1839 / 66 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

erfallen, von denen 68 mit 64,139 Last beladen und 229 mit

1,334 Last beballasiet waren vnd wovon 134 ans Preußischen Hä- fen, 284 aus fremden Säfen diesseits und 679 aus Häfen jenseits des Sundes kamen.) Aus Stettin gingen seewärts aus, 741 beladene und 64 Schiffe mit Ballast; unter ersteien befauden sich 329, und unter lezteren 26 Preußische. Gegen das Fahr 1837 gingen 26 Schiffe mit Ballast mebr und 47 wit Ladung weniger aus. (Mit Swine- münde zusammengenommen licfen 1244 Schiffe, einschließlich 741 Preußen, aus, von denen 1014 mit 58,956 Laien Ladung und 230 mit 21,095 Laÿlen Ballast, und zwar 439 uach Preußischen Häfen, 201 nach fremden Häfen diesscits, und 544 nach dergleichen Häfen jenseits des Sundes abgingen.) Die Englischen Schiffe haben im Jahre 1838 den hiesizen Hafen wescutlich stärker besucht als gewöhn- ich, auch einen größern Antheil am Jmportbandel gebabt und die Zahl der beladenen Französischen Schiffe belief sich auf 6, mithin auf mehr, als je davon bier gewesen sind. Das Gefammt-Resultat der fremden Zufubren stellte sich im Jabre 1837 auf 45,551, und im Jahre 1838 auf 45 614 Lasten, ergab also zu Gunsteu des leßtern eine Vermehrung von 33 Laslen oder !/14 pEt. Das Resultat der Aus- fbr nach fremden Häfen bestand 1m Jahre 1837 in 30.547 Lasten 1nd 23 403 Stücken Mußholz und im verflossenen Jahre in 31,166 Lasten und 20,858 Stücken Nußbolz, es verringerte und verniehrte sich je na der Verschiedenbeit der Bestimmungéorte resp. um 3737 La- cen und 4624 Stücfen Nughoilz, und 1m 4356 Lasien und 2079 Stücken Nußbolz, weist within eine Vermehrung von 2 /zs pCt. in der Waarcn-Ausfuhr und eine Verminderung von 10?0/,z pCt. in derjenigen von Bauho!z nach. Die Hauptgegenstände der Stettiner X mportation vermebrien si gegen das Jabr 1837, verglichen im Fahre 1838 uw 3557 Cir. Branntwein, 7779 Ctr. Eisen, 13,140 Ctr. Brucheisen, 65 2W0 Cir. Fardchölzer, 13.583 Etr. Hanf und Flachs, 1237 Cir. Roëbaare, 692 Ctr. Häute, 6049 Ctr. Kreide, 5831 Tonnen Le:nsaamen, 5382 Ctr. Mahagoniholz, 7935 Cir. Pottasche, 15,048 Cir. Reié, 10,445 Cir. Nosinen, 1779 Ctr. Salpeter, 5157 Ctr. Soda, 9030 Last:n Sieinkoblen, 2393 Ctr. Theer, 36,356 Cir. Thran, 22517 (Gir, Wein und 21565 Cte. roben Zucker; sie verminderten sich um: 2341 Cir. Baumwolle, 1905 Ctr. Blech, 21,317 Ctr. Eisenbahnscbie- nen, 1625 Ctr. Fische, 2248 Ctr. frische und getrocknete Früchte, 26,065 Tonnen Hering, 6485 Cir. Kupfer, 779 Ctr. Matten, 383 Ctr. Man- dei, 446 Cir. Pfeffer, 461 Cer. Zimmet, 17394 Ctr. Baumöl, 15,914 Cir. Hanföl, 5598 Etr. Palmél, 10,478 Cir. Schmack, 555 Ctr. Schwefel, 952 Cir. Tobenu und fabrizirten Taback, 47,256 Etr. Ta'g, 238 Ctr. Zinn, 390 Ctr. raffinirten und 687 Ctr. Lumpenzucfer. Die Hauptgeagenstände der Exportation vermehrten sch mit 432 Ctr. Borkc, 7806 Ctr. Branniwein, 212 Ctr. Gußeisea- Waaren, 1276 Last Weizen, 1753 Tonnen Küjlen-Hering, 1997 Lasten Schiffs- und 200 Lasten Splittholz, 1719 Ctr. Kuochenshwärze, 5960 Scheffel Kartoffeln, 2162 Ctr. Klee - Samen, 373 Ctr Leinwand, 390 Ctr. Kübbdl, 48 905 Ctr. Oclfuchen, 226 Ctr. Röthe, 142 Ctr. rohem Ta-

back, 457 Ctr. roher Wolle und 29614 Ctr. Zink; sie verminderten ;

si dagegen um 490 Ctr. Arscnifk, 118 Ctr. Bier, 1310 Etr.-Braun- H: Maat I

Allgemeiner Anzeiger für di

Bekanntmachungen.

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stein, 1758 Ctr. Eisen, 207 Lasten Erbsen, 665 Lasten Gerske, 1234 Lasten Hafer, 2937 Lasten Roggen, 26 Ctr. Kiflenglas, 318 Cir. Hohl- glas, 2380 Stücfen Baubolz, 515 Lasten Stabholz, 4859 Ctr. Knes- chen, 445 Ctr. Krapp, 17,737 Scheffel Lein-Samen, 2336 Ctr. Mchl, 203 Ctr. Töpfer: Waaren, 120 Ctr. Vitriol und 1021 Etr. Zinfkfbleche. Diese Resultate geben zu folgenden Bemerkungen Veraulassung. Die Jmportation anlamiend, so hat sih der Waarenhandel fräftig von den ihn früher betroffenen harten Schlägen erholt und es sind mit Umficht und Glü bedeutende Konjunkturen in mehreren Artikeln benutzt und anszgebeutet worden. Die vermchrte Einfuhr voa Farbe- bölzern (119,758 Ctr.), welche hauptsächlich in Folge der Französischen Blofade von Merifo ciner bedeutenden Pre Lng unterworfen waren, entstand besonders durch die frübere große Entblößung unseres Marktes von diesem Artikel und in Folge der aligemeinen Nachfrage. Eben so veranlaßie die höchst mangelbafte Neis-Aerndie in Amer:ka bedeutende Erböbung der Preise, welche vor:heilhast auf den Absay der Einfuhr (30,736 Ctr.) cinwirfte. Beide vorgenannten Artikel sknd in solcher Masse auf keinen der Hauptmärfte des Kontinents impor- tirt ‘und der hiesige Handelsstand befand si dadur in der Lage, nicht allein der Konkurrenz des Auslandes entgegen zu treten, son- dern auch dem Juniande auf der Oder und Elbe baupisächlicy seinen Bedarf zuzuführen. Die vermehrte Einfuhr von Mahagoniholz, Pott- ascve, Rosinen, Thran und Wein ist hauptsächlich dem verhältniß- mäßig geringen Bezuge des Vorjahres zuzuschreiben; derjenige des Robzuckers dürfte dadurch erzeugi seyn, daß die Lumpenzucker aus

roffinirteu Waaren unterworfen wordeu sind, was die Raffinerie ver- { anlaßt, ihren Bedarf an Schmelzlumpen entweder selbs zu produzi-

ren, oder durch größere Einfuhr weißkec Rohzucker zu decken. Die biszs berige indirekte Beziehung von Südfrüczten bat fast ganz aufzchört, indem der inländi/che Bedarf seit einigen Fahren beinabe gänzlich diceft von der D'elle bezooen wird. So is die Hauptmasse der 1m Jahre 1838 eingeführten 22,963 Ctr. Rosinen direkt von der Türkei gekommen und es sind schon wieder mehrere Ladungen vou dort un- terweges, namentlich wird das durch sciue Reise nach Afrika b¿fannte Schif „Lucifer““, Capitain Nüdfe, von Smyrna und Tschesme mit circa 2000 Faß MRosineu rid dem2ächik von Atden und Patras eine Ladung Korinthen erwartet. Vou Heringen wurden nur 97,515 Tonnen eingesührt, weiches dem minder ergiebizen Faogesin Norwegen und Schott!aud und den in Felge dcffsen hochzgestcllten Preisen zuzuschreiben is. Eine ädhuliche U: sache veranlaßte den sebr verminderten Jmport von Baum- und Palmöl. Das zum aroßen Theil von Amerika cingeführte bedeutende Quantum Thran (77.697 Ctr.) ging größtentheils zur Consumtion über. Daß Baumwolle und Kaffce, zwei sehr wichtige Kolonial. Artikel, nur in spärlichen Duaniitäten eingeführt wurden, während die Einfubr mit Rücksicht auf die Con- sumtion wohl das zwanzigfache und mehr betragen föunte, is ledig- | lich dem übertrieben bohen, cinem Verbote gleichhzuachtenden Zolle im Sunde zuzurechnen. Auch die Jmportation der Russischen Produkte erscheint bedeutend vermindert. Hanföl, früher cin Haupt- Einfuhr-

E

fremden Ländern nach neueren Bestimmungen dem Steuersage der :

e Preußischen Staaten.

Nothwendiger Verkauf. | Ober-Landesgericht zu Cöslin.

Artikel, fsllt gänzlich aus und die bêchst unbedeutende Einfuhr von nur 11,025 Ctr. Talg (gegen 58,271 im Jahre 1837) zeigt, daß bei bohem Preise diescs Ariifels in Rußland die Productien des Jn- landes und der Zoli-Vereinsstaaten einen großen Theil des bedeuten- den Bedarfs zu deen vermag. Auf den verminterten Bezug des Talgs dürfte indeß die große Nwportation im Vorjabre auch nicht ganz ohne Einfluß gewesen sevn. Die Gesammtmasse der vorjähri- gen Einfuhr wird auf circa 2 030,400 Ctr. und dercn Wer. nach ungefährer Schäßung auf 8,300 000 Rihir. angegeben, if mitbin, wie son oben angedeutet worden, der Juantität nach unbedeutend, dem Werihe nach aber bedeutend größer als die Einfuhr im Jabre 1837. Das Exportgeschäft war im Allgemeinen bedeutender und wichtiger als im Jahre 1837. Qwar erreichte die Ausfuhr von Ectraide noch nicht die Masse des cbengenanntin Jahres und blieb in Roggen, Gerste, Hafer und Erbsen, wahrscheinlich weil Norwegen ch durch die starfen Bezüge im Jahre 1837 wohl ziemlich für scinen Bedarf ver'‘orgt hatte, zurück und war uur in Weizen slärfer, von welchem 3988 Laßen nach England gingen, indeß dürfte der Eewinn an leßterem den Vortheil an der Gesammt : Ausfuhr des Jahres 1837 dennoch Übersteigen. Die Gesammt-Ausfuhr aller Getraide Arten be1irug circa 27,000 Wispel, welche indeß nur einen fkicinen Theil des hiesigen Marktverfebrs (St. ZJ. Nr. 25;) bilden und cs steht für das nächste F übjahr tin großariizer Export ven Weizen ödevor. Die Vermebrung der Aaefubr in Bronntwein entstand durch cine Veisuchsscndung von Genever nah Amerika und cinige Erportaiicn uach Lübe, groößten- tbcits für Hamburger Recbnunzz diejenige in Küsten-Herinz durch din Biifall, welchen derselbe b.i seinen durch den richlicherin Fanz im verslossenen Jahre an unseren Künskcn erzeugten mittlercn Preisen zu d.n Exportaticnen Dänemarks, nach desscn Kolcnieen gefunoun hatte ; die in Scbisfeholz durch die bii den günsßizcn Verbälinissen der Rbes- derci überall erwachte Baulust und durch die Erfüllung ven Liefcs r836- Verträgen an die Dänische und Norwec ische Mat!ine; in Klee- saamcn durch ergi:bize Aecindte in Schlesien, in Oelfuchcn durch den umfassinderen Verkehr des Jabres mit Rüböl 1nd in Zink (105,064 Cir ) durch stärfere Machsrage in Frankrci, wobin allein §7,271 Ctr. ge- führt wurden. Ven den ausgeführten 7400 SHiffeln Kartoffetn cin- gen 200 ScheÆf:l n1ch Rußland und 7200 uach Schwcdin. Ju Holz b'ieb die Ausfubr ziemli glei, dech ijt mebr 1n5 mebr, als Folge der großen Kenfurr: nz Botnischer S1iäbe in Frankreich, cine Abnabme der Ausfuhr von Siabholz bemerklich. gewesen. Als natürliche Folge eines fast immer lebhaften Geschäfts: Veikeh:s bli:bin auch für die Rhederci die Fracht - Verbälinisse for1während ziemlich günstiz, sie wurden erheht durch die noch im Spätberbste cingetiretcne Getraides Kcenjunftur und es konnte bei dem insbescndere sür leßtere seten Bedarf von Sckiffen nicht einmal der Vedarf zur Verschiffung von Schiffsholz ganz befriedigt werden. Ueberhaupt fann nie im AUye- meinen so auch für din biesiaen Play das veislessene Jabr nur als cin Men Gn en Verhäitnissen und Interessen günstizes b:zeiczs net werden.

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S D Cla ma Nachslebend beuannte Perfonen :

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Allgemeine

Vreußische Staals-Zeit i

Berlin, .Féeitäg den gte Mârz

Averti\\tmelt

Die dem Fisfus gehörenden, aus 15 Vorwerken, ¿4 welchen wir daber vermögende und qualifizirte Kauf-

16,100 Morgen Forsten und mehreren Gasihöfen, Krü: gen und Gewerbs-Anstalten bestehenden, bepfandbricf- ten Herrschaften Kozmin und Radlin, von welchen die erstere im Krotoschiner und die Eu im Plesche- ner Kreise des Posener Regierungs: Bezirks liegt und in welchen die Auseinandersegung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse bereits bewirkt ist, sollen höherer Bestimmung zufolge mit dem darauf befindli- chen todten und lebenden Grund -Juventario, jedoch mit Ausschluß aller Renten und bäuerlichen Ziusen, im Ganzen und im Sen im Wege der öffentli. chen Licitation zum Verkauf ausgeboten werden.

Hierzu sind die Bietungs-Termine auf die Tage von! 8. bis zum 13. April c., jedesmal Vormittags um

A Die Seri M M e N der

ett elien Guter

11 Uhr, in unserem Konferenz- Zimmer vor dem De- putirten, Regierungs-Rath Strang, angeseyt worden,

lustige mit dem Bemerken hierdurch einladen, daß die speziellen Veräußerungs - Pläne und Bedingungen in far Registratur und bezüglich auf die Herrschaft Kozmin beim Bürgermeister Kranz zu Kozmin, bezü - (lich auf die Herrschaft Radlin abec auf dem Forst: Etablissement Tarce eingesehen werden fönnen.

Für den Fall des Einzeln-Verkaufs find die gedach- ten Herrschaften in, die nachsiehend verzeichneten, mit ihrem Flächen-Juhalt ansschließlich der (] Ruthen, mit den durch die gegenwärtige Abschägung festgestellten Minimis und mit den davon zu eutrichtenden 24 Pro- zent (unablöëlihen Grund-) Steuern nud Ney an die Geisilichfeit aufgeführten selbsiständigen Ritter- güter zerlegt worden :

Oa t

Kozmin.

Mini mum des Kauf- geldes,

Thlr,

Acker und Gärten.

Ge- sammts- Areale.

24 pCt. Steuer und Abgaben an die Geistlichkeit.

Forst:

Wiesen. tand

Mora, | Mora. | Mora, | Mora, Thlr. | sgr. | pf.

Lipowiec mit dem Schloß Kozmin Ci¡aruisad Ls Hundéfeld

Staniewo

Orla mit Mogilko Wyfkow . .

Obra . -

Galewo mit Trzebin. .

1196 122 1139 95 1292 26 887 93 1632 207 1002 113 595 1591 360| 1090 1434 173|

2092 1818 1874 1202 3117 1766 3555 1681

529 508 485 142 1064

44800 26500 23800 17300] 217 47400] 289

418/ 3 314/10 207| 2

7 7 T 3 6

42300 69 16900 70/2

Summa . « .

B. Die Ders

Nadlin mit Stengow..«+ +++ Alt- und Neu-Czieicz Ae ec

9. 10. 11.

272 34

F 10223| 1189| 4413 | 5 chaft Radlin. QA17) - 250) 565 Bol

1710512467001 1611|

285| 6| 1 196/19 |

50200 1554! 236! 2672| 4560 48400 819| 163| 6589| 7814] 9300] 127118 | 8

| j Summa . « « |

Zu dem Gute Lipowiec al 1. gehört außer dem ge- ja yten Areale und dem Kozminer Schlosse mit meh- ‘eren Häusern bei der Stadt Kozmin und Teichen eine \Zassermühle, eine Ziegelei, Pottaschsiederei und die Berechtigung zur Erhebung eines Marktstandsgeldes az der Neustadt Kozmin, zu dem Gute Orla ad 5. cine Brauerei und Brennerei, zu dem Gute Wykow ad 6. ein hexrrschafiliher Krug, zu dem Gute Radlin al 9. cine Brauerei, Brennerei, Ziegelei und ein herr- schaftlicher Krug, zu dem Gute Czielcze ad 10. eine Theerschwelerei und ein herrschafilicher Krug uad zu dem Gute Tarce ad 11. ein herrschafilicher Krug, eine S hneidemüble und eine Theerschwelerei.

Für den Fall des Verkaufs der beiden Herrschaften an einen oder an zwei Bewerber im Ganzen treten den vorstehend spezifljrten Pertinenzien noch die nach-

sk:hend verzeichneten, eventualiter zum Einzeln - Ver- fauf und zur Dismembration bestimmten Objefte zu,

Herrschaft Kozmin zwei herrschaftliche Gast- höôfe in der Stadt Kozmin und ein herrschaftlicher zu Walfow, desgleichen 2282 M. 114 (]R. größtentheils noch mit Holz beslandeae, aber durch-

nämlich : 4) der

_Krag weg zur Rodung gecignete Wald-Flächen ; b) der Ferrschaft

Kolonie Unnapol.

Von diesen Objeften sind die Minuima der Kaukfgel der noch in der Festsegung begriffen, i Vertheilung der beim Einzeln- Verfauf auf jedes ein: zelne Gut zu legenden, von den Käufern in partem pretii zu Übernehmenden Pfandbricfe uoch im Werke

adlin die herrschaftlihen Krüge zu Alt-Czielcze, Wilkowya und Anuapol uud die

Eben so ist die

A790] O58] 9826| 16028115900] 60913 | 9

begriffen, wie auch die durch die Licitation zu steigern. den Minima der Kaufgelder annoch der höhern Fest: seßung bedürfen. Von dem nach Abjug der zu über- nehmenden Pfandbriefe verbleibenden Kaufgelder: Recsle ist 7 mit dem e Ne des bis Johanni 1839 durch Amortisation getilgten Theils der zu über- nehmenden Pfandbriefe vor der Uebergabe, das Resi: duum aber innerhalb 3 Jahren in 3 gleichen jährlichen Raten hu bezahlen. Die Termine für die Annahme der Gebote auf die cinzelnen Güter sind folgender- maßen anberaumt worden :

für Lipowiec und Czaruisad auf den 8. April c.,

für Hundsfeld und Staniewo auf den 9. April c.,

für Orla und Wyfow auf den 10. April c.,

für Obra und Galewo auf den 11. April c.,

für Radlin und Cjielcze auf den 12. April e.,

für Tarce auf den 13. April c., l

für die Herrscha!ten im Ganzen, und zwar auf jede-

einzeln oder auf beide zusammen auf den 15. April c.

Die Bieter, unter denen die Auswabl vorbehalten bleibt, haben in den Licitations: Terminen als Caution für ihre Gebote auf Tarce 4000 Thlr., auf Lipowícc, Orla, Obra, Radlín und Ccezielcze 3000 Thlr., auf Czarnisad, Hundefeid und Wyfow 2000 Thlr. und auf Staniewo und Galewo 1500 Tbir., anf jedes in Po: ‘enschen Pfandbriefen eder Staatsschuldscheinen zu deponiren. Sie bleiben bis zur ergehenden höheren Eutscheidung an ihre Gebote aecbunden.

Posen, den 10. Februar 1839.

Königl. Regierung, Abtheilung für die direften Steuern, Do- ; mainen und Forsten.

Subhastations-Patent. Das im Schlawer Kreife belegene Allodial-Rittergut Peest b. nebst Ackerwerk Prettmin, landschaftlich abge- hut auf 37,160 Tbir. 26 sgr. 3 pf., soll, zufolge der nebst Hypothekenschein und Kaufbedingungen in unse- rer Registratur einzusehenden Tare, in termino den 19. Juni 1839, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst meistbietend ver. fauft werden.

DesfentliGes Ausge)d:o.t.

Hanns Adolph von Pannewiy aus Ober- Gaebers- dorf, Striegauer Kreises, hat in scinem am 24. April 1713 errichteten Testamente ein Kapital von 1000 Tblr. ¡u einer Stiftung dahin ausgesegt, daß von den Zin: sen dieses Kapitals die von ihm zu Ober-Gaeberèdorf, Striegauer Kreises, errichtete Familien: Gruft unter- halten, 10 Tblr. jährlich an die Armen vertheilt und der Ueberschuß zum Kapital geschlagen werden soll. Gleichzeitig hat derselbe zur Beaufsichtigung dieser Grufistiftung principaliter den Ernst Wilhelm von Bibra auf Ober-Woitsdorf und dessen männliche Des- cendenz, sodann Hanns Ernst von Pannewißg auf Nieder- Gaebersdorf und scine männliche Descendenz und endlich den von Paunewiy auf Peterwiß und dessen männliche Desceudenz berufen. Gegenwärtig sind feine männlihe Nachkommen der genannten Fa: milien befannt, dagegen sollen angeblich die verchelichte Lieutenant Haveland auf Düärschwiy bei Meumarkt und eine minorenne Tochter des im Jahre 1831 zu Friedersdorf bei Greiffenberg verstorbenen Herzoglich Sachsen - Weimarschen Kammerherrn von Bibra zur weiblichen Descendenz des oben aufgeführten Ern}? Wilhelm von Bibra gehören. Das Stiftungs - Kapi- tal hat im Laufe der Zeit bis auf ungefähr 9000 Thlr. sich vermehrt und übersteigt das Bedürfniß der Gruft- Unterhaltung und der Armenspende. Da für diesen Ueberschuß cin anderweitiger Zweck nicht verordnet worden, so ist auf den Autrag des zeitigen Kurators dieser von Pannewiyschen Familiceu - Grufistifiung, Justiz-Rath Dziuba hierselbst, zur Anmeldung und Legitimation aller befannten und unbefannten Hanns Adolph von Pannewißschen Erben und Gruftsliftungs- Interessenten, so wie zur Formirung von Anträzcn wegen Fassung eines gültigen Familienshlusses über die weitere Bestimmung des den Bedarf überstcigenden zeitigen Fonds des Stiftungs: Kapitals, eventuell zur Liquidation und Geltendmachung ihrer personlichen Ecb- Ansprüche, cin Termin auf den 11. April 1839, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landergerichts - Reserendarius v. Wissel im Parteien- Zimmer Mr. 2 des unterzeich- neten Ober - Landesgerichts anberaumt worden, und werden zu demselben die unbekannten Hanus Adolph von Pannewißschen Erben und Gruftstistungs-Juter- essenten , besonders die zur Beaufsicht'gung der Gruft- \stifstung berufene männliche Descendenz des Ernsi Wilhelm von Bibra auf Ober-Weitsdorf, des Hanns Ernst von Pannewiy auf Mieder:Gaebersödorf und des von Pannewiy auf Peterwiy hierinit vorgeladen.

Sollte in diesem Termine Niemand sich melden, so wird die Präklusion aller ausgebliebeneu Juteressenten erfolgen und der den Bedarf der Stiftung Überstci- aende zeitige Fonds des Stiftungs- Vermögens dem Fisfus als herrenloses Gut zugesprochen, im Falle der Meldung cines oder mehrerer der Juteressenten, werden alle sonstige Juteressenteu präfludirt, und de Masse wird demjenigen zuerkannt, der sich im Wege des weitern, dem Fisfus und den sih Meldenten vor- jubehalteunden Recyts leoitimiren und gegen den an- dern sein besseres Recht auesühren wird.

Die Justiz - Kommissarien, Justiz Räthe Morgen: besser , Qretschke und Gracffff werden zur etwauigen Bevollmächtigung in Vorschlag gebracht.

Breslau, den 12. Dejember 1838,

Königl. Ober-Landesgericht von Schlesien.

Ersiér Senat.

1) der Schuhmacber-Geselle Martin Burchardt, wel- cher im Jahre 1788 auf die Wanderschaft gegangen ;

2) der Peter Steinmann, Sobn der Einwchner Christian und Elisabeth, geb. Finger - Steinmanu- schen Eheleute aus Boroivno, welcher im Jahre 1817 von Rosnowo nach Schwey gegangen ;

3) der Jobann Christian Schwenk, welcher sich im Jahre 1815 oder 1816 vou. Friedrich: bruch entfernt ;

A) die unverchelichte Eva Kornacfa, welche vor circa 30 Jahren zur Untersuchung gezegen 1nd nach Thorn abgeführt worden ;

5) die Euphrosine Urban, welche im Yahre 1820 den obervormundschaftlihen Consens zur, Verbeirathung mit dem Einsassen Carl Ucfermaun ín Ostromecko erhalten hat: die Geschwister David und Elisabeth Fanslanu, welche sich vor etwa 28 Jahren aus der Gegend von Culm entfernt haben ; die Gottliebe, geborne Ochner, ve? chelichte Mico- laus Weber, welche vor etwa 24 Jahren na Rußland verzoge1;

8) der Johann Wevber, welcher im Jahre 1812 oder 1813 in der Absicht, fich in Bessarabien anzusies deln, weggegangen,

welche seit den angegebenen Zeitpunkten keine weitere Nachricht von ihrem Leben oder Aufe-cnthalt gegedew haben, so wie deren etwanige unbefannte Erben und Erbnehmer, werden hierdurch aufgefordert, schon vor - ber oder im Termine

den 7. Oftober 1839, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts: A}essor Petri im Ge- richtóbause hierselbst sich entweder persönlich cder schrift: lich zu melden, widrigenfails sie für todt erflärt und ihr Vermögen den sich legitimirenden Erben cedcr in deren Ermangelung dem Fisfus zugejprecheu und vers abfolgt werden wird.

Culm, den 2. November 1838.

Königl. Laud- und Stadtgericht. Weslphal.

Nothwendiger Verkauf. Königlich Preußisches Laud- und Stadtges- richt zu Erfurt. L

Die in dem Dorfe Jloersgehofen sub No. 14 geles gene Oel- und Graupenmüble nebs Garten, abgeschägt auf §8923 Tblr. 6 sgr. 41 pf., zufolge der nebst Hvpo- thefenschein in der Registratur cinzuseheu.den Tare, soll

am 21. August c., Nachmittags 3 Uhr, in der Gemeindescheuke zu Jlversgehosen subhaßirt werden.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 4. August 1838.

Das in der Taubenstraße Mr. 16 belegene, zur Kon- furs - Masse des Restaurateurs Wustrow gehörige Grundsiück. taxirt zu 31,923 Thlr. 10 sgr. 1 pf., soll am 16. April 1839, Vormittags 11 Uhr, an dex Gerichtsstelle subhaslirt werden. Tare und Hypothefen:Schein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 27. Dez. 1838. Das in der langen Gasse Nr. 13, 14 und 15 bele- gene Grundtück der Witwe Dionvsius, gebornen Kraayt, taxirt zu 13,285 Thlr. 8 sgr. 4 pf., soll, Behufs der

Auflêésang der Gemeinschaft, am 30. August 1839, Vormittags 11 Ubr, an der Gerichtsstelle subbastiit werden. Tare und Hypotbekenscbein sind in der Registratur cinzusehen, Zugle:ch werden alle unbekannte Real - Präteudenten unter der Verwarnung der Präklusion mit ibren ets

wanigen Ausprüchen hierdury vorgcladen.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König Haben dem bei der Ober: Rech- nungs: Kammer angestellten Geheimen Kanzleidiener Fahle das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen gerußt.

Se, Königl. Majestät haben den Appellationsgerichts: Rath, Geheimen Justizrath Schmiß zu Köln, zum Senats. Präsiden- ten beim Appellationsgerichtéhofe daselbst zu ernennen gerußt.

Se. Majestät der König haben den bisherigen Kammer-

erichts: Assessor von Plôhß auf Woitfik bei Pyriß zum Kreis- Rustizrath für den Pyriver Kreis zu ernennen geruhte.

Se. Majestät der Kdnig haben den bisherigen Ober - Lan-

desgerichts-Assessor Karl Heinrich Lehmann zum Stadtge-

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von 79. 20. auf 79. 45. und eben so die 5proc. von 111. 20. auf 111. 43.; in den übrigen Fonds war wenig cder gar kein Umsaß. Großbritanien und Frland. London, 1. März. Ob der Sergeant Talfourd mit seiner

| Bill zur Verlängerung des \hrifistellerishen Eigenthumsrechts

| von 28 Jahren, der jeßigen Zeitdauer desselben, auf 60 Jahre in dieser Session «glücklicher seyn wird, als in dec vorigen, ist

! noch sehr die Frage, wenngleich diesinal bei der zweiten Lesung | | hinsichtlich dessen es seine Augen öffnen und eine kluge Voraué-

| derselben diè Majorität zu ihren Gunsten dopvelt so stark war,

alé die sich daaegen erflärende Minorität. Zwar hofft Herr

| Talfourd, den Widerstand, den fein Vorschlag im vorigen Jahre

von Seiten der Buchhändler fand, die das Unterhaus mit |

| Bittschriften gegen die Bill bestürmten, dadur beseitigt zu ha-

richis - Rath bei dem Stadtgerichte zu Elbing zu ernennen |

geruht.

| ren Verlagsrecht nicht von den Autoren an Buchhändler verkauft | worden, rückwirkende Kraft gegeben wissen will, während er voriges |

Se. Majestät der König haben den bisherigen Bergmeister | Honigmann zu Bochum zum Berg-Amts-Direktor und Berg: |

rath daselbst zu ernennen und die darüber ausgefertigte Bestal- lung Allerhdcchsteigenhändig zu vollziehen geruht.

Des Königs Majestät haben dem .Jntendantur-Secretair Schloski in Breslau bei seinem Ausscheiden aus dem Staats- dienste den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen geruht.

Der Justiz-Kommissarius Wendland hierselbst ist zugleich zum Notar in dem Departement des Kammergerichts bestellt worden.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius Florian Preyß ist zum Justiz - Kommissarius für den Koseler Kreis, mit Anweisung seines Wohnorts in Kosel, bestellt worden.

Der bisherige Land- und Stadtgerichts : Assessor Ernst Friedrich Wißenhusen ist zum Justiz-Kommissarius für die Untergerichte des Oppelnschen Kreises, mit Anweisung seines Wohnorts in Oppeln, bestellt worden.

Abgereist: Der Hof- Jägermeister, Freiherr von der Asseburg, nach Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. A u 6:10 0D,

Fran trer d

Paris, 2. März. Heute vom frühesten Morgen an ist ein so reges Treiben in der Hauptstadt, wie sonst nur an Fest- und Feiertagen. Die Polizei hat außerordentlihe Vorsichts- Maßregeln getroffen; aber man glaubt nicht, daß die öffent- liche Ruhe irgendwie gestört werden wird. Die Posten der National-Garde sînd heute sämmtlich durch Linien-Truppen be- seßt, damit die Wähler der Bürgergarde nicht verhindert wer- den, ihr Wahlrecht auszuüben. Es handelt si zwar heute noch nicht um die Ernennung der Deputirten, sondern nur um die Bildung der Büreaus; aber diese Operation ist sehr wich- tig, weil sich aus der Art, wie die Büreaus zusammengesetzt werden, schon mit ziemlicher Gewißheit auf das Resultat der Wahl selbst {ließen läßt.

Der Prinz von Joinville wird heute Abend in den Tuis lerieen erwartet.

Nachstehendes is ein Verzeichniß der ministeriellen und Op- positions:- Kandidaten, die in den 14 Bezirken des Seine: De- partements als Kandidaten auftreten. Bei den ausgeschiedenen Deputicten ist die Zahl der Stimmen beigefügt, die sie bei den vorigen Wahlen erhielten. Die Uebrigen treten als neue Kan- didaten in Paris auf:

Minist. Kandidat. Oppos. Kandidat. 1, Bezirk. Hr. Jacqueminot (673). Hr. Odilon Barrot.

L 07S » J. Lefebvre (1106). J. Lafitte (1095). Decan. Legentil (711). Pepin Lehalleur. Ganneron (610).

» » Salverte (713).

Michel. Carnot.

Michaud. Moreau (3501). Beudin (436). Bethonont. Locquet (316). Galis.

Jusjïieu (590). Lamy. Boulay. Demonts (326). Preschey. Cechin (334). Darblay. Garnon (331). Pelletier. Latcases Vater und Y Benazet. Jm 6ten Bezirk, wo zwei neue Kandidaten auftreten, wurde bei den vorigen Wahlen zuerst Herr Arago, und nachdem die- ser für einen anderen Bezirk optirt hatte, Herr Lafitte ge- wählt, der sich diesesmal wieder im 2ten Bezirk versucht. Im Iten Bezirke (Sit. Denys), wo ebenfalls lauter neue Kandi- daten auftreten, war früher Herr Gisquet gewählt worden, der sich, seiner Ecklärung an die Wähler zufolge, gänzlich ins Pri vatleben zurückzieht, um ungestört an Memoiren zu arbeiten, die seine Handlungsweise als Polizei: Präfekt rechtfertigen sollen.

Eines der meckwürdigsten Gemälde der diesjährigen Aus- stellung wird „die Einnahme von Konstantine““ von Horace Vernet seyn; ein Bild von dreißig Fuß Breite.

Börse vom 2. März. Das Steigen der Fonds hat auch nach der Liquidation noch fortgedauert. Es hieß heute, die Regierung rechne mit Bestimmtheit darauf, dur die Wahs len eine bedeutende Majorität in der Kammer zu erlangen. Man glaubte sogar heute, daß im A Bezirk Herr J. Les febvre den Sieg über Herrn J. Lafitte davontragen würde. Das Resultat der Wahl in diesem Bezirke ist der Gegenstand ungeheurer Wetten geworden. Die 3proc. Rente stieg heute

Dl N O ie 63 O e euuwEeuveuss E I E E E E E E

| wären.

| Herren Hume und Warburton gesunden.

ben, daß er seiner Bill aur auf diejenigen früheren Werke, de-

| Jahr verlangte, daß das Verlagsrecht nach Ablauf der gegenwärtigen | | Termine von den Buchhändlern wieder an die Schrifcsteller

zurückfallen und diesen oder ihren Erben dann so lange gehd- ren sollte, bis die 60 Jahre des neuen Termins abgelaufen Aber nun hat er es noch mit den Buchdruckern, Setern, Buchbindern und Allem, was bei der Verfertigung der Bücher beschäftigt und interessirt ist, so wie mit den Oeko- nomisten zu thun. Jene nämlich fürchten, daß es, wenn die Talfourdsche Bill durhginge, weniger Arbeit für sle geben würde, und diesen kömmt es hauptsächlih auf die Wohlfeilheit der Bücher an, unbekümmert um den geistigen Werth dersel- ben oder verlangend, daß die Schriftsteller das Gurte unter denselben Bedingungen liefern müßten, wie das Schlechte. Diese beiden Parteien haben ihre Haupt - Vertreter in den Der Erstere hat ihre Bittschriften überreicht, und der Lebtere hat angekündigt,

| daß er, wenn Herr Talfourd seine Bill in den Ausschuß brin- | gen werde, sein Möglichstes aufbieten wolle, ihre Verwerfung | herbeizuführen. Das Ministerium verhält fich gleichgültig ge- | gen die Sache und überläßt es seinen Mitgliedern, nah Gut- | dünfkfen dafür oder dawider zu stimmen. | Entscheidung gar nichts mit Gewißheit vorauszusehen, und die

Es is} daher über die

| vorgestrige bedeutendèé Majorität giebt auch keinen Anhalt, weil ¡an jenem Abend überhaupt nur 110 Mitglieder im Hause an-

| kämpfen.

| wesend waren.

Die Prinzessin Auguste, die bettlägerig war, is nun #o weit wieder hergestellt, daß sie ihr Krankenliager verlassen hat.

Lord Ellenborough wünschte gestern im Oberhause zu wiss- sen, ob die Britischen Truppen in Indien eine Garantie in Bezug auf ihren Durchmarsch durch die Staaten Rundschit Singh's erhalten hätten; der Premier - Minister antwortete jedoch nur, daß dem . Hause seiner Zeir alle auf diese Angelegenheit bezüglihen Papiere würden vorgelegt werden. Das siatic N2urnal giebt eine Uebersicht der leuten Orientalischen Nachrichten, die aber wenig Neues enthält. Der Ober- Befehléhadber, Sir Henry Fane, kehit nah England zu- rúûd; das Kommando der Expedition nach Afghanistan, die in Folge der Aufhebung der Belagerung von Herat bedeutend eingeschränkt worden ist und nun bloß aus einem Armee-Corps bestehen soll, wird Sir John Keane übernehmen. Noch immer ist es ungewiß, ob Dost Muhammed Chan sich zur MNieder- legung seiner Herrschaft bereit erklärt hat. Die Bewohner von Sind und Beludschistan sind den Engländern feindselig gesinnt, und troß der scheinbaren Freundschaft mit dem Maha:Radschah Rundschit Singh scheint man sich auf einen Regierungswechsel in seinen Staaten gefaßt zu mahen. Mit dem Beherrscher von Herat walteten freundschaftlihe Verhältnisse ob; immer wahrscheinlicher wurde aber ein Krieg mit dem Birmanen- Reiche. Auch in ihren inneren Beziehungen scheint die Bri- tische Regierung in Ostindien mit vielfahen Hindernissen zu Die Braminen weigern sich, Steuern von ihren Ländereien zu bezahlen; Persische Zeitungen, von Muhameda- nern redigirt, heben ihre Glaubentegenossen gegen die Englän- der auf, und’ in den Präsidentschasten Madras und Bombay wüthete noch immer eine furhtbare Hungersnoth.

Herr Harvey, Parlamenis- Mitglied sür Southwark, dessen

| Siß im Parlamente súr erledigt erklärt wotden war, weil er

eine Anstellung als Ausseher des Londoner Lohnfuhrwesens er- halten, ist in einer ‘am 27. Februar gehaltenen Wahl-Versamm- lung wieder gewählt worden. Jn seiner Rede an die Wähler erflárte er, daß er seinen Plat; im Parlamente nur dur Par-

| teisucht verloren habe.

Für Nord-:Devonshire und für Wigan sind neue Wahlaus-

| schreiben erlassen worden, für ersteres, weil Lord Ebrington

unter dem Titel eines Baron von Fortescue zum Pair erhoben ist, und fâr leßteres, weil Herr Potter sich wegen Kränklichkeit zurückgezogen har. An Stelle des Lebteren, dessen Auéscheiden aus dem Parlamente von der liberalen Presse sehr bedauert wird, tritt Here Ewart, ebenfalls ein entschiedener Liberaler und eisriger Gegner der Korngesete, als Kandidat auf. Obgleich die Getraidefrage sür den Augenblick im Parla- mente beseitigt ist, so wird sie doch bald von neuem und ernst- licher wieder zur Sprache kommen, denn Herr Cayley will am Î2ten d. einen förmlichen Antrag auf Abschaffung der gegen- wärtigen Korngeseße stellen. Auffallend ist es, daß die Mor- ning Chronicle in dieser Sache mit einem Male sehr heftig uen das Ministerium eifert, so wie sie auch úber Lord John ussell wegen seiner gestrigen Uebereinstimmung mit dem Bischofe von London und Sir James Graham hinsichtlich des Verbots für die Theater in Westminster, während der Fastenzeit des Mittwochs und Freitags Vorstellungen zu geben, mit schonunge- loser Bitterkeit sich auéspricht, wogegen der Courier in bei- den Fällen die angegriffenen Minister in Shu6 nimmt. Mit Bezug auf die Korngeseße sagt die Chronicle: „Wissen die Minister wohl, was sie thun? Beachten sie wohl die Massen, welche sie niht zum Toryismus hin, sondern in die Reihen

jener neuen Feindseligkeit treiben, die ihre Gleichgültigkeit gegen cine so haushälterishe Reform, wie diese, erzeugt hat? Beachten se den Unwillen úber ihre Trägheit, der zahlreiche, sonst gewöhnlich selbi träge Votksklassen in Allarm bringt, und die Schwach, die sle auf sih laden, indem sie vor den erften Pflichten einer Verwaltung zurückweichen? Gott im Himmel, ijt dies eine Sache, wobei ein Minifterium sich erst drängen, treiben und heten lassen muß, ehe es sih bewegt? Wozu ist denn ein Ministerium überhaupt da? Wenn es irgend einen Gegenstand giebt, hinsichtlich dessen es dem Volke vorauseilen,

sicht zeigen sollte, che die Menge zu fühlen beginnt, so ist cs dieser.’ Der Courier aber antwortet hierauf: „Bei ali’ un- serem Eifer gegen die Korngeseße, die den Wohlstand Englands

| untergraben und zuleßt einen National- Bankerort oder, was | cben so viel ist, eine Entwerthung der Landes - Valuta herbei-

führen müssen, denn wir können unseren Staats-Gläubigern die Zinsen nicht mehr in Gold zahlen, wenn unsere Fabrikan- ten erst ihres auswärtigen Handels beraubt sind, und Jeder- mann sieht ein, daß die Fabrikanten des Auslandes jet mit denen von Großbritanien hart um die Wette lausen, und daß am Ende derjenige der Konkurrenten, der die schwersten Lasten zu tragen hat, in diesem Wettlauf unterliegen muß, bei alle- dem hasten wir doch die Korngesebß - Frage súr eine solche, bei der die Minister wohl entschiedenere Demonstrationen von Sei- ten des Landes erwarten konnten. Wie kann man von ihnen verlangen, daß sie sih auf cinen Kampf einlassen sollen, in wel- chem die Niederlage gewiß is, und wenn nicht eine unverkenn- bare Kundgebung von Volks: Enthusiasmus in diesem Kampfe sie unterstúßt, so würden die Minister bei cinem Versuch, die bestehenden Korngeseße zu ändern, jedenfalls unterliegen. Ist aber wohl bis jeßt in irgend einer Stadt oder Grasschafc, die con einem Vertheidiger der Korngeseße repräsentirt ist, die ge- ring{te Vorbereitung getroffen worden, ihren Nepräseatanten im Fall ciner allgemeinen Wahl dur einen Andersgesinnten zu ersezen? Leider mússen wir es sagen, daß selbst von Seiten derjenigen, welche die verderbliche Politik des jeßigen Systems verdammen, eine unverzeihliche Apathie in dieser Sache gee zeigt wird.“ ;

Bei einer kürzlich zu Middleton gehaltenen Radikalen- Versammlung äußerte ein Schullehrer in seiner Rede, daß die- jenigen, die ihre Weberschiffe und ihre Stühle zu zerbrechen gedächten, wenn die Chartistishe Petition vom Parlamente zurückgewiesen würde, ihre Hände in die Höhe halten möchten, was denn auch ungefähr drei Viertel der Versammlung thaten ; man erwartet daher, daß viele Weber vom 2. März an ihre Arbeit einstellen werden.

Die bisherigen Ergebnisse der Britischen Eisenbahnen sind ziemlich befriedigend ausgefallen; sie haben cine Masse ven Schwierigkeiten, die in Beginn wahrhafc ershreckend waren, überwunden, und in finanzieller Hinsicht eutspricht der Aue- gang allen vernünstigen Erwartungen. Die London- und Bir- minghamer und die Birmingham: und Manchestersche Eisen bahn, so wie die großen Verbindungebahnen, haben, obgleich die Arbeiten an beiden noch nicht vollendet sind, ihren Üctio- nairen schon einen beträchtlihen Gewinn abgeworfen. Von dem ungeheuren Kapital der erstgenannten Bahn ein Ka- pital, das 5 Millionen Pfd. übersteige ist kürzlih eine Di- vidende von 3!/, pCt. angekündigt worden, so. kurz auch die Periode der gänzlichen Eröffnung der Bahnlinie gewesen ist. Die große Verbindungsbahn ist weiter vorgeschritten und in ihren Operationen mehr beschleunigt worden; ihr Gedeihen ist entschieden, der Verkehr immer steigend, und es hat eine Dividende von 6 pCt. angekündigt werden können, obgleich der Prôsident der General - Versammlung crklärte, daß sie die niedrigsten Preise stellten und weiter als irgend eine andere Eisenbahn im Königreiche beförderten. London ist hon jelzt mit Birmingham, Manchester, Presion und Livetpool (mit dem leßten in 11 Stunden) verbunden, mit den Manufaktur- Bezirken durch Nebenlinien in allen Richtungen, die vollendet oder der Vollendung nahe sind; in einem oder zwei Jahren wird es mit Bristol, Exeter und Plymouth im Westen, Sout- hampton, Brighton und Portsmouth im Súden, Dover, Jps- wich und Norwich im Osten, und Cambridge und Leeds im Norden verbunden seyn, und in einer etwas entfernteren Pe- riode auch mit Newcastle, Carlisle, Edinburg und Glasgow, so wie mit Chester, Holyhead und Jrland, für welche leßteren Linien schon die thätigsten Vorbereitungen getroffen werden.

Der Bildhauer Charles Rossi sta1b hier am 22. Februar im Tisten Jahre seines Alters.

O'Connell beschwerte sich kürzlih in einer Versamnuilung des Vorläufer-Vereins zu Dublin, daß ihm seine goldene Uhr, 300 Guineen an Werth, gestohlen worden sey; nachher fand es sich aber, daß er sie zu Hause auf dem Tische hatte liegen lassen.

Der Courier enthált wieder zwei lange Artikel über den Stader-Zoll, wobei er sehr ins Einzelne geht und auc die Stellung des Elbzoll Kommissariats beleuchtet. Er bezieht sich nicht allein auf die Schrift des Dr, Soetbeer, sondern auch auf Herrn Laing, der in seinem Buche „cine Tour nach Schwee den‘ sehr darüber eifert, daß ihm ein Haunoversches Kriegs- {i} bei Stade fúr jedes Paker acht Schillinge S

abe. Uebrigens wirft der „Courie:“/ Herrn Hultt Tal er almerston vor, nichts von der Sache zu verstehen, und fo é aller darauf bezüglichen dert den Ersteren auf, die Vorlegung bbtiéten Sébeldeck Aktenstücke zu verlangen und zugleich den bea g ntrit Kla L Zoll zur Sprache zu bringen, um zwei Fliegen mit ei pp zu schlagen. : i i Vorgebirge der guten Hoffnung voin 30 Derendep melden daß die Englische Regierung Po!t Nas- tal völlig in Besiß genommen hat, um den blutigen Gewalt- thätigkeiten ati D auégewanderten Holländern und den j n zu steuern. . E Ttmelption der Sklaven auf dem Cap hat sich bis jest als vollkommen heilsam für diese Kolonie erwiesen.