1839 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e Ps - ESNELEIR

E Es

s treffen, worauf die Fortsebung seiner Reise nicht den geringsten weitern Verzug erleiden wird.

TWER D:

Berlin, 9. Jan. Der Schluß des im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung abgebrochenen Reglements - über die Ein- richtung des Sparkassenwesens lautet folgendermaßen:

15. Damit aber auch der Juhaber jedes Sparkassenbuhs {h e ai dessciben möglich siczex stellen könne, sehen Wir Folgen- cs fesi:

a) Derjenige, welhem durch Zufall cin Sparkassenbuch gäazlich vernichtet oder verioren gegangen is, muß, weun er an desfen Stelle ein anderes wieder zu erhaiten wünscht, den Verlust so- fork nach dessen Eutdccknng der Kassen-Behörde anzeigen, welche densclben, obne sich um die Legitimation des Inhabers zu be- fümmern, in ibren Büchern vernierkt. :

b) Vermag derselbe die gänzliche Vernichtung des Buchs auf cine nach dém Ecmessen dex Kassen-:Behörde tüberzeugende Art darzu- thun, so wird ihm von derselben ohne Weiteres cin neues Buch auf Gruad der Kassenbüch-er, ausgefer1igt. Jn allen üdrigen Fällen muß das verloren gegangene Buch gerichilich aufgeboten und amortifirt werden. E

c) Vor Einleitung dieses legteren Verfahrens aber ist sowohl der Ablauf desjenigen Kalender - Quartals, in welchem die Anzeige des Berlustes bei der Kasse gemacht worden is, als auch der des folgenden Kalender-Duarials abzuwarten. Wird innerhalb dieses Zeitraumes das verlorene Buch durch cinen Anderen als den Anzciger des Verlustes bei der Kasse präsentirt, so hält soiche dasscibe an, Überseudet es dem Orlsgerichte und verweiset fowohl den Präsentanten, als denjenigen, der den Verlusi ange- cigt hat, an dieses Gericht zur rechtlichen Erörterung ihrer Au- sprüche au das Eigentbum des Buches.

a) Jf aber die bei e. gedachte Frist verstrichen, oßne daß das Buch zum Vorschein gekommen, so ertheilt die Kasse dem angeblichen Verlierer hierüber cine Bescheinigung und eine aus ihren Kas- fenbdücheru zu fertigende Abschrift des Kontos des verloreucn Buches, beides gegen. bloße Erlegung der Kopialicn. Unter Einreichung ‘dieser Abschriften und unter dem Erbiecten, sein Eigentbum an dem Buche und dessen Verlust eidiich besiärfen ju wollen, fanu demnächst der Veriierer das öffentliche Aufge-

ot und die Amcrtisation bei dem Ortsgericht uachsuchen.

e) Legtere hat den Verluft des Buchs unter Angabe: aa) der Num- mer desselben; bb) der Namen, sowohl dessen, auf welchen das- selbe ursprünglich ausgestelit if, als des angeblichen Verlierers; ce) des Betrages der Summe, über welche dasselbe zur Zeit des angeblich geschehenen Verlusiles lautete; durch das am meisten gelesene der an dem Orte erscheinenden öffentlichen Blätter oder falls es deren dort nicht giebt, durch das Amtsblatt des Regierungs - Bezirks mit der Aufforderung bekannt zu machen: „daß ein Jeder, der an dew vericrenen Sparfassenbuche irgend ein Anrecht zu habèn vermeine, sich bei dem Gerichte, und zwar spätestens in dem (näher zu bezeichnenden) Termine melden und sein Recht näher naczweijen möge, widrigenfalls das Buch für erloschen erflárt, und dem Verlierer cin neues an dessen Stelle ausgefertigt werden solle. VBeläuft sich dec Vetrag des Spar- kassenbuchs auf weniger als 50 Nthlr, so wird der Ediftal-Ter- min auf 4 Wochen hinaus, vom Tage der Befanntmachung an gerechnet, angeseyt, und leßtere einmal in jenes öffentliche Blatt inscrirt. Bei Beträgen zwischen 50 nud 100 Rihlr. ist eiue acht- wöchentliche Ediftai- Frist und cine zweimalige Juiertion, bei Beirägen von 100 Rihlr. oder darüber aber cine Ediktal - Frist von 3 Mouat und eine dreimalige Jnsertion erforderlich.

f) Meldet sich bis zu dem Edikial-Termine in demselben Niemand, der auf das Buch Anspruch macht, und leistet der angediiche Verlierer demnächst folgenden (Ftd ab: daß er das Buch besessen und daß ihm solches verloren gegangen scy, so faßt alsdann das Gericht das Präklusions- und Amortisations - Eifenntniß ab, welchzes dem Verlierer zu publiziren und 14 Tage lang an der Gerichtsstelle auszuhängen is. ;

2) Sobald das Erkenntniß rechtskräftig geworden ist, hat die Spar- fasse auf Grund dessclben dem Verlierer cin neues Buch unent- eltlich auszufertigen. 7

h) Die Kosten des gerichtlichen Verfabrens trägt der Verlierer; doch sind ihm, wenn der Gegensiand 100 Nihlr. und darüber beträgt, außer den Fnsertions-Kosten, dem Porto und den Stem?- peln, nur Kopialien, bei kieineren Summen dagegen uur Porto und Kopialien, Xnsertions-Gebühren abcr nur danu in An- fay zu bringea, wenn das Blatt, in welches die Befanntua- chung aufgenommen worden, für Rechuung von Privat-Perso- nen herausgegeben wird, indem Wir für solche Fälle die Stcm- pel: Abgabe erlassen und, infofern dic Jnscrtiou in einm für Rechnung des Staats gedrucckten Blatte erfolgt, solche unent- geltlih bewirken lassen woüen. S i

16. Wenn ein VFntcrcssent sich von der legten Präsentation set- nes Sparkassenbuchs an binnen 30 Jahren nicht bei der Kasse mel- det, fo soll von dicser Zeit an alle weitere Verzinsung seines Eut- habens gufbören.

17. Unter Beobachtung der ‘in diesem Reglement aufgestellten Grundfäge soll für jede Sparkasse ein volständizes Statut errichtet, in solches auch aus obigea Bestimmungen dasjenige, was des Zu- \sammenhanzes wegen erforderlich it, aufgenommen, und mii deer Be- stätigung des Ober - Präsidenten jedem Sparkassenbuche vorgedrucit werden. Sollte wegeu besonderer Ortsverhältn-}se cine diesem Ne-

lement zuwiderlaufende Bestimmung für nothwendig angeschen, so ann solche nur durch Unsere unmittelbare Genehmigung Güttigfeit erhalten. Die diesfalls erlassene Order ist dann ebenfaus beizudructen.

18. Fun jedem Statute is auch wegen der Verwaltung der Spar- fasse, wegen der dabei zu beschästigenden Personen, ihrer Anstellung und der von ihnen zu leistenden Kautionen, wegen des Orts, an welchem die Sparkasse sich befindet, und wegen der Tage und Stun- den, an welchen die Eín- und Zuräckzablung stattfindet, die erforder- lihe Bestimmung aufzunehmen. Nicht minder is darin auszudrücken, wie etwanige spätere Aenderungen des Statuts, welche unter Geneh- migung des Ober-Präsidenten, oder auch, bei veränderten Umständen und bemerften Mißbräuchen, auf dessen Anordnung erfolgen können, endlich wie eventuell die Aufhebung der gaazen Anslalt zur Kenntniß der Fanteressenten zu bringen sey. Weun in Folge einer soichen in

MA

Kündigungözeit zurückzunchmen, Falls sie die neu aufgesteliten Be- dingungen fih nicht gefallen lassen, so soll in Rücksicht derjenigen, welche sih nicht melden, angenommen werden, daß sie mili ihren Einlagen bei der Sporkasse unter den ncuen Bedingungea verbleiben *

wollen. - 19. Was die Aufsicht des Staats über die Sparkasscn anlangt,

Geseugebung hinsichtlich der Staats-Aufsicht Über andere Koumunal- Institute vorschreibt. Die Ober-Präsidenten und Regierungen sollen ; aber verpflichtet seyn, diescu Fustituten cine fortwährende besondere | Aufmerksamkeit zu widmen, sich von der Zwekmäßigfeit und Ordnung des Betriebes zu Überzeugen, außerordeniliche Kafsen-Nevisionen vor- zunehmen und ARLGOE E und wo sie Unorduungeu und Mißbräuche

20, Ferner haben die Ober-Präsidenten si jähriüih Nachweisun- gen über den Geschäfts- Betrieb und dic Resultate dcr Sparkasse cinreihen zu lassen, solche in eine, die ganze Provinz umfassende Haupt -Nachweisung nach eínem vom Minister des Junern und der Polizei allgemein vorzuschreibenden Schema zusammenstellen zu lassen, und leßtere dem genannten Minisier vorzulegen. Auch if jede Spar- fassen- Verwaltung verbunden, die an den Ober- Präsidenten einge- reichte Nachweisung über ihren Betrieb durch das im Orte oder im Kreise erschcinende Anzeige-Blatt, oder, wenn ein solches nicht er- sczeint, durch das Amtsblatt öffentlich befannt zn machen.

21. Wenn von größeren Landestheilen, z. B. Kreisen und siän- dischen Verbänden, Sparkassen errichtet werden sollen, so ist das Statut zu Uaserer Genehmigung einzureiczeu, Hierbei find ebenfalis die vorsichenden Grundsäße zu beobachten.

22. Was die schon bestchenden Sparkassen aulangi, fo follen zwar, wenn sie scitber nah Grundsätzen verwaltet worden sid, welche mit den obigen Bestimmungen im Widerspruch sichen, dieselben noch sechs Monate nach Publication gegenwärtigen Reglements nach den zcitherigen Grundsäßen fortverwaltet werden fönnen. Nach Ablauf dieser Zeit aber ist hinsichilich neuer Einlagen lediglich nach cinem dem gegenwärtigen Reglement angemessenen neu zu cutwerfenden Sta- tut zu verfabren. A E f

Diejenigen Sparkassenbücher, welche gegenteärlig auf jeden În- haber ausgestellt sind, bebalten fortwährend ibre Gültigkeit. Neue Sparkassenbücher dagegen sind nach Ablauf der gedachten Frifi lediglich in der unter Nr. 13 vorgeschriebenen For auszustellen. |

Gegenwärtiges Reglement hat das Staats-Ministerium durch die Geseh Oa bekannt machen zu lassen.

Segeben Berlin, den 12. Dezember 1838.

(E8) Friedri Wilhelm. Friedrich Wilhelm, Kronpriuz. Frh. v. Altenstcin. v. Kamp. Mühler. v. Rochow. v. Nagler. Graf v. Alvensleben. Frh. v. Werther. v. Stülpnagel sür deu Kriegs-Minister.

Swinemünde, 6. Jan. Schifffahrt. Aus dem hiesigen Hafen ist in Folge der fortdauernd gelinden Witterung alles Eis verschwunden, so daß in der verflossenen Woche noch 3 Sch-ffe aus der See ein- und d Schiffe seewärts auslaufen konnten.

Posen, 25. Dez. Kirchen-Diebstähle. Im Verlauf einer einzigen Woche sind im Pleschner Kreise drei Kirchen durch gewaltsamen Einbruch bestohlen worden, und zwar in der Nacht vom 28, zum 29. November die in Gora, in der Nacht vom 30. zum 31. November die in Wy- taszyce und den 5. Dezember die in Noskow. Die hier ent- wendeten Gegenstände sind zwar "nicht von Bedeutung; indeß ist der Pfarrer zu Noskow, in dessen Wohnung sich sämmtliche Kirchen - Gefäße und Gewänder befanden, auch selbst in der Nacht vom 9. zum 10. November bestohlen und der Verlust auf 1000 Rthlr. angegeben worden. Der Pfarrer soll wäh- rend des Einbruchs nicht zu Hause, sondern zu einem Kranken abgerufen gewesen seyn. Aller angewandten Mühe ungeach- tet, ist es bis je6t nicht gelungen, die Thäter auch nur eines dieser vier Diebstähle zu entdecken.

Máäßigkeits-Vereine. Unter der Leitung des Predigers Gerlach hat sich in der Stadt Wolistein ein Mäßig- keits-Verein gebildet, dessen Mitglieder sih verpflichtet haben, sich des Genusses aller geistigen Getränke gänzlich zu enthalten und auch an ihre Familien und Dienstboten dergleichen nicht zu verabreichen. Dieser Verein zählt gegenwärtig 28 Mitglie- der. Unter denselben Bedingungen ist unter der Leitung des Pastor Heyne zu Rostarzewo ein gleicher Verein ins Leben ge- treten, welcher jest bereits aus 46 Mitgliedern besteht.

Kosten, 5. Jan. Eröffnung des ständischen Correctionshaguses. Nachdem in Folge des Allerhöchsten Landtags - Abschiedes für das Großherzogthum Posen vom 14. Februar 1832 der Bau des ständischen Correctionshauses hieselbst vollendet worden, fand heute die feierliche Eröffnung der Wirksamkeit der Anstalt in Gegenwart der ständischen Kom- mission statt, wobei zugleich die eidliche Verpflichtung sämmt- licher Beamten vorgenommen wurde. Vom Uöten d. M. ab wird die Einlieferung der Korrigenden stattfinden.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 8 Januar.

Gemäßheit des Statuts êffentlih befannt gemachwten Aenderung dic ? Einicger aufgefordrrt worden sind, ihre Einlagen nachz Ablauf der :

so soll es zwar im Allgemeinen bei demjenigen bewenden, was dir |

emerfen, mit Ernst auf dereu Abstellung zu dringen. i

Wissenschaft, Kunst und Literatur,

Berlin. Nachdem wir früher schon cinige der ausgezeichneisten Klavier-Virtuosen der neuesten Schule, Döhler, Klara Wicck, Adolph Henseit, hier gehört und scdann an den in unserer Mitte lcbenden Pianísten Taubert, Shumann uud Fesca, die jener Richtuyg folg- ten und si) ihre tehnishen Fortschritte zu eigen machten, die glän- zenden Wirkungen derseiben wabrzunebmen Gelegenhcit hatten, ist es uns nun auch gewährt, den eigentlihen Begründer dieser Schule, Siegismund Thalberg seld|, und seine Alles besiegende Meister- schaft fennen zu lernen. Dieser berühmte Virtuose, der in der vori- en Woche von Leipzig hier anlangte, trat gestern im Konzert: Saale des Königlichen Schauspiclhauses zum erstenmale éffeuts lich auf. Man hatte Großes erwartet, aber man fand noch mchr, man fand wahrhaft Wunderbares. Thalberg erscheint wie ein Zauberer, der mit leichter Hand über die Gcisterwelt von Tönen gebietet, die in dem Piano gebannt liegen; mit der Sicher- heit und Ruhe eines Herrschers gebietet er über dieses Jnstrument 5 da ist aucy nicht die mindesie Anstrengung oder Aufgeregthcit zu be- merken, obglei wir die allerschwierigsten Verscklingungen ven Mes iodieen und volistimmiger Begleitung, mit Bassagen und Zwischen- figuren aller Art durchwebt, an unserem Ohr vorüberranschen hören. Alles Stoffartige verschwindet, der Geiß des Hörers fübdlt sich frei und leicht, wie beim Anschauen eines Raphaelschen Meisterwerkes. Einen äbnlichen Eindruck machte Charles de Beriot?'s Violinspiel; auch diescm Virtuosen war jene plastische Rube cigen, die der Stem- pel der böchsten Vollendung im Reiche der Kuusi isi. Bei sol- cchen Känfilern fann man einzelne Vorzüge gar uicht hervorhiben, da i9re Preductionen eben dadurch cine so bobe Stufe cinuchmen, daß alle Eifordernisse der Kuust sich in ihnen im schönsten Ebeumaße uud Gicichgewicht vereinigt finden. Nur dics erwähnen wir noch, daß Thalberg in den von ihm vorgetragenen Stücken, sämmilich vou seincr cigenen Compesition, sich auch als ein trefsliher Tondich!er bes wâbrte. Zwar athmen scine Etüden und PVhantasicen nicht die leiz donschaftliche Gluth und Tiefe der Empfiydung, wic die äbnlichen Compositionen Adolph Henfelt?s; aber dafür sind sie desio mebr vog der Poesie der heiteren Schönheit und Grazie erfüllt. 10.

r

Meteorologishe Beobachtung.

1839. Morgens | Nachmittags | Abends Nach einrzaíiger

8 Januar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobacbtung, CUfDLUE iee 328 15 Par. 1328 56‘par, (329 40 ‘‘ Par. Quelæwárme 7,0° R, Luftwärme ....- Le 159 R. [4+ 27% R. [4+- 069 R.} Flufwärme 0,0 R, Ebaupunkt „.... 8 079 R. 1,99% R. |— 0,89 N.ff| Bodenwärme 19% R, Dunftsatrigung 93 oEt. 94 pEt. 88S vEt. Ausdünftung 0,-21‘/ Rd. LBeiter......0..e. trübe. heiter. erube, Niederschlag (1,032 Rh. Wind u L WECW., WSW. Wärmewesel 4-3 IBolfkenäu2g 444. _— WSW. anes _— 59,

Faaoumitt o!

E S E E E E L E R T MR

328 70‘// Par... +1,69 N... 4-069 R... 92 C. WSW. Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld 54!/, g. 59% do. 1015/,. Kanz-Bill. 26'/s. 59/, Span. 16'3/, g. Passive —, Ausg. S Zins]. 5/16 Preuss. Präm.-Sch. 124. Poln. 123. Oesterr. Met. 1033/,.

Antwerpen, 3. Jauuar. Neue Anl. 16'/,. 16716

-

Hamburg, 7. Januar. Bank-Actien 1480. 1477. Engl. Russ. 1071/.. 107. Paris, 4. Januar. 59/, Rente fin cour. 1609. 90. 39/4 fin cour. 78. 75. 59% Neap. fin cour. 99.30. 59/9 Span. Rente 17. Passive 3!/,. 39/9 Portug. 20. Wien, 4. Januar. 59/, Met. 108. 49/9 100, 3% 803/,. Bank - Actien 1509'/,. Neue Anl. —.

Königlihe Schauspiele.

Donnerstag, 10. Jan. Jm Schauspielhause. Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abth., von Goethe. :

Beseßung: Alphons Il., Herzog von Ferrara, Herr Rott; Leonore von Este, Mad. Crelinger; Leonore von Sanvitale, Mad. Werner; Torquato- Tasso, Herr Devrient; Antonio Montecatino, Herr Seydelmann.

Freitag, 11. Jan. Jm Opernhause. Euryanthe , große romantische Oper in 3 Abth., mit Tanz; von Helmina v. Chezy. Musik von C. M. v. Weber.

Im Schauspielhause: 1) Moiroud et Compagnie, vauderville en 1 acte. 2) La premiére représentation de la reprise de: Sal. voisy, ou: L’amoureux de la Reine, drame- vaudeville en 2 actes, par Seribe. (Mr. Saint - Aubin remplira le rôle de Salyvoisy.)

Sonnabend, 12. Jan. Jm Schauspielhause. Maria, Kdni- gin von Schottland, Qi Ges Trauerspiel in 5 Abth. und einem Vorspiele, von E. Raupach.

Sonntag, 13. Jan. Jm Opernhause. Czaar und Zim- mermann, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Lorbzing.

O Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn.

In Potsdam: Der Parasit, Lustspiel in 5 Abth., von

Schiller. Und: Badekuren, Lustspiel in 2 Abth., von A. Cosmar.

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 10. Jan. Zum treuen Schäfer, komisch: Oper in 3 Akten. Musik von Adam. Freitag, 11. Jan. 1739, 1839, 1939. Phantastische s Zeitgemälde mit Gesang in 3 Abth., von C. Meisl. Sonnabend, 12. Jan. Zum erstenmale: Freien nach Vo: - rift, Lustspiel in 4 Akten, von Dr. Karl Töpfer.

Zins]. —.

21/, dd 1% E

__ Abgang [Zeitdauer Abgang |Zeitdauer von | um Ußr | St. | M. von | um Uhr | St. | M. Potsdam |7!/, Mg-| | 41 [Berlíin |2 D = | 50 | Berlin |9!/, » | 50 [Potsdam |3!/» » | 42 | Potsdam |12 Mtg.| | 40 [Berlin |7 Abds.| 1 | 7

Yun Vertretung des Redacteurs: Wenugtel,

Mee —_—

Gedruft bei A. W. Hayn,

e q Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten. Betann tmachungen. Subhastations-Patent. und die neueslen Hypotheken-Scheiue können in unse-| 4) er de Wn Salo Negierung geseblich

Avertissement.”

R ttergut Griesel, aus dem v. Morsteinschen und dem von Pfoertnerschen Antheile bestehend, vou denen der erstere auf 29,473 Thlr. 28 sgr. 4 pf., der legtere auf 33,649 Thlr. 17 sgr. 71 pf. laut den nebst dem neuesten Hypotheken - Scheine und den Kaufbedingungen in unserer Registratur cinzuschenden Taxen geschäßt wor: den, soll in dem auf

den 16, März 1839, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirien, Ober.Landesgerichts-Assessor von

O n Königl. Ober: Landesgericht hierselb}

Subhastation an d 2

u ¿weldem Kafluslige ervur eingeiczen wed e

Franffurt a. d. O., den 9, Augu| (838. Königl. Prenß. Ober-Landesgericht. . r L

A „„[huben, Schreibersdor} und Wrbkau, zusammen au Das im Crossenschen Kreise der Neumark belegene) 195/467 Thlr. 29 sgr. 4 pf., einzeln A und AE,

huben auf 109,585 Thlr. 24 sgr. 8 pf.; b) das Gut Schreibersdorff auf 63,809 Thlr.

4 sgr. 8 pf. ; c) das Gut Wrbkau auf 17,205 Thlr. 20 sgr.z; so wie d) das Gut Klepsch auf 18,785 Thlr. 3 sgr. 4pf.;\tes der e) das Gut O auf 2542 Thlr. 5 sgr. [hält folgende Ariikel:

und s) das Gut Rösnit au eschäut, werden in dem vor dem Herrn

nzel auf den 1% März 1839

ansteheuden Termine im Wege der nothwendigen Sub- hasiation verkauft werden. Die aufgenommeneu Taxen

ermine im Wege der nothwendigen landschaftlich abg

Die Güter Odersch, Schlausewit, Ernsihof, Frei: rer Registratur cingesehen werden.

Leobschüß, den 21. August 1838.

Die heute ausgegebene Nr. 2 des C

1948 Thlr. 18 sgr. À pf. Damwmpfschifsfahrt ;

schen Staate;

Fürst Lichtenstein - Troppau -Jägerndorffer

Literarische Anzetgen.

Gewexbe- und Handelsstatistifk ent- 1) die gem eie Entwickelung der Magdeburger

3) Zustand des Handels, der Fabriken und Gewerbe in Schleficeu im November 1838;

und dessen Kolonieen in Entrepots sich befindlis chen Deutschen, mit Englischen Namen und Fa-

ürstenthunisgeri dnigl. reußischen brifzeihen versehenen Fabrikate; a) die die Herrschaft Odersch bildenden Güter E Uan s. E 5) den Coursbericht der Berliner Börse vom 7. Des Odersch, Schlausewiß, Ernsihof und Frei- Hausel. zember von den industriellen Actien,

worauf wir biermit noch besonders aufmerksam machen wollen. Berlin, den 9. Januar 1839.

Plahn sche Buchhandlung (L. Migte ),

entral-Blat- Jägerstraße Mr. 37.

Werke über Wissenschaft und Kunst

2) der Deutsche Wolhandel im Yahre 1838 und über|in allen Sprachen werden einzeln und in ganzen die Woll-Produciion und Fabrication im Preußi.|Sammlungen zu annehmbaren

reisen fortwäbrend gefaust und verkaust von J- A. List, Burgsir. Mr. 9.

Ug R E

TRSTRIE S NE B DRLET R

Dar O

enigen, welche glauben, daß die Worte noch etwas

übernehme, Y eutralität zum Geseß machen würde. Wie hat sich der Wind

Allgemeine :

Preußische Staats-Zeitung.

Bortin--Frebstss Gew 11tu Januar

Le —_———

——— ——- -—-- ———————————— A L

Amtliche Nachrichten.

nun so plóôslich geändert? Wie konnte sich Herr Dupin nach V Í i ispi l | än : d) D ) Vorles | quet zu geißeln, und dadurch ein abs{hreckendes Beispiel fär sungder feindseligsten Adresse, die jemals gegen irgend | alle Sramten aufzustellen. Nur f:y S seiner Steete ju

N ronil. bés Ta ges ein Ministerium abgefaßt worden is, ermächti E R G: i é l y / \achtigt glau- | weit gegançen und habe sich einiger Ausdrücke bedient Se. Majestät der König haben dem bei dem Land- und den, dem bedrohten Kabinette den Rücken zuzukehren? Woher die- | die durch das Geseß verpdnte worden wären. Allge-

ser Eifer, das Kabinet zu verurtheilen, wenn die Adreß-Kommission, | mein erblikt man auch sowohl in dem Auéspruche der R E Tinte Lalle nur anflagt? Wir übernehmen | Jury, als in der Anwendung, die der Gerichtshef auf Ba , 0 seltsame Widersprüche zu erklären, oder ein solches | das Geseg gemacht hat *), eine Freisprechung des genannten enehmen zu rechtfertigen. Herr Dupin hat nichts mehr von | Jouraals. Das Nequisitorium des Herrn Plougoulm wird M As S zu fürchten. Er ist Präsident. Er | von der ganzen Presse als ein Meisterstück bezeichnet, und bei Banf dir Halfte s N denen er jet shmeichelt, und | den ungerechten Angriffen, denen derselbe so lange Zeit auês? feu Vat, Sie ueO i An A ung der Männer, die er verlas: | geseht gewesen ist, muß es ihm selbst einmal wohlihuend gewe: a far 7 e Anderen würde dies cine grausame Lage | sen seyn, eine Gelegenhett gefunden zu haben, um zu zeigen, yn; für ihn ist es nur der Beweis, daß ec gut mandvrirt | daß, wenn das Recht auf Seiten der Journale und das Un- hat, M obgleich dur den Einfluß des von ihm verurtheil- | recht auf Seiten der Beamten is, ex bei der Erfúllun2 Di ie I E E enannt, doch „20 t E C E mit Hintanse6ung jeder Partei - Lei- anlbarfeit de en M cio, Weiches er Herausde: | denschaft die Presse eben so qut zu vertheidigen {8 sch wèrt, Anspruch zu machen hat. Eine solche Taktik ist | h den Ausschweifungen derselben eru zu L E geeignet, dicjenigen zu beschämen und zu betrüben, die stets | Es mag zum Schluß dieser Verhandlungen die Stelle hier cine Ls Theilnahme für einen Mann von so unbestreitba- | Plaß finden, in welcher Herr Plougoulm von dem Aergerniÿ ernannt worden. dos Bee gezeigt haben. Einige Journale haben den Muth, | spricht, welches Herr Gisquet der dentlichen Sittlichkeit gege: Der bitheriae Kammergerichts Referendar von Eichm : enehmen des Herrn Dupin dadurch zu erfláren, daß es | ben habe. Er sagte: „Wenn der Minister in dem Augenblick

ist zum Just:z- Kommissarius fr die Untergerichte des S ihm durch die Rathschläge eines erhabenen Vertrauens cinge- | wo er Jhnen den Posten eines Polizei - Prófekten anvertraute, L R zergerichte des Stolp- geben worden sey. Dieses abgeshmackte Gerede verdient keine zu Ihnen gesagt hätte: Sie tverden nicht allein Staatétiann,

scher Kreises, mir Anwetsung seines Wohnsitzes i {; i e & E t! di , 1 ite ¿ : Ï teilt worden. gs hnsiges in Stolp, be- | Widerlegung. Wenn das Interesse des Herrn Dupin ihn zu | Sie werden nit allein Polizei: Präfekt seyr, sondern auch die \

Stadtgericht in Guben angestellten Justiz- Kommissarius und Notarius, Landes - Aeltesten Heym, den G tater bis Justiz- rath beizulegen geruht.

Se. Majestät der Kdnig haben dem Justitiarius The o- dor Emil Schirrmacher zu Deutschendorf den Charakter als Justizrath beizulegen geruht.

Se. Könial. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr Majestät des Königs) ist von Magdeburg hiec wieder ein- getroffen.

Der Ober: Landesgerichts - Assessor Weber i Justi

Sger ff| zum Justiz- Kommissarius für die Untergerichte des eden nte L Kreises, mit dem Sitze in Swinemünde, und zugleich zum N3- tar in dem Departement des Ober» Landesgerichts zu Stettin

Der bisherige Kammergerichts - Karte Vianga einem Sen Akt treibt, so brauchi er Niemandes Rathschläge.“ erste Magistrats - Person dieser Stadt; Sie müssen Allen das \ ift zum Just:z: Kommissarius für die Untergerichte des Re t iber eltsam ist es‘, sagt oie Presse, „daß ein Paragraph | Beispiel der Sittlichkeit geben; Sie werden im dffentlichen Ja- walder K-eises, mit Anweisung seines Wohnsiges in Lab S uber Polen in die ädresse durch eine Kommission eingerückt | teresse Konzessionen zu ertheilen haben, nur den Würdigsken h ellt worden. aves, ve: e ist, io M ich kein Micglied der eigentlich linken Seite | werden Sie dicselben beivilligen und nicht Zhren Kceabiren, \ eflndet, welt e bis jet allcin das Monopol jener Phrase haite, Ihnen ist die schwierige Aufgabe voi behalten , selbst das Laser j N

und daß die vorzüglichsten Mitglieder der Kommission, ais sie Minister waren, jede Berührung dieses Gegen|tandes, als die linke Seite Amendements in diesem Sinne vorschlug, eifrigst bekämpften. Man höre übrigens, was bei Gelegenheit diejes Paragraphen in der Adreß: Kommission vorgefallen ist. An dem Tage, wo der Conseils-Präfident sich im Schoße derfelben einfand, fragte ihn Herr Guizot, ob die Regierung glaube, daß die Einrückung einer

zu regeln, und deshalb müssen Sie rein und straßlend inmüten dieses Schmußzes dastehen. Sie werden feine bezahlte Konku- bine haben. Wenn man Jhnen das Alles ge'agc hätte, mein Herr, so würde Sie schon der Gedanke empört haben, daß dergleichen Bemerkungen Jhnen gegenüber nothwendig wären; denn hätten sie diese Empfindung nicht gehabt, so durfre die Wahl des Ministers niemals auf Sie fallen. Das gtdjte

Abgereist: Der General - Major und Comma

(f: î ndeur der Dten Kavallerie-Brigade, von Blankenburg, nah Glogau. U e Es enhaie Deßauische Wirkliche Geheime Rath Beta gierungs : Präsident, Pr. von Morgenstern, nach

Phrase über Polen in ihrer § onvenienz liegen könne. Der | Uebel i ittlichkei ; 7 ; Graf Molé entwickelte in kurzen aber kräftigen Wort i E A nt e E E E 2 Eu g S8-Na ch C cchz L CN, Gründe, warum er eine solche Alieruna R aa e Aben v abi ui Ne VaHa E Gras E

Ihnen von verzeihlichen Schwächen gesprochen; man hat i

od gei ¿m dabei an den besten unserer Könige erinnert. Jch meine, E würde noch größer gewesen seyn, wenn man ihm dergleichen Schwä- chen nicht vorzuwerfen hätte. Wenn man in der Welt sich hef-

und diese Ansicht wurde nicht weiter betämpst. Es schien ganz natürlich, daraus zu schließen, daß die Kommission auf ihren Pg Lees, N sieht, O die Folgerung falsch war. Sie wolite nur gewiß seyn, daß die Phrase geeignet sey, | tig tadelnd über jene so unsittliche i ¿spri n Regierung in Verlegenheit zu seßen, indem dicse Gewißheit so wird durch ia mitte AtbselzuEen pee G M p Buden einem seit zwei Jahren vergesseuen Ge- | wißt nicht, wie es in der Welt zugeht, heißt es da. Hier ader, ? Ea viette E konnte. : m. H., gehen für uns aus den Thatsachen laute und fürchter- u ge latt sagt: ¡Derr Dupin hat geglaubt, | liche Lehren hervor. Die verderblihe Maxime, daß die Pri- L An Cert r Sonn O O Try feine fEariiwen Folgen habe, ‘wird in diesem gesprochen ha a aale tägli widerlegt. Schauen Sie um si, t Sie sie von dem „„Messager“/ auf ungenaue Weise mitgetheilt wor- niht mit Jhrem geistigen i e A , , n . n Au d e e : Herr Dupin zeigt sich weit weniger feindselig gegen | Familie; a Sie niche der Smne e Lie S as j R als man na der ersten Version geglaubt | ter, ih werde grausam m. H.; auch ic bin Familienvater E V M) oweniger, daß dasselbe nicht län- | und ih fühle, daß ich inne halten muß. (Lebhafte Sensation.) g M. A nne. : / Ich habe nur wenig von jener Leidenschaft zu fagen, die den welcher die E 0D e0s Gefes Entre ateetinge fn E Gee os Ca L as Finan Mine S Me E e brüns a R gessen licß. werde so viel als möglich die Qual abkürzen, 2, die ih Herrn Gisquet zu versesen habe. Konkubi Februar 1838 zwischen Frankreich und Haiti b eschlossen Bil O "Sitin uno Ae L Vertrages. Det E ahres frabe gei Ge q halten U bei unsern Sitten Und in dem Jargon Rg Od L E is Mae eseß: | unserer ( alons nichts strafbares. Aber hier ist es viel und j Zat ats; / zu dem die }| selbst diejenigen Männer, die in dec Welt bei ienen Eczäh[ e Dee Mil, M! on O a U Jer N würden, sprächen, wenn sie als Nicbter bier, Pr in. Di ( l nterrichts theilte | unfehlbar d i ‘de einen seit so langer Zeit gewünschten Gese - Entwurf in Be- a MOAMMURGE » UEYE Aas, ANO E I treff des literarishen Eigenthums mit. Die Kammer e A on Dienstag, um dann die Kommissio- nen, die mit der Pràfu i tragt werden in. Pràfung dieser Geseße beauf- er Graf Molé ward in der vergangenen Nacht um 3 Ce D A E über eine Stunde in den [ - Heute fri atte der Marschall Audienj beim Könice, schall Soult eine lange ie heute eingetroffenen Nachrichten aus Pisa lauten nicht beruhigender über den Gesundheits G i Württemberg. sundheits- Zustand der Herzogin von j i Stadt La Rochelle ist in den Tagen vom 31. Dezem- a is zum 2. Januar, bei Gelegenheit der Getraide-Einschif- Die der Schauplas hôcchsst betrübender Auftritte gewesen. : ie Behörden, von der National-Garde schlecht unterstäßt, rere Du f Zeit n UNTUUNIEN nicht Einhalt thun. Meh- gepUndert worden, und die Linien- Truppen, | in Cape-Coast-Castle durch eine zu starke Dosis von Blausáure a R übrigens unbedeutend ist, mußten zulegt Feuer getödtet worden, die sie als Mittel tes Pam edit: Sbm ge d R wie man sagt, mehrere Personen verwundet | zen zu brauchen pflegte. Rude nos ior ei Abgang der neuesten Nachrichten war die | Die Bauten an den neuen Parlaments-Häusern werden Sine, 108 Uar ite hergestellt, und man sprach davon, die | eifrig betrieben. Am 2tsten v. M. i der große, 1200 Fuß in den Belagerungszustand zu versezen. lange Damm fertig geworden, der sie längs der Themse begrätn- Ls A einmal auf den Prozeß des Herrn Gisquet gegen zen soll. : 44 essager juelommend, müssen wir besonders den Um- Ueber die Verhdre des Pfarrer Stephens und die Folgen B e en, daß die Jury den Ansichten des General- | derselben theilen die dffentlichen Blätter Folgendes mit: vokaten s{nurstracks entgegen geurtheilt hat. Derselbe war „Fu dem schon erwähnten Verhör vor deu Gerichtshofe der News nämlich der Meinung, daß der Beoages nicht strafbar sey, weil | Bailey in Manchester am 28feu v. M., welches vorgenommen wurde, er dem Herrn Gi2quet Dinge zur Last gelegt hâtte, die mit | unm den Thatbestand festzustellen, auf welchen die Anklage gegen den

seiner Eigenschaft als Polizei kt i j arrer Stephens begründet werden sollte, wurden zwei Zeugen vrr« N olizei. Präfeft in Verbindung ständen, Aan. éin Fela an ebindier, Namens James Johnson, aus Leigb,

Auslan G

Sorantrei ch.

_ Paris, 5. Jan. Wie sich denken läßt, sind heute sämmt- liche hiesige Zeitungen mit Betrachtungen über den Adreß-Ent- wurf angefült. Die Journale der Coalition nennen denselben einstimmig ein festes, würdiges und klares Aktenstúck, welches, wenn es nicht durch die Debatten eine veränderte Gestalt er- ate nothwendig zur Veränderung des Ministeriums oder zur

uflêsung der Kammer führen müsse. Selbst das Journal des Débats hált seine Besorgnisse in dieser Beziehung nicht urück. „Wir nehmen keinen Anstand, zu sagen’, äußert es

ch/ „daß die gegenwärtige Krisis von einer Wichtigkeit ist, wie biceher keine andere politische Krisis. Nicht allein das Mi- nisterium ist in Frage, sondern die ganze Wahrheit der Reprä- sentativ - Regierung. Wenn es gelingt, ein Ministerium mit Majoritäten zu stürzen, wie die, welche die Coalition zu bil- den versucht, so fürchten wir sehr, daß Frankreich, statt einer Reaierung der Meinungen und Prinzipien, künftig nur eine Regierung der Jntrigue haben wird. Unsere ganze Znfunft fann von dem Votum der Kammer und dem Ent- \{lusse, den sie faßt, abhängen.‘ Der Siècle, eins der einflußreichsten Organe der linken Seite überschüttet die Adreß- Kommission mit Lobsprüchen wegen der Art und Weise, wie sie das Vertrauen der Kammer und die Erwartungen des Landes N habe. „Die Kommission““, sagt das genannte

ournal, „hat durch die Freimüthigkeit ihrer S arate jede ihr gelegte Falle vermieden. Die Adresse is in ihren Ausdrücken ehrerbietig gegen die Krone, aber zugleich fest, würdig und be- deutungsvoll. Sie verdammt fast alle Handlungen des Miné- steriums, seine schwachen und unwürdigen Zugeständnisse, seine Unfähigkeit, das Königthum gegen direkte Angriffe zu schüßen, und nach Außen hin so zu handeln, wie es die Würde des Landes erheisht. Wir zweifeln nicht daß es Böêwillige und Verleumder geben wird, die die edle Sprache in der Adresse als cine Beleidigung für den Thron darstellen werden. Der Himmel gebe, daß ihren Vor- stellungen fein Gehör geschenkt wird! obald die Majorität gesprochen haben wird, berücksihtige man ihre Reclamationen und jede Uneinigkeit oder Gefahr wird sogleich aufhdren. Man stoße sie aber im Gegentheil zurück, und Frankceih wird so-

leih eine Laufbahn des Mißtrauens und der Feindseligkeit

treten, auf der es niht immer von denen, die es jeßt regie- ren, möchte im Zaume gehalten werden können.“

Das Benehmen des Herrn Dupin wird von dem „Jour- nal des Débats und von der ganzen ministeriellen Presse mit einer Bitterkeit getadelt, die auf eine seltsame Weise gegen die Aeußerungen absticht, mit denen noch vor wenigen Tagen Hetr

upin der ministeriellen Partei als Kandidat zum Präsidenten- G tuhle vorgestellt wurde. „Vor 14 Tagen“, sagen die Dé- || ne (ahm Herr Dupin, von der Coalition gänzlich verlassen die Stimmen der Freunde des Ministeriums an, um auf den Prás sidenten - Stuhl zu gelangen. Als seine Ernennung gelungen

Großbritanien und Yrland.

London, 4. Jan. Die Nachricht, daß die Königin schon nächsten Dienstag von Brighton nach der Hauptstadt ie kehren wolle, hat wieder die Vermuthung rege gemacht, daz das Parlament vielleicht, dringender Staats - Angelegenheiten wegen, doch noch früher, als gewöhnlich, einberufen werden dürfte. Da es indeß einmal bis zu Anfange Februars prorogirt ist, so läßt fich wohl kaum annehmen, daß um einer oder zweier Wochen willen eine Veränderung in dem einmal gefaßten Beschlusse stattfinden werde.

In Kirkendbright ift, an die Stelle des verstorbenen Herrn Cutlar Ferguson, Herr Murray, von der ministeriellen Partei, ohne Opposition zum Parlaments-Mitgliede erwählt worden.

Mistreß Maclean, die unter ihrem früheren Namen Miß Landon berühmt gewordene Dichterin, ist, wie man jeßt erfährt,

war, empfing Herr Dupin die Glúckwi wohl aber sey der Angrisf auf das Privatleben des Herrn Gis- M ; bend nister; er stattete ihnen Gegenbesuche 4 s in e que geeignet, eine, wenn auch nur gelinde Bestrafung herbei- a ian in Bezug auf dée Bolfs-Verfammlnng ju Lelgb am 10 No: e, bei cinem Widerstande zu beharren, zuführen. Die Jury scheint von dem Gesichtspunkte ausgegan- vember, welche bekanntlich die Veraclassung zur Verhaftung von

ücfhalt zu billigen schien. Ganz kürzlich noi ergoß er AA

in Lobsprüchen über däs “Taleut, welches S Oi

terung der Adresse der Pairs/Kammet See Ma A HIE 4

deten sich cin, daß der Präsident Du e pin, we

bevorstehenden Debatten nicht die Vertheidigung erg A

sich doch wenigstens eine strenge und unparteiische

* gen zu seyn, den auch der General: Advokat zugiebt, daß die Worte

deren sich der Messager bedient habe, zu hart gewesen wären, indem | schen eiogefunden, daß Siephens drittehalb Stunden lang von einem Herr Gisquet allerdings sich keiner nterschleife shuldig ge- | zur Rednerbühne fmgeshaffenen Darten Yeras das R R macht habe, und in seinem gauzen Benehmen weniger etwas Ge- | guirt hade, daß diese Nede/ anfangs vernünfiig und gemäßigt, baid Ed N ges, als etwas hôchst Unmoralisches aufzufinden sey. Mit schr deftig geworden: sep, besonders ju, Den, an Zon

einem Worte, die Jury hat sih wesentlih als die Vercreterin der dentlichen Sittlichkeit gezeigt. Jhr Ausspruch, in deutliche Worte übersest, sagt nichts anderes, als daß der ,¿Messager““ vollkommen Recht gehabt habe, das Benehmen des Herrn Bis-

Stephens geworden if, daß fich bei derselben etwa 2— 3000 Mete

*) Das Gese, auf welhes sich das Urtheil gründet, läßt als Due ue Strafe vou 18 Mouaten Gefängniß und 2000 F-. edo ,

5