1836 / 201 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E

m Ri

ici R R i A f E E es

ck S C R

den Ei E 7

A R E n R

L 0B R S ie Pi adi na

Wi

g At Zin E L E is D a R A M Hr i Ai pt E D i T R R E A,

« kehrt.

angekommen, leßtere fällte, gegen fünfhundert Mann stark, das Dampfboot l Reid v ned trefflicher Militair-Musik mit großen flatternden Fahnen und unter Begrüßung des Geschüßes in den Hafen Quchy einlief. Die Genfer haben in der Nähe des Schießplates ein förmliches Lager aufgeschlagen, wozu ihnen ihre Regierung freundlich die Militair-Zelte lich. Die Anstal- ten zu dem Feste sind wahrhaft großartig zu nennen, und haben

nicht bloß durch alle Einrichtungen, sondern auch durch den.

prachtvollen Charakter der Natur und durch das herrliche Wet- ter einen besondern Reiz. Nur von Hiße, die zwischen 26 und 28° R. im Schatten wechselt, hat man viel zu leiden.

In Genf kamen vor einigen Tagen mehrere Wagen aus dem Gefolge der Herzöge von Orleans und Nemours an, es waren der Herzog von Valençay, der Graf Montguyon, Cha- baud- Latour und Asselin, die, über den Mont-Cenis kommend, cinen anderen Weg eingeschlagen hatten, als ihre Prinzen, um wie sie sagten gewiÿ Pferde zu finden, vielleicht auch, um es diesen indglih zu machen, in Einem Wagen so {nell und unbemerkt als möglich über Lyon hinaus zu gelangen.

Wir erhielten gestern genaue Nachricht von dem Zustande der Cholera in Ober- Jtalien. Es hieß hier, die Krankheit sey in Mailand sehr bösartig ausgebrochen und rafe zahlreiche Opfer weg. Dies is aber ganz unrichtig. Bis jeßt hatte man dort nur vier entschiedene Fälle, und die erkrankten Personen kamen entweder selbst aus Cholera-Ländern, oder hatten mit dergleichen Franfen in unmittelbarer A gestanden. Jndessen er- theile die Regierung seit acht Tagen keine Gesundheits-Zeugnisse mehr. Jn Piemont ist eine Observations-Quarantaine von sechs Tagen fúr alle von Mailand kommenden Fremden angelegt, aber nicht für Waaren. Reisende, die durch Certifikate nachweisen, daß sie wenigstens sechs Tage an Einem Ort, zehn Miglien weit von einem Cholera - Orte, verweilten, haben freie Pratika. In Bergamo hat die Krankheit sehr nachgelassen, aber in Brescia und in den Umgebungen Venedigs ist ste noch stark und fordert viele Opfer.

Spanien.

Madréd, 10. Zuli. (Französishe Blätter.) Die Königin ist im bete Le sich nach La Granja zu begeben; doch wird der Aufenthalt Jhrer Majestät daselbt nicht von langer

auer seyn. -

Die Regierung hat {on Vorschüsse erhalten, so daß sie, dis zur Eröffnung der Cortes, den Bedürfnissen zu begegnen im Stande ist. Unter denen, welche diese Vorschüsse gemacht, nennt man die Herren Gargollo, Ceriola und Aguirre Solarte. Es hat sich hier eine Gesellschaft gebildet, um diese Unterhand- lungen zu Ende zu bringen, doch bat sie noch nicht die offizielle Bestätigung erhalten.

Es sind Nachrichten vom General Espartero eingegangen. Nachdem er sîch einige Stunden in Reynosa aufgehalten, hatte er die Verfolgung der Karlistischen Expedition nach Asturien, von der er nur eine kleine Strecke entfernt war, fortgeseßt.

In einem hiesigen Blatte, „el Mundo“/, liest man: „„Wir können nicht unterlassen, von dem lebten unglücklichen Ereignisse auf dem Kriegsschauplaße zu sprechen, Die vom Ge- neral Tello kommandirte Division ward durch ein Karlistisches Corps géschlagen, wodurch lekteres sich einen Weg nach Astu- rien gebahnt hat. Obgleich die Details dieses Gefechts uns noch

nicht bekannt find, müssen wir doch annehmen, daß unser Ver-

lust bedeutend gewesen sey. Wir wollen unsere tapferen Generale nicht der Nachlässigkeitoder Unerfahrenheit beschuldigen, aber wir beklagen diesen unvermutheten Schlag und sind der Meinung, daß, so- bald nur ein gemeinsames Zusammenwirken in den militatrischen Operationen und Einheit im Kommando stattfindet, dergleichen Unfälle selten sind, weil man sie vorhersicht und auf unvermu- t5cte Angriffe vorbereitet ist. ‘“/

“— Der Befehlshaber der Karlistischen Armee, Don Bruno de Villareal, hat nachstehenden Bericht an den Kriegs-Minister

- erstattet: „Excellenz! Die feindlihe Kolonne, welche Peñacer-

rada zu Hülfe geeilt war, nachdem sie hier eine Verstärkung von 400 Mann zurückgelassen hatte, ist nach Vittoria zurüäckge- Die Kolonne Cordova's hat, in Folge eines neuen Än- grifses auf Peñacerrada, eine rúckgángige Bewegung gemacht. Fch habe deshalb die nöthigen Befehle ertheilt. Eine große An- zahl feindlicher Soldaten, die nah dem Gefechte am 28. Juni die Flucht ergriffen, ist in den Gebirgen umgekommen. Salinas, I, Juli 1836. Bruno de Villareal.“

Jn einem Schreiben aus San Sebastian vom 3. Juli liest man: „Jch muß Jhnen mit Bedauern melden, daß meh- mere Offiziere der Britischen Legion dem General Evans ihre Entlassung eingereicht haben, und daß die Zahl derselben sich noch vermehren wird, so wie die Dienstzeit zu Ende geht.“

Wiac-rz ere Ta E Ernen t

8g22 Fnland.

Potsdam, 19. Juli. Wie seit 25 Jahren, so wurde auch heute der in seinem Schmerze und Verluste unvergeßlich gewor- dene 19, Juli von dem hiesigen Publikum in stiller, frommer Trauer in der Hof- und Garnison - Kiktche durch Gesang, Ge- bet und Betrachtung gefeiert, und demnächst die Trauung nach- stehender Brautpaare durch den Prediger Bernhardi O:

1) Johann Gottlieb Witte, Unteroffizier im 1sten Garde- Regiment zu Fuß, mit Jungfrau, Anne Sophie Frie- derike Alessina.

2) Johann Friedrich Albrecht Fehliccke, Unteroffizier im lsten Garde - Regiment zu Fuß, mit Jungfrau Ber- tha Amalie Kiel. |

3) Friedrich Karl Ludwig Sauer, Garde- Jäger, mit Jungfrau Henriette Sophie Charlotte Mangels- dor ff.

4) Karl Heinrich Gustav Lehmert, Garde- Jäger, mit Jungfrau Rosine Wilhelmine Karoline Pastolke.

5) Martin Friedrich Anhof, herrschaftlicher Bediente, mit Jungfrau Henriette Wilhelmine Menzel.

6) Johann Friedrich Wittenberg, Schuhmacher-Ge- sell, mit Jungfrau Johanne Friederike Charlotte

Drechsler. :

Ein jedes dieser Brautpaare erhielt auf den Grund beige- brachter vorzüglicher Zeugnisse aus dem Fonds der Luisen-Stif- tung cin Ausstattungs-Kapital von Einhundert Thalern; und so lebt das Andenken der verklärten Königin Luise in stillen Seg- nungen unter uns für immer fort.

Der Familien-Rath für Luisens Denkmal.

Auf Ersuchen der Kaiserlich Russischen Gesandtschaft am hie- sigen Hofe theilen wir die nachstehende Bekanntmachung mit:

1836, den 26. Mai. Die Grodnosche Gouvernements- Liquidations-Kommission hat vervollständigende Nachrichten über verschiedene Personen erhalten, welche an dem leßten Aufruhr in Polen Theil genommen haben, und deren bewegliches und unbewegliches Vermögen definitiv zu konfiösziren verordnet wor- den ist, und macht daher den Kreditoren und Schuldnern der- selben, so wie den Gerichts- und anderen Beödrden hiermit öf- fentlich bekannt, daß kraft der am 28. Juni 1832 zur Liquidi- rung der Schulden der Aufrührer Allerhöchst bestätigten Regeln, die Ersteren hiermit aufgefordert werden, wenn sie in Rußland oder dem Königreiche Polen wohnen, binnen 6 Monaten, wenn sie sich aber im Auslande aufhalten spätestens binnen 12 Mo- naten, gerechnet von dem Erscheinen der ersten gedruckten Pu- blication in einer der dffentlichen Zeitungen, sich über ihre For- derungen oder Schuld-Verpflichtungen an gedachtes konfiszirtes Vermögen bei dieser Kommission auszuweisen. Gleichzeitig werden sämmliche Gerichts - Behörden hiermit angegangen, von allen bei ihnen anhängigen Prozessen der untenbenannten Per- sonen dieser Kommission, ebenfalls zum festgeseßten Termin, um- ständliche Mittheilung zukommen zu lassen.

Namen- Register ; derjenigen Personen, welche der Gegenstand dieser Publication sind, und über deren Vermögen Untersuchungen angestellt werden.

Anton Romanowsfi, Mönch Eustachius aus dem Bernhardiner-Kloster Xaver (Chmielewskt zu Swislecz. Adolph Schulz.

VinzenzNosowicz(oderNo- FJohaua Braudt. gowicz) gebürtig ans dem Li- Faustin Sovotkowski. daschen Kreise, Gouvernemnt Sigmund Bergel.

Grodno. Meteorologische Beobachtung. 1836, Morgens | Nathmittags | Abends Nach einmaliger 18 Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobachtung. R LOL I D La N I C RITE R RTDs% ai tat S E tot A S Si Ee A R B

|

Qustdruck .... 334 92 Par. 334,92 “war. 335 19 ‘Par.f Quellwärme

Luftwärme... (4+-11,2° R. |+ 148% R. 4-10,6% R. È Flufwärme Thaupunkt... |4- 599 R, |+ 2,69 R. =—#+ 3,29 R. } Bodenwärme Dunfstsättigung 66 pCt, 38 vCt. | 59 pCt. Ausdünstung Wetter heiter. bewölfi, stücm. heiter.

Wind ¿ce 28. | W. | WNW H Niederschlag Wolkenzug, _— W. | Nachtkälte

Tagesmittel: 335,01 Par... §1220 R... 4-32.99 R... 33 pCt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 14. Juli. ; Niederl. wick Schuld 56/4. 59, do. 103, Kanz- Bill. 2411/, g. 59, Span. 417/ g. Passive 12/6. Ausg. Schuld 19 Zins! —, Preuss. Präm.-Sch. 108! 4. Poln. —, Oesterr. Met, 101.

Passive 124. G. Ausg. Sch. —. Zinsl. 1477. Neue Anl, 412/}

Oesterr. 5%, Met. 103!1/ 6. 1035/5.

59/. 1% 23 Loose zu 500 Fl.

Präm, - Sch. 62. 6124.

5%, Rente

compt. 80. 55. fin cour. 80. 65. 5%, Neap. 100. 70. Passive 12!/,. 3%, Portug. 51%.

Rente 41!/4. 141/,.

Antwerpen, 13. Juli,

Frankfurt a. M., 16. Juli.

49% 993. 995%. 214 !/,. Br. Bank-Actien 1681. 1650. Partial-Obl, 1145/4. 11434. do. 4%

Paris, 13. Juli. pr. compt. 108. 95. fin cour. 109. —. 3%,

Loose zu 100 Fl. 217%. Br. Preuyl Anl, 1007/4. G. Poln. Looy « : 6534. 6514. 59/, Span. Anl. 4074, 405%. 214% Holl. 55/6. 557% 1

5% S an i Neue Ausg. Sch. —. Ausg, Sch

Es

%

“U

nf

B

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

6 li Börse. Den 19. Juli 1836.

n e P

[e] Pr. Cour. J r. Cour,

ch=| Brief. | Geld. N] Briet. | Geld. i Bt NehuldNen. (4 10257 | 1017/5 [Ostpr. Pfandbr. |4| 103 "E Pr, Engl. Ob!. 30 i 101% (101 Teomm. do, |4| 1014 | 101/08 PrämSecb.d.Beeb'—-| 6027/3 623/z [Kur- u.Neum. do.4| 1004 Kurm.Obl.m.1.C./4| 10234 | 10174 | do. do. do |38| 99/42) 987, Nin. Int.Sch. do. | 4 Sans Schblesische do.|4 _ 106/ Berl. Stadt -Ubl.|4| 10254 | 102!/, IRüekxt. C. und Z.

Königsb. do. |4| _— Seb. d. K. u.N.|_| 87 86 Elbinger do. 4j Gold al marco |—| 217 216 Daus. do. ia Tb.\—| 44 ino Neue Ducaten 18% —-ch Westpr Pfandbr.| 4| 10334 | 10274 |[Friedrichs'dor |-| 134 13 Grossxb. Po«s. do |4| 10424 _— Disconto —| 4 5

Wechsel- Cours.

Brief.

AIHNCGTURI «e ah a o o Os 250 F1. Kurz 141%

E 250 Fl, 2 Mt. 140 1 Abu a L E 300 Mk. Kurz 151 _—

O r S 300 M«. 2 Me. 1502 __ C 1 LSt 3 Mét. 6 24/4 |6 227/ B aa ive 300 Fr. 2 Me. 8017 _—_ MIER I O A o esa pv o o 150 Fl. 2 Me. Gi AUBRDUIS «a o) atb enes 150 Fl. 2 Me. Es BIEHAA c s ad o 0 os oed 0s 100 TkL 2 Mt. a DeIbEiA «hes sas o ah don ana 100 Thl 8 Tage “. Fauna a Wee ao wos e 150 Fi, 2 Me. ati Potere lus» eso o aae 6a 100 RUI. 3 Woch. Gd

Königliche Schausptele.

Mittwoch, 20. Juli. Jm Schauspielhause: Die Geschw ster, Schauspiel in 1 Aft, von Göthe. Hierauf: Die feindly

chen Brüder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Donnerstag, 21. Juli. Im Schauspielhause: Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Abth. , von Schiller. (Dlle. B. Sti:

Thekla.)

Freitag, 22. Juli. Jm Opernhause: Die Naächtwandlerit, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Dlle. Grü

haum: Amine.)

Kdönigstädtisches Theater.

Mittwoch, 20, Juli. spiel in 1 Aufzuge, frei nach dem Französischen ge avid, F ft, naE dem Französischen des Rougemont, von A. Cosmar. Zum D 5 hluß: Der Educations-Rath, Lustspiel in 1 Akt, von Kokebu Donnerstag, 21, Juli. äger, läudliches Sittren-Gemälde in 5 Aufzügen, von A.

Die

Hierauf:

fffland.

Erste Liebe nah zehn Jahren, L

Tochter Cromwell’s, Drama in 1

Zum erstenmale wiederholt:

_—- ——

Markt-Preise vom Getraide.

Qu Laude: Weizen 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 2 S6, auch 1 Rthlr. 1 Sgr.: Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf. au 1 Rthir. 20 Sgr. uud 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthl 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 25 Sgr. ; Hafer 22 S1

Berlin, den 18. Juli 1836.

6 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rthlr. 11 Sg“. 3 Pf

Das Schock Stroh 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rihlr.

Sonnabend, den 16. Juli 1836.

Sgr.; der Centner Heu 1 Nthlr. 5 Sgr., auch 18 Sgr.

Redacteur Ed. Cottel.

Tre G T R tow emmee arme more 2e

Gedrudct bei A. W. Hayn.

ans

L

E A

D

ut

N

V!

di

„.té's empfangen.

Preußische

Allgemeine

(aats-Zeitung.

Berlin, Donnerfsfag den 2er Fuli

E a Paci E R R E R E E R A E E O E E T4 E E A

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Regierungs-Secretair Staat zu Trier und dem fatholischen Pfarrer Lukowski zu

| Glubczyn, im Flatower Kreise, den Rothen Adler-Orden vierter Ï Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem evangelischen -Schul-

| [ehrer Dahlhaus zu Ruppichteroth, Regierungs-Bezirk Köln, Ï das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Ím Bezirke der Königl. Regierung Ó zu Liegnib ist der Kandidat der Theologie, Pauli, zum

F evangelischen Prediger an der Kirche in Ottendorf, Kreis Bunz- Î (gu, der Kandidat der Theologie, Schmidt, zum Ober-Diako-

nus an der Kirche unserer lieben Frauen in Liegniß, der ‘Pre-

F digtamts-Kandidat Vogt zum Diakonus ebendaselbi, und der T Predigtamts - Kandidat Peters zum Diakonus an der dortigen

Kirche zu St. Peter und Paul ernannt worden; zu Stralsund is der bisherige Prediger zu Reinken-

hagen, Christian Enoch Wiesener, zum Prediger in Wol- gast, der bisherige Prediger in Zudar, von Willich, zum Pre-

diger und Superintendenten in Franzburg, der bisherige ‘Pre-

diger in Zirkow, Wendorf, zum Prediger in Vilmni6, der Kandidat des Predigtamts, Karl Theodor Piper, zum Pastor

in Reinkenhagen , der Kandidat des Predigtamts, Wilhelm Friedrich Erich Bamberg, zum Prediger in Zudar, und der Kandidat des Predigtamts, Friedrich Christoph von Ka- hen, zum Prediger in Zirkow ernannt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister

von Beyme, nach Marienbad.

Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandie und bevoll- mächtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeaupierte, nah Eger.

Zeitungs-Nachrichten. Eq nd,

R ußland.

St. Petersburg, 13, Juli. Se. Majestät der Kalser hatten den 27. Juni (9. Jus), als den Jahrestag der deukwür:- digen Schlacht bei Poltawa, zur feierlichen Cröfsnung der Tschess- meschen Militair-Versorguungs-Anscalt *) bestimmt, JI. MM.

Z der Kaiser und die Kaiserin, JJ. KK.. HH. der Cesarewitsch Ï Thronfolger, der Großfürst Michail Pawlowitsch und die Groß- 3 fürstin Maria Nikolajewna begaben sich nun. an jenem Tage Ï nah dem Schlosse Tschesme und wurden bei Jhrer Ankunft, die

um 12 Uhx Mittags erfolgte, von den Mitgliedern des Comi- Bei dem Eintritt JI. MM. in die Kirche, begann das Dankgebet, welches der Ober - Geistliche des Ge- neralstabes vollzog, und bei welchem die Hofsänger sangen. Nach der Bitte um langes Leben für Jhre Majestäten und das ganze Kaiserliche Haus, wurde das ewige Andenken des Kaisers Peter des Ersten, der Kaiserin Katharina der Zweiten, des Kaisers Paul des Ersten und des Kaisers Alexander des Ersten gefeiert, und darauf ein Gebet für das siegreiche Russische Heer gehalten. Zugegen waren der Kaiserl. Generalstab, die oberste Generalität und die Mitglieder des Kriegs - Rathes und General-Auditoriats. Nach Beendigung des Gottesdienstes be-

2 suchten Jhre Majestäten und Jhre Kaiserl. Hoheiten, unter

Vortritt der Geistlichkeit, die an die Kirche anstoßenden Zimmer,

Ÿ wo aus jedem Garde-Regiment und aus der Garde - Artillerie- | Brigade ein Unteroffizier und ein Gemeiner, und zwar von den ausge-

Ÿ zeichnetsten Veteranen, aufgestellt waren.

Der Ober - Geistliche

4 besprengte sie und die in die Versorgungs- Anstalt aufgenomme-

Si Ri I i A T R E E M R E S. Si A M A L V Di A C R E O E A E B E E N S U ORIP S OTE A eet

belegene Grundstü der Gastwirth Golleschen E

I A S E ACSA E M O L M L E E R E R N N E E O R = Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. Befanntainachungen. [ult im Blouer Meile: helegenen Mag ehucn Rolin tnbiote Verlauf

Edictal-Citation. Auf den Antrag des F'skus der Königlichen Re- gierun

Forderung haben oder daß dieselbe noch unbezahlt it, anfgefordert, in dem ;

am 31. August d. J - Vorm. um 10 lhr, vor dem Deputirten, Herrn Referendarius Baron von Vegesak, hier im Ober - Landesgerichts- Gebäude | anstehenden Termine ihre eiwanigen Forderungen | anzumelden und zu bescheinigen.

dachten Dom- Kapitels Überhaupt, und insbesondere nd

u auch an die dazu gehdrigen Kompetenz- Gelder ver- h) Nr. 102 hierselbst, taxirt auf 3451 Thlr. 16 sgr. 8pf.

zusammen abgeschäßt auf 5787 Thir. d sgr. 7pf. oder der oder die eine ihnen zu leistende Zahlung in ufolge der nebs Hypothekenschein in der NRegistea-

[kur etnzusechenden Taxe, sol : Empfang genommen und sie doch nicht gehörig be- September 1836, Vorm. um 10 Uhr-

an ordentlicher Gerichtssielle subhastirt werden.

Alle unbefannten Real - Prätendenten werden auf- geboten , sih bei Vermeidung der Präklusion späte- ífens in diesem Termine zu melden.

Bromberg, den 22. Dezember 1835.

Königl. Land- und Stadtgericht.

lustig seyn, und können sich nur an denjenigen oder dicjenigen halten, mit dem oder denen ske contrahirt,

friedigt haben. am 13.

Marienwerder, den 22. März 1836. Civil-Senat des Kbnigl. Ober- Landes- gerichts.

Avertissement. Zum nothwendigen Veckauf des in der Nicder- |

terguts Settinchen, abgeschäßt auf 13,901 Thlr. 14 sgr. | 2 pf, ist cin Termin auf 7 den 20. August e., hora X.

# Rothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Bromberg. | i | Die dem Stadt-Kämmerer Friedrich August Leo=-| Bei dem fruchtlosen Ablaufe des Termins sollen pold Lôwe und dessen Ehefrau, F die gedachten Gläubiger threr Ansprüche an das ehe-|geborne Seyen, gehdrigen Grundstücke, soll malige vom Fiskus eingezogene Verindgen des ge-|a) Nr. 114 hierselbst, taxirt auf 233ò Tblr. 18 sgr. 11 pf. |

|lich vorgeladen. Nothwendig

Westphal,

Nothw

Stadtgericht zu Berlin, den 23. November 1835. Das în der Weberstraße Nr. 8. belegene Grund- zu Danzig werden hiermit alle diejenigen vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts - Assessor | Núck, den Erben der sevarirten Gräfin y. Mellin ge- (Släubiger des vorinaligen jeßt aufgehobenen Dom- |Oell-ichs, hier anveraumt worden; die Taxe, der bdrig- taxirt zu 5484 Thlr. 20 sgr. 7 pf., soll am 2s Kapitels zu Culmsee, von denen aus den Aften und neueste Hyporhekenschein und die besonderen Kauf- | August 1836, Vorm ttagz 11 Ubr an der Gerichts: Rechnungen nicht zu ersehen gewesen, daß sie eine Bedingungen sind in unserer Regisiratur einzusehen. stelle subhastirt werden. Franffurt a. d. O., den 19. Januar 1836. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Taxe und Hypothekenscheine find in der Reg siratur cinzusehen. Zu ) werden

[die unbekannten Realprätendenten hie

er Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 29. März 1836.

Das in dec Waßmannsstraße Nr. 10 bele

ohanna Wilhelmine, |phalsche Grundstuck, taxirt zu 5646 Thlr. 1

am 15. November 1836, Vorm. 11 'an der Gerichtsstelle subhastirt werden. E Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen Die dem Aufenthalte nach unbefannten Fnteressenten : 1) dec Eigenthümer Particuliec Karl Gottlieb

2) der Rentier August David Mülle:, werden hierdurch dffentlich vorgeladen.

Bekanntmachung. endiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 27, Mai 1835. Das in der Ritrergasse Nr. 14, Ecke der Roßstraße,

dfent:

est Pf /

r, Taxe und

leute, taxirt zu 8721 Thlr. 24 sgr. 74 pf., so am 24. Jatiuar 1837, Vormíttag 11 an der Gerichtsstelle subhastirt werden. T

Die dem Aufenthalte nah unbekannte Wittwe Kammermusikus Thamm , Friederike Louise, gebo

Völker , oder deren Erben werden hierdurch bent

lich vorgeladen.

i

Literarische Anzeigen.

Bei J. A. Mayer în Aachen is so eben erschie und in allen Buchhandlungen, tén Berlin bei Nico (Brüderstraße Nr. 13), Humblot, Schrdder, Mittler, Stuhr, Logker 2c. zu haben:

Benjamin Brail's et M4 e, Roman von C. Wilson,

ll

uhr, [ axe un Hypothekenschein sind in der Regiliratur einzusehe!.

nd

úmmler, Dundcker

Plah!

0

rit

(dl &

Verfasser von „Tom Cringle's Schiffs- Tagebuch.“

Aus dem Englischen von C. Richard. 8vo. Drei Bände, gebeftet Preis 4 Thlr. Bunte Wechselbilder : Abentheuer, an der Afrikanischen Küße, in den indischen Gewässern, in Havanna und auf Fama mit der eigenthümlichen Laune erzählt, die der fasser in scinem Tom Cringle darthat.

chauriger und scherzhaftt

ift,

nen Offiziere und Soldaten mit heiligem Wasser; diese begaben

sich darauf in das Speisezimmer zur Mahlzeit, wo auch die Schloß-Grenadiere und Gardisten bewirthet wurden. Aus dem Speisezimmer begaben sich die Hohen Herrschaften in die Oifi- zier- und Soldaten-Wohnungen, in die Gesellschafts-Säle und ins Lazareth ; sie verließen Tschesme gegen 2 Uhr.

Se. Maj. der Kaiser haben den Dschambo Bakscha Habung Namkiew zum präsidirenden Lama der für die geistlichen Ange- legenheiten des Kalmücken - Volkes neu errichteten Lamaischen geistlichen Regierung ernannt.

Durch einen Ufas vom 22. Juni (4. Juli) ist angeordnet worden , daß diejenigen ausländischen Schiffe, welche sich von einem Hafen der Russischen Ostsee-Provinzen nach dem andern

°) Das Schloß Tschesme, in welchem diese Anftalt gegründet worden ift, liegt au der großen Straße nach Zarskoje-Selo, sechs er| von St. Petersburg und 16 Werst vou Zarsfoje-Selo enut- fernt. Es wurde auf Befehl der Kaiserin Katharina !k, zum An- denken an den glänzeuden Sieg erbaut, welchen die Russische Floite im Jahre 1770 bct Tschesme im Griechischen Archipeiagus Uber die Türkische erfocht. Es war cin glücklicher Gedauke des Architekten elten, dem die Kaiserin die Entwerfung des Plans und die Auf- sicht über den Bau übertrug, dem Schlosse cine dreièckige Gestalt zu geben und es an den Ecfen mit runden Thürmen und in der Mitte wit einer großen Kuppel zu verseben. Das Gauze ward in Asiati« hem Geschmacke ausgeführt. Solche dreieckige Schlösser, solche Thürme sieht man an den Ufern der Dardanellen und des Bosporus. Die Anstalt, in welche dieses Schloß umgewaudeit worden, ist zur Aufnahme und Versorgung alter invalider Soldaten bestimmt, welche uach ihrer Verabschiedung uicht im Stande fiud, sich durch rbeit ihren Lebensunterhalt zu erwerben. Sie enthält Stelien für 6 Offiziere und 400 Soldateuz das Kapital, das zu ihrer Unterhal- 88 ausgeseßt ist, belief sch am 1. Januar 1836 auf 1,628,629 Rb!.

(Anmerk, der St, Petersb. Zeitung.)

begeben, um daselbst ihre Ladung einzunehmen oder zu vervoll- ständigen, von der dortigen Schifffahrts-Abgabe befreit seyn und nur in dem ersten Hafen diejenige Abgabe sollen zu entrichten haben, welche die beladenen Fahrzeuge bezahlen.

Sr Anr C M.

Paris, 14. Juli. Der Kdnig ertheilte heute dem Gra- fen Berlinghieri, Minister-Residenten des Großherzogs von Tos- cana, eine ‘Privat-Audienz und nahm aus seinen Händen ein Glückwünschungs-Schreiben seines Souverains entgegen.

Heute, als am Jahrestage der Einnahme der Bastille, em- pfing der König eine Deputation der „Eroberer der Bastille.//

Rings um den neuen Triumphbogen werden zum 28 Juli Zelte aufgeschlagen werden, und zwar für diejenigen Militairs, die den Schlachten der Revolution und des Kaiserthums bei- gewohnt haben. Der Kriegs-Minister hat den Befehl erhalten, von ‘allen Militairs, die zu jener Zeit gedient haben und sich gegenwärtig in Paris befinden, ein Verzeichniß zu entwerfen, damit jedem cine besondere Einladung zu dieser Feierlichkeit zu- gesendet werden kann. Die Jnvaliden werden derselben in Masse beiwohnen, und der Veteran der Armce, Marschall Moncey, wird im Namen seiner Wassenbrüder eine Anrede an den Kd nig halten. Die Invaliden werden die rechte, die Ve- teranen die linke Seite des Denkmals einnehmen. Jn ihrer Mitte , begleitet von seinem Generalstabe und sciner Familie, wird der König die Truppen der Garnison und die National- Garde vorbeidefiliren lassen.

Im Moniteur liest man: „Einige Journale fragen, was man von dem gesiern in Paris verbreiteten Gerücht glau- ben solle, daß ein neuer Mord-Versuch gegen die Person des Königs in Neuilly stattgefunden habe. Die Nachricht ist durch- aus falsch; man kann in dieser Erfindung nur ein neues Ma- ndver, Besorgniß zu verbreiten, erblicken.“

In allen Provinzial-Zeitungen liest man Klagen Über die Beschlaguahme der Briefe, in welchen Uber die Alibaudsche Rede Bericht erstattet ward.

Der Moniteur theilt einen Bericht des Kriegs-Ministers an den Kdnig mit, worin Ersterer darauf anträgt, dem General Dampierre, wegen seines trefflichen Benehmens in den Revolu- tions-Kriegen und namentlich zu der Zeit, wo der General Du- mouriez die republikanische Armee plôblich verließ, um sich ins Ausland zu begeben» ein Denkmal zu evrichten. Der König hat diesen Vorschlag genehmigt.

. Man glaubt, daß die Kirche St. Germain-i’Auxerrois wie- der erdssnet werden und die desfalsige Ordonnanz nach den Jult- Feierlichkeiten erscheinen wird.

Die (gestern gemeldeten) Ernennungen werden von den hiesigen Blättern deshalb besonders beachtet, weil mehrere. De- putirte, die sonst der Ophosition zugezählt wurden, sich dadurch dem Ministerium angeschlossen haben. Dahin gehören nament- lich die Herren Dufaure, Felix Real und Baude. Dagegen ist der zuu Präfekten des Gironde- Departements ernannte Herr von Preissac wegen seinex legitimistischen Gesinnungen bekaunt. Es if derselbe, der durch das vorige Ministerium seine Präfck- tur verlor, weil er die Verhaftung der Herzogin von Berry mißbilligte. Der Temps äußert sich darüber folgendermaßen :

„Endlich hat sich das Ministerium entschlossen, ein Zeichen des .

politischen Lebens von sich zu geben. Der Moniteur enthält Ernennungen, die allerdings nicht sehr zahlreich und zum größ- ten Theil auch so wenig hervorstechend als möglich sind; aber wenigstens cinige darunter haben einen Sinn, eine Bedeutung. In der That wählt ein Ministerium gleich am Tage nach derm Schlusse der Sesjion gewisse Namen nicht so leichthin, um sie mit hohen politischen Functionen zu bekleiden. Die Annahme dieser Functionen ist von Seiten der bezeichneten Personen ein eben so bedeutsamer, eben so entscheidender Akt. Dergleichen Allianz-Traktate werden niemals ohne vorherige Prüfung, ohne Debatte und ohne Unterhandlungen abgeschlossen. Jn der Fol: gereihe und der Abfassung der Ordonnanzen liegt freilich eine kleine List und eine Berechnung, die der Schwäche eigenthüm- lich ist. Es scheint, daß man die Namen der Herren Dufaure, Felix Neal und Baude, welche die wichtigsten in der Liste des Moniteurs sind, hat einhüllen und den Blicken der Leser gleich- sam entziehen wollen. Dies war aber eine vergebliche Mühe, denn ihr Erscheinen in den Kolumnen des Moniteurs is der

. lebte und auch einer der wichtigsten Akte der eben beendigten

Session. Als das Ministerium so ehrenwerthe, durch ihren Pa- triotismus so bekannte Männer, wie die Herren Dufaure, Baude und Felix Réal, ernönnte, wußte es, von welcher Art ihxe Vota, ihre Reden und ihr parlamentarisches Benehmen gewesen war ; es wußte z. B., daß sie gegen die September - Geseße vo- tirt haben; es hat die Grundsäße der Freiheit nicht ver- gessen, zu denen sie sich bei allen administrativen und politischen Fragen bekannt haben. Nicht weniger augenscheinlich ist es, daß Männer von dieser Rechtlichkeit und von dieser Charakter- festigkeit politische Functionen nur unter der Gewißheit einer guten Leitung in dem Gange der Regierung übernommen haben. Es ist ihnen ‘gewiß jede Versicherung, jede Bürgschaft gegeben worden, Wir nehmen daher keinen Anstand, zu erklären, daß in den leßten Ernennungen ‘ein Sieg für die fortschreitenden Ideen liegt. Dieser Sieg is allerdings noch nicht sehr groß, aber es ist doch cin Schritt geschehen, und wir müssen vorläufig auch da- nit zufrieden seyn; wahrscheinlich „werden bald eine Pairs- Promotion und einige andere Veränderungen diese politische und administrative Bewegung vervollständigen.“

Der Herzog von Broglie ist, in Begleitung des Herrn Guizot, nach seinem Landgute abgegangen. Eben so hat der Her- zog Decazes Paris verlassen, m-seine Güter und seine Fabri- ken in Augenschein zu nehmen.

Die Vorlesungen in der medizinischen Fakultät haben ge- stern wieder begonnen.

Gestern hat eine Versammlung von Aerzten und Chivrur- gen stattgefunden, um gegen die von mehreren Seiten verkün- digte Absicht der Regierung, für die Folge die dffentliche Bewer-

bung um die erledigten Professuren bei der medizinischen Fakul- tät abzuschaffen , zu protestiren, Das Journal des Debats versichert heute, daß die Nachricht vou einer solchen Absicht ganz ungegründet sey.

Es is die Rede davon, einen Bischof nach Algier zu sen- den, der den Titel Bischof oder Primas von Afrika erhal- ten foll. i

Die Touloner Blätter enthalten nachstehendes Schreiben von der Rhede von Tunis vom 29, Juni: „So sind wir denn endlich in Tunis versammelt; vier Linienschiffe, eine Korvette und- die Stations-Brigg bilden unser Geschwader. Der Admi- ral Hugon hat uns feit seiner Ankunft keinen Augenblick Ruhe gelassen , wir exerziren und mandvriren den ganzen Tag Über. Ans Land kommen wir deshalb fast gar nicht. Die Europäer und die wenigen Franzosen , die in Tunis etablirt sind, sehen diese Versammlung von Streitkräften mit Vergnügen; man zweifelt nicht an den Erfofg unserer Mission, obgleich die Emis- jarien der Pforte die Flotte unter Tahir Pascha auf 25 bis 30

Segel angeben, worunter sich drei große Linienschiffe und zehn

bis zwdlf Fregatten befinden soklen. Wir haben ihnen bei weis tem nicht die gleiche Anzahl entgegenzuseßen; aber unsere Schiffe sind dagegen um so besser versehen: die 120 Feuerschlúnde des „Montebello“, die 180 des „Jena“, und die des „Sancti Petri‘, die T4 der „Ville-de-Marseille‘/ und die des „Scipion““ und der „„Herminie ‘“/, die mit nächstem zu uns stoßen werden, sind hinteichend, um dic Túrken aufzuhalten. Der Admiral hat auf dem Vorgebirge Karthago einen Wachtpostèn errichtet, und bei dem ersten Signal werden wir alle Anstalten trefsen, um die Ankommenden gehörig zu empfangen. Die Korvette ¡; Diligente ‘/ lichret ebenfalls alle Morgen die Anker, um aus- wärts zu kreuzen und die etwanige Ankunft Tahir Paschas an- zuzeigen. Wahrscheinlich werden wir nicht unter Segel gehen, um die Türkische Flotte anzugreifen, sondern wir werden sie vor Anker erwarten, um uns ihrem Einlaufen zu widerseben. Das Fort Goulette, welches die Einfahrt nach Tunis vertheidigt, i mit Kanonen besest, und man glaubt, daß einige Lan- dungs- Compagnieen den Dienst bei diesen Stücken versehen werden, wenn der Feind die Durchfahrt versuchen sollte, Ich wollte eben meinen Brief schließe, als ih noch erfahre, daß im Konsulate ein Courier aus Jfax angekommen ist. Er hat die Nachricht gebracht, daß die Türkische Flotte, drei und dreißig Segel stark, mit JInbegriff der Transportschifse, welche etwa 10,000 Mann am Bord haben foll, auf der Rhede voir Tripolis eingetroffen sey. Tahir Pascha kommandirte die Flotte ; aber man versicherte, und ih glaube es, daß ein großer Theil des Generalstabes und der Truppen aus Russen besteht. Die Türkische Flotte beabsichtigt, unverzüglich nach Tunis zu segeln ; wenn sie Tomumt, und wenn der Admiral Hugon wirklich den Befehl hat, sih der Landung des neuen Bei's zu widerfekßen, so wird der Ausgang blutig werden. Gleich nah Empfang die- ser Nachricht hat die „Diligence“/ den Befehl erhalten, nach Toulon unter Segel zu gehen; ih vermuthe, daß ste Depeschen überbringt, in denen dringend um Verstärkung gebeten wird.“

Die Fregatte „„Dido“/, die nah ‘mehreren Journalen beé der Insel Dinant auf den Strand gerathen war und rettungs- los verloren seyn sollte, ist, neueren Nachrichten zufolge, nah vielen Anstrengungen wieder flott geworden und mit schweren Havarieen in Sicherheit gebracht worden. j

Großbritanisn und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 14, Juli. Die Schottische Munizipal -Bill ging durch den Ausschuß, in welchem sie verschiedene Aenderungen erlirt. Man glaubt, daß die Berathungen über diese Bill in dieser Session noch nicht zu Ende gelangen werden. Here Hume beantragte mehrere Resolutionen in Bezug auf den jez- zigen Zustand von Indien, die jedoch ohne Abstimmung verwor- fen wurden, Zulest beschäftigte sh das Haus mit dem Aus- \chuß-Bericht über die Englische Kirhen-Bill, Mehrere Radi- kale und einige wenige Tories opponirten sich der Bill, und Herr Hume beantragte sogar die Verwerfung derselben. Sein Amendement wurde aber mit 9 gegen 43 Stimmen verworfen; diese Majorität zu Gunsten der Minister ward zum Theil durch die Stimmen der Tories, unter Leitung des Sir Robert Peel, herbeigeführe. Eben fo wurde auch ein Ämen- dement des Herrn C. Buller, welches die Gleichstellung der Einkünfte aller Bischöfe, mit Ausnahme des Bischofs von Lon- don, bezweckte, mit einer Majorität von 2 gegen 44 Stimmen verworfen. Der Bericht wurde fodann angenommen, nachdenr noch cinige auf die Bestimmung des Gehalts der Bischöfe bes zügliche Amendements verworfen und auf den Antrag des Herrn Jervis der Bill eine Klausel einverleibt worden, des Jnhalts, daß in Wales kein Geistlicher zugelassen werden solle, der nicht der Wölischen Sprache volllommen mächtig sey, wenigstens nicht in den Distrikten, wo diese Sprache die Volks- sprache is. (Die Sißungen des Oberhauses von vorgestern und gestern und die des Unterhauses von: vorgestern waren von geringein Interesse.)

London, 15. Juli. Der Kduig hielt vorgestern ein Lever im St. James- Palaste, bei welchem auch der Prinz von Ora- nien mit seinen beiden Söhnen, den Prinzen Wilhelm und Alexander, denen Se. Majestät das Großkreuz des Hannover- hen Gueslphen-Ordens verliche!t, zugegen waren. Die Abreise Ihrer Königlichen Hoheiten is noch immer nicht bestimmt. Der Graf Sebastiani beurlaubte sh auf einige Zeit von Sr. Maje- sttât, und der Amerikanische Gesandte und Geschäftsträger, Herr Stephenson und Herr Vail, hatten, der Erstere seine Antritts-, der Andere seine Äbschieds-Audienz. Auch wurden dem Könige Herr von Bourquenay, als Französischer Geschäftsträger, Herr Fay, erster Legations - Secretair bei der Gesandschaft dev Ver- einigten Staaten, der Schwedische Marine-Capitain Gosseltnann und der Ritter Dandolo, Präsident der General - Unterrichts- Konimission der Jonischen Juseln, vorgestellt. i