1836 / 260 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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uung des Herru Ober: Bau-Direkter Sine von Herrn Kiß aus-

L im Frontispice gesorgt. | : F O Aanftrincneen: an welchen fortlaufende regelmäßige Beobachtungen angestellt werden, ist bis jeut der Meridian - Kreis, das Haupt - Jnsirument für Meridian - Beobachtungen, uoch in der Werkstatt des Geheimen Postraths Pistor in Arbeit; ex isk sciner RVolleudung indessen so nahe, daß er. in furzem aufgestellt een dürfte. Fu der Richtung vou Oft nach West is das fleinere Do - londsche Mittags-Ferurohr, welches Herr Dertling schr zweckmäßig iu den Haupttheilen zu scinem jeugigeu Gebëauche umgearbeitet hat / bereits scit cinigen Monaten angewandt worden, Der große Refcak- tor ward im Oktober vorigen Jahres aus deu einzelncu Theilen, welche sou seit aht Fahren hier in Verwahrung lagen, zusammens geseut und hat in den Prüfungen auf feinere Gegenstände, wie zu erwarten stand, den Ruf der Münhener Arbeit schon bewährt,

Fn den lezten Jahrzehnte haben sich die größeren Sch-Jnstru- mente so sehr vervielfältigt, wie früher faum zu hoffen war. | gel-Telsskope der größten Art sind, so viel bekannt, jegt nur noch in England in Gebrauch, wo der berühmte und iu jeder Hinsicht aus- gezeichnete Astronom Sir John Herschel im Besiße eines Berfahrens ist, welhes die Spiegel iu der großten Vollkommenheit herzustellen gestattet, Es scheint uncitschieden zu seyn, ob in Hinsicht auf Prä- cision der Bilder diese Spiegelteleskope mit den Refraftoren des KoUs tinents wetteifern können, weil der Vergleich noch nicht so unmit- telbar, wie dazu nöthig ist, hat augestellt werden kennen. Daß die zivanzigfüßigen Spiegel-Teleskope an Lichistärke die bisher augewand- ten Nefraktoren übertreffen, kann man vielleicht aus der Auffindung der Uranus-Trabanten schließen. Von den E Refraktoren, die in Paris von Canchoix gefertigt sind, von 11 bis 12 Zoll Deffnung, befinden sich drei in England in Cambridge, in Kensington und bei Herrn Cooper, Sie sind von dem Künfiler nicht mit dem nothwendigen Aufstellungs-Apparat verschen worden, dessen Ausführung bei einigen derselben Schwicrigfeit gehabt zu haben scheint, so daß sich über ihre Vorzúüg!ichkcit noch kein ganz festes Urtheil fälleu läßt. Der großte jeßt vollendete aus der Münchener Werkstatt ven Uzschneider, in welcher Herr Merz die Stelle des unvergeßlichen Fraunhofer?s crsegzt hat, is zuglei der, welcher höchstwahrscheinlichh das Meiste leistet. Wenigstens spricht dafür die Auffindung cines Saturns-Trabanten, den bisher nur Herschel, der Vater, gesehen hatte. Er steht auf der Sternwarie von Bogenhausen, deren Direftor Herr Lamont ist; scine Oecffnung von 10/4 Zoll wird noch übertroffen werden von dem Jn- frumente, welches für die Petersburger Sternzvarte bestellt worden. Am beckanntesten und dur die zahlreichen Arbeiten des Herrn Di- reftor Struve aur fruchtbarsten für die Astronomie ist bis jegt der Dorpater NRefraktor von Uzschneider und Fraunhofer gewesen. Seine Dimecnfionen (Oeffnung Zoll) sind fast in allen Theilen vollkom-

men übereinstimmend mit dem jegt in Berlin aufgestellten, da beide

Fnstrumente gleichzeitig ausgeführt wurden. Endlich besiut Königs: berg in dem großen Heliometer (Oeffnung 6 Zoll) cin Instrument, welches, wecun cs auch in optischer Kraft gegen die anderen Müns- ener Refrafktoren zurüksteht, doc in der Messung der Winkel ibs nen gleichfommt oder sie übertrifft. Nefraktoren von dieser etwas kleineren Dimecunsion, 6 Zoll Oeffnung, §8 Fuß Brennweite, währetid der Dorpater und Berliner 9 Yoll Oeffnung und 14 Fuß Brenn- weite hat, fkverden jeut ebenfalis in München gefertigt und einige davon sind auf Rusfischen Siernwarten, namentlich ciner in Helsing- fors, in Thätigkcit. / / L

Ein günstiger Umstand hat gestattet, daß gleich bei der Gründung und ersien Benußung der neuen Berliner Sternwarte cin sons mit Schwierigkeit genau zu crhaltendes Element, die geographische Länge schr befriedigend hat festgeseut werden können. Die Königl. Dänische Regierung hatte schon früher mit der so vicifach bewährten günstigen Gefinnung für die Förderung der astronomischen Wissenschaften- durch eine fostbare, aber dafür auch erschöpfende Chronometer - Expeditiou Altona mit_Greenwtch verbunden, und folglich auch mit Paris, weil Greenwich mehrfach mit- Paxis in Verbindung geseßt ist. Der Ge- brauch der Chronomcter zu Lande schien etwas unsicherer zu werden, des schwierigen Transportes wegen. Jndessen hatte der Herr Etats: rath Schumacher durch eine -ihm eigenthümliche Combination diese Schwierigkeit bei der Bestimmung des Längen-Unterschicdes vou Al- tona und Lübeck so überwunden, daß kein Zweifel an der Möglid feit des Gelingens auch in größeren Entfernungen übrig blicb. Li becck

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Petersburg geknüpft.

wird. Auf diese Weise sind Paris

Berlin, Stockholui und Petersburg mit eiuer bis dahin noch uner- reichten Genauigfeit in gegenscitige Verbindung geseht. Die geographische Lage der neucn Berliner Sternwarte if: 529 30‘ 16“ nördliche Breite, 31 3 27,8 ösilih von Ferro.

Die Lage der alten Sternwa

ciner kleinen zu diesem Zivecke ausgeführten trigonometrischen Operation 2,7 nördliche Breite, j 31 3 21,9 östlich vou Ferro. E.

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52 31

X%n der Nr. 204 der Staats-Zeitung ist bei einer im Uebrigen

sehr günstigen Beurtheilung des

topographisch-statiftischen Wörterbtuchs der Preufischen Monar-

hie von F. W. Heidemann,

gerügt worden , daß, außer ciuigen anderen Orten, - das Dorf Ros-

wit im Neg. Bez. Martenwerder

Was nun dieses Dorf betrisst, so ift Nef. fürzlich darauf aufuterf- sam gemacht worden, daß dasselbe allerdings in dem Buche aufgeführt

stehe, jedoch unter deu: richtigeren

1058 war durch die Russische Chronometer - Expedition in der Ostsee an Jm vergangenen i l trag des Herrn Etatsrath Schumacher mit 20 der vortrefflichen Dâä- nischen Ehronometer 10 Reisen, sowohl von Altona nach Berlin als von Berlin nach Altona, von den Gehülfen der Altonger Steritwarte emacht und die Zeit so Übertragen, wodurch sich eiue Sicherheit für ie Zeit - Uebertragung ergiebt, die schwerlih je übertroffen yerdeu

Fahr wurden auf den An-

, Greenwich, Altona, Kopenhagen, ) 39, pr. compt. 7 Span. Rente 29 Seh. q

3%, Portug. —.

i Fraukfurt a. M., 13. September. Oesterr. 59%, Met. 10354. 103/56. 4% 995%. 99, 21/1 58'/%. Br. 1%, 25'/ g. G. Bank-Actien 1615, 1614. Partial-Öhbl, } Br. Loose zu 500 I. 1137/,. 1135/4. Loose zu 100 FI. 217. Br. PÞrey Präm.-Sch. 62. 6134. 9 65/4. 5%, Span. Anl. 834. W!/. 21/5 % Holl. 347 6. L

do, 49/, Anl. 100'4. Ber.

Paris, 10. September.

59%, Reute pr. cainpt. 106. 60. fin cour. 106. 80. (Coup. 4

9. 75. fin cour. 79. 85, 5%, Neap. 99, 75, 1. Passive 87/, Neue Ausg. Sch. —.

———————-

rte ergiebt sich hieraus und aus

In Potsda

Leipzig bei Breitkopf und Härtel, in demselben nicht zu fiaden sey.

C. Blum,

Nameci NRospig. F tameci Rospig Abthl., von J.

Meteorologisch Morgens Nachmittag

O Uhr;

1836, | 15 S | 6 lhr. R C A T T

| | 4 - 10 Luftdruck .…. |338,12/ Par. | 337,40“ Par. | 337,81 var. Quellwärme 7,1 9 R, Luftwärme... |—+- 6,8) N. |-4-12,09 R. |—-- 9,70 R. + 3/203. [4 63"R. | Bodenwärme 11.7? R

Thaupunkt... —4#= 4,29 N, Dunftsättigung| 81 pCi. A9 oEt. Wetter | heiter. trüde

sl Vvends ¡

BATEIRENE É Tri Me SN Q C E A L L R N R d E E E A DOR T v AETAT STEE L D L D R E EES

e Beobachtung. Nach einmaliger Béeotachtung. K

Sotinabend

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Flußwärme 1189 R, U A / O mit Gesang in 76 pt. Sonntag,

4n6dün 081‘Rh. bezogen: 4usdünsiung 0 Rb

Niederschlag 0.

Winds, g G5 LSD. SO. ¿4 , Woikenzug-..| | ©LSO. Î Nactkatte 4- 7.09 R. Montag, 19, Sept. Der Pariser Taugenichts. Lust Tagesmittel: 337,78’ Par... 4-959N... 4-469 F... 69 pEt. in 4 Akten, vou Dr. C. Töpfer. Hierauf: Der Dachde(F S e Komische Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely. Bere Bre

Den 16, September 1836,

Amtlicher Fonds- un

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 17. Sept.

des Herrn von Malebherbes. Hierauf: Iphigenia in Tauy Trauerspiel in à

merdiener, Posse in 4 Aften, von Leitershofen. Nachtwächter, Posse in 1 Aft. Sonntag, 18. Sept. Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Au Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ry ges 1 Rehlr. 10 Sgk. 2c. Inu Charlottenburg: Hierauf:

Moutag, 19. Sept.

litairisches Schauspiel in 5 Akten, srei nach von Friedrich Genée.

t D GED

Jm Schauspielhause : ) Ae

m: Der grüne Domino.

Im Opernhause: Die Stumme

Die Novize, Lustspiel -in 1 Akt,

F. Jünger.

dnigstädtishes Theater. , 17. Sept. Auf Begehren:

2 Aften, von J. Nestroy. . 18. Sept. Der Wagen des Emigranten.

1391 Poln. L.oose 631

Auy

Hierauf: Der K Und: J

l Die beiden Ny wandler, oder: Das Nothwendige und das Ueberflússige, P

dem Französish

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Die Ros | {7

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Er mengt sich in Alles, Lustspiel in

h | Im Schauspielhause: Die Lich steiner, dramatisches Gemälde in 5 Abth., nebst einem Vorspil

Der Weihnachtsabend, von Bahrdt. : j L) E schen immatriculations{&htg Zu

}:

d Geld-Cours-Zettel. Zu Lan

dé: Sgr. 2 Pf.; No

[e Pr, Cour, A Pr: Caur.

tai Brief. | Geld. lx! Brief. | Geld. St.-Schuld-Sch. | Á| 1024 101%, Ostpr. Pfandbr. |4| 102%/g E Pr. Engl. Obl, 31.! 4] 109! 4 994 Pomm. do. 4 Ss 16025 9 Sgr. PrämSch. d.Seeh/-— 62 61/ Kur-u.Neun. do, Á 1007/4 __ Kurm.0bl.m.1.C.1 4) 1024 | 101%, T do. do, do. 38 985% E 0 3 Nm. Tot. Sch. do. 4) 102 , e Schlesische do.| Á 106% E auch 23 Sgr. 9 Beri. Stadt« Obl! 4 ; 1623/4 102 V Rüeckst. C. nd Z.| , -- Königsb, do. 4 a e Sch. d. K. u. N.|— 86! “e pel 11 Scheffel. A e 4 7 _— Gold al marco. |--| 2 a

anz. do, inTh. —— S Neue Duk, 18%

Weatpr. Pfandbr. À 1025 is Friedricksd'or. 8 13% 13/4, 1 Nthlr. 5 Sgr: Grossh, Pos. do. 4| 104 _— Discouto. d A 5

Auswürtige Börsen.

Amsterdam,

Niederl wirkl. Schuld 591/46. 59% do. —, Kanz-Bill 237/ 6.

Passive —. Neue An!. 30, Antwerpen, 10. September. Passive 9/4. G. Ausg. Sch. —. Zinsl. 1074. G. Neue Anl. 2954,

Brauntwein 19 11. September,

Markt-Preise vom Getraide,

Berlin , den 15. September 1836.

Weizen 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthl} ggen 1 Rthlr. 2 Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf.: 9 Gerste 26 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 23 9 Pf.z Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 17-Sgzr. 6 Pf.; Erbsen 1 K Eingegangen sind #8 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr. auch 1 Ri 21 Sgr. 3 Pf. und 1 Rtblr. 18 Sgr. 9 Pf.: Roggen 1 Ri

--

Pf. große Gerste'27 Sgr. 6 Pf.;. Hafer ‘22

Mit{iwoch, den 14. September 1836. Das Schock Stroh 5 Rihlr., auch 4 NRibirx.z der Tentner ÿ

, auch 20 Sar. Branntwein-Preise vom 9. bis 15. Scptember 1836.

Das Fa von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 p( Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablicferung: Kor

Rihlr. ; Kartoffel -Branntwmcin 18 Nthlr. 2

s Pf., auch 17 NRthir.

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Redacteur L ck. Co ttel. T O

Gedruckt bei A. W. Hayn.

9

6 Pf.; Erbscu 1 Rihir. 7 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 401 Y

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Allgemeine

edles H H D a E r B L 100 d B

U R G R Ie E C E R E R E R E E

AmcliPe Nau Ote n. KLO41! des Tages.

Se. Majestät der König haben dem bei der Oesterreichi- hen National-Bank angestellten Ober-Buchhalter Salzmann den Rothen Adler - Orden vierter Klässe zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem ehemaligen Kaufmann, jezigen Rentier Christoph Friedrich Hübener in Stendal, den Rothen Adicr Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge- sey, dem chirurgischen oder pharmazeutischen Studium bei der hiesigen Königlichen Frie- drich - Wilhelms -Universität widmen oder das s\cchon begonnene fortsetzen wolle, werden bierdurch veranlaßt, sich noch vor An- fang des bevorstehenden neuen Studien-Semesters bei dem Un- terzeichneten, Franzdsische Straße Ne 42, iu den Morgenstun- den von 8 —10 Uhr, mit Beibringung der über ihre Schul- fenntnisse oder über bereits gehörte Vorlesungen sprechenden Zeugnisse zu melden, wonächst sie, wenn sie geeignet befuuden werden, die Zulassung und nähere Anleitung zum betresfenden Studium zu gewärtigen habe. Berlin, den 15, September 1836, Der Direktor des chirurgisch- pharmazeutischen Studiums bet hiesiger Königl, Universität, Ruf,

Anhalt - Cdthensche Kammerherr 3?

Abgereist: Der Herzog!. Anhal | | Russischen Hofe, von Küster,

und Geschäftsträger am Kaiserl. nah St. Petersburg.

ReltuUng Mai. 0e n. N L B

Rußland. St. Petersburg, 10. Sept. Die Nordische Biene

giebt folgenden weiteren Bericht über die Reise Sr. Majestät

des Kaisers: „„Am 28, Auzus nahm der Kaiser in Nischni Nowgorod die verschiedenen dort ausgeführten neuen Bauten in Augenschein, unter Anderem die Ufer - Arbeiten an der Wolga, den Kasernen: Plaß 1c. und zeigte sich sowohl mit den Fortschrit- ten der Werke, wie mit der Axt ihrer Ausführung sehr zufrie-

M den. Am nächsten Tage empfing der Kaiser mehrere Armenier B aus Astrachan, Tiflis und Kiéliar , Tartaren aus Kasan und l Kassimow, CEinwoßner von Derbent und Schirwan, Bucharen,

Zilien A n @ “urin Ba M i E E PR I R i E A i E R ¿5 E: E A U Mi R E Eini Tit d E A , 8 e 6 / Allgemeiner Anzeiger für die Yreußischen Bekauntmächnugen." -] (e ie ile i e, Le iee anden ied Derduteb lu Falae des Prositchi

An f L Es soll die Kreditmasse des am 15. September 1828 verstorbenen Amtmanns Christian Klatt unter die be- kannten Gläubiger desselben vertheilt werden , wel- ches hiermit dfentlich bekannt gemacht wird. : Marienwerder ,- den 30. Augufi 1836.

ivil-Senat des 0 gerichts.

Edictal-Citation

den Theilnehmern an den Gesellschaften für jene, Sectionen die Befugniß vorbehalten bleibe, das gezeichnete Actien - Kapital auf die Rhein - Weser- Bahn zu Übertragen.

Diesem gemäß mußten wir 960,000 Thlr. , welche für die Eloerfeld-Wittener Section bereits gezeichnet Kdnigl. Ober - Landes- waren, für den Fall der Uebertragung in Reserve halten. Da nun eine Erklärung hierüber vor erfolg- ter Constituirung der Actien-Gesellschaft für die Rhein- Weser-Bahn füglich nicht gefordert und noch weniger erwartet werden kann, auf die Möglichkeit, vielleicht

Gegen den von hier entwichenen Kaufmann Stephan | Wahrscheinlichkeit, aver Bedacht zu nehmen ist,

Wilhelm Barez (Firmg: W. Barez jun.) haben wir wegen muthwilligen Banquerutts die Kriminal -Un- tersuchung erdfnet. Derselbe wird daher za seiner

Verantwortung auf den 12, Mai 1837, Vormittags 10 Uhr,

Úbertreten,

daß nicht alle Actionnairs der Elberfeld - Witte- ner Section zur Rhein - Weserbahn- Geselljchaft

so wollen wir für diesen Fall eine nachträgliche Actien -Subscription bis zum Belauf von 950,000 Thlr

im Kriménalgeriht, Molkenmackt Ne. 3, vor dem erdfnen und zur Theilnahme unter nachfolgenden Heren Justiz-Rath Noerner unter del Verwarnung Bedingungen einladen.

vorgeladen , daß bei seinem Ausbleiben mit der Un- tersuchung und Beweisaufnahme verfahren werden, er seiner etwanigen Einwendungen gegen Zeugen und Dokumente wie auch aller sich nicht etwa vot ‘selb| ergebenden Vertheidigungsgründe verlustig ge- hen, demnächst nah Ausmittelung des angeschuldig- ten Verbrechens guf die geseßliche Strafe erfannt und das Urtel in sein zurückgelassenes Vermbgen und sons, so viel es geschehen kann, sofort, an seiner Per- son aber, sobald man derselben habhaft wird, voll- sireckt werden wird. Berlin , den 10. September 1836. : Die Kriminal-Deputation des Königlichen Stadtgerichts.

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Nhein-Weser- Eisenbahn.

ie Unterzeichnungetn werden mit dem Vocbe- halt angenommen, daß die Theilnehmer az der Eiberfeld-Wittener Section die gezeichneten Sum: men niht sämmtlich auf die Rhein-Weser-Bahn Apectgen M i | L k r geze 3 L HDef- j / é c D L) / cin de E ane anen, a die anorgauische Chemie, mit einem vollständigen Negi- Erstanmeldenden den Vorzug. *

Wenn eine Uebershußsumme unter demselbeit Dato angemeldet worden, bestimmt ein für die- sen Zweck durch die nächste General - Versamm- lung zu erwäblender Ausschuß die Reduction.

Die erste Einzahlung à 1 Thlr. pro Actie bleibt ausgeseßt bis die feste Zusicherung erfolgt. Anmeldungen in der bisherigen Form werden an den bekannten Stéllen entgegen genommen. Minden, den 6. September 1836.

Der Schlußtermin für die Actienzeichnung ifi durch|Comité für die Eisenbahn-Anlage zur Ver-

unsere früheren Bekanntmachungen auf den 10. Sep- tember bezielt: An mehreren Orten ist aber schon jeßt die dahin zur Disposition gestellte Summe überschrit-

gung zugesichert roerden konnten. Wir finden uns da- durch zu folgender Anzeige und Aufforderung veranlaßt : / Nach vollendetem Dauk unsers Prospectus wur-

den 19. Junt c., in Kenntniß geseßt: daß die heiden Actien - Gesellschaften, welche sich für die Elberfeld - Wittener und die Düsseldorf- Elberfelder Sectionen der Rhein - Weser - Bahn früher bereits gebildet hatten, verpflichtet seyn Rh sollten, die ‘denselben gleichzeitig ertheilte vorläu-

gen Gesellschaft abzutreten, welche sich zum Bau

unter den in dem

bindung des Rheins mit der Weser.

Formular zus Actien-Anmeldung, Jch Unterzeichneter erkläre, mich bei dem Unter-

ten, und es sind noch weitere Anmeldungen erfolgt, neömen einér Eise i : L 1 nbahn-Anlage zur Verbindung des welche nur unter dem Vorbehalt späterer Genehmi Rheins mit der Weser mit ge 4 g

Actien, jede zu zwei-

undert Thalern Preuß. Courant, betheiltgen zu wol- en, und verpflichte mich hierdurch, vorbenannte Zahl den wir durch Ministerial-Rescript, datirt Carlsbad, von Actien, oder so viel mir davon zugeschrieben wird,

rospectus d. d. Minden, den 18. lovà Ls Zuni 1836 fesigestellten Bedingungen zu úbernehmen. (En cyklopädie der gesammten Geisteslehre,

den ten 183

eiñ- Weser- Eisenbahn. Die Herren Actionnairs der Rhein - Weser - Eisen- fige Concession und ihre sämmtlichen Vorarbeiten bahn werden zu der erften General-Versamm- gegen Ersiattung der getriebenen Kosten derjeni- lun g, welche in Minden am

Mittwoch, den 28. September c.,

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Minden, den 7. September 1836. Comité für die Eisenbahn-Anlage zur Vet- bindung des Rheins mit dexr Weser.

Litergrishe Anzeigen. S0 eben is erschienen : Stavpf, Pr. E., Medizinalrath, Beiträge zur

reinen Arzneimitteilehre. 1x Bd. Ge. 8y0. 24x Bogen. Prets 2 Thlr, Leipzig, im September 1836. C. H. Reclam.

An alle Lehr-Anftalten, Aerzte, Avotheker, Kameralisten und Landbesiher.

Vón J. J. Berzelius, Lehrbuch der Chemie 2c. erscheint so eben der 6te Band dec 3ten sehr verbessec- ten Auflage in 5 Heften à 3 Thlc., zusammen 23 Thlr. n Prdn. - Pr. bis Michaelmesse d. F. Der nachhe- rige Ladenpreis i 37 Tolr.

Diese 3te Uusgabe des 6ten Bandes gehört zur 3ten und ten Auflage der ersten 5 Bände, welche die ganze

¡ster versehen, enthalten und in allen Buchhandlun- [gen, zu Berlin in dec Stuhr schen, zu haven stnd. Diese 5 Bände kosten im Ladenpreise is Thlr. Bis Wichael d. F. find solche jedoch, auf -ausdrück= liches Verlangen, noch im Pränumerations-P-etse von 10% Thlrn. durch alle namhafte Buchhandlungen zu| bekommen. Jm Verweigerungsfalle erbieten wir uns, so wie die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, bei Baarsfendung oder giltiger Anveisung des Betrages von 104 Thlrn. pr. C. die Exemplare an jeden Ort zu liefern und auf 10 Exempiare das 1ite unentgeit- lich beizugeben.

Dresden und Leipzig, 1836.

Arnvoldische Buchhandlung

Fn der Buchhandlung von Karl Curths în Berlin, Jägerstraße Ne 47, is zu haben:

Die Philosophie des Geistes,

oder

von Dr. Joseph Hillebrand, Oberstudienrath und Professor in Gießen. Erster Theil. Gr. 8vo. 2 Thlr. 10 sgr. Der Zweck dieses Werkes geht dahin, cine mdg- lichst erschöpfende und umfassende Wissenschaft des

Staaten.

Betrachtung der Urbesiimmungen des Geistes 1 schreitet fort zur Erkenntniß und Darstellung Diesem Gange entsprechend, beg es drei Theile, wovon der 1e die allgemeine M

I E E E —ELRE L T - —e- s p «R As T ira L Ä Iean L S S E B U M BUR E: A O: 2E A S A A ri E Ad; anat s Mara umait Nb rofe E Eert r imer erre M p v E ilden Ter I

Dea 0 De pt Lm ae ev. O ———————— Aver

Wirklichkeit. physie oder Ontologie des Geistes enthält. d

die Anthrovologie desselben, der 3te die theo! Der zweite Theil, oder UAnthropologie des Geistes, is sciner Natur nach Er besteht i) aus der eigentli Psychologie, 2) aus der Pragmatologie () losophie des ovjektiven Geistes), 3) aus der Phi

gische Geifteslehre

uncfassendste.

sovhie der Geschichte.- Die Bearbeitung

‘nach des Verfassers Erklärung) von selbstständh Prinzipien aus und trägt durchgängig den Chi

j Das Reichhaltige des W ergievt sich schon aus. diesen vorläufigen Ande gen. Was dessen philosophischen Werth betrifft

ter firenger Theorie.

dacf wohl der Name des Verfassers die Bürg

geben, daß Gediegenes bei Eigenthümlichkeit der

und threr Ausführung Haupteigenschaften der seyen. Jedenfalls möchte sïe gerade jeßt eine

wichtige literarische Erscheinung zu nennen sey!

Der zweite Theil:

Pragmatologie des Geiîes, Philosophi! Geschichte und spekulative Theologit verläßt so eben die Presse und koñet einzeln 1

4

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29 sgr. Um die Erwerbung des interessanten BU

jedoch mdglich| za erleichtern, is für den f

des Fahves 1836 jede Buchhandlung in den El

gescht, beide Bände ungetrennt, also 4

gleich genommen, für 3

hlr. 10 sgr. abzuld

Später tritt auch -für das Ganze der höhere Ÿ

der einzelnen Bände unabänderlich ein. August Oßwald's

Univiversitäts- Buchhandlung in Heidelbell

E E E E E ER E

leßten Ausstellung der Königl. Akademie der ® im Fahre 1834 geschah:

im Fahre 1836, von A. Schôll und F. Kugler.

-

Bestellungen erbittet

George Gropius- Königl. allgemeine Bauschule Nr.

Geistes darzulegen. Es beginnt mit der spekulativen

Bericht über die Berliner Kunst-Ausstelll

Fn 2 wöchentlichen Nummern à 5 Bogen,

Der Subscriptions- Preis für die ganze Folge | ses Berichtes ist auf 15 sgr. festgeseßt, und wt auch die einzelnen Nummern durch dazu angeck® Colporteure gleich nah Erscheinen in der Nâhe Königl. Akademie-Gebäudes à 1 sgr. zu haben #0

m Verlage des Unterzeichneten erscheint itl

Fächsten Woche in ähnlicher Art, als es währe

12

N lungen die Revue passiren und Ì Messe.

Tscheremissen und Tschuwaschen, welche zur Messe nach Nischni Nowgorod gekommen waren, ließ verschiedene Truppen : Abthei- durchstreifte Nachmittags die Am 30sten besuchte der Kaiser die städtischen dffentli- chen Anstalten, insvizirte wiederum einige Bataillone und reiste Mittags 2 Uhr auf einem mehreren Privaten gehörigen Dampf- boote nach Kasan, wo Se. Majestät am sten d., Morgens 8 Uhr eintrafen.‘

Se. Majestät der Kaiser haben dem Kaufmann Paul Ne- budschenof in Lipetk die Erlaubniß ertheilt, dort auf eigene Ko- sten cin dem Andenken Peter's des Großen gewidmetes Denk- mal’ zu errichten. Dasselbe wird bei der dasigen Mineralquelle, die von Peter entdeckt wurde, seinen Plaß erhalten und sowohl daran als an die von demselben Kaiser geschehene Begründung der dasigen Eisenguß - Fabrik durch Embleme und Juschrife er- innern.

P dlé n.

Warschau, 13, Sept. Vorgestern, als am Namenstage Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronfolgers, verrich- lite der neue Erzbischof von Warschau, Herr Choroimanski, zum erstenmale das Hochamt in der hiesigen Kathedrale; sämmtliche Behörden und viele Einwohner der Hauptstadt wohnten der got- teódienstlichen Feier bei. der neuen Griechischen Kirche fungirte der Bischof Antoni bei dem Gottesdienst. Abends war sreies Theater und Erleuchtung der Stadt.

Der Färst Statthalter des Königreichs is gestern wieder in Warschau eingetroffen.

France

Paris, 11. Sept. Der Kdnig kam gestern Mittag zur Stadt, empfing den neuen Polizei-Präfekten, Herrn Delessert, arbeitete eine Stunde lang mit sämmilichen Ministern und kehrte um 6 Ußr nah Neuilly zurü.

Die Fregatte „„Jphigenia‘/, an deren Bord sich der Prinz von Joinville befindet, lag am 14. Augu bei Malra vor Anker. Der Prinz war in den ersten Tagen seiner Reise etwas seckrank gewesen, befand sich jedoch zu jener Zeit voll‘fommen wohl. Die 1¡Hphigenia‘/ stand im Begriffe, nach der Levante abzusege!n.

Der heutige Moniteur enthält zwei Kdnigl. Verordnun- gen, beide aus Neuilly vom 1üten d. M. datirt. Durch die erste wird der bisherige Präfekt des Departements des Eure Und Loir, Herr Gabriel Delessert, statt des Herrn Gisquet, der seinen Abschied genommen hat, zum Polizei - Präfekten von Paris, und durch die zweite wird der Deputirte Herr Carl von

emusat, statt des zum Minister des Junnern beförderten Herrn von Gasparin zum Unter-Staats-Secretair in dessen Ministe- Lum ernannt.

Herr Cousin is gestern von hier nah Holland abgereist, um sich von dem dortigen Zustande des öffentlichen Unterrichts nähere Kenntniß zu verschaffen; er wird erst gegen Ende Okio- der in Paris zurükerwartet.

Das Journal de Paris enthält folgende (zum Theil hon gestern nach der Madrider Hof-Zeitung gegebene) Nach- richten aus Spanien: „Zufolge einer Depesche aus Bayonne

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18tea September

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voin 7ten ist der General Oraa, der bis zur Ankunft Rodil’s den Oberbefehl der Christinos hat, in Salvatierra cingerückt, wo er viel Getraide gefunden hat. Da die Karlisten - Chefs Quilez und Cabrera sich nicht verständigen können, so isf der General Sanz mit vier Bataillonen aufgeörochen, um den Oberbefehl über alle Karlistischen Streitkräfte in Nie- der-Aragonien und der Provinz Valenzia zu übernehmen; der General Ledeau wird ihm indessen den Weg versperren. Aus Madrid wird Niemand mehr ohne Cautions- Leistung weggelas- sen. Eine Depesche aus Bayonne vom 9ten meldet den Ein- gang der Madrider Zeitungen bis zum Aten. Diese Zeitungen bestätigen die Niederlage des Lopez durch den Karlisten-Chef Go- mez; eine Nachricht, die in Madrid große Besorgnisse erregt hat. Rodil war am 30sten mit allen seinen Truppen ausgerückt, jedoch auf die Nachricht wieder zurückgekehrt, daß Gomez den Weg nach Lima eingeschlagen habe, nachdem er in Guadalaxara cine CLon- tribution von 19,000 Rationen ausgeschrieben.*) Drei Dekrete vom 30sten verordnen den Verkauf der Glocken und des Mobiliars der Klô- sker, die Verwendung der National-Güter zur Bestreitung derKriege- Bedürfnisse und eine Zwangs-Anleihe von 409 Millionen Rea- len, rückzahlbar innerhalb vier Jahren.‘ Die Gazette de France fugt, nah Privatbriefen aus Madrid, hinzu, daß das Gefecht zwischen Lopez und Gomez sehr hartnäckig gewesen sey und daß zuleßt 2000 Mann der Königlichen Garde das Gewehr gestreckt hätten. Das Journal des Débats giebt ein Pri- vatschreiben aus Madrid vom 1ften, wonach die Christinos die Absicht hatten, dem Karlisten-Chef Gomez den Rückweg durch Alt-:Castilien abzuschneiden. „Wir erfahren indeß über Bayonne““, fügt das gedachte Blatt hinzu, „daß Gomez sich nach Molina auf der Gränze von Neu-Cajtilien und Aragonien gewandt hat. Auf diese Weise hätte er all’ die combinirten Bewegungen der ihn verfolgenden Kolonne vereitelt und sich, bloß in der Absicht , sie irre zu führen, das Ansehen gegeben, als ob er auf Madrid marschiren wolle. Ueber Bayonne R etn wir zugleich auch, daß Gomez in Guadala- rara, einemOrtemit 15,000 Einwohnern und zugleich der Hauptstadt einer ganzen Provinz, gewesen is. Er ist hiernach der erste Karlisten - Anführer, der sih in so große Städte wagt; er hat nach einander Oviedo, St. Jago de Composèella, Leon, ‘Palenzía und zuleßt Guadalaxara, zwei Tagemärsche von Madrid, besebt. Seit zwei Monaten durchstreift er den nordwestlichen Theil und das Centrum Spaniens, indem er Conctributionen ausschreibt, Rekruten aushebt, Pferde, Munition und eine ungeheure Beute mit sich nimmt, die er, wie kürzlich Don Basilio Garcia, nach Navarra führt. Aehnliche Betrachtungen stellt auch das „Eco del Co- mercio‘/ an und dringt daher in das Ministerium, die Organi- sirung der National-Miliz möglichst zu beschleunigen. Acht oder zehn Bataillone, meint dasselbe, würden den Dienst in Madrid ganz füglich verschen können, wäßrend die Garnison zur Vernich- tung der Karlisten mitbenußt werden könnte. Espartero liegt in Lerma krank darnieder; indessen soll er bereits in der Besse- rung seyn.“

Man schreibt aus Bayonne unterm bten: „Der General- OQuartiermeister der Britischen Legion, Herr Black, der unlängst durch die Vermittelung des hiesigen Spanischen Konsuls eine Unterstüßung von 100,009 Franken zur Bestreitung der Bedürf- nisse der Legion erhalten hatte, war neuerdings mit einer ähn- lichen Forderung hierher gekommen, um die nöthigen Lebensmit- tel fúr jenes Corps anschaffen zu kdnnen. Er hat jedoch dies- mal unverrichteter Sache zurückkehren müssen. Jm Uebrigen geht die Legion ihrer gänzlichen Auflösung entgegen; sie wird in einzelnen Detaschements, die möglichst in der Stille eingescht}t werden, wieder nach England gebracht. So sind z. B. in der verflossenen Woche etwa 200 Mann von San Sebastian abge- gangen. Wie bedrängt übrigens die Lage der Legion in San Sebastian is, ergiebt sich aus folgendem Umstande: Als Herr Black mit leeren Händen vonghier dorthin zurückkehrte, wurden die Lieferanten, die, da sie keine Zahlung erzielten, seit dem 31, August ihre Lieferungen eingestellt hatten, aufgefordert, den Rest ihrer Vorräthe freiwillig herzugeben, widrigenfalls man sie ihnen mit Gewalt wegnehmen würde.“

Der in Bayonne erscheinende Phare theilt das nachste- hende Dekret des Don Carlos mit:

„Königliches Dekret.

Von dem stcten Wunsche beseecit, den entseßlichen Trübsalen des gegenwärtígen Kampfes ein rasches und glückliches Ende zu maz chen cines Kampfes, der hartnäckig von ciner Partei fortgesctzt wird, welche gegen alles Recht den Ausprüchen, die meiner Kronc unbesircitbar gebühren, eiutgegentritt und dabei ihre ganze Gotilosig- feit und Nobheit anwendet, um (als ob diefes möglich wäre) die hei- lige christliche Religion zu veruichten, alle Sittlichkeit mit Füßen zu treten, die Säulen der gesellschaftlichen Orduung umzußftürzen, das Land zu verwüsten und die Diener Goites, so wie die friedfertigskez und ehrenwerthesten Einwohner ungestraft ihrer uusinuigen und fix- chenräuberischen Wuth aufzuopfern "-— hat mein Königliches und väterliches Herz geglaubt, daß das beste Mittel, den gerechten Zorn Gottcs zu entwaffnen, darin besiche, seine Barmdherzigkcit mit Demuth anzuflehen, damit er fortfahre, seine Segnungen über Mein Heer und über alle Meine getreuen Unterthanen auszubreiten. Demnach befchle Jch hiermit, daß in allen Kirchen des Landes, die nicht deur Joche der Usurpation unterworfen find, öffentliche und ge- heime Gebete durch die mächtige Fürbitte der heiligen Mutter Gots- tes angestellt werden, in deren Schutz, unter der besonderen Anru- fung der „Schmerzeusreichen“/, Jch von neuem Meine Waffen und das Schicksal! der ganzen Monarchie stelle. Jhr habi cs veruomuten 1, sw. Gegeben zu Ajzpeitia den 25, August 1836,

U) A dev Fin Aa Don Juan Baptisia de Erro.“

Das Journal des Débats enthä't heute in Betreff der Spanischen Angelegenheiten cinen sehr ausführlichen Artikel, der demselben angeblich von einem höheren Offizier der Franzd- sischen Marine eingesandt worden ist, Das genannte Blatt hält den Aufsaß für wichtig genug, um ihn ausführlich seinen Lesera mitzutheilen, bemerkt indeß, daß derselbe in einigen Punkten

°) Nach der gestrigen Mittheilung aus der Madrider Hof-Zei- tung schien es, als ob Gomez gar nicht in Guadalaxara geweseu sev.

von seiner eigenen Ansicht abweiche. Der Artikel lautet seinem wesentlichen Jnhalte nach folgendermaßen :

_„„Spanien hat wenig Aehnlichkeit mit anderen Läudern. Man darf sein Volk oder vielmehr seine Völker, uicht nach deujcuigen Eu- ropaischen Nationen beurtheilen, die sich jeut fast ausschließlich dem Handel ergebeu und keine andere Leidenschaft mehr, als ihr mate- rielles Woblbefinden, zu haben scheinen. Dahin ist cs in der Pyre- nischen Halbinsel noch nicht gekommen. Es gicbt hicr noch ganzc Meuschenz fie sind im Allgemeinen offen, rechtlich und ibrem Worie getreu; dagegen siud sie aber auch stolz, hartnäckig und grausam bis zur Wildheit. Man fann von ihnen fagen, daß sie alle Tugenden und alle Fehler der Barbaren besizen. Jhre Unwissenheit ist ebeu so wie ihre Trägheit sprüchwörtlich geworden; aber wenn mau giaubcu wollte, daß sie unwissend und träge nach Art der Unwisseuden uud Faullenzer in Fraufreich sind, so würde man schr irren. Sie kün. mern sich in der That wenig um manche Spiclercicn und litcra- rische Lappalien, deneu unsere künstliche Erisienz einen gewisscu Werth beilegtz aber es läßt sich wetten, daß, wenu man blindlings eine gewisse Anzahl Personen aus ihren niedercn Ständen nimmt und sie mit derselben Anzahl aus den unsrigen vergleicht, dic Waage sich hinsichtlih des Elemeutar-Unterrichts uicht auf unsere Seite ucigen wird. Was die Trägheit betrifft, dereu man sie zeihet, so irrt man si darin ebenfalls; weil sie nichts thun, 11 sich eiue gewisse Behaglichkeit zu verschaffen, wonach wir uuguf- hörlich streben, so schelten wir sie indolent und außer Stande, sich einer anhaltenden Anstrengung hinzugeben; aber wenn se die tau- send Annehmlichkeiten des verfcinerten Lebens, die wir nicht entbch- ren konnen, gar nicht kenuen oder sie verachten, warum sollten si sich Mühe geben, dieselben zu erlangen? Man beurtheilt die Spa- nier zu sehr uach cinigen Central -Punkien, die keine Judusiric ha- ben, und wo die Faulenzerei dur die Gabeu der Klötter gcwisser- maßen organisirt war; aber welches Volk in Europa is mäßiger, gewerbfleißiger und thätiger, als der Catalonier, der Viscaver, der Galizier und der Bewohner des Andalufischen Küsten-Gebiets? Die Franzosen müssen sich des Erstaunens crinnern, das sie empfanden, als sie zu Anfang dieses Jahrhunderts bei ihrem Durchmarsch durch Spauien den Zustand der Kultur und der Civilisation in uichreren seiner Provinzen fennen leruten. Streuge genommen is cs also nicht richtig, wenu man die Spanier unwissend und ird nenut, soudcru man faun nur sagen, daß sie viele Bequemlichïciteu des Le- bens, die uns unumgänglich uothwendig scheinen, verschmähen und verachten; und übrigens dürfte es schwer fevu, zu eutscheideu, ob nicht auch hierbei der Vortheil auf ihrer Seite ift. Man fann wohl finden, daß ihr Leben uicht schr angenebu, daß es bart und voller Entbehrungen ijt; aber man faun wenigstens nicht leugnen, daß es, wenn man Soldaten zur Verthcidigung des Landes aushebt, besser if, mit Leu- teu zu thun zu haben, die daran gewöhnt sind, der Härte der Jah- reszeit zu trogenu und Hunger und- Strapazen zu erlciden, als mit feisieu Landleuten, dic täglich ihre vier Mahlzeiten halten, oder setbjs? mit den verhältnißmäßig wohlhabenden Haudwerkeru unserer Städte. Die Spanier, durch das Klima und deu Boden jeder cinzelnen Pro- vinz von einander geschieden, sehen si nur durch allgemeine Züge ébniich. Die vier Provinzen diesscit des Ebro können in Bezug auf die anderen als der Kern der Nation betrachtet werden; iudctu steben ihnen Alt - Castilien, La Maucha und besonders Galizien und Asturien weder an Geist, noch an Muth nah, Daffctbe gilt von den Bergbewobunern der verschiedeucu Sierras. Die Andalusicx allein gelten für verweichlicht und mehr zum Hande! als zum Kriege geeignet; abex nur die Bewobuer der Ebene, denn dic Vülkerschaficu der Sierra de Nonda haben ihre Proben abgelegt, und uusere alten Soldaten eriunern sich deffen gewiß nocz. Die laugen Unruhen iu der Halbinsel und die Besorguisse, in deneu die Spauier beständig bis zur gänzlichen Vertreibung der Maüren lebten, veranlaßten sie, iu befestigten Städten und in ansehnlichen Ortschaften bei cinauder ju wohnen. Sie sind nicht einzeln im Lande vertheilt, und nichts fiu- det man hier seltener, ais unfere sogenanuten Weiler oder Dörfer. Einzelne Häuser sicht man wenig oder gar nicht, und dieser Umstand giebt den Landschaften einen auffallend trüben Anstrich. Aber die

Anhäufung der Bevölkerung in großen Orten is nicht ohne einigen Vor-

theil. Zunächst wird dadurch die Ertheilung des Eicmentar-Unterrichts erleichtert und zweitens trägt die Gewohnheit des täglichen Verfchrs zwischen den verschiedenen Einwohner - Klasscn dazu ‘bei, sie alle bis auf einen gewissen Punkt abzuschleifen; auch findet mau in Spanien schr selten jene stupide Grobheit, oder jene bei uus auf dem Laude so gewöhnliche Tölpelei; man kaun behaupten, daß die Spanischen Baucrn die Sprache weniger verstümmeln, als die unsrigen, daß sie eiue gewisse Höflichkeit beobachten, die in unseren Dörfern ganz unbekaunt ijt, und daß der Ee in den Städten 1eniger verderbt, wenn auch vieteicht grausamer als foust irgendwo isi. Dagegen macht aber die Konzentrirung der Einwohner die Wrge unsicherer und bei einem Unfalle die Hülfe schwieriger. Ueberdies erzeugen die Jolistäiten von Provinz zu Provinz cine unendlihe Menge von Schmnuggieru , dic, von den Landleuten gern geschen, ibr Handwerk ganz offen treiben. Daher auch die Nachsicht des Volks gegen alle Banditen und die wirfliche Bewunderung für diejenigen unter ibnen, die sich dur kühne Streiche berühmt machen. Es existiren in der Halbinsel Tau- sende von Heiden dieser Art, und és giebt fast feinen Ort, der nicht den scinigen gehabt hätte, oder noch hat. Daher erflärt sich auc die Leichtigkeit, mit welcher sich augenblicklich bewaffnete Banden bildeu, die wir unter dem Namen Guerillas kennen. Die Tapferkeit wird überall geehrt ; aber ich glaube nicht, daß man bei irgend einem andercn Voife die. Bewunderung dafür so weit treibt, als bei den Spaniern. Auch empfinden die Bewohner anderer Länder nicht in dem Grade das Bedürfniß persönlicher Auszeichnung, welches den Spanier zun Siraßenrguber macht, weun er nicht durch cdlere Thaten scinen Dürst nach Berühmtheit und Ruf löschen kann. Der Boden der Halbinfe!, im Aligemeinen den Ueberfällen günstig, trägt auch dazu bei, dic Art des Krieges zu befördern, den die Spanier lieben und der ih- rem Charafter so schr zusagt. Man kaun in Spanien fast feiucu Schritt thun, ohne auf ctne vortreffliche militairische Position zu stoßen, und ebeu deshalb wird die Eroberung des Landes immer so schr schwer seyn. Eine andere Wirkung jener topographischen Lage int auc noch die, daß fie jeder adminisirativeu Centralisation wider- steht. Es scheint in der That unmöglich, Spanien eben so wie Frankreich zu regicren, das man « durch den Telegraphen - von Straßburg biò Bayonne lenken kany, und das sich, auf cin ven Paris aus gegebenes Zeichen, wie Ein Maun erhebt. ch Es gicbt eigentlich in der Halbinsel keinen Mittelpunkt, oder viel- mehr cs giebt deren mehrere. Madrid ifff weder bevölkert noch 1wohlhabend, noch einflußrceichh genug, als daß scin Beispiel den übrigen Theil des Königreichs nach sich ziehen könnte; es fehlt viel: mehr nicht an Städten, die Madrid nöthigeufalls jene Ehre streitig machen würden, wenn die Sache überhaupt ausführbar wäre: aber die Natux widersetzt sich einem solchen Uebergewicht. Spauien ij gemacht, unm ciu Laud vou mehreren Staaten zu seyn, die in der That eine gemeinschaftliche Sprache und Religion und guch gemecin- schaftliche Sitten haben, die aber auf ihre Judividualität uicht ver:

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