1839 / 313 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fortwährend reisen nun eine Menge Personen von hier nach Windsor, um den Prinzen Albert zu sehen, dessen Bruder, Prinz Ernst, sich seit einigen Tagen unpäßlich befindet.

Jn der vorigen Woche hatte zwar. ein hiesiges Blatt das Gerücht gebracht, daß die Bank von Manchester ihre Zahlungen cingestellt habe; vermuthlich war dies Serächt jedoh nur aus den ungünstigen Nachrichten über die allgemeinen Handelsver- hältnisse in Manchester und Liverpool entsprungen zu seyn, denn es hat bis heute feine hiefige Zeitung weiter etwas davon erwähnt, und bei dem täglichen Verkehr zwischen London und Man- cchester müßte man doch hier schon bestimmte Angaben darüber haben, wenn ecwas wahres an der Sache wäre. Eben so wenig denn auc die Fallissements von Handelshäusern stattgefunden, welche eine Folge jenes Ereignisses gewesen seyn sollten. i

Dieser Tage if zu Freshford bei Bath der Admiral Sir Henry Trollope im Kisten Jahre seines Alters geftorben.

u Newport und Merthyr in Wales, vorzüglich ‘an ersterem )'abe, haben gestern wieder bedeutende Chartisten: Bewegungen farcgefunden. Einem Schreiben aus Newport von diesem Tage zufolge, waren die Chartisten ‘am Morgen, §000 an der Zahl, mit Flinten, Piftolen, Piken und Schwertern ‘bewaffnet, unter Anführung eines Herrm Frost, der wegen seiner - Chartistischen Tendenzen kürzlich von seinem Friedensrichter- Posten abgeseßt worden, in jene Stadt einmarschirt und-hatten das dortige Wirths- haus, in welchem die Behörden versammelt waren, ‘angegriffen ; sie wurden indessen von dem- dort garnisonirenden 45sten Regi: ment so nachdrücklich empfangen , daß, nachdem neun derselben getödtet und mehrere tödtlich verwundet worden waren, der ganze Haufe die Flucht «ergriff und die Waffen von sich warf. Man fdrchtete aber, sie würden sich in der Nachbarschaft wieder sam- meln und in der Nacht cinen zweiten Angriff auf die Stadt machen. Die Einwohner waren in größter Unkuhe, und man erwartete, daß Monmouth und Brecon,-wo übrigens 490 Mann Truppen in Garnison stehen, ebenfalls von en Chartisten-Haufen angegriffen werden würden. Von den Solda- ten und Konstablern s zwar keine getödtet, abér einige {wer verwundet worden. eit diesen Berichten hat man in London noch keine weitere Mittheilungen erhalten. Heute Abend ist in- dessen cin Detaschement von 45 leichten Dragonern nebst einer Kanone auf der großen westlichen Eisenbahn aus London nach Twyford, der nächsten Station bei Bristol, abgegangen. Auch in Pontypool haben Chartistische Unruhen stattgefunden. Die Fonds find von diesen ungünstigen Nachrichten nur unbedeutend verúhrt worden; nah einiger Herabdrückung erhoben sich die Consols wieder auf 90!/, bis !/, pr. Cont. und 90!/, auf Zeit. Ueberhaupt aber scheint der Geldmarkt wieder gedrückter zu seyn, und es sind Gerüchte im Umlauf, daß die Bank - Direktoren abermals die Circulation zn beschränken beabsichtigten.

Die hiesigen Blätter -theilen abermals eine Reihe von Korre- spondenzen mit, welche im Monat August dieses Jahres zwischen dem Minister des Jnnern und dem Auss{huß des Geheimen- Karhs für den Volks - Unterricht einerseits und der National- Schulgesellschaft so wie der Schottischen General-Synode ande- rerseits in Bezug auf den neuen Unterrichté-Plan geführt worden sind. Das Ergebniß derselben ist die den letztgenannten Körper- [chaften auf ihre Besorgnisse wiederholentlich ertheilte Versicheruna, das der Unterrichts - Ausschuß des Geheimen - Raths den in den verschiedenen Schulen bestehenden religidsen Prinzipien und Vor- schriften in keiner Weise zu nahe treten werde, indem diese Be- hôrde nicht zur Einführung eines neuén Unterrichts-Plans, son- dern nur zur Vertheilung der vom Parlamente für den Volks- Unterricht in Großbritanien bewilligten Summen eingesckt sey, Und sich vei ihrem Verfahren genau nach dem Anhalt des betreffenden Schéimeraths - Befehls zu richten, auc dafúr eben o Rede und Antwort zu ftehen habe, wie alle verantwortlichen Rathgeder Ihrer Majestät für den Gebrauch (hrer Besugnisse. Die unter der Oberaufsicht von Geistlichen der hereschenden Kirche sehenden Schulen würden in diesem Ver- dâltrmß ungestört belaisen werden und, wie bisher, Unterstüßung aus Staatsfonds empfangen; die Zulassung von Geistlichen ande- rer Glaubensbekentnisse zum Religionsunterricht in jenen Schu- len sey eine irrige Voraussebung, die sch von einern früher ge- hegten, aber naher aufgegebenen Plan hinsichtlich Errichtung einer Normal - Schule herschreibe; nah dem neuen Planc aber werde in dem Religions - Unterricht gar keine Veränderung vor- genommen werden, und es werde nicht daran gedacht, die Re- ligion von dem anderen Schulunterricht zu trennen. Mit Hin- sicht darauf aber, daß fortan auch Schulen, in welchen nicht der Katechismus der herrschenden Kirche bci dem Religiöonés- unterricht zu Grunde gelegt ist, vom Staate unterstübt werden sollen, sagt Lord J. Russell am Schluß seiner Antwort an die General-Synode von Schottland: „Es kann unmöglich Jhre An- siht seyn, daß, während Handel und Fabriken alljährlich die Volkszahl vermehren, feine größeren Anstrengungen geschehen sollten, um die aufvahsende Generation vor der Unbeéanntschaft init dem Worte Gotecs und vor der Gleichgültigkeit gegen seine Lehren zu bewahren, welche die unseligen Folgen unserer jeßigen unzulänglichen Soroe für den Unterricht sind; auch sollte man doch die Gefahr nicht unberücksichtigt lassen, daß, während wir uns gegen die „„tbd:tichen Jrethümer des Papismus oder Soci- nianismus““ hüben, ein Geschlecht von Handwerkern und Ar- beltern aufwüchse, dem jegliche Form des Christenthums gleich unbefannt und gleichgültig wäre.“ i 7

Dea Tery-Blättern zufolge, sind an verschiedenen Orten

Feuerwerfe vorbeyeitet worden, um den heutigen Jahrestag der |

¿1ZU |!

Bulwer -Bers{wdrung „in der guten alten Weise“ zu feiern. Set, lban's’, sagt die Times, „ist eine bedeutende Summe zu tio Zoe zusammenarbraht worden, und an die Mauern wurm Plafate mit der Uebersckrift: Kein Papismus! ange- iczlagen. Ueberall {eint man in Alarra zu sern über die furcht- darc Ermunterung, welche dei Papismus hdhren Orts ber zu Fheil wird.“ Die minifteriellen Blätter spötteln über diese Ar fünbigungen. j ;

In einem von der Britisch-Zndischen Gesellschast herausge- gebenen Werke wird berechnet, daß England säßrlich cinen Mach: ¿heil von 20 Mill, Pfd. dadurch lcide, daß es in jeinen Ostin- dischen Besibungen Landbau, Handel und Jnduftrie nicht hin: iäánaltch befèrdere, indem es aile Artikel, die cs aus Amerika de: iche, als: Zucker, Baumwolle, Seide, Rurn, Kaffee, Taback, einsaat und Flachs, viel wohlfeiler aus Jndien beziehen kdönute, wenn sie dort gebaut würden; allein af Baumwolle, die man aus Ostindien zu 2 Pce. das Pfund erhalten kdnnte, würde man, im Vergleich mit deinjenigen, was man jeßt bezahle, jähr- lich 8 Mill. Pfd. St. crübrigen. :

Am kUften d. brach in Pimlico, tim Westende von London, Feuer aus, welches zwei Häuser zerstörte, zwei stark beschädigte und n Menschen das Leben kostete. :

estrigen Getraide-Markte wurde Englischer Weizen mit einer ; ung vou:3-Sh. gegen Montag vor 8 Tagen

bezahle, und die besten Sorten von rothem fremden Weizen

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wurden ebenfalls 2 bis 3 Sh. theurer verkaufe. Jn der mit dem 25. Oktober zu Ende gegangenen Woche wurde der Durch- schnittspreis p 66 Sh. 6 Pce. bestimmt, während er in der vor- hergehenden Woche nicht höher war als 65 Sh. 6 Pce. Der Be nach welchem die Zölle regulirt werden, ist inzwischen ortwährend gewichen. Von 68 Sh. 11 Pce. ist er auf 68 Sh. 2 Pce. zurückgegangen und man hat Ursache zu vermuthen, daß er in dieser Woche unter 68 Sh. fallen wird, welches den Zoll, der für den Augenblick 16 Sh. 8 Pce. beträgt, auf 18 Sh. § Pce. steigern würde.

Man hat hier neuere Nachrichten aus Lissabon, die bis zurn 28. Oktober gehen. Es scheint sich daraus zu ergeben, daß der Plan des Barons von Lagos, wegen der Konversion der aus- wärtigen Schuld und Bezahlung der Rückstände gänzlich geschei- tert oder wenigstens bis zur Zusammenkunft der Cortes ausge- seßt worden ist.

Ein Korrespondent der Morning Poft räth der Portugie- sischen Regierung, die von ihrer auswärtigen Schuld abzukom- men wünsche, sich nicht fernerhin mit Konversionen zu bemühen, sondern geradezu um Dispensation nachzusuchen, diese Schuld vernichten zu dürfen. - Der Briefsteller meint, daß, wenn nur das Portugiesische Gewissen beruhigt sey, weiter kein Hinderniß

stattfinden ‘werde ‘öder schlimme Felgen zu befürchten seyen, in- ; dem die Britische Regierung sich wenig um die Portugiesischen

Schulden zu kümmern scheine, obgleich ihre eigenen Unterthanen | : : | den verschiedenen Infanterie-, Jäger- und anderen

die hauptsächlichsten Gläubiger séyen.

Zu Bermuda hat in der Nacht vom 11. auf den 12. Sep- |

tember ein furchtbarer Orkan gewüthet, der den dort liegenden | i ebung l | Lustschlosse Drottningholm gehabt, sind jeßt von da abmarschirt.

| Am Sonnabend voriger Woche wohnte der Kdnig die Exercitien | dieser Truppen bei und nahm zugleih genaue Kenntniß von den

Nachstehendes ist der Wort- | übrigen Unterrichts- und Uebungsgegenständen.

Jnhalt der (in Nr. 3099 der St. Zta. erwähnten) Uebereinkunft |

Schiffen großen Schaden zufügte.

Niederlande. Aus dem Haag, 3. Nov.

mit dem Hause Nassau:

„Nachdem in Folge der beklagenswerthen Ereignisse des Jahres |

1830 die Abtretung eines Theils des Großherzogthums Luxemburg eine | zU Mittag eingeladen wurden.

polit: sche Nothwendigkeit für Se. Majesiäc den König der Niederlande, Großherzog von Luxemburg, geworden war, darauf dieser Theil wirk- lich dur Se. Mazestät durch den Art. 2 des am 19. April d. Y. zu London abgeschlossenen Vertrages abgetreten worden ift, und Se. Ma- jestät zu diesem Ende, in Gemäßheit des Familieupaktes von 1783, d.e Zustimmung der Durchlauchtigsten Aguaten verlangt hat, sind als Ve- vollmächtigte für die diesen Gegenstand betreffenden Unterhandlungen

von Seiten Sr. Majestät des Königs der Niederlande ernannt wor- | den : der Herr Baren Hugo van Zuvlen van Nyevelt, Commandeur des Kö- Vi i } | | um den vaterländischen Bergbau verdient gemacht haben, sind

uigl. Ordens des Niederländischen Löwen, tund vonSeiten des Durchiauch- tigsten Herzogs vou Naffau, der Herr Kari Wiiderich, Graf von Wal- derdorff, Ritter des Malteser - Ordens, welche, untec dem Vorbehait der Ratification ihrer erlauchten Höfe, folgende Uebereinfunft abge- shlofsen haben: Artifel 1." Se. Durchlaucht der Herzog von Naf- au verspricht, nachdem er die im Art. 2 stipulirte Entschädigung er- alten hat, für sich, für Se. Durchlaucht den Herrn Eröprinzen Adolph von Naffau und jeine übrigen mäunlichen Descendenten, so wie für seinen Durchlanchtigsten Herrn Bruder, den Prinzen Friedrich von Nasf- sau auf die Rechte Verzicht zu leisten, die, in Gemäßheit des Fami- lien - Paîtes von 1783 und der Wiener Kongreß - Ufte vom 9. Juni 1815, der Walramschen Linie des Hauses Nassau auf jenen Theil des Großherzogthums Luremburg zukommen , den Se. Ma- jestät der König der Niederlande, Großherzog von Luxem-

abgetreten hat. Art. 2. Nachdem von Seiten des Königs der Nie- derlande erfiárt worden if, daß er nicht in der Lage sev, den Agnaten eine Entschädigung in. Gebiet und Bevölkerung in Tausch geben zu fönnen, und nachdeu, zu gleicher Zeit, die Nothwendigkeit erwiesen

worden is, dur die Zustimimung der Agnaten , ein Hinderniß zu he- | ä | vollständigen, auch das technische Element umfassenden Plan der

ben, das der Fesisteluig allgemeinerer und wichtigerer Jnteressen im Wege stehen könnte, haben die hohen Agnaten sich bereit gezeigt, unter diefen dringenden Umständen nicht mehr auf einer Gebiets-Enischädigung in der Provinz Limburg zu bestehen, und es ist beschlossen worden, daß, siatt dieser Entschädigung, Se. Maj. der König der Niederlande Sr Durchl. dem Herzep ven Nassau ein Kapital vo1 750,006 Fl., im Fl. 24 Fuß, zahien. Art. 2. Dieses Kapital von 750,900 Fl., im Fl. 2% Fuß, sol innerbalb § Monaten, in grcben Münzsorten, kostenfrei, zu Wiesbadeu oder Franffurt a. M. ausbezahlt werden, und zu gleicher Zeit sollen die in gehöriger Form abgefaßten Zustimmungs-Äften Sr. Durchlaucht des Herzogs von Nassau, Sr. Durchlaucht des Erbprinzen von Nassau und des Durchlauchtigsten ‘prinzen Sricdrich ven Nassau ausgewechseli werden. Art. 4. Die Nechte der Walramschen Ltuie des Hauses Nassau auf den bleibenden Theil des Großherzogthums Luxemburg, mit Jubegriff der Stadt und Bundesfestting gleiczen Namens, bleiben in ihrer ursprünglichen Stärke undKraft und unterden nämlichenBürgschaften,die durch dieWiener Kongreß-Akte festce eilt worden find. Art. 5. Von Seiten des Königs der Piederlande soüen die nöthigen Maßregeln getrosfen werden, da-

mit die, dem abgetretenen Theile des Großherzegthums aufgeiegten | Bundes-Verpflichtungen nicht dem bleibenden Theile dieses Großherzog- | Gegenwärtige Uebereinkünft soû ra- | tificirt, und dic NRatificationsaften scllen innerhalb 14 Tagen oder | Also gegeben zu Wiesba- | uylen van Nvevelt. | EICICYen. y } | welchem die eintreffenden Deputirten ihre Anmeldung bei der | sogenannten Einweisungs - Kommission zu bewerkstelligen haben.

thuméê ¡nr Last fallen. Art, 6. früher zu Wiesbaden ausgewechselt werden. den, den 27. Juni 1839, Unter. H. van Z i t Graf von Walderdorf.“ (Die Ratificationen dieser Uebercinfkunst wurden am 9. Juli ausgewechfe(t.)

Aus dem Haag, 6. Nov. Se. Königl. Hoheit der Groß- | herzog von Sachsen-Weimar, Höchstwelcher unter dem Namen | j | so ausgezeichnete Secretair Harb, als auch in der zweiten Kammer der

eines Grafen von- Allstedt reist, ist gestern hier eingetroffen.

Tine regelmäßige und beschleunigte Dampfboot- Verbindung | zwischen den Städten Amsterdam, Rotterdam, O, Den! | ie alten | Holländischen Treckschuyten werden sh dadurch immer mehr ver- | | Dresden selbst ers am 4. November der würdige S:

| der in vielfacher Beziehung ein nothwendiges Element der | mer bildet, zum Vertreter der Residenz aufs neue gewählt

Vom Finanz-Ministerium isst, wie man | E,

vernimmt, eine Kommission ernannt, um die Fragen zu untersu- | chen, die der Liquidation mit der Niederländischen Regierung im | Wege sind. Es soll den Kommissarien empfohlen seyn, dabei im | Zwecke, die Wahl derjenigen vier Mitglieder zu bewerkstelligen,

und Leyden wird mit Nächstem zu Stande kommen.

drángt sehen. Bl Een. Brüssel, 6. Nov.

Geiste der Versdhnung zu verfahren; man hofft daher auch, daß das Resultat ihrer Berathungen den später in Utrecht wieder aufzunehmenden Unterhandlungen förderlich seyn werde.

Nicht auf den Iten (wie es gestern hieß), sondern auf den ten d. M. ist hier die Rückkehr des Kdnigs angekündigt worden. Der Niederländische General, D Cruquenboura, Ad- jutant des Königs, und der General, Graf von Lens, sind hier eingetroffen.

Im Jndependant liest man: „Fast alle Zeitungen spre- chen von dem ín den leßten Tagen verbreiteten Gerüchte, nach welchem Herr de Theux entschlossen sey, auf das Portefeuille der guswärtigen Angelegenheiten zu verzichten und nur das des Jn- nern beizubehalten. Die Einen tes an der Richtig- keit der Sache, die Anderen glauben daran, und dies gab Anlaß zu einer Menge mehr oder weniger scharfsinniger, allein unserer Meinung nah völlig unnüßer Bemerkungen und Kom- mentave. Faktish is die Trennung der beiden Ministerien, an deren Spibe Herr de Theux steht, unmittelbar nah der Ratifi- cation des Vertrags vom’ 19. April beschlossen worden, aber es giebt hierbei eine Budget- Frage, die den Kammern vorgelegt

hurg, durch den Art. 2 dés Londoner Vertrags vom 19. April i839 | cation ist jedoch bis jeßt nicht bedeutend.

| richts-Methoden und Schulen kennen zu lernen.

werden muß, und die allein die Vollziehung dieser Maßrege{ verzögert hat. Gewiß ist für den Augenblick, daß die Trennung dem Grundsaße nach seit langer Zeit beschlossen ist.“

Gent, 3. Nov. Jm Journal des Flandres liest man, „Einige Gerüchte, die augenscheinlih von den Menschen aus, gehen, ‘die man überall findet, wo es sich davon handelt, Mis, trauen und Stdrung zu verbreiten, sind seit mehreren Tagen in unserer Stadt in Umlauf. Kleine geschriebene Búlletins sind az verschiedene Arbeiter unserer Fabriken vertheilt worden, um fi; u einer vorgeblichen Versammlung einzuladen, die auf morg:y festgestellt und deren Zweck nicht angedeutet is. Wir beeilen uns , dieses neue Manöver zu bezeichnen, das die Arbeiter sel(,} den Fabrik - Chefs angezeigt haben. Die Arbeiter werden weile handeln, solchen Einladungen nicht nachzukommen, die nur ih bösen Absichten gemacht seyn können. Wir sind es ebenfalls dey Wahrheit schuldig , förmlich diejenigen Lügen zu strafen, die sich ein Vergnügen daraus machen, zu sagen, daß eine Anzahl Ay- beiter Geld von ciner unbekannten Hand empfangen habe; diese Nachricht, deren Quelle aufzusuchen von Wichtigkeit war, hat keine andere Entdeckung herbeigeführt, als den offenbaren Be weis, daß sie eben so grundlos als boshaft war.‘“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 1.Nov. Die aus Soldaten und Offlzieren von egimentern bestehenden, sogenannten Jnstructions-Bataillons, die im Laufe des Sommers und Herbstes ihre Uebungen bei dem Königlichen

Der König be- zeugte seine Zufriedenheit mit den Fortschritten der Batatilone, deren Befehlshaber, so wie mehrere der Generale und übrigen Offiziere, welche als Abgeordnete der Armee hier versammelt sind,

Eine hiesige Zeitung bemerkt: „Die Zahl der Einwohner des Reichs überstieg im Jahre 1835 um mehr als 693,990 Personen diejenige von 1805. Man dürfte deshalb auch vermuthen, daß

| jeßt mehrere Beamte angestellt wären als damals. Dieses ist abe

nicht der Fall. Die Zahl der sämmtlichen Königlichen, so wie städtischen Beamten beträgt, vom Civil 455, und vom Militair 9301 Personen weniger als vor dreißig Jahren.“

Die Herren von Scheele, Wärn und Bergmann, die sch

jeßt von ciner Reise nach England zurückgekehrt. Sie haben die Bergwerke, so wie die Manufaktur-Distrikte dieses Landes be sucht, wo sie überall eine freundlihe Aufnahme fanden. Man vermuthet, daß diese Reise nicht ohne Frucht, besonders für die

| Provinz Wermlund, wo der Bergbau stark betrieben wird, seyn

werde.

Während man in Englischen und Belgischen Blättern vtel von einer neuen Art Tuch spricht, das ohne Spinnen und We- ben verfer.igt wird, erzählt die hiesige „Staats-Zeitung“, daß der Gebrauch cines ähnlichen Zeugs in einer Schwedischen Provinz allgemein is, und daß es im Lande fabrizirt wird. Die Fabri Das Tuch aber is schr fest und fär Kleidungsstücke wärmer als alle anderen Zeuge.

Der König hat am 17ten v. M. ein Comité von acht Per- sonen verordnet, die unter dem Vorsiße des Pro-Kanzlers der Uni- versität in Christiania zusammentreten wird, um den Zustand des dffentlichen Unterrichtöswesens genau zu untersuchen, cinen

künftigen Organisation und Wirksamkeit sämmilicher dentlichen Unterrichts Anstalten, von ‘der Elementar- bis auf die Universi- táts-Bildung, auszuarbeiten und diesen Plan, so wie scin Gut achten über die besten Mittel, denselben ins Werk zu setzen, bei der Regierung einzureichen. Ein Mitglied dieses Comité, Rektor Bugge, hat früher auf dfen:lihe Kosten cine Reise dur meh- rere Europäische Länder gemacht, um die verscbfedenen Unter- Seine Bes merkungen darüber sind jest in cinem großen, seiner Vollstäns- digkeit und unparteiischen Darstellung wegen schr berühmten Werke dffentlich bekannt gemacht worden.

Deut fchA a sd.

Dresden, 7. Nov. (L. A. Z.) Es ifff zu seiner Zeit be- kannt gemacht worden, daß die dritte verfassungsmäßige Stände- versammlung des Königreichs Sachsen am ®. Îèovember d. J. zusammentreten werde; darin liegt aber noch keinesweges, wic Manche zu glauben scheinen, die eigentliche Erdffnung des Land- tags; dieselbe wird feierlich erst künftigen Sonntag, den 10. Ne- vember, geschehen. Der 5. November i*st nur der Tag, an

Diese Kommission wird bekanntlich dur die Dircktorien des leßtverwichenen Landtags gebildet. Sie mußte sich diesmal {;wä- cher gestalten, da sowohl in der ersten Kammer der als Protokollant

Secretair Richter, beide durch ihren Eintritt in den Staatsdien{? ausgeschieden waren. Nur sehr wenige Wahlen sind noch im Rückstande; wohl aber hatten einige derselben erst kurz vor dem angeseßten Termine stattfinden kdnnen, wie denn z. B. hier in

att

wurde. Dessenungeachtet fanden am 5. November {o víele Anmeldungen statt, daß am gestrigen Tage die erske Präliminar- Sißung der zweiten Kammer in Anwesenheit von 69 Mitgliedern eröffnet werden konnte. Diese Präliminar-Sißung hatte zum

eines Präsidenten und dessen

welche dem Könige zur Ernennun ach aue Abstimmun-

Stellvertreters vorzustellen sind. i fielen diese Wahlen auf die Herren Dr. Haase, Eisenstuk, von Kie enwetter und von M ortmann auf Ddbra. Der vormalige Präsident der zweiten Kammer, Neiche-Eisenstuck, der jeßt als Vorsibender der Einweisungs-Kommission die Wahlhandlung lei- tete, hatte mehrmals cine fbr bedeutende Stitnmenzahl erhalten, und nur seine dringende wiederholte Hindeutung auf den Gc- sundheits-Zustand, in welchem er atn Ende des leßten Landtags die Kammer verlassen, mochte von ihm absehen lassen. Jn der ersten Kammer waren heute 36 Mitglieder versammelt, die in einer Präliminar - Versammlung unter der Leitung ihres Präsidenten , des Komthurs und Kreis - Direktors von Gersdorf, gleich bei der ersten Abstimmung den Vürger- meister Leipzigs, Herrn Pr. Deutrich, mit absolutèr Mehrheit zu der Stelle eines Vice-Präsidenten vorgeben eben so zwei an- dere Kandidaten, von Welk und Bürgermeister Hübler. Der König hat zum Präsidenten der ersten Kammer den Kreis-Direk- tor von Gersdorf und zum Vicc-Präfidenteu den Px. Deutrich, so

wie zum Präsidenten der zweiten Kammer den Appellations-Rath ¡)r. Haase und zum Vice-Präsidenten den Stifts- Verweser von Kiesenwetter ernannt.

Schwerin, 3. Nov. Der Hof wird sh diese Woche na Ludwigslust begeben, wohin sich auch ein Theil f C Ee ers zu verfügen hat, weshalb die theatralischen Vorstellungen hier bis zum 10ten d. M. geschlossen bleiben.

Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ist von Dresden hier zum Besuch eingetroffen.

Bückeburg, 1. Nov. Gestern Morgen 3 Uhr if die re- ierende Fürstin zu Schaumburg-Lippe von einem Prinzen ent- unden worden. Abends fand eine allgemeine Erleuchtung der hiesigen Residenz statt.

Hamburg, 8. Nov. Jn Lüneburg is eine Actiengesellschaft zusammengetreten, um zum Behuf des Verkehrs mit Hamburg ein Dampfschiff anzuschaffen, theils zur Bugsirung der Schiffe, theils zur Beförderung der Passagiere. Man hofft, daß die Waaren dann mit Sicherheit in 24- Stunden von und nah Hamburg geliefert werden können. 25,000 Thlx. sind gezeichnet und weitere Anmeldungen schon eingegangen. Die Realisirung des Unternehmens is für den Transportverkehr Lüneburgs und für die Umgegend von der größten Wichtigkeit.

Oesterrei. Wien, 4. Nov. Ein hier ziemlich allgemein verbrei

zetes Gerücht, welches nun auch in die dentlichen Blätter über- |

gegangen is, schilderte den Zustand Jhrer Majestät der Herzo- gin von Parma als bedenklich, ja hoffnungslos. Glücklicherweise

bdchst übertrieben, und ein für die Kaiserliche Familie und das Herzogthum Parma so betrübendes, und insofern, als dieses

Land nah dem Tode der FruyG pan an Lucca A wird, | efürchten ist. m Gegentheile |

folgenreiches Ereigniß nicht zu hat s die leidende Gesundheit Jhrer Majestät, in Folge einer in Jschk gebrauchten Badekur bedeutend gebessert. Die Herzogin ist seit Mitte Oktober wieder in Jhren Staaten anwesend, wo sie, namentlich in Parma, mit großem Jubel empfangen wurde.

Die von der Donau- Dampfschifffahrts - Gesellschaft beabsich- tigte Anlegung einer Eisenbahn zwischen Kostendsché und Czer- nawoda (welche in der Preuß. Staats - Zeitung von hier aus zuerst gemeldet, damals aber in andern Blättern als unrichtig in Abrede gestellt wurde), wodurch die untere Donau mit dem Schwarzen Meere, mit Umgehung der weiteren Strommün- dungen, in kürzere Verbindung geseßkt werden soll, nahet sich nunmehr der Vollendung. Für die Fahrt von hier nah Kon- stantinopel erwüchse hieraus ein Zeitgewinn von vier Tagen, so daß die Reise stromabwärts in acht Tagen vollendet werden könnte. Sechszehn Schiffe, davon zehn Fluß- und sechs See- chiffe der Gesellschaft, versehen gegenwärtig den Dienst auf der Linie von Linz nach Trapezunt und in- den Griechischen und Sy- rischen Gewässern. Zwei neue eiserne Dampfböte sind in diesem Uugenblike im Bau begriffen ; andere sind im Plane der Direc- tion der Gesellschaft, der Überhaupt Eifer, Glück und Geschick, und des ein großartiges, mchr auf Förderung des allge- meinen Interesses als des eigenen Gewinns gerichtetes Bestre- ven, selbst von ihren Gegnern nicht abgesprochen werden können.

Fürst Csterhazy, unser Botschafter am Englischen Hofe, der

sich gegenwärtig in Paris aufhält, wird in nächster Woche hier |

erwartet. Die Leitung worden.

henden Winter nur wenig Freuden. Dic Salons der Staats- Kanzlei werden wegen der Trauer um den Schwiegervater des

Fürsten Sitaats- Kanzlers geschlossen bleiben; eben \o wird der |

Franzöfische Botschafter, der sonst zu den Karnevals-Vergnúgun- gen so reihlich beizutragen pflegt, diesen Winter, wegen der Ab- wesenheit sciner Familie, kein Haus machen. Auch auf dem Gebiete der Theaterwelt steht nichts Neues bevor. Das Burg- Theater ist längst ein geschlossener Zirkel geworden, wo sich nur die durch ähnlichen Geschmack verwandten Zuschauer versammeln, um sich an dem Bckannten und Hergebrachten, in ldblichem Ge- gensaße mit der anderwärts herrschenden Sucht nach dem Neuen, unermüdlicch immer wieder zu erfreuen. Unter den neuen Acquét- sitionen dieser Bühne, welche den übrigen gefeierten, aber etwas alternden Größen gefährlich zu werden alen hat sich vorzüg- lich und mit Recht die jugendliche Dlle. Neumann die Gunst des Publikums erworben. Jm Kärnthner-Thor-Theater ärndten die Dlles. Lußer und Hasselt reichlichen Beifall, dagegen sind die übrigen Fächer schwach besckt, wie sich denn diese Bühne überhaupt nicht wieder zu ihrem alten Glanz erheben will.

Prag, 21. Oft. Der Magistrat der Hauptstadt Prag hat dem Feldmarschall-Lieutenant Und bisherigen Stadt- und Festungs- Kommandanten, von Fißgerald, bei seinem Abgehen von hier an seinen neuen Bestimmungsort das Ehrenbürgerrecht dieser Hauptstadt als einen Beweis der ihm folgenden Achtung des Ma- gistrars und der Bürgerschaft ertheilt.

S ch we (4,

Der Staats-Rath von Unter-Wallis hat unterm 25, Ofto-

ber fölgende Proclamation an das Walliser Volk erlassen : „Mitbürger! Gestern erhielten wir die offizielle Mittheilung des Tagsagungs- Beschlusses vom 26. September über die Angelegenheiten von Wallis, und der Bestellungs-Urkunden der Herren Frey, von Mail- lardoz und von Mevenburg als eidgenössische Repräsentanten in diesem Kautcn, . Fhr Auftrag geht dahin: eine gütliche Beilegung unsrer in- nern Yerwürfnisse zu versuhen. Mitbürger! Bei der ersten Nachricht von deem Vermittelungs-Versuch hat dér Stäats-Rath der Tagsaßung erfläri, daß wix daran feinen Theil nebmen werden, bevor jene Behörde, in Beachtung thres Beschlusses vom 11. Juli, die Verfassung vom 3. Au- ijt 1839 und den darauf beruhenden Nechtszustand werde erkannt ha- en, Wir haben nun so ebt den eidgenössischen Repräsentanten die gleiche Erflärung abgegeben. Die von einer Menge von Bürgern uns zugefkoni- uenen, auf Zurücéwetsung der vorgeschlagenen Vèrmittelung gerichteten Petitionen gében lautes Zeugniß von den energischen Gesinnungen, welche das Volk unserer Zehnden beseelen ; der Staatsrath hatte solche esinnungen zum Voraus zu würdigen gewußt, Euer Enthusiasmus at seine Erwartungen übertroffen. Diese Einheit des Willens macht uusere Stärke und sichert uns den Erfolg. Sehr liebe Mitbürger! Serd stets fest und ruhig, aber n Verlaßt Euch auf den E, er ist mit Euch innig verbunden jur kräftigen Vertheidi- Ling der schönsten Sache, der Sache der National-Ehre und unserer Unbestreitbaren Rechte. Die Eidgenossenschaft kann nur ein Wort aben, sie wird dasjenige halten, das sie uns am 11. Juli gegeben hat. def a uigenblicklich hat der Beschluß vom 26. September die Wirkung stiften subpendirt. Gegeben 2c. Sitten, den 25. Oktober.“ (Unter-

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Jtalien

Florenz, 26. Okt. Seit mehreren Tagen hält sich hier der Infant Don Sebastian auf. Er lebt sehr Ea und ‘hat das ihm von dem Großherzog angebotene Appartement im Palazzo Ducale abgelehnt. Auf seinem Antliß liest man den Ausdruck von Entmuthigung und tiefer Betrübniß. Dieser un- glückliche Prinz gedenkt hier seine Gemahlin, welche Salzburg unverzüglich verlassen wird, zu erwarten, um dann mit ihr die Reise nach Neapel fortzuseßen. i

Die im nahen Pija zusammengetretene Gelehrten-Versamm- lung hat die Aufmerksamkeit des hiesigen Publikums vielfach in Anspruch genommen. Die geistige Regsamkeit des Toskaners thut sich bei jeder Gelegenheit und auf dem Gebiete fund. Eine andere Frage ‘ist freilih, ob den Wissenschaften aus diesem Kon- gresse ein wahrhafter Gewinn erwachsen werde. Aber auch nur der Schein, an den großen Bewegungen der Zeit, nach dem Muster Englands und Deutschlands, Theil zu nehmen, \cmeichelt der National-Eitelkeit des Jtaliäners, der in seiner auf dem Felde der Wissenschaften mindestens etwas insularischen Abgeschlossenheit den banalen Vorwurf, er bleibe hinter seinen Zeitgenossen zurück, mit um so größerer Empfindlichkeit zurückweiskt. Der Zudrang zu dem „Congresso di Pisa‘“/ war in der That außerordentlich.

in Jtalien etivas selten gewordenen Jllustrationen. Majorität bildeten die Landeskinder. Was nur auf den Namen um an dem Kongresse Theil zu nehmen. Nach Toskana hatte Piemont, wo die Regierung diese Versammlungen zu begünstigen

| scheint, die meisten Mitglieder geliefert; aus Parma und dem läßt sich nunmehr mit Bestimmtheit versichern, daß diese Angabe | s ate i verhältnißmäßig Viele herbeigekommen, weni- | ger au eapel.

Den Gelehrten des Kirchenstaates und des Herzogthums Modena war der Zutritt von ihren Regierungen untersagt. Aus dem Lombardisch-Venezianischen Königreiche zählte

man 28 Mitglieder, darunter den berühmten Physiker und Pro- |

fessor zu Pavia, Configliacchi. Ueberdies nahmen mehrere Auslän-

Nord - Amerikaner und Deutsche, diese aber nur in sehr geringer

| Anzahl, Theil, denn man zählte ihrer im Ganzen nicht mehr als sieben; Berlin wurde hierbei am zahlreichsten durch die Herren | Professoren Klôden, Link und Schmid, Würzburg durch Professor | Von unserer hiesigen eleganten Welt |

Vischer vertreten u. \. f. wohnte, mit Ausnahme des Duca Corsini, Niemand dem Kon- gresse bei; doch finden sich auch die Namen des Prinzen Don Luigi von Canino und des Prinzen von Mussignano auf der Liste. Leßterer hat bekanntli seinen Wohnsiß in Rom und lebt aus- schließlich den Wissenschaften. Die erste Idee zu den jährlichen Versammlungen Jtaltänischer Gelehrten ging von ihm aus. Er muß als die Seele derselben betrachtet werden. Bis jeßt be-

nomische, botanische und zoologische Section darthut. Es wäre aber nicht unmöglich, daß eine Erweiterung dieser Sphäre durch Aufnahme der

Die Versammlung zu Pisa hat übrigens in ganz Îtalien viel

; Aufsehen erregt und ist auch jenseits der Alpen vielfach besprochen | worden. Eine richtige Würdigung scheint nur jeßt noch nicht an | | der Zeit. Gewiß hat man Unrecht, wie dies von mancher Seite | her geschah, auch diese ldblichen Regungen mit ungläubigem Lä- |

der Geschäfte ist inzwischen wieder dem | hein E herabzusehen, aber shwerlih auch dürften die san- | ersten Rathe der Botschaft, Herrn von Hummelauer, anvertraut | Ai i / f H ° L | schaftlichfeit sobald in Erfüllung gehen.

Die hiesige elegante Welt verspricht sich von dem bevorste- |

guinischen Träume von einer Wiedergeburt Ftaliänischer Wissen-

Rom, 29. Okt. (A. Z.).

Sommer-Palast auf dem Quirinal verlassen, um im Vatican seine Wohnung für den Winter zu beziehen, wie dies in anderen Jah- ven um diese Zeit zu geschehen pflegt.

ste jeßt schon beziehen sollte. Drei Mitglieder des heiligen Kollegiums liegen {wer erkrankt darnieder. Die Kardinäle Macchi und Tiberi haben feine Hoffnung der Wiedergenesung, während bei dem dritten Kardinal, de Gregorio, Groß - Pôni- tentiarius, welcher in Civitavecchia, seinem ©

gleich bei einem Alter von 8 Jahren, über die Krankheit siegen und so das Leben dieses in jeder Hinsicht ausgezeichneten , hoch- geachteten Mannes erhalten werden. An die Stelle des ver- storbenen Monsignore Bruschi ist der Kanonicus Girabassi, frû- her bei der Nunciatur in der Schweiz angestellt, ernannt. __ Der Herzog von Bordeaux zicht noch immer die Aufmerk- samkeit von ganz Rom auf sih, zumal man jeßt erfährt, daß er Oesterreich heimlich verlassen hat, und auf der Reise als einer vom Gefolge des Herzogs von Levis, der selbst sich eines alten Passes bediente, bei den Behörden angegeben wurde. Man sucht eine passende Wohnung für ihn, was auf eine beabsichtigtes län- geres Verweilen hindeutet. Vorgestern hat er der Königin- Wittwe von Sardinien einen Besuch in der Villa Rufinella abgestattet.

Der Abt Fiorini ist mit sechs andern Geistlichen nach Pie- mont abgereist, wo sie beauftragt sind, ein Nonnenkloster der Sacramentani zu errichten.

S panien.

Madrí d, 29. Okt. Gestern wurde der Adreß-Entwurf im Ganzen in Erwägung gezogen und die Minister blieben bis zurn leßten Augenblicke in der Kammer. Der Kampf ist indeß noch nicht zu Ende, es wird vielmehr noch manche Lanze gebrochen werden müssen, wenn die Debatten über die einzelnen Artikel beginnen. Die Redner der Minorität haben an diesem hart- nâkigen Kampfe bis jeßt wenig Theil genommen, die Majorität ist indeß sehr unangenehm überrascht worden, als der riegs- Minister mit militairischer Offenheit sagte: ¡Ich erkläre hiermit und werde so oft wiederholen, als es nôthig seyn wird, daß ih für alle ministeriellen Handlungen mit meinen Kollegen soli- darisch verantwortlich bin. Die Diskussion der einzelnen Arti- fel beginnt, dem parlamentarischen Gebrauche gemäß, mit der Prâfung der vorgeschlagenen Amendements. Das Feindseligste egen das Ministerium wird zuerst erdrtert werden und der ‘Paragraph, welcher einen Tadel der Handlungen der Minister enthält, dürfte wahrscheinlih zu den heftigsten Debatten Anlaß geben. Wird dieser Paragraph angenommen, so glaubt man allgemein, daß das Ministerium seine Entlassung nehmen werde, indem, wenn es dies nicht thut, die Opposition wahrscheinlich in einer Adresse an die Königin die Aufldsung des Kabinets verlan- gen würde.

| Gefahr

| Aufmerksamkeit der großen Mächte, welche die Lösung der | talischen Frage übernommen haben, erregen und dieselben endlich | bestimmen werde, die geeigneten Maßregeln zu ergreifen, um et- Der Papst is von seinem Un- | wohlseyn völlig hergestellt, wird aber noch nicht sobald seinen |

Jm leßteren Palast wav | man gendthigt, einige Reparaturen in den Appartemens des Pap- | ses vorzunehmen; da diese erst kürzlich fertig geworden sind, so | fürchten die Aerzte einen Rückfall des Fiebers, wenn der Papst |

| Jíftichar.

Unter den der gemäßigten Partei angehdrenden Personen,

| die jeßt allmälig aus Frankreich zurükehren, befinden sich unter

Anderen der Graf von Guagui Traustamare und Toreno , die Herren Fontague, Gargollo, Gurcimay, Piedra und der Mar- quis von Espinardo.

Die Herzogin von Vitoria hat gestern ihr Amt als Ehren- dame bei der Königin begonnen.

Dem Casfskellano zufolge, hat das Französische Kabinet der Spanischen Regierung das Versprehen gegeben, Don Carlos werde, unter der Bedingung, daß man ihm seine Besibungen in Spanien zurückgebe und ihm eine angemessene Pension. aussebe, die Doña Jsabella als Königin anerkennen. Dasselbe Blatt mel- det, Marschall Soult habe Espartero und Cabrera schriftlich auf- gefordert, bis zur Beendigung der mit Don Carlos angeknüpf- ten Unterhandlungen alle Feindseligkeiten einzustellen.

Spanische Gränze. Das Journal des Pyrénées enthält nachstehende Korrespondenz: „Jn der vor kurzem in Morella zusammenberufenen Junta verlas Cabrera mehrere Vor- schläge, die einigen höheren Karlistischen Offizieren von Cabanero gemacht worden waren und fügte hinzu: „„Diejenigen unter Euch, denen dergleichen Papiere in die Hände fallen, werden

den | sehr wohl thun, sogleich di i i i Die Liste der Theilnehmenden enthält nichs weniger als 422 Na- | )! thun, sogleich dieselben mir E überliefern, da ich sonst

men; freilich eine unverhältnißmäßige Zahl im Vergleich mit den | Die große |

glauben könnte, daß man mich verrathen wolle, und wehe den Verräthern!‘/‘/ Er bemerkte sodann noch, daß er den Feldzugs- plan Espartero's errathen und bereits seine Vorkehrungen getrof-

L n di | fen habe, damit der Sieges-Herzog keine andere Lorbeeren gewinne eines Gelehrten Anspruch machen konnte, verließ die Heimath, | D S s S

als Oraa und van Halen. Seine Thätigkeit bei herannahender ist wahrhaft wunderbar; er bringt ganze Tage und Nächte zu Pferde zu, um die von ihm angeordneten Arbeiten

[zu inpiciren. Ex erscheint unvermuthet auf einem schlechten | Maulthiere, wobei er sein Gepäck in einem kleinen Mantelsace | hinter sich hat, läßt zum Aufsiben blasen oder Generalmarsch | \lagen, mustert die Truppen aufs Genaueste und hält jedesmal

eine Rede an dieselben, worin er sie ermahnt, sich gut zu halten. Balmaseda hat ein Eliten-Corps von 500 Kavalleristen gebildet,

P: | das ganz aus Freiwilligen besteht und den Auftrag hat, in dem der, vorzüglich Engländer, Schotten und Jrländer, auch einige | 1 9 es s

ersten Treffen mit den Truppen der Nord-Armee den Herzog

| von Vitoria gefangen zu nehmen. Es sind sämmtlich kräftige | und entschlossene Soldaten, eine Art s{warzer Husaren.““ .

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Konstantinopel, 15. Okt. (Journ. de Smyrne.)

! Die Pforte hat den Botschaftern folgende wichtige Mittheilung j gemacht: „Saad Ullah, Pascha von Malatiah, hat die Nache | richt übersandt, daß ein Aegyptisches Truppen - Corps, aus drei

Regimentern Infanterie, vier Schwadronen Kavallerie und einl- gen tausend unregelmäßigen Truppen bestehend, unter dem Kom-

| Man Le Brigade - Generals Schukry Bey in der Eg 1 : iben wei | von Malatiaß vordringe, daß es bereits die beiden Distrikte schränkt sich der Plan bloß auf Naturwissenschaften, wie dies die | R Eintheilung in die medizinische, geologische, mathematische, agro- !

Sivrek und Tschermek besezt habe und daß der Gouverneur Osman - Bey, aufgefordert sich zu ergeben, beide Pläße mit dex

| \{hwachen unter seinem Befehl stehenden Garnison geräumt habe. ic), Da! d | Saad Ullah Pascha hat sofort ein Detaschement Kavallerie ab- philosophischen und historischen Wissenschaften in | Vorschlag und unter günstigen Verhältnissen zur Ausführung käme. | | Mittheilung hat | matischen Welt gemacht, und obwohl man annehmen darf,

gesandt, um, bis weitere Befehle von der Pforte eingegangen, die Bewegungen des Feindes zu beobachten.“ Diese hier einiges Aufschen in der diploma-

daß jene Bewegung nichts ist als eine durch den Mangel an Le- bensmitteln in der Umgegend von Marasch und durch die An- näherung der shlechten Jahreszeit nothwendig gewordene Verän- derung der Stellung, so glaubt man doch, daß sie die ernstliche rien-

nem Zustande der Dinge ein Ende zu machen, der immer uner- träglicher wird und allgemeine Besorgnisse errege. Am Sonn- abend versammelten sich sämmtliche hohe Beamte der Pforte, um, wie man glaubt, darüber zu berathen, welche Maßregeln zu er- greifen seyn mdchten, falls die Aegyptische Armee ihren Marsch fortsebe; es verlautet indeß noch nichts hierüber.

Dem Vernehmen nach hat der Englische Botschafter von Neuem der Pforte die Versicherung gegeben, daß England,

| Rußland und Oesterreich vollkommen einig darüber seyen, daß | das Osmanische Reich aufrecht erhalten, die Rechte des Sultans | gesichert und Mehmed Ali zu seiner Pflicht zurücfgebracht wer- | den müsse.

w Bischofssite, er- | | franfkte, die Aussicht vorherrs{t, seine kräftige Natur werde, ob- |

Am 9ten hatte der Admiral Roussin seine Abschieds-Audienz beim Sultan in Top Kapu. Der Sultan empfing ihn sehr freundlich und sprach in den \chmeichelhaftesten Ausdrücken sein Bedauern über die Abdverufung des Admirals aus, da ihm be-

| kannt sey, daß der verstorbene Sultan ihn stets hoch geachtet

habe, weil seine Rathschläge nur immer das Beste des Reichs bezweckt hätten. Er ersuchte sodann den Botschafter, dieselben Gesinnungen gegen ihn zu bewahren und bei dem Könige der Franzosen der Dollmetscher seiner Gefühle der Freundschaft und Ergebenheit zu seyn, die er, nach dem Beispiele seines erhabenen Vaters, sets gegen Frankreich gehegt habe. Die drei ersten Wesire , Chosrew Pascha, Halil Pasha und Reschid Pascha, so wie der erste Dollmetscher des Divans, begleiteten bei dieser Audienz den Botschafter, der bei dieser Ge- legenheit dem Sultan den ersten Gesandschafts - Secretair. Gra- fen von Lurde, als nunmehrigen Geschäftsträger, A Dns Cadalvène, Direktor der Französischen Dre der eine L rlau reise nach Frankreich macht, f wie die Beamten der En, die mit dem Botschaftec zurückkehren, nämlich seinen S ant, Herrn Bérard, und seinen Privat-Secretair R E liche- vorgestellte Personen, so wie Herr Lejeune , ae des Stations - Schiffes der Gesandtschaft, erhielten den isi u Der Sultan bewilligte auch den Firman, wodurch dér von dem Prinzen von Joinville kommandirten Fregatte „la belle Poule‘“ gestattet wird, ín den Hafen von Konstantinopel einzu- laufen. Vorgestern machte der Admiral Roussin seine Abschieds- besuche bei dem Größ-Wesir und bei Reschid Pascha, die ihn mic der größten Auszeichnung empfingen und lange Unterredungen it ihm hatten. i E

igs el Efendi, welcher anfangs zum bevollmächtigten Ministèt, dann zum Botschafter in Paris ernannt wurde, trifft Anstalten, um si{ch auf seinen Posten zu begeben.

Konstantinopel, 17. Okt. Der Admiral Roussin hat sich so eben am Bord des Dampfbootes „„Aetna““ begeben, um nach Frankreich zurückzukehren; man glaubt, er werde Athen b@& uchen. : Ms Agramer politische ues berichtet von der Montenegrinischen Gränze unterm 24. September: „Die diesjährige außerordentliche Trockenheit bedroht Montenegro mit einer förmlichen Hungersnoth. Es ist Lst nichts genann Det Vladika soll aus dieser Rücksicht den König Otto um Erlaubniß gebeten haben, daß mehrere hundert Familien, welchs Montes

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