1900 / 262 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

E I I E A I B ROE D Ez eTmE A

Auf Anregung von Mitgliedern der „Freien Vereinigung für Flottenvorträge“ hatte die Firma Breitkopf und Härtel in Leipzig einen Ehrenpreis im Werthe von insgesammt 1000 4 für Dichtung und Kompositton etnes Flotten liedes ausgeschrieben. Die Entscheidung über die Dichtung erfolgte im Februar d. JF., jeßt ist nun auch die Prüfung der mehr als 900 Kompositionen von den Preis- rihtern Herren Eugen d’Albert, Felix Weingartner und Franz Wüllner beendet, Den durch die Preisaus\reibung gestellten Anforderungen ent- spra am meisten das von dem Musiklehrer Th. Scharff in Frei- burg (Slesten) in Musik geseßte deutsche Matrosenlied e Hurrah! Ihr blauen Jungen® von Reinhold Fuchs, und es ist deshalb Herrn Sarff der erste Ehrenpreis in Gestalt eines Schiffpokals zuerkannt worden. Mit je einem weiteren Preise wurden ausgezeihnct die Kompositionen „Hurrah! Jhr blauen Jungen" von Ludwig Steinert, Königlichem Seminar-Musiklehrer in Aurih (Oftfriesland), „Breit? aus die stolzen Schwingen“ von Simon Breu, Lehrer an der Königs lichen Musikshule und Dirigenten des Akademishen Gesangvereins in Würzburg, und von Gabriel Neumarck in Leipzig,

Mannigfaltiges. Berlin, den 2. November 1900.

Der Hauptvyerband deutscher Flottenvereine im Aus- [lande theilt,dem ,W. T. B.“ zufolge, mit: Seine Majestät der Kaiser hat aus dem Seiner Bestimmung unterliegenden Verinögen des Hauptverbandes deuts{her Flottenvereine im Auslande die Summe von 15000 Æ der Gesellshaft „Seemannshaus“ zur Ver- fügung gestellt. Die von dem Hauptverbande gesammelten Gelder belaufen si zur Zeit auf mehr als } Million Mark.

In der gefirigen Sißzung der Stadtverordneten erstattete zunächst der Stadtv. Dr. Gerstenberg den Bericht des Ausschusses zur Vorberathung der Vorlage, betreffend die Errichtung der 6, städtishen Volksbadeanstalt im Stadttheil Wedding. Der Aus- {uß empfabl, die Magistratsvorlage, nah der die Anstalt auf den städtishen Grundstücken Pankstraße 11/12 und Wiesenstraße 49/54 erridtet werden sollte, abzulehnen und den Magistrat \ch{chleuntgt um eine neue Vorlage zu ersuchen, in der die Verwendung des Baum- s{hulen- Grundstücks in der Gerichtzstraße für die Anstalt mit ¿wei Bassins vorgesehen is. Ferner soll der Magistrat ersuht werden, nah Fertigstellung dieser Anstalt den Plan einer weiteren Badeanstalt mit zwei Bassins im Stadttheile Gesundbrunnen vorzulegen. Der Stadtv. Borgmann hielt die Magistratsvorlage für ausreihend und beantragte deren Annahme untér Ablehnung des Aus\chußantrags. Der Stadty. Frits beantragte als Ergänzung zum Ausshußantrage, den Magistrat zu ersuhen, der Ler- fammlung schon im nähsten Etatsjahre einen Plan für eine Volksbadeanstalt mit zwei Bassins für den Stadttheil Gesundbrunnen vorzulegen. Nach kurzer Debatte gelangte der Antrag des Ausschusses mit dem Zusay Fritsche zur Annahme. Es folgte ein Antrag der Stadtvy. Singer und Genossen: „den Magistrat zu ersudben, mit der Versammlung tin gemishter Deputation zu berathen : 1) dur welhe Mittel die zur Zeit namentli für die Arheiter- bebölkerung herrshende Wohnungsnoth zu beseitigen ist; 2) was ftädtiscerseits zu gesch:hen bat, um durch fommunale Maßnahmen den auf dem Gebiete des Wohnungswesens bestehenden Mißständen zu begegnen“. Der Vorsteher Dr. Langerhans wies darauf

Eine weitere Vorlage des Magistrats betraf die Verlegung des Friedrih8-Werdershen Gymnasiums nah Moabit. Hiermit wurde ein Antrag der Stadtpv. Perls und Genossen verbunden, der folgender- maßen lautete: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, ihr eine Vorlage zu machen betreffs Errichtung einer höheren Lehranstalt (Voll- gymnasium) in den Bezirken vor dem Halleschen Thor, bezw. betreffs Verlegung eines \{chwach besvchten Gymnasiums aus einem anderen Stadttheile in die genannten Bezirke.“ Nach längerer Debatte, an welcher \ih die Stadtvv. Perls, Ladewig, Kreitling, Dr. sSchwalbe, Sachs 11. sowie der Ober-Bürgermeister Kirschner und der Stadtschulrath Fürstenau betheiligten, wurden die Magistratsvorlage und der Antrag Perls einem Aus\{husse zur Vorberathung überwiesen. Im weiteren Verlauf der Sizung wurde der Umbau der Feuerwache in der Mauerstraße genehmigt, ebenso die Gewährung von Ehrenpreisen und eines Bets- trags von zusammen 2500 G an den Ausstellungsvorstand der 1 Brandenburgischen Provinzial-Ausfielung füc Geflügelzuht, sowie die Bewilligung von Ghrenpreisen im Betrage von 500 an den deutschen Thiershußverein hierselbst für eine Eselausstelung. Ferner stimmte die Versammlung der Vorlage zu, betreffend die Be- seitigung des sogenannten Kohlengleises auf der Strecke vom Lausizer Plaß bis zum Schlesishen Bahnhof und die Herstellung etnes neuen Anschlusses an den Görlißer Bahnhof. Für die Zwecke der allgemeinen Bieh- und E EUUIRUAS wurden die geforderten Summen bewilligt. Zum Schluß erklärte si die Versammlung mit der Miethung von Räumen im Hause Wallstraße 55/56 zu Bureau- und Zeihenzwecken für die ftädtische Hochbau-Verwaltung einverstanden. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sizung.

Die städtische S parkasse hat in dem Vierteljahr Juli/Sey- temberc d. F. mehr an die Einleger zurückzahlen müssen, als eingezahlt worden ist, Ez wurden eingezahlt 12353 938,71 6, zu- rüdgezaült 1306577451 #ÆA allo mehr abgehoben als eingezahlt 71183580 A wodurh \sich das Guthaben der Interessenten von Eade Juni bis Ende September d. J. von 241 507 904 89 A auf 240 796 069,09 6. verminderte. Das (Hes sammtvermögen der Sparkasse betrug Ende September 263 829 687 85 M Im Berichts-Vierteljahr ist zum Ankauf yoa Wechseln, ‘deren Bestand sich Ende September auf 13 270 634 98 M belief, die Summe von 15 316 345,03 X verausgabt worden. :

Die Normal-Uhr am Potsdamer Thor, bei welcher die Sekundenregulierung durch eine Beschädigung des dieselbe mit der Sternwarte verbindenden Kabels mehrere Wochen hindur unter- brohen und demgemäß das Sekunden-Zifferblatt verhüllt worden war, ist jeßt wieder in geordnetem Gange, nahdem die NRepa- ratur des Kabels, welcher mannigfache Schroierigkeiten entgegentraten, beendigt worden ift.

_ Das Preiegeriht, welches über die Plafkatentwürfe für die „Internationale Ausstellung für Feuerschußy und Feuer- rettungswesen Berlin 1901“ zu urtheilen hat, wird am Sonntag, den 4. November, seine Entscheidung treffen. Die Plakat- entwürfe bleiben während der Tage vom 5. kis 8. November, von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags, in der Turnhalle der Hauptfeuerwache, Lindenstraße 41, Hof links, öffentlich ausgestellt. Der Zutritt ist unentgeltlich.

wird u. a. eine für diese Feter von Frau Renala Pfannshmtkdt-Beutner gedichtete und von Heinrich Pfannschmidt komponierte ,Festhymne“® zum Bortrag bringen. Ferner wird ein kleines, ebenfalls für diesen Abénd verfaßtes Festspiel „Gutenberg's Traum“, von M. Hennig, zur Auf- führung gelangen.

Elbing, 31. Oktober. (W. T. B.) Am Sonntag, den 18. No- vember, Vormittags, soll in Gegenwart von Vertretern der Staats- und Kommunal-Behörden hier das Denkmal enthüllt werden, welches die Beamten und Arbeiter der Schichau- Werke deren verstorbenem Begründer, dem Geheimen Kommerzienrath Schichau, errichtet haben. Das Denkmal soll auf dem altstädtis{en Lustgarten, gegenüber dem Haupteingang der Schichau - Werft, Aufstellung finden. Die überlebensgroße Figur Schichau?s bat der Bildhauer Profeffor Haverkamp modelliert, der Bronzeguß ist in der Erz- und Kunftgießerei von Schäffer u. Walker in Berlin angefertigt worden. Die Figur erhält als Untergrund ein höheres Postament aus roth- poliertem Granit und zu beiden Seiten am Fuße des Sockels zroei leben8große Gestalten, die „Technik“ und die „Arbeit“ darstellend.

Wien, 1. November. (W. T. B.) Auf dem Friedhofe zu Prerau erfolgte beute in Anwesenheit von Vertretern der Militär- und Zivilbehörden sowie von Deputationen der Kriegervereine und ctnes zahlreihen Publikums die feierliche Einweihung des Krtiegerdenkmals, das zum Andenken an die im Fahre 1866 theils auf dem Swhlachtfelde gebliebenen, theils der Cholera erlegenen preußischen Soldaten errichtet wurde.

Budapest, 1. November. (W. T. B.) Zwischen den Stationen Erd und Promontor stieß ein Personenzug mit einem Güter- zuge zusammen. Neun Wagen wurden zertrümmert. Ein Bahn- beamter uud ein Passagier sind todt, mehrere Personen verleßt, darunter eine Person s{wer.

Paris, 1. November. (W. T. B.) Eine über New York hier eingetroffene Depeshe aus Hongkong meldet, der „Agence Havas“ zufolge, daß Annam dur einen Tatfun verwüstet worden fei; 1600 Personen hâtten dabei den Tod gefunten, gegen 5000 Per- fonen feien obdablos, Der Minister der Kolonien habe ' ketne Be- stätigung dieser Nachricht, jedo am 24. Oktober ein Telegramm erhalten, in welchem gemeldet wurde, daß die telegraphische Ver- bindung zwischen Saigon und Tonkin infolge von Beschädigungen der Leitungen durch einen Taifun unterbroqen fei. |

Rom, 1. November. (W. T. B.) Zum Gedächtniß des Königs Humbert, welher die in der Nähe von Oftia bei den Drainierungsarbeiten in der Campagna beschäftigten Arbeiter aus Ravenna zu unterstüßen pflegte, hat Seine Moijestät der König Bictor Emanuel für diese Arbeiter 150 000 Lire ette

Tunis, 1. November. (W. T. B) Außer den 50 Kabylen, die infolge der Erdrutshungen fn ven Phosphatlagern von Metlaui bei Gafsa (val. Nr. 261 d. Bl.) vericßt worden sind, werden noch 31 verschüttete Arbeiter vermißt. An der Vèoalifkeit

hin, daß na Zeitungêberichten der Magistrat sh schcn mit derselben Aeage beschäftigt habe und die Berathung bereits zu einem gewiffen | der hriftlihen Presse und des christlichen Buchhandels geben foll,

i findet am 8. November, Abends 8 Uhr, im Stadtmissionshause ob es nicht zweckmäßig sei, die zu erwartende Magistratsvorlage zu- (Iohannistisch 6) stait. Die Herren Hofprediger Ohly, Missions- : und die Be- | Inspektor D. Merensky, Pastor Hennig, Verlagsbuchhändler Meyer rathung über den leßteren aufzushieben. Die Versammlung beschloß | und Warneck werden furze Ansprachen halten. Ein Männerquartett aus dem Pfanuschmidt’shen Chor hat seine Mitwirkung zugesagt und

bschluß getommen sein solle. Er gebe deshalb zur Erwägung anheim, sammen mit dem Antrage Singer zu berathen

darauf, den Antrag Singer von der Tagesordnung abzuseßea.

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Wetterbericht vom 2. November 1900, 8 Uhr Vormittags.

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Der Luftdruck ist ‘hoh und gleiGmäßig vertheilt. Ein Moximum vón über 770 mm erstreckt si von Lappland bis Südschweden, Depressionen von unter 760 mm liegen nordwestlich von Schottland. Fn Deutschland ist das Wetter rubig, mild und meist trübe. Ruhiges, zurähst im Norden aufklarendes, kühleres und trockenes Wetter wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Soanabend: Opern- haus. 231. Borstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fran- ¿öfishen von Ferdinand Treitshke. Zu Begina : „Dauverture Leonore (Nr. 3)*. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 244. Vorstellung. Zum ersten Male: Meine Schwiegextochter. (Ma Bru.) Lusispiel in 3 Aufzügen von Fabrice Carrs und Paul Bilhout, Deutsch von Pavl Block. Jn

Eine Gutenbergfeier, welche ein Bild von der Bedeutung

Tue gesezt vom Regisseur Droescher. Anfang ( L.

Neues Opern-Theater. Italienishe Oper Marcella Sembrih. 6. Vorstellung: Al Barbiere di Sivigliîs. Opera in 3 atti del Rossini. Direttore d’orchestra: Signor Boevignani. Anfang 7# Uhr. Preise der Pläße: Fremden- Loge 20 4, Mitte‘-Balkon und Logen 12 M, Mittel-Parquet 10 46, Seiten-Parquet 6 4, Seiten- Balkon 1. und 2 Reihe 6 M, 3.—d5. Reihe 5 M, Tribüne 1. und 2. Reihe 5 M4, 3.—5. Reibe 4 4, Stehvlaß 2 A Der Billet-Verkauf findet täglich im Köntglichen Schauspielhause am Abendkassen- schalter statt. Billetreservesaß 45.

Sonntag: Opernhaus. 232, Vorstellung. Fra Diavolo. Komis&e Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugçène Scritve, bearbeitet von Carl Blum. Vergistmeinnicht, Tanzmärhen in 1 Aft (3 Bildern) von Heinrih Regel und Otto Thieme. Musik von Richard Goldberger. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 245 Vorstellung. Meine Schwiegertochter. (Ma Bru.) Lustspiel in 3 Auf- zügen von Fabrice Carró und Paul Bilhouft. Deutsch von Paul Block. Anfang 72 Uhr.

E Dpern-Theater, Die Fledermaus. Anfang

4 Uhr.

Mittwoch, den 21 November (Bußtag), Abends 73 Uhr, im Königlichen Opernhause: Konzert des Königlichen Opernchors. 1) Ein deutsches Requiem für Soli, Chor und Orchester von I. Brahms. 2) Ouvertüre und Arie für Tenor und Orchester aus „Messias*®* von Hâäadel. 3) Parfifal (1. Akt Verwandlung) für Soli, Chor und Orchester von R. Wagner. Unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Herrn Dr, Karl Muck und gütiger Mitwirkung der König- lien Sängerin Frau Gradl, der Königlichen Sänger Herren Hoffmann, Knüpfer, Krasa und Sommer und der Königlichen Kapelle. Der Billetverkauf findet vom 5. November ab tägli von 9 bis 6 Udr bei Bote u. Bock, Leipzigerstr. 37, zu den üblichen E RORNS e Preijey statt. Aufgeld wird nicht er- oben.

Deutsches Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Mast der Fiasteruisi. Drama in 9 Akten von Tolstot. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittaas 23 Uhr: Die versunkene Glocke. Abends 7x Uhr: Die Macht der Finfternifß.

Montag: Nosenmoutag.

Berliner Theater. Sonnabend: Die ftreugenu Herren.

Sonntag, Nacmittagas 2x Ufïir: Die lieben Kinder, Abends 74 Uhr: Die ftreugen Herren,

Montag: Die strengen Herren.

Schiller-Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Freudlose Liebe. Schauspiel in 3 Akten von G. Giacofa, deutsch von Otto Eisens. Hierauf: Mi eter Lustspiel in 1 Aft von Gmil Pohl,

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Die goldne Eva.

Montag, Abends 8 Uhr: Faust, erster Theil, Erster Abend.

Theater des Westens. Sonnabend: Volks-

thümlihe Vorstellung zu halben Preisen: Erstes Gastspiel von Frau Selma Schoder: Der Zigeuner- /

baronu.

Sonntag, Nachmittags: Zu halben Pretsen: Die weißie Dame. Abends: Hoffmaun's Er- zählungen.

Montag: Undine.

Dienstag: 10. Abonnements-Vorstellung. Hoff- maun’s Erzählungeu.

Lessing-Theater. Sonnabend: Zum 25, Male: Johannisfeuer.

Sonntag, NaŸHmittags 3 Uhr: Zu vofethümlichen Preisen: Die Ehre. Abends 77 Uhr : Johanuis- feuer.

Montag: Johanuisfeuer.

Neues Theater. (Direktion: Nusha Bute.) Sonnabend: Die Butterseite. Schwank in 3 Akten von Arthur Pserhofer. Anfang 77 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Sai Kunst. Schwank in 3 Akten von Georg ehfels,

Residenz- Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: Die Dame von Maxim. (La dame doe chez Maxim) SM{wank in 3 Aten von Georges Feydeau. Üeberseßt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene geseßzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 72 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Die Dame von Maxim.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Literarise Matinse. Zum ersten Male: Sturm. Schauspiel in 4 Auf- ¡ücen von Friedri Facobsen.

Secessionsbühne. Alexanderplaß 40. Sonn- abend: Der Thor und der Tod. Hocfenjos,

Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Die Komödie der Liebe, Abents 73 Uhr: Die Bildschnitzer. Daheim. Der Bär.

Thalia-Theater. Sonnabend: Der Liebes- \{lüfsel. Große Ausftattungspofse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred N, Musik von Max Shmidt. Anfang ( Ir,

Sonntag und folgende Tage: Der Liebes-

schlüfel. S

BDentral-Theater. Sonnabend: Die Geisha. Operette in 3 Akten von Sidney Jones. Anfang

T5 Uhr.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Geisha. Abends 74 Uhr: Boccaccio. Montag und Dienstag, Abends 74 Uhr: Voccaccio,

ihrer Rettung wird gezroeifelt. Die Butshuinaen dauern no fort.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten

E T TO S A ZHRTEGDN U H

Konzerte,

Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Lieder-Abend von Johaunes Messchaert unter Mitwirkung von Julius Röntgez (Klavier).

Baal Bechstein. Sonnabend, Anfang 72 Uhr: Lieder-Abend von Nina Faliero-Daleroze.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Ux. Konzert von Véra Maurina (Klavier) mit den Philharmonischen Orchester. Dir.: I+ Nevbicek.

Birkus Schumann. Sonnabend, Abends präzise

| 71 Ubr: VZ. Grande Soirée High-Lirse.

Gala-Programum, Neue Debuts. U. a.: I. Debut des Löwen-Baron. Ferner Auftreten sämmtlicher neu engagierten Kunstkräfte. Damen und Herren in ihren Glanzleistungen. Nur noch einige Tage: Die Liliputaner-Hoskünstler Les 9 Colibris. Die fleinsten Menschen der Welt als Küustler erften Nanges in jedem Geure. Direktor Alb. Schumann’s neueste Original - Drefsuren Zum Schluß: Das größte Manègen- und Wasserschaustück der Gegenwart: China. Bilder aus der Gegenwart in 3 Abtheilungen vom Hof-Balletmeifter A. Siems. In Scene gescßt und mit ganz neuen Wassereffekten versehen vom Dircktor Alb. SHumann,

Sonntag: Zwei grofßie Vorftellungen: Nach- mittags 34 Uhr und Abends 74 Uhr. Fn beiden Borstellungen: Lettes Sonutags-Ausftreteu der 9 Colibris, Jn beiden Vocstelldngen: Der Löwen-Baron. Nachmittags ein Kind frei.

R E E

C E L R R E R E E T T T P E Le aen 7 s

Familien-Nachrichten,

Berlobt: Frl. Ag6élie Herstatt mit Hrn. Leuts- nant Karl Nobeîtt von Westrell (Köln—Deuyg). Anna Freiin von Puttkamer mit Hrn. Forit- Assessor und Leutnant i. reit. Feldjäger-Korps Herman von Plo?ztz (Eber9walde).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Peters mit Frl. Angelika Baumann (Breélau). Hr. Amts- rihter Dr, Hermann Sennewald mit Frl. Meta Mahnkopf (Königshütte, O.-S.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von der Marwiß (Potsdam). Hrn. Hauptmann Karl von Strenge (Bremen). Etne Tochter: Hrn. Stabsarzt Dr. Biedekarken (Krotoschin}, Hen Gerichts-Assessor Dr. Paul Hirs (Berlin), Hrn, Hauptmann von Nußbaum (Altona).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D, Ecnft Frhr. von Senden- Bibran (Berlin). Hr. Ehren- landetältester Hugo von Zimmermann (Grün- berg). Frl, Julie von Duve (Schweidnitz).

Perantwortlicher Nedakteur:

Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (S{olz) in Berlin, Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags» Anstalt, Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32, Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

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Berlin, Freitag, den 2, November

Verichte von deutschen Fruchtmärkten,

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15,29 | 15 50 15 83 15,83 16,50 13,60 14,20 14,50 14,60 14,60

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14,30 14,30 | 14,40 14,40 | |

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Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten seds Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Literatur.

Die Gefängnisse der Justizverwaliung in Preußen, ihre Einrichtung und Verwaitung. Ein Handbuch für den praktishen Gebrauchß von C. Wulff, Ober-Staatsanwoalt beim Oberlandesaertcht in Marienwerder. Zweite, vollständig umgedrbeitete Auflage. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei vormals J. F. Nichter, A-G. Geh. 16 A Die Verwaltung der preußischen Justizgefängnisse hat durch den Erlaß der Gefängnißordnung rom 21, Dezember und der Ausführungsverfügung vom 27. De- zember 1898, zu dem die Grundsäße des Bundesratts für den Vollzug gerichtlich erkannter Freiheits\trafen führten, eine durchgreifende Aenderung erfahren, die den Verfasser zu einer Umarbeitung scines Werkes veranlaßt hat. Es sind in der neuen Auflage bie neben dec Gefängnißordnung geltenden Vor- \chriften mit allen erhebliWen vor und nah dieser ergangenen LWer- fügungen wiedergegeben und schr cingehend erläutert, auch die in der Praxis hervorgetretenen Zweifelsfragen erörtert. Die Ausführungen des Verfassers, welche sich auf die in der Gefängnißverwaltung gemachten Erfahrungen stüßen, geben den in dieser thätigen Beamten an der Hand der Praxis einen Anhalt für die Erfüllung ihrer Dienst- pflihten und erleihtern ihnen dieselbe. In einem Nachtrag sind einzelne Gigänzungen gemacht und die während des Drucks ergangenen Bestimmungen zusammengesteUt, während in einem Anhang die er- wähnten Grundsäße des Bundesraths, die Gefängnißordnung mit der Au?führungsversücung, das Bekleidungsreglement, fowie andere umfangreihere Verfügungen und praktishe Anleitungen für den Ver- waltungsbetrieb wiedergegeben find. Das Werk, dem außer einem sorgfältig bearbeiteten Sachregister noch cin Verzeichniß der in Bezug genommenen Geseze, Verordnungen, Ver'ügungen x. nah Jahrgängen beigegeben ist, wird auch in seiner neuen Fassung ein bewährtes Handbuch sür den praktishen Gebrauch bleiben.

Deutsche JIuriften- Zeitung, herausgegeben von Professor Dr, Laband, Neichsgerichtsrath a D. Dr. Stenglein und Rehts- anwalt, Justizrath Dr. Staub. Heft 13 bis 21, Verlag von Otto Liebmann, Berlin. Abonremertsprets vierteljäh:lih (6 Hefte) 3,50 Im 13, Heft wird zunächst die Veröffentlihung der Antworten fortgeseßt, welhe anläßlich einer von der Redaktion der „Deutschen Juristen-Zeitung veranstalteten Enquête über die Frage, ob das MRechtsstudium den MNRealgymnasiasten zuçcängliÞ gemacht werden soll, von den hervorragendsten Vertretern der vershiedenen Zweige der theoretischen und praktisWen Jurttprudenz eingegangen waren ; abgesehen von zweien (dem Ober- Verwaltungs-

erihtsrath Schulyer stein und dem Rechtsanwalt und Notar, Ge- eimen Justizrath Wilke in Berlin, von denen der erstere zur Fach- bildung der Durchschnittsjuristen eine humaniftishe S{u!bildung nicht für durchaus erforderlih hält, der letztere die Zulassung der Real- gymnoasial- Abiturienten zum Rechtsstudium als Ausnahme einräumen will), wenden sie sich sämmtli dagegen, mit dem bewährten Grundsaße der humaniftishen Vorbildung der Juristen zu brechen An diese Antworten {ließt sich ein Aufsay von Professor Dr. Lenel- Straßburg über „Fragen des Immobiliarsahenrehts“ an, in welchem ér gegen mehrere zum B. G.-B. ergangene Entscheidungen des Ober- [ande8gerichts Colmar polemisiert. Jm 14. Heft bespricht ter Wirk- lie Geheime Legationsrath z. D. Dr. von Bughka die im Herzog- thum Anhalt und im Fürstenthum Reuß {. L. erlassenen Landesgesete, welche den Kontraktbruch der landwirthschaftlichen Arbeiter zum Gegen- stand haben, sowie die Polizeiverordnung der Freien und Hansestadt Lübeck, durch welche das }og. Strikepoftenstehen unter Strafe gestellt wird. Der Amtsgerictsrath Samter-Brandenburg a. H. erörtert das Wesen der nah § 21 des B. G-B. eintra ungsfähi en Vercine im Anschluß an den Fall des Vereins „Kreditreform“, dessen von ihm nachgesuchte Eintragung das Amtsgericht Hanau, das Amts- und das Landgericht Köln, das Amtsgericht Brandenburg und das Landgeriht Potsdam abgelehnt haben, während das Landgeriht Hanau und das Oberlandes-

geriht Stuttzart ihn für eintragungsfähtg erahtetzn. Nachdem der Krieg in Süd-Afrika die Aufmerksamkeit der jaristisch-n und nicht juriftischen Welt in ganz ungewöhnlihem Maße völkerrechtlichen Fragen zugewendet hat, veröffentliht Professor Dr. von Nohland- Freiburg t. B. einen Beitrag über das „Völkerrecht im Barenkrieg-*. Im 15. Heft macht der Geheime Justizrath, Pcotessor De. R. Leon- hdard-Breslau von den Erfahrungen unter der Herrshart des neuen Studienplans Mittieilung. Der Geheime Justizrath, Professor Dr. G. Zitelmann-Bonn erörtert die Aufgaben und die Bedeutung der Rechtsvergleihung, und Prof:ssor Dr. Laband-Straßbura giebt etnen Ueberblick über die neue Literatur des Handelarehis, Das 16 Heft eröffn°t der erste Theil eines Berihhts des Professocs Dr. A. von Tuhr- Straßburg i. G. über die neue Literatur jum B. G-B Sovdann waiden vom G?hetmen und Ober-Bergrath, Professor Dr. Arndt-Halle einzelne wichtige Bestimmungen des preußi|chen Komptabilitätsgeseßes vom 11. Mat 1898 mitgetheilt und besprochen, und der Landgerichtsrath Dr. Meisel-Darmftadt erörtert die Grundsäg2e des Abkommenz3 zur Negelitrng von Feagen des intecnationalen Privatrechts. Jm DPDoppel- heft 17/18 sid von berufener Seite vornehmlich Fragen behandelt, die Gegenftand der Berathung des diesjährigen Deutschen Furisten- tags waren, so in den Aufsäßen „Gemeinsame Ausbildung der Justiz- und Verwaltungsbeamten“ von dem Oberlandesgerihts-Präsiocnten Dr. Hamm-Köln, „Zur Frage der reichsrechtlichzn Regelung des Nechtsunterrihts'" von Professor Dr. Krückmann-Greifswald, „Die Einschränkung der strafrechtlihen Verfolgung auf wissentlihe Urheber- rechtsverleßungen“ von Professor Dr. Schuster-Prag, „Soll der Verleger berehtiat sein, das, Verlagsreht ohne Zustimmung des Autors zu übertragen?“ von Verlagsbuchhändler Dr. Kirche heim-Mainz, „Adlizge Familiennamen“ von dem Senats - Präst- denten beim MReichsgercht Dr. Freiherrn von Bülow-Lzipzig, Aus dem übrigen Jnhalt dieses Heflez verdient noch der {uffaßz „Anarhismus und Strafreht* von dem Geheimen Ober-Regierungs - rath von Mafscw-Potsdam hervorgehoben zu werden, in welhem eine Reihe von Präventiv- und Reprefsivmaßnahmen befürwortet und auch der Wortlaut eines die Vorschläge des Verfassers enthaltenden Gesetz- entwurfs mitzetheilt wird. Der Geheime Nath, Senats- Präsident a. D. Dr. J. von Staudinger - München hat einen Beitrag übec die „Nechtsnatur der ntihtrechtsfähigen Vereine im BVürgerlichen Geseybuh“ geliefert, und Professor Dr. von Thur - Straßburg t. E. beendet seinen Beriht - über die neue Literatur zum B. G-B. Jn den Heften 19 und 20 ver- öffentliht Professor Dr. Jellinek-Heidelberg einen interessanten Aufsatz über „China und das Völkerreht“, Landgerichtsrath a. D. Dobve- Berlin erörtert die Vorschläge zur Revision .des Börfengesetzes, der Regierungsrath Dr. Damme - Berlin behandelt die wihtigiten Be- st!mmunçen des Neichsgeseßes, betreffend die Patentanwälte, vom 21. Mai 1900, der Geheime Rath, Professor Dr. Wah - Leipzig und der Neichögerihtsrath Dr. Spabn-Leipzig berichten über die nene Literatur über das Zipilprozeßrecht und die Konkursordnuag. Am 20 November d. J. vringt das preußishe Ober-Berwaltungs- geriht die ersten 25 Jahre seiner Wirksamkeit u etnem chrenvollen Ubsckluß. Aus diesem Anlaß schildert im 21. Heft der Wirkliche Grheime Rath A. W Jebens, Senats-Präsident des Ober-Verwal- tungêaerihts a. D., den äußeren Gang und legt den inhaltlichen Kirn jener Geseßzebung über die Reform der Verwaltungsrehtspflege in Preufen dar, um dann in eine Würdigung der Wirksamkeit dieses Gerichtshofs einzutreten. In eivem „Juristisch: Kliniken“ über- {riebenen Aufiaße befürwortet Professor Dr. Georg Frommhold- Greifswald, daß, wie der junge Mediziner unmittelbar am kranken Körper der Hilfesuenden lernt, so auch der Versuch gemacht werden soll, den Rechtsbeflissenen in unmittelbare Beziehung mit tem Necbtsuchenden zu bringen, daß also ihm {hon auf der Üntvcrsität, nit erst in der dem Theoretischen folgenden „Praxis“, in dem prafk- tisen Vorbereitungsdienst, das Recht im vatbhologishen Zustande

gezetgt werden soll, Der Landrichter Dr. P. Simöon-Landsberg a. W.

erörtert fodann die wichtigeren Bestimmungen der neuen Gerichtsvoüzieherordnung und der Geschästsanweisung für die Gerichtsvollzieher, und der Neichs8zeriwtsrath Dr. von Schwarze- Leipzig becthtet über die neue Literatur ¡um Me chageseta üvec die Zrangsversteigerung und die Zwangs8vecwaltung. Neben diesen Aufsäßen enthält jedes Heft noch eine Anzahl kürzerer Artikel über Fragen aus allen Rechtsgebieten, eine Zv\ammenstellung der neuen Gefeye und Verordnungen des Reichs und sämmtlicher Ginzelftaaten, eine na Materien geordnete Literaturübersi{i, Perfonalnotizen und in einer Beilage (Spruchpraxis) gedrängte Aus;üze aus de-n bemerkens- werthesten Gntscheidungen des Reich3gerichte, de8 Retichs8-Verficher ungs- amts, des Kammergerihts, der deutihen Ob-rlandesgerihte, des preuytshen Dber-Verwaltungsoerihts fowie ausländisher Gerichte. Die vorliegenden Hefte sind ein neuer Belez der vers drenfstlihen Thätigkeit der Medaktion dieser Zeitschrift, die, überall von großen und allgemeinen G-fihtspunkten aus- gehend und an den gejammten deut]chen JIuriftenstand sih wendead, durch die Aufnahme zahlreiher Aufsäß: der hervorragendften träfte aus allen Nechtsgebieten, über Fragen des Zivil. und Straf- cechts sowohl, w‘e des öffentlih-zn Rechte und der Juitizverwaltöng, durch die Mittbeilung und Erörterung jeder widttigen Erscheinung der Gesetzgebung, Literatur und RNechtsprehuna, durch die Vereinigung von Theorie und Praxis, sowie durch die Wahrnehmung der gemein- samen Standesinteresfjen weitgehenden Anforderungen in vollem Um- fange entspricht.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Jnduftrie“.)

Die Entwickelung des deutschen Spezialhandels im Vex- glei mit dem Spezialhandel anderer Großstaaten.

Der deutsche Spezialhandel (aus\ch{ließlih des Edelmetallverkehrs) ift seit dem Jahre 1894 in fsteter Zunabme begriffen; er ist von 6 899 705 000 A im Jahre 1894 auf 9690145000 A im Jahre 1899 gestiegen. Sèyt man den Spezialhandel des Jahres 1894 gleich 100, fo ergiebt sih für die leyten 6 Jahre im Berzleih mit dem Jahre 1894 eine prozentuale Vermehrung von 8 %/% im Jahre 1895, von 14%/% tm Jahre 1896, von 21 °% im Jahre 1897, yvoa 2809/6 tm Jahre 1898 und von 40 °%/% im Zahre 1899.

Die Bedeutung dieser zunehm-ndea Steigerung des deutschen Aukerhandels tiitt noch mebr hervor, wenn man diz- Handels- entwidelung anderer Großstaaten zum Verglei heranzieht. Die Waarenumfsätze sind zwar in allen Großstaaten gestiegen, ara meisten j°doch ia Deutschland, das mit der relativen Zanahme von 40% gegen das Jahr 1894 unter den Großstaaten an erftec Stelle \tehr. Um vergleichbare Zahlen zu erhalten, find au aus den Statistiken der übrigen Staaten die Ziffern füc den Spezialhandel ohne Eine {luß des Edelmetallverkehr8, aljo nur für den Waarenumsay, au8gezogen. Da der Begriff des Speztalhandels der englischen Statistik fremd ist, fo ist als Spezialausfuhr dieses Landes nur der Fxport englischer Produkte in Ansay gebracht worden, während zur Gcmittelung der Speztaleinfuhr der Werth der wiederausgeführten fremden und kolonialen Produkte von der Gesammteinfuhr abgezogen worden ist. Die so für Großbritannien gewonnenen Zablen nähern fich den Zablen über den Spezialhandel aaderer Länder derartig, daß fie zutreffende Vergleihungen ermöglichen.

Die folgende Tabelle giebt den Spezialbandel der zum Vergl-th berangezogenen Länder in seinen Gejammtsummen für die Jahre 1894 bis 1899; die Handelsbewegung in den auf das Jahr 1894 folgenden 5 Jahre ift in Indexzahlen ausgeorückt, wobei dex Werth des Spezialhandels für das Jahr 1894 jedesmal glei 100 gesetzt ist,

Sit bi die i az R A E T R I C E R H O E G I