1837 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

» d. Jn der Rhein - Provinz,

theilt, wel rung der mid den im §. 7 vorgeschriebenen Beschluß abfaßt.

§. 9. Mit der Verhaftung cines des Waffen - Mißbrauchs be- schuldigten Forst- oder Jagd - Beamten darf“ uur verfahren werden, . wenn die vorgesette Dienst - Behörde darauf anträgt, oder wenn die

Eröffnung der gerichtlihen Untersuchung definitiv feststeht.

S. 10. Gegen den Forst- oder Jagdbeamten, welcher angeklagt ebrauch der Waffen überschritten zu haben, können die Angaben des Verlezten, der Theilnehmer an dem Holze

ist, seine Befugniß zum

oder Wilddiebstahl, an der Forst- oder Jagd-Contravention, und so cher Personen, die Bal died oder wegen Wilddiebstahls zu einer Strafe,

urtheilt worden sind, für [l Strafe hinreichenden Beweis begründen. 8. 11.

es p 4 bestehenden Vorschriften der Gesetze sein Bewenden. ¿ AS

Selbsthülfe und Nothwehr nichts abgeändert.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigeuhändigen Unterschrift und

bcigedrucktem Königlichen Fusiegel. Gegeben Berlin, den 31. März 1837. i (L. S.) Friedrich Wilhelm. Carl, Herzog zu Metlenburg.

v. Kamp. Mühler. v. Ladenberg,

Beglaubigt: Für den Staats-Secrctair: Düesberg.“ Es if bereits unterm 11, Januar d. J. in der Staats- Zeitung gemeldet worden, daß zu jener Zeit für die im Oktober v. J. abgebrannten Einwohner zu Gingst auf der Insel Rú- gen: aus dem Umfange des Reg. Bez. Stralsund überhaupt 094 Rthlr. in baarem Gelde und úberdies noch ansehnliche Na- turalien eingegangen waren. Nach einer kürzlich erschienenen Bekanntmachung des Herrn Regterungs - Präsidenten von Sey- . dewiß hat diese Summe sich seitdem mehr als verdoppelt; es find nämlich, sowohl aus dem Reg. Bez. Stralsund selbst, als aus den Reg. Bez. Stettin und Köslin, so wie aus Berlin, Potsdam, Lübeck und Mietau Beiträge zum Gesammtbetrage von 4469 Rthlr. eingesandt worden, so daß sich die ganze Summe der eingegangenen milden Gaben gegenwärtig auf 7563 Rthir. stellt. Außerdem sind nicht allein aus vielen Orten Klei- dungsstücke, Zeuge, Betten, Wolle, Brennmaterial, raußes Fut: ter und dergleichen dargebracht werden, sondern die Einwohner von Rügen haben auch noch eine bedeutende Menge von Natu- ralien geschenkt.

Jm Jahre 1835 waren an Kommunalwegen im Be- reiche des Regierungs-Bezirks Koblenz vorhanden: l) gehörig gebaute Straßen 383,549 Ruthen, 2) ungebaute 608,595 Ruthen, [Uen 992,134 Ruthen. Jm Jahre 1836 wurden neu gebaut:

8,361 Ruthen, reparirt 289,315, also in Stand gesebt 317,676 Ruthen oder 158 Meilen.

Die Rhein-Schifffahrt beginnt lebhafter zu werden, be- sonders die direkte Fahrt von Koblenz nah dem Main und dem Neckar. Jm vorigen Monate sind in Koblenz angekommen 196, abgefahren 240 Fahrzeuge. An Produkten und Fabrikaten wur- den eingeführt: für Holland und die Freihäfen bestimmt, 50,766 Cetr., für das Jnland 122,478 Ctr., im Ganzen 173,244 Centner; ausgeführt, aus Holland und den Freihäfen kom- Pen 44,365 Ctr., aus dem Jnlande 110,135, überhaupt 154,500

entner. ;

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Deutsche Bilder in Paris.

(Schluß des im vorgestrigen Blatte abgebrochcnen Artik:(s.)

Schlimmercn Stand hat der Rezensent bei dem Bitde von Les: sing. Man sicht, daß er sich bemüht, es gut zu fiuden, allein es ge: lingt ihm nicht, weil er es eiumal nicht verstcht, w:der der Geschichte noch seinem inneren Gehalle nach. Die irrige Augabe des Katalogs „Le serment“ steht ihm zunächst im Wege, denn danach hätte er die Menge in gleichem Enthusiasmus, etwa mit emporgehobcaecu Armcn und zum Schwur ausgestreckten Häuden erwartet. Er sagt: „În der Stellung der Landleute und in ihrer unbeseelteu Aufmerksam- feit ist etwas, was unangenehm berührt. Allein hier hat eÂé ihm zugleich an Auffassung gefehlt, er hat nichts von dem verstanden, was gerade diesem Bilde bei uns ciue so große Wertbhschäßung erworben hat; hier zcigt fih der Franzose, des- sen Sinn sich hauptsächlih auf lebhafte Wirkung nach außen richtet, dem aber jene mit so großer Kraft und Charafterijlif dargestellte Wirkung nach innen ganz verschlossen blieb. Eine Eral- tation würde man în Paris leicht verstanden baben, aber jene uner- {höpflihe Stufenleiter von dumpsen Aufregungen in dem Herzen der

d so weit dort die Französische Fus Verfefnng besteht, werden die Verhandlungen über die vorläu- ge Untersuchung an den Ober- Prokurator des betreffenden Landge- richts eingesandt, und durch diesen der Rathsfammer desselben mitges e auf den Bericht des Justructions-Richters, uach Anhö- taats-Behörde, die. im §. 6 erwähnte Prüfüng vornimmt

schon wegen Widersetlichkeit gegen Forst - oder oder wegen olzdiebstahls und Forst-Contraventionen zu einer Kriminalstrafe ver- sich allein feincu zur Anwendung einer

j l Ansehung der Strafe der For\- und Jagdbcamten, welche des Mißbrauchs der Waffen schuldig befunden worden, behält

Für die Eigenthümer, Besißer und Fnhaber von Forsten oder Jagd-Gerechtigkeiten , so wie für die Förster, Waldwärter und Jäger, welche die im §. 1 bezeichneten Eigenschaften nicht besitzen, wird durch dieses Geseg anu den bestehenden Vorschriften Über die

A60

Slavischen Bauern war dort umsonst, und da, wo wir die stärfste innerlich brütende Bewegung auf den Gesichtern lasen, fand man dort nichts als naive Ruhe und unbeseeltes Zuhören. Deshalb verstand man denn auch nicht den Zusammenhang zwischen der Haupt- figur und der sie umgebenden Gruppe, und das Journal des Débats sagt reht naiv, man sollte jene herausnehmen, so würde man ein shönes Genrebild behalten. Jm übrigen wird die Hauptfigur um so mehr gelobt, als in ihr das’ innere vulfanische Feuer auch nach außen einen tobenden Ausbruch findet und zugleich lebhafte Gesten macht, denn darauf fam es hauptsächlih an. Jm übrigen muß anerfaunt werden, daß sih dieses Blatt über das, ‘was es nicht ver- stand, doch noch mit einiger Vorsicht ausdrüct : dreister sind die übrigen.

Der Moniteur enthält von allen politisczen Blättern die ausführ- lichsten Kritiken, istaber über die Deutschen Bilder desto türzer. Die Haupt- figur in der Husfitenpredigt findet er von cinem tbeatralishen und me- lodramatischen Effekt, von dem man auf den ersten Blick überrascht werde, mit dem aber unglücflicherweise die Empfindungen der Zus- hörer in feinem Verhältniß siäuden. Der größte Theil dieser Quh0- rer, welche Übrigens vereinzelt und ohne Verkcttung der Gruppen ge- malt seyen, zeigten eine Kaitblütigkcit, welche Alles überträfe, was man sich von Deutscher Unempfindlich keit (imp=ssibilité ge rmanique) vorstellen fönne. Ferner bemerke man in der Zeichnung cine Aru1uth des Styls, die, nach dem Erachten des Kritîkers , zu vicl vou dem enthalte, was man Gothisch nenne. Tre aller dieser Fehler sey das Vild dennoch nicht ohue Verdienst, der Kopf des Predigers scy mit Kraft gemalt und zcige cinen sch&énen Charafter. So schr cs uns gewiß befremden muß, cin Deutsches Werk von cinem Franzo- sen theatralisch und melodramatisch genannt zu hören, gleichviel, ob als Lob oder Tadel, so harmlos darf uns doch die bittere Bemerkung von Deutscher Uncmpfindlichkeit erscheinen, weil sie diesmal in jeder Art gäuzlich fchl trifft, denn es sind hier keine Deutsche, sondern uur SlavischePhysiognomieen dargestellt. Der Kritiker hat nicht den min- desten Begriff vou der tiefen nationalen Charakteristik, woriu der Werth des Bildes besteht; er ahnt den großen Abstand dieser Physiognomicen1 und Charaktere von Deutschen so wceuig, daß er statt dessen scin Vorurtheil mit so viel Unhöflichkeit bioßstellt, wie wir, wenigstens die levtere, von einem Pariser nicht erwartet hätten. Von seiner Kritik über Bendemanu's Yeremias wollen wir nichts weiter auführen, als daß ihm wieder die Physiognomicen allzu He- bräish, dagegen uicht abgehungert genug für eine so lange Bilagerung erschienen siud. Das Bild ist ihm also wohl wiedcrum nicht romantisch und melodramatisch genug. Wenn übrigens dieser Recensent von dem Gothique allemsend spricht, das in Lessing?s Bild uach seinem Dafürhalten herrschen soll, so ist es auffallend von dem Berichterstatter des Temps das reine Gegentheil zu hören. Dieser hatte sich au das Gothische der Deutschen Kunst in sciner Phan- tasie ausgemalt und war nun nicht wenig überrascht, unsere Bilder ganz anders zu finden. Aber fiatt von seinem Jrrthum zurüczu- fommen, daß die neuere Deutsche Kunst eiue archäologische Kuriosi- tät sep, denn wie hätte sie sich sonst zu solcher Freiheit und Natur entwickeln können, sagt er lieber, es sey zweierlei, die Deutsche Kunft und die Preußische, jene habe durch Overbeck ein? alter- thümliche und gothische Richtung bekommen, diese aber sey vicelmchr ein Abzweig der Französischen. Der Kritiker gehört vielleicht auch ju denen, welche der Meinung sind, daß wir in Berlin uicht die

eutsche, sondern die Preußische Sprache reden. Das Nähere seiner Urtheile ist unbedeutend und zufällig.

Unter den übrigen Journalen is der Courrier fra nçais mohl noch am beachtenswerthesten. Er giebt eine ausführlihere Nach- richt von der neueren Deutshen Schule, die offenbar aus des Grafen Raczynski Werk entlchut ist. Mit der Charafteristik derje- nigen Schule, welche wir die zweite Röêömisch:- Deutsche ncunen, hat er unbewußt zugleih cine Menge Ausdrücke gegeben, welche tadelnde Seitenblike auf die Französische Richtung crhalten. Scin Urtheil über Bendemann lautet dem im Journal des Débats sehr ähnlich, unter Anderem: die Figur des Feremias ist edel, imposant und in einem großen Geschmack der Zeiclh- nungz fie macht, um die Wahrheit zu sagen, beinahe das ganze Bild aus, und diese einzige Figur reicht hin, um der Composition des Herrn Bendemann eincn großeu Preis zu erthcilen. Von Lessing he:ßt es: „Sein Bild scheint uicht seinem Ruf zu entsprechen“, und vou Be: gas: „Die Figur des Kaisers ist gut aufgcfaßt. Verschiedene Figu- reu, welche die Composition vervollständigen, sind unbezeichnend und das Lich1 scheiut nicht mit genug Kunst vertheilt.“

Man sicht, daß die Kunsifeuncr in Paris sich bemühen, die Deutsche Kunst zu verstehen und zu würdigen, wie sie es schou längst mit der Deutschen Poesie versucht haben, aber man ficht auch zugleich, daß, wenn es Einzelnen schon gelingt, alte Vor- urtheile zu durcchbrechen, die Zeit doch noch sehr entfernt ist, 1vo ciñe allgemeinere Versländigung zwischen so entschiedenen Nationalititen zu Stande fommen wird. Es if gewiß schon genug, wenn man zugesteht, daß dic Neformation der neueren Kun)? von Deutschland ausgegangen sey; es fragt sich, ob man sich auch ferner wird gestehen wollen, daß in neuerer Zeit Fraufrcich in Literatur und Kunst un- gefähr deusclben Entwickelungsweg, den wir in Deutschland durchge-

macht, nur später und excessiver, uachgegaugen sey. G r. Auswürtige Börsen. Amsterdam, 19. April.

Niederl. wirkl. Schuld 527/,. B do, 9934. Kanz- Bil, 22'/2. 5%) Span. 2134 4. Passive —. Ansg. Sch. —. ZinsI. 734.

Preuss. Präm.-Sch. 1i25/%,. Poln, 1114. OVesterr., Met. 9934. Antwerpen, 18. April. Ausg. Sch. —. Zinsl, 8. Neue Anl. 2114. Frankfurt a. M., 21. April.

Passive —.

Vesterr. 5% Met. 104/,. 4% 99/4, G. 214% 561. 36,

E L E t A E

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Nachdem die Koften sämmtlicher Vorarbeiten beute

Elberfeld-Wittenschen Eisenbahn Gesellschaft mit Be- zugnahme auf das Rundschreiben vom 4. Februar c biermit aufgefordert, den hierauf zu erstattenden Ein- schuß sammt Zinsen à 4 pro Cent bis zum 1. März d. F betragend: für die Nummern 6001 bis ein- schlteßlich 7500. 5 Thlr. 6 sgr für jeden Fnterims- schein, für die Nummern *] bis 6000. 7501 8e1.| lassungsfalle 5 Thlr. 9 sgr. für jeden Jn1-f, 1s{chein bei dem Ban-

& Comp. hierselbsi, gegen Auslieferung der betref-

fenden Fnterimsscheine, in den Nachmitt

von 3 bis 5 llhr baldthunlichft zu erheben. Sollten sich die Herren Actionaire noch zu shrift-

lihen Mittheilungen an den

Briefen geschehen , wetl für solche fonte mebr vorhanden sind und daher unfrankirte riefe zurückgehen würden. Elberfeld, am 17. April 1837.

Der Verwaltungs - Rath der Elberfeld- Witttenschen isenbahn- Gesellschaft.

Feldmann-Simons. Aug. v. d. Haydt. Egen.

Ein

Anzeiger fúr die Preußischen Staaten.

j ; Uber 3000 M. Morgen Dom. [Wirkung der Mineralquellen und Schlamm auf die Actien der Leipzig-Dresdner Eisen-|Fläche in sich fassender Rittersiy ist wegen vorge: | G'eissen - so wie der Anfübrung mehrerer gil Gs Me N Le A A billig elen sich leptere als heilsam bewährt hat; Ì zu verkaufen. as wohllöbliche Anfrage- nnd Adres- durch die Rhein - Weser - Bahn - Gesellschaft erstattet| mit eine fernere Einzahlung auf die Actien der Leip- | Búreau ti Breslau wird gefälligst N fich (elb efi:

find, werden die Fnhaber von Interimsscheinen der Ee, Eisenbahn: Compagnie von Zehn Ta, den Käufern über Alles genaue ÄAusfunft geben.

e an von Futerimssche Einzahlung spätest den 30. Juni 1837, Abends 7 Uhr, im Búrean der Compagnie dem wiederholt daran erinnert wird, As e Le, 5, der chene Verlusi aller Rechte und quier- Hause der Herren von ‘der Haydt, Kersten Einschusses unabänderlich eintreten muß. Wir ersuchen übrigens, agsftunden| Fnterimsscheine selb ge mit einem nach der Num- L O Ole in zwet Exempla- - um die Quittungen zu erleichtern en Verwaltungs - Rathszu welchen unser Kassirer, Herr Bader, von Un er veranlaßt finden, so kann dies nur in franfirten|mädttigt ist, während unser Comptotrist, Herr H ei- Auslagen keine|neken / solche contrasigniren wird, Leipzig, den 15. April 1837. Leipzig - Dresdner Eisenbahn - Compagnie. Gustav Harkort, Vorsizender.

Karl Tenner, Bevollmächtigter.

Wohlfeiler Verkauf eines Rittersibes in Schlesien. im s{dnsien Theile des Schlesischen Riesen: |

Achte Einzahlung |gebirges gelegener,

bahn- Compagnie. In Gemäßheit des § x

1% 265%. /,. Bank - Actien 1627. 1625. Partial - Obl, li G. Loose zu 500 Fl. 11234. Loecse zu 100 Fl. 221. Br. p Präm.-Sch. 6484. 6414. do. 4% Anl. 10014. Br. Poln. Loose 63 Br. 5% Span. Anl. 2054. 20%. 214% Holl. 5234. 521/, M Hamburg, 22. Äpril,

Bank-Actien 1338. 1336. Engl. Russ, 105!4. 5%, Port. -

3% 29/,. Neue Anl, 204. Paris, 18. April,

5% Rente 106. 95. 3% do. 79. 20. 59%, Neap. g

5% Span. Rente 2474. Passive 64. 3% Portug. 30.

Allgemeine

Wien, 19, April, 50/0 Met. 1041242. 4% 9915/6 3% 7444. 2/A4%-—, —. Bank-Actien 1364! 4. Neue Aul, 56613, L —R Berliner rfe: Den 24. April 1837. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zett

E Pr. Cour. E r. Coy, x| Brief. | Geld. N| Brief. | Gi St.-Schuld-Sech. | 4| 102 A 101 %/6 Pomm. do. 4 T 10 Pr. Engl. Obl. 30. 4/ 100%/s | 995/s ÎIKor-u.Neum., do.| 4| 1005/4, | J PrämSch. d. Seceh|!— 645/) 2 631 A 2 do. do,” do. E) 9783 4 = u Kurm.0bl.m.1.C.|4| 102 |/g 101 S Schlesische do |4| 1 Nm. lut. Sch. do.| 1013/4 E Rückst.C, und Z. Berl. Stadt - Ob1.| 4| 103 1021/, | Seh. d. K. u. N.|—| 86 - Köuigsb. do. |4| E Gold al marco. |—| 215 U Elbinger do. 4 —- S Neue Duk. —_ 18/4 = Danz. do. in Th.|—| 43 fFriedrichsd’or. |—| 13A | ] Westpr. Pfandbr.| 4| 10314 _— And. Goldmün- Grossh, Pos. do. 4 10334 zen à 5 Thl. |— Is 1 rn Ostpr. Pfandbr. |4| 1034 ae Disconto. E Meteorologishe Beobachtung. en 1837. | Morgens Nachmittags Abends Nach einttiliy nd 23. April, 6 Uhr. 2 Ubr. 19 uhr, Beobachtun, j

Luftdruck……… |334 77 “Par. |334,59 ‘Par. | 334,83‘ Par, f Quellwärme 641} Luftwärme .…. |—-+- 5,20 R. |4-15,809 N, |4- 8,79 R. k Ftußwärme 7,004 Thaupunkt „…. \—+= 3,19 R. [4+ 3,99 R, |4- 589 R. Bodenwär;ne z;0

hrer und Küster Seligm hrenzeichen zu veplcihen gerußt.

Fessoren Schäfer

l-Beyme zum Kommerzien: Rath

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tag

es.

Se. Majestät der König haben dem regierenden Fürsten

Solms-B rauufelisck den

_Nothen Adier - Ordey zweiter asse init dem Stern zu verleihen gerußt.

Se. Majestät der König haben dem evangelischen Schul-

Se. Königl. Majestät haben die Land-

zu Land-

/ nent gerußt.

Des Königs Majestät Haben den Kaufm

Mitgliede der Schifffahrts- uud Hande

ann zu Stramehl das Allgemeine

und Stadtgerichts-

u Merseburg u-d Dr. P inkert zu Ars und Stadtgerichts: Räthen Allergnädigst zu er-

ann Karl Fren-

und faufmännisch- technf-

(8: Deputation des

- und Stadtzerichts zu Memel zu ernennen geruht.

Bekanntmachun

roß: Schdne

Dunfisättigung 8A pCt, 39 pCt, 80 pCt, 7 Weit heiter. heiter. heiter, | Auêdünstunz0%/-4M6t werden, welche Wid OSO. OSO. OSO, | Niederschlag (4p aus Berlin abgeht: in Prenz Wolkenzug OSO. —_ Nachtkälte +4009, contag ¡ 6 Uhr Morgens. O Tagesmittel: 334.73// Par... 4-9,99R.., 4-430R... 67 jb, r eitag | &reitag aus Prenziíau abgeht: in Derl ienstag } L Uhr Abends Königliche Schauspiele. Van hr Abends. Sonntag

I Die H ., von C. Blum. Jm Opernhause: Die Zäuber Musik von Mozart,

Dienstag, 25. April. Jm Schauspielhause : von der Else, Schauspiel in 5 Abth Mittwoch, 26. April. große Oper in 2 Abth.

Vom 1sten k. M. ab wird zwischen Berlin und Prenzlau, f dem Wege über Basdorf, yn, eine wöchentlich zweimalige Personen-

beck und Henkins- Post în Gang ge-

lau anktonmt:

Selags h 6!/% Uhr Abends.

in ankommt:

A 8/, Uhr Morgens.

Zu derselben kommt ein zwölfsisiger, f Druekfedern ruhender Wagen iu An erden nicht gestellt.

Das Personengeld beträgt :

bequem eingerichreter, wendung.

Deichaisen

ZU dieser Vorstellung bleiben die bereits geldsten, mit wischen Berlin und Prenzlau... 2 Rchlr. Sgr. tag bezeichneten Opernhaus- Billets gültig; auch werde N » A aon O Ds 9 D 9 dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntag L E 7 roß:Schönebeck. .. » zeichnet seyn. ' » I M e » E C 24 » B » Donnerstag, 24. April. Jm Schauspielhause: CorouW ® P D A aa o S Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., von E x y » Henkinshayn E Freitag, 28 April. Jm Opernhause: Die NachtwuW e», Srop-Schomebeck ..— » n, N 3 Abth , mic Tanz. Musik von Bellini, (l » Gr.Schönebeck und E L 28 7s ophie Lôwe, engagirtes Mitglied d ónigli E N » nshayn » Dv S Als eies Deut. ) titglied der Königlichen Vi » Henkinshaynn » Prenzlau . . ¡

Die zu d.eser Vorstellung eingegangenen Meldung Billets sind berücfüchtigt worden, und können solche im Dil hne Vetkaufs-Búreau in Empfang genommen werden.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung,

t t R Mnn Lm.

Königstädtisches Theater.

die gewöhnliche Päckerei:-Taxe Berlin, ten 24, April 1837.

» ür dieses Personengeld kann jeder Reisende 39 Pfd.

Bezahlung mit \ch führen.

General-Post-Amt.

r E

Pry Effekten

Für das Mehrgewicht kommt in Anwendung,

Dienstaa, 25. Äpril. agenstreiche. j Abgereist: Der General-Major und Commandeur der von A E Bagensire(Ge, Posse. in i n Kavallerie-Brigade, von Barner, nah dem Meklenbur- Meittivoch, 26. April. Zum erstenmale: Der Vers gischen.

der. Original-Zauber:- Mährchen in 3 Akten, von F. Rain Musik vom Kapellmeister Konradin Kreußer. (Die neun corationen sind von dea Herren Fischer und Pohlmann gen Die Kostúme sied neu.) (Herr Rott, vom Königl. Städtish h Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle. Herr Kot, 1 de Josephstädter Theater zu Wien, neu engagirtes Mitglied ties Bühne: Azur und Bettler, als zweites Debüt.)

Cs wird ersucht, die zu dieser Vorstellung bereits besilt Billets bis Dienstag den 25sten Mittags in Empfang n zu lassen, widrigenfalls anderweitig darüber dispoairt w wird.

de

—_——.-

. Redacteur Ld. Cottel. Marr R T E T S E E E aren.

Gedruckt bei A. W,. Hazpz Able

sondern Missio

roi

S tage

4. der Statuten wird hier-

eordnet, und werden die Fnhaber nen demnach aufgefordert, diese!

ens ¡Anzeige in Betreff von Certificaten auf Polnische 500Gulden-Obligationen.

Polnische 500 Gulden - Obligatio

Juni d. F. stattfindet, er-

4 1 Certificate úber hlerselbit e nel nen, deren Ziehung am 1.

lassen wir zum billigsten Preise.

Statuten ausgespro- Berlin, den 24. April 1837.

des bercits gezahlte bei Einreichung mehrerer

UNBT L A T S E,

In der Buchhandlung Berlin , Werdersche Mühlen am Markt Nr. 93, ist zu haben:

Gleissen,

Nathan & Comp , Linden Nr. 13.

Literarische Anzeigen.

von A. Eyssenhardt in Nr. 15, in Züllichau

Das Mineral - und Kohlenschlammbad

7 dem

mit weit

man in dieser Schrift auch eine Nachweisung (#" licher in diesem Jahre erweiterter Einrichtuyt|! Liobnungen und Bädern, der Schnell - Fil Brief- Posten - Course und alles dessen, was 1W suchenden zu wissen wünschenswerh seyn wird, | cine Beichreibung desjenigen , was für dieselb! Annehmlichkeit ihres Aufeuthalts und zur Zeit von dem Besizer des genannten Badeortes mi! haften Kosten veranstaltet worden i.

von

bei Mittler in Posen und Bromberg, - Aderholz in Breslau,

- Prausnisß in Glogau : in v Morin schen Buchhandlung in Stett. M Rub

In der Stuhrschen Buchhandlung, S! Nr. 2, zu haben:

Un die Nachtigalhs Rus} Volkslied, Musik von A. Aljabiew, g)

eine

zu nach seinen Heilwirkungen und gegenwär- ‘e, ) i aen C R von Dr, Gu ads, praf-| von Madame Caroline Pollert zum Pf tit

tishem Arzt und Badearzt zu Gleissen Grâfe’s und Kalisch's Jahrbüchern für Deutschlands Heilquellen und Seebäder besonders abgedruckt. Ge- heftet. Preis 21 sgr., zum Besten der Armen. Nehen einem Bericht Über den Gebrauch und die|1 Thlr. 20 Sgr,

Aus von E New Publications Paris ed. o V ta the Lelters and Works of Lady Montagu- Band d Attila a Romance by James. 1 Vol., den

A. Asher, Linden 0

General-Adjutant Sr. Königl. Hoh. lenburg - Schwerin, Freiherr von Boddien , der aus Anlaß des

ment, beschäftigen sich der Verfertigung von Messern und g beiten nicht allein in ihrex den Refidenzen bekannt gemacht.

in der Härte des Stah(s Englischen wen'g nach. M En a bekannt ist, ve êter Messerschmide in Pawlowa, Kaljakin, gen: y Dke Broschüre ist auch vorräthig : Im J ) 4 Ge S N eden.

ft wird er am 1. Mai, als am N Namen des diplomatischen Corvs das Wort

lgonde, nach St. Petersburg.

\son, nah Ludwigslust.

v,

Der Kaiserl. Nussische General - Major, Graf von Saint-

Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mini ec Sr. Majestät des Königs der Franzosen

am hiesigen Hofe,

Zeitungs-Nachri M Sd 0D

Rußland. St, Petersburg, 15. April.

ch ten.

Der General-Major und des Großherzogs von Mecck-

bens des verstorbenen Großherzoas _Friedrich Franz und der Thronbesteigung des jeßt regierenden Großhe

die Ehre gehabt, zu einer Abschieds-Aud Kaiser und der Kaiserin und bei Sr.

Der General-Major Graf Haucke ist na Tode abgegangen.

rzogs mit einer be-

n bei unserem Hofe beauftragt war, hat am Sonn-

ienz bei JIJ. MM. Kaiserl. Hoh. dem

Großfürsten Thronfolger Cesarewitsch zugelassen zu werden.

ch furzer Krankheit

In dem Gräftich Scheremetjews{chen Dorse Pawlowa, nicht

von der Stadt die Bauern

Gorbotoff imm Nishegorodschen Gouverne- schon seit langer Zeit mit haben sh durch ihre Ar- nächsten Uingebung, sondern auch in Und in der That stehen die

ihnen verfertigten Messerklingen und andere Stahlwagren

anuar dieses Jahres wurden cinige

wesser von seiner Arbeit dur den Finanz -

ser. vorgelegt, und Se. Majestät geruhten * Hoffmann ln Frankfurt a. d. Odet/ eines fo Añtiden N otrée A S

el zu schenken.

Franêreidc. Paris, 19. April. - Der König führte

im Minister: Rathe und ertheilte darauf dem

Privat-Audienz.

Und der Sauberkeit der Arbeit den Neben Saw'jalew, der in dieser Be-

rdient noch ein an-

Tisch- und Feder- Minister dem Kai- zur Aufmunterung

L, dem genannten Kaljakin- 1000

gestern den Vorsig Marschall Gérard

Der Oesterreichische Botschafter, Graf Appony, ist gestern

seiner Familie von hier nech Wien abge

breise wird der Englische Botschafter, Lord

Mitglied des diplomatischen Corps,

reist. Durch diese Granville, das âl-

und in dieser Eigen- ainenstage des Königs, im

führen.

reußischGe Sf aats- Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 2a April

Zu der gestrigen Si6ung derx Deputirten - Kammer hatten sich nicht bloß die Deputirten selbst sehr“ zahlreich einge» funden, auch die ôffentlihen und die vorbehaltenen Tribunen waren dicht beseßt, und man bemerkte unter den Zußörern be- sonders viel Damen, Sämmtliche Minister waren zugegen. Um Punêt 2 Uhr eröffnete der Präsident die Sigung, worauf sofort der Conseils-Präsident die Rednerbühne bestieg und ih, wie folgt, vernehnzen ließ:

—__ M. H., der Köbuig hat uns beaufiragt, Jhnen cin für den Saat wie für das Königliche Haus gleich beglückendes Ercigniß mit- zutheilen, Unsere volksthümliche Dynastie beruht für die Gegen- ivart in einer jungen, glänzenden Nachkomurenschaft : für die Bes festigung unserer Jnstitutionen und unserer Ruhe bedarf fie aber ciner Zukunft. Der Kammer wird es also eine ccht patriotische Genugthuung gewähren, weun ste erfährt, daß der König eineu Ehe- Koutrakft zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessiu Helene vou Meccklenburg - Schwerin abgeschlossen hat. Diese Priuzessin, würdig der hohen Bestimmung, die ihrer durch ihren Raug und ihre erlauchte Herkunft wartet, verdient dieses Loos noch mebr durch die Erhaben- heit ihres Geistes und ihrer Gcsinnnm1g, so wie durch alle jeue Ei: genschasteu, die das häusliche Glück begründen und deu Prinzen, die sic besigen, die allgemeine Achtung erwerben, ibnen alle Herzeii zu- wenden, Jeue Prinzessin, ut. H., wird sich durch ihre edic Denkart uud durch jene ciufachenTugenden, die zu allen Zeiten denThronen zur Zierde ge- réicht haben unddie heutiges Tages die Kraft derselben ausmachen, unter dic Mitglieder unserer Königlichen Familie mischen. Ein solches Bünd- uiß, theuer dem Herzen des Fürsten, auf welchen Frankreich mit se vol- lem“ Nechte stolz ist, wird uo cin Vand mebr zivischen König und Vo!k knüpfen und ein neues Pfand der Dauer und der Ruhe für uns seyn. Es if sonach der Angenblic gekommen, für den Haushalt des Thronerben zu sorgen. Die junge Fürstin, der in Franfreich ein neues Vaterland winft, muß hier eine Stellung einnchmen, wlirdig den Range, der ihr in der Nähe des Thrones angeiviesen ijt. Dies it der Wunsch der Kammer , ' aber atich der Winisch des Gesetzes. Mittlerweile war Jhnen ciu Geseg - Entwurf vorgelegt worden, der ciue Apanagiruug des zweiten Sohnes Sr. M, bezweckte. Es war dies cbenfalls cine, allen Grundsäßen unsercr verfassungsmäßigeu Negierung entsprechende Maßregel : cin großes Natioual-YJuteresse er- heischt sie: die Würde des Throues; aber sie lag auch noch in den Vorschriften unseres Staatsrechts ailer Zeiten. Wenn die Erblichkeit des Thrones den Prinzen vom Hause desoudere Rech:e und Pflich- ten auflegt, so macht sie auch ihre dauernde Versorgung nothweudig. Der König hat aber nicht gewollt, daß man von den Kanmern gleichzet- tig cine Dotation für seine beiden Söhne verlange, und da der Her- zog von Nemours selbst fich beeilt batte , scinen erhabeuen Vater zu bitten, daß er sür jeut die Sorge der Regierung und der Kammern ausschließlich solhen Fnteresseu zuwende , die ihm dringender erschie- uen als seiu eigenes, fo haben Se. M. beschlossen, die Forderung für Höchstihren zweiten Sohn auszusezen. (Stimmen zur Linken: „Also eine bloße Bertagung und feine Zurücknahme!) Indem wir uns in diesen Willen fügen, würden wir es bitter bereuen, daß wir dadurch) dex Mittel beraubt werden, in einer feierlichen Debaite die öffentliche Meinung, die man auf eine so strafbare Weise irre zu leiteu versucht hat, zu berichtigen, wenu uns nicht ciue audere nabe bevorsteßende Berathung die Aussicht darböte, diese mehr noch deur Lande als der Kroue schuldige Pflicht zu erfüllen. Die Civilliste erliegt fast unter der Last der Opfer, die fie der Erhaltung unserer Denfmäler und den Fortschritten der Künste und Gewerbe bringt. Der König fiudet einen Trost für den Kummer und die Gefahren, mit denen der Friede und die öffentliche Sicherheit, die von dem Throne ausgehen, ihm vergol- ten werden, darin, sich den Absichten anzuschließen, iveiche die Kam: mern in Bezug auf die öffenilihen Bauten und andere große Unterx- uchmungen hegen. Bei solchen Thatsachen müssen die Leidenschaften schweigen ; die Wahrheit beschüßt den König cben fo sehr gegen die Streiche der Verleumder, als die Vorsehung gegen die Streiche der Meuchelmörder. Wir bringen Jhuen cinen Geseh - Entiourf in Vorschlag, wonach der im 20. Art. des Gescßes vom 2. März 1832 vorgesehene Dotations-Zuschuß fesigesezt werden soll. Der König hat uns nicht gestattet, die Summe auszufüllen : die Kammern, diefe Organe der Natioual-Gesinnung, mögen sie bestimmen. Der 2te Artifel des Entwurfs h für den Fall, daß der Kronprinz mit Tede abgehen sollte, das Witthum seiner Gemahlin auf die in den Ehepakten be- stimmte Summe fest. Sie werden die freudige Reguug theilen, die der König als Monarch wie als Vater empfindet. Jenes Bündniß kommt in einer-Zeit zu Stande, die zu der Hoffnung berechtigt, das das Vaterland das Ende seiner langen Prüfungen erreicht hat. Fraufk- reich is} seit einem halben Jahrhundert mit bewuuderungswürdiger Beharrlichkeit einem {duen Ziele entgegengegangen: der Verschuzel- zung der Monarchie mit der Freiheit. Umsfonst ist dieser große Er- folg uns von den verjäugteu Ueberresten unserer altcn Parteien srei- tig gemacht worden : die Weisheit des Thrones uud die Ihrige, die heilsamen Gesege, zu denen Sie die Hand geboten, habeu uns alle jene Eroberungen exhalten ; sie uns auch ferner zu betvahren, nud all’ das Gute aus ihuen zu ziehen, das Frankreich sich davon verspricht, dics sey hinführo unsere Aufgabe. Getreu jener festen uud mäßigen Politik, die sieben Jahre hindurch Fraufrcich beshügt hat, und zu derc1 Auf- rechthaltung unsere legten Kollegen, über deren Ausscheiden wir bier unser Bedauern zu erkenuen geben, so rühmlich beigetragen haden, werden Sie uns Jhreu Beistand nicht cutziehen: Ihre Gerccht igkeit wird das Schwierige unserer Lage, den beabsichtigten Zweck und un- sere Bemühuugen zur Erreichung desselben zu würdigen wissen. Wir sind keine Neulinge; wir alle haben bereits an dem Kau1pfe Theil genommen. Sie wissen, wer wir sind: unsere Vergangenheit verbürgt Ihnen uuscre Zukunft. Wir legen Jhuea daber kein weiteres Glau- bens-Bekenntniß ab: unsere Handlungen werden Fhuen unufcre Ab- fichten hiulänglich verkündigen. (Lächeln in den Reiben dex linken Seite.) Möchte doch jenes glückliche und dynaftische Ereiguiß, die Vermählung des Prinzen , welcher dereinst über uns derrschen foll, alle Parteten mit etuauder versöhnen und sie um den, darch die Xuli- Nevoiution gestifteten constitutionnellen Thron sammeln, Dis is unser heißester Wunsch, das einzige Ziel, nah dem wir unablässig sireben. Jn Sie, m. H., in die Kammern setzen wir unser ganzes Vertrauen, unsere ganze Kraft, und wir glauben, daß wir zu sehr mit ihnen übereinstimmen, als daß sie uns ihre Unterslüßuug versa- gen fönnten.“/

Der Redner verlas hierauf die beiden Gesez-Entwürfe we- gen eines Zuschusses für den Haushalt des Herzogs von Ortle- ans und wegen der früher beabsichtigt gewesenen Xpanagirung des Herzogs von Nemours. Jn dem ersteren wird das Witt- thum der Herzogin von Orleans auf 300,000 Fr. festgeseßt, und in dem leßteren wird das Geseh in Bezug auf die Apanazgí- rung des Herzogs von Nemours unbedingt zurü ckgenommen (also nicht bloß vertagt). Herr Odilon-Barrot bemerkte, das Eloquenteste in der ganzen Rede des Herrn Molé sey díe

;

|

berun

1837.

——

E ———- A —— T E E E r ———— S5 {

Zurücknahme dieses Apanage-Gesetzes. Nachdem beide Ge- sez-Entwürfe zum Dru befördert worden, begannen die Be- rathungen über die Algiershen Angelegenheiten. Eilf Redner hatten sich wider den Geseß - Entwurf und zwölf fúr denselben einschreiben lassen. Unter den Ersteren befand sich auch der Marschall Clauzel, der indessen den Wunsch zu erkennen gab, daß ihm gestattet werden möchte, vorweg das Wort zu ergreifen. Nachdem ihm solches bewilligt worden , bestieg derselbe die Rednerbühne. Der Graf Molé aber entfernte sich mit den Ministern des Jnnern, des Handels und der Fi: nanzen, um auch der Pairs - Kammer die obige Mittheilung zu machen. Die übrigen vier Minister blieben.

„M. H, so hob Herr Clauzet an, „seit der rubmvollen Ero-

Ulgiers ist unsere schwankende Politif in Beau auf Afrifa ein Gegenftand der Besorgniß für Are und ein Gegenftand der Hofinung für Europa. Nudessen ind sicben Jahre verslossen, und der Augenblick isi gekommen, um sich ju einem System zu bekcnnen und einen Entschluß zu fassen, der alleu Zweifeln ein Ende mache. Mehr als irgend Jemand habe ich bet dieser wichtigen Frage das Recht, das Wort zu nehmen. Sle wissen übrigens, daß dieses Recht für mich cine Pflicht geworden isi, und diese gebieterische Pflicht werde ich jeyt erfüllen. Zuvörderst muß ih Fhnen bemerflich machen, daß Alles, was sich in Afcika zugetragen hat, mit einer absicztlichea und berechneten Ungenauigkeit erzähit worden ift. Judessen liegen die That- sache! offen vor, und man braucht fie nur ohne Vorurtheil zu betrachten, um ibnen ihren wahren Sinn und ihre wirkliche Bedeutung wicder- zugeden. Der hohe Auftrag, der mir zu Theil geworden war, legte mir cine doppelte Verantwortlichkeit gegen die Regierung auf; nám- lich diejenige eines Gouverneurs der Kolonie und die cines Oberbe- fehlsbaders. Jch habe der Regierung bereits Rechenschaft über alle meine Handlungen iu jener doppelten Eigeuschaft atgelegt, und ich habe ihr erflärt, daß ich bereit sey, aile daraus cutstebenden Folgen zu lberneymen. Aber durch eiue Verdrehuyng der Regeln der Revrä- eutativ-Regierung is -Jhuen dieser Prozeß übertragen worden, und ich stebe jezt als Augeklagter vor Jbnen. (Lebhafte Reclamation im Centrum.) Jch wüusche mir Gilict dazu, m. H, und übernehme mit Freuden diese neue Verantwortlichkeit, obgleich dieselbe vicllcicht

crsi andere Häupter hätte treffen follen, che sie bis zu mir gelangte. (Unterbrechung. Mchrere St imuen: „Das ist ein Jrrihum. Sie siud nit angekiagt! Wir siken hier nicht zu

Gericht!) Der Präsident: „Diese Unterbrechzungen wollen nur fagen, daß die Kammer, seibst mit Einwilligung eincs ibrer Mitglie- der, dieses Mitglied nicht als angefiagt betrachten fann.‘/ Der Marschall Clauzel: „Aber man bat Enc gefagt . ... Der Präsi- dent: „Sie dürfen Yhre Lage nicht verdrehen. Sie haben nicht cinmal das Wort als Marschall von Fraufreich, sondern bloß als ein in dieser Angelegenheit gut unterrichieter Deputirter.“ Marschail Clauzel: „Zh nehmeauch nur als Deputicter das Wort.“ Gene- ral Subervic: „Es hat aber dechz eles der Mitglieder cine An- flage erhoben.“ -— Dex Präsident: „Untérbrecheu Sie nicht, Gene- ra! Suberoic; weun auch ein Mitglied scin Recht und das Recht der Kammer verkannt hat, so kann dadurch dieses Recht nicht umgestal- tet werden.” Der Marschall Clauzel: „Fürchten Sie auch nicht, ul. H., daß ih cine Natioual-Frage zu cinc personlichen Plaidover machen werde. Jch bin ungerechterweise augekiagt, verfolgt, verieum- det worden; was liegt daran? Als ich mich der Erhaitung und dem Gedeihen riner großen Kolonie widwiete, die so viele entzegen- siehende Juteressen in Bewegung seut, sah ich die Anklagen, die -Un- crechtigkeiten und die Verleumdungen voraus. Jch faunte das un- felige Geschick, welches sich immer an Dienste knüpft, die in weiter Entfernung geleistet werden, und besonders an diejenigen, die dem Vaterlaude ueue Provinzen verschaffen. Man bat mich als ciuen Prokonsul geschildert, der sich durch Plünderuug der Besiegten berci-

ert habe. Die Zeit zu eiuer solcheu Anklage war \{chlecht gewählt. Ju diesem Augenblicke verkauft man einen Theil meines väterlichen Erbes. Wisseu Sie, m. H., warum? Um üitere, in der Verbaus nung und neue bei Ausübung meines Gouvernements gemachte Schulden zu bezahlen, cines Gouvernements, das mir, statt

Reichihümer, nur Verleumdungen eingetrogen hat - vou ‘dencn ich mich jet zu reinigen gezwungen bin. Aber lassen wir diese jämmerlichen Persönlichkeiten bei Seite; wir baben uus

nur mit der Frage zu beschäftigen, od ih meinem Vateriande gut oder schlecht gedient habe. Um dies zun ermitteln, bitte ich Sic, sich in die Zeit zu versegen, wo ich mreiu zweites Kommando über- nahm. Jch wurde nach Afrifa gesandt, uicht allein um die Nieder: lage au der Macia wieder gut zu machen, souderu auch, um die Macht Abdel-Kader's gänzlich zu vernichten. Dies find die wörilichen Ausdrücke des Ministeriums, und ih bitte Sie, dies nickt aus den Augen zu lassen. Genügte es aber, um die Macht Abdel Kader?'s vollstäudig zu veruichtei, gegen ihn zu marschiren und ibn in einer Schlacht zu besiegeu, daun aber nach unseren Städten zus rückzufchren, ohne deu Sieg zu benußen? Solche Miederlagen wür- den allerdings feine Macht erschüttert, aber dieselbe nicht vernichtet. nicht vollständig veruichtet haben, wie das Ministeriuur es ausdrlilich vorschrieb.‘’-— Nachdem der Marschall die Vorwürfe der Nußlosigkeit, dic uebreren seiner Expeditionen gemacht worden, zurückzuweisen sich bemüht hatte, rechtfertigie er die Contribuiion von Tremezen, „War es denn“, sagte er, „so etwas Unerbörtes , einen Theil der Kosten von denen tragen zu laffen, in deren Juteresse dieselben aufgewendet wur- den? Dies war der Grundsaß jener Coutribution. So mäßig die Sumne auch war, so behaupteten die Leute, die sie bezablen folltcn. doch, daß sie ibre Mittel überstiege. Dies war uatärlih, und man müßte die Steuerpflichtigen alier Läuder und besonders die Araber schlecht feunen, wenn man sich darüber wundern wollte. Die Araber machen immer und überall die Berehuzng, wie viel ihnen die Hart- näcfigfeit, mit der sie sich jeder Forderung widerseßen, und wie viel ionen die Geduld, mit der fic Kränfungen ertragen, cinbringen fazun. Man muß mit dem Charakter und deu Sitien der Araber gáuz- lich unbekannt seyn, wenn man in Geld - Angelegenheiten aro- ßes Gewicht auf ibre Klageu legt; manu erlangt dadurch nichts, als daß man heimiich vou ibduen auêgelaht wird. Fch fomme nun zur Erpedition nach Koustantine. Ju dieser Sache beberr\c{t ein Vorwurf alle übrigen; man wirft mir nämlich vor, jene Erpe- dition unternoununen zu baben, obue ausdrücklih dazu ermächtigt ge- wesen zu sevn; mau spielt mit den Worten und sagt: „Wir baben die Erpedition erlaubt , aber nicht befohlen“; und da der Erfolg den Hoffnungen nicht entsprochen bat, so macht mau einen jäunner- lichen Doppelsiun geltend, um der Verantwortlichkeit zu eutgehen. Jch frage jeden Unbefangenen , und besonders alle diejenigen, die deu Werth der Kandlungeun der Regierung fennen. was sie an meiner Stelle gethan, wenn sie die Nachricht erhalten hätteu, daß die Regie=z rnng es mit Vergnügen schen würde, weun ich die Expedition nach

Konstantine unternäbme und daß cin Sohn des Königs sich nah Afrika begeben würde. Sollte der Herzog von Ne- mours etwa nur nach Afrifa kommen. um cine unbedeutends

E I aer 2 “E T E E E

A T R E

A: l

Ei tR r G T S E