1837 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bung der 3 Millionen, welche die Bewohner von Barcelona zur Belnéltunig der Kriegskosten neuerdings haben aufbringen müs- sen, ist von dam Geist der Versöhnung, von dem vor wenigen Tagen so viel gesprochen würde, keine Spur mehr zu entdecken.““

Die Englischen Blätter theilen jebkt den Bericht Über das (bereits früher im Artikel „Großbritanien““ erwähnte) Gefecht mit, welches das zweite dem Portugiesischen Hülfscorps zugetheilte Regiment Lanciers der Britischen Legion, unter dem Obersten Jacks, bei Alegria gegen die Karlisten am 18. Juni bestanden hat, zu einer Zeit, wo die Capitulation des Corps bereits abgelaufen war. Der Oberst Jacks hatte nur 65 Pferde bei sich, mit denen er eine ihm fünffah überlegene Anzahl feindlicher Infanterie und Kavallerie, welche sih an eine Re- serve von zwei Jnfantekie - Bataillons lehnte, angreifen mußte. Die Charge geschah durch die Engländer, welche erst später, als die Karlisten zersprengt waren, Unterstüßung von Portugiesi- schen Lanciers erhielten. Die Karlisten verloren in dem Ge- fechte angeblich 100 Mann an Todten und Verwundeten, unter Ersteren 5 Offiziere und 37 Gefangene, die Engländer nur drei verwundete oder getödtete Pferde. (!)

Griechenland.

Athen, 11. Juni. (Allg. Ztg.) Jn unserer politischen Welt geht es doch ziemlich bewegt her. Die Urtheile der Eng- lischen Journale über unseren Minister - Präsidenten geben der

|

778

wurfe an- den Staats-Rath bringen lassen, worin Mar erst die Liquidation der alten Staats\{huld angen ne zugle ch aber auch

anze Partieen und Kategorieen von Schulden hon jeßt aner- annt, und ein Amortisations-Fonds ausgesprochen wurde. e Unausführbarkeit bei der gegenwärtigen Lage der Dinge war offenbar, und für die neue Ne R Ero daraus eine

roße Verlegenheit, sey es, daß sle den prTO aen Folge gab, Fey es, daß sie dieselben zurückzog. Sie faßte deshalb den Entschluß, über die Gesebe vor. Allem den Staatsrath zu hören, und erst nachdem dieser sich über Rathsamkeit und Ausführbarkeit erklärt hâtte, sich zu entscheiden. Jn zwei Sißungen, zu denen auch die Staatsräthe im außerordentlichen Dienste berufen waren, wurden nun beide unter Vorsis des Königs selbst erörtert, und, wie ih hdre, ward beschlossen, die Geseße zu neuer Bearbeitung an die Ministerien zurückgehen zu lassen. Das Geburtsfest Sr. Maj. des Königs Otto wurde außer durch die gewöhnlichen Feierlich- keiten au durch eine Amnestie der in die leßten Unruhen Ver- flochtenen und durch zahlreiche Begnadigungen gefeiert. Densel- den Tag machte der Courier bekannt, daß Se. Majestät der König Ludwig von Bayern dem Minister - Präsidenten 20,000 Drachmen zur Loskaufung Griechischer Sklaven in Türkischen Ländern zur Verfügung gestellt habe. Mit der Bildung des taktischen Theiles unseres kleinen Hee- res sind wix fortdauernd in Verlegenheit, die Capitulations- zeit der in Bayern Geworbenen geht zu Ende, und neue

reußen Königl. Hoheit und verwittw. Fürstin Radziwill

Beisehun nah der St. Annen : Kapelle geführt wurden, : i hohe Leiche befindet sih noch daselbst und wird erst nach d Errichtung des Fürstlichen Erbbegräbnisses in Antonin zur evi gen Ruhe in die Gruft gesenkt werden.““ i

Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert is am 6, d. M. in Ehrenbreitstein eingetroffen und am nächsten Morgy mit dem Dampfschiffe „Prinzessin Marianne‘/ nah Mainz q egangen. E Die medizinische Gesellschaft in Leipzig hat den Hof, e hierselbst zu ihrem ordentlichen Mitgli erwählt.

via Am 3. und 4. Juli hat auch in Frankfurt a, d. zum erstenmale ein Pferderennen und eine damit verbunde Thierschau stattgefunden. Bei dem ersteren hatte in Abwes heit des hohen Protektors des daselbsk zusammengetretenen M, fischen Vereins, Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhe (Sohnes Sr. Majestät), der General-Major Prinz Georg y Hessen Durchlaucht das Richteramt übernommen. An dem sten Tage wurden sechs verschiedene Rennen und am zw Tage cin Jagdrennen abgehalten. Unmittelbar auf das J rennen folgte die Aufstellung der Schauthiere auf dem dort Roßmarkt. Am Abend des. 4. Juli fand zugleich die statut mäßige General-Versammlung statt, in welcher die angekausy Thiere verloost wurden.

Preußische Sta

e ————— A L Cra i U E E L I R A E da M U E E er E L

Allgemeine

E Es

0 8-B

E

eitung.

O -

193.

Amtliche NaGrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben “dém evangelischen Schul- hrer und Kantor Daniel Friedrich Schulze zu Heeger- ühlé7- Regierungs - Bezirk Potsdam, so wie auch dem Berg- \mts- und Berggerichts-Boten Dietrich Borgmann zu n, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem vormaligen Musketier

E R R P

Juli

f e ey

Berlin, Freita

g den 14ten

E e D Er De tr ree erer MP7 A R I E=AT E00

der neuen Wahllisten aufzulösen, um mit Hülfe einer neuen Legislatur die innern Schwierigkeiten, die die Existenz des: Ka- binets untergraben, bei Seite zu räumen. Aber' dazu sind Vor- bereitungen zu tressen, Hindernisse zu umgehen oder zu besie- gen; und dies Alles erfordert cinen Grad von Energie, den das Ministerium nicht ohne dringende an erreichen wird. Ist Herr Molé, wenn, wie man sagt, der Plan von ihm aus- geht, wohl im Stande, diese Frage dem Conseil vorzulegen? Würde die Majorität seiner Kollegen nit gegen ihn votiren? Das Ministeriurn würde sich s{kverlih in seiner jegigen Gestalt

1837.

Pr E I I E t e E p C E E A P Pp E R Er P E P R R e

daß derselbe ín jener Stadt angekommen sey, Dies beruht in- deß wahrscheinlich auf einem Jrrthum.

„Wir wissen aus ‘guter

Das Journal de Paris sagt:

Quelle, daß Herr Thiers einé Zeit lang in Jtalien bleiben wird, E daß er, weit davon entfernt, an eine. baldige Rückkehr zu denkei, mit zerfallen die Gerüchte in sich selbsi, die man an der Börse über den nahe bevorstehenden Wiedereintritt des Herrn Thiers in das Ministerium verbreitet hatte.“

ven

Plan hat, vier Monate abwesend zu bleiben. So-

Herr von Chantelauze, vormaliger Minister Karl's XK.,

Werbungen sind hier unmöglich ; doch haben mehrere Sol- daten sich zu einer neuen Capitulation auf zwei Jahre be- reit erflárt, und da die Aufforderung dazu ohne Unterschied an Deutsche und Griechen geht, verliert sie das Ausschließliche und das Ansehen, als ob es darauf abgesehen sey, nur die Frem- den zu halten. Es ist eine unabwendbare Nothwendigkeit, der man nachgeben muß, bis ein Heer-Ergänzungs-Geseß vorliegt. Ein solches soll demnächst an den Staats-Rath kommen, aber nur ein transitorisches, auf das Prinzip gegründet, daß den Gemein- den aufgelegt wird, nach bestimmten Vorschriften die auf sie treffende Mannschaft aufzubieten.

“1.0: a D.

Opposition gegen ihn willklommenen Stoff; doch scheint es, daß Herr v. Rudhardt ihnen große Ruhe und Gelassenheit um so mehr entgegenseßt, da es ihm nicht an Anerkennung von vie- len anderen Seiten fehlt. Auch fragt man sich mit Recht, was wohl das Englische Gouvernement, im Fall es an jenen Be- fehdungen einigen Antheil hätte, in dem früheren Leben des Herrn von Rudhart, in seinen dffentlichen auf* der Red- nerbühne und in Schriften ausgesprochenen Grundsäßen finden könnte, um sich gegen ihn gestimmt zu fühlen, che es den Erfolg seiner Vorkehrungen und Maßregeln in Griechenland abgewartet hat? Und im Fall er hier auf tiefere und größere Schwierigkeiten stdßt, als er anfangs vielleicht selbst glaubte, von wem dant diese erzeugt worden sind? Doch scheint es, daß auch hier die Wahrheit sich Bahn machenzund das Urtheil jenes erleuch-

Fduard Derndt des lten Jnfanterie - Regiments die Ret- ungg:Mcedaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben den Stadtrichter Nemißz u'Plathe zugleich zum Kreis-Justizrath für den Kreis Regen- álde zu ernennen geruht. 3

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl is von Wlieniée nach Wangeroge abgegangen.

wohnt jest in Lyon, wo er sich eine kleine bescheidene Wohnung ne hat. Er wird ih, wie es heißt, in die Reihe der dvokaten aufnehmen lassen und in Lyon plaidiren. Seine Ge- sundheit scheint vollkommen wieder hergestellt zu seyn. Der Vicomte von Walsh , Redacteur der Mode, ist auf einer Reise nach Deutschland in Straßburg von der Polizei ai- gehalten und- seine Briefschaften sind dort in Beschlag genom- men worden. Es sollen sih unter denselben Briefe an die Her- zogin von Angoulème und an die Herzogin von Berry befun- den haben, welche sogleih dem Minister des Jnnern zugeschickt worden sind. Jn einem an die „Gazette de Mebz““ gerichteten Schreiben beklagt sich Herr von Walsh sehr lebhaft über eine solche Maßregel , die indeß schon, wie hiesige Zeitungen hinzu- fügen, in den Postgeseszen, welche Reisenden die Mitnahme von

den Wählern zeigen können, und allem Anschein nach möchte die Auflósung der Kammer eine theilweise Veränderung des Kabinets nach sih ziehen. Wie könnten daher die Herren Lacave-Laplagne, Martin und Salvandy eine Maßregel utkter- stüßen, deren erstes Resultat höchst wahrscheinlich ihr Ausschei- den aus dem Ministerium seyn würde? Es wäre olso vor der parlamentarischen Schwierigkeit eine ministerielle Schwie- rigfeit zu lôsen. Wenn man “an die s{wierige Geburt des Kabinets vom 15. April denkt, so müßte man dabei auf große Zögerungen gefaßt seyn, und wir glauben, uns nicht zu täuschen, wenn wir annehmen, daß ein Monat nicht hinreichen würde, um diese ersten Verlegenheiten zu besei- tigen. Man hätte die Kammer im Monat August aufldsen kön- nen, wcnn die Session wie gewöhnlich im Mai oder Juni ge-

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 7, Juli, Schuld 5234. 5%, do. 99. Kant 22!1/ . 5%, Span. 21. Passive 55/4. Ausg. Sch, —. Zinsl, Preuss. Präm.-Sch. 1094. Poln. 11134. OVesterr, Met. 995, Antwerpen, 6. Juli. Zinsl. 71/4,

Neue Anl. 2074. Br. 2034. G. Hamburg, 10. Juli. Bank - Actien 1372. 1370. Eogl. Russ. —. 5%, Port. —, ( 3% 28. Neue Anl. 20. , London, 7. Juli. Cons. 3% 90. Belg, 1014. Neue Anl. 2114. Passive y! Ausz. Sch. 8. 21/,% Holl, 2 59/0 99125 50% Port. 4

-—

do. 39/, 273/,. Engl. Russ, 108!-,. Bras. 84!/,. Columb. 24. Mex, 21!

Niederl. wirkl.

Der bei dem Stadt- und dem Landgerichte in Breslgu an- estellte Justiz-Kommissar von Beyer ist in derselben Eigen- hast an das dortige Ober - Landesgericht versest und zugleich im Notar in dem Departement dieses Kollegiums “ernannt jorden.

reten Kabinets sich bald aufklären und befestigen wird. Allerdings ist noch auf einige Zeit Theilnahme von Fremden an der Regie- rung nôthig, aber eben weil ein anderer Zustand nicht eingelei- tet wurde; und der gegenwärtige Präsident des Conseils , das erkennen auch seine Geaner, arbeitet ganz vorzüglich darauf hin, daß die Regierung allmälig ausschließend in die Hände von Grie- chen gelegt werde. Er erklärt sich darüber gegen die Minister und andere Griechen ganz unumwunden und bezeichnet seine Mission als allein darauf gerichtet, daß jener Zustand herbeige- ührt werde. Sie sey ganz transitorisch und ende, sobald jenes Ba erreicht sey. Es ist freilih nichts Kleines, das Admini- {trations-Personal zu reinigen, den König mit tüchtigen Män- uern ohne Rücksicht auf politische Farbe zu umgeben, Ordnnng und Einfachheit in die Verwaltung, die man auf eine so un- verständige Art verwielt hat, und das Gleichgewicht in Ein- nahmen und Ausgaben zu bringen; aber wie mir die Griechen erscheinen, mit e E Anstelligkeit und Raschheit im Be- greifen, mit dieser Verlässigkeit der Bessern unter ihnen und der Geradheit und Geschäftskunde dieses unermüdlichen Chefs wird die Sache sich schon in einigen Jahren vollkommen gemacht aben. Auch arbeiten bereits alle Minister in Einigkeit und Thätigkeit mit einander. Jm Kabinet des Königs ist durch die Abberufung des Herrn Frey eine wohlthätige Reform eingeleitet. Seine Stelle wird nicht beseßt werden, da in dem Maße, als die Ministerien in geregelte Thätigkeit kommen, Kabinets-Räthe cine Anomalie sind und man hier mit dem eben abgehenden schon {limme Erfahrungen genug gemacht hat, Dieser Mann, der ohne alle gineene Vorbildung sich in unbegreiflicher Ueberhe- bung als Geseßgeber von Griechenland denken durfte, weil der Staats - Kanzler ihm zu freie Hand ließ, ist als Urheber der ganzen Reihe von unanwendbaren Verordnungen und unagus- fâdrbaren Gesekßen, eben so wie dur seine Art im Umgange ein Gegenstand vieler Klagen und eines großen Unwillens ge- worden. Es war also eine sehr heilsame Maßregel Ihres Monarchen, daß er abberufen wurde, zumal er sich mit der ge- genwärtigen Verwaltung mehr. und mehr in Opposition seßte und als ein Hinderniß derselben betrachtet wurde, weil sie ge- nôthigt war, ihn in seine Sphäre zu weisen und seine unförm- lichen Werke theils aufzugeben, tuns zu reformiren. Die Vor- Tchláge des Minister-Präsidenten über Abänderung des sogenann- ten 2 Ie sind, wie ih hdre, den Ministern der Fi- nanzen und des Innern mitgetheilt, und werden demnächst als S Entwurf an den Staats - Rath gehen. Ueber die neue Bank sind die Unterhandlungen jeßt mit Griechischen Häusern cróffnet und versprechen einen guten Erfolg. Auch das Ge- werbesteuer-Geseß ist einer gänzlichen Umarbeitung] unterworfen und die Freude darüber un t: Der Staats-Kanzler hatte noch in den leßten Zeiten seiner Wirksamkeit zwei Geseh - Cnt-

Berlin, 12. Juli. Heute fräh fand hier unter großer, allgemeiner Theilnahme das Leichenbegängniß Sr. Excellenz des Kriegs-Ministers, General-Lieutenants und General-Adjutanten Sr. Majestät des Königs, von Wißleben, statt. Um 6 Uhr Morgens hatten sich die Freunde und Verehrer des Verstorbenen im Trauerhause versammeltk. Den Leichenzug eröffnete eine Schwadron Garde- Kürassiere und eine Shwadron Garde -Dra- goner, das Füsilier- Bataillon des zweiten Garde - Regiments zu Fuß und sechs Geschüße der Garde - Artillerie zu Fuß. Es folgte sodann der Adjutant des Verstorbenen, Major von Bonin, der auf einem Kissen die zahlreichen Ordens- Insignien desselben trug. Ein einfacher Sarg stand auf dem mit sechs Pferden bespannten Leichenwagen. Nächst den Leidtragenden folgten darauf zu Fuß Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs) fommandirender General des dritten Armee-Corps, begleitet von den hier anwesenden Ministern, Generalen, Offizieren und Beamten , sowohl des Kriegs-Ministeriums als anderer hohen Difkasterien. Unter der großen Anzahl von Privatleutèn, die sich dem Zuge ebenfalls angeschlossen hatten, bemerkte man auch viele ehemalige freiwillige Jäger des Füsilier - Bataillons vom Lten Garde-Regiment und! des Garde-Jägeët-Bataillons, welche der Verstorbene in dem Feldzuge von 1813 kommandirt hatte. Dem Gefolge zu Fuß {loß sich unmittelbar der achtspäánnige Gallawagen Sr. Maj. des Könige an, dem sodann sámmtliche Equipagen des Königlichen Hauses und eine unab- schbare Reihe anderer Wagen folgten. Der Zug bewegte sich durch die Wilhelmsstraße, Neue Wilhelmsstraße und Luisenstraße durch das Neue E an dem Jnvalidenhause vorüber nach dem JFnvaliden-Kirchhofe. Unteroffiziere vom Füsilier-Bataillon des 2ten Garde-Regiments hoben bide den Sarg vom Wagen und trugen ihh, während die außerhalb des Kirchhofes aufgestellten Truppen das Gewehr präsentirten, bis zum Grabe, bei wel- chem ein Detaschement Invaliden aufgestellt war. Das Grab befindet sich dicht neben dem des Generals von Scharnhorst, dessen ernstes sinniges Denkmal ein erhebender Anblick bei die- ser Trauer feierlichkeit war. Der am Jnvalidenhause angestellte Prediger Seidig hielt, von den Hinterbliebenen dazu auser- wählt, über dem Grabe eine andächtige . Rede, und die ganze úberaus O versammelte Menge stimmte sodann in das Gebet ein, zum Andenken an den edlen Entschlafenen.

Man schreibt aus Hirschberg unterm sten d.: „Vor- gestern Abend nach 8 Uhr langten Jhre Durchlauchten die Für- sten Radziwill auf Schloß Ruhberg (bei Schmiedeberg ) an, um einige Zeit des Sommers daselbst zu genießen. Mit tiefer Wehmuth betraten Höchstdieselben die verddeten Hallen, von wo aus erst im Dezember 1836 die theuren irdischen Ueberreste Jhrer Höchstseligen Frau Mutter, der Prinzessin Louise von

Wh Ai dn ALHO L E Aft D E aal E 2 1:

T

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Verfauf ciner Runfelrüben-Züucker-Fabrik.

Die unter den Nrn. 111 und 112 am Breitenwegc des neuen Theils der Neustadt belegenen Wohnhäuser nebst dem geseplichen Zubehör, nameutlich deu zum Betriebe einer Runfelrüben - Zucker - Fabrif einugerich- teten und resp. neu erbauten Gebäuden, sollen nebst einer Knochenmühle, den vorhandenen Utensilien und den Zuckerrüben auf circa 200 Morgen Aer unter den in meinem Geschäftszimmer eszufebeiden und im Termine befannt zu machenden Bedingungen

am 81. August d. J., Nachmittags 2 Uhr, verkauft werden. Nähere Auskunft bin ih auf porto- freie Briefe zu ertheilén bereit.

Magdeburg, den 7. Juli 1837. ;

Der Justiz- Kommissarius H or ch.

Die im Johannis-Termin d. X. fällig Qinsen der Wesipreußischen Pfandbriefe werden gegen Einlicferung der betreffenden Coupons und des nöthi- gen Verzeichnisses vom 1. bis 16. August d. Y., - die Sonntage ausgenommen, in den Vormittagstunde1? von 9 bis 12 Uhr, in meincm Comtoir, am Haakschen Marft Mr. 12, gezahlt werden.

Berlin, den 12. Juli 1837.

Ludwig Lessing, Westpreuß. General - Laud schafts - Agent.

Anzeiger für Literarische Anzeigen.

Das 2te Verzeichniß der in der Hauptziehung der Poln. 500 Fl. Anleihe am 1. bis incl. 5. Juli c. zu Warschau herausgekommcnen 7000 Nummern mit Prämien und das tabellarische Heft súmmilicher 3000 Serien, worin die 1836 und 1837 gezogeuen schon angezeichnet, sind zu haben in der

Expedition des Cours-Berichts in Berlin, Scharrnstraße Nr. 3, cine Treppe.

Unt le deer O T. Unter den Auspizien der Englischen Regierung in Fndien und der

Awiatic Sora il

The Arabian Nis gewordenen Et 1001 Nächte complet.) Fn der Arabischen. Ursprache jeht für das erfte Mal berguégcgede unter der Direction von im Bengalischen Civildienst und Vice- Präsident der

„Asiatic Sociely*“,

n 4 Bändetî, roy Î Win 1

1 Leadenhall Street, London;

für Deutschland: Black & Armfirong, Königl.

Großbrit. Hof- Buchhändler, London und Leipzig;

Berlin hei Alex. Duncker, Franzds. Str. Vr. 20 a.

dic Preußis

zu baben.

von Calcotta:

s Entertainments. Op. 108. Peeis 14 Thlr.

herrlich s8chmückt.“

Macnaghten., Esgre,, holden Frauenblüthe.“

finstrer Mitternacht.“

8vo, weiß Papier, geb. 6 Pfd. Sterl. . Allen & Comp, geins Wonne,*

und fein.“ Mr Lr EETET T M Rer

s

ch

Kunst-Anzei Das Portrait Sr. Excellenz des Kriegs - Ministers, General- Lieutenants von Witzleben, nach der Natur gezeichnet vom Prof. F. Krüger, lithogr. von Kraft, ist im Verlage der Unterzeich- neten erschienen und daselbst, wie in allen übri- gen Kunsthandlungen, auf franz. Velinpap. à 1 Thir,

C. G. Lüderilzsche Kunst-Verlagsbandlung, Linden No. 58.

Im Verlage von Moritz Wesiphal in Berlin, Breite Strasse No. 20, erschienen s0 eben: Neuestes Heft d, Gesäünge l. Männerstimmen

von A. Neithardt.

1) Preussens Krone vom Dr. Sincerus. 2) Frauenwürde von G. Schnidt. 3) Soldatenliebe von W. Iauff.

4) Liebesklage. „Ich wäre ja sröhlich,“ 5) Balllust von C. Seidel. „Tanzen ist des Da-

6) Mei Schatzerl, Volkslied. „Schön rundlich

Peru 20. Chili 31. | Wien, 7. Juli.

5% Met. 1051/42 4% 3% 70/6 212% —. 1 Bank-Actien —. Neue Anl. —.

ar

r “r

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 13, Juli. Jm Schauspielhause: Ein theure Spaß, dramatische Anekdote in 2 : ahe von E. Raupach Hierauf: Fröhlich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Mus von mehreren Komponisten.

Freitag, 14. Juli. Jm Opernhause: Der Postillon v Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adan,

Sonnabend, 15. Juli, Jm Schauspielhause: Der Pat anen in 1 Akt, von M. Beer. Hierauf: Onkel y Neffe, Lustspiel in 1 Akt, von A. Cosmar. Und: Der Spi des Tausendschdn, Burleske in 1 Aft, mit Gesang, von C. Blu

Köni-c

A hes Theater. Donnerstag, 13. Juli. ie Quälgeister. Lustspiel (1 Akten, von H. Beek.

: Hierauf: Die Helden. Lustspiel n Akt, von Marsano. (Dlle. Peroni, vom Theater zu Pesth, | ersten Stück: Jsabella; im zweiten: Bertha, als Gastrolle.)

Freitag, 14, Juli. Der Traum ein Leben, dramatisqh( Mährchen in 4 Aften, von Franz Grillparzer.

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 10. Juli 1837.

Qu Lande: Weizen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 13 & 9 Py.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr., auch 1 Rihlr. 3 Sgr. : große Ct 28 Sgr. 2 Pf.; Hafer 25 Sgr. § Pf., auch 22 Sar. 6 Pf.

Ju Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., u 1 Rt1hlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. ; Roggen 1 Ril 3 Sgr 2 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 28 6h 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 6 3 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rtblr. 7 Sgr. 6 Pf.

Sonnabend, den 8. Juli 1837.

Das Scho Stroh 7 Rtbir., auch 6 Rthlr. ; der Centur §

1 Rthlr. 10 Sgr., auch 25 Sgr.

Redacteur Ld. Cottel. Trr A ER B S I R I ra

Gedruckt bei A. W. Hayl

ten. 6. | Bei Fr. Nenmann in Saarbrück ist ers önigl. Preufss. und in allen Buchhandlungen vorräthig, in (Stevabn Nr. 3), Posen, Bromberg bei C. trier:

Schleicher, Haupt - Zollamts - Rendant, Ber nungs:Tabellen für die in der Zoll hebungsrolle für die Jahre 1837, ¿e 39 pet Le Tara: und Geldsl

r. 8vo. eh. 20 fgr.

V alleù bisher erflonènen Tabellen? ser Art sind. dics die ausführlichsten, iu nicht uur das Metto- Gewicht jeder stenerbarel wichtémenge für alle Tarasäze der Heberolle, n auch die Gefälle für jede P Etde Me ild rechuet, nachweisez, so daß es für die gewöhn Vorfälle keiner Vusammenstellung bedarf, M in allen anden bisher erschienenen Berechul®? doch der Fall if. G

Das Werkcheu ift von der Königl. Preuß. 18 Direction der Steuern geprüft und dem V fasser erlaubt worden, es den Stener- Behör i amtlichen Anwendung abzulassen, was wohl zuk Empfehlung dient. dim, !

Den Kaufleuten, so wie überhaupt Fed i Verzollungen zu machen hat, muß es um 0 Dr mener sevn, da er sich dadurch sogleich vol nd tigen Gefälle-Erbcbung überzeugen und il d gen Nachforderungen sichern kann, we effeftuiren geseulicy verpflichtet ist.

e Mrt

Hierin: Wie

„Wenn der

„Steh? ich in

} fentliche N

Die JZustiz-Kommissarien Feige zu Kalbe a. d, SZ Klüf- endorf zu Wolmirstedt, Schmidt zu Stendal und Schnei er zu Sandau sind zugleih zu Notarien im Bezirke des Ober- andesgerichts zu Magdeburg ernaunt worden.

Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Gu stav Cap- hell ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Ober - Landesgerichte y Hamm bestèllt worden. 2

Angekommen: Der Kaiserl. Russische General - Major n Birnlin, von St, Petersburg.

Abgereist: Se. Durchlaucht - der Färst Friedrich zu dhwarzenberg, nach Leipzig.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats - Minister Mither, nach Halle,

Zeitungs-Nachrichten. 10/6 {ck y:d,

Fran frei:

Paris, 8. Juli. Der König arbeitete gestern in Neuilly mit dem Kriegs - Minister und empfing darauf Herrn Guizot, deu Marquis von Latour-Maubourg und den Grafen Lehon.

Der Herzog und die Herzogin von Orleans besuchten ge- sern gegen zwei Ur den Justiz-Palast, wo sie von dem Groß- segelbewahrer und mehreren der höheren Justiz-Beamten empfan- gen und herumgeführt wurden. Am Abend wohnten Jhre Kd- niglihen Hoheiten der Vorstellung in der großen Oper bei.

Zu Anfang der heutigen Sibung der Pairs-Kammer 6 der Vicomte Dubouchage dem kürzlich verstorbenen

Muhuis de la Tour-du-Pin-Montauban eine Gedächtniß-Rede, die auf allgemeines Verlangen zum Druck verordnet wurde. Ätauf wurden der Kammer verschiedene Kommissions-Berichte le Gesez-Entwürfe erstattet, die von der Deputirten-Kammer hceits angenominen sind, und dann ging man zur Berathung des Gese - Entwurfes über, durch welchen das Budget der Nputirten-Kammer um 16,706 Fr. vermehrt wird. Dieses deses ward ohne weitere Debatte durch 93 gegen 2 Stimmen an- ynommen. An der Tagesordnung war hierauf die Berathung über bn Kredit von 200,000 Fr. zur Bestreitung der Kosten der Ali-Feierlichkeiten. Herr Dubouchage sprach sich gegen die Amahme dieses Gescb - Entwurfes aus. „Er finde es“, sagte t, „ganz billig, daß die Regierung den Jahrestag eines Er- guisses feiere, dem sie ihren Ursprung verdanke; aber es sey wohl an der Zeit, zu untersuchen, ob sie. die Bedingungen er- füllt habe, die damals von ihr unterschrieben worden wären, Und ob sie sich nicht aus der Atmosphäre, in der sie geboren Worden, entfernt habe. Alle fräheren Regierungen in Frankreich ätten sich durch die Nichterfüllung der Bedingungen ihres Ur- prungs selóst getödtet; die gegenwärtige möge sh dies zur alnung dienen lassen.“ Der Redner wünschte, daß die ver- langten 200/000 Fr. ausschließlich von der Stadt Paris bezahlt würden, ohne daß die Departements dazu beizusteuern brauch- ten. Er forderte die Regicrung auf, die Gelegenheit zu be- v0 um die Amnestie zu vervollständigen, die polizeiliche Auf- sicht über die Amnestirten aufzuheben und alle Kontumazirten P jutusen: dies, meinte er, würde die zwemäßigste Weise ‘yn, die Jahreêtage der Juli-Revolution zu feiern. Der Mi- ister des Jnnern schickte sich an, dem vorigen Redner zu iniworten, ward aber durch den allgemeinen Ruf: Zur Abstim- lung: veranlaßt, sich wieder niederzusesen. Das Geses ward

larauf durch 80 Stimmen gegen 29 angenommen. E u; Der Courrier francais enthält heute folgenden Arti- E Die Auflösung der Deputirten - Kammer wird von Tag N 789 wahrscheinlicher; die Dinge scheinen indeß noch nicht so tit gedie )en, wie man allgemein anzunehmen scheint. Die df- leid ¿einung glaubt Alles, was sic wünscht, so gern und i iht, und daher die Gerüchte, die sich seit einiger Zeit mit oßer Zuversicht erneuern. Js es wahr, ‘daß das Ministerium enjeil Me Aufldsung dér Kammer beschlossen und die ersten bar B: fugusts zur Ausführung dieser Maßregel festgeseßt vicle Pers thut uns leid, die Täuschung zu zerstören, der fich so A, onen hingegeben haben ; aber man erzeigt dem Mini- m zu viel Ehre, wenn man annimmt, daß cs den Noth-

Vendigkeiten seiner Lage furchtlos ins Auge schaue, und den direk-

testen Weg einsck i inisteri i lage, um zum Ziele zu gelangen. Das Ministerium ge blelmehr die cinflußreichen Mitglieder des Ministeiums: mód- erdings die Absicht gehabt haben, die Kammer vor Anfertigung

schlossen worden wäre. Aber unmittelbar nach einer Session, die sechs und einen halben Monat gedauert hat und erst etwa

„am löten d. M. ganz beendigt seyn wird, kann man unmög- lich sogleich die Waßl-Operationen beginnen lassen. Die Gene- .

ral-Conseils versammeln sich gegen Ende d. M., und ihre Siz- zungen dauern den ganzen Monat August .hindurch. Während der Monate September und Oktober sind die Wähler wit ih- ren Aerndten beschäftigt, und wenn man sie vor den ersten Symptomen des Winters zusammenberiefe, so würde man in den meisten Wahl-Bezirken nicht die geseßlich nothwendige An- zahl von Stimmen erhalten. Wenn das Ministerium kurz vor der Berichtigung der Wahl-Listen neue Wahlen ausschriebe, #o würde man nicht ohne Grund vermuthen, daß es die Vermeh- rung der Wähler fürchre und das Land - nicht ernstlich be- fragen wolle. Unter den Umständen aber, in denen wir uns befinden, kann die Regierung fich nicht auf eine Majorität stüßen, die sie nux durch Ueberrumpelung er- langt hâtte. Wenn man dah& die gegenwärtige Kammer aufldst, so wird der Wahlkampf nicht vor dem Monat Novem- ber stattfinden. Aber, weit davon entfernt, schon einen Zeit- punkt für die Auflösung bestimn@zu “haben, hat das Ministe- rium noch nicht einmal einen Entschluß über diesen entscheiden- den Aft selbst gefaßt. Der Ausfall der Munizipal-Wahlen hat dasselbe cinigermaßen bestärzt gemacht; denn wenn es auch die Niederlage der Doctrinairs wünscht, so fürchtet es doch zu glei- cher Zeit auch ein größeres Umsichgreifen der Opposition. Da- her hauptsächlich das Zögern und Schwanken. Die Auflssung der Kammer liegt im Junteresse des Herrn Mols, dem es ein Bedürfniß ist, die Amnestie-Politik durch eine parlamentarische Majorität bestätigt zu sehen. Die Opposicion wünscht zwar die Auflösung, da die Kammer abgenußt und die dffentliche Mei- nung ohne Organ is; aber sie hat kein persdnliches Jnter- esse dabei, denn obgleich die Umstände gegenwärtig günstig für sie sind, so können sich doch dieselben in einem Jahre noch weit vortheilhafter stellen; und wenn bei neuen Wahlen in die- sem Jahre der tiers-parti auf die Majorität rechnen kann, so dürfte nah 12 Monaten der Sieg sich auf Seiten der Oppo- sition neigen.‘

Man beschäftigt sich schon im Kriegs-Ministerium U an- gelegentlih mit den Vorbereitungen zur Bildung des Lagers bei Compiègne. Das 34ste und 55e Regiment, welches erste- res in Courberoie und leßteres in Orleans in Garnison liegt, und drei der hier garnisonirenden Regimenter werden in diesen Tagen aufbrechen, um ihre Kantonnirungen bei Compiègne ein- zunchnen. Die Artillerie und die Kavallerie wérden ebenfalls cinige Tage später dorthin abgehen. Man spricht von mehreren hohen Personen, die nah Frankreich kommen würden, um den Truppen-Uebungen im Lager bei Compiègne beizuwohnen.

Der General von Rigny hat den Bitten seiner Familie, cinige Zeit bei ihr in Lille und in Paris zuzubringen, nicht nachgegeben, sondern erklärt, daß er unverzüglich nah Afrika zurücffehren werde, um Paris nicht cher wiederzusehen, bis er sich auch durch die That von den gegen ihn erhobenen Ankla- gen gereinigt und der neuen Expedition nach Konstantine beige- wohnt habe. Der Kriegs - Minister soll ihm die Versicherung gegeben haben, daß diese Expedition spätestens in den ersten Ta- gen des Septembers stattfinden werde.

__ Gestern Abend war hier allgemein das Gerücht verbreitet, daß der Friedens-Traktat zwischen Abdel-Kader und dem Gene- ral E gebrochen scy, und daß die Feindseligkeiten von neuem begonnen hätten. Obgleich die Organe des Ministeriums diese Nachricht heute nicht bestätigen, so glaubt man doch ziem- lich allgemein, daß irgend etwas an der Sache sey. Man wollte {hon vor einigen Tagen wissen, daß das Ministerium, um den Verlegenheiten zu entgehen, in die es durch den Trafk- tat von der Tafna versckt worden ist, den General Bugeaud unter der Hand beauftragt habe, unter irgend einem Vorwande den Klauseln des Traktats zuwider zu handeln, und dadurch cinen Bruch zwischen u und dem Emir herbeizuführen.

ZJussuf-Bey fährt fort, in den hiesigen Salons große Auf- merksamkeit zu erregen. Er ist gewöhnlich von Herrn von Vil- liers, einem jungen Capítain der Spahis, begleitet, der ihm die hiesigen Sitten und Gebräuche erklärt. Sie sind Beide auf Ara- bische Weise in der prachtvollen Uniform ihres Regiments ge- kleidet, in einem rothen mit Gold beseßten Turban, Yattag- han, Türkischen Beinkleidern, Afrikanischem Schnurrbart u. \. w. Jussuf wird häufig mit Murat verglichen, und hat auch in vie- ler Bezichung Achnlichkeit mit ihm.

Während die hiesigen Blätter den Herrn Karl Dupin als gefährlich erkrankt schildern, meldet eine Bordeauxer Zeitung,

Ordnung vor

gesiegelten Briefen verbieten, ihre Rechtfertigung Lndes

Gestern wurden zum erstenmale die zu den Galeeren ver- urtheilten Sträflinge in den neuen, eigens zu diesem Zweck er- bauten Wagen nach dem Orte. ihrer Bestimmung abgeführt. Diese Abführung , die früher stets zu den ärgerlichsten Auftrit- ten, sowohl von Seiten der Verbrecher als von Seiten der Zu- schauer Anlaß gab, ging diesesmal in der größten Stille und

fh. Die Gefangenen wurden ohne alle weite- ren Vorbereitungen in die Zelle geführt, deren sich in jedem Wagen zwölf befinden, dort durch eine eigenthümliche Vorrich- turig angekettet, fo daß ihnen aber der Gebrauch der Arme Ae in und sie dabei den Augen des Publikums gânz- ich entzogen sind. Diese Einrichtung fand allgemeinen Beifall und is in moralischer Hinsicht als ein wahrer Fortschritt unse- res Gefängniß-Systems zu betrachten.

Briefe aus Lyon melden, daß das dortige Fabrikgeschäft seit einigen Tagen an Thätigkeit gewonnen habe. Die rohe Seide is gesucht Und die Preise derselben sind nicht unbedeu- tend gestiegen. Durch den Tod des Königs von England hat sich besonders viel Nachfrage nach Trauerstofsen eingestellt.

Ein hiesiges Journal meldet, daß die Cholera wieder in Paris Aa Tes sey und daß schon 49 Personen als Opfer dieser E gefallen seyen, Von anderen Seiten wird indeß dieser Nachricht widersprochen.

Ein Beamtek des Kriegs - Ministeriums ward am vergan:

; genen Mittwoch in solcher Eile nah der Spanischen Gränze

abaesandt, daß man ihm zu den Vorbereitungen setner Reise nur drei Stunden Zeit ließ.

Das legitimistische Journal La France enthält Folgendes: „Man wirft jet von verschiedenen Seiten die Frage auf, welche Kichtung Don Carlos nah dem Uebergange über den Ebro ein- schlagen werde? Wir erwidern darauf, daß s ihm zwei Pläne darbieten: entweder auf Madrid oder auf Valencia zu raarschi- ren. Wir glauben, versichern zu können, daß cs die Absicht des Don Carlos ist, den lekteren Weg einzuschlagen; wenigstens war dies früher sein geheimer Gedanke, und er dúrfte auch wohl am meisten mit seinen Jnteressen im Einklange stehen. Valen- cia ist fast von derselben Wichtigkeit wie Madrid, und wenn nichts vorgefallen ist, was seinen Plan ändern könnte, so wird er gewiß in der genannten Richtung weiter marschirt seyn.““

Der Moniteur enthält heute nachstehende telegraphischen Deveschen: „Bayonne, s. Juli. Als am ten Abends in Hernani der General Randon sich weigerte, cinige Aufrührer des Regiments „„Prinzessin“/ in Freiheit seben zu lassen, gab das Regiment auf den General und seine Offiziere Feuer. Der General Randon ward verwundet, ein Englischer Oberst, Adju- tant des Generals Mirasol, und ein Korner getddtet, Der Bri- gadier O'Donnel stellte die Ordnung wieder her; aber der Ge- neral Mirasol, der sich kein Gehör bei den Soldaten verschaf- fen konnte, hat das Kommando dem General Jaureguy übet- geben und sich an Bord eines Englischen Schiffes zurügezo- gen.“ „Bordeaux, 7. Juli, „Don Carlos i definitiv während der Nacht vom 28sten und am Morgen des 29sten bei Cherta, in der Nähe von Tortosa, über den Ebro gegangen. Cabrera erwartete ihn auf diesem Punkte und hatte {hon eine Schiffbrücke gebaut. Die Expedition, begleitet von den Truppen Cabrera’s, Forcadell’s, Serrador’s und Anderer, hat sogleich über Amposta einen Weg nach Valencia eingeschlagen.“

Im Phare deBayonne vom 4. Juli liestman: „Der Graf von Mirasol, welcher in Jrun eine Unterredung mit dem Spa- nischen Konsul zu Bayonne hatte, ist nah San Sebastian zu- rúckgekehrt. Wann dieser General scine Operationen beginnen wird, is noch nicht bestimmt.“ :

Dasselbe Blatt meldet aus Unter - Aragonien vom 2 Juli: „Cabrera wird von allen Landleuten verabscheut und sie wärden sehr erfreut gewesen seyn, wenn der Blißzstrahl, welcher seinen Secretair ershlug, ihn selbst getroffen hätte. Jeder An- dere würde ein solches Ereigniß als eine Waraung dcs Him- mels betrachtet haben; die Ruinen von Caspe beweisen jedoch, daß Cabrera dergleichen Warnungen verachtet. Er befindet sich jest zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Cretas. Caba- nero marschirt G Sau hin, und die Regierung sollte ernstlich auf seine Verfolgung dringen, weil dieser Parteigänger durch sein ritterlihes Benehmen immer mehr Anhänger ge- winnt, während Cabrera durch den Schrecken, den er einflößt, aus jedem Natéional-Gardisten cinen Heros und aus jedem be- festigten Plake ein zweites Numantia machen wird.“

Einem Schreiben aus Bayonne vom 4. Juli zufolge, soll der Baron v. Meer in einem Gefecht einen ziemli starken Verlusterlit- ten und unter Anderem 300 Pferde und 8 Kanonen verloren haben.