1922 / 217 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Sep 1922 18:00:01 GMT) scan diff

BekanntmaGEtungs,

_ DemHotelbesißer Friy Beeck aus Kaukehmen ist die Wiederaufnahme der durch Verfügung vom 10 Juli 1922 I. 8839 (Kreisblatt 1922 Seite 232 und Reichsanzeiger Nr. 155) untersagten Fortführung seines Hotelbetriebes wieder gestattet.

Heinrichswalde, den 6. September 1922.

Der Landrat. J. V.: Fuehrer, Kreiss\ekretär.

BeranutmaGuna

_Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläfsiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBI. S. 603) habe ich dem Schankwirt Ludwig Dilg in Berlin, Dresdener Straße 18, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs Se Ünzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter - agt.

Berlin, den 23. September 1922.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froihheim.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Rechts- pflege und für Volkswirlschaft sowie der Ausschuß für Volks- wirtschaft hielten heute Sizungen.

amten ter

_ Der österreichishe Gesandte Riedl hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Bu ch- berger die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der polnische Gesandte Dr. Madeyski ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Gesandte von Columbien Dr. Bonilla ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Für Holzkohle ist ein beshränktes Einfuhrkontingent für Oktober und November d. J. festgeseßt worden. Für Haus- haltfarben (Päkchenfarben) wurden mit Wirkung vom 1. Oktober neue Preise für das Markausland festgeseßt. Näheres dur die Außenhandelstelle Chemie in Berlin W. 10.

Preußischer Gtaaisrat.

Sizung vom 26. September 1922. (Berit des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)

Der Staatsrat behandelte zunächst eine Anfrage von Mit- gliedern der demotratishen Partei über die Melioration von Oed- und Moorland.

Der Berichterstatter, Oberbürgermeister B oes, führte den {lehten Fortaang der Melioration auf das Fehlen von Kapital zurü und verlangte, daß dieses Kapital von Reichs wegen aufgebracht werden solle. Leider habe das Neichs8ernährungsministerium nur einen Ausschuß eingeseßt und eine Statistik in die Wege geleitet, aber der Finanzminister habe noch kein Geld bewilligt. Die Volkswirtschaft babe durch die Vernacblässigung der Melioration ungeheure Verluste erlitten. Zum Schluß legte der Redner einen Entschließungsän trag vor, der das preußi})che Staatsministerium auffordert, die nötigen Mittel beim Landtag anzufordern und die Melioration womöglich auch mit Neichsmitteln zu fördern.

Fn der Aussprache gab das Mitglied Fegter (Dem.) haupt- sählich der Schwerfälligkeit in der landwirlscha\tlihen Verwaltung die Schuld. Wenn der Neichsfinanzminister auf seine leere Tasche hinweise, müsse man die Sache Privatunternehmern übertragen, wobei der Gewinn beshnitten werdea müsse.

Das Mitglied Andr s (Soz.) wies auf den Widerstand der privaten Oedlandbesißzer hin. Das Siedlungsgesey sei völlig un- zureichend. Man brauche ein leihter zu handhabendes Ent- eignungsgeseß.

Freiberr von Boer (Zentrum) hielt es für richtiger, zunächst die alten Böden wieder auf ihre ehemalige Produktionsfähigkeit zu bringen. Der Redner wies auf die Schwierigkeiten der Siedlung hin. Es fehle an Arbeitern und Wohnstätten für die Siedler.

Graf von Key serlingk (Arbeitsgemeinschaft) verteidigte die Privatwirtschaft gegen die sozialdemokratishen Vorwürfe. Es handle id um s\taatlihe Oedländereien, niht um private. Seit einigen Sahren stehe mehr Land zur Verfügung, als besiedelt werden fönne.

Das Mitglied Berten (Soz.) verlangte preisregelndes Ein- greifen des Staates in die landwirtschaftliche Produktion.

Graf zu Nan tzau (Arbeitsgemeinschatt) gab dem Verichterstatter recht ; jede Melioration |\cheitere bei den heutigen Preisen am Kapital- mangel.

Der Ministerialdirektor Articus verteidigte den Landwirkt- \M{aftsminister gegen den Vorwurf der Untätigkeit. Der Minister habe die Kulturbaubeamten zu einer Tagung zusammenberufen ; seitdem zeigten sich Fortschritte. Die Ausführungsbestimmungen zu dem Geldbeschaffungägesezß würden dem Staatsrat binnen kurzem zugehen.

Darauf wurde der Entschließungsantrag Boes an-

genommen. 4 :

Ferner wurden eine Verfügung über weitere Er- leihterungen für Kriegs8teilnehmer im Vor- bereitungsdienst der Verwaltung und Ausführungs8- anweisungen zu dem Geseße zum Schuße der Republik angenommen.

Zum Schluß erhob der Staatsrat troß Befürwortung durh einen Regierungsvertreter Einspruch gegen eine Verfügung, wonach die gerichtlich vereidigten Sach- verständigen den Amtsgerichten von der vorgeseßten Behörde nur dann noch mitzuteilen seien, wenn ein Bedürfnis dafür vorliege.

Nächste Sißzung Mittwoch, Abends 6 Uhr (Beratung der

Pachtschuzordnung).

Parlamentarische Nachrichten.

Im Neichstags8aus\chuß für Bera wurde estern zunächst der Entwurf einer erordnung über Zoll erhöhungen behandelt, Wie das „Nachrichtenbüro des

ereins deutscher Zeitungsverleger" berihtet, begründete der Ministerial- direktor Denhard vom Reichsfinanzministerium die Verordnung mit dem in der leßten Zeit eingetretenen jähen Sturz der deutschen Mark und der damit Hand in Hand gehenden, sih immer mehr fühlbar machenden Teuerung, die niht allein auf Umstände zurückzu- führen sei, die das Vertrauen des Auslandes in die Mark er- \{üttert haben. Es. sei auch im Juland selbst eine Zerstörung dieses Vertrauens in erheblichem Maße eingetreten. Dies zeige sich in dem Bestreben der verschiedensten einheimischen

Bevölkerungskreise, ißre Markbestände entweder în ausländischen 2ablungsmitteln oder in Waren anzulegen. Ein folces Verhalten habe, abgesehen von der sehr unerwünshten Steigerung des Bedarfs an ausländischen Zablungêmitteln, eine bedeutende Mehbreinfuhr von Waren zur Folge gehabt. Deshalb müsse die Einfuhr aller entbebr- lihen Luruswaren nah Möglichkeit eingeshränkt werden. Die Cin- fuhrbes{hränfung sei durch entiprehende Zollerhöhungen anzustreben. Die Bedenken, daß sih infolge der Zollerböhungen das Zollauf- fommen verringern fönnte, hätten gegenüber der Erwägung zurück- zutreten, daß; es fi hierbei vorwiegend um Maßnahmen währungs- politisher Natur handle. Der A uss\chuß stimmte den Zoll- erhöhungen nah furzer Aussprache, in der hbauptfächlich formal- rechtlide Bedenken hbinsibilich der Zuständigkeit des Aus\chusses zur Sprache fkamen, einstimmig zu. Bei den nacbstehend aufgeführten Warengattungen sind demnach die Zoll- säße um 50 vH erhöht: wohl'iehende Wasser, nicht äther- oder weingeisthaltiga; Puder, Schminken usw. ; Gespinstwaren aller Art (außer Beuteltuch), ganz oder teilweise aus Seide; Fuß- bodenteppiche; dichte Gewebe für Möbel- und Zimmerausstattung (außer denen aus Seide); Samt und Plüsch sowie samt- und plüsch- artige Gewebe (außer denen aus Seide); Spißen und Spitenstoffe (außer denen aus Seide); undibte Gewebe zu Vorhängen; Stickereien (außer denen aus Seide); Kleider Pugwaren usw., ganz oder teil- weile aus Seide; Perückenmacherarbeiten u)w.; Schmudcifedern, Fächer, Pelzwaren ; Schläuche und Reifen aus Kautschuk usw. ; ehte Perlen; Hohlglas, gepreßt, geschliffen, bemalt usw.; Goldwaren; Silber- gespinste; Silbei waren.

Alsdann beantragte die Reichsregierung, auch den Tabakzoll zu erhöhen. Hiergegen \prah Abg. von Guérard (Zentr.): Eine derartige Erhöhung sei für die Tabakinduslrie nicht tragbar, nachdem ¡hon die leuthin beshiofenen Tabaksteuererhöhungen die Indusirie in eine gefährliche Lage gebracht hätten. Auch müsse man berück- sichtigen, daß die deutliche Tabatindusirie ihren Export enorm gesteigert habe. Während sie in der Zeit vor dem Kriege nur etwa 1 vH exportiert habe, würden iegt mehr als 30 vH unjerer gesamten Tabat- abrikate ausgefübrt, was zur Stützung der deutschen Mark sehr wichtig sei. Demgegenüber 1ourde von dem Negierungs8vertreter betont, daß der Export dur die Zollerhöhung in feiner Weise berührt werde, da bei der Ausfuhr der Zell zurückerstattet werde. Abg. Brüninghaus (D, Vy.) wandte sich gleichfalls gegen eine Er- höhung des Tabakzolls. Sie würde niht nur fatastrophal auf die ohnehin {wer um ihre Existenz ringende Tabakindustrie wirken, soudern uns auch durch das Loh im Westen einen Zustrom aus- ländischer Zigarren und Zigaretten auf dem Schmuggelwege ver- schaffen, so daß lezten Endes der deutsche Tabaksarbeiter der Ge- shädigte sei.

Der Neichswirts{aftsminister Schm idt wies darauf hin, daß es fh hier um eine Mißnahme der Devisenpolitifk handle. Er be- streite nicht, daß die betreffende Industrie unter der Maßnahme leide, aber diesen Sonderinteressen gehe eben das allgemeine Wobl voraus. Sehr erfreulih sei, daß gerade die deutsche Arbeiterichaft gewillt sei, eine Politik zu unterstützen, welche die Ginfuhr unnötiger Waren drossele. Jede nicht dringend nötige Einfuhr wirke auf unsere Handelsbilanz ungünstig. Auch habe der Yeichswii tschafisrat mit großer Majorität den Standpunkt vertreten, daß eine Zollerhöhung beim Tabak möglich sei, Die Maßnahmen seien übuigens gar nicht für die Dauer berechnet. Sobald sih eine Besserung in der Handels- bilanz zeige, könne man den Zoll wieder zurücs{rauben. Der Staatssekretär Hir\ch vom Meichswirtschattsministeriuum machte deutli, daß der Tabakerport durch die Zollerböhung gar nicht ge- hädigt werden föune. Man erhöhe den Zoll auf den inländischen Tabakverbrauch, was im Interesse der deutichen Valuta und der Ge- sundheit des deuishen Volkes begrüßenswert ei. Senator Nehelthau erinnerte daran, daß der Neichhsrat sich gegen eine wesentlide Erhöhung des Zolls auf LTabat ausgesprodben habe. Lediglich einer mäßigen Erhöhung habe der Reichérat zugestimmt. Abg. Dr. Her 8 (Soz.) sprach für die Er- höhung. Abg. Dr. Gildemeister (D. Bp.) hielt die Devijen- auswendungen für die Einfuhr von Tabak für verhältnismäßig nicht bedeutend genug, um durch deren Drosselung dem deutschen Volke peben ‘den vielen anderen Entbehrungen noch eine weitere Ein- \{ränfung auferlegen zu müssen, abgesehen von den anderen voltswirt- schaftlichen Folgen, dem Zerreißen alter Beziehungen fommerzieller Art, der Schädigung eines hoh ausgebauten Handelszweiges usw. Der Vorsitzende Abg. Simon - Franken (Soz.) wies darauf hin, daß infolge fals verstandener Nücsichtnahme auf einzelne Industrien beispielsweise in der Schuhindustuie die Dinge vom Neichstag laufen gelassen worden seien, und daß sich nun die üblen Folgen des Laufen- lassens zeigten. Das Nohmaterial habe sich dermaßen verteuert, daß den Unternehmern jeßt das Geld dazu fehle, genügend Leder zur Herstellung der Stiefel anzuschaffen. Infolgedessen werde in der Schuhindustrie die Mehrzahl der Arbeiter nur noch vier bis fünf Stunden täglich be- \chäftigt. Das sei die Felge der freien Wirtschaft. Nunmehr be- {loß der A us\ch uß, die Beschlußfassung in der Frage der Zoll- erhöhung für Tabak auf Mittwoch zu vertagen, damit sich die Fraktionen inzwischen noch weiter informieren können.

Es folgte dann die Beratung über Erhöhung dec Ver- waltungskostenbeiträge bei Tilgungsdarlehen dffentlicher oder unter Staatsaufsicht stehender Kreditanstalten. Der Staatssekretär F oël vom Neichsjustiz- ministerium erklärte, daß nah § 1 des Gesetzes über die Erhöhung der Verwaltungskostenbeiträge vom 3. Juni 1922 bei solchen für die Gläubiger unkündbaren Lilgungsdarlehen, die gegen Sicherung auf Hypothek, Grundschuld, MNentenschuld oder Reallast oder die an inländiihe Körperschaîten des öffentlihen MNechts oder gegen Uebernahme der Gewährleistung dur eine solche Körper- haft vor dem Inkrafttreten gewährt seien, der Zinssaß oder, wenn ein besonderer Verwaltungékostenbeitrag neben den Zin}en vereinbart sei, dieser Betiag um höchstens 1/2 vH erhöht werden könne. Unter Bezugnahme auf dieje Vorschriften habe eine größere Anzahl von Kreditanstalten beantragt, über die im Gesetz bereits vorgesehene Er- höhung von 1/5 vH hinaus eine weitere Erhöhung von 1 vH zuzulassen. Nach kurzer Diskujsion wurde dies vom Au s#\cchuß genehmigt.

Der wirtschaftäpolitishe Ausschuß des vorläufigen Ne ichswirtschaftsrats hielt heute eine Sißung.

Das preußishe Staatsministerium hat dem Landtag den Entwurf zu einem Tuberkulosegeseß nebst Begründung zur Beschlußfassung vorgelegt. Die wichtigsten der darin vorgeschlagenen Bestimmungen sind folgende :

ede ansteckende Erkrankung und jeder Todesfall an Lungen- und Kehlfopstuberkulose ist dem für den Wohnort oder den Sterbeort zu- ständigen beamteten Arzt innerhalb aht Tagen, bei Todesfällen inner- halb 24 Stunden scriftlih oder mündlih mitzuteilen. Zur Mit- teilung verpflichtet ist der zugezogene Arzt, sofern kein Arzt zugezogen ist, der Haushaltungévorstand 1). Wechselt der Kranke die Wohnung, so ist dieser Wechsel unverzüglih unter Angabe der alten und der neuen Wohnung dem für die alte Wohnung zuständigen beamteten Arzt mündlich oder sriftlich durch den Haushaltungévor stand mit- zuteilen. Wechjelt mit der Aenderung der Wohnung zugleich der Hauéhaltungsvorstand, so liegt die Anzeigepfliht dem bisherigen D limaldeianke ob. Ist der Haushaltungsvorstand an der Anzeige verhindert, so ist die Mitteilung von dem Kranken zu erstatten 2). Ist eine Fürsorgestelle für Lungenkranke vorhanden, so hat der beamtete Arzt die Mitteilung von der Krank- heit an die Fürsorgestelle weiterzugeben. Wenn fie Fürsorgemaß- nahmen für notwendig hält, so sind diese im Benehmen mit dem behandelnden Arzte zu treffen. Ist keine Fürsorgestelle vorhanden, fo hat der beamtete Arzt mit dem behandelnden Arzte die zur Verhütung der Weiterverbreitung der Krankheit und zur FÜür- sorge für den Kranfen und seine Familie dienlihen Maßnahmen zu besprehen Zu diesen Maßnahmen gehören insbesondere: die Belehrung des Kranken. und seiner Familie, der Schuß der Kinder vor Anstedung, Sicherungen gegen die Verbreitung der

Krankheit dur die Tätigkeit fortgeshrittener Erkrankter im Nahrungs8- imittelbetrieb und im Erzieherberuf und in geeigneten „Fällen die Unterbringung des Kranken in ein Krankenhaus oder eine Lungen- beilanstalt 5). Die Mitteilung vom Wohnungswechsel eines Kranken hat der beamtete Arzt an die bisher zuständige Fürsorgestelle und gegebenenfals an den sür ‘die neue Wohnung des Kranken zuständigen beamteten Arzt weiterzugeben. Dieser hat das nah § 5 Erforderliche | zu veranlassen (8 6). Auf Verlangen des beamteten oder behandelnden Arztes hat die Ortsvolizeibehörde eine Desinfektion nach den NYors- schriften der Desinfettionsordnung ausführen zu lassen. Ist die Des-s infeftion im Verhältnis zum Werte der (Vegenstände zu fostispielig, so fann von der Ortspolizeibebörde die Vernichtung angeo: dnet werden. Gegen die Anordnungen der Ortspolizeibehörde finden die gegen polizeiliche Verfügungen gegebenen Rex témittel at Ie Anfechtung der Anordnungen hat keine aufshiebende W rfung (S 8).

Im allgemeinen Teil der amtlichen Begründung des Geseßentwurss wird dazu bemerkt: i

Bald nach der staatlichen Umgestaltung ging das Reich daran, die Tuberkulosebekämpfung geseßlich zu regeln. Der von der MNeichs- regierung vorgelegte Entwurf fand bei den kommissarischen Vor- beratungen im Reichsratsauss{chuß wegen finanzieller Bedenken der Bertreter mehrerer Staaten starken Widerspruh. Es ist zurzeit nit abzusehen, ob und wann das Geseß im Reichstag zur Ver- abshiedung kommen wird. Daher erachtete es die preußische Staatsregierung in Erweiterung eines Beschlusses des preußischen Landtags für erforderlich, ihrerseits den Entwurf zu einem Tuberkulose- geseß zunächst dem Landesgesundheitsrat zu unterbreiten. Dieser übertrug die Vorbereitung des Gesetzes einem aus fünf Mitgliedern bestehenden Unteraus\huß, der in zwei Sißzungen den vorgelegten Ent- wurf dur(beriet und dem durch Sachverständige erweiterten Seuchen- aus\Guß des Landesgesundheitsrats vorlegte. Dieser verhandelte am 16. Dezember es über den Entwurf und einigte fih auf die jeßt vorliegende Fassung. s L

Das Ergebnis einer Umfrage, die die Medizinal- abteilung des preußischen Ministeriums für Volkswohlfahrt mangels ciner Meldevfliht für Erkrankungen an Tuberkulose bei Kran ken- häusern, Krankenkassen, Shulärzten, Medizinal- untersuchungsämtern, Landes versiherungsanstalten und Tuberkulosefürsorgestellen veranstaltet hat, geht dahin, daß die Zahl der Erkrankungen an Tuber- kfulose von 1916 ab dauernd gestiegen ist, und zwar im Jahre 1920 s{ätzungsweise auf mehr als das Dreifache der ent- sprechenden Zahl des Jahres 1913. Auch von 1919 zu 1920 fand noh eine bemerken8werte Zunahme statt. Gin Wiedererstarken des durch die Ereignisse der letzten Jahre geschwächten Volkskörpers ist nux durch gesteigerte Abwehrmaßnahmen der öffentlihen Gesundhei!spflege er- reihbar. Zunächst müssen die {hon eingetretenen gesundheitlichen Schädigungen nah Möglichkeit beseitigt werdén, und dies erfordert in erster Linie einen \charfen Kampf gegen die Eikrankungen an T ubockulose selbst und zur Verhütung neuer Erkrankungs- fälle. Mit Hilfe eines zweckmäßigen Geseßes kann dieser Kampf erfolgreiher geführt werden als ohne eine folce Stütze. Nach der Auftassung der Regierung mußte das Gesetz außer der auch aut die Erkrankungen ausêgedehnten Anzeigepfliht und den allgemeinen Maßnahmen der Seuchenbekämpfung ganz besonders auch die Mitarbeit der Beratungs- und Fürtorgestellen gewährleisten, die nunmehr zum Teil seit zwanzig Jahren eine erfolgreiche Tätigkeit entfaltet und sich als ein unentbebrliher Bestandteil in dem epidemiologishen Rüstzeug der Tuberkulosebekämpfung erwtieien haben. Durch das Geseß soll daher die Anregung gegeben werden, daß möglichst in jedem Kreise eine Beratungéstelle eingerichtet wird, um den weitesten Schihten der Bevölkerung die Vorteile einer solden zuteil werden zu lassen. Um dies zu erreichen, muß bet der (Figenart der Tuberkulose als einer allgemein verbreiteten und überaus roni)hen Krankheit von der Anwendung polizeilichen Zwanges soweit als irgend möglih abgeiehen werden und an seine Stelle die Fürforgebehandlung und Beratung der Kranken und ihrer Umgebung

nahuen unter ‘Gewhinung des Verständnisses der Erkrankten und? Bedrohten solbst treten, Aufgaben, die in vollkommener Weise dur die Beratungs- und Fürforgestellen gelöst werden können. Wegen der überaus {lehten Finanzlage des Staates mußte der Entwurf die vorhandenen staatlichen Einrichtungen (Medizinalbehörden, Unter- such ungsämter) ohne vermehrte staatlihe Aufwendungen zu benußen suchen und sid, gleichfalls aus finanziellen Gründen, mit den vor- bandenen einsblägigen Einrichtungen der Gemeinden (Tuberkulose- fürsorge- und Beratungéstellen) begnügen. Dem behandelnden Aizte ist in jedem Falle weiteste, Mitarbeit ermöglicht.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Ergebnisse der medizinischen und pharmazeutischen Hauptprüfungen in Preußen im Jahre 1920/21.

Nach der Volkswohlfahrt“, Amtsblatt des Ministeriums für Volkswohlfaßhct, haben die tür die Kreisärzte vorgeschriebene Prüfung im Jahre 1921 insgesamt 40 Aerzte gegen 39 im Vorjahr und 28 im Durch\cbnitt der leßten 6 Jahre mit Erfolg abgelegt.

Die ärztliche Prüfung bestanden im Prüfungsjahr 1920/21 von 1607 Kandidaten, die in die Prüfung eingetreten waren, 1335 gegen 2134 im Vorjahr. Dies ‘entspricht einer Abuahme von 37,4 °%, während die Gesamtzahl der Kandidaten um 32,9 %/ abgenommen hat.

Die zahnärztlihe Prüfung bestanden im genannten Prüfungsjahr von 696 Kandidaten, die sich der Prüfung unterzogen, 588 gegen 120 im Vorjahr. Dies bedeutet eine Zunahme von 390 °/a, die Zahl der Kandidaten ist in dem gleichen Verhältnis gestiegen.

Etwas zurückgegangen sind die pharmazeutischen Prí- fungen inm leßten Prüjungsjahr, nämlih für die Gesamtzahl der Kandidaten von 361 im Vorjahr auf 317 und für diejenigen Kandidaten, welche die Prüfung bestanden, von 340 im Vorjahr auf 328. Die entsprechenden Durch|chnittszahlen der letzten sechs

Jahre 1656 bezw. 149 werden indes von den Zahlen des Berichtsjahrs imaier noh weit übertroffen. E E E A M Er

Fm Verlage des preußishen Statistishen Landesamts (Berlin, Lindenstraße 28) ist der 18. Band des „Statistishen Jahr- bus für den Freistaat Preußen erschienen (431 Seiten, Preis 2% Æ). Diejes in weiten Kreisen der Verwaltung, Wissen- chaft, Landwirtschaft, des Handels, Gewerbes und der Industrie eins gebürgerte Handbuch dürfte allen in Betracht kommenden Interessenten, die zum Teil namentlih darin aufgeführt find, als Nach)chlagewerk willkommen sein, weil es auf tägliche Fragen politischer, wirtschaft} licher und sozialer Natur ershöpfend Antwort gibt. Aus dem viel- seitigen Inhalt seien hier nur die Hauptabschnitte genannt: T. Staats gebiet; I. Bevölkerung; 111. Grundeigentum, Gebäude und Wohnungen; LV. Gütergewinnung; V. Güterverarbeitung (Gewerbe und Industrie; V1. Arbeiterverhältnisse; VIL. Erwerbs- und Wirtschaftsgesellshaften; VILI. WVerkehrêmittel und Verkehr; IX. Handel und Preise; X. Einkommens- und Vermögens verhältnisse; X1. Geld- und Kreditwesen; XII. Versicherungs- wesen; XIII, Brand- und sonstige Schäden; XIV. Gesundheits- vflege; XV. Kirhe und Gottesdienst ; XVI. Unterrichtswesen, Kunst und Wissenschaft ; XVIk. Rechtépflege, Strafvollzug, Besserungs- anstalten; XVIiT. Wohlfahrtspflege; XIX. Finanzen; XX. Geseß- gebende Körperschaften; XX1. Beamtenverbältnisse; Nachtrag: Wasserstände der norddeutschen Ströme im Abflußjahr 1921; Sterbe- fälle von Militärpersonen infolge des Weltfriegs; Gesamtübersicht über die wirts{aftlichen Arbeitseinstellungen in den Jahren 1911 bis 1920 Anhang: Fläche, Bevölkerung und Bevölkerungsdichtigkeit Preußens usw.

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fowie die honende-Uebérwachung der notwendigen sanitären Maße-

HGesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- 6 maßregeln.

Gang der gemeingefährlichen Krankheiten. (Nach den „Veröffentlißungen des Reichsgesundheitsamts" Nr. 37 vom 13. September 1922.)

Pee f. Aegypten. Vom 9. bis 12. August 89 Erkrankungen, davon in Port Said 21, Alexandr.ien 7 und Suez 3,

Cholera.

Polen. Vom 20. bis 26. August 2 Erkrankungen und 3 Todes- fäalle‘in Bialystok.

Türkei. Am 4. und 20. Juni ‘in Konstantinopel je 2 Erkrankungen bei russischen Flüchtlingen.

British Ostindien. Vom 14. Mai bis 12. August in Kalkutta 202 Erkrankungen (und 235 Todésfälle), in Bombay 5H (10), in Madras 9 (4), in Nangun 128 (148), in Ba ssein 17 (14) und in Mulmein:1.

Niederländ Zundien Vom: 7, dis 17. Juni n L heribon 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Tegal 1 Er-

frankung. po ocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 3. bis 9. Seprember wurden 3 Erkrankungen angezeigt, und zwar in Rotthausen (Kreis Essen, Neg.-Bez. Düsseldorf) 2 und in Holzminden (Braunschweig) 1. | Tscheho-Slowakei. Vom 1. bis 15. August 1 Erkrankung in Podkarpatska Rus.

Schweiz. Vom 20. bis 26. August 23 Erkrankungen im Kanton Zür i ch, davon in der Stadt Zürich 21.

Polen. Vom 25. Juni bis 1. Juli 30 Erkrankungen und 9 Todesfälle, davon in dem Bezirk Bialyst ok 3 Erkrankungen.

Fleasleber, Ts\cheho-Slowakei. Vom 1. bis 15. August 1 Er- franfung und 1 Todesfall in Böhmen. Polen. Vom 25. Juni bis 1. Juli 625 Erkrankungen (und 50 Todesfälle), davon in der Stadt Warschau 9, in den Bezirken Bialystok 69 (1) und Pommerellen 1.

Dem Reichsgesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vom Shhlachthofe in Chemniß am 25. Sep= tember 1922 gemeldet worden.

Verkehrswesen.

Fnternationale Antwortscheine. Nach den für den Wesltpostve1 kehr geltenden Vorschriften kann der Absender eines Briefes die Gebühr für die Antwort voraus entrichten, indem er seinem Schreiben einen Antwortschein neuer Art (Umtauschwert 50 Centimes) oder zwei Antwort scheine alter Art (Umtaushwert 25 Centimes) bei- fügt. Bei den deutschen Postanstaltèn werden bis auf weiteres nur Antwortscheine alter Art (Umtauschwert 25 Centimes) verkauft. Jm Ausland wohnende Empfänger ‘von Briefen aus Deutschland be- flagen sich häufig, daß ihnen beim Umtausch deutsher Antwort- {eine nur Ma:ken im Wert der halben Gebühr für einen Brief nah Deutschland verabfolgt worden seien. Diese Klagen find darauf zurückzuführen, daß die deutshen Absender ihrem Brief nur eimen Aulwortschein beigefügt hatten. Es wird deshalb darauf hingewiesen, daß wenn der deutsche Absender eines Briefes nah dem Ausland die volle Gebühr für einen Antwortschein vorausentrichten will, er jeinem Schreiben. bis auf weiteres zw ei Antwortscheine bei- fügen muß, da im Ausland nux für zwei deutshe Scheine eine. Frei- marke imWert -dex einfache Auslandsbriefgeblihr | abgegeben wird.

Nr. 46 des „Zentralblatts für das Deutsche Nei ch“; herausgegeben im Reichsministerium des Innern am 18. Sep- tembex 1922, hat folgenden Inhalt: 1. Steuer- und Zollwesen : Verzeichnis der Annahmestellen für die Zwangsanleihe. Nach- weisung über Branntweinverbranh im I. bis 111. Viertel des Be- triebsjahrs 1921/22. Verordnung zur Durchführung des Süßstoff- gesetzes. Verordnung, über Entrichtung des Reichsanteils (F 6 Abs. 1 und § 8 des Süßstoffgeseßes). —, 2. Finanzwesen: Uebersicht der Einnahmen an Steuern, Zöllen usw. 3. Allgemeine Ver- waltungssachen: Bezug des Zentralblatts für das Deutsche Reich. 4. Ber)orgungswesen: Berichtigung der Bekanntmachung, betreffend die Anstellunçcsgrundsäße. Ungültigkeitserklärung von in Verlust gératenen Zivilverforgungs\heinen. Konsulatwesen : Exequatur- erteilungen. -= 6. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiet.

Nr. 39 des „Min isterial-Blatts für die Preußi- sche innere Verwaltung“, herausgegeben im Preußi)chen Miniiterium des Innern am 20. September 1922, hat tolgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungésachen. Vi. 18. 2. 22, Unterhaltszusch. f. unbejold. Zipilsupernum. Vf. 8. 9. 22, Widerrvfl. Unterhaltszusch. f. Beamte i. Vorbereit.-Dienst. Vf. 11. 9, 22, Notstandsbeihilfen. Vy. 12 9. 22, Kinderzul. jür über 21 Jahre alte Kinder. Vf. 13. 9. 22, Besaßungézulage. Vf. 9. 9. 22, Militär. Pensions- u. Nentenregelungen. V1. 8. 9. 22, Neuregelung d. Bezüge der Lehr- linge. Vf, 9. 9. 22, Vertreter von FKreitamtsgehilfen. Vf. 11. 9. 22, Personalbogen f. höh. Verwaltungébeamte. Vf. 14. 9. 22, Herbstlehrgang 1922 der Vereinig. f. staatéwissenschaftl. Fortbildung. RKasien- und Reckbnungéwesen. Vf. 4. 9. 22, Ausführung von Bauunterhaltungétarbeiten. Angelegenbeiten der Kommunalver- bände. Befanntm. über d. Bildung d. Landes)chiedêsgerichts v. 4. 9. 22 und die Ver'ahrensvorschriften v. 4. 9. 22. Vf. 13. 9. 22, Stellen- abbau seitens der Bemeinden. Polizeiverwaltung. Aufgaben der Polizei. Vs. 10. 9. 22, Polizeigefangeventrantporte. Ein- richtung, Behörden, Beamte. Kassen- und Rechnungswesen. Vf. 7, 9.29, SZahlungéanweis. der auf Grund des Reich8mietenges. fest- geteßten Mieterhöhung. f. Landjägerdienstwohn. Gebührnisse. Br, 7. 9. 22, Nebertritt d. oberen (ebem. blauen) Pol -Exekutiv- beamten z. S{ußpyol. Verpflegung, Vekleidung, Auêrüstung, Unter- kuntt, Ausbildung. Vf. b. 9. 22, Veipfleg. bei d. Schuypol. Vf. 6. 9. 22, Stempelung d. Waffen usw. Vf, 11. 9. 22, Ueber- zähl. Unterfunftêgerät der Schußvol. Vf. 15. 9. 22, ‘Geräteetat f. Nevierwachen. Vt. 6. 9. 22, Heizmittel f. Bereilschastéwohnungen d. Tes Vf. 13. 9. 2, Änmiet. v. Landjägerdienstwohnungen. Vf. 31. 8. 22, Beamtenschulwe). bei d. Schußpol. Gefängnisse. Nf. 13. 9, 22, Zahlung v. Dienstkleidungszusch. an d. Pol.-Gefängnis-

beamten. Paß- u. Fremdenpolizei. : Vf. 12. 9. 22, Verkehr amerifanisher Dienststellen oder Beamter mit d. deutschen Lokal behörden. Uebersicht der von fremdländischen Reisenden zu ent-

richtenden Nüdretsesihtvermerksgebübren..— Kriegsübergangswirtschast. Nf. 11. 9. 22, Unterstüy. v. Ängehörigen d. Avignongefangenen. Vi. 13, 9. 22, Zujaytentscädig. an verdrängte Beamte. Sleuern. Vf. 15. 9. 22, Üeberweis. v. Kassenvoiichüsien. Das Ministerial- blatt ist aussc{ließlid bet den zuständigen Postämtern zu beziehen, an die auch allein Beshwerd-n über etwaige unpünktliche Lieferung zu richten sind.

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Nr. 7b des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ vom -16., September hat folgenden Znhalt: Amtliches: Erlaß vom 6. September 1922, betr. die Frist für die Ablieferung der häuslichen Probearbeit für die Staatéprüfung im Bau!ach. Diensinachrichten. Nichtamtliches: Die neue Flammbestattung auf dem Friedhof in Berlin-Wilmersdorf. Richtlinien jüx die Aufstellung von Hasèn-

bebauungêplänen. Der Segelflug. Vermishtes: Ehrendenkmak für Christian Nakonz, Blende “an Eijenbahnhauptsignalen. Löhne und Preise.

Hande! und Gewerbe.

_ Wegen der Schwierigkeiten, die die häufige Erneuerung der Limite mit_sih bringt, bleibt die Berliner Wertpapierbörse am Montag, dem 2. Oktober 1922 geschlossen, doch - werden Devisen ienstag, dem 3. Oktober d. J. werden die Börsenräume zwecks Erledigung von Neklamationen und zur Er- | . 1 11 Uhr Vormittags geöffnet. Bis 12 Uhr ist an diesem Tage jeder Handel untersagt.

Der Noheisenaus\chuß des Eisenwirtschafts- bundes in Essen befaßte sich in seiner gestrigen Sißung mit der Preisfrage tür Licferungen ab 1. Oktober. durch die Kurskläusel bedingte Ermäßigung einerseits sowie auf die durch die 100 prozentige Frachterhöhung verursahte Erhöhung der Selbstkosten andererseits wurden, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Erhöbungen der Höchstpreise beschlossen: Stahleisen, Ferrosilizium 10 9/6, fobetsen L uud 111 Spiegeleifen

Dftol ? und Noten gewöhnli notiert.

von Aufträgen

Mit NRückæsicht auf die

| Hämatit, Cu-armes Temper-Noheisen 38 Æ, Gießerei- 889 M, Siegerländer Stahleisen Gießereiroheisen Luxemburger Qualität Ie 1 0 demnach wie folgt : Hämatit 30 544 .4, Cu-armes Stahleisen 29 876 4. Gießerei- robeisen 1 27413, Gießereiroheisen I[I1 27 343 M, Siegerländer 2 | : Sviegeleisen Gießereiroheisen Luxemburger Qualität 25 933 , Ferrosilizium 10% Mn. 34 443 M, Temperrobeisen und Frachtklausel bleibt bestehen. dekadenweife unter Beibehaltung der Kursklausel festgeseßt. bisherige Nabatt von 1009/4 wird auf 3009/6 tür die Tonne erhöht.

Der Verein deutscher Eisengießereten (Gießerci- Gußwarenpreise

Höchstpreise

29 763 M,

h j, Die bisherige Kurs- Die Preise werden auch weiterhin

verband). in Düsseldorf Lieferungen ab 1. Oktober um 15 vH. Desgleichen wurden die Preise Druckmuffenrohre ) Formstücke, Flanshenrohre und Vorwärmerohre um 10 vH erhöht. Die Vereinigung deutscher Eisenofenfabrikanten erhöhte ihren Teuerungsautschlag auf fauf8vereinigung auf 3925 vH; die Topfgußverkaufs- nahm eine Preiserhöhung um 15 vH vor.

ichtsrat der Bingwerke A. -G. in Nürnberg hat vorgestern beschlossen, der auf den 21. Oftober einzuberufenden außerordentlihen Generalversammlung die Erhöhung des Gesellschafts- fapitals um 54 Millionen Mark neuer, berechtigter Aktien vorzuschlagen. Aktionären im alte Aktien zum . Kurse von 200 vH Mark zu Umtauschzwecken für bereits erfolgte Angliederungen zur zunehmenden Geldentwertung des Geldbedarfs Nechnung zu und der Borstand ermächtigt Zeitpunkt weitere Aktien bis

für Abflußrohre,

die Kesselofenver-

vereinigun Der Au

ab 1, Oktober divideaden- Davon follen 50 Millionen Mark von einer jungen auf zweî angeboten und 4 Millionen

Nerhältnis

Verfügung gestellt werden. und der dadurch bedingten Vermebrung sollen ferner der Aufsichtsrat werden, zu einem geeignet erscheinenden zum Höcbstbetrage von 46 Millionen Mark auszugeben und im JInter- esse der Gesellschaft zu verwerten. September d. Lebensversicherungsbank seitigkeit gegründet. Die Neugründung ist dem ,W. T. B.“ zufolge dadurch bemerkenswert. daß fte ohne Anlehnung an Banken oder andere Versicherungsgesell\chaften durchgeführt worden ist. stock von 10 Millionen Mark ist aus\{ließlich von Mitgliedern der Alten Gothaer Lebensversicherungébank Geschäftsbetrieb wird sich auf die Lebensversiherung in den ver- schiedensten, bisher üblihen Formen erftreden; dazu wird außerdem die Versicherung obne ärztliche Untersuchung treten. wird. nur Markversicherungen abschließen und fih dadurch von allen Währungsverpflichtüngen fréihalten, nah der Zulassung -duth das Netichsaufsichtsämt für Privatversicherung in aller Kürze aufnehmen.

Mien, 26. Septembêr. (W.T.B.) Wo(lenausweis der Oeste r* reichisch{ch - Ungarischen führung) vom 15. September (in Klammern Zunahme und Abnahme im Veraleih zum Stande am 7. September) in tausend Kronen : Ausländische Gutbaben fr. Fr. 20 000 000, (gesperrt zugunsten der künftigen Oesterr. Nationalbank) 116 000 000 Kriegsdarlebnsfkassenscheine Warrants und Effekten 683 238 678 (Zun. 1709 779 (Sun. 27 502), Oesterrei(iscke Staatsschat:\ceine

Oesterreichish - Ungarishe Bank 7 727 594 (unverändert), andere Aktiva 236 346 772 (Zun. 34 769 028), Banknotenumlauf 1 700 865 396 (Zun. 183 686 545), Sich!kassenscheine 15 495 362- (Zun. 41 736 909), Gutbaben der Oesterreichisch - Ungarischen Bank (Ligui- dationsmasse) 593 932 (Zun. 134 372), (Zun. 16 528 205).

Christiania, 2%. September. (W. T. B.) Wogwenausweis der BankvonNorwegen vom 22. September (in Klammern der Stand vom 15. September)in 1000 Kronen: Metallbestand 147 291 (147 291), ordentliches Notenausaaberecht 250 000 (250 000), Notenan?aaberecht

wurde in Gotha die Gothaer Der Gründungs-

aufgebracht worden.

Die neue Bank

Sie wird den Gescäftsbetrieb

(österreichische

Meta llshak 706 (Abn.

(unverändert) Eskomptierte Wechsel, 79 781 077), (Abn. 197), 150 001 000),

900 603 777 (Zun. (Liquidationstnasse)

15 491 000), Giroguthaben 164 157 871

sonstige Passiva 64 667 089

außerordentlices gesamtes Notenausgaberecht Notenumlauf 373 662 (376 396), 48 629 (45 895), 1- und 2-Kronen-Noten im Umlauf 9224 (9290), De- und Wecbselbestand 430040 41 718 (39 857),

Notenreserve

positen 132 034 (130 929), haben bei ansländishen Banken Renten und Obligationen 9415 (9415).

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 2%. September 1922:

| Oberschlesishes Revier Anzahl der Wagen

Nuhrrevier

Nicht gestellt .

_Elektro!ytkupfernotierung der Vereinigung für deutsce Elestroly!fupfernotiz \flellte sid laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 26. September auf 45510 Æ (am 2d. September auf 44 394 M) für 100 kg.

Kartosfselyrel se der Notierungskommission des Deutscben Landwirtscbaftärats. Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in

Mark je Zentner ab Verladestation:

i Kartoff Berlin, 26. September: 290—300 290—300 320—340 Stettin, 22. September :

Dannover, 26, Sept.:

Berlin, 2. September.

Großhandels- Berlin, ß

durch den Verband deu!sher Großhändler der Nahrungsmittel- und verwandten Branchen, Verbandsgruppe Verlin (E. V., Berlin). für 3} kg ab Lager Berlin. qrauven, lose 55 00-- 58,00 M,

(W. T. B.)

Die Preise verstehen sich Gerstenflocken, lose —,— M, Gersten- ¡rauve Gerstengrütze, lofe 55,00—56,00 Æ, Hafe1 flocken, lose 59,50—61,50 4, Hafergrütze, lose 60,00—61,00 .Æ, Kartosfelstärkemehl 53,00—59,00 4,

Hafermehl, lose —,— bb,

Maisflocken, lose 47,25 —48,25 Æ, Maisgrieß 41,75—44,50 .Æ, Mais mebl 39,25—40,25 4, Maispuder, lose 53,75—%4,75 .4 Makkaroni, lose 79,00—85,00 4, Schnittnudeln, lose 60,00—66,00 4, Neis, Burma 59,00—60,00 4, glas. Tafelreis 60,00—93,00 4, grober Bruch- reis 47,50—52, 50 M, Reismehl, lose 47,00—52,90 Æ, NReis- grieß, lose 38,75—40,75 M, Ringäpfel, amerik. 353,00—400,00 M, getr. Aprikosen, cal. 584,00—600,00 Æ, getr. Birnen, cal. —,— bis —,— A, getr. Pfirsiche, cal. 250,00—300,00 4, getr. Pflauman 89,00—180,00 4, Korinthen, 1921 Ernte 283,00—320,00 Æ, Rosinen, fiup. carab., 1921 Ernte 184,00—200,00 , Sultaninen in Kisten, 1921 Ernte 466,00— 500,00 .4, Mandeln. bittere 196,09 —220,00.4, Mandeln, süße 348,00—375,00 4, Kaneel 387,00—500,00 4, Kümmel 250,00 bis 300,00 4, s{hwarzer Pfeffer 240,00— 260,00 4, weißer Pfeffer 318,00—350,00 #4, Kaffee prime 475,00—488,00 Æ Kaffee superior 463 00—474,00 M, Bohnen, weiße 50,00—56,79 4. Weizen- mebl 49, 50—64,50 4, Speiseerbsen 54,90—68,00 .#, Weizenarieß 54,75 bis 60,00 4, Linsen 48,50—95,00 4, Purelard 253,00—2595,00 M, Bratens{malz 245,00—248,00 .4, Marmekade 56,00—125,00., Kunst- honig 49,00—52,00 #4, Speck, gesalzen, fett 248,00--250,00 4, Corned beef 12/6 1bs per Kiste 11 700—12 000 4, Auslants;ucker raffiniert 80,15—92,60 4, Kernseife —,— M.

Bericbte von auswärtigen Wertpapiermärktsn.

Köln, 26. September. (W. T. B.) (Amtliche Devifenkurfe.) Holland 57353,20., 574%6.80 B., Frankreich 11260,90G. 1128910 B,, Belgien 10511 80 G. 10538 20 B., Amerika 1480,60 G. 1484 40 B,, England 6531,80 (Þ.. 6548,20 B. Schweiz 27665 35 G., 27734,65 B, Italien 6282,10 G. 6297,90 B., Dänemark 30586,70 G.. 30683,30 B., Norwegen 24818,90 G. 24881,10 B. Schweden 388301.40 G, 38848,60 B., Spanien 2232205 G., 22377.95 B. Prag 4569,25 W., 4580.75 B., Budapest 5642,00 G. 5658,00 B, Wien (neue) 1,804 G., 1,844 B.

Hamburg, 26. September. (W. T. B.) (Börfens{S?ußkkurke.) Deutsh-Australisße Damyfschif:Gesellschaf! 877,00 bis 893,00 bez, Hamburger Paketfahrt 703,00 bis 742,00 bez.,, Hamburg - Süds amerika 1550,00 bez., Norddeu!sher LUoyd 510,00 bej, Vereinigte Elbeschiffabrt 1475,00 bez, Schantnngbabn 595 0E bis 621,00 bez., Brasilianishe Bank 4850,00 bis 5790,00 bez, Commerz- 1nd Privat - Bank 312,00 bis 317,00 bez., Vereins« bank 294,00 bis 301,00 bez., Alsen - Portlane - Zement 2230,00 bis 2340,00 bez, Anglo - Continental 2250,00 bez.,, Asleft Salmon 577,50 bis 599,00 bez, Dynamit Nobel! 925,00 bis 940,00 bez, Gerbstoff Renner 3600,00 bez, Nordd. Iutespinneret —,— bez., Merck Guano 1965,00 bis 2275,00 bez., Harburg-Wiener Gummi 1548090 bis 1628,00 bez. Kaoko —,— G., —,— B., Sloman Salvyeter —,— G., —,— B.,, Neuguinea —,— bez, Otavi- Minen-Aktien 5500,00 bez.

Leipzig 2. September. (W. T. B.) Sächsische Nente 56,75, 5 % Leipztger Stadtanleihe 97,50, Allgemeine Deutsche Credit- Anstalt 232,00, Bank für Grundbesitz 187,50, Chemnißer Bank- verein 260,00, Ludwig Hupfeld 800,00 Viano Zimmermann 945,00, Leipziger Baumwollspinnerei 1310,00, Sächs. Emaillier- u. Stanz- werke vorm. Gebr. Gnüchtel 495,00 Stöhr u. Co. 4350 00, Thür. Wosllgarnsvinnerei 1330,00, Sä. Wollgf. vorm. Titte! n. Krüger 1580.00, Tränfner u. Würker 1095 00, Zimmermann-We1ke 458,00, Germania 700,00, Peniger Maschinenfabrik 370,00, Leipziger Werks ¿eun Pittler u. Co. 1040,00, Wotan-Werke 1100,00, Leipz. Kammgarn- spinnerei 1300,00, Hugo S®neider 870,00 Wurzner Kuvnftmüßhl. vorm. FKriets% 475,00, Hall. Zucker - Fabrik —,—, Mittweidaer Kratzen 1200,00, Frig Schulz jun. 1480,00, Riebeck n. Co. 465,00, Thüring. Gas 398,00, Hallesche Pfännerschaft 605,00.

Frankfurt a. M. 26. September. (W. T. B.) Oéfkerr.

redit 331,00, Badishe Anilin 1640 00, Chem. Griesheim 1285,00,

Höchster Farbwerke 1255,00, Holzverkohlungs - Industrie Konstanz 1000,00, Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt 1549,00, Adlerwerke Klever 505,00; Hilpert Armaturen 498,00, Pokorny u. Wittekind 625 00, - Ashaffenburg Zellstoff 1220,00, Phil. “Holzmann 685 00, Wayß u. Freytag 630,00, Lothringer Zement 800 rep., Zuderfabrik Waghäusel 935,00, 3 9/9 Merikanische Silberanleihe —,—.

Danzig, 2. September. (W. T. B.) Noten: Amerikanische 1466 03 G.,, 1468,97 B., Polnische 17,344 G., 17,40] B. Tele- araphishe Au8zahlungen: London 6518,45 G., 6531,55 B. Holland 56 943,00 G., 57 051,00 B,, Paris 11 188,80 G., 11 211,20 B., Pojen 16,22 G., 16,28 B., Warschau 16,47 G,, 16,93 B.

Wien, 26. September. (W.T. B.) Türkische Lose —,—, Mats rente 2400, Februarrente 5300, OesterreihisGe Kronenrente 2309, Oesterr. Goldrente 30 000, UngarisWe Geldrente 106 000, Ungarische Kronenrente 26 500, Anglobank 121 000, Wiener Bankverein 37000, Oesterreiische Kreditanstalt 47 800, Ungarische Kreditanstalt 275 000, Länderbank 118 000, Oesterreibisch-UngarisWe Bank 200 000, Wiener Unionbank 27 000, Uovd Triestina —,—-, Staatsbabn 1 370 000, Síïïtd- bahn 295 000, Südbahnprioritäten 625 000, Siemens u. Haltke 39 000. Alpine Montan 616 000 Pocldihütte 656 000, Prager Eisen 1400 000 Rima Murany 480 000. Skoda-Werke 820.000, Brürer Kobler 1 900 000. Salgo-Koblen 2 312 000, Daimker Motoren 24 600, Veitsher Magnesit —,—, Waffenfabrik 38 000, Galizia-Petroleum —,—, QMaiter - Ferdinand - Nordbahn —,—, Leykamakiien —,—, Nordbabn 10 590 000.

London, 8. Septe:nber. (W.T.B.) Silber 354, Silber auf Lieferung 354.

Paris, 26. September. (W.T. B.) Devifenkurie. Deutsland 0,90, Amerika 13,14, Belgien 94,50, England 58,00, Holland 909,75, Jtalien 56.20 Schweiz 245,25, Spanien 200,50.

Zürich, 26 September. (W. T. B.) Devisenturse. Berlin 0,374, Wien 0,003, Prag 16,80, Holland 207,50, New York 535,25, London 23,65 Paris 40,80, Italien 22,90, Brüssel 38,45, Kovens hagen 111,50, Stodholm 141,50, Christiania 90,50, Madrid 82 00, Buenos Aires 1.89, Budapest 0,214, Bukarest —,—, Agram 182,00, Warschau 0,067.

Amsterdam, 26. September. (W.T.B.) Devisenkurse. London 11,37, Berlin 0,17}, Paris 19,423, Schweiz 48,174, Wien 0,0037, Kopenhagen 53,80, Stockholm 68,25, Christiania 43,70, New Vorl 257?/s, Brüssel 18,53, Madrid 39,50, Italien 11,00,. Budapefl

Gi E N ra Se, vas

g j Amsterdam, 26. September. (W.T.B.) 5 % Niederländische Staatsanleihe von 1918 898/, 3 % Niederländishe Staats- anleibe 63,00, 3 9% Deutsche Reichsanleihe Januar - Juli - Coupon —,—, Königlich Niederländ. Petroleum 453,75, Holland - Amerika- Linie 115,00, Atchison, Topeka & Santa 109,75, Nock Island —,—, Southern Pacific —,—, Southern Nailway 26,75, Union Pacific 1597/4 Anaconda —,—, United States Steel Corv. 1087/4.

Kopenhagen, 26. September. (W. T. B.) Devijenkue!e. London 21,22, New York 481,50, Hamburg 0,36 Paris 36,75, Antwerpen 34,75, Zürich 89,00, Amsterdam 186,75, Stockholm 127,10, Christiania 81,50, Helsingfors.10,65, Prag 15,10.

Stol holm, 26. September. (W. T. B.) Devisenkurse. London 16,72, Berlin 0,28, Paris 28,25, Brüssel 27,30, ‘\ckweiz. Pläte 70.80, Amsterdam 146,75, Kopenhagen 79,2%, Christiania 64 25 Washington 379,00, Helsingfors 8,35. Prag 12,25. h

Christiania, 26. September. (W. T. B.) Devisenkurse. London 26,15, Hamburg 0,43, Paris 45,25, New York 592,00 Amsterdam 229,75, Zürich 111,00, Helsingfors 13,25, Antwerpen 42,75, Sto holm 157,00, Kopenhagen 123,75, Prag 19,00. ;

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 25. September. (W. T. B.) Baumwoll Umsat 6000 Ballen, Einfuhr 260 Ballen. Septemberlieteruna 12,65. Oftoberliefe1ung 12,46, Novemberlieferung 12,32. Amerikanische at E Baumwolle je 28 Punkte höher, ägyptische un- verändert. :