1877 / 22 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

und Feldzulagen. Ls folgke die zweite Berathv1g des Geseß- entwurfes, betreffend die Umzugskosten der Staatsbeamten. Zu 8. 1 beantragte Abg. Schröder (Königsberg) die Gleich- stellung der vierten und fünften Rangklasse in diesem Gesete, während der Regierungs-Kommissar Geheimer Ober-Finanz- Rath Rüdorff unter Hinweis auf die eingehenden vor- jährigen Debatten über diese Materie für die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage eintrat. Nachdem noch der Abg. Wachler (Schweidniß) den Antrag Schröder befürwortet, wurde derselbe mit 192 gegen 105 Stimmen angenommen. 8. 5 bestimmt, daß eine Vergütung für Umzugskosten nicht stattfindet wenn die Verseßung lediglich auf den Antrag des Beamten erfolgt. Der Abg. Schröder (Königsberg) be- antragte die Streihung dieses Paragraphen. Den Aus- führungen des Abg. Wachler (Schweidniß) zu Gunsten dieses Antrages gegenüber betonte der Justiz - Minister Dr. Leonhardt, daß seine Praxis der Beförderung nah Maß- gabe der Anciennität dazu führe, daß, nachdem die Betreffen- den mit ihrer Beförderung sih einverstanden erklärt haben, stets Umzugskosten gewährt würden. Nachdem der Antrag Schröder noch von dem Abg. Löwenstein befürwortet war, wurde derselbe einstimmig angenommen. Unter Zustimmung des Negierungs - Kommissars, Geheimen Ober-Finanz-Raths Rüdorff gelangte cin Antrag des Abg. Grafen zu Limburg- Stirum zur Annahme, welcher lautet :

„Dem S§. 12 am Schlusse folgenden Saß hinzuzufügen: Die Säte für Gefandtschaftsbeamte können jedoch nach Maßgabe der- jenigen Beträge festgeseßt werden, welche für die entsprehenden Be- amtenklassen in der auf Grund des 8. 18 des Reichsgesetzes vom 31. März 1873 (Reich8geseßbl. S. 61) zu erlassenden Kaiserlichen Ver- ordnung: bestimmt werden.“

Die übrigen Paragraphen des Entwurfes wurden ohne De- batte genchmigt. Die zweite BerathungdesStaatshaus- halts-Etats wurde darauf fortgeseßt und zwar mit dem Etat des Fustiz-Ministeriums. Jn der Debatte ergriffen außer dem Justiz-Minister Dr. Leonhardt und den NRegierungs- kfommissarien, Geh. Ober-Justiz-Räthen Rindfleish und Starke, die Abgeordneten Gescher, Dr. Roeckerath, Stengel, Dr. Ham- macher, Dr. Eberty und Schröder (Königsberg) das Wort. Bis zum Schlusse des Blattes wurden sämmtlihe zur Be- rathung stchende Positionen unverändert genehmigt.

Nach der vom Reichs-Eisenbahnamt in der heutigen Ersten Beilage veröffentlihten Zusammenstellung der Betri ebs - Ergebnisse deutscher Eisenbahnen extll. Bayerns im Monat Dezember v. J. stellt sich auf den 85 Bahnen, welche in dem Zeitraum vom 1. Januar 1875 bis ultimo Dezember 1876 im Betriebe standen: Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im Monat Dezem- ber 1876 bei 39 Bahnen höher und bei 46 Bahnen gerin- ger, als in demselben Monat des Vorjahres und die Ein- nahme pro Kilometer im Monat Dezember 1876 bei 35 Bah- nen höher und bei 50 Bahnen (darunter 14 Bahnen mit ver- mehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Monat des Vorjahres ; die Einnahme aus allen Verkehrszweigen bis Ende Dezember 1876 bei 43 Bahnen höher und bei 42 Bahnen geringer, als in demselben Monat des Vorjahres und die Einnahme pro Kilometer bis Ende Dezember 1876 bei 31 Bahnen höher und bei 54 Bahnen (darunter 22 Bahnen mit vermehrter Betriehslänge) geringer, als in demselben Monat des Borjahres. Bei den Unter Staatsverwaltung steheuden Rrivat-Eise ten. on Crt L. - brut nde i rivat Eisenbahnen s gesammte fkonzessionirte Anlagekapital 1,063,909,800 6 (381,405,900 & Stammaktien, 8,595 000 M Prioritäts - Stammaktien und 673,908,900 M ‘Rrioritäts- Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken für welche dieses Kapital bestimmt ist, 3736,., Kilometer so daß auf je

ometer ri F ; y 1 Kilometer 284,731 f entfallen. Vei den unter Vrivat: verwaltung stehenden Privateisenbahnen (aus\ch{ließlich der Uelzen - Langwedeler Eisenbahn) beträgt das gesammte kon- ze)stonirte Anlagekapital 3,090,336 207 M (1 126,889 008 E A Prioritäts - Stammaktien und 112,097,049 C Prioritäts-Obligati o Cas Sohn. jéiiaea Steoden äts-Dbligationen) und die Länge der- 12,765,539 Kilometer, fommen.

1E

für welche dieses Kapital bestimmt ist, 10 daß auf je 1 Kilometer 242,078 M,

E Für die Zwee des Znternationalen Bureaus des Meinen Postver eins in Vern wird die Stückzahl der ziljendungen, der Postkarten mit bezahlter Antwort, der Geschäftspapiere und der Rückscheine zu EinschreibsendUnaen während „der drei Tage vom 1. Februar Morgens bis 3 Februar Abends, ferner die Anzahl der im Postwege bezogenen | Zeltungen für das Jahr 1876 ermittelt werden.

Der Justiz-Minister hat die ämmtli Justizbehör- den im Einverständniß mit dem S S Dre Gu vom 20. d. M. benachrichtigt, daß die den Beamten zur Uebernahme von Vormundschaften ertheilten Ge- nehmigungen als sntempelfrei anzuerkennen sind, und zwar ohne Rücksicht auf die Form, in welcher sie ausgestellt | worden. Es handele si bei der Uebernahme von Vormund- \chaften überwiegend mehr um die Erfüllung einer öffentlichen ftaatsbürgerlichen Pflicht, als um das Privatinteresse; es durfe deshalb auc, wie bereits seit einer Reihe von Jahren

in der Verwaltungspraris geschehen sei,

niht in Bescheids-, sondern in Attestform ausgeferti F Tonio h 1 d i L e E Jenje der in Rede stehenden Art abgesehen wt E

Auf die Anfrage der Kommissari 5 [

f die 2 ge 1 mij}jarien des Hauses der Abgeordneten: Welche Maßregeln sind Seitens de Slciivae uns zur Verminderung des in einzelnen Gegenden im S d wee albandenen und großen Schaden verursachenden Schwarz es ergriffen worden? und läßt sich it nod energisdet, als bicteriff D und läßt sih iht noch aven die Vertreter der Staatsregierung folgend

aven die Vertreter der ( nde Antwo Seit: Die Staatsregierung hat zur Berninderuna bea G warzwildes in den Staatsforsten alle ihr zu Gebote tehenden Mittel ergriffen. Abgesehen von j Zwedcke erlassenen bestimmten Weisungen sind

Zauf esuhten Wal- r nicht unbedeutende ¿Fonds bewilligt, es T Beger-Fommandos zum Abschuß _der Schweine abgesendet E rheblig Geribe aat Ee cinziz@léndan Taxen f lih he 6 a er Erlós aus dem Schwarzwilde fast allein dem E n]

warzwi 2 f rleger zufällt. Jn let- h Beziehung sei angeführt, daß zur Forstkasse fließt: E fern Mindeswein der Betrag von 6 A bei einem Lokal- pl : ns 42 M, 2) für ein 3- oder 2jähri es Schwein der Betrag von 5 M bei einem Lolaipreise Be I Ei

häuser seines Bezirks, dem einen 20 f 2 i 300 M Unterstüßung, 00 é, den drei anderen je

1 der Verwal ‘ben sei, von bder Anwendung | der auf den 30. d. einberufenen ci ì i i der Tarifposition „Atteste, antliche, in Privatsachen“ auf die, | dem „Frkf. J.“ von hier ide o Ne hs fune T Reibe hr is ; ethe wichtiger Angelegenheite ‘ledi Gefeßentwürfen genheiten der Erledigung harrt. )ebe über die Besteuerung der Landerlager, ük i der Volksschullehrer, über die St Beit ber G sb Uber j rer, Über die Steuerfreiheit der Eisenbahnen vinz:n; n Bt fi. rüdsihti gegen diese Kalamität einschreiten ? félag Gu s B | wegen l as de Gutem wegen eb en Uder die Haftpflicht der Ortseinwohner bei ödigun- E u 2E | gen, den Antrag von Wolz und Gefen ee eiGibigun: Mt Saulen ta S Svar t legung Abgabe von Waldstreu aus den Domanial-Waldungen.

Die Stadtverordneten beschlossen geste Semiars für S ideeei Kae iti

die Stände einen G efebentwur stimmungen über die L

tigten neuen Fagdordnung Gelegenheit sein.

Bei Berechnung des Schadenersaßes an cinen Beamten, welcher beim Betriebe einer Eisenbahn verleßt und erwerbsunfähig gemacht worden, ist nah einem Erkenntniß des Reihs-Dber-Handelsgerichts l. Sen. vom 5. De- zember 1876 außer dem Gehalt auch der Wohnungsgeldzuschuß, und zwar leßterer nah dem Tarifsaßze des Ortes, in welchem

zuziehen, selbst wenn zur Zeit des Unfalles das Gesetz be- treffend die Bewilligung von Wohnungsgeldzuschüssen nochch niht in Kraft getreten war und somit der verlezte Beamte 3: Z. noch keinen Wohnungsgeldzushuß bezogen hatte.

Die Zurüccknahme des Strafantrages gegen eine Person, welche der Äntragsteller von vorn herein irr- thümlich für eine an der Strafthat betheiligte hielt, hat nah einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 12. Dezember 1876 nicht die Einstellung des Strafverfahrens gegen die wirklichen Thäter zur Folge.

Der Kaiserliche Botschafter Graf zu Stolberg ist auf seinem Posten in Wien wieder eingetroffen.

Aus Verviers wird gemeldet: Die erste Postaus London früh den 25. d. M. hat den Anschluß an die Bahn- post Nr. 10 Verviers-Düsseldorf nicht erreiht. Grund: Un- günstiges Wetter zur Ueberfahrt von Dover nach Ostende.

Der Kommunal-Landtag der Kurmark hielt nach mehrtägiger Pause, welche der vorbereitenden Thätigkeit der Ausschüsse gewidmet war, seine zweite und dritte Plenar- Sißung am 22. und 24. d. Mts. Der inzwischen erfolgte Hintritt Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Carl von Preußen hat den Vorsißenden des Kommunal-Landtages veranlaßt, Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl von Preußen das Beileid des Landtags auszudrücken und um Zulassung einer Deputation des Landtages zu den Trauer- feierlichkeiten zu bitten. Dieser Wunsch ist gewährt worden, und hat demzufolge eine aus dem Vorsißenden und je einem Vertreter der drei Stände bestehende Kommission der Einsegnung der irdischen Hülle der Hochseligen Frau Prin- zessin in der Kapelle des Königlichen Schlosses beigewohnt. Der Rittergutsbesißer von Arnim-Criewen hat dem Landtage das Porträt seines verewigten Vaters als einstigen Vorsißen- den des Kommunal-Landtages zum Geschenk gemacht, und der Vorsißende dem Geschenkgeber den Dank des Landtags ausgedrückt. Das geschenktte Por- Ee hat Bres A, der früheren Borsipenden Des oen, Sn den Ven Dit gelangten die immt eingelommenen Sachen zur Barthel anen ie AuS but s joweit sie niht dur Beschluß des Landtages sofort Tre e ledigung fanden. Das Lettere zeshah auf die 'Benadieldti- gung des Bureaus des Herrenhauses daß das Haus in 1 x leßten Session über die Petition des RomminalLanbieoes auf Uebernahn!e des Kriegsschuldenrestes auf die fr Ösifhe Kriegskosten - Entschädi jur T ia A

gStojten - Entschädigung zur Tagesordnung übergegan- gen fl. Der Landtag hat sich von der Erfotalofigs keit aller seiner desfallsigen Schritte überzeugen müsseo 4 n der ersteren Sißung wurde mit der Berathung der las eingelangten Ausschußgutachten begonnen, und in der weit j damit fortgefahren. Unter einer Reihe von Anteiaen Sei: tens der General-Land-Feuer-Sozietäts-Direktion wurde der ¿Fonds zur Prämiirung der Umwandlung von Strohdäche in feuersihere Bedachungen für das laufende Jahr Von 15,000 auf 30,000 M erhöht, weil sich die erstere Sun e als unzureichend erwiesen hatte. Zugleich W R beschlossen, um die Wirkung dieser Maßregel zu erfors@e : die Höhe der Prämien der in der Ill. Klasse A Ge: bäude zu ermitteln, und festzustellen, wie viel prämirte V G sicherte etwa ihrer Verpflichtung, bei der Land-Feuer-Societät ferner versichert zu bleiben, untreu geworden sein möchten

m Bereiche der Landarmen-Verwaltung ertheilte der Landtag eine Genehmigung zur Erwerbung von Jmmobilien zur Schaffung neuer Stellen und zur Aufbesserun “besiehenbe i‘ ._, Der Kurmärkischen Hülfskasse ertheilte derselbe für a var 1875 die Decharge und nahm von ihrem günsti en V - waltungsberichte Kenntniß. Aus dem ständischen Dispositions- fonds dieser Kasse bewilligte der Landtag an vier Rettungs-

Hessen. Darmstadt, 23. Januar. Die diesmalige Session

l ] „Teine ganz kurze sein auf etwa zwei Wochen erstrecken, da eine ganze

Von

werden angeführt: das Leichengeseß, die Ge-

Eheverlöbnisse in den rechtsrhein{f von Anträgen: den Antrag Mel Be- vollen Einkommensteuer beim Aus- L Kommunalsteuer , den Antra Weber Abänderung des Kirchensteuer - Aussclags, den Aufhebung älterer Verordnun-

vermehrter ! ierzu fationen der Ssien gau R der Gs-Gisenbahn- t tonen verschiedener ober- um Eisenbahnhaltestellen s. w.

die Errichtung eines Das Ministerium des

ldenloose, der scher Gemeinden L E

24. Januar.

die Aufhebung der Be- Schadensersazp flit er Orte:

mindestens 30 4, 3) für einen Ueberläufer der Betrag von 50 „Z bei einem Lokalpreise von mindestens 15 M6, 4) für | einen älteren, niht mehr gefleckten Frishling der Betrag von | 20 / bei einem Lokalpreise von eiwa 10 M, 5) für einen | jungen, noch gefleckten Frishling der Betrag von 10 „H bei ' einem Lokalpreise von etwa 5 Weitere Maßnahmen stehen der Staatsregierung im Verwaltungswege niht zu Gebote; ; sie wird erst weitere Schritte thun können, wenn ihr im Wege

der Beamte zur Zeit des Unfalles funktionirt hat, in Betracht |

Surrey (Horsemonger-lane Gaol) abgeführt wor Verhaftsbefehle Jol derselbe T de O orden, ro- | werden, bis er

Möllinger, Jo

' Kommunalsteuer und der

zubringenden Steuern neu geregelt werde ,

der landwirthschaftlihen Vereine hervorgeht.

| im Falle es fich | gegen allzu große Belastung und

ordnungen getroffen werden,

| belastung gegen seither zu verhüten geeignet sind.“

| der Regierung zur Berücksichtigung empfehlen.

Sachsen-Weimar - Eisenach. nuar. Dem Landtage wird alsbald nach seiner am 28. d. für die Finanzperiode 1878/80 zugehen. sih bis gegen O

\chen Regierungen zusammen, um die Verträge festzu- stellen, die aus Veranlassung der Errichtun jamen Ober-Landesgerichts verhandelt werden.

_ Anhalt. Dessau, 24. Januar. Der Landtag gench- migte in feiner gestrigen Sizung in dritter Berathung die Ver- ordnung, den Haupt-Finanz-Etat betreffend, und zwar die Einnahme mit 7,717,000 (4 und die Ausgabe mit 7,657,000 #, ebenso den Geseßentwurf, die Abänderung resp. Ergänzung des Geseßes über die Verwaltung des Staats\chuldenwesens betreffend. Der Gescßentwurf, die Benußung von Leichen zu wissenschaftlichen Zwecken betreffend, wurde in zweiter Be- rathung angenommen.

Oesterreich - Ungarn. Wiel 24 Januar. bisher in der österreihi#sch - rumänischen Zolltarifkommission bestandenen Db Teuobn sind der „Pol. Korr.“ zufolge nunmehr eglichen. Die wenigen Artikel, über deren Werthbestimmung man ih niht einigen konnte, werden bei der Zollbehandlung in Rumänien mit einem siebenprozentigen Zoll vom Werthe be- legt werden. Dieser provisorischen Lösung wird unzweifelhaft bald die definitive nachfolgen. Die Tarif ommission hat somit ihre Atbeiten beendigt und dürfte das Schlußprotokoll chestens unterzeihnet werden. Pest, 24. Januar. Die „Pester Korrespondenz“ meldet: Der Ministerpräsident Fürst Auersperg und die Minister Varever Cussre “Uv SLeIeTT DOT Prells fonsfecrirlen heute bei Z18za mit diesem und den Ministern Szell, Baron encheim und Trefort von 10 bis 3 Uhr. Allseitig bekundete sich die lebhafteste Absicht, zu einer Einigung zu gelangen. Zum Ahb- s{lusse fam es heute nicht, vielmehr wird morgen wieder cine Konferenz bei Tisza sattfinden, wonach voraussihtlich ein Kronrath unter Sr. Majestät Vors folgen wird ( cute findet Abends ein ungarischer Ministerrath bei Wendt statt. Nachmittags 4 Uhr hatte Ministerpräsident Tisza A Ae Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser. Minister S A konferirte heute von 4 bis 6 Uhr mit Minister

Gegenstand der heute auf Wunsch des Kaisers bei dem Minister-Präsidenten Tisza abu dee e N n A men Minister-Konferenz werde, wie „Ellenör“ erfährt ein vermittelndes Bankprojekt Lassers sein. Ferner soll die Vorfrage entschieden werden, ob das gegenwärtige ungarische Kabinet überhaupt betreffs Lösung der Bankfrage noch weiter Abmachungen treffen kann. Dem „Hon“ zufolge liegt Seitens der gemeinsamen Regierung den Ministerien beider Reichshälften ein Plan auf Herstellung eines Provisoriums in der Bankfrage in der Dauer von 5 Jahren mit halbjäh- Das Bankprivilegium soll nicht aus- en die im Jahre 1873 geplante un- ichzeitig mit der Annahme des Pro- Großbritannien und Irland. London, 24 anu (E. C.) Die Königin hat gestern Windsor Gia E, ist glülih in Osborne angekommen. ZUr Zeit der Eröff- nung des Parlamentes wird JZhre Majestät, wie {on ge- meldet, nah London kommen. Der Dampfer „Hector“ ist von Southampton nah Osborne gegangen, um während der Residenz der Königin dort Stand zu nehmen Der durch seine Zähigkeit im Festhalten ritualistischer Neue- rungen bekannt gewordène, an und für si übrigens durhaus ehrenhafte und in seinem Gemeindebezirk sehr verdienstreich wirkende Vikar Tooth in der südlichen Vorstadt Hatcham ist am Montag Nachmittag, nachdem er si freiwillig dem Verhaftsbefehle gestellt, in das Gefängniß der Grafschaft: erem Gewahrs, E lten oll d ahrjam gehalte ür die Verachtung des Gerichtshofes L t

Die

thuung geleistet habe. Eine von enali f

( | C. D glishen Kau

ice betheiligten englischen Ses Sililieat des Auswärtigen, Lord schen Regierun die regeln

Ut dem eingereicht von der italieni-

h s{leunigster Maß- Räuberwesens zu Vet

C.) Der Herzog und die Herzogin von

unterzeichnete Denkschrift if , Lord Dees h wird L ersucht, Srgreifung ur Abstellung des A. A er G

Minister

Derby worden.

Edinburgh verließen am 23. ds - lischen Kriegsschiffes Helicon“. Aae E toe L ist on Sonntag, reen. Ver Regierung liegt der Entwurf eines Gesetzes welches, wie bisher die erste Jmpfung, so die Mibweilice

Junern hat an AEmag dieser Borsichtsmaßregel vorschreiben soll. Vermuthlich.

Admiral Sir Fairfa 91 Zahre alt, in Ermouth ge

le Frage im Parlament einem Sonderausschusse zugewiesen

werden. Jn Nizza starb am 19. d. Lord G I; T1 1; Loftus im Alter von 62 Jahren. Ege ZOILT Iu

Der Verstorbene war der

nwohner und Gemeinden bei boshaften Sach-

dritte Sohn des zweiten Marquis

von Ely und der prä=

bes ad igungan betreffend, gelangen lassen. Die Abgg.

t, Stephan (Heßloh) und Stephan (Osthofen), brachten vor längerer Zeit bei der zweiten Kammer den An- trag ein, dieselbe wolle beschließen, dic Negierung um eine Gesezesvorlage zu ersuchen, durch wel{e der Ausschlag der nah gleichem Modus auf- Pr ieh E pa) : MRIIS i ritte th: k | DI eranztiehung der ganzen Einkommensteuerkapitalien. der Geseßgebung die Möglichkeit gegeben wird, auch außer- | Der Aus\{uß befürwortet Fin “ien Antrag, iben er am halb der Staatsforsten bei bezeugter Kalamität die Vertilgung | Schlusse seines eingehenden Berichtes hervorhebt, daß die des Schwarzwildes in die Hand zu nehmen. Eine hierauf | Tendenz des Antrags Möllinger bezügliche Bestimmung dem Landtage zur Beschlußfassung zu | vielen Anklan unterbreiten, wird voraussihtlich bei Vorlegung der beabsih- | neten der größeren Städte Hessens

| und Genossen im Lande findet, wie aus Beschlüssen der Stadtverord- owie aus Resolutionen D j i 1 „Allein“, sagt der Bericht, „wir gehen hierbei von der Erwartung aus, daß, | ih als nothwendig herausstellen sollte, für den : Großgrundbesiß und die Großindustrie sichernde Bestimmungen i ebenso für die niederen Klassen der Einkommensteuerpflihtigen in den Städten An- welche eine erhebliche Mehr- 1 ) Der | Ausschuß beantragt: die Kammer wolle den Antrag Möllinger | und Genossen unter den vorstehend erwähnten Voraussetzungen

Weimar, 24. Ja-

M. stattfindenden Eröffnung der Staatshaushalts-Etat Die Session dürfte 6 stern erstrecken. Jn Jena tritt am nächsten Montag eine Konferenz von Delegirten der thüringi-

eines gemein-

sumptive Erbe des Marguisats. Sein Bruder, Lord Augustus Loftus, ist der britishe Botschafter am St. Petersburger Hofe.

(Köln. Ztg.) Die Admiralität hat die beschleunigte Fertigstellung des Panzerschiffes „Alexandra“ ange- ordnet; das Schiff soll statt am 17. bereits am 3. Februar zur Abfahrt uach dem Mittelmeer bereit sein. Der „Euryalus“ wird heute über aht Tage vom Stapel ge- assen. Jn der Gesellschast der Künste hielt Kapitän Cameron am 23. einen längeren Vortrag über die Aufschließung von Mittelafrika, worin er den unershöpflichen Reichthum des fklimatisch und in feinen Bodenverhältnissen gesegneten Welttheils, der sich zur Korn- und Baumwollkammer der Welt umbilden ließe, befonders hervorhob. Die Nebenflüsse des Congo und des Zambesi lau- fen so ineinander, daß es voraussichtlich nur eines Kanals von 30—40 Kilometer bedürfen werde, um einen Wasserweg quer durch Afrika herzustellen. Cam:ron befürwortete die Ausdehnung englis südafrikanishen Gebiets nordwärts bis zum Zambefi, jedenfalls aber die Erwerbung eines geeigneten Hafens und den Bau einer leichten Eisenbahn nach Ujiji.

Frankreich. Paris, 24. Januar. Die republika- nishe Linke faßte in ihrer heutigen Versammlung in Betreff des Budgetausschusses den Beschluß, daß die Ernennung des Ausschusses zwischen den drei republikanischen Gruppen zu Stande zu bringen sei, daß jede Gruppe eine gleiche Bertretung im Auss{uß haben müjse, und daß die Republikaner jedes unziemliche Zusammengehen zu vermeiden hätten und für keinen der Republik feindlichen Kandidaten stimmen dürften. - Die republikanishe Linke wählte hierauf Lebkond zu ihrem Präsidenten an Grevys Stelle. Die „Köln. Ztg.“ bemerkt dazu: Wenn es sih bestätigt, daß die republifanishe Union und die Reunion Gambetta den- selben Beschluß faßte, so ist das Einvernehmen der drei Gruppen der Linken in dieser Angelegenheit hergestellt. Der Deputirte Germain vom linken Centru m läßt heute im „Courrier de France“ erklären, daß er ein jedes Mandat für den Budgetausshuß ablehne. Der „K. Ztg.“ zu- folge, war er es, den die Partei von Jules Simon Hrn. Gambetta als Mitwerber um die Präsidentschaft des Budget- Ausschusses entgegenstellen wollte. Die beiden Raspail werden, nach demselben Blatte, am nächsten Freitag auf den Tisch der Deputirtenkammer einen Geseßentwurf nieder- legen, welcher den Priestern, Mönchen und Nonnen _ die Ehe gestattet. Fast die ganze äußerste Linke und cin großer Theil der radikalen Linken haben diesen Antrag unterzeichnet. Hauptzweck des Geseßes ist, den Männern und Frauen, die allerdings das Gelübde der Keuschheit abgelegt haben, aber später aus der Gemeinschaft der katholishen Kirche austreten wollen, das Recht der Verehelichung zu geben. i

(Fr. Corr.) Der Maire und die Adjunkten von Marseille, welche sich eben in Angelegenheiten der Unifizirung der Schuld dieser Stadt in Paris befinden, haben am 22. d. M. bei dem Präsidenten der Republik Audienz ge- nommen und an ihn die dringende Bitte gerichtet, Marseille mit seinem Besuche zu beehren. Der Marschall Mac Mahon erwiderte, daß es ihm in diesem Jahre voraussichtlich nicht möglich sein werde, nah dem südlichen Franfreih zu kommen, daß er aber an dem Gedeihen der Stadt Marseille, welches ihm hauptsählich auf dem Verkehr mit Algerien zu beruhen scheine, den lebhastesten Antheil nehme. Der General Maurice is}, auf sein eigenes Ansuchen, welches sich auf Gesundheitsrücksichten stüßte, in die Referve verseßt und in seinem Posten durch den General Loysel abgelöst worden.

Versailles, 26. Januar. (W..T. B.) Bei- der Wahl der Mitglieder der Budgetkommission der Deputirten- kammer wurden die Gambetlisten von der Nechten und den

Bonapartisten unterstüßt und erhielten der gemäßigten Linken Und kent linken Centrum gegenüber die Majorität. Die Wiederwahl Gambetta's zum Vorsißenden der Budgetkommis- sion gilt als sicher.

Gtalien, Nom, 24. Januar. Wie der „Globe“ erfährt, hat Monsignor Christofori, der Vorsteher der Archive des Vatikans, durch Kardinal Simeoni seine Demission eingereiht. Sein Nachfolger ist Mon- signor Rosi , der früher Archivar der Propaganda war, diesen Posten aber aus Gesundheitsrücssihten niederlegte. Der Justiz-Minister hat bekanntlich im Oktober vorigen Jahres die Verfügung erlassen, daß jede Ernennung zu cinem Kirchenamte durch einen Bischof, der das Exequatur nicht nachgesucht hat, als ungültig betrachtet und behandelt werden soll. „Von diesem Augenblicke an“, sagt der „Univers“, „haben die Bischöfe begreifen müssen, daß um der ungerechten Prätension des benannten Exequatur zu widerstehen, es nicht mehr genüge, auf weltliche Güter zu verzichten und freiwilliger und hochherziger Weise neben fo vielen anderen Opfern das Schauspiel einer edeln Arn .uth zu geben. Sie sehen sich jeßt vor die s{hmerzlihe Wahl gestellt, entweder machtlose Zuschauer „der Qual“ zu sein, welche ihnen die „Ein- führung reißender Wölfe in den Schafstall“ bereiten würde, oder der moralischen Gewalt nachzugeben, welche ihnen ange- than wird. Ein Schwanken war nicht möglih, und die zu treffende Wahl war von selbst geboten ; die Rücksicht auf das De Bedürfniß der Seelen mußte den Ausschlag geben“. Der „Univers“ giebt sodann im Wortlaut eine Petition, welche neun nicht genannte italienische Bischöfe an die Kon- gregation der Jnquisition gerichtet haben, um die Erlaubniß des Exequatur nahsuchen zu dürfen und die vom 29. No- vember vorigen Jahres datirte Antwort. Die leßtere lautet : Tolerari posse (die Nachsuchung des Exequatur könne geduldet werden).

Türkei. Konstantinopel, 18. S Di deut heute versammelten großen Rathe, welchem 200 Mitglieder Laonten, wurden vom Großvezier Midhat Pascha in län- gerer Rede der geschihtlihe Beginn und Verlauf der gegen- wärtigen Krisis, die Verhandlungen der Konferenz und deren Vorschläge dargelegt. Derselbe wies sodann darauf hin, daß eine av a p jener Vorschläge die Abreise der Boischaster, vielleiht Krieg mit Rußland und in diesem Falle ein Ein- rücken Oesterreichs in Bosnien zur Folge haben könnte. Troß dieser Erörterungen hat die Versammlung die Frage, ob die Pforte die Vorschläge der Konferenz annehmen sollte, einstim- mig verneint. Von den fünfzig anwesenden christlihen Mit- gliedern, Armenier, Griehen und Bulgaren, hat keiner ge- wagt, sich gegen diese von der Regierung e Ent- scheidung auszusprehen. Der Vikar der Anti-Hassunisten,

nfiedjan, {loß sich dem Standpunkte der Regierung an, in- dem er der Vorausseßung Ausdruck gab, daß der eventuelle

Pforte nah sich ziehen werde. Die muhamedanischen Theil- nehmer des großen Raths, der Scheik-ul-Jslam und die Ule- j mas mit einbegriffen, haben dieser Reserve lebhaft beigestimmt. | 24. Januar. Dem W. „Fremdenbl.“ wird von hier | gemeldet: Zufolge eines Berichtes des Kriegs-Mini- sters an den Sultan, ist das ottomanische Reich mit der Ausrüstung seiner Armee schon fertig und hat dasselbe jeßt folgende Truppen unter den Waffen stehen: Jn Bulgarien 200,000 Mann, Ober-Kommandant Abdul Kerim Pascha; in Serbien und Bosnien 100,000 Mann, Ober-Kommandant Ali Saïb Pascha; in der Herzegowina und Montenegro 50,000 Mann, Over-Kommandant Derwisch Pascha; an der gricchishen Grenze 25,000 Mann, Ober-Kommandant Achmed Schukri Pascha; in Erzerum 120,000 Mann, Ober-Komman- dant Samich Pascha; in Batun 40,000 Mann, Ober-Kom- mandant Hussein Tahir Pascha und in Mesopotamien (Bagdad) 55,000 Mann, Ober-Kommandant Hussein Perzi Pascha. Die Reserve, 300,000 Mann stark, und die Freiwilligen wurden hier niht mitgerehnet.

29. azanuar. (W. T. B.) Lord Elliot is - heute nah Brindisi abgereist. Graf Zichy, von Calice und von Werther werden dem Vernehmen nach am Sonn- abend nah’ Triest abreisen.

Liverpool, 26. Januar. (W. T. B.) Bei einem gestern Abend hier stattgehabten Banket hielt der Kanzler der Schaßkammer, Northcote, eine Rede, in welcher er be- stritt, daß die Konferenz ein Mißerfolg gewesen sei. Die- jelbe habe vielmehr, obwohl sie niht ganz erfolgreich gewesen, doh den internationalen Argwohn und die Eifersucht be- shwihtigt und dadurch sci die Aussicht auf Erhaltung des eFriedens jeßt besser, als vor der Konferenz. Der Friede sei freilih nur erhaltbar, wenn Anreizungen zum Kriege streng gemieden würden.

Die „Times“ vom 22. d. M. bemerken über den Schluß der Konferenz in Konstantinopel :

„Es wird gegenwärtig eifrig die Frage erörtert, ob die Einberufung der Konferenz nicht von Hause aus ein Miß- griff war. Der Vorschlag einer Konferenz bedarf nah unse- rer Ansicht gar keiner Rechtfertigung, wie immer wir von der Zukunft denken mögen. Die Konferenz hat cin weitgehendes Ein- verständniß der europäischen Mächte niht nur über die der Türkei gegenüber zu befolgende Politik, sondern au über die praktischen Maß- nahmen dieser Politik erkennen lassen. Alle Mächte waren darüber einig, daß die Verwaltung der nördlichen türkishen Provinzen von der allgemeinen Verwaltung des Reiches getrennt und unter euro- päische Kontrole gestellt werden sollte. Sie waren einig, der Pforte die Einwilligung in diese Maßregeln als den besten Schritt, der im eigenen Interesse der Pforte gethan werden könne, zu empfehlen. Diese Einmüthigkeit ift an ih selber hon ein großer Gewinn, der durch die folgenden Ereignisse durchaus nicht aufgewogen worden ift. Lord Salisbury erklärte dem Sultan und dem Großvezier, daß sie am besten thäten, wenn sie in die Vor- {läge der Konferenz willigten. Der Sultan scheint durh die Schwie- rigkeiten der Stellung, die er auszufüllen hat, niedergedrückt zu sein, aber Midhat Pascha und seine Anhänger wiesen das Eingehen auf die Rathschläge der Konferenz entschlossen zurü, Sie wurden freilich auch von englischen Federn eifrig zu diesem Schritte er- mutbigt und konnten dadurch veranlaßt werden, zu bezweifeln, daß Lord Salisbury die wirklich-n Anschauungen der englischen Regierung vertrete. Warum hätten si{ch auc sonst Engländer so eifrig der Pforte gegen den englischen Bevollmächtigten annehmen und den Präzedenzfall der franzöfischen Offupation in Syrien so gänzlich bei Seite schieben sollen? Wenn Einschränkungen d:r direkten Gewalt der Pforte eine Zerstörung des türkischen Reiches bedeuteten, dann müßt: es schon längst zerstört sein. Nachdem indessen die Rath- \chläge der Konferenz so angelegentlih diskreditirt worden waren, Tennte es freilih leiht geschehen, daß sie zurückgewiesen wurden. Aber wenn auch das beim Zufammentritte der Konferenz erhoffte Ziel nicht erreicht wurde, so hat man doch keinen Grund, den Zusammentritt selbst zu bedauern, wohl aber vielen Grund, von der Einmüthigkeit der Bevollmächtigten befriedigt zu sein. Dessen ungeachtet wollen wir unser Bedauern darüber, daß mcht vollständiger Erfolg die Arbeiten der Konferenz gekrönt hat, nicht verhehlen. Die orientalische Frage ist ungelöfst geblieben und wenn auch die Lösung hinausgeschoben werden Tann, so glaubt doch Niemand, daß solches für lange Zeit angehe. Ein friedlicher Verlauf auch nur einer Phase der großen Umgestaltung, von welcher Curopa Zeuge sein wird, statt der Ün- gewißheiten eines Krieges, wäre {hon ein enormer Gewinn ge- wesen.“

Paris, 24. Januar. Der „Moniteur“ berichtet: „Die äußere Lage hat sih seit Shluß der Konferenz niht geän- dert ; die Einhelligkeit der scchs Mächte besteht vollständig nicht blos über die Gesammtheit der Forderungen, welche von der Pforte abgelehnt wurden, sondern auch über die Ansicht, zu Warten Und leblere am Werle zu ehen; fie Ur dur keinen äußeren Druck belästigt; ihre Reformen im Fnnern sind bereit; sie kann daher frei von der Verhandlung zur That reiten. Wir glauben, un Wider]pru@ mit Gerüchten entgegengeseßter Art, dabei bleiben zu müssen, daß Rußland durch seinen Botschaster in Konstantinopel un- wandelbar die Grenzen für das bezeichnet hat, was es unter Nichtintervention versteht. Das Vertrauen des Publikums auf die Aufrechterhaltung des Friedens ist demnah für den Augenblick vollkommen gerechtfertigt, und dieses Vertrauen zeigt s{hließlich, daß die Konferenz in Konstantinopel nicht unnüß war; sie führte in der That zu dem Ergebnisse, die Verwickelungen, welche die Haltung der Türkei hervorgerufen O würde, für das übrige Europa zu beseitigen, und es

ann der französishen Diplomatie kein ernstliher Vorwurf darüber gemacht werden, daß sie an diesen Berathungen und Beschlüssen sich betheiligte“.

Mostar, 11. Januar. Vor einigen Tagen haben hier, nah einem Berichte der „Pol. Korr.“, die Deputirtenwahlen für das Parlament stattgefunden. Gewählt wurden der hiesige Mufti Meh- med. Karabegovics, Ibrahim Bey Basagics aus Stolaz, und die hiesigen Geschäftsleute Nikolaus Jelacfics und Stephan Grabovaz. Da der Erstgenannte als Beamter die Wahl nicht annehmen kann, so dürfte als Ersaßmann ein gewisser Molla Aga aus Stolaz ge- wählt werden. Kaufmann Jelacsics hat aus Gesundheitsrüctsichten abgelehnt; für ihn wird wahrscheinlich Sava Bilics, ein hiesiger angesehener Handelsmann, eintreten. Auch Stephan Grabovaz hat die Wahl abgelehut. Möglicher- weise könnte der Fall eintreten, daß man froh sein müßte, überhaupt Individuen aufzutreiben, die so l, sind, einen Siß im Parla- mente aim Die Aushebungen, welche gegenwärtig ia der Provinz vorgenommen werden, tragen nicht dazu bei, die mißmuthige Stimmung in der muselmänuischen Bevölkerung zu dämpfen. Die Formirung von Landwehr-Bataillonen, die an Stelle der Baschi- Bozuks treten sollen, {eint nicht vorwärts zu kommen. Aus Anlaß der Aushebungen is die Stadt voll von bewaff- neten Individuen, die vom Lande zur Stellung berufen sind; um die öffentlihe Sicherheit ist es daher nicht zum Besten bestellt. Troß der zahlreichen und verstärkten Patrouillen find in den lebten Tagen in der Stadt und Umgebung einige Christen er-

die sih hauptsälih im friedlichen Zusammenleben von Christ und

zert hat, allmäßlih einer allgemeinen Aufregung

Muselman geäußert hat, r all E Der Mißstimmung der Muselmänner, die sich unver-

Plat mat.

hohlen fundgiebt, entspribht ein natürlihes Gefühl von Angst und | Besorgniß Scitens der Christen, daß i die Ersteren zu Thätlich-

keiten hinreißen laffen fönnten. Die oppositionelle Haltung der muselmännischen Bevölkerung gegenüber der neuen Verfassung ist geradezu eine eflatante.

Außland und Polen. S1. Petersburg, 24. Januar. (St. Pet. Her.) Das Bülletin über den Gesundheitszustand des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch des Aeltern vom 22. Januar lautet : „Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst hat die Nacht sehr ruhig verbraht. Außer der Shwäche und dem Appetitmangel ist gestern in dem Gefsundheits-Zustande nichts Befonderes bemerkt worden.“ Der Kaiserliche Botschafter Fgnatieff begiebt sich, wie die „St. Pet. Wed.“ melden, zunächst von Konstantinopel nach Odessa und von dort nah Kijew, wo er mit seiner Familie Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Der im „Regierungs-Anzeiger“ wveröffentlihte Bericht des Finanz-Ministers normirt die Staatseinnahmen und Ausgaben pro 1877, wie folgt: Einnahmen: gewöhn- liche Staatseinnahmen 537,784,596 Rbl., durchgehende Ein- nahmen 22,920,627 Rbl., Spezial-Ressourcen für Eisenbahnen und Hafenbauten 10,072,579 Rbl.; Gesammteinnahmen Rbl. Ausgaben: gewöhnliche Staatsausgaben 535,776,074 Rbl., Ausfall bei den Steuereinnahmen 2,000,000 Nbl., umlaufende Ausgaben 22,920,627 Rbl, zeitweilige Aus- gaben aus den Spezial-Ressourcen für t Und Hafenbauten 10,072,570 Rbl; Gesammtausgaben 570,769,280 Rbl. Ueberschuß der Einnahmen 8522 Rbl. Jn Summa 570,777,802 Rbl.

Schweden und IForwegen. Stockholm, 22. Ja- nuar. (H. N.) Die Einweihung des neuen Gebäudes des hiesigen Freimaurerordens wurde gestern Abend mit großem Pomp vollzogen. Der feierliche Aft fand in dem ca. 1600 Per- sonen fassenden reich dekorirten Nittersaale statt. Von nah und fern waren Ordensmitglieder herbeigeströmt, nicht nur sämmt- liche inländische, sondern auch die Landeslogen Dänemarks, Deutschlands, Englands und Frankreichs waren durch Depu- tationen vextreten. Gegen 7 Uhr traf der König ein, gefolgt vom Kronprinzen, welcher vor einigen Tagen in den Orden aufgenommen wurde, sowie vom Prinzen Johann von Glüs- burg. Nach Absingung eines Psalmes und einer von Jvar Hallström komponirten Festkantate hielt der König die Ein- weihungsrede. Am Abend vorher war Ball beim Minister des Auswärtigen, zu welchem ca. 600 Einladungen ergangen waren. Fn einem dem Reichstage vorzulegenden Vorschlage wird für den Kronprinzen Gustav eine jährlihe Apanage von 72,000 Kr. gefordert. Unter den übrigen vorgelegten Bewilligungen sind 6 Millionen Kronen zur Fortsezung der nördlichen Stammbahn, 2 Millionen zur Vergrößerung der Flotte und 740,000 Kr. zur Errichtung eines Universiiäts- gebäudes in Upsala. Der zur Vorlage gekommene Armee- geseßvorschlag bezweckt innerhalb eines Zeitraumes von 15 Jahren den Uebergang zur beabsichtigten neuen, auf all- gemeiner Wehrpflicht beruhenden Armeeorganisation zu bilden, aber schon im ersten Uebergangsstadium wird die Armeestärke wesentlich vergrößert und die Mobilisirung leichter gemacht werden.

Saieitart. Oen agen, 22, Sanutar (Q: N) Aus Anlaß des Ablebens der Prinzessin Carl von Preußen ist eine mit Dienstag, den 23. d. M., beginnende und 7 Tage dauernde Hoftrauer angeordnet worden. Der Finanzausschuß des Folkethings hat am Sonn- abend sein Gutachten über die Vorschläge zu dem Gese über Zulagebewilligung für das Finanzjahr 1876—77 abgegeben. Von den im Vorschlage verlangten 3,296,351 Kr. 14 Oere sind 1,864,566 Kr. 27 Dere Wiederbewilligungen; es bleiben jomit 1,431,784 Kr. 87 Dere noch als neue Bewilligungen. Die Ausschuß-Majorität will sich unter Vorbehalt hinfichtlich der Stellung zukünstiger Ausschüsse zu Vorschlägen über Wiederbewilligungen in der bisher befolgten Weise den im vorliegenden Geseßzvorschhlage geforderten Wiederbewilligungen nicht widerseßen.

283. ganuar. (H. N.) Die 115 Aenderungsvor- \schläge zur dritten Berathung des Finanzgeseßes liegen jeßt vor und zeigen, was man allerdings voraus wissen konnte, daß das Ministerium die meisten der von der Oppo- sition abgelchnten oder veränderten Vorschläge entweder fest- gehalten oder wieder im ministeriellen Sinne restituirt hat. Die wichtigsten Differenzpunkte bleiben das Theater, die mili- tärischen Bewilligungen, sowohl für Schiffe als für Befesti- gungen an den Seeforts 2c., wozu namentlih noch der kommt, betreffend die sogenannte Verkoppelung der Beamten und Ange- stellten mit den Schullehrern, diewieder von einander getrennt find. Unter den neuen ministeriellen Vorschlägen is auch ein folcher, der für den Verkehr mit Deutschland Bedeutung hat. Der Minister des Funern verlangt nämlich eine Bewilligung von 375,000 Kronen zur Etablirung einer Dampffähre zwi- hen Masnedsund auf Seeland und Orehoved auf Faltter, worauf der Ausschuß und das Folkething voraussichtlich ein- gehen werden. Für den Verkehr mit Laaland und Falster ist dies zunächst sehr wichtig und wird wohl auch die ¿Fort- seßung der Falsterschen Eisenbahn bis nach Gjedser-Odde, dem äußersten Punkte Warnemünde gegenüber, nah sich ziehen, von wo dann eine lebhaftere Dampfschiffahrt nach verschie- denen Häfen Deutschlands, vielleicht auch zum Theil mit Dampf- fähren fih entwickeln könnte.

Amerika. Washington, 25. Januar. (W. T. B.) Der Senat hat die von dem gemischten Comité vorgeschla- gene Bill, wonach einem aus je 5 Mitgliedern des Senats, der Kammer und des ob-:rsten Bundesgerichtshoss bestehenden Tribunale die Entscheidung in der Präsidentenwahl- frage zustehen soll, mit 47 gegen 17 Stimmen angenommen. Es stimmten 24 republikanishe und 23 demokratische Mit- glieder für, 16 demokratische und ein republikanisches Mit- glied gegen die Bill. Die Repräfentantenkammer wird voraussichtlich die Bill morgen annehmen. -

Wie die „Times“ erfährt, ist der mexikanische Zolltarif, der am 1. Januar 1872 in Kraft trat und von der leßten Regierung geändert wurde, von der neuen Regie- rung am 1. Dezember wieder auf den alten Fuß gestellt worden.

Afrika. (A. A. C.) Aus der Capstadt Madeira unterm 2. d. gemeldet :

Nach hier étnlegaurenen telegravhisch{en Nachrichten aus der

wird via

mordet worden, ohne daß es den Behörden gelungen wäre, den Thä-

Krieg niht als ein Neligionskrieg angesehen und keine Be- einträhtigung der Stellung der christlichen Unterthanen der

Nuke, deren sih diese Provinz seit einigen Monaten erfreute und

tern auf die Spur zu kommen. Es läßt sich nit leugnen, daß die !

Transvaal-Nepublif sehnt sih Secocoeni nah Frieden. Mr. Mercnéky, einer der Missionäre, ist ersucht worden, mit ihm dier-

! Kalb Unterhandlungen anzuknüpfen. Sir Theophilus Shepstone