn eben diesem Bezirk sind im vorigen Jahre 2 Kirchen, 3 Wohnungen für Geistliche, 19 Schulen, 3 Schul- lehrer-Wohnungen, 3 Todtenhdfe, 2 Nath- und 7 Sprikzenhäu-

ser neu gebaut; 174 Brücken und Durchlässe angelegt; 6913

Ruthen chaussirt; 34 Rathhäuser aber, 3 Justiz-Lokale, 16 Ge- fängnisse, Spribenhäuser, 180 Kirchen und Kapellen , 157 Wohnungen für Geistliche, 30 Wohnungen für niedere Kirchen- diener, 352 Schulen und Lehrerwohnungen, 33 Todtenhöfe, 256 Brücken und Durchlässe und 17,557 Ruthen chaus- sirte Wege reparirt, wodurch ein Kosten-Aufwand von 94,500 Rthlr. veranlaßt worden ist. Die Ausbesserung und Verschönerung der alten, grdßtentheils schon zertrümmerten Burg auf dem Ravens- berge is zur Freude der An- und Umwohner nunmehr von Staats wegen genehmigt; die Arbeit hat schon begonnen, und da des Königs Majestät dazu einen Beitrag von 200 Rthlr. zu gewähren geruht haben, so hofft man, die übrigen Kosten durch freiwillige Beiträge zu decken.

Nachdem im vorigen Jahre der eben so geschmackvoll

als solide ausgeführte Bau des neuen Salzthores zu Naum-

burg beendigt worden, soll nun auch der weite Rau zwischen

der alten Stadt und ehemaligen Vorstadt daselbst durch die An-

lage einer mit Bäumen beseßten breiten Straße und gefäilige

gartenähnliche Anlagen zu beiden Seiten verschdnert werden. Zum Ankauf von Remonten in Westpreußen durch

eine dazu ernannte Militair-Kommission sind für die Regierungs- Bezirke Marienwerder und Danzig in diesem Jahre nachstehende

Märkte anberaumt worden, als: den 17. Juni in Schweß, den 18ten in Ober- Gruppe, den 20sten in Neuenburg, den 21sten in Marienwerder, den 22sten in Mewe, den 23sten in Dirschau, den 25sten in Neustadt, den 27sten in Neuteich, den 28sten in Tiegenhoff und den 29jken in Elbing. Die gekauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und baar bezahlt. Außer den dreijährigen sollen auch vier-, fünf- und sechsjäßrige, zuin Ar- tillerie-Zugdienste vorzugsweise sich cignende Pferde, bei entspre- chender Qualität, ackauft werden.

Im Angerburger Kreise, Gumbinner Negierungs - Be- zirks, ist eine Kartoffel-Zucker-Fabrik ins Leben getreten, indem

ein Gutsbesißer das Brandhaus und Brenncrei:-Geräth für die-

sen Jndustriezweig hat einrichten lassen.

In der Provinz Preußen erwartet man in diesem Früh-

jahr eine bedeutende Einfuhr von Holz aus Rußland und *Po-

len, weil die stattgehabte gute Schlittenbahn vielen von den Strômen entfernten Wald-Besißzern die Anfuhr von Hölzern zu

den Strom-Ablagen möglich gemacht hat.

Nach späteren Nachrichten aus Reichenstein in Schle- sien hat die in der Nacht vom 10ten auf den ülten d. M. dort ausgebrochene Feuersbrunst (\. Nr. 108 der St. Z.) 17 Wohn- häuser und 18 mit Getraide-Vorräthen reichlich versehene Scheu- nen in Asche gelegt; 32 Familien sind durch dieses Unglück ihrer ganzen Habe berauvt und sehen einer traurigen Zukunft ent-

gegen.

Vom 27. Februar bis zum 27. Mäuz sind bei Halle auf der Saale stromaufwärts 39 Elbkähne, als2 mit Gü- tern, 1 mit Getraide, 1 mit Eisen, 4 mit leeren Tonnen, 1 mit Kartoffeln, 4 mit Steinkohlen und 26 leer, 58 Oder- und Saalkähne, als 5 mit Gütern, 1 mit Getraide, 4 mit Stein- fohlen, 36 mit Bruchsteinen, 2 mit Mauersteinen, 1 mit Kalk- steinen, 4 mit Dachsteinen und 5 leer gefahren; sromabwärts fuhren 58 Elbkähne, als 1 mit Gütern, 1 mit Knochen, 54 mit Salz, 1 mit Eisen und 1 leer, und 65 Oder- und Saal- fähne, als 4 mit Gütern, 1 mit Getraide, 3 mit behauenen Steinen, 1 mit Dachsteinen, 9 mit Salz, 4 mit Braunkohlen

und 43 leer.

Meteorologische Beobachtung,

Nachmittags Nach einmalige,

E351 00 d ATREE - E C Dis? Lac Zv 4 E M R |

. 338,46‘ Par. |337,79/‘‘ Par. 337,65‘ Par. Quellwärme 6,90 5

Luftwärme... + A N I T0 R \=S 6,809 R.

Thaupunkt... |4- 3,2 O R. [b 1,09 N. 4 1/3 0 R.

Dunstsättigung |

Flußwärme 6,20 Bodenwärtne gz id Ausdünstung 0,0514 4, Niederschlag 0), N Wolkenzug...

Nachtkälte 4-À0y Doacemnittel 837 E N

Berliner Den 21. April 1836. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zette]

Ostpr. Ptandbr. |4| 4 | A4 O

Kur- u.Neum N

St.-Schu!d-Sch Pr. Engl. Obl. 30.4) PrämSch. d. Seech—| Kurm. Obl m. l.C. 4| Nm.Int.Sch, do. 4 | Berl. Stadt - Üi | 4|

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L S

Schlesische Rückst. C. und Z.|

Sch. d. K, u N Gold al marco Neue Duecaten Friedrichs'dor

| 101 U A | 0 ande zu verleihen geruht.

| | Westpr Pfaudbr. | 4 | Grossh. Pos. do |Á|

Gn, Rustemeyer, die katholische Pfarre in Lippstadt, und dem

E EISTU C M M M A

V echsei-Couns.

Vie 20 n

Preußische Gesandte wurden vorgestern Abend von dem Könige pfangen. Gestern arbeiteten Se. Maj. mit mehreren Mini- stern und dem Marschall Gérard.

Frankfurt a. W,

wartige DBOrse Amsterdam, wirkl. Schuld 574. 255/ 6 5% Span. 4611/5. Passìve 147. Ausg. Schuld —, ly Preuss. Prüm.-Scheine 10624. Antwerpen, 15, April. Ausg, Schuld —. Ernt a 18S Ao Oesterr. 5%, Met. 10437 6 1041/6 29%) 9917 5: 996 M 60. Br. 1%, 25% 6. G. Bank-Actien 1647. 1645. Partial-Obl, 19 Br Doose zu 500 D 1/7. Prüm.-Sch. 60%. C0. D.

des nusten Monats cine 2 aitreteen und einige Zeit b Pyrenäen verweilen. Die D

"oln. —. )este «Me | V p pg E 2 e S S Vesterr. Met, wf den Monat September festgeseßt seyn.

Passive 143/,. Nene Anl, j 5 : ; C a E A 2 ; F wie bereits erwöhnt worden) der 22ste lrtifel des Geso-Ent-

urfs über die Verantwortlichkeit der Minister, wonach jede rivat-Person, die sich durch die Maßregeln, um deren willen n Minister in Anklagestand versest worden, persönlich beein- trächtigt fühlt, zugleich auch seinerseits bei dem Pairshofe sollte flagbar werden dürfen, zu einer lebhaften Devatte Anlaß. Einige Pairs waren der Meinung, daß durch eine solche Be- immung die Prozesse sehr verwickelt werden würden; Andere lelten vielmehr jene Bestimmung für nothwendig, damit der Privatmann in den Stand geseßt werde, seine Ansprüche an den angetlagten Minisker zu verfolgen; noch Andere verlangten, daß san einen Mittelweg einschlage und die Privat - Klage nur

Loose zu 100 Fl. 16 þ do. 4% Anl, 100/. G 9

Hamburg, Bank-Actien 1369. Engl. Russ. 106%.

Neue Anl. 45.

3% Port, Ÿ

5% Rente pr. compt. 107.

tin cour. 81. M PassIve 14/4. 3977 FOrtug, 94/4.

30/7 Neap. 102. Neue Ausg. Sch. 21!/,

Wreinigen, fand der Baron Pasquier sich veranlaßt, den

} 1 D ()/ Ke A 9A 24 D

Neue Anl, 5722/5 Schauspiele:

Jm Opernhause: Auf Begehren: Ÿ hann von Paris, Singspiel in 2 Abth., mit Tanz. (Dlle. S. Lôwe: die Prinzessin, als Gastrolle.) R er Polterabend, komisches Ballet in 1 Aft, von Ÿ sccond début de Jalul Le Marin, d

et dieses durch die bohe Wichtigkeit des Gegenstandes entschuldigt, äußerte

Bank-Actien 1370.

On ae

x S5 Fr nôthig, daß die Gerichtsbarfei s Pairshofes bei der Aitkl Fueitaa, 22, April, jig, daß barkeit des Pairshofes bei der Anklage

‘Ges Ministers genau festgestellt und in die gehdrigen Gränzen geschlossen werde. Jch gebe zu, daß sich an den uns vorlie- sênden Geselz - Entwurf verschiedene Fragen knüpfen, deren Ld- Mng allerdings wünschenswerth wäre. Indessen sind wir nicht zu berufen, hier ein vollständiges Geseizbuch über alle die ein- elnen Fälle abzufassen, die zu einem Rekurs gegen einen Mi-

Boieldieu.

Im Schauspielhause : 1) La première représentation de: Les deux ingénuecs, vaudeville en 1 acte, par Mr. Théu 2a reNnise ae! |

ster Anlaß geben können. Wir haben meines Erachtens in

3 1 d ¡ B « , - «L cs - _ vaudeville Besem Augenblicke bloß über einen Gese -Entwurf zu berath-

Gardien, (Dans la premiere pièce Mad. "Fallet rempln Wi rôle de Zoé, et dans la seconde celui de Laure.) ; 23. April. Im Schauspielhause: Kaiser fi Friedrich's A»schied, histo

lagen, der von den Vergehen handelt, um deren willen die æWeputirten-Kammer die Minister in Anklagestand versetzen kann. Was ist nun der Charakter dieser Vergehen? Es sind solche, [Mi denen es sich um das allgemeine Jnteresse des Staats MYndelt, und vor diesem müssen alle Privat- Interessen weichen.

Sonnabend, drich 1, Viertel Schauspiel in

Sonntag,

Se Doe: 5 1b), von E. Maupach, M S Del Abth., mit Tanz. Musik von Auber. burtstag, Divertisseinent in l Att, von Hoguet.

Im Schauspielhause :

er Maurer, Þ Warum handelt, ob ein Minister seinen König oder das Land ver- Täthen hat, da soll noch der Privatmann auf einen Schadenersaß von 10 oder 20,000 Fr. klagen dürfen? Nein, m. H., deshalb P vir nicht dazu berufen, ein Richteramt ber die Minister zu üben. \Vensation.) Hierzu kômmtaber auch noch, daß die Dazwischenkunft Fr Privaten uns die Ausübung unseres Richteramtes fast un:ndglich

1 l Die Erholungsreise , Lustspiel 1 Att, Hierguf: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustsviel in 308 - It) Fire cl Ds il Q O 29 f L | Mittwoch, 27. April. Jm Opernhause : G moli, von Veozart. von J. Haydn. Opern-Theater

Die Schöpfung, Or Ausgeführt von der Sängerin des K. 4%! s zu Wien, Dlle. Sophie Löwe, den Kön Sängerinnen Dlles. Grünbaum, Lens, Stephan, Sängera1 Herren Bader, Eichberger, Mantius und, so wie von den übrigen Sängern und Sängerinnen, det mw lichen Mitgliedera der Kdnigl. Kapelle, der Königl. Must und dem gesammten Chor- Personale des Königl. T ection des Kdnigl. General - Musik - Direktors, P} U Qu Die Einnahme i zum Besten einer W terstüßungs-Kasse (Spontini-Fonds) für hülfsbe Mitglieder bestimmt. De Abonnements und f sind ohne Ausnahme nicht gültig. /

Preise der Plätze: Ein Plaß in dei Logen des erte! C I O

kse der Minister Karl's X. 7—800 Personen als Civil - Par-

e \olche Prozedur ganz dazu geeignet gewesen seyn, den Prozeß gegen

E er in seinem Eigenthume gekränkt worden, ein Weg offen Wen A I) tine Entschädigung zu verschaffen; indessen ha- i, Uns mit der Frage, wie eine solche Entschädigung zu

Wewirken, gegenwärtig nie Se , t L N rtig nicht zu beschäftigen, und icl »e \0- Mach, daß wir am Be z stigen, Und ich glaube so

egenden Gese! ntrag wurde Vemnselben cinve „genommen. Die Artikel 24 Wi Fie Unlaß. -

igen fortgesest. Der 30ste Artikel lautet also: „Art. 30.

diir stige Thal

On O e See

Die Erbin aus Brandenburg/

Su in o ten, von D Deren

lustige Rath, Lustspiel in : Sonnabend, 23. März.

Mtten, von S) Nel | Mona, Oel l a R inindeste E j tathende Stimme haben, Theil nehmen, nah Abzug der- mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch- (Mad. Berger, vom Herzoglichen Hof-Theater zu Braun Gervaise, als vorlelste Gastrolle.) Montag, 25. April. mité von Krähwinke!l, scherzhafte Scene. ser sind tief, Lustspiel in 4 Akten, von Schrò (Dlle. Nina Herbst, vom Königl. Ho den: Baronin von Holmbach, als Gastrolle.)

S A « D Io Sonntag, 24. April. / ] Olden De

en Gesel

Men dürfen (l ; agten verw

MUsgeschloNen i A 2 ; O Theater zu D1\Migen L ssen ist. Mit jenem Zusaße ging der Artikel nach ei-

f E (Sils ( 1/ 4 Zum crstenmale: Das Eisenda)!

M dglie uy ; i D ind des Barons M ier ‘C Der : E. wurden ohne Wei S oute U Dal b

“Redacteur Ld. Cotte!. ee A

zur Fe P T) c, É 7 - ieser Artie ebung der Strafanwendung erforderlich seyn.

Gedrucft bei A

Albgéêemeite

mie Nati Bien. Mont Pes ages

Se. Majestät der König haben dem Sutspächter Länser Popowken bei Riesenburg die Rettungs - Medaille mit dem

Im Bezirke der Königl. Regierung u Arnsberg ist dem bisherigen Pfarrer in Benninghau-

redigtamts - Kandidaten Friedrich Frahne die evangelische farre in Brechten verliehen worden.

A E R ORETEEETE R E E D R E E

Zeitun gs- Mart, VUU Cla o Ee): Mie, 16 Ap Der Russische Botschafter und der

Man versichert, der Herzog von Orleans werde im Laufe ine Reise nach Bordeaux und Bayonne ei der Obscroations - Armee an den Reise des Königs nach Bordeaux foll

In der gestrigen Sißung der Pairs - Kammer gab

gewissen Fällen zulasse. Um diese verschiedenen Ansichten zu

‘âsidentenstuhl an den Grafen Portalis abzutreten. Nachdem Verfahren, das sonst nicht in seiner Gewohnheit liege,

sich im Wesentlichen also: „Jch halte es für unumgänglich

ie! Wo es sich um die Sicherheit des Staats, wo es sich

achenwürde. Bedenken Sie, m. H., daßz. B. bei dem leßten Pro-

len auftraten. Wo wären wir geblieben, wenn wir alle diese Uke mit ihren Vertheidigern hätten hdren wollen? Würde nicht

zu dintertreiben ? Allerdings kdnnen die Minister sich auch en Privatmann schuldig machen, und es muß diesem,

i Besten thun, den 23\ten Artikel des uns vor- 6-Entwurfs ganz und gar zu streichen.“ Dieser , nachdem der Großsiegelbewahrer sich mit t\tanden erklärt, mit großer Stimmen - Mehrheit D 20 O U ten De —= N der heutigen Sißung wurden die Berag-

n d ib ail ec e A Urtheilsspruche des Pairshofes gegen einen Minister ns der dritte Theil aller Mitglieder desselben, die

gen Pairs, die seit der Anklage, oder ein Jahr zuvor creirt r Marquis v. Cordoue trug noch auf folgenden

1 Vie derer, die nach dem 26. Art. des gegenwär; ges an den Prozep- Verhandlungen nicht Theil neh- Dieser Artikel besagt, daß jeder mit dem Ange- andte Pair von der Theilnahme an dem Prozesse

salz E D

merkungen des Herzogs Decazes, des Herzogs von

Weiteres genehmigt. Nach D 5 tin &L s genehmigt. Nach dem 33, sollen *- men zur Verurtheilung und eine gleiche Stimmen-

Aus der (gestern kurz berührten) Rede des Conseils-Präsi- denten über das der Depurtirten-Kammer vorliegende Zoll- Gesel; sind Nachstehendes noch einige vervollständigende Auszüge :

(„Zwei Ansichten“, sagte der Minister, „theilen bei uns die Ge- miither; wir wollen dieselben etwas genauer prüfeu und der Wahr: heit so nahe als möglich zu fommen suchen. Js es wabr, m. H,, | daß wir es mit ciugewurzeiten Vorurtheilen zu thun haben! Jjl es

wahr, daß, weuu wir zu Gunsten des Prohibitiv-Systems sorechen es aus Scheu vor einer nothwendigen Reform geschehe! Nein: wir sind überzeugt, daß das Land dem Prohibitiv-Systeme vicl Gutes zu verdaufen hat; ich soge dies, weil es der Gedanke der Regierung ijt.

Jch behaupte nicht, daß jenes System nicht zuweilen übertrieben vorden sey; ich sage nicht, daß man immer am rechten Orte beschüst habe, weil ich überhaupt fein Svftem fenne, welches unfehlbar ist: das beste Svstem schügzt uicht vor Jrrthümern. Jch will daher das Prebibitiv- Sysiem nicht in allen scinen Details vertheidigen : aber im Allgemeinen, uind mit Nücksicht auf seine Resultate muß ich es unterstüßen. Das Prohibitiv-System ist gleichsam aus dem Justinft der Völker ber- vorgegangen; zwei Beispiele mögen als Beweis dafür dienen. Als

Frankreich nach den Kriegen der Kaiserlichen Regierung mit gauz Europa im Frieden lebte, bemerkte es, daß während der langen Kricgs- Periode verschiedene Judustriezweige sich durch die Nothwendigkeit, in dex man sich befand, für die National-Bedürfuisse zu sorgeu, be: deutend entwickelt hatten. Man fonnte diese Gewerbzweige uicht un- beschükt lassen, ohne ihren Untergaug herbeizuführen. Jui Jahre 1814 öffnete man eineu Augenblick die Märfte des Landes allen au swär- tigen Produkten; bald aber erschrack man über die Resultate dieses plößlichen Ueberganges. Man mußte die Tarife, deren unbedingteu Nußen man einsah, wiederherstellen. Dies ist eine Thatsache, die {h unter unseren Augen ¡ugetragen hat. J führe moch eine zweite an. Jm Jahre 1713, uach Abschluß des Ultrech- ter Friedens, bemerkten England und Frankreich, daß sich, während der langen Kriege, die fie gegen einander geführt, der Ge- werbfleiß auf cine außerordentliche Weise entwickelt batte, weil er das Vorrecht gebabt hatte, allein für die Bedürfnisse des eineu wie des anderen Landes zu sorgen. Von dieser Zeit an schreibt sich in England und Frankreich die Einführung der Tarife ber. Das Pro- hibitiv-System ift also nicht das Resultat eines Jrrthumé, und feine Wirksamkeit ist unbestreitbar. Mun gestehe ich aber auc) gern eiu, daß Einwendungen gegen dasselbe zu machen sind. Mau wirft ihm häufig zwei Verbrechen vor: zuerst uämlich, daß es die Natur zwin- gen und fünslliche Resultate hervorbringen wolle: und dann, daß es dem auswärtigen Handel zum Nachtheil gereiche. Gewiß wäre es lächerlich, in cinem Lande Dinge hervorbringen zu wolien, die mit sci- nem Klima im Widerspruch stehen : aber ich gestehe, daß, seit ich den Run- felrüben-Zucker, Über den es gewi? an Spôöttereien nicht gefehlt hat, auf eine so wunderbare Weise habe gedeihen schen, ih uicht mehr den Muth babe, leichthin lber die Möglichkeit irgend einer Production abzusprechen. Welche Resultate hat das Prohibitiv-Svstem für Frankreich gehabt 2 Es hat die Steinkohle, das Eisen, die Wolle deshütt und ibnen cine ungeheure Entwickelung verschafft. Wenn wir aber so viel Ei- s)sen und Kohlen besißen, wie die Engländer, beißt es daun die Na- tur zwingeu, wenn wir ihre Production zu fördern suchen? Der Einwand mag gelten, weun es sich von exotischen Produkten han- delt: aber er hat feinen Sinn, weun von Produkten die Rede ift, die unser Boden leicht und in Massen hervorbringt. Aber, sagt man ferner, wenn Fraufkreich keine Wolle, kein Eisen, keine Kohlen produzirt hätte, so würde es sich auf etwas Anderes gelegt haben. Das sind Allgemeindbeiten, denen keine Thatsachen zum Grunde liegen. Was hätte man in Marseille thun sollen, wenn man keine Maul- beerbäume gepflanzt, in Rouen, wenu man keine Wollen-Stoffe fa- brizirt, und in Lille, wenn mau keine Wolle, Eisen und Koblen pro- duzirt hätte? Erinnern Sie sich nur, m. H., wie es Portugal er- gangen ist. Die Engläuder sagten ibm, es bringe bessere Weine ber- vor, als man in Großbritanien jemals erzielen würde: so möge es sich denn lediglich auf diese Kultur beschränken, nan werde ibm alle an- dere Consumtions-Gegenstände liefern. Der Vertrag wurde abge- schlossen. Js nun aber unter Jhuen irgend Einer, der Frankreich in Betreff der Handels - Judustrie in gleicher Lage mit Por- tugal zu sehen wünschte! Jch glaube nicht. Augenscheiu- lich sind das also Allgemeinheiten, die ih meinerseits ungus- führbare Theorieen nenne, und auf die in der Praris nicht der geringste Werth zu legen ist. Man wendet aber noch ein, unser auswärtiger Handel habe seit vierzig Jahren bedeuteud gelitten. Dies wäre eiue’ wichtige Thatsache. Um mich von der Wahrheit die- ser Behauptung zu überzeugen, habe ih die offiziellen Afteustücke zu Rathe gezogen: die älteren sind leider nicht sehr genau: Sie iverden ader begreifen, daß dic Jrrthümer eher zum Vortheil als zum Nachtheil stattfauden. Jm Jahre 1787 beliefen sich Frankreichs Aus- fuhren auf 542 Millionen ; aber von dieser Summe kamen etwa 153 Mill. auf unsere Kolonicen, so daß die Ausfuhren des Mutterlandes 389 Mill. betrugen. Die Nachweise von 1834 ergeben, daß unsere Ausfuhr sich jeßt, nach Abzug der Kolonicen, auf 654 Mill. beläuft : unsere Ausfubr hat sich alfo seit 1787 um mehr als ein Drittel ver- mehrt.“ Herr Thiers suchte hierauf zu beweisen, daß die Regie- rung, obue irgend eine Parteilichkeit, stets alle Juteressen gleichmäßig zu beschüßen gesucht habe, und schloß dann mit folgeuden Worten: „Jch sebe sehr wohl ein, daß in gewisser Hinsicht der Süden ver uachlässigt und weuiger günstig als der Nordeu behandelt worden O) bekfiage dies aufrichtig und werde dem Uebel abzuhelfen suchen, so viel in meiner Macht steht. Besonders bedauere ich Bor- deaux, und diefe Stadt, die den Verfall ihres Handels mit so viel Ruhe und Ergebung trägt, ist der Theilnabme und der Gerechtigkeit des Landes im höchsten Grade würdig. Jch gebe in diese Details cin, weil dieselben vielfach zur Sprache gebracht worden siud. Was das Svftem des Gesezes au und für sich betrifft, so hat dasselbe weit weniger Widerspruch erregt. Fast alle Redner sind demselben beige: lreten, und Niemand ist darüber hinausgegangen. Fch freue mich über dieses Resultat, weil die Regierung eine verderbliche Gesekge- bung nicht länger auf deu Lande lasten lassen durfte.“ L

Nach Herrn Thiers ergriff der Berichterstatter Herr Du- cos das Wort, um namentlich seine Verwunderung darüber auszudrücken, daß die gegen seine Anträge gemachten Einwen- dungen von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und nicht von dem Handels- oder von dem Finanz-Minister erhoben würden. Der Handels-Minister fand sich durch diese Anf- forderung veranlaßt, auch seinerseits noch die Rednerbühne zu besteigen. Um überhaupt Über ein Handels-System abzusprechen, meinte er, müsse man vor Allem die Erfahrung zu Rathe zie-

hen und die Boden-Erzeugnisse und Fabrikate, fo wie die Sit

ifel sowohl als ver folgende, wonach der Pairshof

ten und Gewohnheiten eines Landes mit denen der übrigen

keine andere Strafen, als die im Strafgeselzbuch enthaltenen, und die darin festgesetzten Haximia oder Minima folle verfügen dürsen, wurden noch einmal an die Kommission verwiesen.

Länder vergleichen, jedenfalls aber nur langsam und mit großer DBorsicht eine Aenderung in jenem Systeme eintreten lassen ; man habe viel von dem Deutschen Zoll - Verbande gesprochen ; dieser Verband beabsichtige aber nichts Anderes, als die Einfüh- rung einer großen Handels-Linie, die den in dieselbe begriffenen Staaten einen allgemeinen und gegenseitigen Schuß gewähre ; dies (0 au) Das Sie das die Französische Regie- rung im Auge habe, und Niemand werde, wenn er den vorliegenden Geseß-Entwurf prüfe, behaupten, daß die Regierung Mißbräuche bestätigen und inmitten der allgemeinen Bewegung still sehen wolle; das Gute könne aber nur Schritt vor Schritte geschehen, und indem die Regierung diesen Grundsaß befolge, sey sie hauptsächlich darauf bedacht, allen Jnteressen einen gleich- mäßigen Schuß angedeihen zu lassen. Nach diesem Vortrage wurde die allgemein? Debatte geschlossen und die Berathung Über die cinzeluen Artifel auf den nächsten Montag verlegt. Die heutige Sißkung war vorzugsweise den bei der Kammer eingegangenen Bittschriften gewidmer. Bis um #4!/, Uhr (wo der uns vorliegende Bericht schließt) fiel nichts Erhebliches vor. ___ Madame George Sand (Dudevant ), die berúhmte Ver- fasserin Der OOIENUNC S Ln diana 2 Lola Und vieler ande- ren Romane, hat, wie hiesige Blätter versichern, eine Erbschaft gemacht, die ihr ein jährliches Einkommen von 25,000 Fr. schert. __ Die beiden (gestern erwähnten) großen Diebstähle stehen nicht in Verbindung mit einander, wie man irrthümlicherweise vermuthet hatte. Das Dienstmädchen des Herrn Nivet, Euge- nie Birquet, die ihrem Brodherrn mit 42,900 Fr. davonge- laufen war, befitidet sich bereits in den Händen der Polizei. Das Geld war ihr aber von ihrem Liebhaber, einem gewissen Dranssard, abgenommen worden, der den Weg nah Marseille eingeschlagen hat und von der Polizei eifrig verfolgt wird. Der Dieb, der dem General-Lieutenant von Bruges 69,000 Fr gestohlen hat, ist bis jest noch nicht zu ermitteln gewesen. | i Im heutigen Montteur liest man über die Spanischen Angelegenheiten Folgendes: „Nach den neuesten Depeschen vom zten stand Cordova noh immer in Vittoria und der General L E | N, daß man dort unbesorgt sey. Die Karlisten haben ihre Anstrengungen auf Le- queïtio gerichtet, das sie seit dem 10ten mit sechs Kanonen be- lagern.‘ __ Von der Spanischen Gränze gehen unterm U2ten d. M. folgende Nachrichten ein: „Einem Gerüchte zufolge, sollen die Karlisten, 5000 Mann stark, die kleine Stadt Teruel in Ara- gonien belagern. Cordgya wartet, um mit seiner Gesammtmach: aus Vittoria aufzubrechen, nur das Schmelzen des Schnees ab, der in manchen Gegenden noch 3 Fuß hoch liege. In Vittoria sollen nach Cordova’'s Aufbruch nur 4090 Chapelgorris zurüblei- ben. Nach Briefen aus Barcelona vom bten hätten die Kar- listen einen Versuch gemacht, sich der Stadt Berga durch Ueber- rumpelung zu bemächtigen; es war ihnen sogar gelungen, bis zum Markte zu gelangen; hier wurden sle aber mit Nachdruck empfangen und nach einem Scharmükbel wieder zur Stadt hin- ausgejagt. Don Carlos befand sih am dten noch in Elorio.‘‘ Auf außerordentlichem Wege sind hier Briefe aus Madrid vom Îten eingegangen. Bei dem Abgange derselben waren die 4 ersten Paragraphen der Adresse ganz nah den Vorschlägen der Kommission von den Prokuradoren angenommen worden. Der dte §., der vorzüglich von den diplomatischen Verhältnissen handelt, war noch in der Berathung. Einige 50 Mitglieder der Kammer hatten sih in einer besonderen Konferenz das Wort gegeben, Herrn Mendizabal zu unterstüßen, insofern er recht bald das Ministerium vervollständigte. Jn der Proceres-Kam- iner dagegen hat der Premixr - Minister kaum 10 Stimmen für sich. Der General Mina hatte seine Entlassung als Ober - Be- fehlshaber in Catalonien eingereiht; sie war aber von der Kd- nigin nicht angenommen worden. Den neuesten Nachrichten aus Catalonien zufolge, sollen gegenwärtig dort 30,000 Mann regulairer Truppen und 38,000 National - Gardisten unter den Waffen stehen. Die Karlisten ihrerseits sollen in jener Pro- vinz nur 13,0900 Mann unter Torres, Ros d'’Eroles, Tristany u. A. zählen. S Bei Erdffnung der heutigen Börse ging die Spanische aktive Rente auf 46! hinunter, weil man der nächsten Zinszahlung immer noch keinen rehten Glauben schenken wollte; späterhin hieß es aber, daß der am 1. Mai fällige Coupon richtig einge- lôst und daß die desfallsige Anzeige übermorgen an der Börse ange- schlagen werden würde. (Vergl. den Art. Haag.) Der Cours ging darauf wiederum l pCt.in die Hdhe. An mancherlei Gerüchten fehlte es nicht. Ein Holländisches Geschwader sollte aus Rotterdam ausgelaufen seyn, um den Karlisten Kriegsbedarf zuzuführen. Jn Burgos und Murcia (versicherte man) wären Unruhen aus- gebrochen. Auch in Saragossa herrsche große Gährung, und man besorge, daß die Karlisten, die mit bedeutenden Streitkräf- ten in der Umgegend wären, sich der Stadt bemächtigen möchten.

Großbritanien Un Jd.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 15. April. Der Marquis von Londonderry trug, wie er am Abend vorher angekündigt, auf Vorlegung einer Abschrift von den Instructionen an, die dem Lord John Hay in Bezug auf den Krieg in Spanien von der Admiralität er theiit worden. Lord Melbourne aber behauptete, es sey ge- gen alle Regel und gegen alle Grundsäbe der Politik, die ÎJns- structionen, die ein Offizier erhalten habe, um sich bei der Er- füllung seiner Dienstpflichten danach zu richten, vorzulegen und vor der Welt zu verdffentlichen. (Hört, hört!) „Die Vorlegung solcher Jnstructionen““, sagte der Minister, würde den Feind von der Lage, worin der Offizier sich befände, von der Bestimmung der von ihm befehligten Streitkräfte und von all seinen beabsich: tigten Maßregeln, zu denen er von seiner Regierung autorisirt worden, in Kenntni? seßen. Wenn es in diesem Hause einen edlen Lord giebt, der Don Carlos seine Mitwirkung zu Theil werden lassen will, so hoffe ich, ein Solcher wird »on Ew. Herr-