1839 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

N RER K TDE HEES

daß er seinen Ehrgeiz zu hoch geschraubt hat. Wir wollen nicht Alles bestreiten, was Unser Recbedóndene Gäünstiges über Aegyp- ten sagt; wenn Aegypten und sein Herrscher daheim zufrieden seyn wollten, so könnte es ihnen wohlgehen; wenn aber der Pa- scha von Aeg pten, nicht zufrieden damit, daheim eine gute Politik zu egründen, danach strebt, Klein-Aslen zu be- Jen, dann wird Aegypten selbst dem Widerstand und ngriff Gadgesehe, und sein eyes allein trägt die Schuld da-

. von. _..Herr orn sollte Chosrew ohne Zweifel ein Anerbieten in Betreff der Flotte machen. Aber Chosrew und die Türken fürimern sich nicht mehr viel um die Flotte. Hätte der Pascha vor einem Monat nachgegeben, so würde er sih in eine andere Lage versetzt haben. Was die Bemerkung unseres Korresponden- ten betrifft, daß es für Mehmed räthlih wäre, seine Feindselig- keit gegen Chosrew aufzugeben, so können wir darauf erwiedern, daß Mehmed seine Einwendungen gegen den Groß -Wesir schon aufgegeben hat. Die Sache ist die, daß die Gränzlinie in Sy- rien die große Schwierigkeit bildet, welche noch zu ldsen bleibt.“ Am 10. Oktober hielt der Britische Verein für Naturge- schichte seine Jahres - Versammlung zu Newcastle. Der Bischof von Durham prásidirte, und Lord Durham, der Ex-Gouverneur von Kanada, war mit vielen andern angesehenen Männern dabei zugegen. Der Secretair der Gesellschaft erstattete Bericht über die Leistungen des Vereins während des Jahres und über den Strand der Kasse und des Naturalien- Kabinets, wobei er des werthvollen Geschenks dankend gedachte, das der Kaiser von Ruß- {sand durch Lord Durham, den vormaligen Gesandten am Hofe von St. Petersburg, der Gesellschaft zustellen ließ, bestehend in ciner ausgesuchten Sammlung aller im Russischen Reiche vor: temmenden Mineralien; der Kaiser hatte überdies sämmtliche Transportkosten getragen. Graf Durham, dem zugleich für die von ihm selbst den Zwecken des Vereins vielfach gewährte Unterstüßung und für seine Einwirkung bei dem erwähnten Kaiserlichen Geschenk rühmende Anerkennung wurde, äußerte in seiner kurzen Rede: „Jch hatte mit dem erlauhten Souverain, dem Sie eine Dank-Adresse votirt haben, häufige Unterhaltungen über diesen Gegenstand, und ich kann der Wahrheit gemäß ver- sichern, daß Kaiser Nikolaus, wie er bei allen Gelegenheiten sich als ein Gönner der Wissenschaft und Philosophie zeigt, so nicht minder den aufrichtigsten und freund)chaftlichsten Verkehr mit England zu unterhalten und zu ermuntern von Herzen wünscht. Gewiß, dieses Gefühl allein ist es, das ihn bewogen hat, unsc- rem Institut ein so werthvolles Geschenk zu übermachen. Sonst ist es bei dem Kaiser von Rußland Grundsaß, solche Geschenke nur Königlichen oder National-Sammlungen zugehen zu lassen; dies ist der erste Fall, in welchem -Se. Majestät von dieser Regel abgewichen ist. _ Jch hoffe, die Gesellschaft wird, nach dem Prin- zip der Gegenseitigkeit verfahrend, dem Kaiser eine so werth- volle und vollständige Sammlung der Erzeugnisse unserer mi- nenvreichen Graffchafcen übersenden, als sie nur aufzubringen ist.““ Am Schlusse der Sißung ward einmüthig beschlossen, die Re- gierung solle in geeigneten Denkschriften auf die Wichtigkeit der Herausgabe geologischer Karten von den Bergwerks - Bezir- ken des Königreichs und eines eigenen „Bergwerks - Journals ‘/ aufmerksam gemacht, desgleichen die Aufseher des Britischen Museums um Abgüsse der darin ‘aufbewahrten Saurolithen angegangen werden. Auch dem Herzog von Northumberland, einem der liberalsten Gönner des Vereins, ward eine Dank- sagung votirt. Abends seßten sich gegen 70 Perjonen zu ei- nem Festmahle nieder, bei welchem Lord Durham den Vor- sib führte. Jun einer längeren Rede nah Tisch, wo die Toasts an die Reihe kamen, bemerkte der edle Graf: „„Der „Zweck unseres Vereins is nicht bloß, philosophische Untersuchun- gen Über die geologischen und mineralogischen Eigenthümlichkeiten unseres von der Natur so reichbedachten Bezirks anzustellen, son- dern auch durch Gestattung eines ganz freien Zutrittes zu unse- ren Sammlungen und Verhandlungen die Mittel einer edeln und nüßlichen Unterhaltung denjenigen Volksklassen an die Hand zu geben, welche außerdem ihre Freistunden nur gar zu oft in wästem und grobsinnlichem Genuß vergeuden. Der jeßige Zu- stand meiner Gesundheit, fürchte ih, wird mich nöthigen, in einem wärmeren Klima Genesung und Stärkung zu suchen ; aber ih beschwdre die Gesellschaft, nie zu vergessen, daß, wenn die unteren Volksklassen verleitet werden, die Ruhe und Ord- nung im Staate zu stôren, die Schuld davon nicht bloß auf einige gewissenlosse Demagogen fällt, die sich zu ihren Rä- delsführern aufwerfen, sondern auch auf die Reichen und Edeln im Lande, die ihre Pflicht als natürliche Leiter und Beschüber

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Reiche des Socialismus“/, so schloß sie ihren Vortrag, „„wird Gleichheit herrschen, der Diener wird so gut seyn wie der Herr, und der Thron wird unverpachtet stehen in der glänzenden Halle.“

Ein Offizier vom 19ten Jufanterie- Regimente, das in Du- blin liegt, Namens Tuite, gab am 14. Oktober im Phônirpark einen Beweis seiner Kunst im Schnelllaufen. Er hatte sih an- heischig gemacht, 10 Englische Meilen in 1 Stunde und 20 Mi- nuten zu laufen, und überdies die leßte Meile in 6!/, Minuten. Der Lauf begann um 4 Uhr, und er machte die ersten 4 Meilen in 27 Minuten, lief § Meilen in ungefähr 1 Stunde, ging aber einen Theil der neunten Meile gemächlich , um sich für die leßte Meile Kräfte zu sammeln, auf welche gegen 1060 Pfd. St. ge- wettet waren. Er schien sehr erschöpft zu seyn, machte aber eine gewaltige Anstrengung und legte die lebte Meile in 5 Minuten 35 Sekunden, den ganzen Raum aber in 1 Stunde 19 Minu- nuten 35 Sekunden zurück. Auf dem ganzen Laufe begleitete ihn der berühmte Schnellläufer Cootes, der ihn vorbereitet hatte und ihn bald antrieb , bald zurücfhielt, je nahdem die Richtung des Windes war.

Am 10. und 11. Oktober wurde die yon dem Baumeister Macneill angegebene Vorrichtung, Bôte auf Kanälen durch Dampfwagen ziehen zu lassen, auf dem Forth- und Clyde-Kanal mit dem besten Erfolge versucht. Der dazu gebrauchte Dampf wagen, die „Victoria“, zog sowohl Bdte mit Reisenden als meh- rere der größeren zum Handels-Verkehr auf dem Kanale bestimm ten Fahrzeuge. Cin Boot mit Reisenden ward in einer Stunde eine Strecke von 20 Englischen Meilen gezogen. Acht Handels- Fahrzeuge wurden in einer Linie an einander befestigt, und das vorderste an den Dampfwagen. Sie hielten 364 Tonnen, und mit der gewöhnlichen Geschwindigkeit von 1!/, Englischer Meilen in einer Stunde gezogen, würden dazu gegen 20 Pferde unter den günstigsten Umftänden erforderlich gewesen seyn. Die Leich tigkeit, womit dics bewirkt ward, überzeugte die Zuschauer, daß die doppelte Tonnenlast mit geringer Verminderung der Geschwin digkeit von dem Dampfwagen hätte gezogen werden können. Die Wellen, welche von den größeren Fahrzeugen hervorgebracht wurden, waren von der Art, daß sie kein Hinderniß herbeiführten, und es er gab sich aus den Versuchen, daß die Form, Größe und- Lage der Wellen vielfacher Veränderungen fähig ist, je nachdem die Fahrzeuge auf die eine oder die andere Art verbunden werden. Die isen bahn, auf welcher der Dampfwagen ging, hatte eine Curve mit doppelter Krümmung, deren Nadius zum Theil !/, Meile be-

Dampfwagen nicht von den Schienen. Um zu verhüten, daß dies durch den Widerstand der gezogenen Faldzeuge geschehe, ist die äußere Schiene etwas niedriger als die innere gelegt, \o daß der Dampfwagen sich ein wenig nah der äußern Seite neigt. Dadurch wird einigermaßen auch das Umwerfen des Dampfwa- gens bei starkem Zuge verhüter. Während der ganzen Versuchs- fahrt ereignete sich kein Umstand, welcher die von einer folchen Verbindung von Eisenbahnen und Kanälen gehegten Erwartun gen hätte stôren können.

Am 13. Okt. ging das Schif} „Agnes‘“/ von London mit einer großen Anzahl protestantischer Auswanderer nach Texas ab. Ein Herr Haliday in Petworth, woher ein Theil dieser Aus wanderer stammt, hat gegen 10,000 Englische Morgen Land für die neuen Ansiedler angekauft.

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Aus dem Haag, 25. Okt. Ju der zweiten Kammer ward gestern cin Reskript des Königs mitgetheilt, wodurch Se. Maj. den Herrn von Sivindoren zum Präsidenten dieser Kammer für dic bevorstehende Session aus der Zahl der präsentirten Candida- ten ernennen. Es würden demnächst vier verschiedene Gesek- Entwürfe / die innere Vêrwaltung betreffend, vorgelegt. Einer derselben hat den Zweck, den Antheil an den Geldbußen, dic bisher gewisse Beamten erhielten, aufzuheben. Der Finanz- Minister zcigte an, daß er in der nächsten Sibunz cinige Finanz- Geseb-Entwürfe vorlegen würde. i

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Brüssel, 25. Oft. Der Moniteur Belge meldet, daß der mit einer besonderen Mission von Sr. Majestät dem Könige beauftragte Freiherr von Münchhausen, Hannoverscher Gesandter in London, von Sr. Majestät dem Könige der Belgier zu Wies- baden in einer Privat - Audienz empfangen worden sey. Diese

Mission hat auf die Eröffnung der amtlichen Verhältnisse zwischen } g z

der Geringeren verabsäumt haben, denselben ewas Besseres zu beiden Ländern Bezug.

lehren, sie der Aus\chweifung, dem Laster und der Trunkenheit ab- und der Betrachtung solcher Dinge zuzuwenden, wie sie die- ser Verein sich zum Zwecke. geseßt hat.“ Der Redner fügte die Notiz bei, daß er für guten Schulunterricht der Kinder seiner Kohlengrubenarbeiter alle Vorsorge getroffen habe, und {loß mit den Worten: „Was den Ostseehandel betrifft , so kann ih ver- sichern , daß, wenn wir anders mit Gegenseitigkeit entgegen- kommen, der Kaiser von Rußland gern bereit ist, alle die Russischen Regulirungen,, unter denen unser dortiger Handel lei- det, aufzuheben oder zu mildern. Kaiser Nikolaus wünscht schon lange eine Modification derselben, wie er denn bereits in ungefähr neunzig Fällen die Fiskal-Abgaben aufgehoben oder et- mäßigt hat und ihm überhaupt nichts größeres Vergnügen ge- währt, als sich mit Großbritanien von großartigen politischen Ge- sichtspunkten gus zu vereinbaren. Er hat viele der Handels-Re- strictionen aufgehoben, die noch unter dem Kaiser Alexander bestanden, und ich behaupte ohne Anstand, daß ich nur wenige

Männer kenne, die über die wecselseitige Abhängigkeit der Stag- | ten von einander freisinnigere Ansichten hegen , als Kaiser MNiko- À laus. Jch weiß, in England hat sich eine andere Meinung vor- *

herrschend gemacht, aber ciner Popularität. des Augenblis zu lieb habe ih noch nie die Wahrheit verschwiegen, noch werde ich sie je verschweigen.““ 2

Jn der erwähnten Vorlesung, welche die Owenistin, Mistreß Chappelsmith,. am I1öten d. M. in London hielt, und womit sie einen Kursus von Vorträgen über das Owensche Social-System eröffnete, schilderte sie zuerst alle die Gesellschaft bedrängenden

Uebel als natürliche Folgen der unbedachtsam eingeführten Reli- gionen und Staats - Jnstitutionen und pries die neue Lehre als Þ n lr j | i E da der Fürst seine Ankunft in Wien beschleunigen wollte, so ver-

einen von Grund aus heilenden Balsam. Sie kam dann auf Cobbett zu sprechen, der es mit allgemeinem Wahlrecht, geheimer Abstimmung und kurzen Parlamenten habe zwingen wollen und auf halbem Wege stehen geblieben sey, weil ihm das Licht des Socialismus nicht aufgegangen. Gegen den Schluß suchte sie

u zeigen, wie Robert Owen vernünftig geworden, während alle

Andere unvernünftig geblieben seyen. Sie erinnerte an Newton

Und Harvey, deren Entdeckungen die Welt auch anfangs verach- * tet habe, weil sie sich mit der unoerständigen Masse im Wider- |

spruch befunden. Owen, sagte sie, sey der größte Reformator seines Jahrhunderts, vor Allem ausgezeichnet durch cin von Vor- urtheilen ganz freies Gemüth, dem Seltensten auf Erden. , Jm

Durch die Sorgfalt des Herrn von Reiffenberg sind der

* hiesigen Bibliothek neuerdings zwei seltene Manuskripte: ein

Wolfram von Eschilbach (der Alexander -Rom) und die in Fla- mändischen Reimen abgefaßte Geschichte des Ritters Otto von Limburg erworben worden.

Die nunmehr offiziell angezeigte gerichtliche Liquidation des Hauses Cockerill und der Etablissements von Seraing macht hier einen um so \{menzlichern Eindruck, als man bisher gewohnt war, jenes Haus als den Stolz der Belgischen Jndustrie zu be- trachten. Man hofft in.mer noch, es werde gelingen, die Thätig- keit dieses großen Fabrikanten dem Lande zu erhalten.

Van Aken’s Menagerie is in 22 Wagen auf der Eisenbahn hier angekommen. Der Elephant hat nicht das mindeste Unbe hagen über diese neue Art der Transportirung gezeigt.

D E Wand.

München, 24, Oft, „(CNürnb. K) Se. Majestät der König hat die Einführung der Zündhütchen-Gewehre in der Ar- mee genehmigt. Die ersten Bataillone der hiesigen Jufanterie- Regimenter haben die zu gxdßeren Versuchen empfangenen Zünd- hütczen-Gewehre vor der Hand beizubehalten. Wegen der Be- wafsnung der zweiten Bataillone und der übrigen Infanterie wird noch besondere Auordnung getrossen werden, jo wie auch auf die Bewaffnung der Kavallerie mit Karabinern und Pistolen zu Zündhütchenfeuer Bedacht genommen wird.

_— Frankfurt a. D 26. Oft. Man hatte hier (Ge: } hosst, der Fürst von Metternich werde auf der Rückreise nach | Wien einen längern Aufenthalt in unserer Stadt nehmen, allein,

weilte er nur einen Tag hier. Dem überaus glänzenden Diner, welches der Baron A. W. von Rothschild Sr. Durchlaucht am f verflossenen Mittwoch zu Ehren gegeben, wohnte die Frau Für- , stin von Metternich nicht bei, da sie die Einladung bei der ticfen Trauer für ihren kürzlich verstorbenen Vater ablehnen zu müssen ; glaubte. Fürst Metternich wird am nächsten Montag oder Dien-

stag in Wien zurück seyn. Die von öffentlichen Blättern gemachte Mittheilung, der in Wiesbaden verweilende König Leopold der Belgier habe auf dem Johanntsberg eine Konferenz mit dem Fürsten von Metternich gehabt, welcher auch der Graf von Müúnch-Bellinghausen beigewohnt, ist unrichtig; wohl aber haben

trug. Man bemerkte dabei keine auffallende Veränderung der | Gejchwindigkeit, und selbst bei der schnellsten Bewegung kam der |

beide Staatsmänner dem König Leopold in Wiesbaden ihre Auf, wartung gemacht. Graf von Münch -Bellinghausen is auch h,, reits vorgestern von hier nah Wien abgereist, wo er wahrschein; lich die Wintermonate verbringen wird, so daß er erst gegen das nächste Frühjahr hierher zurückkehren dürfte.

Der Kaiserl. Russische außerordentliche Gesandte und bevoll, mächtigte Minister am Königl. Württembergischen Hofe, Baron von Brunow, is nach mehrtägigem Aufenthalt hier, na Stutt gart abgereist, wird aber einige Tage in Darmstadt verbringen :

Der Königl. Preußische Bundestags -Gesandte, Herr Gene, ral von Schöler, wird demnächst von Berlin hier zurückerwartet,

Der Kurfürst von Hessen verweilt fortdauernd noch in unserer Stadt. Se. Königl. Hoheit erfreut sich augenscheinlih der besten Gesundheit. Heute ist auch der Kurprinz-Mitregent von Hessen hier eingetroffen.

Ihre Durchlaucht die Prinzessin Louise von Nassau-Usingen hat seit anfangs dieser Woche Höchstihre Residenz hier wieder genommen. Jhre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Land, gräfin von Hessen-Homburg wird in der nächsten Woche die Win; ter-Residenz hier beziehen. Diese verehrte Fürstin is von dem leßten Unwoßlseyn vollkommen genesen.

Die aus unserer Bürgerschaft in die diesmal am 4. Novem, ber zusammentretende, neue geseßgebende Versammlung gewäh ten 45 Mitglieder sind Männer von sehr gemäßigten Gesinnun; gen, wie denn überhaupt hier die politischen Leidenschaften ruhi ger Ueberlegung längst Plaß gemacht haben. /

Von der Niederländischen Thron-Rede hat sich unsere Bbrse mehr Auftlärung über die finanziellen Verhältnisse Hollands ver- sprochen, als ihr darin zu Theil geworden oder vielmehr zu Theil werden konnte. An der Amsterdamer Börse konnte die Thron- Rede nicht günstig wirken, weil vielfah Gerüchte von außeror- dentlichen, die dffentliche Schuld vermehrenden Finanz-Maßregeln daselbst verbreitet sind. So haben sich die Holländischen Fonds zu Amsterdam von ihrem neulichen starken Rückfall “noch nicht ganz erholt und bleiben natürlich auch hier gedrückt. Die Spa nischen Fonds verfolgen wieder einen unaufhaltsamen Rückgang und bereiten von neuem Verluste. Die Oesterreichischen Effekten ind dagegen im Steigen begriffen, am meisten die Wiener Bank- «ctien, in welchen sich aber feine Abgeber zeigen. Jm Allge- meinen leiden die Börsen-Geschäfte hier noch unter dem Drucke der schlechten Geld-Verhältnisse, welche das Diskonto auf 5!/, bis ü pCt. steigerten. Man erwartet indessen cinige Besserung der hiesigen Geld-Verhältnisse, da es in der Absicht der Rechneiamts liegen soll, noch für eine halbe Million Guldenscheine auszuge- ven. Für eine Million Gulden Rechneischeine sind schon in Cir culation, sie laufen am ?. Februar 1840 ab.

Desterrel.

Wien, 20. Oft. Ein Cirkular der Nieder-Oesterreichischer Landes-Regierung bringt ein Verzeichniß von einigen neuen Zoll- Bestimmungen in Betreff der Südfrüchte und des Obstes zur öffentlichen Kenntniß, denen zufolge die neuen Zollsäbe, verglichen mit dem alten Zoll-Tarif, etwas erhdht worden sind.

Wien, 23. Okt. Am 29sten oder 30sten d. M. wird Fürst Metternich hier erwartet. An diesen Tagen wird auch der Allerhöchste Hof Schönbrunn verlassen und die Winter - Residenz in der Hofburg beziehen. U

Nachrichten aus dem Haag zufolge, haben JIJ. KK. HH,. der Erzherzog Maximilian von Oesterreich - Este und der Erb- prinz von Modena jene Hauptstadt am 12ten d. M. verlassen, schr zufrieden mit der wahrhaft herzlichen Aufnahme von Seiten

des Königs und des Hofes. Beide Prinzen gehen von Amster- Ü

dam nach Utrecht, Arnheim und Nymwegen, und treten dann die Rückreise über Cleve und Düsseldorf nach Frankfurt an.

Der Professor von Ettingshausen, welcher die Ehre hatte,

auf dem Johannisberge Proben der Daguerrotypie vor Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Metternich und seinen gerade da- mals anwesenden hohen Gästen abzulegen, ist dieser Tage hier angekommen und bereitet sich zu dem interessanten Experiment der Daguerreschen Methode vor, wozu er einen Kreis hoher SDäste eingeladen hat. Das zunächst von ihm aufzunehmende (dnß ist der Universitäts-Plak. Einem jo cben an den hiesigen Musik-Verein eingegangenen Schreiben zufolge, ist Herr Dr. Mendelssohn - Bartholdy durch Privat - Verhältnisse gehindert, zur Aufführung seines großen Oratoriums Paulus nach Wien zu kommen. Dem gedachten Verein kann dieses Ereigniß nicht im mindesten zur Last gelegt werden, da bekannt ist, wie diese Gesellschaft keine Opfer gescheut hat, um sich der Mitwirkung des großen Komponisten bei Aufführung seines Werkes zu versichern.

Die Weinlese ist allenthalben, vom herrlichsten Wetter be- günstigt, sehr gut ausgefallen. Heute haben wir seit fünf Wochen den ersten Regen.

Brünn, 18. Okr. (Brünn. Ztg.) Die häufige Frequenz auf der Eisenbahn zwischen Brünn und Wien zeugt deurlich von dem allgemeinen Antheil, welchen das Publikum an diesem Un- ternehmen nimmt; ja sogar Personen des höchsten Ranges wür digen den Bahnhof und die Bahn ihrer besonderen Aufmerksam- keit, und bedienen sich derselben zur Reise, wie dies am 13ten d. M. der Fall war. Kaum war nämlich Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Karl Ferdinand an diesem Tage zur Mittagszeit mit dem gewöhnlichen Train, in eigener Equipage, von Wien in Brünn angekommen, und mit der Post zum Empfange seines

äst Bild

aus dem Lager von Borodino zurückgekehrten Bruders, des Erz herzogs Albrecht, nach Olmüß abgereist, als auch schon ungefähr eine Stunde später der Erzherzog Franz Karl (Bruder Sv. Ma jestát des Kaisers), in Begleitung des Landes-Gouverneurs von Mähren und Schlesien, Grafen von Ugarte, nebst mehreren hoch gestellten Personen, den Brünner Bahnhof mit beehrten, Gebäude und Maschinen in Augenschein nahmen und ihre Zufriedenheit aussprachen. Die beiden Erzherzoge Albrecht und Karl Ferdinand hatten sich bewogen gefunden, ihre Rückreise von Brünn nach Wien auf der Eisenbahn mittelst eines Separat-Zuges zu machen, und traten dieselbe mit Gefolge in 11 Wagen am 1Tten d. früh um 7 Uhr 25 Minuten, geführt von der Maschine „Concordia“, unter Aufsicht des Nordbahn - Directions - General - Secre tairs Sichrovski Und des Ober - Jngenieurs Ghega, bei einem bedeutenden Gegenwinde an, gelangten nach einer Stunde und 45 Minuten, nämlih um 8 Uhr 50 Minu ten, nach Lundenburg (woselbst dieser Train mit dem gewöhn lichen Brúnn-Wiener und Wien-Brünner Zuge beinahe gleichzei tig anlangte, was einen sehr imposanten Anblick bot), und dann um 11 Uhr 25 Minuten wohlbehalten nah Wien; mithin wurde die ganze Fahrt, nach Abschlag eines Aufenthaltes von 45 Mi nuten in den verschiedenen Wasserstations-Pläben, in dem Zeil raume von 3 Stunden 35 Minuten, sonach beinahe 6 Meilen in einer Stunde zurückgelegt. Nachmittags um © Uhr 15 Ml nuten kam der Ober- Ingenieur Ghega mit derselben Maschine nach Brünn zurück. Ueberhaupt sehen wir jeßt täglich den um

Z Uhr Morgens von Wien abgehenden Train zwischen 11 und G 44 Uhr Mittags in Brünn ankommen.

Die Augsburger Allgemeine Zeitung enthält Nach- stehendes über die Constitution des Ungarischen Landtags: Seit furzem erst widmet Europa größere Aufmerksamkeit dem Königreich Ungarn. Es ift ais ob man jest ersi entdecte, daß es 4000 Zuadratmeilen groß ist, daß es zehn Millionen Einwobner hat, daß es eine vielhundertjährige Verfassung besißt; dem unternebmenden Han- delómann, dem wißbegierigen Reifenden , deu psyvchologischen Forscher, dem politischen Denker, dem philosophischen Juristen, dem Freund der Naturwissenschaften, dem Geschichtsforscher ist ein neues, weites, in- teressantes Feld geöffnet. Aber in jedem, er mag was immer für einem Fach angehören, ist mebr oder weniger der Wunsch rege, über die Ver- waltung des Landes orientirt zu sevn, die Verfassung desselben kennen zu lernen. Dieser Wunsch giebt sich hon dadurch fund, daß jest häu- figer über Ungarn geschrieben wird; es würde nicht gesehen, wenn der Gegenstand nicht auf Theilnahme rechnen fönnte. Der Brennpunkt alles deen, was Ungarn betrifft, ist der Landtag : er is eben jest ver sammelt, nnd hâafig wünscht man zu wissen, was der Landtag für einen Gang hat, ob er vorrücft, was und wie verhandelt wird. Was hisjeut in ffentlichen Blättern gestanden, reizt allenfalls die Wißbe- gierde, befriedigt sie aber uicht. Um die Ungarischen Verhandlun gen zu verstehen, ist es zuerst nöthig, die gegenwärtige Gestalt des Landtags fennen zu lernen, weil Vieles, was auf dem Landtag ae schieht, bloß aus seiner Struftur und dereigenthümlichen Art der Geschästs führung verständlich wird. Was in England Ober- und Unterhaus inl Fraufreich Pairs-Kammer und Deputirten-Kammer genannt wird, heißt in Ungarn obere und untere Tafel oder Magnaten-TLafel und Stände Tafel. Der Ungarische Landtag besteht aus vier Theilen: dem Klerus den Magnaten, dem Adel, den Koniglichen Freifiädten. Die Vefiand theile der Ständcetafel sind: die- Deputirten von 25 Kapiteln, von 52 Komitaten, 49 Königl. Freislädten, vom Distrikt von Jazigien und Kumanien, den Heiducken-Städten, von dem Freibafen und Kommer zial-Distriït der Stadt Fiume. Diese alle senden je zwei und zwei De putirte, außerdem fchickt das Kontgreich Croatien zivei Deputirte, einen Landrichter, die adelige Gemeinde von Tureopolga ihren Comes. Ferner werden 9 Aebte persönlich zur Stände-Tafel berufen; üÜberdiés ift ein wesentlicher Bestandtheil der Stände-Tasel die Königl. Lafel, welche die eine Hâifte des obersten Gerichtshofes in Ungarn, der sogenannten Curia regia, ausmacht. Der Präsident der Konig!. Tafel, Þ Iraesentiae regine locumtenens, furzweg der Perfonal genannt, ift z gleich Präsident der Stände-Tafel. Außer diesen fesien Bestandtheiien der Stäude - Tafel erscheinen noch “die Abgeordneten der abwesenden Magnaten: ihre Zahl ift unbestimmt, sie hängt natürlichecweise von der Menge dex nicht persénlich erscheinenden Magnaten ab. Die Zahl Komitats-Deputirten ift immer komplet: auf dem jeßigen Landtag is von Pesth nur Ein Deputirter, von Mittelszolnoï gar fein Depu- tirter erschienen : die Ursachen werden später berührt werden. Die Deputirten der Kapitel und Städte find selten vollzählig, weil manche Kapitel und Städte sich der Pflicht entheben, zwei Deputirte zu schicken und sich nur durch Eine Person repräsentiren lassen. Die Stände - Tafel besteht jeßt aus folgender Zahl: Personal sammt der Konig!. Tafel 24, Kapitel 23, Komitats-Depüutirte 101, städtische Deputirte 70, Jazigien 2, Heiduckenstädte 1, Kommerzial-Distrikt von Fiume 1, Deputirte von Croatien 2, Summe 224, Die Vertreter der abwesenden Magnaten mogen ein paar Hun dert sevn ; sie werden aber in legislatorischer Rücksicht so gut als gar nicht beachtet. Die Maguaten- Tafel bestcht aus den Großwürdenträ- gern des Reichs, allen Erzbischöfen, Diözesan- und Fitular - Bischofen, allen Obergespanen, dem Gouverneur von Finne, dem Deputirten des Königreichs Croatien, endlich allen Grafen und Baronen, die volljährig, eigenen Besiß baben und Ungarische Magnaten find, furzweg Regalisten genannt. Der Präsident der Magaten-Tafel ist der Palatinus. Er tfi ugleich der Präsident des gesammten Landtags. Der Schematismus weist folgenden Stand aus: Palatinund Großwürdenträger 8, Erz- und Bischofe 11, Obergespane 13, Regalisten 77, Erzabt von Martinsberg 1, Abt von Faszo 1, Summe 111. Das landtägliche Verfahren is eigenthümlich. Der König übergiebt seine Propositionen ; diese werden zuerst bei der Ständetafel verhandelt. Wenn die Standetafel zu einem Beschluß fommt, wird dieser der Magnatentafel mitgetheilt, und dann beginnen erf die Verhandlungen der Magnatentafel. Ebenso werden die Be- schwerden und Wünsche des Landes, Postulata et gravamina regni, zuerst be! der Ständetafel vorgebracht und verhandelt. Die Stände- tafel har also das Recht der Junitiative der Verhandlungen. Die Maagnatentafel berathschlagt in der Regel nur über jene Gegenstände, die ihr vou der Ständetafel zugeschickt werden. Sind die beiden Ta- feln einverstanden, fo geht der Gegenstand als Vortrag, Repraesentatio, an den Konigz ist die Magnatentafel nicht einverstanden, fo schicït sie den Gegenstand mit ihren Bemerkungen der Ständetafel zurück. Die Schriften, die zwischen den beiden Tafeln gewechselt werden, heißen Nimtien. Diese Nuntien gehen so lange hin und her, bis sich die beiden Tafeln vereinigen, oder die Ständetafel den Gegenstand aufgiebt. Der König antwortet auf die Reprasenta tion dúrch eine Resolution : ist diese zustimmend, fo ift der Gegenstand abgethan. Verlangt der König Modificationen, fo deginnen die oben beschriebenen Verhandlungen aufs neue, bis der Konig seine Zustim: muna ertheilt, oder der Gegenstand aufgegeben wird. * Manchen Re- präsentantionen wird gleich der Gesegesvorschlag beigeschlossen, manchen nicht. Für die leßteren Gegenstände erscheint nun am Schluß des Landtaas der Ungarische Hoffanzler mit einigen Hofräthen: vom Land- tag werden einige Mitglieder zur Concertation deputirt, durch sie wer- den die Gesezesvorschläge ausgearbeitet; die Deputirten referirei dem Landtag : dies geht fo lange hin und her, bis beide Theile einig sind, dann erfolgt die Königliche Sanction und der Landtag ist geschlossen. Nu Einzelnen bietet das Verfahren des Ungarischen Landtags dreieriei dar, woran früher oder später die gegenwärtige Form der Verhandlung scheitern muß. DaSeine sind die Zirkel, das andere ist der Mangel eines Regulaments für die Stimmenzählung , das dritte sind die Jnstructionen. Die Zir- Fel find im Jahr 1790 entstanden: Ungarn ift idealish in vier Kreise oder Zirkel getheilt, diesseits und jenseits der Donau und diesseits und jenseits der Theiß. Im erwähnten Jahr versaunmeiten sich nun die eiden Theißerkreise für sich, und die beiden Donaukreise eben so, und beriethen sih vorläufig über die in der offentlichen Sizung u verhaudelnden Gegenstände; dies blieb in den Landtagen 1796 D, 1802 E Obe, 1800 veretnuigten I Que Bier Qirfel zu gemeinsamer vorläufiger Berathung uud wählten sich einen Práfidenten. Jm Jahr 1807 verfaßte der. Zirkel den ersten schrifiliczen Entwurf; bis dahin war alles chriftliche durch die Landrichter der Königlichen Tafel aufgesezt worden. Fm Jahre 1811 bestimmte der Zirkel, daß alle Woche zwe! Deputirte, eines Theißer, der andere eines Donauer Komitats den Zirkeln ¿creint prä- sidiren sollen, damit jedes Komitat zum Präsidium gelange. erwählte der Zirkel Notare zur Abfassung aller vom Zirïel ausgehenden Schriften. Jett ist es so weit gekommen, daß uicht der geriugste Ge genstand in der Lanudtags-Sißung verhandeit wird, der nicht früber im Zirkel besprochen worden. Es ist wiederholt geschehen, daß Gegenstände, die im Zirkel mehrere Tage verhandelt worden, in der wirklichen Stände- Sigung durch den einfachen Ruf „„maradjon’’, „es bleibe“, augenblicck- lich beendigt waren. Die Verhandlungen und Entschetdungen der Ständetafel, liegen jeßt weit mehr in den Zirkcin als in der wirklichen Stände-Sißung. Dies hat sehr große Uebelstände: es verzögert den Gang des NReichtstages, und giebt Anlaß zu vielen, alle Schranken der Mäßigung übersteigenden Neden, weil der Zirkel keinen eigentlich diplomatischen Charakter hat; das Präsidium ist selten im Stande, die Verhandlungeu zu leiten und zu orduen, denn uiczt jeder Deputirte hat das Talent des Präsidirens, und der Geschickteste kann es nicht kräftig genüg ‘handhaben, weil er nah einer Woche in der Reihe derer sigt, die er jegt leiten, ordnen, zügelu sollte: zudem gehört jeder Präsident

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irgend ener Partei an, und nicht zeder Cirkular-Präsident ist von dem - A :

Vorwurf frei, daß er die Fragen nicht so stelle, wie fie aus der Natur des verbandelten Gegenstandes entspringen, sondern wie sie seiner Par- tei günstig sind; endlich nehmen die Abgeordneten der Kapitel und

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Städte aus später anzugebenden Ursacisen feinen Theil an den Cirfular-

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Sitände-Tafel. Der zweite Uebelfiand isi der Mangel eines Regula- ments für das Stimmengeben oder Votiren. Jm Allgemeinen steht der Grundsay fest, daß die repräsentirte Jurisdiction das Stimm- recht bat, uicht aber ihre Repräseutanten: somit giebt es in diesem Landtag zwar 103 Komitats- Deputirte, aber nur 52 Kc- mitatsstimmen. So \onderbar dies auch ift, fönnte es noch hingeben, wenn der Grundsaß fonsequent durchgefübrt wäre, dies is er aber fei- nesweges. Die Stimme eines Comitats ift die Einheit, na welcher Ulles gewessen wird, und so wird die Stimme des Deputirten von ÉEroatien, auch wie eine Komitatëstimme gerechnet: die Deputirten ven Jazigien und Cumanien, den Heiducfenstädten, des Kommerzial-Bazirkfs, der (Comes von Turopoiga, reden, twerden auch um Stimmen aufge rufen, aber ihre Stimmen werden selten gezählt. Von dem Devutirten der abwesenden Magnaten, kurzweg absentes genannt, nimmt man gar feine Notiz. Der Kierus ist der erste Stand in Ungarn, und dennoch werden die Kapitel ven den Komitats-Deputirten in conecreto nur als eine Komitatsstimme betrachtet, und jeder nicht Ungarische Leser wird ungläublich den Kopf schütteln, wenn er liest, daß alle #49 Königlichen Freistädte, in welchen Bildung und Îndufirie ihren Sit hat, also der gesammte vierte Stand in Ungarn ur für Ein Komitats - Votun1 gerechnet wird. Jede Stadt für si allein betrachtet, -bat also nur den 49%ften Theil eincs Komitat der Preßburg, Raab, Kaschau, Tberesicpel gesehen hat, wird dies nicht begreifen feunen. Pesth sagen, diesem Herzen Ungarns Reichthum mebr, durch Futelligenz wei Konuiuitat! Diese Stellung isi à

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daß von manchem Komi mnen einlaufen E, 10:00Y. Vi : er suppletor vill unr Ein Beispiel anfü h struction fonsferv Siun : man das politis drei 0 en! daselbst ein Agitator der sitions-Justruction zuwege. zregation : der Agitator und die jüngste Jnfstructio1 vielen Orten. Uebrigens gescheh Landtages selbst die sonderbarsten Dinge. - Manche gedreht und gede1 und ul cin ganz anderes Votun: hera tgelt wird, als nach dem ursprüng lichen Sinn der Justruction verden sollte. Manche Deputirte des JInstructionenivechs\ bereits refígnirt:; so Hodesi von Bihar, Graf Joseph Szap 0 rontal, BVito von Preßburg, der

ine fonservative, uud jeßt wieder

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ursprünglich eine Oppositions-, dan eine Opposittonsinstruction erhalten hat.

Die Maguatentafel b ihrer inneren Einrichtung nach auch et- nige Uebelstände dar. Zuerst mnß der Leser verständigt werden, daß in Ungarn zwolf Aemter zu den Großwürden gerechnet werden : vier davon find abwesend. ì droßwürdenträ der Pri und der i

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\, Erzbischof von Erlau sind zugleich O pane: einige Obergespan- Stellen sind nicht beseßt ini find ausgeblieben, daber sind von è Rubrik Obergespane nur 13 angezetat. Y Die bereits angedeuteten Uebelstände sind folgende: 1 Griechisch nicht unirten Bischbfe b l- ck m non Eo e Ad So en

den zwar einen Theil der Magnatentafel, haden aber weder einen be- stimmten Sis, 2) die Magnatentafel führt fein Dia rium; ißre L C QA A

überund durch d

fein Regulament des Votirens. Bis jet g arn der Grundsak, daß

l » (1132510 rot or Thl A or A O o PK ot I TTTITIY d die Stimmen nicht g ¡ahlt ILULCT (EIL L E werden muten. Vota

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n (debent numerari, sd ponlerari, war der Ungarische Sat. Hier durch lag ie Entscheidung in den Händen des Präsi dts: r dlecidit, die vernu eren Stimmen entscheiden :

nf ind,bestimmte dasPräfidium. Dies war

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nur in einem arif chen Laude und nur so lange möglich, als der moralisch¿ Einfluß dec Präsidien größer war als jeut; es konnte nur bestehen, fo lange im Allgemeinen eine, ich möchte sagen, ehrfurchts- volle Scheu vor dem Ansel er Hvhergefsi 1d; jeßt ift der oben angeführte Saß nicht n bz Dies sind Daten, welche

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muß, ivenn er verstehen will. Das Haupt-Resultat dieser allgemeinen daß der Ungarische Landtag an vielen Gebrechen leidet in der gegenwärtigen Form nicht mehr l l

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Bern, 22. Okt. Gestecn haben die sogenannten schwarzen Bahlmänner des Wahlbezirks Bern mir großer Mehrheit in den roßen Rath gewählt: die Herrn Tscharner-Wurfsenberger, Se cretair der Finanz-Kommission; Prokurator May und Prokura tor Zeerleder. „Die leßten Sonntag in Pruntruct abgehaltene Universal-Versammlung glich wie Delvetie sagt, eher einem fried- lichen Feste als einem Wahlkampfe. Ein Geist für die Jurai'schen Freiheiten beseelte alle; die Kommunal-Behdrden als des Servt- lismus bezüchtigt, wurden völlig Übergangen. Fast einhellig wählte am folgenden Tage das Wahlkollegium folgende Groß- räthe: Berbier, Stockmar, Moreau, Bouvier, Hoffmeyer.“/

Basel, 23. Oft. Die hiesige Zeitung berichtet über Zürich: „Mit der Vertheilung von Wasen an die Bürger hat es seine Richtigkeit. Nach dem „„Republicaner““ wäre der Zweck

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S panien.

Madrid, 17. Oft. Am vergangenen Sonntag wurden Doña Isabella und ihre Schwester, die Infantin Louise Ferdi- nande, in der Kapelle des Balastes durch den Patriarchen von Indien confirmirt. Die Deputirten - Kammer hat in ihrer heutigen Sibung nach einer langen Diskussion, an der auch die Minister Theil nahmen, den Bericht der Kommission angenommen, wonach der Deputirte Alvarez, obgleich er wegen politischer Vergehen ver- haftet worden, dennoch nach Madrid kommen und seinen Sib in der Kauimer einnehmen solle. Der Courier - Wechsel zwischen Madrid und Paris if jeßt sehr lebhaft und betrifft wahrscheinlich die künftige Stellung des Don Carlos. Der jeßige Botschafter in Paris, Marquis von Miraflores, welcher in derselben Eigenschaft den Quadrupec! Traktat unterzeichnete, wird, wie inan in den gewöhnlich gut unterrichteten Zirkeln wissen will, den Orden des goldenen Vließes und den Herzogs-Titel erhalten. Die Versöhnung des General Alaix mit seinen Kollegen e! klärt fich jeßt dadurch, daß er von einer an den Conseils-Präf denten gerichteten Depesche des Herzogs von Viroria Kenntnif erhielt, worin dieser jede Verbindung mit den Exaltirten zurü weilt, weshalb es der General Alaix ebenfalls für seine Pflich: hielt, sich von dieser Partei zurückzuziehen. Er geräth indeß da durch bei den wichtigen Debatten, die morgen beginnen werden nämlih im Senat über die Fueros und in der Deputirten- Kammer über die Adresse zur Beantwortung der Thron-Rede in eine |chwierige Stelluna j Die Deputirten der Majorität haben sich heute versammeit, um sich über das bei- Abfassung des Adreß- Entwurfs zu befol- gende Verfahren zu berathen Der lebte Paragraph, der einzige feindliche geacn di inister, hat den Beifall: der Hevren Olozaga und Sancho nicht erhalten. Wird dieser Paragraph angenom- jo bleib: dem Ministerium nichts úbrig, als die Cortes auf-

Vie Entscheidung hierüber wird wesentlich davon abhan-

die ferneren Nachrichten von Espartero’s Unternehmun-

zet hier das Gerücht, der Herzog von Vitoria sey in mit den Truppen Cabrera’s leicht verwundet

eo nacional meldet, daß die Mutter des Kar

s Palillos , der in der Mancha mehrere Ort-

et hat, von cinigen National-Gardisten in Ciudad

worden sey und daß der Kommandant dieset

b lmagro, befohlen habe, eine der Tdchter des Palillos ‘bensalls zu erschießen, wenn dieser nicht die in dem leßten Ge-

feht zu Gefangenen gemachten Christinos auswechfele.

Franzöfische Blätter enthalten cin Schreiben des Gra-

n von Villemux, worin Cabrera gegen den ihm wiederholt ae- machten Vorwurf der Grausamkeit in Schuß genommen und irh Beispiele dargethan wird, wie er im Gegentheil die gefan- Christinos auf die humanste Vseise behandelt und sie gegen eigenen Soldaten in Schuß genommen habe. Jn demsel- ven Schreiben wird gemeldet, daß die Artillerie und das Genie- wesen Cabrera’s von einem Deutschen Offiziere Namens von Rahden kommandirt werde, der noch vor kurzem in einem Schrei ben äußerte: „Man kann allerdings nicht ohne Soldaten kám- pfen, und wenn unsere Truppen, gegen alle Vermuthung, uns verlassen, fo ist Alles verloren; aber wenigstens der Graf von Morella und ich werden ein solches Unglück nicht überleben, son

n lieber auf der Bresche sterben.“

Der Morning Chronicle wird aus Madrid vom

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(2. Oktober geschrieben: „Der politische Waffenstillstand denn Versdhnung kann man es leider niht nennen den die Vor- gänge im Kongresse zu Anfang der Woche herbeiführten, währt noch fort. Jn der Kammer sind seitdem nur gleichgültige Dinge verhandelt worden, und die Minister sind zu sehr mit ihrer eige- nen eigenthümlichen Stellung beschäftigt, um es zu wagen, et- probende oder aufregende Fragen einzubringen. Die Deputirten haben in der That durch ihren Triumph bei dieser Gelegenheit an Stärke gewonnen und fühlen, daß es der Klugheit gemäß sey, fürjeßt sich ruhig zu verhalten, während das Kabinet, mehr oder weni- ger im Innern gespalten und nach außen geschwächt, den in dem Konflikt erlittenen Schaden wieder gut zu machen sucht. Zu diesem Zwecke wurde gestern Abend eine Versammlung gehalten, in der Alaix zum erstenmal wieder erschien, seitdem er erklärt hatte, daß er, wegen des zweideutigen Benehmens seiner Kollegen am Mon- tag, alle Gemeinschaft mit ihnen abbrechen wolle. Wenn ich recht unterrichtet bin, so ist eine Art von Frieden geschlossen wor- den, und die Minister werden das Ruder des Staatss\chiffes noch länger führen. Tausend Umstände, die zu unbedeutend sind, um sie zu erwähnen, machen es für die, welhe Spanien hinter der Scene regieren, zu einem gefährlichen und s{wierigen Unternehmen, mit Alaix so summarisch zu verfahren, wie sie es wohl wünschten. Der wichtigste von jenen Umständen ist vielleicht der, daß seine Entfernung zu einer Untersuchung im Haupt: Quartier führen möchte, wodurch die Pläne der Verschwdrer ge- fährdet werden könnten. Wie dem auch sey, dieser lächerliche Waffenstillstand kann nicht lange währen. Wenn die Cortes ver- sammelt sind, so mússen sie von der Regierung zu Rathe gezogen und ihre Zustimmung in Bezug auf Geld - und andere Geseße eingeholt werden, und bei Fragen dieser Art wird der Kongreß den Ministern eine Niederlage beibringen, welches auch die Folgen seyn mögen. Hier stehen wir denn wie

der bei der alten Frage, ob der Kongreß oder das Ministerium aufgelö werden wird; denn Eines muß geschehen. Man wird indeß fragen, wie Männer, die aus den niedrigsten Klassen stam- men, die so wenig Geschi und Talent in der Leitung der Ange

legenheiten gezeigt, die kaum ein einziges Geseb des Landes oder irgend ein moralisches Prinzip unverlebt gelassen haben , sich auf solche Weise den Repräjentanten der Nationwidersebenkönnen. Nichts ist in Spanien leichter zu begreifen, als dies, denn die Männer, welche in Spanien das Gewand der Autorität tragen, sind nicht in Wirklichkeit das, was sie scheinen, oder was die Minister in

anderen Ländern sind; sie sind vielmehr nur die Werkzeuge einer Partei in Madrid, die schr wohl weiß, daß keines ihrer Mit

alieder auf der Ministerbank erscheinen darf, und die daher das Land durch ihre Agenten regiert. Weder Martinez de la Rosa, noch Jsturiz, noch Toreno, noch irgend ein Anderer diejer Klasse fann in dasMinisterium eintreten aber dieseMänner, welche mit einer verderb-

den Camarilla gemeinschaftliche Sache machen und dadurch leider

die Bildung ciner Sicherheitswache gewesen. Nach Briefen aus dem Thurgau is Major Uebel in Frauenfeld , und auch die am 6. September von ihm fommandirten Dragoner sollen sich, wahrscheinlich zur Begrüßung ihres wackeren Führers, dorthin begeben haben. . Vielleicht mag dicses “Anlaß zu allerlei Gerüch ten gegeben haben. Ob aver solche Gerüchte jene Wassen - Ver-

Berathungen, und fo sind dle Cirkular - Beschlüsse nur Beschlüsse der Komitats - Deputirten, und erscheinen doch als Beschlüsse der ganzen

theilung veranlaßt haben, oder andere Gründe dazu vorhanden gewesen, vermögen wir nicht zu beurtheilen.“

den Willen der höchsten Gewalt im Staate beherrschen, können einer Tertulia , bei der Kdnigin- Regentin selbst, beiwohnen und dort im Geheimen und im Dunkeln ihre Werkzeuge, die um o brauchbarer, je lavischer und gesúgiger sie sind, auswählen, und dadurch Ministerien bilden und stürzen, das Land schlecht verwalten und der Legislatur ungestraft Troß bieten. Die Welt weiß, daß ein mächtiges benachbartes Reich dies unheilvolle System beschükt und ermuthigt.

Wenn diese Partei dann findet, daß sie die Repräsentanten des