1922 / 143 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jun 1922 18:00:01 GMT) scan diff

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Aus\{chuß nur r von de

Es ber den Gang der weiteren Verhandlungen hat man uns überhaupt keine Auskunft gegeben, Wir wollen keine Hemmungen der Landtag ist tn dem Kompromiß zu weit gegangen. Das wollen wir wieder rückgängig machen.

Handel3ministec Siering stellte sest, daß er jederzeit bereit féi, dem Staatsrat Rede und Anwort zu î Einspruch müsse er emacht worden seten.

bereiten.

ie seinen Mäten mgen wurde, daß dem handlungen j sren, baß es nicht üblich tteilungen zu machen. ierung. nicht im Staatsinterésse,

in die Hand d [C S ateressenten,

t dem vor

einkoble ist fehr

dem Antrag des Dana zut.

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bedeute

Staatsregierung kein Vertrauen habe.

Staatsrats nit gekommen, fo hätte er mit Altersdorf in Braunschweig über die Errichtung des Werkes auf der Braunkohle eine Verständigung

Le t set eine befriedigende Regelung wieder für unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden. Staatsratsverbandlungen verteuert das Werk bereits um 36 Milltonen

arf. :

: Staatssekretär Dönhoff wies darauf hin, daß er. in den Verhandlungen des Ausschusses betont hätte, daß das Werk nah Möglichkeit auf der Braunkohle errichtet werden folle.

Gilsing (Zentr.) erklärte dagegen, daß er aus den ganzen

handlungen den Eindruck gewonnen habe, daß die Regierung das Werk in Hannover auf der Steinkohle errihten wolle. Grâäf- Frankfurt (Soz.) bezeichnete das Kraftwerk als ein totes Kind. Die Rechte und das Zentrum wollten nur beweisen, daß der Staatsrat Macht babe. Im Landtag machten sie Geseße und hier

erzielen können.

erböben sie Einspruch dagegen.

Oberbürgertneister B o e ß'- Berlin (Dem.) wies den Vorwurf

e Freunde mit einer fesistebenden Auffassung an die

Beratungen der Vorlage herangegangen wären.

La Grange (U.) bemerkte, ein Vertreter der Rechten hätte

im Me far zum Ausdruck gebracht, daß die Verhandlungen nur idt vorwärts kämen, weil das Privatkapital es nit ver-

tragen könne, wenn mehr als 50 Prozent der Aktien in den Händen

zurüd, baß f

deshalb n des Staates bleiben sollen.

den Einspruch au angenommen.

Sn namentlicher Abstimmung wird der Ausshußantrag, t zu erhalten, mit 46 gegen 26 Stimmen Ebenso wird der Vorlage des neuen Geseßz- entmonrfs an das Staatsministerium zugestimmt.

Gegen den Gejezeniwurf über

nisse der Beamten der Preußishen Staatsbank Preußischen der gegen den Geseßentwurf zur

(Seehandlung) und genossenschafiskasse Einwendun

gen, sorenig Aendermg der 39

_die Verhältnisse der Juden vom 23. Juli 1847. Dem über vereinfahtes Enteignungs- der Staatsrat na rit der Aenderung zu, daß das N 1. Juli 1925 außer Kraft treten folle. Das ordentliche ( sprechend den Erfahrungen abgeändert werden. entwurf über Ergönzung und Abänderung der vorschhriften für die Provin E etaben und andere Berwältüngabes der Staatsrat keine Einwendungen. Dem Gefeßzentwurf die Erweiterung der Berufsschulpflicht, wonach ingendliche Personen unter 18 Jahren durch Saßung einer uch der Berufsshule verpflichtet werden können, wurde zugestimmt unter der Vorausseßung, daß at MEEAEe Mittel zur Deckung für die den Gemeinden entstehenden Kosten gewährt werden.

“Darauf veriagie sih der Staatsrat auf Donner3tag 2 Uhr.

3 ein verfahren ftimmie

erhob über

Gemeinde zum Sia

der erhob

und 40

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stehen, wenn erx über gegen die Vorwürfe erheben, b Seine Vertreter hätten im Ausfchuß lediglich seinen Standpunkt vertreten. Wenn hier be-

E Staatsrat über die aufgenommenen Ver- noch keine eigen ema et, Ü

Qt wurden, fo müsse er feft- r vertrauliche Verhandlungen Wenn die Verhandlungen noch nit weiter gediehen seien, so sei das nicht die Schuld der Staats- Wennñ der N sage, o

tieignungsgesez soll ent-

geben, damit die Verhandlungen Fs müßte bald begonnen f allem die Landwirtschaft, in de Situation gericten. Das Geseg fei im Landtag mit eit angenommen worden. -

Si Vir go en das Gescy zurückzuziehen.

ers Bartmund_ {Ztr.): És it ein unbereGtigter ers, wenn er glaubt, Angelegenheit beute eine Aenderung der An- Beit des G herbeiführen fönnte. Die Errichtung auf der bedenklih. Wir stimmen

rren Ministerialräten wurde im nnovèr ge-

Zun Schluß bat de

ertes in Ha

Blankovollmacht liege das, daß man zur Wäre der Einspruch des

Die Verzögerung der

1

ie Gehaltsverhält-

Zeniral- Staatsrat feine

des über

eseßes kurzer Debatte u. a. egen den Geseß-

Wahl-

und Streitbehörden

vom

Handel und Gewerbe.

delskammer zu Berlin liegt cine Mitteilung über eint vor, wonach Vorsicht im Verkehr mit dieser

À uskunft erhalten vertrauenswürdige he Firmen im Verkehrsbüro der Handelskammer, Berlin C.- 2,

Der Han Kriher Firma a geboten ift. Nähere A deuti

Kiostersiraße 41.

27 Arbeitstagen im März 1

vorliegenden

Die Wagengestellung betrug im arbeitstäglichß 22 598. 24 300

weg fländig

de Mat 545 640. Die von der

Arbeitnehmerver. abgelehnt haben.

einer zeit lie Den keinerlei Vorteile, da die mit bundene Verbilligung der Erze des Uebershihtenzuschlags völli arbeit war so gedacht, daß an v bis Freitag) je eine | niht außer acht ie Arbeitszeit ‘kürzer sein würde

Im übrigen bilden Ko lenbezirk R wi ia ves abgeltbuten

“die regelmäßige Sthichtzeit 4 Stunde

die Kohlenförderung des Ruhrbedckens im Mai 13922 berihtet das „W. T. B.“ aus Essen: Auf den Zechen des Ruhrbeckens (einschließlich der linksrheinishen Gruben) wurden im Monat Mai in 26 Arbeitstagen 8 081 951 + Koblen ge 7512646 t in 23 ege im April 1922 und 3014 278 & in i Die Se Förderung be- trug im Mai 310 844 t gegen 326 637 & im 862 b im März 1922. Es ist mithin ein Rückgang der Kohblenerzeugung um 15 793 & bezw. 23 018 6 zu verzeichnen. Wie die bis zum 12, S en Förderzahlen erkennen lafsen, ift auch- für den laufenden Monat mit einem weiteren Nückgang der Kohlenförderung zu rechnen. h ai insgesamt 614 966 Wagen oder 598. Die Höchstgestellung war am 20. Mai mit / agen, die niedrigste am 1. Mai mit 15 887 Wagen, baben feine Wagen. Die Zahl der beschä urüdckgegangen ks: betrug u egierung angeregten Verhandlungen egen einer zeitweisen Ueberarbeit Ind bisher ergeb i en, da die Vertrauensmänner der Bergarbeiterverbände tlih ihrer Zustimmung zwischen den Vertretern der Arbeitgeber- und bände vereinbarten Lohn- und Ueberschichtenabkommen Die Koblennot droht katastrophal au werden, wenn és der Negierung und den Arbeiterführern nicht noch gelingt, die Deter von ‘der unbedingten Notwendigkeit teigernls der M D erong, die, wie die Verhältnisse zur- nur dur Ueberarbeit erreicht werden kann, zu überzeugen. Ueberschichten

erfébesißern erwachsen äus dem N der 0

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ter Tagen der Woche (von Diens

Sf fe Ela fn leben zu lassen, ie zeit im Nu

- als in allen anderen Bergbaubezirken des Auslandes uad

einschließlich der Ueberarbeit immer als in den meisten ausländischen Kohlen-

ei auch darauf hingewiesen, daß in anderen

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als im Rußrbergbau. Die Koksherstellung belief fch im Mai auf 207% 232 & oder Jôglich 66 943 + gegen 2032 679 t oder täalid 67 756 t im April 1922, - Die Brikettgewinnung stellte sich auf 298 946 (arbeitstäglih 11 499 t) im Mai 1922 gegen 302 657 b r | (arbeitstäglih 13 159 #) im April 1922. Die Lagerbestände find

von 1296988 t Gnèe , April auf 731 457 & Érite Mai zurück- gegangen; sie betragen zurzeit rund 500 000 &. Neben- produktengewinnun L chwefelsäures Ammoniak. Die Marktlage des \{wefelsauren Ammoniaks - hat fich gegen den Vorthonat nit verändert. Die Nachfrage war unverändert stark und die Erzeugung wurde laufend abgefahren. Die Preise mußten eine weitere —_ allerdings nur geringe Erhöhung erfahren. Benzol. Die Herstellung und der Absaß von Benzolerzeugnifsen haben sih gegen den Vormonat nit wesentlich geändert. Die vom Benzol-Verband für die Verkaufsfiellen festgesezten Berkaufsäpreise sind entsprehend der eingetretenen Frachterhö ans ab 1. Juni l. J. um 30 s für jedes Kilogramm erhöht worden. er flärferen Nach- frage nah Benzolerzeugnissen konnte vollauf entsprochen werden. Das Geschäft in Tetralitbenzol hat sh weiter günstig entwickelt, die Wirtschaftlichkeit dieses Motorenbetriebss\toffs, dessen Preis ih zurzeit auf 23 #4 das Kilogramm ab Verkaufsstelle fiellt, wird von den Verbauchern immer mehr erkannt.

Die Generalversammlung der Deut Gen Versicherung8- bank Aktiengesellschaft Berlin vom 21. Juni cr. ge- nehmigte die Tagesordnung und die Verteilung von H 20 für die Akiie, die sofort zahlbar ift. Die Generalversammlung der Allianz Versficherungs- Aktien-Gesellshaft Berlin vom 21. Juni cr. genehmigte die Tagesordnung und die Verteilung von 4 125 für die Aktie, die sofort zahlbar ist. i

Der Eisenbahnbetrieb widckelte sih laut Meldung des „W. T. B.“ in der lezten Woche im Ruhrbezirk glatt ab. Leere Wagen, namentli zur Verladung von Brennstoffen, waren in so reihlichem Maße vorhanden, daß fie zur Dedung des Bedarfs niht fämtlih verwendet - werden ftonnien. . Teilweise wurden die niht gebrauchten Wagen den Zechen über tén angefordérten Bedarf zugeführt, teilweise wurden sie auf den Reichsbahn- stationen abgestellt. ür Koblen, Koks 1nd Briketts find in der vergangenen Woche im arbeitstäglißhen Durchschnitt cein- schließlich der nachträglih bestellten 219% Wagen (gerechnet zu je 10 t) angetgrers und auch gestellt worden. F ocsigestelung am 16. Juni 22502.) Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Durchschnitts estellung 20 431 agen. Die Brennstofflager- bestände auf den Zechen betrugen am 17. d. M. 476 912 (561 220) t. Der Wasserstand des Rheines ist anhaltend günstig, fo daß es bei dem starken Güterandrang an Schleppkraft, stellenweise auch an Laderaum mangelt. Die an den Kippern der Duisburg-Rubrorter äfen umgeschlagenen Brennstoffmengen beliefen sich auf 24741 30 a0 £ werktäglich ; in den Zechenhäfen der Kanäle wurden 25 326 (25 935) b umgeslagen.

Die Generalversammlung der CyklopFahrrad-A.-G., El38dorf (Rhld. ), beshloß, das Aktienkapital von einer Million auf drei Millionen Mark zu erhöhen. Die neuen Aktien übernimmt der Auffichtsrat mit der Verpflichtung, fie den Aktionären im Ver- hâltnis von einer alten Aktie zu zwei neuen Aktien anzubieten zum Kurse von 110%. Der Uebernahmepreis ist zahlbar bis zum 6. Juni 1922.

Der ungarische Minister für Landwirtschaft hat, wie der „Ung. Außenhandel“ ‘meldet, die Ausfuhr von grünen Erbsen, frischen wiebeln, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Kirschen freigegeben. ie Ausfuhrgebühren wurden vom ungarischen Finanzminister wie folgt bemessen: Kirschen 1000 Kr., Stachelbeeren und Johannisbeeren, ferner frische Zwiebeln und grüne Erbien je 500 Kr. nah je 100 kg. Ferner hat der ungarische Minister für Landwirtschaft die Ausfuhr- erlaubnis für 600 Waggon vorjäbrigen fer, ferner vorjährige trodene Erbsen und Linsen in Aussiht gestellt. :

Kopenhagen; 20. Juni. (W. T. B). Wochenausweis der Nationalbank in Kopenhagen vom17. Juni (in Klammern der Startd vom 10. Juni) in Kronen: Gokbbestand 228 310 502 (228 319 392), Silberbestand 3 987 669 (3 995 116), zusammen 232-298 171 (232314508). Notenumlauf 435/075 559 (446 743 249),

Dedckungsverhältnis in vH 53,4 (52,0).

Ungarns Wollproduktion wird, wie der „Ungarische Außenhandel" mitteilt, auf ungefähr 45 Millionen Kilogramm oder 45 000 q geschäßt, davon zirka 30000 q rohe Wolle. Da es in Ungarn nur 2—3 Fabriken gibt, welche die rohe Wolle verarbeiten, wird der gee Teil der Wolle zum Export gelangen, besonders in die Tshe(o-Slowakei und Deutschland, aber auch Frankreih und Belgien kauft ungarische Wolle besserer Qualität. Am 21. Juni be- ‘are in Budapest die große Wollauktion, während welcher etwa ein Drittel der ungarischen Produktion zum Verkauf gelangt.

Wagengestellung für Koble, Koks und

Briketts am 19. Juni 1922: i

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Ruhrrevier Oberschlefisches Nevier Anzahl der Wagen

Gestellt.

Nicht gestellt . . Beladen zurüdckd- geliefert. . «

1 958 70

1 958

22 779

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Die Elektrolytkupfernotierun der Vereint

für deutsde Elektrolytkupfernotiz stellte si iu Berliner Melbuns des „W. T. B.* am 21. Zuni auf 9999 4 (am 19. Zuni au 10 285 4) für 100 kg.

Speisefette. Bericht von Gebr. Gause. Berlin, den 21. Juni 1922. Butter. Die Na@frage is noch immer recht rege und konnten die Eingänge in frischer Butter zu unver- änderten Preisen “ey werden. Die bentige amtliche Notierung ist: Ginstandspreise das Pfund inkl. Faß frei Berlin I a Qualität 60 4, ITs. Qualität 52—56 M, abfallende 44—49 4. Margarine. Gutes Geshäft. Für die feinste Qualität wurden die Preise seitens ver Viniglaióg um 3.4 das Pfund erhöht. Für die übrigen Marken blieben die P unverändert. Sch{chma!lz. Die Bericht8woche eröffnete infolge der Steigerung der Devisenkurse mit erbeblih erhöhten Preisen, de sich bei guter Nachfrage auch behaupten ftonnten. Entsprechend Steigerung der malz- notierungen an der Ghicagoer Produktenbörse wurden auch die Packer- forderungen heraufgesezt. Die beutigen Notierungen find: Choice Western Steam 48,— .4, Pure Lard in Tierces 50,— (6, do. kleinere MEungen 50,50 4, Berliner Bratenschmalz 50,50 4 Spe ck. Die Steigerung der Devisenkurse bedingte au hier ein Heraufgehen der Preise. Die Nachfrage if lebhaft bei fknappen Vorräten. Gesalzener amerikaniséher Rückenspeck notiert 50——53 4, je nah Stärke,

Kartoffelpreise der S ae des Deutschen

Landwirtschaftsrats. Erzeugerpreise Mark je Aeatuer b Betladestatton: r Speifekartoffeln in

Berlin, 20. Juni: Weiße und rote 100— 105.4.

geschäftslos, : i Großhandelspreise: Frankfurta. M., 16. Zuni: Norddeutsche weiße 170—200 .4,

fractfrei Frankfurt a. M. Späte norddeutshe gelbe 250 bis

Frühmarkt

Köln a. Rb., 16. E pes ¡5 weiße 160—180 4 Großhandelseinstandspreis plus Importeur- -

b

ommen vorgesehen l B e: oe en Stundes)

Berichte von auswärtigen Wertpaptermär?ten

Köln, 21. Juni. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkurke,) Holland 12 699,10 G., 12 730,90 B., Frankreich 2846,40 G., 2853,60 Y elgien 2699,10 G. 2705,90 B., Amerika 328,05 G., 328,95 B” D 1457,15 G. 1460,85 B, Schweiz 6262,16 G., 6277,85 B Fa ien 1612,95 G., 1617,05 B, Dänemark 6941,30 G., 6958,70 B" Norwegen 5443,15 G, 5466,85 B., Schweden 8444,40 G" 8465,60 B. Spanien 5063,65 G., 5076,35 B., 629,20 G! 630,80 B., Budapest 33,45 G., 33,55 B., Wien 2,15#G.,: 2,194 Y! am data 21. Juni. (W, T. B.) (Bör!ens{lußtkurse.) Deutsch-Australische Dampfschiff - Gesellshaft 470,00 bis 500,00 be; Hamburger Paketfahrt 334,00 bis 388,00 bez., Hamburg-Südämerikz 687,00 bis 695,00 bez., Norddeutscher Lloyd 288,00 bis 289,50 bo: AOEe Elbeschiffahrt 670,00 bis 690,00 bez, Schantungbahy 415,00 bis 440,00 bez., Brasilianische Bank 1200,00 bis 1240,00 bez. Commerz - und Privat - Bank 295,50 bis 296,50 bez.,, Vereins- bank 286,00 bez, Alsen - Portland - Zement 1370,00 his 1410,00 bez., Anglo - Continental 1595,00 bis 1650,00 bez., Asbest Calmon 443,00 bis 441,00 bez, Dynamit Nobel 600,90 bis 610,00 bez, Gerbstoff Nenner 1250,00 bez., Norddeutshe Jutespinnerei —,— G, —,— B., Merck Guano 850,00 bez., Harburg - Wiener Gummi 1248,00 bis 1302,00 bez.,, Kaoko —,— bez, Sloman Salpeter —,— G., —— B., Neuguinea —,— bez., Otavi - Minen - Aktien —,— bez. Rubig. Leipzig, 21. Juni. (W. T. B.) Sähsishe Rente 63,50, 5 % Leipziger Stadtanleihe 99,75, Allgemeine Deutsche Credit» anstalt 230,00, Bank für Grundbesig 194,00, Chemnißer Bank, verein 290,00, Ludwig Hupfeld 550,00, Piano Zimmermann 705,00, Leipziger Baumwollspinnerei 820,00, Sächs. Emiaillier- u. Stanz- werke vorm. Gebr. Gnüchtel 332,00, Stöhr u. Co. 1550,00, Thür. Cane 990,00, Sächs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 1055,00, LTräntner u. Würker 780,00, Zimmermann-Werke 315,00, Germania 480,00, Peniger Maschinenfabrik 270,00, Leipziger Werk: jevo Pittler u. Co. 850,00, Wotan-Werke 845,00, Leipz. Kammgarn- pinnerei 795,00, Hugo Schneider 647,00, Wurzner Kunftmühl, vorm. Krictsch 461,00, Hall. Zucker - Fabrik 875,00, ittroeidaer Kragen —,—, Friy Schulz jun. 970,00, Niebeck u. Co. 500,00, Thüring. Gas 310,00, Halleshe Pfännerschaft 395,00. Unregel-

mäßig. frankfurt a-M. 21. Juni. (W. T. B.) _Desterr. Kredit 81,00, Badishe Anilin 719,00, Chem. Griesheim 727,50, Höchster Farbwerke 621,00, Holzverkohlungs - Industrie Konstanz —,—, Deutsche Gold- und Sülberscheideanstalt 881,00, Adlerwerke Kleyer 429,00, Hilpert Armaturen 430,00, ororny u. Wittekind 555,00, Aschaffenburg Zellstoff 720,00, Phil. Holzmann 488,00, D u. Freytag 555,00, Lothringer Zement —,—, Zuckerfabrik Waghäusel 825,00, 3 % Mexikanishe Silberanleihe 2100,00. Hanzig, 21. Juni. (W. T. B.) Noten: AmerikanifŸhe 324,667 G., 325,33 B.,, Polnische 7,435 G., 7,464 B. Tele: raphishe Auszahlungen: London 1446,05 G., 1448,95 B., Holland 2 662,30. G., 12 687,79 B., Paris —,— G. —,— B., Posen 7,434 G., 7,465 B., Warschau 7,43 G., 7,464 B,, Polen —,— G,, —— B., Danziger Privatbank —,— G. Î Wien, 21. Iun. (W.T. B.) LürkisGe Lose 140 000, Mais rente 550, Februarrente 600, OesterreihisGe Kronenrente 550,00, OesterreißischGe Goldrente 10000, Ungarie Goldrente —,—, Ungarische Kronenrente —,—, Anglobänk 000, Wiener Bankwerein 8960, Oesterreichische Kreditanstalt 9100, Ungarische Kreditanstalt 38 200, Länderbank 25 200, Oesterreichisch - Ungarishe Bank —,—, Wiener Unionbank 9500, Lloyd Triestina —,—, Staatsbahn 253 800, Süd- bahn 45 500, Südbahnprioritäten 90 300, Siemens u. Halske 12 490, Alpine Montan 118 500, Poldihütte 100 000, Prager Gifen 260 000, Rima Murany 48 000, Skoda-Werke 118 000, Brüxer Kohlen —,—, Salgo-Kohlen 160 500, Daimler Motoren 5490, Veitscher Magnesit 700 000, Waffenfabrik 6500, Galizia.- Petroleum —,—, Kaiser- Ferdinand-Nordbahn 1.060 000, Leykamaktien 4400. Wien, 21. Juni. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Amsterdam 567 750,00 G., Berlin- 4495,00 G.,. Kopert« ‘hagen 339 875,00 G., London 66 075,00 G., Paris 131 460,00.G, N 279 875,00 G, Marknoten —,— G., Lirénoten 72 170,00 G, goslawishe Noten 20 168,00 G., Tscheho - Slowakische Noten —,— G., - Polnishe Noten 338,00 G, Dollar 14794,00 G, Ungarische Noten 1569,50 G. Prag, 21. Juni. (W. T. B.) Notierungen der Devisen- zentrale (Durchschnittskurfe): Amsterdam 2020,00, Berlin 16,325, Stock- bolm 1345,00, Christiania 872,50, Kopenhagen 1115,00, Zürich 993,00, London 231,75, ‘New York- 52,32, Wien 0,38, Mark- noten 16,40,- Polnische Noten 1,164. London, 20. Juni. (W. T. B.) Privatdiskont 2,50, 4 % fundierte Kriegsanleihe 85,75, 5% Kriegsanleihe 99/16, 4 9% Sieges- anleibe 89,00. London, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 51,32, Belgien 51,143, Schweiz 23,34, Holland 11,484, New York 442,50, Spanien 28,414, Stalien 91,2%, Deutschland 14,55, Wien 62 000, Bukarest 670,00, _ London, 21. Zuni. (W. T. B.) Silber 35,75, Silber auf Lieferung 35,75. Paris, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland 3,55, Amerika 1155,00, Belgien 94,80, Gngland 51,18, Holland —,—, Jtalien 56,40, Schweiz 219,50, Spanien 180,50. Zürich, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. Berlin 1,64, Wien 0,03, Prag 10,05, Holland 203,50, p York 527,00, London 23,36, Paris 45,65, Jtalien 25,724, Brüssel 43,35, Kopen- hagen 112,90, Stockholm 135,50, Christiania 87,60, Madrid 82,25, Buenos Aires 188,00, Budapest 0,564, Bukarest —,—, Agram 175,00, A T G msterdam, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. London 1148,50, Berlin 0,794, Paris 22,424, Schweiz 49,20, Wien 0,0185, Kopenhagen 55,50, Stockholm 66,70, Christiania 43,20, New York 258,75, Brüssel 21,274, Madrid 40,45, Italien 12,624. 40 A0 e Ma 2L Bunt B. L. D.) London 20,68, New York —,—, mburg 1,46, Paris 40,60, Antwerpen 38,50, Zürich 88,75, Amsterdam 180,50, Stockholm 120,00, Christiania 78,35, Helsingfore 10,20, Prag 9,10. Stockholm, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. London 17,26, Berlin 1,22, Paris 33,80, DEUa 32,25, \{weiz. Plätze 74,25, Amsterdam 150,50, Kopenhagen 83,25, Christiania 65,29, Washington 394,00, Helsingfors 8,45, Prag 7,55. Christiania, 21. Juni. E R Devisenkurse. London 2 Seit Befe is dvr r Cut ,50, ,00, ngfors 13,00, Antwe 49,50, Stod- holm 154,00, Kopenhagen 127,77, Prag 11,50. doe

Devisenkurse.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

__ Liverpool, 20. Juni. (W. T. B.). Baumwolle. Umsas 18 000 Ballen, Einfubr 29 740 Ballen. Junilieferung 13,25, Jult- lieferung 13,15, Zistlleferuia 13,08. Amerikanische und bra- silianif e Baumwolle je 41 Punkte höher, ägyptische unverändect

(Forisezung des Nichtamtlichen i u eden Bela e G

A

Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin.

Verantwortlich für den Anzeigenteil : Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin. i

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

DrukX der Norddeuts Buchdruckerei und Verlagsanstalt : Bosen Wilhelmstr, 32. dies

Sechs Beilagen (eins{ließlich Börsenbeilage.)

| und Ersie, Zweite,

Dritte und Vierte Zentral-Handelsregister-Beilags.

Ls Deutschen ReichSa

Ir. 143.

Erste Veílage

Berlin, Donnerstag, den 22. Funi

nzeiger und Preußischen

Staatsanzeiger 1922

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Preußischer Landtag. Nachtrag. 151. Sigung vom 20. Juni 1922.

Die in der gestrigen Sißzung im Anschluß an die Rede des Ministerpräsidenten gehaltene Rede des Ministers Dr. Wendorff hatte folgenden Wortlaut:

Meine Damen und Herren, nah den eindrucktsvollen Worten des Herrn Ministerpräsidenten darf ih mich auf kurze Aus3- führungen beshränken, die sich im wesentlihen beziehen werden auf die Darlegung der Ursachen und die Möglichkeit der Be- hebung unserer Ernährungsshwierigkeiten. Mit ihm und mit den Vertretern, die aus dem Hohen Hause heute das Wort ergriffew- haben, bin ih der Ueberzeugung, daß unsere wirt- schaftliche Lage als außerordentlich ernst und gespannt anzusehen ist, und daß alles geshehen muß, um die Teuerungswelle, von der wir besonders seit Beginn dieses Fahres erfaßt sind, und deren leßte Höhe wir anscheinend leider noch niht erreicht haben, in ihrer Wirkung zu brechen und abzushwächen. Wenn wir das aber wollen, dann wird es nötig sein, sih darüber klar zu werden, aus welchen Ursachen diese Zustände hervorgegangen sind, um daraus einen Schluß ziehen zu können, welhe Mittel zur Abhilfe ergriffen werden können, und eine Aussicht auf einen gewissen Erfolg na dieser Richtung hin gewähren.

Wenn wir die Ursachen betrachten, so kommen wir auf die Bestätigung des alten wirtschaftlichen Satzes, daß auch in den gegenwärtigen Zeiten der wirtschaftlihen Notlage das Angebot der Nachfrage micht genügt, daß die Nahrungsmitteldecke, die uns deden soll, zu kurz geraten ist. Die Ursache dafür schen wir in dem verlorenen Krieg und in den Folgen des Friedens von Versailles, der uns auferlegt worden ist. Durch diesen Krieg haben wir, wie Sie alle wissen, leider weite, fruchtbare Lande3- tcile verloren; Gebiete, die einen landwirtschaftlichen Uebershuß erzeugten. Es handelt sich hier leider niht um Kleinigkeiten. Dur den Verlust dieser Ueberschußgebiete ohne das Saargebiet haben wir etwa 14 vH unseres früher landwirtshaftlich benußten Grund und Bodens verloren. Dadurh sind uns rund 5 Mil- lionen Hektar landwirtshaftlihes Nußland entgangen, von denen etwa 14 Millionen Hektar mit Getreide verschiedener Sorte bebaut waren, die einen Ertrag von 32 790 000 Doppelzentner erbrahten; daduxch sind uns weiterhin mehr als eine halbe Million Hektar Kartoffelanbauflächhe verloren gegangen, die einen Ertrag von mehr als 10/4 Millionen Doppelzentner aufzuweisen hatten.

Aber micht allein die Fläche ist durch den Krieg verringert worden, sondern dur die wirtschaftlihen Notstände, durch die Ver- ringerung der angewendeten tierishen und menschlichen Arbeit, durch den damit zusammenhängenden Rückgang der Düngererzeugung und der Düngeranwendung sowohl aus tierishen wie aus mineralischen Quellen ist die Anbaufläche ebenfalls zurücktgegangen, und zivar ist heute noch niht annähernd wieder die Anbaufläche erreicht, die wir vor dem Kriege besaßen. An Brotgetreide haben wir einen Anbauflächenverlust von mehr als 18 vH im Jahre 1921 gegen- über 1913,- bei Futtergeireide von annähernd 19 vH, bei Kar- toffeln von 5% vH und bei Zudckerrüben von mehr als 16 vH.

Aus denselben Gründen, die darauf eingewirkt haben, daß unsere Kulturflähe zurückgegangen ist, wurde auch der Ertrag von diesen Flächen verringert. Noch heute müssen wix mit der Ernte im Jahre 1921 gegenüber den Erträgnissen des Jahres 1913 mit einem Rückgang der Erzeugung rechnen, der für Brot- getreide nahezu ein Drittel ausmacht, für Futtergetreide mehr als 40 vH beträgt, für Kartoffeln gleihsfalls einen Fehlbetrag von mehr als 40 vH aufweist und in Zuckerrüben endlih sogar einen Rückgang von 43 vH darstellt.

Gleichzeitig und auch das spielt für unsere Ernährungs- lage cine wichtige Rolle is der Viehstand im deutshen Vaterlande zurückgegangen. Die Zahlen dafür will ich Jhnen niht im einzelnen vortragen. JFmmerhin ist beim Rindvieh eine Abnahme um annähernd 14 Millionen Stück gegenüber dem Bestande am 1. Dezember 1913 zu verzeihnen, das heißt ein

_KRückgang von mehr als 9 vH; bei den Schweinen beträgt dieser Rückgang mehr als 6,79 Millionen, das bedeutet einen Rüdgang von nahezu 30 vH. Mit der Zahl, meine Damen und Herren, ist zugleih die Beschaffenheit der Tiere erheblich gesunken, das Sthlachtgewicht, das lezten Endes für die uns zur Verfügung stehende Fleischmenge maßgebend ist. Es betrug bei den Rindern vor dem Kriege je Stück 250 Kilogramm und ist gesunken auf 156 Kilogramm, bei Kölbern von 40 auf 31, bei Schiveinen von 85 auf 75, bei Schafen von 22 auf 17 Kilogramm. Demgemäß ist die gesamte zur Schlachtung gelangte Fleischmenge im Jahre 1921 um mehr als die Hälfte niedriger gewesen als im Jahre 1913. Betrug fie im leßteren Fahre annähernd 2,42 Milliarden Kilogramm nah dem Ergebnis der Schlachtvieh- und Fleish- beshau, so war die entsprechende Zahl im Jahre 1921 nur noch 1104 Millionen Kilogramm.

Sie sehen also, meine Damen und Herren, daß auf allen Gebieten ein erhebliher Rückgang eingetreten ift, so daß sih {hon daraus ohne weiteres die Knappheit und der hohe Preis unserer

Nahrungsmittel erklärt.

Fragen wir: welche Mittel sind zur Abhilfe möglih? so liegt die Antwort dafür auf der Hand. Zwei Möglichkeiten sind uns gegeben: die Erhöhung. der Erzeugung auf der einen Seite und die Vermehrung der Einfuhr auf der andern Seite.

Was die Erhöhung unserer landwirtscchaft- lihen Erzeugung auf der heimatlichen Scholle angeht, so habe ih mir beveit3 in anderm Zusammenhang früher darauf

ist. Die Viehzahl ist gegenüber den leßten Jahren gestiegen. Die Brotgetreideernte des Fahres 1921 war erfreulicherweise niht unerheblich größer als die in den Vorjahren. Aber aus den Zahlen, die ich Zhnen voxher mitteilte, ersehen Sie, daß noch unendlih viel geschafft werden muß, wenn wir auf die Höhe der Vorkriegserzeugung gelangen wollen, die bekanntermaßen au niht den vollen Nahrungsbedarf der deutshen Bevölkerung be- friedigte, sondern cine Einfuhr von etwa 15 vH des gesamten Nahrungsbedarfs bedingte gegenüber einem Fehlbetrag, den wir jeßt mit 40 vH wohl leider niht zu hoch betverten.

Die Steigerung der landwirtschaftlichen Er- träge geht ihren Gang weiter. Es ist erfreulicherweise festzu- stellen, daß die Anwendung der künstlihen Düngemittel eine erhebliche Zunahme erfahren hat, aber auch heute noh fehlt uns etwa ein Viertel des zu einer Höhsternte notwendigen Stick- stoffdüngers, fehlen uns drei Fünftel der dazu erforderlichen Phosphorsäuremengen. Die Erzeugung des Stikstoffdüngers leidet unter dem Mangel an Kohle, und diese Kohle das wissen Sie alle wird deshalb niht in genügender Menge für diese Zwecke zur Verfügung gestellt, weil uns infolge der Reparation die großen Kohlenlieferungen an das Ausland auf- erlegt sind. Ferner hängt damit zusammen die mangelhaste Wagengestellung bei der Eisenbahn, die wieder in engstem Zu- sammenhange mit der erzeugten Kohlenmenge steht, welche den Bedarf zu befriedigen niht geeignet ist.

Was die Phosphorsäure anlangt, so sind wir in bezug auf die Deckung des Fehlertrages in erster Linie auf die Einfuhr aus dem Auslande angewiesen. Ganz abgesehen davon, daß gerade Frankrei die Einfuhr des Thomasmehls gesperrt hatte, sind die Düngemittel, die Rohstoffe, Phosphate und Schivefelkiese infolge des schlechten Standes unserer Valuta so teuer, daß sie nicht in der genügenden Menge haben eingeführt wérden können. Es kommt weiter hinzu, daß wir in erfreulichem Maße mit aller Be- schleunigung daran gehen, unsere Kulturflächen über die Grenzen des bisherigen Aderlandes hinaus zu erweitern durch Er- schließung von Moor- und Oedländereien. Aber Sie alle wissen, meine Damen und Herren, daß diese Maßnahmen, deren Er- gebnisse wir niht von heute auf morgen ernten können, Maß- nahmen, die gewiß nicht unterlassen werden sollen, uns nicht aus der schweren Notlage, in der wir uns gegenwärtig befinden, un- mittelbar heraushelfen.

Es bleibt also die andere Möglichkeit, die Erhöhung der Einfuhr aus dem Ausland. Der Vermehrung dieser Einfuhr in dem genügenden Ausmaße stehen unsere s{hlechten Geld- verhältnisse entgegen. Sie alle wissen, daß die einheimischen

Preise in _unmittelbarem Zusammenhange mit dem Dollarkurs stehen, daß sie um so höher sind, je niedriger der Wert der Mark, je höher der Stand des Dollars ist. Sie alle wissen, daß es nicht möglich ist, diesen Verhältnissen entgegenzuarbeiten, so lange wir niht in “er Lage sind, aus eigener Erzeugung Waren im Aus- tausch an das Ausland zu liefern und dafür Rohstoffe und Nah- rungsmittel in genügender Menge hereinzuholen, so lange wir darauf angewiesen sind, diese Rohstoffe und Nahrungsmittel mit unserm schlechten Gelde zu bezahlen und damit selber dazu bei- zutragen, den Wert unserer Mark herabzudrücken. Wenn es aber so ist und ih glaube, diese Zusammenhänge werden nicht be- stritten werden können —, so ergibt sich daraus erst ret die Ver® pflihtung, durch innere Maßnahmen alles daran zu seßen und dafür zu sorgen, daß die Ernährung wenigstenck niht zu un- ershwinglihen Preisen zur Verfügung gestellt wird, gilt es vor allem dafür zu sorgen, daß das Rücktgrat jeder Volksernährung, Kartoffel und Brot, in ausreichender Menge und zu ershwing- lichen Preisen sichevgestellt werden. (Sehr richtig!)

Was die Kartoffelerzeugung anlangt, so hat auch sie gegenüber den Ergebnissen der Vorkriegszeit einen Rückgang von etwa 40 vH aufzuweisen. Jmmerhin würde die geerntete Menge für die Ernährung der Bevölkerung ausreihen, wenn niht auf der anderen Seite an die Kartoffeln die weitestgehenden Ansprüche hinsichtlich der Befriedigung des Nahrungsbedarfs unserer Viehstände erhoben würden. Denn wir dürfen niht ver- gessen, daß wir in der Vorkriegszeit eine Einfuhr an mittelbaren Nahrungsmitteln in Gestalt von Futtermitteln von mehr als 614 Millionen Tonnen hatten, die wir aus den Gründen, die ih vorhin darzulegen mir erlaubt habe, uns jeßt nit leisten können, weil wir sie niht bezah[en können. Und insofern allerdings sind wir für die Durchhaltung unserer Viehstände in erheblihem Maße au auf die Kartoffeln angewiesen. Meine Damen und Herren, einer Rückkehr zum Umlageverfahren auf dem Gebiete der Kartoffelversorgung is hier ih sage: erfreulicherweise von keiner Seite das Wort geredet worden. Sie wird auch von den Vertretern der Konsumenten und vor allen Dingen von den Kommunalbehörden abgelehnt, die während der Kriegszeit {lechte Erfahrungen damit gemacht haben. Wir alle wissen, daß niht un- erheblihe Mengen verloren gegangen und dem Verderben anheim gegeben waren, wir wissen vor allen Dingen, daß unwirtschaft- liherweise große Mengen zu einer Jahreszeit bewegt werden mußten, wo ohnehin schon die Transportmittel in starkem Maße in Anspru genommen werden. Es wird deshalb darauf an- fommen, daß nach zwei Richtungen hin Mäßnahmen getroffen werden, um die Kartoffelversorgung zu sihern. Einmar die Ausschaltung des illegitimen Handels, auf die heute auch Herr Kollege Schistan in eînem anderen Zusammenhange bereits hin- gewiesen hat, und die au gerade für die Kartoffelversorgung als besonders notwendig anerkannt werden muß. Es sind nach dieser Richtung hin die notwendigen Verordnungen erlassen und es ift angeordnet worden, daß für Ankauf und Handel mit Kartoffeln Konzessionen erteilt werden müssen, und daß auch die Landwirte, die an nicht zugelassene Händler ihre Kartoffeln verkaufen, ch strafbar machen. Gleichzeitig ist an den Abshluß von Lieferungs- verträgen herangetreten, und ih darf zu meiner Genugtuung fest=

verträge auch abzuschließen, daß ein Teil derselben bereits dem Abschluß nahe gebracht is. Wenn wir weiter die Hoffnung haben dürfen, daß in diesem Jahre niht wieder ganz außer- ordentilih ungünstige und anormale Witterungsverhältnisse wie im leßten Winter einen Strih durch unsere Rechnung machen, so darf man der Erwartung Ausdruck geben, daß die Kartoffel- versorgung im kommenden Herbst und Winter doch wesentli besser ausfallen wird als im lezten Fahre.

Meine Damen und Herren, himsihtlich der Sicherstellung der Brotversorgung in ausreihender Menge und zu er- träglichen Preisen ist von verschiedenen Seiten bereits auf das Umlageverfahren hingewiesen worden, daß gerade jeßt, in dieser Stunde, im Reichstage der Erörterung unterworfen wird, im Reichstage, der seinerseits darüber Beshluß zu fassen haben wird, ob dieses Umlageverfahren beibehalten. werden soll, oder nicht. Es erscheint mir müßig, im gegenwärtigen Zeitpunkt sich darüber Vorhersagungen hinzugeben, ob es angenommen wird oder ‘nit; es wird die nahe Zukunft uns darüber belchren. Aber, meine Damen und Herren, das möhte ih doch von meinem Stand- punkt aus in Anlehnung an die Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten sagen: wenn die Mehrheit der deutschen Volksvertretung einen Geseßentwurf zum Gese erhebt, der dic Sicherstellung der Brotversorgung des deutschen Volkes auf dem Wege der Umlage vorschreibt, so gebe ich mich der bestimmten Erwartung hin, daß au die deutsche und preußishe Landwirt- saft diesem Geseze den Gehorsam niht versagen wird, daß fie daran mitarbeiten wird, diese Umlage tatsächlich aufzubringen. Dem, was über die sittlihe Verpflichtung, die der Besiß von Grund und Boden in der deutschen Landwirtschaft hat, aus- geführt ist, kann ich nur in jeder Weise zustimmen. (Unruhe links.) Fch verjfage es mir, in diesem Zusammenhange polemish zu werden. Wir werden abzuwarten haben, ob die Umlage an- genommen wird. Jch habe, wie gesagt, die Ueberzeugung, daß die Umlage, wenn sie Gesey geworden ist, reibungslos dur@- geführt werden wird, wie ih auch gern anerkenne, daß sie sich im leßten Fahre unter Mitwirkung der Landwirtschaft reibungslos und durchaus- befriedigend abgewickelt hat. Jst es doch im leßten Jahre mögli gewesen, die gesamte Umlage von der Land- wirtschaft zu erhalten!

Dabei wird es gewiß erforderlih sein darauf is auch {hon von anderer Seite hingewiesen worden —, alle Erscheinungen auf dem Gebiete des Wuchers mit allem Nachdruck zu bekämpfen und dieses shändlichste Verbrechen am Volke in der gegenwärtigen shwierigen Zeit gebührend zu bestrafen. Jch kann mit Ge- nugtuung auf die Denkschrift hinweisen, die von dem Herrn Reichsjustizminister dem Reichstage und der Oefsentlichkeit über- geben worden ist, und aus der \sich ergibt, daß gerade durch die Wuchergerichbe im Kalenderjahre 1921 recht erheblihe Strafen verhängt worden sind. Jn Preußen wurden im ganzen 14745 Verfahren anhängig gemacht; von diesen endeten 2153 mit Frei- sprehung, in 6517 Fällen wurde auf eine Geldstrafe, in 3832 Fällen auf cine Freiheitsstrafe und in 2000 Fällen auf Ein- ziehung des Gewinns usw. erkannt. (Abg. Peters [Hohdonn!]: Die sind fast alle begnadigt worden! Das hat der Herr Justiz- minister selber erflärt!) Das kann ich im Augenblick nit feststellen. (Abg. Peters [Hochdonn]: Aber aus den Akten des Hauses können Sie es ersehen, Herr Minister!) Jch hoffe, daß die Wuchergerichte ihre Tätigkeit im neuen Jahre im Sinne dées Schutzes der Verbraucher fortseßen werden.

Auch ich bin der Ansicht, daß die Versorgung unserer Be- völkerung mit Nahrungsmitteln in der gegenwärtigen {weren Zeit eine politishe und eine soziale Angelegenheit von aller- größter Bedeutung is. Jch möchte dringend davor warnen, diese Frage zu einer Frage des parteipolitishen Haders werden oder man muß leider sagen: noch mehr werden zu lassen, als es bisher der Fall gewesen ist. Seien wir uns doch der Zu- sammenhänge bewußt, die uns dahin geführt haben, wo wir jeßt stehen! Es ist doch so, wie der Herr Kollege Schiftan durch= aus zutreffend. ausgeführt hat, daß unsere wirtschaftlichen Zu- stände eine zwangsläufige Bewegung genommen haben unter dem Drucke des Friedensdiktats, das uns unerfüllbare Pflichten auferlegt und das die Entwertung unserer Zahlungsmittel * in diesem Ausmaße zur Folge gehabt hat. Lassen Sie uns doch einig darin sein, die wesentlihsten Ursachen des schweren Zu- standes, in dem wir uns befinden, gerneinsam zu bekämpfen! Meine Damen und Herren, ich glaube, der Herr Minister- präsident hat durhaus recht, wenn er gesagt hat, nur in der Einigkeit werden wir in der Abwehr hiergegen auch einen Erfyolg erzielen können, nicht aber dadurch, daß man den ehemaligen Gegnern die billige Waffe in die Hand gibt, daß sie behaupten können, das preußische, das deutsche Volk sei in diesen wichtigen Lebensfragen nicht einig. Jch bitte Sie, mit mir daran zu arbeiten, daß im Wege der Verständigung die s{chweren Sorgen der Ernährung gemildert werden, daß alles geschieht, was ge- shehen kann. Seien Sie sich bewußt gerade gegenüber diesen Fragen, daß unser Volk eine Notgemeinschaft ist, und daß nur die Einigkeit uns vie Lajten tragen läßt, die uns auferlegt sind. (Lebhafter Beifall bei den Deutschen Demokraten und links.)

152. Sißung vom 21. Juni 1922, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *®).)

Vizepräsident Dr. Por sch eröffnet die Sihung um

Uhr. Die des Hanshalts des Preußischen Staatsministeriums und L ine präsidenten wird fortgeseßt und die allgemeine Be- \sprehung über Ernährungsfragen wieder auf- genommen. Der Hauptaus\{uß beantragt, das Siaats- Kartoffelversorgung ergriffen werden, ferner darauf hin-

11%/,

hinzuweisen erlaubt, Baß solche Vermehrung tatsählih vorhanden

Wltdam are.

stellen, daß Bereitwilligkeit vorhanden ist, derartige Lieferumgs-

___*) Mit Ausnahme der dur i Reden vex Lerren Minisier, die im Bortiqute. wieber 2 au