1837 / 344 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hause die von der EnguisBen Regierung mit Holland und mit Peru und Bolivien abgeschlossenen Handels - Traktate und die Uebereinkunft Englands mit Frankreich und den Hansestädten zur wirfsameren Ünterdrücfung des Sklavenhandels vorgelegt.

London, 5. Dez. Gestern stattete die Pn Sophie Mathilde Jhrer Majestät der Königin und der Herzogin von Kent cinen Besuch ab. a Abreise des Hofes nah Windsor {| noch immer nicht festgeseßt.

N "Der I boa Artand hatte am Sonnabend seine Abschieds- Audienz n p Königin und reiste gleich darauf wie- der na ublin zurü. i

Das Diebe hielt am Sonnabend eine kurze Sibung, bei der indessen nur vier Pairs zugegen waren. Es handelte sich auch um weiter nichts, als um die formelle Annahme einer Bill wegen Ausfertigung der Friedensrichter - Patente.

Am Freitag war im Unterhause auch von Malta die Rede. Herr Hume fragte, ob der Kolonial-Minister Berichte der dort hingesandten Kommission vorzulegen und Maßregeln darauf zu begründen bereit sey? Sir George Grey erwiderte, die Re-

ierung werde mehrere Depeschen in dieser Beziehung veröffent- Nen. ‘Auch bejahte er eine Frage, ob sich einer diesec Be- richte auf die Preßfreiheit beziehe, gegen deren Mißbrauch sich mehrere Jtaliänische Regierungen beschwert haben sollen.

Gestern fand in der Kron- und Anker - Tavern unter dem Vorsi des Oberst Evans dic: angekündigte öffentliche Versamm- lung der Radikal - Reformer von Westminster statt, in welcher hauptsächlich die Herren Harvey, Leader, Roebuck, Warburton, O'Connell und Ewart das Wort führten, auf deren Antrag vetr- schiedene Beschlússe gegen die von Lord À. Russell im Uniter- hause in Betreff der ferneren Parlaments - Reformen abgegebe- nen Erklärungen angenommen wurden. Es wird in diesen Be- {lüssen besonders größere Ausdehnung des Wahlrechts, geheime Abstimmung bei den Wahlen und Abkürzung der Parlaments- dauer verlangt. Herr Harvey wies auch auf die Nothwendig- feit hin, in England einen der Jrländischen National - Associa- tion ähnlichen Verein zu bilden. Lord Brougham hatte zwar die an ihn ergangene Einladung zu dieser Versammlung abge- lehnt, weil er in der lesten Zeit niemals an öffentlichen politi- schen Versammlungen Theil genommen und daher keine Aus- nahme von der Regel machen wollte; er erklärte jedoch in einem an die Versammlung gerichteten Schreiben, daß er mit ihren Zwecken vollkommen einverstanden sey. Der Courier is sehr ärgerlih über diese radikalen Bestrebungen und meint, es könne den Tories nicht besser in die Hände gearbeitet werden, als auf

olche Weise. E j i n ias wurde Herrn O’Connell zu Ehren ein gro- ßes Diner in Norwich Segenen der sich eigens zu diesem Be- hufe von London dahin begob. Jn seinen Tischreden erging sich O'Connell wieder in Schmähungen gegen die Konservativen und deren angesehensten Mitglieder, wobei er, obwohl nicht recht ufrieden mit dem Ministerium, sich dennoch zu Gunsten seiner Unparteilichke(t aussprach. Eine Anomalie bei diesem Diner bildete der Toast auf den Bischof von Norwich, der von einem dissentirenden Geistlichen ausgebracht wurde. i i

Am Sóönnabend Mittag um 12 Uhr herrschte hier ein so starker Nebel, daß Niemand sich aus dem Hause wagte und alle Wagen auf den Straßen anhalten mnßten. :

Der Major O'’Doherty, der in Portugal gedient, über- reichte am 29sten v. M. dem Lord Palmerston eine Bittschrift

u Gunsten von mehr als 500 Engländern, die für geleistete Militairdienste noch Forderungen an die Portugiesische Regie- rung zu machen haben. Der Minister ließ sich das Náhere der Sache genau auseinanderseßzen, und Major O Doherty zweifelt nicht, daß die Britische Regierung Maßregeln ergreifen wird, um jenen Individuen ihr Recht zu verschassen. L

Dem Edinburgh Observer zufolge, haben die Irlán- dischen Ansiedler in Kanada fast sämmtlich mit den Briten ge-

en die republikanische Partei gemeinschaftliche Sache gemacht.

n einer großen Versammlung, die kürzlich zu Montreal gehal- ten wurde, und der eine große Menge JIrländischer Katholiken beiwohnten, wurden Beschlüsse angenommen, die zwar auf Ab- stellung gewisser Beschwerden drangen , aber zugleich auch die festeste Anhänglichkeit an das Mutterland Großbritanien aus- E Haiti wird vom 23. Okt. gemeldet, daß der Prási- dent Boyer eine Proclamation erlassen hatte, worin er erklärte, daß, wenn die angekündigte Mission Französischer Kommissa- rien zur Erledigung der Forderungen, die Frankreich an Haiti mache, friedliher Art wäre, er dieselbe freundschaftlich empfan- gen, widrigenfalls aber die A zur Vertheidigung ihrer Un-

igkeit auffordern werde. 5

G: e Laa aus New-York vom 17ten v. M. fielen die dortigen Wahlen fortdauernd gegen die Regierung aus, und die Oppositions - Blätter glaubten, daß Herr van Buren bald seine ganze Politik werde ändern müssen. Die Majorität zu Gunsten der Whig- oder Bank-Partei soll sich jeßt im Reprä- sentantenhause hon auf 73 und im Senat auf 5 Stimmen bes laufen. Mit den Handels- Interessen fing es in den Vereinig- ten Staaten an, immer besser zu gehen, und es sind zahlreiche Aufträge an Britische Manufakturen hier angelangt. Auf dem Mississippi hatte sih wieder ein großer Unglücksfall mit cinem Dampfboot zugetragen; der „Monmouth war in der Nacht gegen ein anderes Dampfboot, den ¡„Warrea“/, gestoßen und augenblicklich untergesunken; von den am Bord befindlichen Jn- dianern kamen dabei gegen 300 ums Leben. i

Das Amerikanische Haus Grant Bell und Compagnie hat seine Zahlungen wieder eröffnet, dagegen at das ansehnliche Haus Mesurier und Compagnie zu Quebek fallirt.

Niederlande.

Aus dem Haag, d. Dez. Gestern ist hier an den Fol- gen einer n Aae der Königliche Kammerherr Baron Constant de Rebecque mit Tode abgegangen. H Did:

Die zweite Kammer der Generalstaaten At sich in ihrer heutigen Sißung mit dem Geseß-Entwurfe über einige Aende- rungen im Aus-, Ein- und Durchfuhr - Zoll - Tarife eschäftigt. Seiden - Stoffe und Fabrikate sollen hiernach in der Folge auf 100 Pfd. 40 Fl. Einfuhr-, 20 Fl. Ausfuhr- und 8 Fl. Transito- Zoll bezahlen. Westindishe Waaren von eigenen Kolonieen sollen bei der Einfuhr dieselben Vergünstigungen genießen, die bisher nur den Ostindischen zu Theil geworden. j

Aus Sumatra sollen abermals günstige Kriegsberichte ein-

egangen seyn, doch sieht man der offiziellen Mittheilung der-

eiben noch entgegen.

Deutschland.

München, 5. Dez. (Nürnb. K.) Es konnte nicht feh- len, daß im Publikum dieser Hauptstadt nah der Veränderung des Chefs eines so bedeutenden Departements, wie das des In-

nern i ich die Meinung verbreitete, daß auch im Personal dieses ieeitiks bedeutende Veränderungen vorgehen wür- den. Diese sind indessen bei dem höhern Personal desselben nicht eingetreten, und nur ein ehemaliges Mitglied des Ministeriums des Innern, der aus demselben vor “2 als Direktor der Regierung des Unter-Donaukreises nach Passau verseßte Mini- sterial-Rath Zenetti, ist wieder in dasselbe berufen worden; dage- gen haben sich bei dem untern Personal einige Veränderungen er- eignet, und scheinen noch andere bevorzustehen. Besonders dúrfte die Klasse der Functionairs L vermindert werden, wie denn auch schon einigen bis zum | chlusse des Jahres aufge- kündigt worden ist. Die neue Eintheilung des Königreiches, so sehr sie au auf die Basis der alten Eintheilung gebaut ist, wird dessenungeachtet manche Schwierigkeiten , Reclamationen und Kosten herbeiführen. Wohin das Appellations - Gericht zu Landshut kommen werde, ist noch nicht bestimmt; indessen meint man, daß es nah Burghausen werde versekt werden , welches um Kreise Ober-Bayern gehört, während Landshut dem Kreise Niever-Bayern zugefallen ist.

Stuttgart, 5. Dez. Die beiden Prinzen von Montfort ind wieder aus Mailand hier eingetroffen und haben dort ihren Barer von seiner Krankheit wieder hergestellt verlassen.

—— Frankfurt a. M,, 7. Dez. Nächsten Montag werden hier die. Bürgermeister fürs nächste Jahr gewählt und wahr- scheinlich auch weitere Aemter-Beseßungen mit Senats-Deputa- tionen vorgenommen werden. Man is gespannt, ob an diesem Tage auch der - oft besprochene Wechsel in der Polizei-Direction bestimmt werden wird. ]

Die wegen Waaren - Veruntreuungen eingezogenen jungen Handlungs-Lehrlinge sollen bereits Geständnisse gemacht haben, woraus hervorgehe, daß die von ihnen entwendeten Waaren einen bedeutenden Geldbetrag ausmachen. Mancher der bethei- ligten Prinzipale soll mit mehreren Tausend Gulden dabei be- troffen seyn. Bis jetzt sind ungefähr zwölf der ugendlichen Ver- brecher eingezogen worden. Es ist indessen dofsnung vorhan- den, daß ein Theil der Waaren in die Hände der Eigenthümer wieder zurücgelangt, indem bei den Hehlern man sagt, es seyen deren mehrere und bei cinem oder dem anderen der inhaftirten Handlungs - Lehrlinge Vorräthe noch vorgefunden worden seyn sollen. Man erfährt, daß die jungen unter keiner gehörigen Aufsicht stehenden Leute sich stark dem Hazardspiel und anderen Ausschweifungen überlassen hatten. l

In unserem Hafen herrscht jeßt eine um diese Jahreszeit ungewohnte Lebendigkeit. Eine große Anzahl Schisse, nament- lich größere vom Nieder- Rhein, sind im Ausladen begriffen, und täglich treffen noch welche, mit Kolonial-Waaren, nament- lich Kaffee, und anderen Ladungen, cin. Das Haupt-Zoll-Amt ist immer noch stark beschäftigt; unsere Kaufleute finden sich in den neuen Zoll-Verhältnissen ganz einheimish, und da die klar- sten Beweise von den uns durch den Zoll-Anschluß erwachsenen Vortheilen vorliegen, so sind nun auch die anfänglichen Gegner ziemlich verstummt. Bemerkenswerth ist es übrigens, daß diesen Winter weniger fremde Familien hier verweilen, als frú- her, eine Klage, die man aber auch aus anderen Deutschen Städten schon ‘vernommen. Nur Mannheim ist in dieser Be-

ziehung begünstigt. Die ste Lei G.

u 21. : eipz. Ztg.) Die Deutschen und ai laR Ee Seiden dis Englischen Zeitun- gen werden wahrscheinlih von einer Empörung in Böhmen sprechen, die aber so unbedeutend ist, daß e in der Nähe be- trachtet, kaum der Erwähnung verdient. uf der Herrschaft Wotißz hatten nämlich die Unterthanen eine gewisse Menge von Bettfedern an die Obrigkeit abzuliefern; die Einforderung der- selben war durch eine Reihe von Bee verabsäumt worden, und als der Gutsbesißer , Graf von Wratislaw, sie abermals zur Sprache brachte, weigerten sich die Landleute, dieser Abgabe entwdhnt, selbige zu entrichten. Der Graf klagte, gewann den Prozeß, und als die landesstellige Verordnung anfam, wollten die Unterthanen sie niht annehmen und begingen einige Excesse. Die Zahl der Widerspenstigen war groß; man mußte also mili tairische Execution einlegen, um die Sache ins Geleis zu brin- gen. Von Diebstählen, Raub und Mord sind seit einiger Zeit mehrere Fälle vorgekommen. Schon sind viele Uebelthäter eingebracht, und man forscht anderen nach. Die Straßen sind so unsicher, daß man an manchen Stellen den Eil - und Post- wagen eine Militair-Eskorte giebt.

Schweiz.

Basel, 2. Dez. (Schwäb. Merk.) Einen Beweis, daß die Verhältnisse wide Stadt und Land sich wieder freund- licher gestalten, liefert die Thatsache, daß in neuerer Zeit eine Anzahl junger städtischer Geistlicher als Pfarrer auf das Land berufen worden is. Noch vor wenigen Jahren würden die Landschäftler eben so wenig Basler angestellt haben, als N sich hätten wählen lassen. Die Pfarrer in partibus infilelium, d. h. die vertriebenen Geistlihen, nehmen es ihren jüngeren Amtsbrüdern ein bischen úbel, daß diese kein Bedenken tra- gen, Stellen auf dem Lande anzunehmen, welche jene immer noch als die ihrigen betrachten.

Spanien.

Madrid, 25. Nov. (Allg. Zt g.) Das vorläufige Aus- treten der Senatoren ünd Deputirten von Madrid aus den Cortes hat bereits den beabsichtigten Zweck in so weit erreicht, als die Leidenschaften der Parteien in Bewegung geseßt sind. Die erwählten Vertreter Madrids halten Versammlungen in dem Hause des Hrn. Gomez Pardo, der unter ihnen vielleicht der exaltirteste ist. Hier werden die Mittel verabredet, um auf den Fall neuer Wahlen \ich der Majorität zu vergewissern; unter dem leichtgläubigen Volke wird das Gerücht verbreitet, die retrograde Partei wolle Madrid ganz von den Cortes aus- {ließen , und die National - Miliz dieser heldenmüthigen Stadt, deren nicht einmal in der Thron - Rede Erwähnung

eschehen, solle, wie die von Barcelona, unterdrückt werden. Auch Hr. Mendizabal wurde in diesen Versammlungen e gelassen, nachdem er sich verpflichtet hatte, Spanien nicht e u verlassen, als bis er die berühmten cuentas claras (deutliche R initngen) abgelegt habe. Diejenigen Deputirten, welche sich zur moderirten Partei rechnen, alten ebenfalls Zusammenkünfte, und zwar in dem ehemaligen Kloster St. Felipe. Herr E wohnte ihnen anfangs bei, indem er hoffte, daß jene perren ihn zum Veo etn der Deputirten-Kammer erwählen würden ; da man ihm aber im voraus erklärte, daß diese Wahl auf den Marquis Someruelos fallen würde, kehrte er jener Versammlung den Rücken und trat zu der bei Herrn ‘Pardo gehaltenen über. Diese Partei nahm das angebotene Bündniß an, in der Ueberzeugung,

einen Mann fri gewonnen zu haben, der als Feind hôchst gefähr-

lich is, und deshalb erhielt Herr Olozaga bei der Präside,

wahl fast alle Stimmen der Exaltirten, und streitet am yjg Bas für die Gültigkeit der Madrider Wahlen. Ju dieser

ziehung beschloß der Senat gestern, alle am 25. und 26, ( tember abgegebenen Stimmen für ungültig zu erklären j jedoch anzugeben, ob neue Wahlen stattfinden sollen nicht. Hierüber scheint der Senat erst den Ausspruy Deputirten-Kammer abwarten zu wollen, der aber big jj noch nicht gefällt ist. Die betreffende Kommisston. {, tragte, die Stimmen der 627 Bürger, welche “nah | Schlusse... der Wahllisten, am 25. und 26. September zugelassen seyen, zu annulliren, die Wahlen für diese Tay wiederholen, und dann die Stimmen mit denen der zwei , Tage zusammenzuzählen. Vorgestern sprachen die Herr Miguel und Sancho gegen diesen Antrag, den sie für ung und unpolitisch erklärten; lekterer ließ sogar die Drohung fj die National-Miliz von Madrid werde sich weigern, fern Dienste zu leisten, falls der Antrag durchginge- Herr Ang erklärte darauf im Namen der Kommission, diese sey bereit zugeben, wenn man einen besser begründeten Antrag aufzu wüßte. In der Sikung von gestern griffen die Herren May Olozaga den Antrag an, und Hr.Castro vertheidigte ihn. May, tet, daß dieser Advokatenzank heute zu Ende komme. j sten dürfte es wohl seyn, die Madrider Wahlen im (

zu annulliren und neue eintreten zu lassen, um den Ruh

jeden Vorwand zu nehmen. Gestern wurde bei den Y

ten der von den Herren Zumalacarregui, Mon, Laborda tinez de la Rosa, Castro, Arrazola und Torremejia abi

Entwurf der Beantwortung der Thron-Rede verlesen ; er |

weniger hohl und mit Unwahrheiten angefüllt, als diese; di man die Umsicht gehabt, der Verdienste der National-Miliz wähnen. Uebrigens findet sich wenig Stoff zu Verhandlung vermöge Art. 39 der Constitution zur Abstimmung über einq seß- Antrag die Hälfte der Mitglieder jeder Kammer (und

darüber) versammelt seyn muß, bis jest aber, sowohl im Ses bei den Deputirten, kaum ein Viertel der Mitglieder vor

ist. Der schreckliche Zustand der uns zunächst liegenden

vinzen Estremadura, Mancha und Toledo, veranlaßte die F tirten derselben zu dem Antrage, der Kriegs-Minister solle nen, um Aufschlüsse über seine Maßregeln zu geben. Si ten sich vorher an ihn selbst gewandt, allein der Kriegs-M

gab ihnen keine andere Antwort als die folgende: „ich fam

über einen einzigen Soldaten, und mein Kollege det Fin Minister, nicht über einen Piaster verfügen.“/ Tressender fut in der That die Húlfsmittel der Regierung nicht geschibert 1 den. Als der Minister darauf gestern in der Kamm esch und erklärte, er habe Anstalten getroffen, einige Trupp 0 jener Provinz zu \chicken, obgleich dadurch andere Gegenden | blôßt würden, und die Regierung habe von der Portugies ein Húlfs-Corps verlangt, so gab sich die Kammer damit ps den. Estremadura is vor der Hand für die Regierung ü verloren. Jara und Peco halten mit 1600 Mann, 1 unter 700 Mann gut berittene Kavallerie und eine C pagnie Navarrer, Villanuera de la Serena besebt; | stießen 200 Mann aus der Umgegend. zu ihnen;

100 Pferde hoben sie aus. Jn Helechosa und H del Dugue stehen 600 Mann Jnfayterie von Palillo's L Die Einwohner dieser großen Provinz, anstatt si zu | theidigen, verlassen Haus und Hof, und flúchten nad Bada

andere vereinigen sich mit den Karlisten, und binnen ges

den diese 6900 Mann stark seyn. Ihren Hauptsilz, dab N Guadalupe, befestigen sie, Und fangen an, Kanonen zuy Von Navarra aus sind Offiziere zu ihnen geschickt worde einen Generalstab zu bilden. Jn der Mancha können die Ci ner nicht auf das Feld gehen, um die Aerndte einzusammely

Furcht, von den Factiosen erschossen zu werden. Mit A0 sien sind unsre Verbindungen fast ganz gehemmt, wai Handelsstande empfindliche Verluste verursacht. Nun he

noch, daß von Valencia aus Karlistische Corps anrückten|

die in der Mancha befindlichen zu verstärken. N a ch(|

Bei den Deputirten wurde heute mit 39 gegen 32 Si der Kommissions-Antrag folgendergestalt genehmigt: ¡Dit jorität der Kommission meint, daß die Wahlen der Bezirh Madrid illegal sind.“ Was nun geschehen solle, hat die mission aufs neue zu beantragen.

Madrid, 27. Nov. Die Deputirten - Kammer h 39 Stimmen gegen 32 die Madrider Wahlen annullirt, da der Senat schon früher mit 23 gegen 6 Stimmen ders Beschluß gefaßt hatte, so verlieren die Herren Arguellei ros, Seoane, Davila, Cantero, Odriozola, Mendizabal, | gui und Andere ihren Sig in der Kammer. Die Mij welche sie aus dem Heiligthum der Geseßzgebung vertreibt, von größerer Wichtigkeit seyn, wenn nicht gewisse Depu glaubt hätten, sich aus persdnlichem Interesse der mit d tum verbundenen Verantwortlichkeit entziehen zu müssen halb sie kurze Zeit vor der Abstimmung ihre Siße verl Die Diskussson der Adresse zur Beantwortung der Rede hat heute begonnen. Unter den Rednern, die sid den Entwurf haben einschreiben lassen, bemerkt mas ren Lujan, Burriel, Carrasco, Silva und Olozaga. jan, welcher zuerst das Wort nahm, sprach sehr h die Französische Regierung, weil sie den Karlisten a mit Vorräthen aller Art aus Frankreich zu versehen. Gr der Adreß-Entwurf werde unverändert angenommen u Die von dem Minister des JÎnnern eingereichte Y ist an e E dies Departement interimistisch V rine- Minister Überkragen worden. | Es v e Gerücht, daß U N Someruelos d identschaft des Conseils erhalten werde. l O ereits ¿Dosen in Paris isk dem Senf quis von Espeja angeboten worden, der thn jedoch gester! noch nicht angenommen hatte. Man will wissen, ‘2 P ugedachte Ehre ablehnen, da sie mit seinen iben nicht im Einklang ist. - ver À Durch ein Königliches Dekret vom 24. November Y Miguel Cabrera de Nevares zum politischen Chef der F Madrid ernannt worden. Der Español enthált ein Schreiben aus Cadit l November, worin gemeldet wird, daß 1000 Karlistische ene aus Madrid daselbs angekommen seyen und dar e derselben , 400 Mann Nisknterie und 100 Kava in Andalusien bleiben werde. (u Nachrichten aus Murcia zufolge, war der Be Y Zustand der Provinz zwar aufgehoben worden, a hastungen währten nichtsdestoweniger noch immer fo i __ Die strengen Maßregeln Espartero's, jo wie der daß er, um wenige Schuldige zu bestrafen, seine gat | mit sich genommen und dadurch die Kriegs - Operat brochen hat, sind hier mit großem Mißfallen aufgenomm

e Verbindung mit Aragonien is wieder ofen, da sich listen, welche die Mancha bedrohten, nah Utiel und a zurückgezogen haben.

e Direction der Posten macht bekannt , es Uebereinkommens mit der Französi Biscaya nach Catalonien und umgek

über Bayonne und Perpignan b daß dafür etwas zu entrichten sey. Die Mörder des

daß, in Folge schen Regierung, die hrt bestimmten Briefe esorgt werden sollten,

enerals Quesada,

so wie mehrere Per- a, die indirekt bei den Militair - Aufs h P

j ständen in d mpelona und Vitoria betheiligt sind, verlassén M 1 éine Reaction befürchtet. Die hiéeslge Hof-Zeitun ( mit den Ereignissen in H (n oder mehrere Artikel darüber.

Portug Gl

Lissabon, 28. Nov. (Engl. Bl.) Der Admiral Sir eht heute am Bord des amilie Lord H [égekehrt, von hier nach

adrid, weil

g beschäftigt sich jeßt besonders er und liefert fast täglich

iam Gage des „„Hastings“/, mit wel- oward's de Walden nach Hause ngland ab. Es wurden ihm am intage und gestern von Herrn Bois le Comte und von Lord ard Abschieds - Diners gegeben ; mtliche in Lissabon anwesende frem igin hat dem Admiral ihr Bedauern über mnen gegeben und ihm versichert, daß sie sich ihm für den r, den er stets für ihr Wohl gezeigt, aufrichtig verpflichtet Howard stellte dann den neuen Admiral der Ks- n und dem Könige vor, und dieser wurde von Jhren Ma- ten sehr huldreich empfangen.

Die Cortes beschäftigten sich bisher hauptsächlich mit der dification der Verfassung von 1820. Jest sind die Debat- darüber geschlossen, und das neue Ge Man fürchtete,

an dem ersteren nahmen de Gesandte Theil. seine Abreise zu

se6buch soll baldigst Nan die Lissaboner Frei gegen jede Modification jener Verfassung sind , wür ammeln und sich gegen die vorgenommenen Veränd iren, aber bis jet hat noch keîne Manifestation ih ijedenheit stattgefunden. F Die Chartistischen und Miguelistischen Guerillas scheinen aben; wenigstens ist nicht mehr von ihnen die nd hat ein ruhiges Ansehen gewonnen. Die enter, welhe nach Tras os M rückgekehrt. agen sind für 54 Contos National- heil gegen baares Geld, ein Theil und für die nächsten vierzehn Tage solhe Güter zum Ver- Portugiesischen so ist doch die Schuld angekündigt worden, ein wenig gestiegen. Zeit an Regen, und man

lizirt werden.

zerstreut zu de, Und das Jäger - Regim den, sind nah Porto In den leßten acht er verkauft worden, ein T en Staats-Schuldscheine, ) nicht weniger als für 153 Contos Obgleich die Dividen (gationen in London nicht gezahlt worden, hlung der Zinsen fär die innere ) die Fonds sind in Folge dessen Es fehlt seit langer manchen Distrikten große Besorgnisse

S Ube

Jn einem Schreiben aus Konstantinopel vom 8. No- ther, das der Morning Chronicle zugegangen, heißt es: die Sache des Oberst Considine is endlich entschieden; die rfen weigern sih, wie ich es gleich 0 \ Diensten der ihnen von der Briti en Offiziere Gebrauch zu machen, sr taktisches System nicht noch einmal ändern wollten. Die fische Flotte, unter den Befehlen des Kapudan Pascha, ih die Dardanellen passirt und liegt jest bei gange des Marmor-Meers vor Anker; aber der Französische iral Gallois, nicht zufrieden damit, seine Mission erfüllt Jaben, treibt sich noch immer am Eingange der Y Um, wo er so lange warten zu wollen scheint, } die Schiffe ruhig in den Werften des Sultans u ht sind. Es wird noch immer viel von dem Streit schafter und der Pforte gesproche geheim, daß nichts Sicheres darüber zu er- ing hier in voriger Woche ein Schreiben von ssien vom 26. September ein, zu Armee in vollem Rückzuge nach dem Seitdem hat jedoch der Kaiser die t, und dies wird, aller Wahrschein- eine andere Wendung gegeben haben.““

F nl and.

Das im heute ausgegebenen 21sten ung enthaltene Publications- Patent Versammlung gefaßten be zum Schuße des stlerischen Eigenthums gegen Nachdruck ng, lautet also :

helm, von Gottes Gnaden, König von

ontes gesandt

f angeseßt.

hegt daher für die nächste Aerndre.

nfangs vermuthete, von chen Regierung angebo- unter dem Vorwande, daß

Gallipoli am

Französischen Bot hält Alles so geh en isi. Es rn Longwort her Zeit die Russische jan gewesen seyn soll. (kasischen Gestade besuch eit nah, den Sachen

aus Cirka

Berlin, 11. Dez. Ée der Geseg - Samml den von der Deutschen Bundes - gen gleichförmiger Grundsá hen und fün Unbefugte Nachbildu ir Friedrich Wil Preußen 2c. 2c.

Nachdem di ilung getreten ist, ung des Artikels 18 des Bundes - )druck im Um gleihförmige Gr ih der Künstler gegen ihrer Werke für den ganz ellen, und nachdem in

iermit zu wissen:

he Bundes - Versammlung dacúber in in Ausführung der betreffenden Be- schen Bundes-Akte, imglei- Beschlusses vom 2. April 1835, wodurch der fange des ganzen Bundes-Gebietes verboten um Schuße der Schrift- achdruck und unbefugte en Umfang der Bundes- Folge dessen die Deut- egierungen in der 31sten Sißung der Bundes- J. sich dahin vereinigt haben : gten Regierungen kommen über- i s Bundesgebietes erscheinenden stischen Erzeuguisse folgende Grundsäße in An-

„Literarische Erzeugnisse aller Art, so wie Werke der cht seyn oder nicht, dürfen ohne sjenigen , welchem derselbe seine uf mechanischem Wege

Das im Ariifkel 1 bezcihnete Necht des Urhebers oder lgenthum des literarischen oder artistishen Wer- geht auf dessen Erben und Rechtsnachfolger über auf dem Werke der Herausgeber oder Verleger

en VBundes-Staaten mindestens während Jahren anerkannt uad geschüßt werden.

. der Deut

vom 9. November d. ‘utschen Bunde vereiu Gunsten der im Umfange d? Ychen und arti E zu bringen

en bereits veröffentli lte f es Urhebers oder de E dem Original übertragen hat, a ) vervielfältigt Urt. 2 M der das rworben hat ° soll, in scfern aunt ift, in eitraums von se Frist von zehn F

tenen Drucfschr gedenwärtigen 1 Werken vom ch8 Bei den in m

Jahren is für die in den lcztverflossenen ge des Deutschen Bundes - Gebietes er- isse vom Tage es, bei den künjtig erscheinen- rscheinens an, zu rechnen. eilungen herausfommenden Werken

sischen Erzeug ‘s- Beschlusses, n f ahre ihres E chreren Abth

É e) it diese Frist für das gauze Werk erst ven Herausgabe des leuten Bandes oder Heftes zu zählen, vorausgeseßt, daß zwischen der Hcr- ausgabe der einzelnen Bäude oder Hefte kein längerer als ein drei: Nee Zeitraum verflesscn if.

Urt. 3. Zu Gunsten vou Urhebern, Herausgebern oder Ver- legern von großen, mit bedeutenden Vorauslageu verbundenen Werfen der Wissenschaft und Kunft (Art. 1) wird das ausgespro: chene Minimum des Schutzes dec Gefammtibeit gegen den Nach- drück (Art. 2) auch bis zu cinem längern, höchstens zwanzigjähri- gen Zeitraum auszedehnt, und hiusicht!ich derjenigen Regierungen, deren Landes-Gesetgedung diese verlängerte Schußfrist nicht obne- hin erreicht, diesfalls eine Vereinbarung am Bundestage gctroffeu werden, wenn die betreffende Regierung drei Jahre nach dem öf fentüchen Erscheincn des Werkes hierzu den Aûtrag stellt.

“Art. 4. Dem Urheber, Verleger und Herausgeber der Origi: nalien nachgedrucfter oder nachgebüdeter Werke steht der Auspruch auf volle Entschädigung zu.

Außer den in Gemäßheit: der Landes-Gescke gegen den Mach- dru zu verhängenden Strgfen soll in allen Fällen die Wegnahme der nachgedructen Exemplare, und bei Werfen der Kunft auch noch die Beschlagnahme der zur Nachdiidung gemachten Verrichtungen, also der Formen, Platten, Steine u. s. £., slatlfinden.

Art. 5 Der Debit aller Nacbdrücke und Nachbildungen der unter 1. bezeichneten Gegenstände, sie mögen im Deutschen Bundes- Gevdiete oder außerhalb desselben veranstaltet seyn, soll ia allen Bundesfiaaten, bei Vermcidung der Wegnabme-und der durch die Laudes- Gesche augedrohien Strafen, untersagt scyn. Es versteht fich itbrigens von. selbst, daß die Bundes -Regierungen, in deren Staaten bis jeut der Nachdruck gescßlich nicht verboten war, scibsi zu besiimmen babew, ‘ob und auf wie lange sie im Bereiche ibrer Staaten den Vertrieb der vorräthigen, bieher erschieuenen Mach- drücfe gestattcu wollen.

Art. 6. Es wird der Bundes-Versammlung dacou, wie die vorftchendeu allgemcinen Grz1udsägze von den Bundes: Regierungen durch spezielle Gesege oder Vêrorduungen in Ausführung gebracht werden folleu, Nachricht gegeben, und dabei zugleich angezjcigt wers den, welche Förmlichkeit in den einzelnen Staaten erforderlich scy, um den Charafter ciner Oríginal- Ausgabe und oen Zeitpunkt des Erscheinens nachzuweisen. E

Da übrigens eine große Mehrheit der Bundes-Negierungen si dafür erklärt bat, daß den Schriftsiellern und Verlegern eine noch ausgedehntere Schußfrist im gesammten Umfange des Bundesgebietes gesichert 10erden möge, als diejenige ist, welche in dem Artikel 2 des gegenwärtigen Bundes-Beschlusses als Minimum ausgesprochen wird, fo soll mit Eintriit des Jahres 1842, wenn fich das Bedürfniß hierzu nicht früber zeigen follie, am Bundestage sowohl die Frage wegen ciner verlängerten Daucr des den Rechten der Schriftsteller und Verleger von der Gesammtheit der Bundesglieder zu bewilligenden Schußes neuerdings gemeinsam berathen, als auch überhaupt der Einfluß in Erwägung gezogen werden, welchen, nach den immittels gesammelten Erfahrungen, die gegenwärtigen Bestimmungen auf Kunß uud Literatur, auf die Jatercsseu des Publikums und auf den Flor des Kunst- und Buchhaudets bewährt haben ;

Wir auch zu dieser Vereinbarung durch Unseren Bundestags- Gesandten Unsere Zustimmung unter der gleichzeitigen Erfklä- rung ertheilt haben: : es verstehe sich von selbs, daß a) auch nach Ausführung des gegenwärtigen Beschlusses ein

über dessen Inhalt hinausgehender Schub gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung, wo derselbe durch die Landes- Geseßgebung schon früher gewährt worden is, und in Folge des Bundes-Beschlusses vom 6. September 1832 allen Un- terthanen Deutscher Bundes - Staaten zu Gute kommt, nicht beschränkt werden soll, und daß denjenigen Deutschen Staaten, welche kúnftig noch günsti- gere Bestimmungen zum Schuße des \chriftstellerischen und künstlerischen Eigenthums , als ihre bisherige Gesepgebung und der ger Balige Bundes-Beschluß dieselben aufstellen, für ihre Unterthanen und die Unterthanen der sich mit ih- nen über gleiche Grundsfäße vereinigenden Regierungen treffen wollen, hierin durchaus freie Hand bleibt, -

so wollen Wir hierdurch diese unter sämmtlichen Deutschen Bundes - Regierungen getrossene Vereinbarung dergestalt zur allgemeinen Kenntniß bringen, daß Unsere Behörden und Un- terthanen, und zwar nicht bloß in Unseren zum Deutschen Bunde gehörigen Landen, sondern, in Vorausseßung der Be- obachtung einer diesfälligen Reziprozität von Seiten der an- dern Deutschen Staaten, auch in den übrigen Provinzen unse- rer Monarchie sich danach zu achten haben.

So geschehen und gegeben Berlin, den 29. November 1837. t S O O O

Freih. von Altenstein. Graf von Lottum. Freihß. von renn von Kane. Mie von E von Nagler. von Ladenberg. Rother. Graf von Alvens-

leben. Freih. von Werther. von Rauch. Man schreibt aus Posen: „Wenn eines Theils der

Gewerbfleiß unserer Provinz, und namentlich dasjenige Ge- werbe, das einst den blühendsten Handel hervorrief und belebend auf alle Gewerbtreibende zurúckwirkte, das der Tuchmacher, fortwährend unter der Ungunst der Verhältnisse leidet, so ist es anderen Theils um so erfreulicher, daß sich bei den Gutsbesigern das innigste Interesse äußert, alle möglichen Gewerbebetriebe zu ergreifen, die nur irgend mit der Landwirthschaft vereinbar sind. War früher fast allein die Fabrication des Branntweins der Gegenstand der gewerblichen Thätigkeit der Gutsbesitzer, so sind in neuerer Zeit mehrere Zucker - Raffinerieen errichtet wor-

den, wie z. B. in Neudorf im Kreise Samter bei dem Grafen v. Dzieduzicki; in Kwilcz im Kreise Birnbaum, bei dem Grafen v. Kwilecki; in Turew im Kreise Kosten, bei dem Obersten von Chtîa- powski; in Splawie im Kreise Posen, bei dem ehemaligen Polnischen General von Mycielski, gegenwärtig in Paris; in Lewkowo im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesißer von Lipski, und in Groß- Wysocko im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesißer von Suchor- zewski. Andererseits sind zur Benußung der Holz - Produkte Glashütten entstanden, auch is ein Frischfeuerwerk in Swieca, Adelnauer Kreises , angelegt worden. Wenn auf diese Weise alle Hoffnung zur Entwickelung einer neuen regeren Gewerb- A auf der Klasse der Gutsbesizer ruht, so ist es unver- kennba

Wollmarkt von den ersprießlichsten Folgen seyn wird, indem er den Gutsbesißern die Aussicht auf eine raschere und günstigere Abse6ung gerade desjenigen Produktes gewährt, das bisher noch immer die ergiebigste Quelle von Betriebs-Kapitalien war. Es hat si daher au unter den Gutsbesißern die größte Zufrie- denheit mit dieser Einrichtung und die dankbarste Anerkennung der ihnen dadurch zu Theil gewordenen Erleichterung ausge- sprochen , Und es kann nicht fehlen, daß, wenn der Wollmarkt in den Verhöltaissen, wie er jeßt eingerichtet worden, verbleibt und wenn namentlich der Termin des 7. 9. Juni, der zwischen den Breslauer und den Berliner Markt fällt, beibehalten wird, dies zunächst auch auf die Tuch - Fabrication in der Provinz, so wie auf andere Gewerbzweige, günstig einwirken werde.“

v, daß der in diesem Jahre zuerst ins Leben getretene

Es ist bereits in Nr. 312 der Staats-Zeitung gemeldet

worden, daß sich kürzlih in Stralsund durch die Vermitte- lung eines ‘Privat - Vereines ein kleines Taubstummen - Institut

gebildet hat. Neueren Nachrichten von dort zufolge, sind für diese wohlthätige Anstalt auf dem Wege der Sub cription im ganzen Regierungs - Bezirke bereits 1200 Rthlr. pro 1838 und eben so viel pro 1839 gezeichnet worden. Von den sieben in der Anstalt befindlichen taubstummen Kindern werden zwei gariz arme Kinder auf Kosten der Kommune, die für jedes derselben jährlich 60 Rthlr. zahlt, erhalten; für zwei andere bezahlt eine milde Stiftung dieselbe Pension, die drei übrigen aber gehören wohlhabenden Aeltern an und genießen vorläufig bloß: den Un- terricht in- der Anstalt. G

In die verschiedenen Häfen des Regierungs - Bezirks Stralsund sind, der vorgerückten Jahreszeit ungeachtet, im verflossenen Monate noch 57 Schiffe von 76 durchschnittlicher Lastengrdße eingelaufen, von denen 17 beladen und 40 eballastet waren. Damit wurden hauptsächlih importirt: 3228 Ctr. Eisen und grobe Eisen-Waaren, 307 Ctr. Wein, 144 Ctr. Südfrüchte, 871 Ctr. Zucker, 959 Ctr. Theer, 12,923 Ctr. Steinkohlen, 1287 Ctr. Hanf, 1741 Ctr. Wallsischthran, 433 Tonnen Hä- ringe, 253 Ctr. Talg u. \. w. Ausgelaufen sind 23 Schiffe von 44 durcchschnittlicher Lastengrôße, wovon 22 beladen und 1 ge- ballastet waren. Mit jenen wurden unter Anderem verschifft: 1101 Wspl. Weizen, 172 Wspl. Gerste, 219 Wspl. Hafer und 858 Quart Spiritus.

In Aachen hat am öten d. M. dée städtische Behörde mit der Englischen Universal-Gabbeleuchtunos-Gesellschaft einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese Gesellschaft die Beleuchtuns der Stadt durch Gas übernommen hat.

V efroloa

Zu dên Verlusten, welche die Wissenichaft in dicfem Jahre cr- litten, gehört auch der durch scine fartogravhischen Leistungen allges mein befannte Königliche Plan - Kammer - Jnspektor, Herr Danick Gottlob Reymann. Fast cin halbes Jahrbundert hindurchz hät er gewirkt und geschaffen, und sich in diejer langen Zeit ciner áns baltenden geräuschloseu Thätigkeit in dex geographischen Weit ciné Skelle errungen, die seinem Mamenu einen chrenvollen Play sichert:

1759 den 24. November zu Lüben in Schlesien geboren, fam eëx schon in seinem 1äten Jahre, gut und gründlich vorgebiidet, zu det Königl. Bau - Jnspcktor nach Liegniß, um sich unter dessen Leituns, wie es damals herfömmlich war, für die Baufunfi auszubilden.

Der Zufall, daß Jauer mehrere Jahre darauf abbrannte, ceröf- nete dcr Ehâätigkeit des jungen Reymann ein weiies Feld, was uit sofern von Einfluß für ihn war, als ihm scin Prinzioal cin fäst unbegräuztes Zutrauen schenkte. Der lcyte Umstand wirkte um so vortheilhafter auf ihn, als er dadurch schon frlh darauf hingewiescri ward, felbsiständig aufzutreten und \sih in weiteren Wirkungssphären zurecht zu finden.

Im Januar 1777 nach Liegnitz zurückgekebrt, lcrute Reymann dort den spätern General von Grawert fcunen, cine Bekanntschaft, die für die folgenden Verhältnisse R.'s vou hoher Wichtigkeit war. Uls im Jahre 1778 der Baverische Erbfolge - Krieg ausbrach, verließ Revmaun das bisherige Verhältniß und trat als Conducteur (Fngt- nieur-Geograph) in die Armee. Er war dawals 19 Jahre ait und ergriff mit Eifer und Muth welche beide um so betarrlicher was ren, als sie in ruhiger Würdigung und Betrachtung der Verhältniffe ihre Quelle hatten díe neue Laufbahn. So vorübergehend uun auch dies Verhältuiß sev mochte, so war es docz vom béchsten Muz4 zeu für den jungen Maun. Es war gleichsam die Schule, in der er sich unter der Direction des befaunten Jugenicur - Majors Müller zum Kartographben heranbildete. Schnelles Drientiren, rich1liges Auf- fassen cines Terrains, Festhalten desscn, worauf es eigeuntiicz anfau1,

um das Geschene in ciner forreften und schönen Form wicbderzugeden, wurde ihm unter der genannten vortrefflicyen Leitung gleichsam {uk anderen Natur.

Dieser großen praftisc)cn Routine verdaufte er es zunächst, daß er, nachdem er nah beendigtem Kriege in scin früheres Verbäitniß zurfücégetreten war, bald darauf auf Gramwert?s Bermittelung nad Potódaur berufen und dort bei Arbeiten beschäftigt ward, weiche allcin für cinen späteren Kriegsgebrauch bestimmt waren. Die große Kriegsz farte in 240 Bláitern, die sogenauute Geusauiscze Kricgskarte, wie mehrere große Karten, welche nie öffentlich erschienen, desgl!cichen Reyman n°'s Kricgsfarte von Schlesien, waren die Früchte ciner vicls jährigen, anhaltenden, geräuschlosen Thätigkeit. Dabci war Reymann die Aufsicht über den Karteunvorrath des großcn Königs anvertraut, welcher, troß der Dürftigkeit jener Zeit für diesc Branche, nicht uns bedeutend war. Mit großer Vorliebe gedachte Reymann noch in ci: nen späieren Jahren dieser Zeit, und es gehörte mit zu seinen Ge- nüssen, sich durch Rückerinnerungen gewissermaßen darin zu ergchcn. Als charafteristisz verdient hervorgehoben zu werden, daß der König mit Per Sorgfalt seinen kleinen Vorrath hütete und die Aufhebung ne t nach gemachtem Gebrauch jedesmal sorgfältig anempfch: en ließ.

Als König Friedrich Wilhelm Il. 1788 den Obersten v. Kno- blauch zum Direftor der neugeschaffenen Plan- Kammer ernannte, ward Reymann Plan-Kammer-Fnspeftor, cine Stelle, welcher er bis fürz vor scinem Tode mit Ehre, Geschick und Umsicht vorstand. So fiel ihm auch, als nach dem Franzöfischen Kriege die Fngenienr-Geo- graphen gestiftet wurden, die Oberaufsicht über deren Leistungen zu, cine Obhut, deren er sich zur ficten Zufriedenheit scinerx Vorgesetzten entledigt hat. Jene liebevolle Nachsicht, welche stets eiu hervorragen- der Zug in dem Charakter diescs edlen Mannes gewesen, gepaart mit einer zweckmäßigen Strenge, gaben dem Verhältniß zu seinen Unter- R eine Färvung väterlicher Autorität, der sich Feder um fo ieber fügte, als er des Rathes, der Hülfe und Unterslüßung in allen Verbhältnissen gewiß seyu durfte.

Die Stellung, iu der Neymann sich befand, ward vou ihn ugleich ¡zum steten Fortschreiten in seinem Fache benugt. Mehrere Proben davon erfreuten sich in dem Make der Yufricdenbeit Sr. Majestät des Königs, daz ihm eine bedeutende Gehalts - Qulage bes willigt ward. Zugleich begann er die Herausgabe seiner maunigs fachen Karten, deren wir weiter unten erwähuen werden.

Als 1806 die Frauzosen die Sicherheit der Residenz bedrohten, ward Revpmann der Befehl, die Plan-Kammer nah Spandau zu bringen; doch faum dort angefommen, traf Oder von Knoblaucz mit der Nachricht ein, daß sofort aufgebrochen werden müsse, weil der Feind bereits im Anzuge scy. Mit Umsicht uutcrzog sich R e y- mann dem ihm übertragenen Geschäft. Schnell wurden Kähne ge- miethet, das fostbare Material verpacít, und ohue Säumen ging es weiter. Oft mußte jedoch von der Wasserfahrt zum Land- Transport geschritten werden, weil überal Gefahr im Verzuge war uud die Schicu- sen oft langen Aufenthalt geboten. Doch Reymann sczeute keia Mittel und feine Mühe. Ueber Stettin gelangte er glücklich nach Danzig und von dort na Königsberg, wo scin Verfahren chcenvoll aucerkannt wurde. Acht Jahre hielten ibn die Ereignisse von Ber: lin entfernt, und erst als der Staat außer aller Gefahr und Preußens Fahnen am Montmartre wehten, erhielt Reymaun den Befehl, mit der Plau-Kammer nach Berlin zurückzukehren. Seinem eigentlichen Wirxs fungsfreise wiedergegeben, fuhr Reymann uun fort, seine literarischen Vestredungen, welche er schon früher mit so viclem Eifer betrieben, zu vers ee In seiner Geschäftsthätigkeit, welche zunächst cin ganz neuer Gee- \chäftsgang und die wiederholte neue Placirung der Glan: Rautiner in Anfpruch nahmen, sah cr so sein 50jähriges Dienst-Jubiläum heran- nahen, das am 28. April 1828 feierlich begangen ward und wobei thm des Königs Majestät, als ein Zeichen besonderer Huld, deu Ro- then Adler-Orden dritter Klasse verllchen. Mit ungeschwächter Geis stesfraft fuhr Rey maun fort, seinen Geschäften vorzusteben ; gleich- zeitig machte er sich um diese Zeit dur die Stiftung der Berliner Geographischen Gefellschaft verdient, die den Veterancu zu ihre Ehren - Präsidenten ernannte, was er auch bis an scin Ende blieb. Juzwischen fing doch nach und nach der Körper an, zu erliegenz be-