1837 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E C A s E

R ut:

“R iuiaiig

N a

leisteten Hülfe nur zu sehr bewiesen hat, daß sie sich nicht aus dem Chaos herausziehen kann, welches das Fihaent ihres Ge- mahls zur Folge gehabt hat. Der gordische Knoten, den Spa- nien in der Europäischen Politik bildet, muß bald gelös oder zerhauen werden. Don Carlos hätte dieses Geschäft gewiß schon übernommen und glülih durchgeführt, wäre er nicht in seinen Bewegungen durch tausendfache Rüksichten, die in den inneren Verhältnissen Spaniens zu suchen sind, gebunden, und könnte er, eben so leicht wie die Christinos, die Zufuhr von Kriegs-Mas- terialien bewerkstelligen. Die großen Hindernisse, auf die er zur Verpflegung und Verproviantirung seiner Truppen stößt, hahen wohl hauptsächlich dazu beigetragen, daß er seine Operationen nicht nah einem größeren Máäßstabe ausführen konnte. Sind diese einmal gehoben, was wohl nicht unmöglich wäre, so kann man sich darauf gefaßt machen, daß er mit größerem Nachdruck den Krieg führen und mit Einem Schlag zu beendigen suchen werde. Dies ist auch seine Absicht, die zu verwirklichen, nach den Berichten zu urtheilen, welche aus verschiedenen Theilen Spaniens eingehen, ihm am Ende gelingen dürfte.

Täârlklei.

Konstantinopel, 22, Febr. Es haben sich in den leßten aht Tagen mehrere nicht. univichtige Veränderungen in den Türkischen Staats-Aemrern ¿ugetragen. Die bemerkenstwwertheste darunter ift die Ernennung eines neuen Großherrlichen Proto- medifus ín der Person Aßmed Efendi's, Vorstehers der hiesigen medizinischen Akademie. An die Stelle des bisherigen Mü!kie- Kiatibi (Secretairs im Departement des Junern), Jbrahim Nabi Efendi, der als Muhassil nah Gallipoli bestimmt ist, ivurde Ahmed Akif Efendi, ehemaliger Bujuk-Teskeredschi (:raud maître-des-requêtes), ernannt, welcher in seinem Amte durch den bisherigen Kuischuk -Teskeredshi Mehmed Ridschai Efendi ersebt wurde. An des Lebteren Stelle wurde Jsömail Efendi (vormals Oel-Aufseher) ernannt. Der Musselim von Amaña, Hafis Aga, hot nuninehr das Muhassilik von Scio erhalten.

Der Groß- Admiral Ahmed Fewzi Pascha ist vor einigen Tagen nah Brussa abgereist.

Der mit besondern Aufträgen an den Statthalter von Aegyp- ten abgesendete Beilikschi Serim Bey is gestern auf dem Oester- reichischen Dampfboot „Maria Dorothea“ in dieser Hauptstadt angelangt.

Q Cre „8 , , . » í n der Tärki‘chen Zeitung Tekwimi Wekaji vom 18. j e H evi i e dur D N die großen Umwäizungeu, welche das Jahr 1806 auch übcr Sachsen

Februar ist der ‘eßte Artikel ¿¿„Wissenschaftliche Nachrichten“/

Überschrieben. Derseibe enthält zunächst die Anzeige von der Erscheinung des zweiten Bandes des Compendiums der Welc- geshihte von Feraisi sade (‘Preis 60 Piaster), und des Kom- mentars des Beharistan, d. i. des Frühlingsgartens Dschami's, welcher dein Rosengarten Saadi's an die Seite gesest wird, und hierauf Nachstehendes: „Der Oesterreichische Hofdolmetrs:ÿ und Hofrath, Baron von Hammer - Purgstall, weicher fundig des Wortes, die Namen und Zustände und einige Denkmale der bisherigen Dichter des hohen Osmanischen Hofes erklärt, hat den erjten Band seiner Deutsch geschriebenen Denkwärdig- keiten der Dichter, welche er aus den von den Wohlberedeten der hohen Pforte verfaßten Denkwärdigkeiten der Dichter und Anderen geschdpft, und mit dem erhabenen Namen Sr. Maje-

stät des Schehinschah geschmückt, vormals an die hohe Schwelle |

der erhabenen Herrschaft geschiet und dargebracht. Weil des oberwähnten Hofdolmetsches Verdienst bewährt und er am Kai- jerlichen Hofe geehrt, Ehrenzeichen zugewendet und zugesendet worden. Diesmal hat er mit Bezeigung seines Dankes dafür den zweiten Band des obgedachten ¡jen Dank an den Tag gelegt, aufgenommen worden,“

mehrere Chans und Bazars nebst den Mehl - Vorräthen jener Stadt in Asche legte.

Der Gesundheits-Zustand der Hauptstadt fährt fort, sich von Tag zu Tag zu bessern.

Ein von der Times mitgetheiltes Schreiben aus Kon- stantinopel vom 16. Februar enthäle Nachstehendes: „Üls

der Gultan vor einigen Tagen in Begleitung seines Gefotges | á ( über cine Brücke ritt, trat ihm ein Derwisch entgegen und re- : benußen wußte, der Schlacht von Baugen bci. ¡Pascha der Ungläubigen!"| Du wirst einst vor Gott Rechenschaft über Deine Gottlosigkeit | ablegen müssen. Du vernichtet die Gefeze unserer Brüder, Du | vernihteX den Jslam und zieht den Zorn des Himmels auf | Der Sulcan konnte nur mit gros ! | ches, unter dem Befchle des regiercudeu Herzogs vou Sachsen-Koburg,

dete ihn mit folgenden Werten an:

Dich und auf uns herab.“ per Schwierigkeit sch von diesem unverschämten Fanat.ker befreien, der eine Viertelstunde später Hatte, Der Leichnam wurde seinen gen ausgeliefert. Am Abend verbreitete das die Leiche ein glänzendes Licht der Hingerichtete wurde daher, zur

strenge befoigen.‘/‘‘ Strafe der Bastonade die sirengle Beobachtung der Gebete und Ceremonien anbefohlen wird. Seitdem hört man ín den Stra! fiea von Konstantinopel nichts als das Geschrei derer, welche die Bastonade erhaiten.“

I n{-a:0:d.

Berlin, 20. März. Aus der hiesigen Medaillen - MÎnzue des Herrn Münzrath Loos ist neuerdings eine Medailie L uoE gegangen, die wegen ihrer vortrefflichen Ausfährung unbeziveis feic einen der erfien Pläge in der Reihe der Leistungen dieser Anstalt cinnimmt. Die Stadt Stralsund hatte sie ihrem Bür; gmieilter Dr. D. L. Kühl zu Ehren prägen lassen, der am 17. „anuar d. J., sofern er diesen Tag erlebt, sein öVjähriges Dienst-Jubiläum begangen haben würde. Große Vorbereitün- gen waren zu dieser Feier an Ort und Stelle getroffen wordez und eine Medaille, wie die’ jet erschienene, (von der ansehnli- chen Größe von 22 Linten in Durchmesser) war bereits geprägt, auch die erforderlihe Anzahl von Exemplaren davon versandt, als der Tod plôblih am 9. Januar, also 8 Tage vor der angesegzten Festlichkeit , den wackeren Mannn daßin- rasste. Es blieb Hiernach nichchts weiter übrig, als die Stempel zu verändern und andere Umschriften zu wählen. Die Medaille zeigt nah dieser Veränderung auf der Hauptseite das Drusibild des Verstorbenen mit dex Ums@hrift: ¡Vr. Dav. Luc. Kühl, Bürgermeifter der Stadt Stralsund, geb. 1752 L Rath erwähle 17. Januar 1787, Der Kopf ift überaus zart 1nd weich geschnitten, und alle diejenigen, die den Verstorbenen

so ist demselben schon früher ein hodes

erfes dargebracht, und daß er auf diese Weise sei | ist höchsten Ortes wohlgefäilig |

u leben aufgehört ! Brüdern auf Verian- | sich das Gerücht, | von sich firaßle und |! großen Erbauung der | Gläubigen, für einen Märtyrer erklärt. Diese große Frômmigs- | feit brachte den Sultan außer sich, doch gab er sich das Ançse- | hen, als ob er mit den Wünschen seines Volés übercinstinmmie. 17 1eMeine Unterthanen“‘‘/, sagte er, -/ ¿Und sehr religiôs, ich | will Sorge dafár tragen, daß sie alle Pslichtea der Religion | Er erließ daßer einen Ferman, worin bei |

322 kannten, finden das Bild beraus ähnli. Auf der Rückseite erblickt man das Wappen der Stadt Stralsund, mit den Wor- ten: „Bestimmt zum Jubelfeste, geweiht der Todesfeier. Rath und Bürgerschaft, den 9. Januar 1837.,// Ursprünglich lautete die Umschrift: „Funfzigjährigen Verdieafien, Nath und Bürger- schaft, den 17. Januar 1837.// Bei aller Keckheit und Genia- lität der Auffassung und Darstellung ist auch diese Kehrseite âu- ßerst sauber gearbeitet, so wie denn die ganze Medaille a!s ein vollendetes Kunstwerk zu betrachten ist, Geschnitten ift dieselbe von dem bereits rüßm'ich bekannten Modelleur und Medailleur

A L GNeld.

Mefrolog.

Wiederum it am 20. Januar d. J. ein Krieger aus den Neiheu der Königl. Preußischen Armce gesc ied:n, welcher derfeiben, cowohl er uicht in idr erjogcu war und au de1 ruhinuvolicu Erciguissen der Jahre 1813 und 1814 nicht mit ihr, soudern bei cinem ibr verbünde- ten Heere Thcil nahm, dennoch aach in sciner gauzen Gesinunnug an- gehörte, und dessen ausgezeichnete Eigeuschaften des Herzcus uud Gei- fles hut für immer cin rühmliches Ändenken gesichert babe.

Karl Adolph von Carlowit, aus einem alten Sächsischeu Geschlechte stammend, wurde den 21. Yuli 1774 auf dem väterxiicheu Gute Groß-Hartmanusdorf bei Freiberg im Erzgebirge geboren. Er genoß die erste Bildung durch Privatunterricht im alterlichen Hause und würde hicrauf, zur Erlernung der militairischen ABiffeuschaftstn, cineur fenntuißvollen Sächsishen Artiilerie . Offizier in Freiberg in Pension gegeben. Von bier aus trat Carlowiß im Jazre 1786 ia das Regiment Kurfürst Kürassier, ward später zur Garde du Corps nach Dresden versckt und diente in dicseur Regimente dis zum Nitt- meister, wobei er zuglei dar den ‘m Fahre 1793 crfolgten Tod scines Vaters, des Kurfürstiich Séc{hsischn Dberst- Lieutenants und Kreis - Commissairs des gedirgischen Kreiscs, als der Aelteste vou fechs Geschwisieru, in den Besi der Majoratsgüter Grey -Haxt- maunsdorf und Lirbstadt gelangte. N E

Die Ruhe des Friedeus, welchen dauals das udrdiicte Deutsch- land inmitten der Kricge fa aller übrigen Staaten g{tuoß/, beivvog iu, bäusliches Glück auf dem Erbe seiner Väter zu suchen. Er ver- undblte fich im Jabre 1797 mit einer Gräfin von Pêlting, nau deu Abschied nund zeg sich iu ländliche Stille zurü. Hier verlebte cr seiuce Tage nicht sowohl in landivirthschaftiichen «Beschäftigungen, welche i9! weniger anzogen, a!s vielmehr in historischzey und militairischen Studien, bei fortge‘cgter Sauwmilung ciner trefflichen Bibliothek, und in dem Umgange mit Männern, welche Taleut oder Geist und Kennts

: uisse über das Alltägliche erhoben.

Diese, nur geistiger Thätigkeit gewidmete Muße würde durcl

brachte, unterbrohen, und die kriegerischen Zeiten , die den- selben folgten, reizten auch Carlowiß, damals in der Blüthe männlicher Kraft, sich von neuem dem Kricgsdienste zu widmen. Ex trat wieder als Nittmcister cin, wurde Adjutant des Gencral - Lieu- tenauts von Zehschwig, der dei Sächsischen Truppentheil befebligte,

j welcher zur Franzöfischen Armee stieß, und machte in diesem Verhält-

nisse im Jahre 1809 den Krieg gegen Desterreich mit, wo die Säch- fischen Truppen das Gefecht von Liuz bestanden und Theil anu der Schlacht vou Wagram nabmen Carlowig erbiclt für Nüszrich- nang in der leßtern das Ritterkreuz des Sächsischen Heinrichs: Or- dens. Zum Major beférdert, gab ihm nach der Rüctfehr ins Vater- land sein Könítg einen grozea Beweis von Vectraucu iu sciue vieiz scitigen militairischen Kenntuisfe, indem cr ihm, dem Kavalerie-Dffi- zier, die Formation des damals in Sachsen errichteten Jäger-Buaiagik!- lons, als ersten dieser Wasfe, üoertrug. Nach Auéführuug dicses Auf. trages erhieit er, als befouderu Beweis dec Allerhéchstcu Zufricden- heit, das Kommando über jenes, welches er, inzwischen zum Obersi- Lieutenant und Oberst avancirt, noch im Jahre 1813 führte, wo cer mit diesem Bataillon in Torgau aud, als der Ausgang des denk- würdigen Feldzuges Frankreichs gegen Rußland, Sachsen zum Kricgs- Schauplaye der Befreiung Deutschlauds machte.

Die verbündeten Heere überschritten die Elbe und beseßten fast ganz Sachsen. Carlowiß gehörte zu dencn, deren Deutsches Herz die Be- frciung ihresVatecrlaudes von dex FranuzösischeuUebergewait herbeifehnten, and welche die Ueberzeugung in sich trugen, daß die Stunde der Freiheit

Berichten aus Adrianopel zufolge, war am l12ten d. M. | geschlagen Ey Ja A R Kaiser ate den sür alles ur Nachtzeit eine Feuersbrunst daselb ausgebrochen welche } Edle und Höhere tmpfaänglichen Mann erfaunt und ihn mit Ausfträ- à v s | telst 8 Jen, | gen an deu König von Sachsen uach Prag becbrt, welche das An-

.

| schließen desselben an die gemeinsame Sache beabsichtigten. Als aber i turz nachzber der Ausgang der Schlacht bei Lüßen den Beitritt Saciz-

sens zur Coalition verhinderte, bat Carlowiß, iu den Augeu dex

! Sranzésfischen GBewalchaber bloßgestcllt, feinen woblwolienden Monarchen

um deu Adschied. Er begab fic) hicrauf zuerst iu das Ocsterrcichiscze, dann in das verbündeie Hauptquartier und wohnte, in der Mähe des Kaiscrs Alexauder, der [cine mütitgirischeir Kenntnisse zu Hierauf trat er, als (Beneral-Major, in Nussistze Dieufte und als, nach der Schlacht bei Letpzig, in Dresden ciu Russisches Goucernemcent für das Königreich Sachsen errichtet wurde, erhtelt er in deusetben aló Chef das Kricgs- Departement. Ju diefer Eigenschaft leitcte cer die Errichtung des Bauners der freiwilligen Sachsen, übernabm dann das Kommando desselben, und sileß damit zu dein bien Deutsche Armee-Corps, wel-

Ti blofirte.

Aiîs durch den Pariser Frieden auch dicse Festung geösfzei war, wurde Carlowiß vom Kaiser Atcrander nach Paris b¿rufeir und folgte Jhm auch zum Wiener Kongreß; dcun seia intimes Verhäitniß mit dezu Miister Frei), v. Stein halte wesentlich dazu beigetragen, ihn das Vertrauen des Nussischen Monarchen zu crwerben. Hier bot sich ihm im Laufe der Verhaudluugen die Geiegenheit dar, eizen schon früher gehegten Wunsch zu befriedigen: Mit dem St. Anncus- orden 1fier Klasse auêgezcichuet, verlicß er den Russischen Dieust und trat als Geueral-Major iu Sr. Königl. PDreußtishen Mazestät Armee cin. Dic plöglicheNÚctiehr Napeleons naci) Franfreich beschleunigte befannzer: maßen das Ende des Kongresses, und Carlowiß begab sich ais B:- vollmächtigter scines neucn Königlichen Herrn in das Haupiquartier

¡ der Desterreichischen Armee, die sich unmtcr dem General Grafen Fris

mont in Jtalien zusanmenzog, und machte in diesem Verhältuisse den Feldzug von 1815 im südlichen Fraufkreicz mit.

dach der Nükfchr des Desterrcichischen Hecres aus Fraufrcich wurde Carlowiß, im Oftobcr 1815, JZuspecteur der Thüriugschen Land- wehr und hatte sein Standquartier erst in Halle, daún in Merscbura, in weleher Stellung er sich des befoudereu Vertrauens des fon: direnden Generals, Grafen Kleist vou Rollendorf, so wie im hoben Grade herzlicher Ergedeuheit seiner Untergebenen crfreute. Die Gnade seines Königs ernannte ihn hicrauf izn Jahre 1821 zum ersien Kommandautcn von Magdeburg, beförderte ih? im Jahre 1822 zuui General-Lieutenant und vertraute ihm im Jahre 1824 deu wichiigeu Poften cines Vice-Gouverncurs von Mainz an. Jn beiden Verhält- nissen gelang cs idm, sich nicht nur dic mehrfach zu erfennen gegebene Allerböchste Zufriedenheit seincs Königs und Herrn, so wie in deu Lehz- teren das vertrauensvolle höchste Wohlwollen des Gouverneurs, Prinzen Wilhelm von Preußen K. H., sondern auch die Liebe und Anbhäng- lichfeit der aus Preußischen und Oesterreichischen Truppen gemisczten Besazung, ingleichen die Hochachtung uud Zuneigung der Civil - Be- hörden und Einwohner zu erwerben. Î Als ‘daher im Jahre 1829 das Gouverueient der Bundes- Fesiuug Mainz, nach dem bestehenden fünfjährigeu Turnus qu Dester-eich liberging und damit scin Verhältniß als Vice - Gouverneur aufhörte, berief ihn sein Monar, in Anerkennung feiner treuen und würdigen Dienste zu deut Ehrenposien eines Gouverneurs von Breslau, wh- rend díe Berlcibung der Großfreuze des Oesterreichischen Ordeus der eisernen Krone und des Großherzogl. Hessischen Ludiwigs-Ordens, die ihm, von den auswärtigen Mächten, zu welchen er in jenem Posten in Berhältnissen gestanden hatte, rühmliche Anerkennung bezeichnete.

Des Königs Majestät hatten ihu bereits mit dem Rotheu Adier-Ordeu /

1stex Klasse belohnt:

| Brt.-Beunld-tich. ¡4 IU2 4

Die würdige Muße, welche Carlowiß in. seinen neucn Y,, hältnissen fand, benußte er zur Rücffehr zu seinen Licblings-9, shäftigungen, den Wissenschaften. Wit aufmerfsamem und erfqh renem Blicée verfolgte er die geschichtlichen Entwickelungen h, Zcitz keine beachtungswerthe Stsbeidina in irgend einem Gebjy

Vildung des fcharfsinnigen Mannes achtungsvoll anzuerkennen. | Schon gegen das Ende des vorigen Sonmers hatte sich (

ure8schlicher Thäiugfeit ging unbemerkt und ungewürdigt an ibm bit, h P P übcr, und wer in irgend eincu geistigen Verkehr mit ihm sand, til |

iu felteu verlassen haben, ohue von ihm neue interessante Bey =-

{ungen als Ausbeute davon zu tragea und die vielseitige gelehy +

Allgemeine

Ster Än q en. Det e O L G R M 0M CaID R DD Dr Ea E m E B

Krankheit, der er unterlag, die Wassersucht , eutwickeit und dry seinem Leden Aufangs s{uell cin Ende zu macheu, erfüllte aber ter durch anschcinende Besserung viele sciner Freunde mit Hoffu nochnmaliger Wiederverstellung. Diese Hosfuung schien auch ihn täuschen, der im Aufange des Uebels mit größter Ruhe sich sci Lebeuseude vordcreitete. Noch am Abend des 20. Jau ivar er hefier und ceupfing den Besuch mehrerer Freunde, nit dey er sich auf gewohnte Weise unterhiclt; allein nah 10 Uhr u h ibm plöglich unuvohl, und ungeachtet sogleich herbeigeholter H YA H Î l Î ch ivar er im Zeitraume ciner Viertelstunde sanft eutschlafcu. Sz irdische Hülle wurde am 24. Januar Morgens auf dem Garnjs Kirchbofe in Breslau mit alleu militairishen Ehren feierlich by fet, dai aber nach der Fauiliengruft in Groß-Hartmannsdorf ab fübrt, wo scine zahlreichen Unterthaneu ihren Freuud und Wohl ter licf betrauern. : /

Die Grundzüge scines Charakters ivaren Bicderkeit, Milde, h Uncigennügigkeit uud cine aus der Seele kommende Freundlih gegen Jedermann. Wer je in sciner Umgebung gelebi, deun s große Anspruch3icsigkeit erforderte zu seiner vosten Wüärdigung u als eine bloß conventionnel gesellschaftliche Berührung S IDILDN sowoh! von dem Reichthmnu 0nd der Fülle scines Gemüthes, als

Des Königs Maje

Der bisherige Frie

e Nachrichten.

Kronik des Tages.

stät haben den Landrath Riedel aus

dem Czarnifauer Kreise, im Regierungs-Bezirk Bromböerg, in gleicher Eigenschaft in dez Bromberger Kreis zu versetzen gerußi.

densrichter Michael Schenk ist zum

Notar im Friedensgerichts-Bezirke Köln, mit Anweisung seines Vohnorts in Köln, ernannt worden.

der Tirfe sciner Ansichten nud scines scharf beobachtenden Gcisles ¿ griffen toorden scpu. Wer ihm aber näher staud, wird thn nie \i gessen und scine von der cchztesieu Vildung genährte ritterliche (f sinuung, wie die still bewahrte, do oft auch ausstromende Glutj nes edie Heezens mit unvergängliher Verchrung und Liebe wür

_—

Meteorologishe Beobachtung. i : s 8 | Z¿aczmittags | At ends , Nah einmalizy Paris, 13. März 2 tbr, | {0 Ubr, T'ecvachrunz, WHotschafrer hatten vorge

1237. | 9. März.

37.03 Gar. 324,08 ‘Par. ! 231 53/ ‘Par.

2,09 R. (4= 0,99 R. ¡— 059 R.

i— 225R. 19°%R. 89 pEt.

6 hr.

Quellwärme 6,70 y Slufwärme 2,10 4 Bodenivärte 2,50

Minister-Rathe.

Luftwärme. |—-

j ntt |— 0,09 N. ung 1 T7 Det | OL Ce Aust ün

; Austünftung 0,032

trübe, j heiter, Schnee M E g 0,009

3 T9, WNW. F Niederschlag 0,0144

N f Nachikàite 3,60

ifentiichen Unterrichts.

Bezirks - Conscils.

Seitungs-Nachrihten. land

ranêtreidq. . Der Russische und der Sardinische sern Abend Audienzen beim Könige.

Gestern Vormittag führten Se. Majestät den Vorsus im . Die Konferenz dauerte 2!/, Stunden. Aufhebung derselben arberrtete der Kdaig mir dem Minister des

Nach

Die Pairs-Kammer beendigte gesiern die Debatte über di Geseß - Entwurf wegen der Befugnisse der General- und Nachdem noch die lezten § Artikel desselben

76 pt. Fit einigen unerheblihen Veränderungen angenommen worden, ging der ganze Geseß:Entwurf einstimmig durch. Für die

Par Bo rg e. cui 2). Mürz 1827, imtiicher Fande- uxd Reid-Cours-ZettelMten Kredit von 150,000 Er O l Pr. Cem Mquis von Dreux-Brá R 2ER ZCRG E L A ea ree Bel, Entwurf. 1 Ih halte e Beaitdl 2 2013/, iPoram. do, ¡4! 108/44 j 12! Pr. Engl. Obl. 30.1 i d 99 Las Kur- o.Nenm. 2o.! 4 i003, | / PrämSeh. d.Beeh.!—! äls j l/A do. do. do. 973, [O Kurm. ulm LC.) 4! 1924 (L Ecblesische do |# / 106! Nor It. Seb. do.| 4! 102 e Pte Rüelkzt. C. und Z. | Verl. Stadt - Ol, Êj 1022, ! 102 A Beh. d. K. u, N.i— i |

Ron. 19, j E Gold al marco |— Elbinger do 145 —_— E

; | Nene Docaten ¡— Tanz. do. io Thb. !—| *S H, [ Westpr.Pfanúbe.| 4} 103 | And. Coidmin-|-— Grossh, Pos. do. À! j ¿03 ls zen à S Thl, | i A Üseiur. Piandur, id 103, | Siscronto i=—i i 4h, A s. Se F 2+ ¿ Auswärtige ÉSrazen. 4 msierdam, 15, Mürz,

eder wirkt, Schuld 53/5. 5% do. 10015/, ¿. Kanz fill 22/1 D SDaND. Pasaive 7, Auag. Scü. —, Ginsl Preuss. Priuñ. Ech. 112! a Poi. —. ODexzterr. Met. —.

Zutwerpen, 14, Mürz.

Ausg. Sch, —, Zinal. §34. Neue Anl. 26/-Br. N, raukfurt a. M, 17 März.

Vestorr, 594 Met, 104% g G 49 999 5. G 2% 3 90/2. 19, 247/. 23/,. Bank-Actien 1639. 1637. Partia!-Obl. i bn. Lunge 70 500 Fl, 1132. 1134, Louse zu i090 E, —. Prev Främ.- Sch, 642. 64%. du, 4%, Anl. 100. G. Poln. Loose 6j! Dn Span, Aul. 25, W/A. 24% Holl. 5355. 93% Hamburg, 18. März,

Bank - Actien 1347. 1345. Kogl. uss. --, 3/0. Neue Anl 25/4. :

i aris, 14. März.

5 /a Heute 107, 5. 3% do. 79. 40. 5%, 0/9 Span, Bente 28/4. Passive 734. Es RED. m, Sch. —. 89, Portug, 227/,.

Wien, I3. Mürz. 5/0 Met, 1051/42. 4% 10024. 3% 7525, 21/0, —, I ; Mere Ant, 568/..

/ Bank-4clien —,

weiß also, wird die einmal gew V tern. Jch werde dahe 214 M pellationen richten , di

j 1 * [Eriedriehad'or | | |

und Großbritanien, ut Cugli\chen Botschafter in ahtetworden ist. Nur au

20/7 : nungvom 20. Jan. d. J.,

untersagt worden ist,

Vaüssiver —_

64 '/ 3% /20

5%, fort,

B a M

Neue du liche Folge des Quadrupel

i

tmäengränze ein Schlei

: - ä selben nothwendig, die Königliche Schauspiele. Dienstag, 21. März. Jm Opernhause: Ouvertüre, Hit

heutige Sitzung war die Berathung über den zur Verstärkung des Zoll-Beamten- Personals an der Spanischen Gränze verlang-

Fr. an der Tages-Ordnung. Der Mar- bekämpfte den betreffenden Geset- s fúr überflússig//, äußerte er, „bei dies

ser Gelegenheit noch einmal die Spauischen Angelegenheiten zu 10 Mherühren; ih habe diese Frage schon oft behandelt; Jedermann wie ih úber diese Sache denke, und nichts

onnene Ueberzeugung in mir erschút- r heute an die Minister feine Jnter- e, ih bin dessen gewiß, fe sehr

F in Verlegenheit seßen würden... (Graf Molé: ¡„Reinesweges !‘/) ¡2/M Gestatten Sie, daß ih meinen Saß Pee : ; M i, die Minitter, hinsichtlich des Stillschweigens, sehr in Ver- 124 (genheit seßen würden, das bei der legten Eröffnung des Eng- l\hen Parlaments über die Verhättnisse zwischen Frankreich

die, fage

1d seitdem zum 3weitenmale von dem Madrid bei cinem öffentlichen Anlasse beob- feinen einzigen wichtigen Punkt will ich die

dMufimertsamkeit der Kammer lenfen, nämlich auf die König!. Verord-

durch welche die Ausfuhr von Schlachtvieh,

Proviant utid Munücion aller Art über die Spanische Gränze

Dieses Verbot hat schon jest unserem

Handel und der Schissfahrt wesent'iche Nachtheile zugefügt, die England sehr geschickt zu beuußen gewußt har, denn Jedermann weiß, daß die Armee Karl’s k, (Murren) seitdem mit Engli- shen Gewehren reihlich versehen worden ist.‘ Der Finanz- Ninister erwiderte hierauf Folgendes : wir uns gegenwärtig zu beschäfcigen haben, muß in idre eigent- lichen Gränzen verschlossen werden; es ijt jest nicht der Augen- blick, die von Frankreich hinsichtlih Spaniens befolgte Politik jerdrtern ; das thnen vorgelegte Gesc6 ist die nochwendige, unerläß-

¡Die Frage, mit der

-¿Allianz-Trattats. Frankreich hat sich durch)

disen Traktat verpflichtet, es nicht zuzugeben, daß an der Py-

handel getrieben werde, der den Jn-

teressen der Kdaigin Jsabelle zuwider wäre. Nachdem wir diese Verbindlichkeit einmal übernommen, war es zur Erfüllung der-

Verordnung zu erlassen, wodurch jeder

Verkehr mit dem Jnsurgentenheere des Don Carlos und nicht Karl's V, wie man ihn gevannt hat (denn wir erkennen als

auf: Adagio und Polonaise- für die Violine, von Mast legitimen Souverain nur die Königin Zsabelle 11, an), verbo-

vorgetragen von dem 10 jährigen August Möser. Und: A ten wird. / Der Mi Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth., mir Tanz. Musk # F noh darauf aufmertksa Mozart. (Herr Fischer: Figaro.) M di

n Schauspielhause: 1) La zervaute juslifice. vaulol E nen 2) La prenitre représenialion de: L'hane erreur, comédie en I acte et en proze, par Mr, Panl 3) La seconde représentation de: Le consecil de discipline vandevil'e nouvelle en 1 acte,

Mittwoch, 22, März. Jin Schauspielhause: Dée Fist braut, Schauspiel in 5 Abth. , vom Verfasser von „Lüge u Dsahrüeit

Anfang dieser Vorstellung um 7 Uhr.

Donnerstag, 23, März. Jm Schauspielhause: Die Nv del, Schauspiel in 5 Avtó., von A. W. Ifftand.

Freitag, 24, Márz. Kein Schaujpiel.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 21. März. Zum ersienmale: Das Cpigran'M nommen hatten. Die Lustspiel in 4 Akten, von Kotebue, Héerauf, zum erstenmal W 314, Uhr.

Der Spion wider Willen. Militairischer Schwank in 1 A

O. D 4 I E

Sar

1 Cn ace C

der gegenwärtigen Sessjio Werden,

Mehrheit angenommen. Geseßz-Entwurf wußte a

machte nah diesem bisher in

Eingange

nister Dezug auf

m, daß alle

die Einstellung des Verkehrs an der Spanischen Gränze ergange- l Verordnungen in gesezlicher Form erlassen worden wären, tudem sich die Regierung dabei nur des idr im Jahre 1814 von den Kammern bewilligten Rechtes bedient habe. Jn Folge dessen verde auch die legte Verordnung vom 20. Jan. noch im Laufe

n den Kammern zuer Bestätigung vorgelegt

Das durch dieselbe erneuerte Gebot sey übrigens bloß als vorübergehend zu vetrachten und werdezurückzgenommen werden, sobald erst die Ruhe im nördlichen Spanien wiederhergestellt sey. achdem noch der Grafv. Argout den vorliegenden Gesez-Entwurf vertheidigt und die Nothwendigkeit desselben nachgewiesen hatte, urden die beiden Artikel desselben cinzeln mit großer Stimmen-

Das Scrutinium über den ganzen ber fúc null und nichtig erklärt werden,

da keine hinreichende Anzahl von Pairs an demselben Theil ge-

Versammlung trennte sich bereits um

In der Deputirten-Kammer begannen gestern (wie

nach) einer Anckdote aus dem Französisch-Jtaliänischen Feld bereits erwähnt) die Berathungen über den Geseß-Entwurf we-

bearbeitet von A. Cosmar. gen des dffentlihen Unterrichts.

Mittwoch, 22. März. Endlich hat er es doch gut gemad! Schlusse seines Vortrag Lustspiel in 3 Akten, von Albini, Vorher: Schdu und h lich. Lustspiel in 2 Akten, von H. Gempt. tiht des Griechischen u

Donnerstag, 23. März. Der Glöckner von Notre - Dat Z Romantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Bird) ‘Pfeiffer. (Herr Beckmann: Clopin Trouillcfou.)

Redacteur Le. Cottel.

fr das bisherige Unterr des ersten Unterricht s“‘

Gedru wissen, mit welchem E

Herr von Tracy gab am es noch den Wunsch zu erkennen, daß

an die sogenannten klassischen Studien, namentlih den Unter-

nd Lateinischen, nicht mehr in demselben

Naße wie bisher fultiviren und dagegen den Unterricht in den neueren Sprachen begünstigen möchte. Nach ihm ließen sich hoch drei Redner vernehmen, worunter der Graf von Sade, ichtswesen in Schuß nahm. „Der Zweck ! ; óußerte er unter Anderem, Mt vor allem, die Geistes : Fähigkeiten auszubilden. Mittel hierzu sind aber gerade die klassischen Studien. Sie

Das geeignetste

ifer die civilisirtesten Nationen sich dem

Berlin, Mittwoch den 22a Márz

Studium der Griechischen und Lateinischen Sprache widmen. Es genúgt, wenn ich Ihnen hier die Engländer und die Deut- schen nenne, die übrigens neben jenen Sprachstudien die úbrí- gen Wissenschaften, so wie überhaupt Alles, was den Geist aus- bilden und entwvickeln kann, keinesweges vernachlässigen. Jch glaube mich nicht zu irren, wenn ich behaupte, daß an der Nach- lässigkeit, mit welcher seit einer Reihe von Jahren das Studium der älteren Sprachen bei uns betrieben wird, hauptsächlich die leßten zehn Jahre des vorigen Jahrhunderts Schuld sind. Wir soll- ten indessen nicht vergessen, daß wir jenen Studien allein alle die großen Männer verdanken, die sich in dem Advokatenstande, in der Magistratur und in der Geistlichkeit einen Namen er- worben haben. Das klassishe Studium ist einem Bauine zu vergleichen, der alle möglichen Früchte trägt, und man würde dader sehr Unrecht haben, ihn umzuhauen. Jch gehe aber noch weiter und behaupte, daß, wenn jene Studien auch gänzlich bei uns in Vergessenheit gerathen wären, fie gerade jeßt wieder zu Ehren gebracht werden müßten : denn gewiß hat unsere Literatur, oder doch ein großer Theil derselben, in neuerer Zeit nur deshalb alle Regeln der gesunden Vernunft und des guten Geschmacës abgeschüttelt,

weil sie allmälig davon abgekommen is, die großen Vorbilder des Alterthums zu studiren. Unsere besten Schriftsteller gehen heutzutage nur noch bloß darauf aus, Effekt zu machen, und gleichen hierin jenen Schauspielern, die ohne eine innere Ueber- zeugung. die ‘entgegengeseßtesten Charaktere darstellen, bloß um den Beifall eines in seinem Geschmacke verderbten Publikums zu erhaschen.// Der Redner war schließlih der Meinung, daß man das Studium der alten Sprachen mit dem der neueren, so wie mit den übrigen Unterrichtszweigen , gleichen Schritt halten lassen müsse. Jn der heutigen Sibung wurde die Berathung fortgesest. Zuvor aber bestieg der S des Innern die Rednerbúhne, um den bereits seit mehreren Tagen erwarteten Geseb-Entwurf wegen eines Zuschusses zu den ebur men Ausgaben (von dem man glaubt, daß das Ministerium ihn zu einer Kabinetsfrage machen werde) vorzulegen. Der Mini- [lter äußerte sich bei dieser Gelegenheit im Wesentlichen also : ¿Seit dem Jahre 1830 haben die Kammern regelmäßig einen Zuschuß zu den im Budget ausgeworfenen geheimen Ausgaben bewilligt und der Verwaltung dadur ein Votum des Vertrauens gegeben. Dieses Vertrauen ist uns je6t nöôthiger als je, um-der uns gestellten Aufgabe zu genügen. Ohne Zweifel werden die Gesetze beobachtet, ohne Zweifel genießt das Land eines hohen Grades von Wohlfahrt; wenn indessen die politischen Vereine nit mehr offen die Fahne des Aufruhrs shwingen, so sinnen sie deshalb nicht minder im Verborgenen auf Empörung und Verrath, und der Königsmord ist bei ihnen an der Tagesordnung. Unter die- senUmständen dürfen das Land und die Kammern kein Opferirgend ei- ner Art scheuen, um das Leben des Monarchen zu beschüßen. Jm vori- gen Jahre haben Sie, m. H., eine außerordentliche Summe von 1,200,000 Fr. zu den geheimen polizeilichen Ausgaben be- willige. Diese Summe scheint uns aber jeßt offenbar unzurei- hend, um den Vershwörern seibst auf die Spur zu kommen und zugleich Andere zur Entdeung ihrer Pläne zu ermuntern. Wir glauben daher, diesmal 800,000 Fr. mehr als im vorigen Jahre von Jhnen verlangen zu müssen. Der Redner stellte hierauf noch einige allgemeine Betrachtungen über die Noth- wendigkeit an, auf die Factionen unausgese6t ein wachsames Auge zu haben, und verlas sodann einen Geseß-Entwurf wegen eines Nachschusses von 2 Millionen Fr. zu den diesjährigen ge: heimen Ausgaben. Herr Salverte seste jest die Debatte über den Geseß-Entwurf wegen des Elemeztar-Unterrichts fort. Er hielt des Geses für unzureichend und unvolisiändig und griff zugleich sehr hestig die Universität an, die bloß der Frei heit des Unterrichts Hindernisse in den Weg lege. Der Baron Pelet vertheidigte dagegen die Universität,, indem er darauf hinwies, daß gerade durch das vorliegende Geses viele von je- nen Hindernissen aus dem Wege geräumt werden sollten. Nach einigen Bemerkungen des Herrn Jsambert ergriff der Minister des dffentlichen Unterrichts das Wort. (Einen kurzen Auszug aus seiner Rede behalten wir uns vor.) Die allgemeine Berathung wurde darauf geschlossen, und der Präsident verlas den ersten Artikel des Gesez-Entwurfes.

Der Graf Delaborde is zum Berichterstatter über den Ge- seß - Entwurf gewählt worden, wonach der Pla6, auf welchem srüher der Erzbischdfliche Palast stand, an die Stadt Paris ab- getreten werden soll. Der Bericht wird wahrscheinlih noch im Laufe dieser Woche abgestattet werden.

Die Budgets-Kommission versammelte sich gestern früh, um einen General-Berichterstatier zu ernennen. Die meisten Mit- glieder entschieden sich für Herrn Jacques Lefèbvre, der sonach mit 20 Stimmen gegen 14, die Herr Gouin erhielt, zuin Bes- richterstatter proklamirt wurde. :

Es heißt, daß die Kommission zur Prüfung des Gesc6-Ent- wurfes über die Apanagirung des Herzogs von Nemours, im Einverständnisse mit dem Conseils - Präsidenten, einige Aende- tungen in demselben vorgenommen habe, wonach der Herzog bloß die Domaine Rambouillet und den Ueberrest zur Ergän- zung der 500,000 Fr. in Renten erhalten würde.

In der Gazette des Tribunaux liest man Folgendes: „Mehrere hiesige Zeitungen hatten angekündigt, daß Herr Plou- goulm zum General-Prokurator am Königlichen Gerichtshofe zu Lyon ernannt werden würde. Neueren Gerüchten zufolge, würde dieses Amt jedoch Herr Bryon, Rath am Pariser Kd- niglichen Gerichtshofe, erhalten. Diese neue Combination hängt, wie es scheint, mit einer wichtigen Aenderung zusammen, die in der Pariser Magistratur vorbereitet wird.“

Der Herausgeber der „Quotidienne‘/, Herr von Lostan- ges, erschien gestern früh vor dem hiesigen Assisenhofe, unter der Anklage, daß er in einem Artikel seines Blattes vom 6. März zu Haß und Verachtung gegen die Regierung auf- gereizt habe. Herr Berryer hatte die Vertheidigung des Angée- klagten Übernommen, der indessen für schuldig befunden und demgemäß zu 2monatlicher Haft und einer Geldbuße von 2000

1837.

ez E

Die Sentinelle des Pyrenées vom llten giebt fols

gende Details über die ersten Bewegungen des General Evans: ¿Behobia, 10. März, 7 Uhr Abends: Das 10te Englische Bataillon, unterstüßt von einem Spanischen, hat das Fort Ameza-

ana gewissermaßen gestärmt; es war ein fürchterlihes Blut- ad, zulest aber mußten die Karlisten weihen. Das Gasthaus

zu Amezagana wurde gegen 8 Uhr Morgens von den Christinos genommen, um 10 Uhr aber von den Karlisten wiedergenommen ; vort jest an wurde das Gefecht immer hibiger, und bis 5 Uhr Abends hatte noch kein positives Resultat stattgefunden. Die Christinos sind bis Astigarraga vorgegangen. zu herrschen. Glei{wohl haben die Karlisten auf eine Expedition nach Castilien nicht verzichtet, und wenn dieselbe bis jest ver- {oben worden ist, so liegt solches nur daran, daß Don Carlos das dazu bestimmte Armee-Corps vorher auf das vollständigste bewaffnen und equipiren will. Mann mit einer Schwadron bestehen, und leótere, so wie 6900 Mann Jnfanterie, haben bereits alle nöthigen Wassen und Kleidungs-Gegenstände erhalten. den General Gomez entscheiden soll, ist noch immer nicht zusammen- getreten.“/ 11ten liest man über die ersten Operationen des General Evans Folgendes: „Der Angriff begann mit Tages-Anbruch, na, dem sich in der Nacht zuvor die Spanier bei Bera, einem Meier- hofe unweit Amezagana, die Engländer aber in der Nähe von Alza aufgestellt hatten.

In Jrun scheint große Befiúrzung

Dieses Corps soll aus 10,000

Das Kriegs-Gericht, das über

In einem Privatschreiben aus Bayonne vot

Der Angriff auf Alza fand um 6 Ußr Morgens statt; die dortigen Positionen der Karlisten wurden

sofort von den Spaniern weggenommen, worauf der Feind si auf die Verschanzungen zurückzog, die er am Fuße des Ber- ges Erichayeta errichtet p

wurde bald darauf ebenfalls griffen nahm ein Bacaillon der Englischen Marine mit zwei Achtpfündern Theil. wundete, worunter 5 Offiziere. mentern sind 30 Offiziere und 500 Soldaten verwundet worden.

atte. Die Position bei Amezagaia genommen. An beiden An- Die Chapelgorris hatten viele Ver- Von den Spanischen Regi-

Die Zahl der Todten is noch nicht genau ermittelt. Lord John Fay verließ erst um 3 Uhr Nachmittags das Schlachtfeld. Der

ranzösische Oberst Senilhes war beständig dem General Evans zur Seite. Astigarraga soll morgen angegriffen werden; das dazu erforderliche Geschü6 ist bereits in der vorigen Nacht aufgefaß;- renworden. Die Verschanzungen der Karlisten erstrecken sich von dei Berge San Geronimso bis nach Asti arraga; es sollen in denselben 8 bis 9 Bataillone liegen. Das Karlistische Hauptquartier war am 9ten in Andoain, und der Jnfant Don Sebastian stand im Begriff, sich nah Puente la Reyna zu begeben.‘

Belgien.

Brüssel, 15. März. Der König wird sich am Sonnabend nach Dinant begeben.

Dem Courrier Belge zufolge, zirkuliren hier Gerüchte von einer Aufldsung unseres Kabinettes.

Die Repräsentanten-Kammer hat heute ihre lange Diskus- sion Über die dem Kriegs-Ministerium vorgeworfenen Vernach- lässigungen des Armee-Medizinalwesens beendigt. Der Sraats- Minister Graf von Merode meinte, die Presse allein habe diese Anschuldigungen erfunden und es sey daher um \o weniger darauf Rücksicht zu nehmen. Wirklich hat auch die Kamnier am Ende den Antrag auf eine amtliche Untersuchung mit 49 gegen 26 Stimmen abgelehnt. i

Polen.

Warschau, 17. März. Die hiesigen Zeitungen enthalten folgende Kaiserlihe Verordnung vom 7ten d. M. : „Mit Hin- sicht auf den Jnhalt von Artikel 39 des unterm 14. Februar 1832 dem Königreiche Polen von Uns verliehenen Organischen Statuts, kraft dessen die Jegae Eintheilung des Königreichs in Wojewodschaften, Bezirke, Kreise, Stadt- urid Land-Gemeinden nur so lange auf den alten N beibehalten worden, bis die für das allgemeine Beste des Königreichs für nothwendig erkannten Veränderungen eingeführt seyn würden, haben Wir ver: ordnet und verordnen wie folgt: Art. l. Da schon länast in der Hierar: chie der Verwaltungs-Behörden der Grad eines Wojewoden nit mehr besteht und folglich die Benennung ,„„Wojewodschaft‘/ ihre Be- deutung verloren hat, so sollen die Wojewodschaften des Königreichs Polen von jest an Gouvernements heißen , die Präsidenten der Wojewodschafts-Kommissionen Civil-Gouverneure und die Woje- wodschasts-Kommissionen Gouvernements-Regierungen. Art. 2. Mit Vollziehung dieser Verordnung, die in die Geseß:-Samms- lung aufzunehmen, ist der Statthalter des Königreichs beauftragt.“

Aus Florenz hat man hier die Nachricht erhalten, daß dort am 28. Februar d. J. die Gräfin Sophie Zamoyska, geborene Fürstin Czartoryska, nah langen Leiden mit Tode abgegangen ist,

Der Enthusiasmus des hiesigen Vublikums für die Sät- gerin Dlle. Carl hat sich von Tage zu Tage gesteigert, und als sie neulih wieder im großen Theater sang, wollte der Applaus gar nicht enden.

Deutschland.

Kassel, 17, Le (Kass. Z.) Jn der vertraulichen Si6ung der Stände - Versammlung vom 15ten d. M. wurde, dem Vernehmen na, über den Etat der Kosten der auswáärti- gen Departements Bericht erstattet und Berathung gepflogen, auch ein Geses-Entwurf in Betreff einiger Zusäße zu dem Ge- ses von 16. Febr. 1831 über die Wahlen der Abgeordneten zu den Landtagen übergeben. Der Staats-Minister Hassenpflug verlas hierauf eine hôchste Verordnung, mittelst welcher die Stände-Versammlung bis zum 11. April d. J. vertagt ist.

Deßau, 18, März. Am heutigen Tage sînd hier durch die Gesez-Sammlung für das Herzogthum Anhalt-Deßgu die Statuten des für das Herzogliche Gesammthaus Anhalt ge- stifteten Ordens Albrecht des Bären bekannt gemacht wor- den, welcher Orden aus drei Klassen, Gropkreuzen, Comman-

Fr. verurtheilt wurde,

deurs und Rittern besteht, denen überdies noch eíne goldene und