1837 / 116 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nächsten Montag dem neuvermählten hohen Paare cinen großen Ball im Kursaale und Mittwoch darauf giebt Se. Durchlaucht der Herzog einen äußerst brillanten Ball im Schlosse zu Bie- berich. Wie man vernimmt, werden Se. Majestät der König von Württemberg und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg den Festlichkeiten in Bieberih beiwohnen, wo man auch das hiesige diplomatische Corps erwartet.

Wie wir aus guter Quelle vernehmen, werden nunmehr die Arbeiten zur Anlegung einer Eisenbahn zwischen hier, Bie- berih und Wiesbaden auf der: rechten Mainseite unverzüglich beginnen, nachdem eine vorláufige Konzession Seitens des Se- nats erfolgt isk. Heute hat man angefangen, die Circulare un- ter die Unterzeihner der am 10ten v. M. aufgelegten Sub- scriptionslisten zu vertheilen. Die Unterschriften von 10,000 Fl. sind bis auf 250 Fl. reduzirt, wovon in den ersten Tagen des fommenden Monats 10 pCt. bezahlt werden, und dann sofort in monatlichen oder zweimonatlihen Raten, die dann sogleich ver-

zinslih sind.

res schon die Bahnstrecke von hier vis Höchst befahren zu föônnen.

Jtalien.

wo die hohen Herrschafien, wie es heißt, zwei Jahre ihre Re- sidenz halten werden. |

abgebrannte Theil des Schlosses wiederhergestellt, sondern es follen zu gleicher Zeit bedeutende Vetänderungen und Verschö- nerungen vorgenonimen werden. Der Graben, welcher das Schloß gegen den Molo hin umgiebt, der sih längs des Casiel nouvo bis nahe an den Molo hinzieht, soll ausgefúlle, die an der Vorderseite befindlichen kleinen Gebäude sollen niedergeris- sen, und das Ganze mit dem Largo di Castello vereint zu einem großen freien Plaße umgewandelt werven. Diese längere Ab- wesenheit des Hofes ‘von der Hauptstadt ist für manchen ein bedeutender Verlust; zum GlÂck findet man in der großen An- zahl Fremder, die sich hier cinfinden, einige Entschädigung.

Hotels, die Jahre lang leerstanden , sind nun ganz besest, und |

die lange Zeit brodlos gewesene Klasse kann sich wieder erholen. Gott gebe uur, daß wir ferner von Krankheiten und Länder- sperren verschont bleiben! Rom sperrt sich noch fortwährend, indessen macht der Nuncius doch alle Hoffnung zu einer bal- digen Oeffnung der Päpstlichen Staaten.

Die Sicilische Sanitäts- Behörde hat mildere Maßregeln ergriffen; es dürfen nun nicht empfängliche Waaren, die von hier kommen, im Lazareth auégeladen werden. Nun sind sie aber noch nicht im NReinen, ob Baarsendungen von Piastern empfänglih oder nicht empfänglih sind. Wären solche für eine hohe Sanitäts-Behörde, so würde sie solche gewiß empfangen!

Nach mehreren s{dnen warmen Sommertazen har sih wie- der die allerheilloseste Witterung eingestellt Regen und Hagel ín der Ebene und ungeheure Schneemassen auf den Bergen; dabei stúrmt und bli6t und donnert es, daß man sich kaum

aus dem Hause wagen darf.

Vereinigte Staaten von Nord :- Amerika.

New-York, 17. März. Die Jnauzural- Adresse des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Herrn van Buren, ist vom ten d. M. datirt und se6t die Grundsäse auseinander, von denen derselbe sh in seiner Amtéführung will leiten lassen. (Wir werden auf dieses Aktenstück zurückkbommen.)

Herr Joel R. Poinsett ist zum Staats- Secretair für das Kriegs-Departement ernanut worden. E

Der Präsident (van Burea) hat den Geschäftsträger am Königl Preußischen Hofe, Herrn Wheaton, zum Gesandten daselbst, ernannt und Herr Charies Jngersoll ist ihm als Lega- tions-Secretair beigegeben worden. Der Gesandschafts- Posten am Oesterreichishen Hofe ist noch nicht besezt; man will wissen, daß Herr Forsy:h dazu bestimmt sey. Herr Powhattan Ellis soll sich als außerordentlicher Gesandter der Vereinigten Stagten nah Mexiko begeben, und Herr Charles Ellis wird ibn als Legations - Secretair begleiten. Herr Wharton geht als Ge- sandter, und Herr Labranche als Geschäftsträger nach Texas. Diese beiden Ernennungen sind (wie bereits gestern eiwähnt) noch das Werk des Generals Jackson.

Das im Senat der Vereinigten Staaten angenommene Geseß, welches den Verkauf von Staats - Ländereien an Perso- nen , die nit Ansiedler sind, verbietet, ist im Repräsentantenu- Hause verworfen worden. Dagegen ist ein anderes Gesel durch- egangen, wodurch die Art und Weise, wie die Zahlung von

bgaben ‘überhaupt, so wie inébesondere des Kauspreises für öffentliche Ländereien stattfinden soll, festgesest und zugle:ch der Befehl des Schaß -Secretairs, daß dergleichen Kaufpreise nur in baarem Gelde cnirichtet werden dürsten, annullirt wird.

Die gesebgebende Versammlung des Staates New - York hat eine aus fünf ihrer Mirglieder bestehende Kommission er- nannt, um zu untersuchen, 0b nid t die in diesem Staate beste- henden Banken, Scheine oder Wechsel zu einem höheren Be- lauf, a!s das Geseßz gestattet, ausgestellt, und ob die Beamten der Banken nicht etwa die Fonds derselben für ihre eigene Rech- nuzg benußt haben. Dieseibe Versammlung hat ferner besch 'of- sen, daß der dem Staate New-York zufallende Antheil der über- shüssigen Einkänste unter die einzelnen Grafschasten nach dem Verhältniß ihrer Bevölkerung vertheilt werden soll. Der Gous- verneuc und der Senat werden für jede Grafschaft zwei Kom- missarien ernennen, welche dafür zu sorgen habez, daß die Gel- der an sichere Personen ausgeliehen werden. Außerdem liegt der gesetzgebenden Versammlung ein Geseh - Entwurf vor, wonach bei allen Sicherheits-Banken des Staates New-York die Bank- noten aller ähnlichen Institute der Vereinigten Staaten ohne Aufgeld und ganz wie ire eigenen Noten angenommen wer-

den jollen.

Ulan d

Berlin, 25. April. Die in der Nr. 102. der Staats: Zeitung gemachte Anzeige von der Eröffnung des fünften Rhei- nischen Provinzial-Landtages am 2lsten künftigen Monats ist dahin zu berichtigen, das ‘die Provinzialstände sich nit in Ko- blenz, sondern, wie gewöhnlih, in Düsseldorf versammeln werden, auch für den bevorstehenden Landtag bereits dorthin be- schieden ivorden sind. - B

Bei der hiesigen Königl. Friedrih-Wilhelns-Univei sität haben im abgelaufenen Winter: Semester, d. i. vom 24, October 1836. bis zum 22. April 1837, 48 Promotionen stattgefunden, m 46 bei der medicin!schen und 2 bei der philoscephischen

akultät.

Die Ausführung des großartigen Unternehmens |

wird rasch vor sih gehen, und man hofft, gegen Ende des Jaÿ: ! h a s h, | jährlichen Natural-Diensten sind in zwei Ortschasten von

| 173 Dienstpflichtigen 256 Gespann: und 328 Handdienst-: Tage

Während dieser Zeit wird nicht nur der | i: ! und ; | gen gänzlich separ.rt und 3224 Morgen von verschiedenen Grund-

AGA

Am 23\sten d. erfolgte iu Stettin durch den Bischof und General-Superintendenten, Dr. Ritschl, die Einweihung der dorti- gen St. Johanniskirche, mit welcher zugleich die 50 jährige Amtsjubelfeier des Predigers Brunnemarn verbunden war. (Eine ausfährlichere Mittheilung müssen wir uns vorbehalten.)

Die Bearbeitung der ländlichen Auseinanderseßungs- Angelegenheiten im Regierungs-Bezirk Danzig hat im Jahre 1836 folgende Resultate gewährt: Die gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse siad in 2 Dorfschaften regulirt worden. Es haben hierbei 4 bäuerlihe Einsassen das Eigen- thum ihrer Aer - Nahrungen auf einen Besisstand von 329 Morgen zum abgeschäßten Werth von 4693 Rthlr. erworben und an jährlichen Frohndiensten 3 Gespanntage und 990 Hand- tage, so wie anderen Leistungen an die Gutshertschaft einen Kapital-Werth von 1154 Rthlr. abgelöst. Die Gutsherrschasten sind dafür durch Erwerbung von 106 Morgen bäuerliches Land und durch eine Geldrente von 53 Rihlr. entschädigt worden. Auch sid die hierdei in Berúhrung gekommenen gutsherrlichen und bâäverlichen Grundstücke aus aller Gemeinheit gesckt. An

abgelöst worden, Der Abidsungs Preis dafür an die tetheiligt

: | gewesenen Dienstberechtigten ist auf cine Geldrente von 54 Rtÿir. Neapel, 11. April, (Allg. Z.) Die ganze Königl. Familie, | so wie die sich schon scit einem Jahr hier aushaitende verwitiwete | Königin von Sardinien, Mutter der verskorbenen Königin, nebst |

dem sämmtlichen Hof-Personale, zogen vorige Woche nah Caseita, | i i N 2A h À gen haben in 56 Ortschaften stattgefunden.

und auf eine Kocrnreäate von 32 Schffl, festgestellt worden. Ferner ist die unbestimmt gewesene Bau- und Reparatvr-Ho!z- Berechtizunz eines Mählen- Grundstücks gegen cine Geldrente von 5 Rtôle. zur Ab'dsung gelangt. Gemeinheitstheilun- Es sind datei 693 Znteressenten gewesen, von deren Land: Besiustand 75,253 Mor-

Gerechtigkeiten befreit worden sind. Dabci sind 12 neue Éta- lissements entstanden, und es haben 13 Schul-Aemter 76 Morgen Acker und 2 freie Kuhweiden überwiesen erhalten. j

—_Man schreibt aus Düsseldorf vom 15. April: „Jm hie- sigen Regierungs-Béz:rk ist die Srerbl.chkeit, w:e im Monat Februar, so auch noch im Monat Márz, sehr groß gewesen; die Zahl der Gebornen betrug 2545, die der Gestorbenen 2557, mithin sind mehr gestorben a!s geboren 22. Die bisherige un- günstige Witterung hat überdies die úble Folge gehabt, daß fast alle Arbeiten in Värten und Feld verhindert werden find, wo- durch jedenfalls eine allgemeine Veripätung in der Erzeugung der Landes-Produkte herbeigeführt werden wird. Jn Bezie- hung auf den Kohlen- Bergbau ist der Monat März sehr gün- stig gewesen, indem ein bedeutender Absaß nach allen Nichtun- gen hin stattgefunden hat. Das Fahrwasser der Ruhr gestat: tete dabei immer volle Ladungen, und diese Gunst der Zeir ist denn auch so gut benußt worden, daß das Quantum Kohlen, welches durch die Mülheimer Schleuse passirt is, sich bis auf 490,000 Tonnen beläuft. Jn dieser bedeutenden Quantität is aber der aus der Grafschaft Mark gekommene Thetl mitbegrif- sen. Als eine Folge diescr günstigen Konjunkturen ist das Stei- gen der Kohlenpreise im Essen - Werdenschen Bergamts- Bezirke zu betrachten. Die Fabriken für Eisen und Stah! haben ziem- lich lebhaft gearbeitet und besonders haben die größeren Eisen- werke in dem zuvor genanntea Bergamts- Bezirke fortwährend große Besteliungen, sowohl für Fabriken und Dampfböôte, als für den Bergbau empfangen. Das neue Puddlingswerk zu Oberhausen im Kr. Duisburg befindet sich in erwünschtem und lohnendem Betriebe. Jn den Tuch-Manufakturen im Kr. Leanep macht sich dagegen einger Stillstand bemerklich, und dieser Zu- stand dürfte noch ungünstiger werden, da man ein bedeutendes Sinken der Wollpreise befürchtet. Ueberhaupt scheinen die Preise der Urstoffe, welhe durch Speculationen übermäßig gesteigert worden find, allwälig in ein naturliches Verhsttniß zurüctkeh- ren zu wollen. Dies kaun aber ohne große Verluste nicht ge- schehen, und wirklich wiederholen sich auch seit einiger Zeit die Nachrichten von ausgebrochenen bedeutenden Fallissements im Auslande, die davon eine Folge sind. Auf den Gang der Sei- den-Manufakturen zu Elberfeld, welche großentheils sogenannte Mode-Artikel fabriziren, haben die Messen zu Frankfurx a. d. O. und a. M einen eiwas günstigen Einfluß gehabt. Das anhal- tende Sinken der Seidenpreise wirkt aber fortwährend nach- theilig und nôthigt besonders die Fabrik-:Fnheber zu Crefeid, welche noch sehr ansehnliche Waaren - Vorräthe haben, ihr Ge- (hâfc mehr und mehr zu bescstänken. Der Handel war im Allgemeinen im vergangenen Monate leóöhafc, und die Schifs- fahrt auf dem Rheine, wurde sehr thätig betrieben. Am hiesi: gen Rheinufer sind im Ganzen 139 beladene Schiffe, einschließ- lich 23 Dampfschiffe, angekommen und abgegangen , welche 88,000 Centner Güter aller Art eingeführt und 18,696 Centner Güter ausgeführt haben. Die Abfuhr von dem Frucht: Naikce zu Neuß beschränkte si im vorigen Monate auf 4319 Sch. Weizeu, 5430 Sl. Roggen und 1060 Sl. Gerste, Hazer und Buchweizen.“ f

=—- Berichtigungen. Jm gestrigen Blatte der St. Ztg,

S. 459, Sp. 2, Z. 49 v. u., lies: „so kann es sie doch n ich L

statt: „so kann es sie doh‘’: Z. 48 v. u, „aufbinden‘/, statt: „aufóñrden‘‘; Z. 33 v. u. „demn nach“, stait: „denioch‘’; Sp. 3, 2100 O, fiatt: ¿9ar nicht‘, und Z. 21 „Den Haupttheil“/, statt: „Der Hauptihßeil“/.

Verzeichniß der Vorlesungen bei der Königlichen medizinisch chirurgishen Mili tair- Afademie im Sommer-Halben: Jahre vom Anfang Mai bis Ende September 1837. I. Professores ordinarii. J: M. Rust, De, PDeeinus, wird die flinishen Uebungen am ‘ranfenbette über die gesammte Chiüurgie täglich vou 10 bis 11! °

s im Königl. chirurgische Klinikum des Charité - Krankeuhauses citen,

C. F. von Gräfe, Dr,, trägt vor: éffeutlich, die dynamischen Knochenkranfkbciten, Montags und Dicustags vou 9 bis 10 Uhr. Privatim, 1) Chirurgie, Mon:ags, Dienstags, Donnerstags und Freitags vou 3 bis 4 Uhr; 2) Klinik dir Chirmgie uud Augenh.il- i im Köuigl. chirurgisch - klinisczen Justitute tägich vou 2 bis

V E. Horn, Dr., wird Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9 Uhr scine öffentlichen Vorträge über die wichtigsten Lehren der praktischen Kriegs - Arzucikunde foriscßen und privatim Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die spezielle Pathologie der hivigen und cronischen Krankheiten nach eigenen Heften vortragen.

F: Hufcland, De., wird öffentlich Mittwechs und Sonn- adends von 9 bis 10 Uhr allgemeine Pathogenie vortragen; pri: vatim Semiotik, Diensiags/ Donnerstags und Freitags vou 10 bis 11, allgemeine Therapie Montags vou 10 bis 11 Udr, Sonnabends von 1 bis 2 Uhr, spezielle Therapie täglich, Sonnabends ausgenon- men, von 1 bis 2 Uhr.

C. A. F. Kluge, Dr., wird N) öffentlich über Kuochenbrüche Montags und Dieuftazs Vormittags von 11 bis 12 Uhr, 2): Þr.is vatim a) über den chirurgisheu Verband Mittwochs und Sonn- abends Vormittags von 10 bis 12 Uhr, h) über die Sirurgischen

f

Operationen sechsmal ivöcheutlich Morgens von 6 bis s Uhr, iheorctische uud praftishe Geburtsfuude

tags Nachmittags von 3 bis

Donnerstags und 5 Uhr Lehrvorträge halt:n, und a)

die syphilitischen Krankheiten Mittwohs und Sonnabends y

S bis 10 Uhr Morgens im Charité-Krankecnhause flinishen Un Die zur chirurgischen Operationslchre gehörenden

ertheilen.

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weisungen uud Uebungen an Leich

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besonders statthaben.

L. E. vonKönen, De., wird öffentlich Montags und Dien von 10 bis 11 Uhr Hateria medica uach C. W. Hufelaud?s Con

tus Materiae medicae vortragen.

H. F. Lin t, Pr., wird öffeutlich Sonnabends von 8 bis h über die Arzueikräfte der Pflanzen überhaupt und die Pflanzenÿ, besonders einen Vortrag halten. Privatim wird er von 7 bis 8} Morgens scchsmal in der Woche-die Kräuterkunde lehren, auch Sy

abends Nachmittags botanische Exfurfiouen anstellen ; | tags, Dienstags, Mittwochs, Dounerstags und Freitags von 8h, E

9 Uhr die Natnrgeschichie vortragen.

E. Mitschertich, Dr, wird Montags, Dienstags, Mittwog Donuerstags, Freitags und Sonnabends von 11 bis 12 Udr Exp mental - Chemie, ferner Dienstags und Freitags v

Zoochemie mit crflärenden Versuchen voriragen. J. Müller, Dr, wird öffêntlich Sonnabends von 9 big

Uhr die Phvsioloaie dér Zewgung abhaudeln.

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Privatim wird,

Montags, Dienstags, Mittwochs, Douncrstogs uud Freitags y

9/bis 10-Uhr spezielle Physioiogie des Menschen mit Demonstraß

nen uud Experimenteu an Thieren vortragen; ferner Mont

Dicustags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die verg chende Anatomie, und Montags, Mittwochs und Sonnabecuds y|

6 bis 7 Ubr Abends die pathologische Anatomie lchrcn,

E. Dsann, DVr., wird privatim die Materia medica na ( W. Hufeland's Consp!ctus Materiae medicae, scchsmal!l wdöchenilig

von 5 bis 6 Uhr, und öffentlich zweimal öechentlich, Mittwes

uud Sennabcnds vous bis 10 Uhr, die Lehre vou den

miticln bei plöulichen Lebenêgefahren vortragen. C. D. Turte, Dr. wird Mittwochs und Freitags ron 6 bij Uhr Morgens Experimcntal- Pharmacie, Dienstags und Donnetrsy von 8 bis 19 Uhr die Grundzüge der Phvsik und Chemie, -als (j leitung in die medizinisch - chicurgischen Sinudien, vortragen undi noch zu beslimmenden Stundeu öffentliche Vorlesungen übrr (z perimental-Cbhemie und Experimental-Pharmgcie halten.

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F. Wolff. Yy.. wird Donnerstags und Freitags von 10 jj

Uhr Eintcitung in das Studium der Philosophie öffeutlióm

irag:n. h Ir.

Professorecs extraordinaril.

G. W. Eck, HYr.. wird privatiu von 2 bis 3 Uhr Mug,

Dieustag8, Donuerstags und Freitags die allgemcine Pathologie U) öffentlich Mittwochs und Sonnabends in denselben Stunden di

allgemeine Therapie vortragen. G C O e

Privatim lehrt cr Pathologie und. Therapie.

wird dic Geschichte der Medizin vortra

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Den 25. April 1837. Amétècher Fonds- und Geld-Cours-Zettiel,

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Schuld 521/. Passìve —-. Poln, —.

Ántiwerpen, 19. April.

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Königliche Schausyiele. Im Opernhause: Musié von Mozart. „oui Zu dieser Vorstellung bleiberi die bereits geld{ten, mi

Mittwoch, 26. April. große Oper in 2 Abth.

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i 47 # c x \ tag bezeichneten Opernhaus-Billets güitig; auch wei j dazu noch zu verkaufendeiz Billets ebenfalls mit Sontliß

zeichnet seyn.

; 7 area M0 Donnerstag, 27, April, Jm Schauspielhause: CorontV Saluzzo, Schauspiel in 5 Abrh., von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Zum erstenmale:

WMitiwoch, 26. April,

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der. Original Zauber-Mährchen in 3 Akten, von F. Rail

Musik rom Kapellmeister Konradin Kreuger. d Herren Fisczer und Pohlmann 7

corationen sind von den

Die Kostúme sid neu.) (Herr Rott, vom Königl. Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle. Herr Ko Josephstädter Theater zu Wien, neu engagirtes Mitglie

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Buhne: - Azur und Bettler, a!s zweites Debüt. d “Donnerstag, 27. April. Norma. Oper in 2 Akten. Mi

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Nedacteur Ld. Cottel.

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Amtliche Nachrichten.

Aron des Tages;

S& Majestät der Kdnig haben dem Guetsbesiger, Haupt- ann aufer Dienst von Zabeltiß auf Eichow bei Kottbus, ea St, Hohanniter- Orden zu verleihen gerußt.

Se. Majestät der König haben den Land- und Stadtges ich:s- Direktor, Ober -Landesgerichts-Rath Bewert in Frank- re a, d. O., zum Geheimen Justizrath zu ernennen geruht.

Se, Königl. Majestät haben den Jujktiz- Kommissarien Karl udwig Goecker und Friedrich Mantel 11, in Paderborn

¿n Charakter als Justizrath Aslergnädigst zu verieißen gerußt. Se. Majestät der König hadea den Ober-Landesgerichts- Fustiz-Kommissarius und Notarius Ulr ici in Frankfurc a. d, O. um Justizrath zu ernennen gerußt. Se. Majestät der König haben den Ober - Landesgerichts- {rchivar und - Jungrossator Behm iu Frankfurt a. d. O. zum osrath zu ernennen geruhet.

Der bisherige Stadtgerichts: Direktor und Kreis - Justizrath Stras in Friedeberg ist zuni Justiz-Koinmissarius bei dem hies gen Stadtgerichte ernannt worden.

Beau n g.

Vom 1. Mai ab wird, vorläufig für die Sommer -:Mo-

jate, eine tägliche ‘Personen- Post zwischen Berlin und Span,

u in Gang gesest werden, u welcher cin auf 6 Personen ingerichteter, bequeiner, auf Drucfedera rußender Wagen in nwendung kömmt.

Diese Personen - Post geht

aus Berlin um 6 Uhr Abends und M aus Spandau um 7 Uhr Morgens ab [ad wird in 1 Stunde 30 Minuten befördert.

Das Personengeld beträgt 4 Sgr. pro Meile, wofür jedem Reisenden die freie Mitnahme von 20 Pfo. Sachen gestattet isl. Die Pláze föônnen in Berlin sowohl als in Spandau glei fär ie Rúcéreise mit besteüt und bezaßlt werden.

Berlin, den 20. April 1837.

General-Post-Amt.

Aft derung. Mittelst unserer in den dentlichen Blättern erlassenen Bes

anntmahungea vom 10. Márz 1830 und 14, Januar 1825

aben wir die bei uns zu vier Procent zinsbar belegten ‘Kapi-

talien zu den darin näher angegebenen Fölligkeits-Terminen ges úndigt und die Inhaber der darüber ausgestellten Obligationen

(ufgefordert, solche spätestens bis zum Ablauf der Kündigungs-

Fjisten quittirt gegen Empfaagnahme des Kapitals und der Zin-

sneinzuléefern, widrigenfalls eine weitere Verzinsung des nicht

(ehobenen Kapitals nicht stattfinden werde. Dessenungeachtet

Md die auf die Seehandlungs-Obligationen :

Lil, E. Nr. #777 úber 499 Rthlr. auf €ottfr. Schröder in Groß- Ziethen lautend und am !. November 1830 âllig,

v Ae R 0939 über 200 Rthir. auf Christian Panter in

; Hermédorf,

» H. Nr. 9326 über 159 Nihlr. auf die Wittwe Charlotte Joeschen in Potédam,

» T. Nr. 9327 über 1090 Rthlr. auf Jungfrau Dorothee Ruthenbergen in Potsdam,

» ¡1 Nr. 9536 über 50 Rehlr. auf Gottfried Schüler in Jánickendorf, und

I. Nr. 10,331 über 100 Rthsr. auf Martin Hannemann lautend, : : l

die fünf legtgenaunten am 1. August 1835 fällig,

belegten Kapitalien bis jeut nicht erhoben worden, auch deren Eigenthümer anderweit nicht zu ermitteln gewesen, weéhalb wir lebtere hierdurch öffentlich ausfordern, die gedachten, von den

lligfeits- Terminen an nicht mehr Zinsen tragenden Seehand- lungs- Obligationen quittitt bei unserer Hauptkasse nebst besvn- derer Zinsen-Quittung zu präsentiren und dagegen das bereit- liegende Kapital nebst den darauf rückständigen Zinsen bald in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 24. April 1837. Geneval-Ditvection der Sechandlungs-Societàt. (gez.) Kayser. Mayet.

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Zeitungs-N ichten.

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: Sranfreie. Patis, 20. April. Gestern arbeitete der König nach ein- alder mit dem Conseils - Präsidenten und mit den Ministern der Finanzen, der Justiz und des dffentlichen Unterrichts, und begab sich dann in Begleitung seiner Adjutanten nah Versailles. In der gestrigen Sißung der Deputirteu- Kammer seßte Herr voi Rancé seinen, Tages zuvor begonnenen Vor- lrag über die Algierschen Angelegeúheiten fort, brachte iht aber auch jest, nachdem er zwei Stunden lang die Rednerbühae be- auptet hatte, noch niht zu Ende, behielt sich vielmehr den Schluß desselben für eine der näch sia Sizungen vor. Er sprach sch namentlich dahin aus, daß, wenn cs Frankreich biéhet hoch nicht gelungen sey, gus Algier eine fruchtbringende Niederlas- O zu machen, der Mangel an einem bestimmten Systeme allein daran Schuld sey. Diejenigen, meinte er, die diese ci- gentliché Ursache des Uebels nicht einräumen wollten, thâten (s bloß, um die Minister zu schonen, und fänden es daher

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onnerstag den 27a April

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nothwendig dieselbe ‘gewesen se), Um die zu brechen. Zugleich behauptete er, daß jene Expedition in voll- fommenem Einverständnisse mit dem damaligen Kriegs-Minister (Marschall Maison) unternommen worden sey. Zum Beweise dessen verlas er zwei confidentielle Schreiben dieses Ministers an den %Narschall Maison, die der Kommisson nicht mitgetheilt, auch nit in das Archiv der Kammer deponirt worden sind. Jn dem eiven spriht der Kriegs-Minister sich allerdings dahin aus, daß

Macht Abdel - Kader 's

Abdel - Kader um jeden Preis unterjocht werden müsse. „Der Emir‘, sagt er, „muß sich unbedingt dem Könige der Franzosen U?terwerfen; alödann wird man ihn in Frieden lassen und ihn mit denselben Wohlwollen behande/n, wie die übrigen Häupt- unge, dée si bereits unterworfen haben und mit denen wir jet in gutem Vernehmen stehen. Ju dem zweiten Schreiben billigt der Minister die Expedition nah Tremezen, dringt aber zugleich auch, um sich inneralb der Gränzen des Budgets zu halten, auf die Wiedereinschiffung derjenigen Truppen, die nách Srankreich zurüfehren sollten. „Jch sehe mit Ungeduld ‘/, beißt es am Schlusse desselben, „Jhren nächsten Depeschen ent- gegen, um das Resultat Jhrer Öperationen auf Tremezen zu erfahren.’ Hiernach, meinte Herr von Rancé, könne wohl Nies mand mehr behaupten , daß dex Marschall Clauzel jene Éxpedé- ton ohne die Zuslimmung des Kriegs - Ministers unternom- men habe. Was die Expedition nach Konstantine betreffe, so sey sie ledigli in Folge der schlechten Witterung mißglúckt. Die Armee sey auf ihrem Zuge auch nicht auf einen einzigen bewaff- neten Maun gestoßen, und als sie unter den Mauern von Kon- stantine angekommen, sey man, ungeachtet des s{chlechten Zustan- des der Truppen, in der Stadt doch oh unschlüssig gewesen, od man si vertheidigeu oder kapituiiren solle. Lesteres wáre aber unsedibar geschehen, wenn die Armee nur noch einige Tage hätte ausharren kênnen. Nach Herrn von Raacé verlangte Herr Baude das Wort und bestieg die Rednerbühne unter dem Zeichen der lebhaftesten Neugier. Mit \{chwacher Stimme, weil er nur eben erst von einer Krankheit genesen, ließ er sich über die Algierschen Angelegenheiten im Allgemeinen und na- nentlich auch úber die Vertvaltung des Landes vernehmen. Nach- stehendes ist ein gedrängter Auszug aus seiner Rede:

u

„Der gesiern zuerst vernommene Redner (Marschall Clauzel) scheint der Meinung zu seyn, daß die persöulichen Frageu in diescr Debatte die hervorstechendsten wären. Was mich betrifft, so erfláre ich ,_daß in der gegenwärtigen Diskussion der Herr Marschall Clauzel uur auf eine ganz iudirefte Weise berühet* werden fanu. Jch will bloß das Wesen der ganzen Frage erörtern und werde mich streng innerhalb dieser Gränze halten. Unsere Besigungen in Afrifa haben uns seit 1830 über 200 Millionen gekostet. Sie haben uus indirekte Vor- theile verschafft, die wir indeß mit weit weniger Kosten hätten ex- langen fönuen. Es ist Niemand unter uns, der sich nicht schon ge- fragt hätte, ob das D ETCALDIS. auviseben den erlangten Resultaten und den gehabten Kosien in der Beschaffenheit der Kolonie selbst, oder iu der Art und Weise zu suchen sey, wie die Asrikanischen Au- gelegeuheiten bis jet geleitet worden sind. Dies war in der That die Haupt - Frage; deun im ersteren Fall würde das Aufgeben der Kolouïíte nothwendig seyn; im anderen aber müßte man das bisher besolgte Svpvstem ändern. Jch habe im vergangenen Jahre mit Ver- gnügen die Gelegenheit wahrgenommen, mir über die Algiersche Frage Aufklärung zu verschaffen. Jch erhielt cinen Auftrag nach Afrika und ich habe uicinen Aufenthalt an Ort und Stelle zu jenem Zwecke uach besten Kräften benußt. Nach ciner langen und gewissenhaften Prüfung hat mich Alles 'în meinen früheren Anfichten bestärkt. Fch bin mit der Ueberzeugung von Afrika zurüctgekehrt, daß unsere Ko- lonie, mit müßigen und den Vortheilen angemessenen Kosten, erhal- ten und entwicelt werden kann. Jh habe mich auch über- zeugt, daß das stürmische System, welhes ich habe in _An- vendung bringen schen, uns unfehlbar dahin bringen würde, daß wir unsere Kolonie, in Fridenszeiten aus Erschlaffung, und im Fall eines Kontinental- Krieges gezwungeucrweise, aufgeben muten.“ Zu der Angelegenheit von Tremezen übergchend, be- uerkte der Redner, daß die in dieser Stadt erhobene Contribution einen sehr nachtheiligen Eiufluß gehabt habe, indeur die Einwobner wohl nicht ganz mit Unrecht geäußert hätten, es wáre auf diese Weise besser, der Fcind als der Freund Fraukreichs zu seyu. „Fch werde mich uicht bei dem grausamen Schauspiele aufhalten“, äußerte Herr Baude, „welches die Erhebung jener Contribution darbot : ich wünsche uur, Fhre Aufmerksamkeit auf den wirklichen Werth der Gegenstände zu lenfen, die man an Zahlungssftatt angenommen hat. Es wurde cine bedeutende Anzahl "von Prätiosen angenomincn, die vou dem Juden Lasserie und Kinn Geuossen zu gleicher Zeit taxirt und ge: kauft wurden. Man wußte die Mitbewerber zu eutfernen. Es wur- den Kisten mit Edelsieinen, goldenen Geräthschaften u. s. 1. anges füllt und auf Maulthieren und Pferden nach Algier gebracht; ein großer Theil ward in dem Bacuetschen Hause depouirt, ein anderer eingeshmolzen, und noch ein anderer verkauft. Jch muß übrigens crflären, daß fein Soldat, kein General bei dieser Ungerechtigkeit die Hande im Spiel gehadt hat. Die Petition der drci Einwohner von Tremezen i} nur eine Episode dieser Conitributions- Geschichte. Es sev mir beidieser Gelegenheit erlaubt, zu bemerken, mit welcher Leichtfertig- keit cinemich persönlich betresendeThatsache in eiueSchrift (dicClauzelsche) aufgenommen worden ist, die überhaupt von Behauptungen wimmelt, welche ih aus Rücksicht für die Kammer nur ungeuau nennen will. Jener Broschüre zufolge hätte ih gefragt: „,„Und wie viel hat der Marschall für sich erhalten?“ Nein, das habe ich nicht gefragt, das habe ich nicht fragen föunen. Jch bege zu viel UAchtuug vor dec Franzésishen Uniform, umi Fremden gegenüber cine foiche Sprache zu führen. Der Marschall Clauzcl fragt mich in jencr Broschüre, in welcher Eigenschaft, ih die Klage der Einwohner von Tre- mezen entgegengenommen hätte und ob dieser Theil meiner Miss siou eingestanden werden könne? Ja, meine Herren, ih fann ihn laut cingestehen. Fch habe jene Klage als Deputirter, als Französischer Bürger entgegengenommen; denn diese beiden Ei; geaschaften founten mir durch die Annahme ciner unbesoldeten und schwierigen Mission nicht entzogen werden. Wenn Einer unter Jh- uen ist, m. H., der uicht so gehandelt hätte, wie ich, so möge er Tich erheben. Aber nein, Sie hätten dieselbe Theilnahute empfunden, die ih empfand, denu Sie interessiren sich täglich für weit geringe- res Unglück. Man scheint mir einen Vorwurf daraus zit machen, daß ih von dieser Nednerbühue herab Worte gespro- chen , die cinen lauten Widerhall in Afrifa gefuuden haben. Jch erwidere darauf, daß ih wünschte, meine “Worte würden

natärlich bequem, alle Fehler, die begangen wor | hall Clauzel aufzubürden. N ete, vorden, dein Mar-

die Expedition nach Tremezen und suchte zu beweisen, wie

Der Redner berührte hiernächst | daß

von alled Stämmen Afrika's vernommen , damit sie wüßten, sie in Jedem von uns einen Vertheidiger, eineu Beschüßer gegeu olles Unrecht finden, und damit sie sih daran gewöhuten, uns als

Landsleute, als Freunde betrachten. (Beifall im Centrum). Dex Redner beschäftigte sich hierauf mit den Vorbereitungen, die iu Bona u der Erpedition nach Konfkantine getroffen wurden, und beklagt ih über den shlechtén Zustand, in welchem fich die dortigen Kanton nirungen befunden hätten. Es sey fein vernünftiger Mensch in Bona ewesen, der nicht in dem Augenblicke des Abmarsches nach Konstautine die pâteren beflagenswerthen Resultate vorher prophezeit hätte. Zur Zeit, wo die Expedition unternommen worden, sey der Regen ebeuso wahrscheiniich gewesen, als in Frankreich der Frost im Monat Fauuar. „Man fonnte voraussehen“, fuhr Herr Vaude fort, „daß schon am erfien Tage dic Witterung einHinderniß für uns seyn würde. In der That endigte der Tag des 13. Nov. mit einem heftigen Regen. Am an- deren Tage dauerte dieses Wetter mit solchem Un estüm fort, daß die uhrwerfe des JFugenieur- Corps 5 Stunden rauchien, um cinc Strecke vou 500 Metres zurückzulegen, und zuleßt war man getbigt, die Leitern, die zur Ersteigung der Stadt - Mauern estimmt wáren, wegzuwerfen. Was die Transport - Mittel bez trifft, so waren sie von der Militair - Jnteudantur mit der gréßiten Genauigkeit berechuet. 1500 Maulthiere wurden für nothwendig erklärt, 1200 waren weuigsiens unumgänglih nöthig, und doch brach die Urtiee uur mit. 430 Maulthieren auf. Man \sage nicht, daß es an Râthschlägen gefeblt habe: die Intendantur und die Artillerie haben nichts Tr Ridiege@: Die Armee litt auf diese Weise bei ibrer Ankunft vor Konstantine an Allem Mangel, so daf, als der Rückzug angetreten wurde, die Artillerie erklärte, sie könne nux noch 30 Kanouenschússe abfeuern. Besonders auf dem Rückwege gab sich die Unzulänglichkeit der Mittel kund. Es handelte sich nicht méhr um Lebensmittel oder Fourage, soudern um Kranfe und Ver wündete. Vérgebens demceütirte man die Artillerie , vergebens warf Jeder seine Bagage weg die Kranken mußten wegen der phyf- hen Unmöglichkeit, sie zu trausportiren, zurücgelassen werden uud ficlen so in die Hände der Araber, die sie enthaupteten. Der Soldat un. H», {s sein Blut dem Vaterlande schuldig; aber wenn er cs ver. gossen hat, so ist ihm das Vaterland auch Sorgfalt schuldig. Dicse Sorgfalt ist aber bei der crwäbnten Gelegenheit ganz außer Acht gelassen worden; uud hat der Soldat, bei diescr Nücksichtslosigkeit gegen seine Rechte Murren oder Klagen vernchmen lassen? Nein: der Muth seiner Resignation hat wo uröglich noch den auf den Schlachlfelde bewiesenen Muth übertreffen. Die UnmuthigKen rie- fei nur aus: „,„Wo is Bugeaud! Er würde uus nicht so geführt baben! CBeftines Murren zur Linfeu. Eine Stimme; „Wozu diefe Persönlichkeiten!) Gerr Baude : „Jh wiederhole Fhneu, m. L itr die Worte, die ich mit meinen eigenen Ohren gehört habe.‘ Nach einigen anderen, weniger interessanten Bemerkungen über den Rückzug {loß Herr Baude seinen Vortrag mit folgenden Worten : „Jch bewillige die verlangteu Kredite, aber uur in der Soffuung, daß dîe Kammer nic; wieder in die Lage versetzt werden wid, in der sie sich gcegcnwáriig befindet, nud das diese Forderung die leute ift. Ich boffe, daß die Regierung, durch die Erfahrung bctehrt, auf Afrika jene fesie und gemäßigte Politik anwenden wicd, die der Conseils - Präsident bcfoi- gen zu wollen versprochen hat. Es wird weit iveniger kosten, Algier zu erhalteu, als cs zu verlieren; aber es bedarf von Seiten der Ne. gierung ciner unerschlitterlichen Festigkeit und Ausdauer. Die Kauz- mer wird, wie ich zuversichtlih hoffe, der Regierung hierin das Bei- spiel geben.“

Gleich nah Herrn Baude verlangte der Marschall Cigu- zel zu seiner Rechtfertigung das Wort. Es wurde ihm jedo erst für den folgenden Tag bewilligt, damit er Zeit dabe, si gehdrig vorzubereiten. Herr Ducos, der nunmeßdr der Reihe war, beleuchtete die beiden Fragen, ob Frankreich Algier folonisiren solle, und, insofern dies beschlossen würde, durch welche Mittel und innerhalb welcher Gränzen? Er war der Meinung, daß das Kolonísiren, wo nicht unmödgüich, doc gewiß hd s{wierig sey, und daß dasselbe in keinem Falle für den Handel und Ackerbau Frankreichs von großem Nuben seyn könne. Zu den Schwierigkeiten, die das Kolonisiren darbiete, rechnete der Redner vorzüglich die Sitten der Eingeborenen, die von dez Europäischen so ganz verschieden wären. Der Araber sey, sei: nec Natur nach, ein Nomade, eín Bewohner der Wüse und habe wenig oder gar keine Bedürfnisse. Die Kabailen dagegen, dieses wilde und unbezähmbare Volk, hätten sich noch niemais irgend einer Macht unterworfen, und nur aus Fanatismus hâts ten sie sich dem Dey von Algier zinspflichtig gemacht. Das Ge- schlecht der Kabailen habe sich Jahrhunderte hindarch rein und ohne irgend eine Verwmischung mit einem anderen Volke erhal- ten. Unerbittlich als Sieger, Unerreichbar auf der Flucht, könne man sie nur durch die Berheerung ihres Landes vertilgen. Der Versuch hierzu sey allerdings gemacht worden: man habe ißre Wohnsiße verwüstet, ihnen ihr Eigenthum geraubt; indes- sein e er, daß dies ein Mittel sey, die Civilisation auf Afrikanischen Boden zu verpslanzen. Der Redt:ex zählte hierauf die !ostspieligen Erdarbeiten her, die erforderli seyn würden, um das sumpfige Land der Gesundheit zuträaiic zu machen, neue Wege zu bahnen und die Flüsse {i}sar zu machen. Jedenfalls, meinte er, würde Frankreich nur einen sehr geringen Nuten aus den vielen Opfern ziehen, die cs de: Kolonie gebracht hätte. Aus dem Allen {los der Redner, daß man auf die Idee, im Norden von Afrika eine Koloüie 1 bilden, verzichten, und sich darauf beschränken müsse, einige Städte an der Küste als militairische Punkte besest zu halten. „Freilich“, fügte er hinzu, „spricht-die öffentliche Meinung si zu Gunsten des Colonisations-Systems aus: aber auch die Vs er sind dem Jrrthume unterworfen, auch sie haben Schw: hen und Vorurtheile. Eíne einsichtsvolle Regierung muß dz- her zu widerstehen wissen, wenn die dffentliche Meinung H durch irgend einen Lieblingsgedanken fortreißen läst. Glaube sie also, daß das Kolonisiren Algiers dem Mutterlande iehr Schaden, als Vortheil bringt, so muß sie je eher je lieber auf ein solches System verzichten und dem Lande beweisen, daß es iun Jerthume sey, wenn es sich von demselben so glänzende Vortheile ver- spreche.“ Herr Ducos {loß mit der Erklärung, dag es gewiß besser sey, die Schäge, die man in Afrika nubios verschwende, auf nüßblihe Arbeiten im Jnnern Frankreihs zu verwenden da das kleinste Französische Departement mehr werth sey, ats die ganze Regentschaft Algier. Die Fortseßung der. D-o- batte wurde nach Beendigung dieser Rede auf den folgenden Tag verlegt. Bevor die Versammlung auêeinander ging, zeigte der Präsident noch an, daß der König die. große Deputation, dio ihm zu der Vermählung des Kronprinzen Gie wänscheu sol, heute Mittag um 11 Uhr ín deny Tuilerièen emapfangen werde.