1839 / 225 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lation feinen großen Gewinn ju geben im Stande find. Und dennoch find in Louifiana in den leßten sechs bis act Jahren sebr große Un- ternehmungen ausgeführt worden, welche aber beinabe sämmtlich dur Bank- Privilegien unterslüßt wurden.

a) Kanal von Neu- Orleans zum See Pontchartrain.

Am 5. März 1831 ertheilte der Staat cine Lbarter zur Bildung einerGesellsczaft unter dem Titel : „New-Orleans Canal and Banking Co.z die Gesellschaft solite Vier Millionen Doliars oder 40,000 Aciicu à 100 Dollars einzablea, und ciuen Kanal vom Junern der Stadt Renu- Orleans quer durch die Cypressen - Sümpfe i( Ypess SWamps) dis zu dem See Pontchartraín bauen, den übrigen Che des Kapi- tals aber für Banfkfgeschäfte verwenden. Der Kanal mußte an seiner Oberfläche 60 Fuß Breite und eine solche Tiefe erhaiten, damit Schiffe, welche 6 Fuß tief gehen, ihu befahren können: innerbald der Stadt Reu- Orleans war cin Bassin und am See Ponichariraiu ein hin- reichend siarfer Hafen anzulegen; der Bau mußie dinnen eincm Fabre angefangen und binnen 6 Jahren beendigt werden, widrigenfaüs die Charter verfallen is. Dic Compagnie darf héchstens einea Zoll von 37!/, Cents für jede Tonne des Gehaltes der Schiffe, weicze den Kaual befahren, erheben, und binncn 35 Jadren nach Erlaß der Afte gebt das ganze Eigenthum des Kanals und einer längs des Kanals gebauten Straße an den Staat Louisiana über, in welcher Rückicht die Compagnie während der 35 Jahre, für weiche das Priviicgiuur lautet, ganz steuerfrei is. Der Bau dieses Kanals, welcher für Neu- Orleans von größter Wichtigkeit i}, war mit schr großen Schivtertg- keiten verbunden, da die Cypressen-Sümpfe, durch welcwe der Kanal in sciner ganzen Länge geführt isi, für Jedermann boch ungesundò find. Fm Jahre 1833, wo die Cholera ausbra, wurden vou den Jr- ländern, welche an der Ausgrabung arbeiteten, 6000 Mann am Ka: nale beerdigt. Obgleich der ganze Kanal nur 6 Meilen Länge wißt, so dauerten denno die Bau-Ardbeiten vom Noveunver 1831 dis zum 27. Dezember 1835, wo die crsten Schiffe durhzgingen; die ganze HMudflage der Unternehmung betxug dis leyten Dezember 1828 schon 1,250,000 Dollars und da man im kommenden Jabre den Kanal anf 120 Fuß Breite erweitern will, um ibn für Dampsschisfe fadrbar zu machen, so wird die ganze Auslage wohl auf beiläufig 2 Millionen Dollars fich erhöhen. Die dióberigen Kanal-Zoll Einnabmen betrugen :

Jm Fahre 1836 ih §,843 Doll. 76 Cents. 1537 1020s p 3 v 18280 für Kanal: Zoll .. 1820 » 84

vi IBIN für Straßen: Zol. 3,109 » 7M »

Von diesen Einnahmen kommen nun noch die Auslagen der Un- terhaltung abzuziehen, welche scbr bedeutend siud, da ein Zimmermann! oder Maurer hier täglich 3 Doliars (4 Nihlr, 9 Sgr. Preußisc) und ein gewshöolicher Arbciter wenigsiens de» halben Tagtlohn erbält. Die Compaguie bätte sonach obne eiu Bank - Privilegium in keinem Fase ihre Rechnung gefunden.

h) Wasserwerfe in der Stadt Neu- Orleans.

Am 1. Upril 1833 gab der Staat Louisiana cine Charter zur Biidung einer Actien: Gesellschaft mit einem Kapitale vou Drei Miliio- ucn Dollars; diese Gesellschaft war verpflichtet, die Stadi Menu-Br- leans mit Wasser zu verseben, die hierzu uothwendigen Werïe und Anlagen auszufübren und deu Rest des Kapitals zu einer Bankf: „Kommerziai: Bank“, zu verwenden; die Gesellschaft mußte jährlich wenigstens 100.000 Dollars und zwar fo lange auslcgen, bis der größte Theil der Stadt und Vorstädte mit Wasser verschen ist. Die Zahlun- gen der Privaten, welche das Wasser eibalien, waren se zu bemessen, daß die Gesellschaft in ten ersten 5 Jahren höchstens 15 pEt. und in deu folgeudeu Jahren höchstens 10 pCt. reinen Geroinn erhält. Nach 35 Jabren kann die Stadtbehörde in Neu: Orleaus die WaFerwerke sammt Zugehör um’ einen dur Abschägung zu cestimmenden Peeis au sich kaufen und

n »

»

_ Dampfschiffe. J E | nebs dem mäßigen Gewinn vom Gasthause, der Börse und den Dampf- ' schiffen cinen Ertrag, womit die Actionaire ganz zufrieden find.

i flana waren bisher in ciner sehr gedrücfien Lage,

| flúzel | fe fommen aus den wesilichen Staaten, 2000 bis 3000 Meilen weit, | uad sind daher sehr : des eigenes d | übermäßige Zinsen zahlen, da der geseßlicze Zinnsfuß in Louisiana, | wie oben bemnerft

l: Kör 1 | hen von 2

1 tâten im

5 Jahre hierauf, oder in jedem Falle binuen 50 Jahren vem Tage der ertheiiten Cbarter erlöschtr das Bank - Privilegium. Jn Gemäß- heit dieser Charter legte die Gescllschaft ein großes Reservoir an, in welcwes das Wasser aus dem Mississippi dur Dampfkraft gebo- ben und durch Röhren, welche gegenwärtig 23 nglische Meilen Länge haben, in die Stadt und ia die Häuser geleitet wird Eine Familie vou 6 Personeu zablt jährli 20 Dollars; für jede Person über 6 werden jährlih 2 Dollars gezahlt; 2 Kinder unter 15 Jahren werden für eine Person gercchner. Etu Gasthaus ¡ablt jährlich 50 Dollars und 3 pCt. der Hausmiethe. Für ein Pferd werden 3 Dollars, für einen Wagen 3 Dollars, für cin Bad in cie Pri- vathause 5 Dollars, für cin Vad in einem öffentlichen Haufe 14 Dol: jars jährlich gezablt u. sw. Gegenwärtig if noch nicht der vierte Theil der Stadt mit Wasser versehen, und doch beitragen die Auslagen \chon 900,000 Dollars. Die Einkünfte oder die Rente vom Wasser betrug im Jahre 1837 nur 8,000 Dollars und {m Jabre 1838 bloß 17,000 Dollars: für das gegenwärtige Jahr 1839 rechnet man auf 95,000 Dollars. In fcinem Falle würde alfo die Geselscvaft dieses Werf unternommeu haden, häite nit das BVank-Privilegium die Ers- trágniífse der Actien gesichert. : E : c, Gass Beleuchtung in der Stadt Neceu- Orleans. Die Bas-Beleuchtung in Neu: Orleaus wurde von Private wies derbolt versucvt, fam jedoch erst in ordentlichez Gang, ais einer Ges \euschaft „Neu-Orleans Gaslight and Baunking C E April 1325 ein Banf-Privileginm ertheilt wurde; das Kapital diefer Gefellschaft bcsieht in 6 Millionen DoUars, wovon ader eri d r dritte Theil tin: gezablt wurde; hierecn find 430,000 Dotiars für die (as-Werke ver- wendet und 12 Meilen Haupt-Röbren, dann 40 Meilen Meben-RÞoh- ren gelegt worden: dicseiben führen 23500 Flamme das Gas zu. Die Compagnie legt die Möbren bis zu den Haubthuren, und der Haus-Efgenthümer zahlt die Antiage inuechaib des Hawics. Ju jedem Hause is eiu Gasometer und man zahli 7 Dollars für 1000 Kubi? Fuß Gas. Die Steinkohlen, woraus uran das Gas erzeugt, Tonnen vou Pittsburg, 2000 Meilen am Ohio und Missifsippi herz1b, kosten aber Lenuoch per bushel oder 84 Pfd. nur 18 Cents. Die Er!räanisse der Gas - Beleuchtung find weit größer als jene zwei Gesellschaften.

d. Amerifanisches Exchange hotei in Neu-Drleans.

Die Population der Stadt Neu-Oricaus besieht aus 25,000 Fran- zosen, 20,000 Amerikanern und §0,000 Sflaven, zufammrza 73,000 Einwohnern. Juin Winter fommen 10 bis 15,000 Fremde theiis woe- gen dem milden Klima, theils wegen Geschäfte hierher : im Soumer verläßt aber cin großer Theil der Einwohner die Stadt, um ben berrschenden Fieberfraufheiten auszuweichen. No ver wenigen Jabh- ren beklagte man si allgemein über den Mangel eines guten Gast: hauses, deun wer fonnte auch ein solches iu einer Stadt aniegen, aus welcher shon im Mai der großte Theil der Einwohner jährlich fort- eilt und ers Ende Oktober wieder zurüctfehrt. Der Staat LZouisiaua ab daber am 26. Januar 1836 eine (harter Tur DIC: Exchange and Banking Co.” deren Kapital in 2 Miliiouen Dollars besteht. Diese Gesellschaft war verpflichtet, ein Gaßhaus zu erbauen, und hierfür wenigstens 300,000 Dollars und außerdem noch den Kauf- \chilling des Bauplayzes auszulegen. Die Actiouaire, durchaus „Ame- rifaner, bauten in der That ein Hotel, welches méhr einem König: lichen Palast als einem Gasibofe ähnlich sieht und 630 000 Dallars fostet. Dies Gasthaus if zwar um 30,000 Dollars jbrlich verpach- tet, allein die Uaterhaltungsfosten eines solchen Gebäudes und E ¡ügli feiner Etarichtung sind so groß, daß die Gesellschaft N e Rechnung gefunden hätte, wenn sie nicht durch das 20jährige Bauk- Privilegium unterstüßt worden wäre.

dor annt der voracrannien

936

Der reichlihe Gewiun aus dem Bankgeschäfte giebt

f. Eisenbahnen mit Banfen. Der Staat Louisiana ertheilte der Carrollton und der Atchafa-

lava Eisenbahn Banf-Yrivilegien, gemäß welchen die Geselischaft der ! ersten Eisenbabn auf ein Kapitai von 3,000,000 D., | zweiten Bahn auf 2,000,000 D. gegründet wird.

und jene der

2. Realitäten-Banfen in Louisiana. i i Die Grundbesißer (Zuferrohr- und Baumiooll-Pflauzer) in Loui-

fe indem der Betricb ibrer Pflanzungen bedeutende Kapitalien erfordert, die erst zu Ende des Jahres wieder eingeben. Die Pflanzungen werden hier durchaus mit Megern betrieben, da weiße Arbeitcr das Klima nicht ertragen :

| der Preis eiues Negers von 20 bis 30 Jahren beträgt ader 1300 bis

2000 D.z; bei ciner éfenmliccen Auction !1n Atiabama, wo ich zugegen 1 Nes

| war, wurden sogar 400 bis 500 D. für zebnjährige Negerinueu de-

Viele Lebensmittel, namentlich Geira2ide, Nindvieh und Ge-

zablt. in den südlichen Staaten beinabve gar nicht erzeugt;

werden

Hatte also ein Pflanzer kein dedeuten-

theuer. t en mußte er Geld leibeu und hierfür

Kapital, so

10 pCt. beträgt. Der Staat faßte sonach deu Entschiuß, Nealitäten- Banken (Real Estate or Property Bauks) zu

fd

| privilegiren, wobei die Actionaire nicht taar Geld, fondern Hypothbe-

auf welche sodann unter Europa gemacht werden. dersclben Vank Darleben

fen (mortgages) ihrer Realitäten eluiegen, Garantie des Staates »proc. Anleben in Die Actionaire haben nun das Recit, bei

! für deu halben Nominal - Betrag idrer Hvpotheken zu 6!/, pCt. zu | machen: die Dividenden der Actien werdeu aber uicht jäßrlicz ausge»

zabit, sondern zu dem Kapitale zugcschlagen und ert! in mebreren ahren rerabfolgt. So entstanden uach und nach drei Propertys Baufs, nämlich die Confolidatted-Affeciation mit cinem Staatsdarle Millionen, die Untioa-Vank mit cinem Staatsdarleben von 7 Millionen und die Cíitizens- Bank nit einem Staatsdarlchen

| von 6 Migionen Dollars, welches letztere aber auf den doppelten Be- j} trag erbóht werden kaun. i i

| fen wurden in London, das Darlehen sür die Citizens-Bank ader in ; Amsterdam negocirt. : ! züglich angesehen wird und auch in Etiropa am erztcn naczgeabmit

Die Staagisdarlehen für die ersten 2 Van- Da das System der PVropeiiy - Banks als vor-

werden könnte, so theile ih im Nachstehenden einen Auszug der Sta- tuten der Cétizens - Bank mit, indem dieselbe am szâtesten errichtet wurde, und ín ihrer Charter die Erfahrungen der auderen zwei Pro pertv:Banfs schon berücksichtigt sind. E, Die Charter worauf die Citizens - Bank gegenwärtig perudl, if vom §0. Januar 1836. -—- 1) Die Banf wind auf verpfändete Reall- 5 he vou 14,400000 D. gegründet und dierauf vou

Staate 12,000 000 D. oder für jede 120 D. Realitat, die Sumue vou 100 D. dargeliehcn. Verpfändet werden knitivirte Landeretei, Sflaven, Häuser und Vaupläue in Städten, wenn sie Renten abwer- fen; auz fann "’, der oerpfäudeten Mealitäten in unfultivirten Län dercien bestebenu. Der Werih der Ländereien wird vur mit ihrem wirflicheu Verfauföpreise (Cash value) angencmmen und die Erwerbs- titel derselben vor threr Verpfäudung genau geprüft. 2) Die D1- rection der Bank leicht auf die ibr solchergestalt verpfändeten Ländereien von 14,400,006 D. Wertbdie Sumwe von 12,000,000 D. oder nach Propor- tion für 120 D. Realität die Suwme von 100 D. aus, undderStaat Lout- siana garantirt die Bezahlung der Zinseu und des Kapitals; die Zinsen bes tragen 5 »Ct. und das Kapital wird in 5 gleichen Serien binnen 14, 23, 32, 41 und 50 Jahren, vom 1. Februar 1836 an gerechnet, zurügezablt. -— 3) Die Vank übt alle Geschäfte der Bauken in den BPereinigten Staaten aus, nämli sie emitirt Noten und Wechsel, sie kauft und verkauft in- und ausländische Wechsel oder andere Jah- lungs-Anweisungen, sie leiht Geld auf Realitäten, sie kauft und ver- fauft alle Krien öffentliczer Papiere und eben so edle Metalle, jedoch dürfen die Unleben, die Disconte und andere Vorschüsse zusammwmenges nommen uiíe den doppelten Vetrag des effffektiven Kapitals der Bank überschreizen. —- 4) Der Discento der Vank darf höchstens betragen: 6 pEt. für Wesel, die binnen spätestens 124 Tagen peifallen, 7 pEt. für Wechsel, deren Verfallzeit mehr als 124 Tage heträgt, endlicz 6!/, pCt. für Darlehen auf Realiiäten. 5) Der Staat Louisiana i berech.igt, bei der Bankf 500,000 Doll. gegen 5 pCt. Zinsen für aleicze Termine auszuleiben , wie dies bei den Bauk - Actionairs der Fall ift. -—— 6) Da sämmtliche Actiouairs dieser Vanî Nealitäten ein- legten, so siud dieseiben gegen Verpfändung der Actien berecztigt, die Hälfte des Betrages derselben bei der Bank auszulethen; fie müss sen aber wenigslens ein Jahr vor dea in Nr. 2 bemerkten Terminen immer 20 pCt. der Anleihe zurüfzablen. Machen fonacz alle Actio- nairs vou diesem Rechte Gebrauch, fo muß die Bank 7,200,000 Dol: lars diesen Actionairs auf ihre Realitäten zu 6!/2 pCt. leihen und fann nur mit dem Uchberresie von 4,800,000 Dollars für andere (Des cháfte verfügen. 7) Yrivate, welche uit Actionairs find, konnen (Geld auf Realitäten für 10 Jahre bci der Bonk ausieiben, müßen aber alle Jazre den zebuten Theil des Kapitals zurüdzablen. 8) Personen, welche Gebäude dauen, fönnen bei der Bauk die Pâifte des Werthes des Baup!ages und der Gebäude ausleiben, hadeu ader 7 pEt. Zinsen und 1 Kommifions - Gebühr zu bezahlen. -— 9) Die fieinsten Moten, welche die Bank emittiren darf, betragen! 5 Dollars. 10) Feder Actionair kaun seine Actien uach Beliebeu verkaufen, nur muß der Käufer eine Reai- Bürgschaft leisten, welche die Mehrheit der Direction ais genügend anerkennt. 1) Während (Staats-

qr "A e t N ant Foins der Z0jährigen Dawer der Charier unterlicgt die Bank feiner S L D M etio:

pCt

Î R O N A pder Bezti fs 12) Der ( erttcnnt S I

nairs eben vim erfie! ( Februar jedes ahres werden sänmmilicze Direftoren neu gewählt. Der welcher die Detail-Leitung der Bank hat, empfängt einen (ehalt, nicht aber dic Direftoren. -—— 13) Nachdem die Bank die Z5proc. Zinsen der in Holland negoziieten Aniehen und aüe anderen Anelagen ibrer De \chäftsführung bezahlt hat, reine Gewinn auf foigeude Art vertbeilt: Der Staat Louisiana erhált für die libernommene Garantie der Darlehen cin Sechdtel des ganzen reinen Gewiünes, wenn ole 12 Millionen, und ein Zwölftel des Gewinnes, blog 6 000,060 Dollars dargelichen tonrden ; dieser Antheil am Gewinne wird für die Elemcntar-Schzulen im Staate verwendet. Die jährlichen Gewinne der Actionairs werdeu denselben so lange zugeschrieben, bis die erfte Serie des Darlcbens zurückgezahlt ift; dann erhalten die Actionairs eit ZKunftel des Gewinnes, und der übrige Tizeil wird mieder idrecm Kapitale ¿ugeschrieven, bis die zweite Serie des Anlehens zurückge- zahlt ift u. s. m. Nach Rückzahiung der legten Serie binnen 50 Jah- ren erbalten die Actionaire den ganzen entfallenen Gewinn.

Der Vaorthbeii dieser Bank für die Pflanzer in Louisiana ist fo aroß, daß son jet seaenvolle Wirkunaen überall erscheinen, und binnen wenigen Jabrcn die Lage der Pflanzer, welche früher ¿roßen-

Präsident

(wmd, No WwirO PeT

mnen L 4254

| thetls in den Händen von Wuücherern waren, noch mehr und reell

verbessert werden wird. Die Actien tragen zwar bisher noch feine Dividende, da der Gewinn denselben siets zugcschrieben wird ; allein

120 siatt 100: wer also eine Actie verfanfr, crhâlt die Avance vou 20 pCt. baar auÊgezahlt.

Meteorologishe Beobachtung. 1839,

. Franzbsifches Exchange hotel in Neu- Orleans. / i Neu- Orleans sichen die Franzosen immer in einex Art Oppo- sition mit den Amerikanern, E wurde den Erfieren am

1836 ‘etne Charter zür ung ] Titel: „inprovement and Yanking Co.’ erthetlt; das Kapital dieser

flsciaft i

L Börse in dem Französisczen Stadttheile erbaut und außerdem 3 Dampfschiffe für Fahrten nach den Umgebungen Reu - Orleans an- ekauft, der Resi des Kapitäis aber zu Bankgeschäften verivendet wurde; Ves Privilegium der Bank ift für 25 Jahre. Die Gesellschaft erbaute das Hotel in dem großartigsien Style mit cinem Aufwande von 920,000 Dollars, und verwendete überdies 90,000 Dollars für die

9. Fe: | einer Compagnie uuter dem |

besteht in 2,000,000 Dollars, wovon ein großes Hotel”

Morgens | Nachmiti0® } Abends | Nach einmaliger

12, August, 6 Uhr. | 2 lidr.. | 10 Uhr, Becbachtung.

j j

| Laftdruck........ |336,34 Par, (337,29'Par, §38,04-‘-Par,| Quellwärme 8,20 R,

| Láftwärme.u. |4-124% 84-1529 N.|4-12,5% R.|Flußwärme 15,8% N.

| Thaupunkt... |4-1009 R.|4-101% R.| 4-10.39 R. [Bodenwärme 14,008, Dunstsättigung 2 pCt. | 7H pEt, 83 vGt. TAusdünstung 0,044‘ Rh. Wetter....0.050444 reanig, | reania. | trübe,

NW. N | Nt, [Waärmewechsel +-15,4%

Wolkenzug... | a NW. | ili 10,09,

Tagesmittel: 337,U“Par.,. 4-183,4®? R. 4-10,1%N... §0 pCt, NW.

E aa ad E a 0e

| spiel in 1 Ake, von L, Schneider.

sie slehen gegenwärtig, iu dritten Betrieb3-Jahre der Bank, schon auf

6 Pf., auch 25 Sgr.

Niederschlag 0,063“ Rh. |

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 12. August.

Abgang [Zeitdauer | Abgang St. | M. | von |um Uhr | St. M. j

{39 Potsdam [5 Mrg. | 1 | 40 | 38 JPotsdam 82 » | | 39 46 Potsdam [12 Mitt.| | 38 Berlin | 40 FPotsdam 42 Nm.| | 37 Berlin |6 | | 42 [Potsdam Abds.} | Berlin [11 Abds] 1 | 30 Potsdam N » |— | 58 Die leßte Fahrt von Berlin und die ersie von Potsdam mit Pferdea. In der Woche vom 6. bis 12. August sind zwischen Berlin und Potsdam 14,814, zwischen Berlin und Stegliß 5013, und auf den Zwischen: Stationen 214 Personen gefahren.

A Zeitdauer von um Uhr 7 Mrg.

01 » E De. B

E j Berlin | Berlin | Berlin |

7 1

E 3

| | | | | | |

Berliner B:TT06

Den 13, August 1839, Amtlicher Fondás- uná Geild-Cours- Zettel.

i: Pr. Lour. S] Ex: Cour.

iSj Brisf. Bel. idi Brief. | Gald. St.-Behutd-Sch, (4) 13S, 1 1093/4 stemm. do. (52 103%,g | 108!/s Fr. Enzl, Cb 50.1 4 103! /, j 1025/5 Kor- u. Neum. do. 8% -—-— | 1035/,, PrämSch.d.Seeh.!--| T7O 69/4 ISchlesische do.j33! 1931/, | Kormüärk. Oblig. | 4) 1023/, | 102!/, [Coap. ned Zins-|-- j Neum. Schuldv. [34] 1023/, Seh. d. K. a, N. Berl. Stadt-Obl.j4| 104 Königb. de. 14! —_— Klhinger de. 4] Danz. do, În Thl #71, Waestpr. Pfandir.|3}| 1022/4, Groiah. Pos. do.) ‘l atr, Pfanähr. [8 103!/,

1031/, Gold al marco 101! /, [Nene Ducaten -— Friedriehsd’or 102!/, JA.d. Goldinün-| 105/, aen d 6 Thl, ¡ 127/, 3

Nieecanta Lad 3 |

1211/

A {12

| m | | I

12/12 4

Pr, Cour.

Thir, sn 30 Bgr. Brief. | Geld T3 as 149%, 150 1513/,

| 18907 /,

Wechsel - Cours.

Kors 2 Mt. Kurs 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 102

2 Mt. 192

2 M, 99/3 8 Tage 2 Mt.

3 Woch,

250 F1,

fiamburz 200 Dik. do, 400 Mk,

? LSt. 300 Fr, 150 Fil. 150 Ft, 100 Th!. ¡00 Thl. 150 Fi, 100 Rbl

London ta C Wien in 2) Xr... | 1024

1013/4 | 15/4 |

Frankfurt a. M. WA. «ao ooo.

Petersburg

A uw artie Ore

Amsterdam, 9 August Niederì. wirkl. Schuld 55. 5%, do. 102!5/, ¿. Kanz-Bil 27/16. Span. 185. Passive 4/4. Ausg. Sch. —. Zinsl. Preuss». Präm. Sch. 123. Poln. —. Oesterr. Met. 104'/4. Antwerpen, 8 August Neue nl. 187/, 6

Tinel. —-,

Frankfurt a. M., 10. August

Desterr. 5%/, Mer. 1073, G. #°/9 101!/, G. 21/2%/, 593/, Br. 19/9 253/16. 25'/ g. Bank-Actien 1821. 1819. Partial-Gbj. 151!/, G, Loose zu 200 Fl. 4137/2, 1367/4. Loose zu 100 M. —. Preuss. Pröôm.-Sch. 69?/;, Br. do. 49/0 Atl. 103! /, G. Poln. Loose 68. 677/,, 59, Span. An), 37/9. 33/4. 21/29/04 Boll. 545/16. 543/, 6. Visenbahn-Ae«tien. St. (rermain 615 #§r. VYersailles rechtes Ufer 640 Br. do. linkes Ufer 830 Br. Strassburg-Bayel 330 Br, Bordeaux - Teste —. Sambre - Meuse —. einss «- Drescen 94!/, G. Köln - Aachen 85/2, Br. Comp, - Centrale —-.

Paris. 8. August. 59/, Rente fin cour. 112, 35. 3% n cour. §0, 35. 59/, Neap.

100. 50. 59/, Span. Rente —. Pasgive —. 39, Port. V.

anl COMPDt Wien, 8, August, 3/0 1043/ a. Sv) 81 s 9 1528. Anl, de 1834 137!/,. oe 1839 108!/,.

59%, Mer. 1088 /g. 21 21 s 10) -— Bank-ÁetieR

Königliche Schaujsviele.

Mittwoch, 14. Aug. Im Schauspielhause: Der Doppel- Sänger, Lustsptel in 4 Abth, nah A. von Schaden's Erzählung, bearbeitet von Fr. von Holbein. (Herr von Lavallade: den Doppelgänger, als Gastrolle.) Hierauf: Er requirirt, Lieder-

Aug. Im Schauspielhause: Die Ver: E C nrol ft M P a P of b 2 sóhnung, Schauspiel in 5 Abth, von Koßebue.

Freitag, 16. Aug. Im Opernhause. Zum Erstenmale: Die heiden Schüßen , komische Oper in 3 Abth., nach dem Franzd sischen frei bearbeirer. Musik von A. Lorßing.

Donnerstag, 15.

iigstädtisches Sheater. Ah Mittwoch, 14. Aug. Die Nachtwandlerin. Oper in 2 Ab cen. Muñt? von Bellini. (Dlle. Ehnes, K. K. Oesterr. Hof Opernsängerin: Amina, als zweite Gastrolle.) | Donuerstag, i5. Aug. Turandor. Oper in 2 Akten, na® Schiller bearbeitet. Musik von J. Hoven.

Ks

Markt-Preise vom Getratde.

Berlin , den 12. Augusî 1838. Zu Lande: Weizen 2 Rthir. 17 Sgr. 6 Pf., auh 2 Rthlr, » Sgr.; Roggen 1 Rihlr. 13 Sgr., auc 1 Rihlr. 8 Sgr. 6 Pf:

| aroße Gerste D Sar. 8 Pf.; kleine Ge:sle D Sgr.; Haser 1 Rihlr, | auch 22 Sgr. 6 Pf.

Yu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rrhlr: 21 Sgr. 3 Pf. t 2 Rétblr. 20 Sar. , auch 2 Riblr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen (einzel ner Preis) 1 Rthlx. 11 Sar. 3 Pf., auch 1 Riblr. 3 Sgr. 9 Pf: große Gerste 1 Rthlr.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 27 Sgr.

Sonnabend, den 10. August 1839. Ân Das Schock Stroh 6 Rtblr. 20 Szgr., auch 5 Rihlr. 20 Sgr.

| Ceniner Heu 1 Riblr., auch 20 Sgr.

m

Rerantwortlicher Redacteur Arnold. Dea C I T ots

Gedrucft bei A. W. Hayn.

reußische Staats-Zeitung,

Amtliche Nachrichten. Eronik des Tages,

Se. Majestät der König haben dem General - Inspektor des Tzüringenschen Zoll- und Handels - Vercins, Geheimen Finay.z- Rath von Brandt zu Erfurt, zu gestatten gerußt, daà von dem Könige von Bayern Majestät ihm verliehene Komthur - Kreuz des St. Michael-Ordens zu tragen.

Se. Majetitát der König haben den Geheimen Legaticns-

‘Rath Dr. von Olfers zum General-Direktor der Königl. Mu-

seen Allergnädigsk zu erzennen und die Bestallung für denselben Allerhöchstjelbsi zu vollziehen geruht.

Se. Majestät der König haben den Vorsieher des Prie- sterhauses zu Neiße, Poppelak, zum Ehren-Domherrn bei der Domkirche zu Breslau huldreichst zu ernennen gerußt.

KouigliGe Dibliothe?

Der Bestimnung des Königl. hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts: Und Medizinal : Angelegenheiten zufolge, ist die Königl. Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Sále und Bücher, so wie ciniger baulicher Einrichtungen wegen, auf vier Wochen, und zwar vom 19, Auguß bis zum 14. September c., geschlössen.

Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant |

und General-Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Thile 1., und

Se. Excellenz der General; Lieutenant und kommandirende General des 3ten Armee - Corps, von Thile l!l., von Frank: fült a. d, O.

Der General : Major und Commandeur der 2ten Garde- Landwehr: Brigade, von Below I11., von Stettin.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, außerordentliche Gesandre und bevollmächtigte Minister am Königlich Großbritanischen Hofe, Freiherc von Bülow, nach Kissingen.

Z-Nachrichten. an d,

R u flan d und E St. Petersburg, 8. Aug. Die Russische Handels- Zeitung enthält folgende Erläuterungen über den neuen Geld- Cours: : E Es sind verschiedeuc Fragen uder die Vollziehung des Allerhödchs sicn Manifesies vom 1. Jult d. J. im Prioat - Verkehr aufgeworfen worden, die eine Erläuterung erforderaz j- B. 1) Wie sollen früs- here Verdinudiicafeiten crfüli werden? Es versitrht sich voua seibsi, auf die Weise, icie sie eingegangen sud, was deuilich aus dem 9teu Puxakte des Allerhöchsten Mauifestes he: vergedet, in welchem gesagt iß, daß die Rechuuugen nach Münze °) dei ueuen Admaczungen v:rs Dieses ijt besonders wikt1g f begorodshe Messe, wo die 1 ivicwfeiten nah dem Course derjenigen Zeit erfült tverden wüßssen, wo E 4 i wurden, 1 das vesle Mittel ist, von d (ldiaeui S so vie! ab(urèchGzaeci1, als erforderlich in, und daun die Zahlung uach dem 1 Course zu 350 Kop. zu il, eue SchuldsBerbiublichfe r wmüssen. durzaus auf Grundlage des 9tia4 Punfkies de nifesies abgisclossei werdtu. 2) Wie soll man dem gemeinen BVelfe degreifli macheiu, daß fle nach dem neuen Course nichi weniger Geld für ire Erzeuguisse oder für ihre Arbeit erhalten? Dadurch, daß man ihzen bewcist, daß sie die nämliche Zahl von Silberrubein oder Sczeidemtinze wie früher erhal- ten. Wie soll man sie davoa überzeugen, daß uichts theurer gewordeu it? durch rine verhältnißuäßige Herabsezung der Verkaufs- preise der Waaren, die Beibebvaltuug der früher iun Münze angegede- nen Preise nach dew nenen Course wäre reiner Betrug“ *). sollen die Gelöwechsier wechselu? ¡u 350 Kovefen mit einer mäßigen Courtage für ihre Mühe; bundert R. B. Ki. rach dem Course zu 350 K. sind gleich 2 R. 57 ® /z; K. Silberz deshalb if leicht zu be- rechnen, ob der Geidwechsler eine mäßige Courtage fordert. Ue- brigens wird es nah dem neuen Geldsysieme nur {u wenigen Fällen nöthig seyu, Geid zu wechseln. 2) Wie soil man mit dem Küuüpfergelde verfabren, denn bei dieser kom-

D olen.

men bei geringen Käusen zu dea Course von 3!/, K. Kupfer für

l Kopeten Sildcr Brüche beraus? Dergleichen Käufe giebt es wes 197, 0 im Falle der Nothwendigkeit fann man leicht die Preise

geradezu in Kupfermünze ausezea. 5) Wie soil man bei ökonomischen |

und Wirtbschafts-Rechnungen verfabren? Fürs erste dieseiden nacz

Assiguatiouen bereuen lassen, oder dicselben in Silber nmsegen, wie |

es Jedem am zweckmäßigsien scheint, aber vom Jahre in40 an ist es,

der Einheit déx Rechnungen wegen, unumgängi, dieselben in Sil: | 6) Was soll bei solchen Zahlungen gemacht werdeu, |

ber üumzuscueu. die lange Zeit dorber in cinem bestimmten Maße und obne Termin unmittelbar tun Assiguationen fesigesezt worden sind, welcze der Em- ages aber nachher eiugewilligt hat, uach dem Agio azunchmen ?

le frühere Ordnang wiederberstellen, indem man zuerst in Assignuas

tiouen oder in Silver nah dem Course zu 350 Kop. fordert, was |

(us die Zahler nicht beeinträchtigt, deun sie geuießen fortan die Vor- tveile dicses Agio's, für die folgende Zeit aber unüssen sie geradezu in Silber umgeseßt werden.

C Ssaratow, 10. Juli. Jm Pfarrdorfe Fedorowka des hwalünskischen Kreises wurden die Bauern in der Nacht vom

St ) D. h. nach dem sogenannten Volks - Course, aah welchem in Du Petersburg der Silberrubel zu 375 Kop. Münze, an anderen c aber zu 425 Kop. und mehr zirfulirte, während der Börsen- Fours des Silberrubels allenthalben in ganz Rußland in den legten Jahren zwischen 360 und 350 Kop. B. A. \{chwantkte.

R L Z Anmerk. d. Red.

7) Wina 4 B. Jemand für eine Sache, die früher 375 in Münze, d. b. einen Silberrubel galt, jet 375 B. A. nach dem neuen Course fordert, indem man aisdann einen Silberrube! und überdem noch 2% Kop. B. A. für dieselbe Soche zahlen müßte.

Anmerk. d. Ned.

Derlin D

hoben wurden und an andern umstürzten. hatten sich auf der ganzen si{ch gesenkten Fläche bedeutende |

| wie durch Kunst hervorgegangen. Da | Seen gewesen waren, erhoben sich Hügel, an hohen Stellen | | aber zeigten sih Vertiefungen, welche sich, so wie die Spalren, |

3) Wie |

sebr |

Arg eine

onnuernasg deu 1900 ugu

l6ten auf den 17. Juni durch ein pldbliches unterirdisches Ge- tôle und eine Bewegung des Erdbodens, worauf ein Krachen ihrer Häuser folgte, aufgeweck:. Ohne die Ursache hiervon er- gründen zu können, stürzten sie auf die Straße hinaus, und sa- hen mir Schrecken, daß das ganze Thal, auf welchem der größte

Theil ihres Dorfes belegen ist, sich von dein Fuße des Berges | | losgerissen, sich bedeutend gesenkt hatte, und sich zur Wolga | vorwärts shob. Die Bestúrzung der Unglücklichen erreichte den | höchsten Gipfel, als die ganze si bewegende Masse zu schwan-

ken begann, an einigen Stellen die Gebäude in die Höhe ge: Jn kurzer Zeit

Erhöhungen und Vertiefungen, und breite, regeimäßige Spal- |

ten gebildet, das Ganze erschien gleichsam terrassenartig, und Da, wo Sümpfe und kleine

mit Wasser füllten ; die ganze Oberfläche des Thales glich einem

| \hwankenden Flosje. " Die sichtbare wellenartize Bewegung des | Bodens dauerte dreimal 24 Stunden, dann hörte sie allmälig

auf, und bis zum 6. Juli ereigneten sich nur noch \tellenweise Vertiefungen und Zerstörungen. Jun dieser Zeit wurden gegen 70 Häuser beschädigt. Einige wurden gänzlich zerstört, andere in mehrere Theile zerrissen; fast alle Keller siad vernichtet; am meisten aber zeigte sich die zer\tdrende Kraft an den Tennen

und Küchengärten, welche in der Nähe des Berges lagen, und | Diose wurden bei :

zwar bedeutend höher als das Dorf selbst. Senkung der Fläche gänzlich zerstört. Giücklicherweise ist kein

| Bauer umgekommen; während des Wirrwars lebten sie Alle | wieder an, |

unter freiem Himmel, und fangen erst jeßt ihre Häuser auéezubessern. Die Senkung des Thales er- strecke sich in der Länge auf 1!/, Wersie, in der Breite auf

| 200 Faden; wie weit das Thal vorwärts geschoben worden, |

ist noch nit ermittele. Das Pfarrdorf Fedorowka liegt nahe

an der großen Straße aus Ssimbirsk nah Ssaratow, auf der }

lôten Werst vor der Stadt Chwalünsk. Ueber diesem Dorfe erheben sich bedeutend hohe Berge, deren oberer Theil aus Kalkstein, der untere aber aus verschiedenen Lehmarten, und fieselartigen und kalksteinartigen Steinen besteht. Das Thal, in welchem das Dorf Fedorowka liegt, gränzt von der Osiseite

an die Berge, während die entgegengesehte Seite von der |

Wolga bespúlt wird. Von den vielen Vermuthuagen in Be-

tref} der Ursache dieses Phänomens dürfte die nachfolgende |

wohl einer Beachtung werth seyn. Gegenüber der Stelle, wo sich die Senkung gebildet hat, ist die Wolga sehr zwischen bei: den Ufern eingeengt; da sie nun feinen Spielraum für die

Strömung ihrer Wogen hatte, ‘o hat sie allmälig das rechte

Ufer unterspült, wo Fedorowka liegt; da nun dieses Ufer fast ganz aus angeschwemmter Erde besteht, so hat sch das Wasser zroischen den weichen und festen Erdschichten Bahn gemacht, und so ist die Höhlung entstanden, welche jeßt durch die Sen: fung des Thales wieder verschüttet worden.

arantrel d. Paris, 9. Aug. Der Moniteur enthäit folgende Des fanntwahung: „„Auf Veranlassung des Jahrestages seiner

Throubeseigung hat der König 719 Gefangenen, nämlich 162 | in den Bagno’'s und 517 in den Centralhäusern und andern | Gefängnissen Begnadigungen und Straf: Milderungen bewilligt. | Von den Sträflingen, von denen die Wohlthat der Königlichen | Bnade zu Theil geworden is, waren zehn wegen Verbrechen | verurizeilt worden, die sie während der Unruhen im Westen bes- |

gangen hatten.““ Von den Verurtheilten des 12. und 13. Mai hat keiner eine Milderung seiner Strafe erhalten. Der Grund

soil der seyn, daß keiner derselben sh an die Königliche Gnade |

wenden twoolite.

Die Königin , die Prinzessinnen Adelaide und Clementine | und der Herzog von Aumale sind auf der Eisenbahn von dem |

Park von Sr. Cloud nach Versailles gefahren. Als die Wagen für die Königin in die Station einfuhren, ging die Nachricht ein, daß ein Wagon des früheren Zuges im Jnnern des Aus- weicheplaßes umgeworfen sey. Obgleich der Wagon mit Reisen: den angefüllt war, so wurden doch nur 3 derselben leicht vet- wundet, und es entstand nur ein Aufenthalt von einigen Minuten.

Der Herzog von Orléans hat gestern Abend seine Reise nach dem südlichen Frankreich angetreten.

Die Abreise Redschid Pascha’s und Achmed Pascha’s von hier ist auf den 23sten d. M. angeseßt. Die Regierung hat ein Dampfboot zu ihrer Verfügung gestellt. :

Man liest im Commerce: „Der Herzog von Orleans geht nach Bordeaux und man hofft viel von dieser Reise, deren Zweck vorzüglich der ist, die Gemüther zu beruhigen. Was die Steuerherabsebung des Kolonial -Zuckers betrifst, so wird sie nicht stattfinden. Dies ist unwiderruflich beschlossen. Den-

noch war die Ordonnanz von mehreren Ministern versprochen |

worden. Besonders einer derselben, der ganz vorzüglich zum

Schutze der Marine berufen ist, hatte sich bestimmt verpflichtet, | Ér machte eine Ehrensache dar- |

diesen Beschluß zu erwirken. aus und sebte sein Portefeuille daran. Der Admiral Duperré wird sein Portefeuille behalten und die Ordonnanz nicht etlas- sen werden.““ ;

Heute is ein Theil der Garnison in den Kasernen konsig- nirt, der Grund ist nicht abzusehen, denn die Hauptstadt ist vollkommen ruhig.

Zu der Behauptung des „Moniteur parisien“, daß die Zuckerfrage keine Uneinigkeit im Kabinet hervorgerufen habe, und daß das Ministerium fortwährend den Thatsachen seine Aufmerksamkeit schenke, bemerkt der Constitutionnel: „Diese Erklärungen sind ausweichender Natur. Das Ministerium sagt nicht, wagt nicht zu sagen, daß es eine Entscheidung gefaßt, daß es die Steuer - Herabsebung des Kolonial - Zuckers vermittelst Ordonnanz abgewiesen hat. Wir sind weit entfernt, den Ent- chluß des Kabinets zu tadeln, da er mit der von uns immer vertheidigten Ansicht übereinstimmt, Was wir aber tadeln

müssen, das ist der Mangel an Freimüthigkeit, das is die \{lechte Gewohnheit, welche beständig die Wahrheit verschleiert, welche nicht Ja noch Nein zu sagen versteht, und alle Jnter- essen verräth, indem sie trúgerishe Hoffnungen unterhält. Wir leben in einer positiven Zeit, wo es keiner Regierung erlaubt ist, nicht klar und nicht aufrichtig zu seyn. Bei rein politischen | Gegenständen kann man, obgleich es nit anständig ist, vers

sprechen und nicht halten. Die Jdeen fordern nicht immer | eine unmittelbare Befriedigung, und obgleich man sie nit un- , gestraft warten lassen darf, so kann man sie doch warten lassen. | Vé&t den Interessen is es etwas anderes; hier zieht eine Täu- schung eine Katastrophe nah sh und ein nicht gehaltenes Ver- | sprehen hat Nachwirkungen, welche man nicht wieder aufheben

kann. Besser ist in einem solchen Falle das Uebel, welches man voraussieht, als das Gute, welhes man in Aussicht stellt, und welches nicht eintrifft. Die erste Eigenschaft eines Mi- | nisters, der Geschäftsmann ist, muß daher die seyn, einen festen | Entschluß zu fassen.“

Der „„Moniteur Parisien“/ widerlegt nunmehr auch die von anderen Blättern mitgetheilte Nachricht, daß die Orientalische Frage einen Zwiespalt im Kabinet hervorgerufen habe. Jndeß | findet diese Widerlegung wenig Glauben bei den hiesigen Blät- tern, welche nit von ihrer Behauptung abgehen, daß der Zwie- spalt nur dadurch ausgeglihen worden sey, daß man die Ent- scheidung vertagt habe. Wir lassen einige Entgegnungen der betheiligten Blätter folgen. Journal général: „Aus der mkniftericllen Erklärung geht wohl hervor, daß keine Uneinigkeit im Kabinet vorhanden ist, aber nicht, daß keine vorhanden ge: wesen. Wenn man nach einer Erdrterung sich verständigt und eine Uebereinkunft getroffen hat, so kann der „Moniteur Pati- sien‘ mit vollem Rechte behaupten, daß das Kabinet einig sey, Wir | mdchten aber wohl wissen, ob daé offizielle Blatt erklären würde, daß bei den Erörterungen über die Orientalishe Angelegenheir | kein Zwiespalt stattgefunden, und kein Minister von Entlassung gesprochen habe.“ Siecle: „Was auch der „Moniteur | Parisien‘“/ sagen möge, der sich hier etwas naiv benimmt, #0 | fehlte nicht viel daran, daß die Einigkeit der Minister über die | Orientalische Frage die unmittelLare Aufldsung des Kabinets | herbeigeführt hätte. Wir wissen nicht, ob die Majorität, welche mit dem Austritte drohte, fih mit einigen ermunterndern und trdstenden Worten hat abfertigen lassen. Jn diesem Falle könnte | das Ministerium \\ch noch halten. Soll man aber den offiz ziellen Erklärungen dasselbe Zutrauen schenken, \o werden die | Minister wohl daran thun, nicht an jedem Abend zu 10 oder | 12 ihrer Vertrauten zu sagen, daß ihre Stellung nicht längec | zu halten ist, daß es zwischen ihnen und dem Marschall zu einer Entscheidung kommen muß und daß sie ihren Willen durh- | seben, oder sich zurückziehen wollen.“ |

Der Courrier français findet in dem Ausfalle des | Englischen Handels - Ministers gegen das Französishe Steuer- | System und in dessen Drohung, den Zoll auf die Franzbsischen | Weine zu erhöhen, wenn die Franzdsi)che Regierung nicht den | Zoll auf Englisches leinenes Gara und Englische Leinewand | herabsezen würde, Veranlassung, das Prinzip der Handelsfreis | heit zu vertheidigen. „Werden wir denn nie“, ruft er aus, | „von dem lächerlichen Zollsystem befreit werden, mit welchem die Restauration Frankreich umstrickt hat? Wollen wir denn in einer Zeit, wo der Handel und die Arbeit das Gesetz der Völker sind, nur für uns produziren, d. h. ohne Konkurrenz und ohne Wetteifer produziren? Wir wollen nichts von unseren Nachbarn annehmen, als ob ein Theil des Erdballs jede Art | von Früchten und von Jndustrie hervorbringen könnte. Wir | schließen eben so gut die rohen Stoffe, wie die Gegenstände der | Consumtion und die bearbeiteten Produkte aus. Die Aer- bauer im Jnnern des Reiches und im Norden gestatten nicht die Einfuhr fremden Getraides; die im Westen fordern, daß die Viehheerden der Schweiz, Deutschlands und Belgiens für | immer von unseren Gränzen zurückgewiesen werden, die im | Süden möchten ihre Weine in England abseßen, aber weder | die Spanischen noch die Jtaliänischen Weine gegen einen mäßi- gen Zoll einlassen. Unsere Eisen - Arbeiter haben einen unge- heuern Gewinn , und dennoch fordern sie die Aufrechterhaltung eines Schubzolles von 100 pCt. Die Tuch: und Baumwollen- waaren-Fabrikanten, welche wohlgefällig mit ihren Fortschritten auf der Ausstellung prunken, haben nicht den Muth, in Kon- kurrenz mit dem Auslande zu treten, selbst wenn sie ein Zoll von 25 bis 30 pCrc. begünstigt; sie bedürfen des Verbots. All dies Geschrei der partikularen Jnteressen bildet ein Konzert, dem die Regierung nicht widerstehen kann.“

Das Journal de Paris enthált folgenden Artikel, der als eine Art von ministeriellem Manifeste angesehen wird: ¿Die Kammern haben dem Kabinet vom 12. Mai einen großen Beweis des Vertrauens gegeben, als sie 15 Millionen zu seiner Verfügung stellten, um den Wechselfällen der beiden wichtigsten jekt s{chwebenden Fragen entgegen treten und | die Ehre unserer Bündnisse an den Spanischen Kü- | sten und das Europäische Gleichgewicht im Orient ver- | theidigen zu fönnen. Hier sprehen die Thatsachen zu | laut, als daß der Parteigeist deren Bedeutung O | t [

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könnte. Die Zusammenstimmung der parlamentarischen Gewal- ten war vielleicht nie nöthiger als jest, denn die Wichtigkeit der Zeitereignisse fordert gebieterish, daß die Regierung Frank- reichs sich stark durch die Einigung aller Gewalten und die | Beistimmung des Landes zeige. Während wir in Paris erôr- | tern, nehmen die Angelegenheiten des Orients mit jedem Tage eine andere Gestalt an, und die Zwischenfälle drängen sich mit einer Schnelligkeit, die in Erstaunen seßt, und alle Gedanken verwirrt. Das Ministerium würde alle seine Pflichten verleßen, wenn es nicht so bald wie möglih dur Handlungen seine erhaltende Politik bekundete. Die Selbstständigkeit des Ottomanischen Reichs hat keine Hoffnung als uns, und nicht erst von heute an wenden Türken oder Araber ihre Augen auf Frankreich, dessen Macht und Uneigennütigkeit sie kennen. Ein großes Reich vor der Invasion zu bewahren, es zu befestigen,