1839 / 326 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

finden tivill, die Aber die Maus- on allen Seiten t sie, stürzt en Ruinen hohen luftigen und das freie Leben der- t im Verhältniß der ewohnt ist,

emporsteigen, weun man eine eingeborene VBevblkerung rung mit den Europäern ausgewichen ist.

noch so fest verbarrifadiren und ihre v en; die Civilisation verfol eden Schleier, und läßt an en, mit ofene die Straßen

ittel fei benen Maar , der

Namentlich st o giebt ein einfaczer Resiau-

ouvernements-Plaz bele- ch auf diesem Playe Arfkaden, ethet sind, als- diejenigen des Pa- dunflen und eingeräucherten Tabacks- Um nit einem ung der dfkonomischen Ber- die Regierung vermitteist für eine immerwährende Rente 000 Fr. überlaffen hat, und daß der Besiyer denuoc) einen Eine der ersten Folgen unserer Nie- gung eines Theiles

ren mögen fi verschauzten alle Barrieren ein, 1 der alten Gebände neue én enfiern mit der Ausficht au Die Theuerung der Le neuen Bevölkerung, deren Gefräß von dem Wenigsten zu leben, in E der Miethen auf eine erschrecken rateur für den ersten auses 9000 Fr. deren Läden fast eben so theuer v lats royal.

laden gezeigt, d Worte einen re hältnisse zu. geben, ge eines Vertrages von mebr als

Es befinden i

the jährlich 2500 ff von der Umwä núgt es, zu neues Gebäude

Ueberschuß einzieht. n Algier ist, en gewesen ,

wie man sieht, die Verdrän die entweder aus religiösen Rücksichten, den Theuerung Eingeboruen dur

derlafsung 1 der Eingéborn oder wegen der zunehmen

eben dieses BVerdrängen der Ursache eiutger ökonomischen

ch die Europäer war die 1 Phänomene, die die größte Beachtung ouliche Ruin der Mitte lfklassen und die erng der armen Klaffeu von Eingebor- enigen Einwohner, die wix nach

ürger (bourgeois) nennen, lebte sie eingebüßt

nämlich der plo nicht minder pliöuliche Berei nen in Algier. Eiu großer Theil de der Sprache der neueren vor unserer Besiznahme en haben, oder von öffentlichen Ein ffentliczen Besten verwendet die zu der jeyt

Pvblizisten tweder von ihren Aemtern, die nabmen, die wir entweder abgeschafft, aben; noch Andere sind im enden Theuerung durchaus ßte Theil dieser Unglücklichen ist bornen Apathie herauszureißen und Die Unternehmendsten um die Stelle eines chaoux (Bureau - Die- fignirenden verschließen ihren größten Entbehrungen uud find zufrieden, Würde ihres Anzuges die Trümmer ihres Was in diesem grausamen Kampf ett; die Listen des

oder zum 0 Besite einer Revenue, in feinem Verhältnisse steht. nicht fähig, sich aus feiner ange versinft vou Tag zu Tag von ibnen bewerben sich

die Fanatifer wandern aus ; die Re Schmerz in si, dulden die wenn sie nur noch in der früheren Glanzes- erha aus ibren Weibern un

lten föunen. / d Töchtern wird, weiß uur G Civil-Etats drücen sich darüber auf eine Weise aus, die wobl i ernstliche Besorgnisse einzusloßen. L eben, der unter der vorige Verfassung chläge Nechnung machen durfte, en, diese einst so unterdrüte Kl d bereichert sich schnell. Sflaven waren, find iu den Bedientenstand getreten ; Arbeiten im Hafen beschäftigen eine große und Negern, eine Art von Auverguaten uud S Gränze der Wüste hierher gekommen sind, en; mehrere von ihnen

ist, den Munizipal-Behörden Tbeil der Bevolkerung da f Grobheiten oder Sto die ih selb noch habe züchtigen sch erbebt heutiges Tages das Haupt un

Anzahl von Biskerern avoyarden, die von der sich dem Geschäft des find Lehubediente : diejeni- [che Kabplischen Ursprungs sind, bilden sich zu fern aus. Dieser anstellige uud kräftige Tbeil der Gebräuchen, und namentlich äXbre Manie, das verdiente auf¡ubäufen, hat zur Folge, daß umme aus dex Circulation fommt, und nach auf Die Landbebauer der t minder gute Geschäfte bei der Zu- wie man aus den Eifer abnehmen den Markt mit allen Arten vou Lebensmit- ährend meines Aufenthalts in Algier sel dieser Markt bietet, zn chtlich der Menge, als der Gats efunden, als die Halle von Pa adt bietet feine größere Lebendigkeit em Thore Vabazun, Maulesfeln und Kaweelen , ensmitteln beladen find und unter daf eine Energi Tag und Nacht um geräunmigere cen; man nimm

Lasttragèns zu widm gen unter ihnen, tüchtigen Handwer Bevölkerung hat sich gänz mit uyseren mit unserem Gelde vertraut gem Geld, nach Art der Geizigen, jeden Tag eine bede unserer Befignahme 30 Millionen

Fr. angewach\ meile von Algier haben ui nabme der Bevölkerung fann, womit fie tagtägli teln versehen. ten versäumt, die

chz habe es wät

fleinsten Details, die ten, und ich habe ibn stets, sowohl hinsi tung, eben so reichlich versehen g Umgegend unserer großen Haupt als die Gegeud vor

ibrer Bürde einberketichen. Afrikauische Stadt durhwandert, e darin ift, die auf Reichihum und Äraft b die alten Häuser eiuzureißen, ude au deren Stelle aufzufüh- die Pläge vom alten Schutte zu Die ín den Süwmpfen ange- 1 außerordentlichen Sum: ümern einen reiuen Zins- ier bedeutende Dienste leisten, derseiben den aus Furcht veranlaßten Hemms- ren zu gewagten Unternehmungen nie der Europäer ebornen aus Algier herbei, und die diefer Theil der alten Regentscha pn wird. Die nämliche Bewe eien von unseren K nd niehr den Charakter Proven- Hinter die-

man diese

ift man hier bes und reg-:lmäßigere t sih kaum die Zeit, sáubern, ehe man den Neubau beginnt. , gleich den Wohnungen, z1 wihren ihren Ei ine Bank würde h

legten Gärten find men vermiethet, und Éxtrag von 15pCt.

wenn die Verwaltun nissen und den Gefa Das Alles umgestaltende Schrittes die Entfernung der E Epoche ist nicht mehr f von Franzosen bevölfert fe abel fund, dessen Länder und deren Wohnungen mehr u ealischer Landhluser oder Jtali fen, zur Hälfte angebauten, zur H zum Fuße des Atias die Ebene von viele Kolonlsien gestorben find, ohne dfeselbe erreicht weilen wir einen aucy eintrifft, so bringt der por. Die tiefe Stille, welche hier herrs fie bedecfen, und die felbst zur ten zerstreuen, die le umgeben, verleihen i weiter mau in dieselbe eindringt. Hier ffn Täuschungen zu begreifen, welche den Berstan en nahmen, uud fie so verblendeten, daßibhr Untergang unver- e. Der Horizont is fo durch scr Ebène die zweite, die dritte, ja fb man will sich zu ihnen hinau Stunde dazu erforderlich sey, um dieses Projekt auszuführen, aber die Stunden verstreichen und die Sehwierigkeiten häufen sich. Wehe dem unvorsihtigen Reisenden, der fich dann ohne Führer und regeln auf eiu Terrain begeben hat, das dem Au- u durchlaufen ifi. Wenn er zu der ihrer bôchsten Fülle sichen, läuft versiufeu, die aué der

u begegnen hrt raschen

ung giebt sich nistèu bedectt

äfischer Villen annehuen. älfte wilden Höhen erstreckt sich bis Metidscha, in deren Angesicht so

L cher Seite man Anblicf derselben einen tiefen Eindruck her- l.die tödtlichen Dünste, welche iße si uur sel-

ck bei ‘derselben.

renneudsten ten Hügelfetten des Sahel und des A las, d r eiuen imposanten Charafter, der fich fteigert, Je gt man au die betrügliche1 d so vieler unglücklichen Ko: loniften gefan meidlich wur tig, daß man jenseits dies le vierte Schicht des Atlas wingen , es scheint, als ob

ohue Voríichts-Ma {cheine nach so leicht z wenn die Kräuter in diesen Graswäldern zu Sosenteppich aussehen, und h wenn eer zur Zeit der Soumerhiße abreist, f ialisces Gas empor, in de egenzeit endli elcher so viele heimliche Schlinge Und doch hat diese verhá von Kolonieen zu ver ánge nach durchzo die sie einshließen, pigen Orangen-Haine, agereisen von ucht;' sie maßen die ufendfältigen Ertrag, ielen fónnten, die Masse tes Viehs, eiden ernähren würde und verlang- daß das Heil unseres Acer- und der Person und auf Unverleßz- ie schlossen Vertráge mit Arabern, die r sich abzumähen, und lebten den end- n preisgegeben, und doc)

es gesehen haben, um es g e zu vereinigen, um gegen den ge-

er Gefahr, in r Ferne wie ein liter o über seinem Kopf zusammenschlagen ; eigt ausdem aufgeciffenen Erd- en Gefolge das Fieber und der les in einen tiefen die gefährlicher als ngniévolle Ebene nicht auf- Diejenigen, atten, und die pracht- diese herrlichen Bouquets

diese tropische,

boden ein pejitile verwandelt

Sumpf, w

gehört, so viele Gründer welche fle ihrer ganzen L vollen Oasen besuchten, die ste von schlanfen Palmen, diese üp verschwenderische Vegetation, die uur cinige L entfernt ijt, beobachteten, diese verloreu dea Muth Tiefe des tragbaren Bodens, sie bere den sie fast ohne Arbeit v das sich auf diesen unermeßli ten Konzessionen. baues auf Sicherheit des Be lichfeit der Verträge beruht.

ewohnt sind, jede volle Wiese osen Verwüstungen der Hadjute fort, zu folonisiren. Statt sich in Ma

chneten den ta

Sie vedachten nicht,

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meinschaftlicheu Feind zu fämpfen, vereinzelten fle si auf die- ser ausgedehnten Ebene, wo sie mit sammt ihren Pachthäusern , die von vielen tausend Hektaren Landes umgeben waren, wie cin Wassser- tropfen im Meere verschwanden. Jn Afrika, wie in Korsika , ist das stete Hinderniß bei allen Acferbau ck Unternehmungen die Ungesundheit des Klimas. Die Ebenen von Metidscha und von Uleria sind Schwe- stern : che man sie anbaut, muß wan sie gesund machen. Die Mensch- lichkeit gebietet, daß man feinem Bürger gestattet, sich anzubauen, ehe derselbe nicht hinlänglich" gegen den Einfluß der bosen Luft gesichert ist, wie man nieht eher eine ncuerbaute Brücke dem Publikum zum Gebrauch überliefert, bis nan die Haltbarkeit derselben genau untersucht hat. Die Ungeduld der Algierschen Kolonisten hat dies nicht abwarteu wollen, und als sie s über die Ebene hin verstreut hatten, wovon man }ie bei Zeiten bätte zurüchalten sollen, wurde- idre Beschütßung so schwie- rig, daß man sie in ibrer ganzen Ausdehnung nicht mehr mon mas chen founte, chne das Leben von Tansenden und unermeßliche Kapi- talien daran zu segen. ungeachtet bat man es versucht, indem man ven dem Fuße des Atlas und des Sahel eine doppelte Straße 0g, die von Zeit zu Zeit von Linien durchschnitten wurden, díe zu Algier in einander fielen, und an der einen Seite zu Mazafran, an der anderen zu Hamiza ausliefen. Dieses Ney von Wegen war auf eiu Lager-System gegründet, das den ungesunden Einflüsfen des Kli- mas leider nit entzogen werden fonnte. Sie sind nicht alle glei ungesund, aber cs isi nicht cin einziges ganj gesundes darunter. Ganz Frankrei) hat die Verheerungen beflagt, weiche der Tod in den MRei- hen der Soldaten angerichtet hat, wehe die Besauzungen derseiben bil- deten. (Fortsezung fetgt.)

B drse vom 12. Nov. In den Geschäften ist ein völliger StiliFand eingetreten, welcher nachtheilig auf die Course der Französischen Renten wirke. Aus den Spani\chen und Portu- giesischen Papieren seinen sich die Spekulanten aberma!s zurück: ziehen zu wollen. Die Spanische aëtive Schuld is auf 27°/s und die Portugiesische proc. Rente auf 22 gewichen. Auf die Nachricht, daß die Eisenbahn voni Paris nach Versailles (rechtes Ufer) wieder an cinigen Stellen gesunken sey, und daß Ausbesse- rungen erforderlich wären, die das Schließen der Bahn bis zum Monat Februar É. J. nothwendig maehten, fielen die Actien der- selben auf 4L0. ctien der linken Seite stehen 283.

N » c 1E

Großbritanien und Jrland.

London, Der Herzog von Sussex begab sich am Diensiag in Begleitung des Grafen und der Gräfin Dur- ham, des Grajen von Zetland, der Lady Cácilie Underwood und vieler anderer ausgezeichneten Personen, die in Lambton-Castle zu Gaste sind, von dort nach Sunderland, um den Grundstein zu

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dem dort zu erbauenden Athenäum , einem für literariiche und wissenschafiliche Zwecke bestimmten Gebäude zu legen. Es hatte sich eine Volksmenge von mehreren Tausenden versammelt , um dieser Feierlichkeit beizuwohnen und den Königlichen Herzog zu sehen. Er wurde zuerst nah der Börse geführt, wo der ck Zayor und die Corporation versammelt waren, um Sv. Königlichen Hoheit eine Adresse zu überreichen. Dann holte man den Hers zog nach der Freimaurerloge ab, und von dort aus ging die Prozession, aus den Mitgliedern dieser Loge in ihrem Kostüm und den Magistratspersonen bestehend, nah dem Plase der Grund- steinlegung. Als Se. Königliche Hoheit diese Ceremonie verrichtet hatte, ward ihm noch eine Adresse berreiht, worauf die Prozession nach der Loge zuräctkehrte; hier wurde dem Herzoge, als Großs meister, von den Maurern cin glänzendes Diner gegeben, bei welchem Graf Durham den Vorfiß führte, der nach Ausbringung des Toasts auf die Königin befonders der \{chmählichen Verleum- dungen erwähnte, welche in der lekten Zeit gegen die erhabene Person der Souverainin laut geworden. Auch der Herzog von Sussex spielt hierauf an, als er für den ihm gebrachten Toast dankte, übrigens aber bezog sich seine Nede hauptsächlich auf Freimaurer - Angelegenheiten, Se. Königl. Hoheit brachte dann die Gesundheit des Grafen Durham aus, den er wegen seiner liberalen Grundsäße, Beförderung der Künste und Vaterlands- liebe pries.

Fürst Lieven hat auf mehrere Monate in London ein Haus gemiethet, da es scine Absicht ist, einige Zeit in England zu vel: weilen.

Lord F. Egerton, konscrvatives Parlaments-Mitglied für Sûüd- Lancashire, Verfasser mehrerer {dngeistigen Schriften Und Ueber- seßer von Goethe's Faust, ist für das nächste Jahr wieder zum Lord-Nektor der Universität Glasgow gewählt worden.

Ein Londoner Handelsmann schreibt einem hiefigen Blatte: „Jch wünschte, Sie könnten eine Sendung Deutscher Messer- \chmiedearbeiten sehen, die herite auf dem Zollhause visitirt wurde. Ihre fast gleiche Güte mit dem Englischen Fabrikat und ihre Wohlfeilheit lassen für Birmingham und Sheffield zittern. Wir fdnnen sie nicht vom Markt aus|chließen; das tyrannische Mittel vermag das nicht mehr. Englands unglückliche Fabrik-Arbeiter wer- den Hungers sterben oder an den Bajonnetten der Englischen Soldateska verbluten: das ist die Zukunft, die uns bevorsteht. Aber noch Anderes steht in Aussicht: ein zu Grund gerichteter Landadel, verfallene Pachth&user, brachliegende Felder, ein zer- stückeltes und zerfallenes Reich, das werdrn die Früchte der blin- den Selbstsucht unserer Grundeigenthümer und Kornwucherer seyn.“

Die ferneren Berichte aus Newport bringen haupt\sächlich lange Verhöre der Gefangenen und Zeugen. Das Gerücht von zu befürchtenden neuen Unruhen hat sich als durchaus ungegrün- det erwiesen. Seit dem Besuch des Oberst Considine in Mer- thyr und der von ihm angeordneten Truppenvertheilung hat Alles ein günstigès Anschen gewonnen. Zu Bristol ist wiede? einer der Newporter Aufruhrstiscer, Namens Morgan Jenkins, verhaftet worden. Die Oppositionsblätter finden übrigens noch immer neuen Grund zu Vorwärfen gegen das Minifterium mit Hinsicht auf jene Unrußen. Sie sragen, wie es möglich sey, daß der neue Kriegs-Minister, Herr Macaulcy, in diesem Augenblick ganz ruhig in Leicestershire sie, statt daß er sich, wenn nicht nach dem Schauplaß der Empörung, so doch. wenigstens auf seinen Posten in London hätte begeben soilen, vud wie man das von dem Chartisten: Chef Vincent redigirze Blatt „Western Vindicator,“ welches ganz offen. den Uufruhr, Verrath und Mord predige, und auf dessen Titel geradezu gesagt \scy, daß es für den jeßt im Ge- fängniß zu Monmouth besindliczen Henry Vincent herausgegeben und geleitet werde, noch immer fdnne erscheinen lassen, obgleich és ein ungestempeltes Blatt scy und nur zwei Pence koste, das Gesetz also schon diescrhab seine Unterdrückung gebiete.

_ Die Klagen über den zunehmenden Einfluß Frankreichs in Spanien werden in den hiesigen ministeriellen Blättern immer lauter, und man prophezeit der Madrider Regierung schon das ärgste Unheil, wenn sie sich nicht bald eines Besseren besinne.““ „Wir wollen uns“, sagt die Morning Chronicle unter An- derem, „nichts darauf zu Gute thun, daß wir schon vor einigen Wochen den traurigen Zustand der Dinge vorhersagten, der in Madrid aus dem von der Königin auf Frankreichs thdrichten Rath eingeschlagenen Verfahren entspringen müsse. Die Franzd- sischen Agenten wollten nicht mit sh handeln lassen, nichts als aùsschließliher Einfluß fonnte ihnen Genüge thun. Sie haben

die Königin-Regentin dazu getrieben, sich von den Cortes zu be- !

freien , Espartero's Lieutenant (den General Alaix) zu ey fernen , ihr Vertrauen auf einen gewissen Arrazuela a Kreatur von Isturiz , zu sehen und alle Minister - Ge walt in dessen Händen zu konzentriren. Die Moderade Partei hat auf diese Weise alle constitutionelle Opposition zunichte gemacht. Was is die Folge davon gewesen? Nichts des als daß sie eine Mine entdeckt hat, die unter ihren Füßen ange. legt worden, die jeden Augenblick zu bringen bereit ist. ge ganze Garnison von Madrid ist eben so mißvergnügt wie di Nationalgarde. Ein Schritt weiter, und die Auftritte von L, Granja werden sich erneuern. Welcher Wahnwiß! ein Pes durch Toreno, ÎJsturiz und Compagnie regieren zu wollen, ohn den Beistand irgend einer Klasse, ohne den des Volks, der Bin, ger oder der Armee! Sind Toreno und Jfturiz von Sinnen? Sehen und begreifen sie nicht die Natur und die unvermeindlichen Folgen ihrer Machinationen? Sie begreifen dieselben wohl, sie müssen sie he, greifen. Und der einzige Beweggrund ihrer Handlungsweise kann nur der scyn , den Karlismus von neuem zu erwecken und dem Absolutiómus ohne Don Carlos die Herrschaft in Spanien twie- der zu verschaffen. Jhr Verfahren kann nicht aus Gedankenlosig, keit, es muß aus Verrath hervorgehen, und diese Reberzeugung hat , fürchten wir , in den Gemüthern der Spanischen Liberalen so tiefe Wurzel gefaßt, daß cine zweite Jnsurrection , wenn man se herbeizwingt, jene Schuldigen nichk, wie frúher, mir dem Ls ben wird davon kommen lassen.“

Englische Blätter geben noch folgende Nachträge zu den lebten Berichten aus Ostindien: „Der Häuptling von Kelat wird wegen seines schlechten Benehmens während des Vordringens der Armee wahrscheinlich zu Gunsten eines Mitgliedes seiner Familie abgesekt und ein Theil seines Gebiets den Besibungen des Schach Sudschah ul Mulk hinzugefügt werden. Ein Stabsosfizier schreibt Folgendes: „„„„Das Land if weit ruhiger, als man den Umständen nach erwarten sollte, und ich nehme keinen Anstand, zu sagen, daß die Bewohner von Kabul und der Umgegend mit dem Wechsel seiner Herrscher sehr zufrieden sind. Die Gilzies sind nocch unruh1g, aber sie werden sich auch unterwerfen, sobald Truppen gegen sie gesendet werden.“ Dost Muhammed Chan war am Zil. August mit 2000 Reitern in Chulum angekommen. In einem aufgefangenen Briefe, der von Einem aus seinem Gefolge geschrieben war, hieß es, daß er etwa einen Monat in Chulum bleiben und dann nach Musched gehen werde. Es ist Herrn Clerk, Britischem Gesandten am Hofe zu Lahore, gelungen, eine Uebereinkunft zu tressen wegen der Rückkehr der Bengalischen Truppen durch das Pendschab. Die Regierung der Seiks hat sich bereit erkiárt, eine Proclamation zur Ermuthigung des Handels zu erlassen, auch hat sie cinen für den Britischen Handel sehr günstigen Zoll-Tarif entworfen. Alle Nachrichten stimmen darin Überein, daß - die großen Erfolge jenseits des Jndus seit den Tagen von Wellesley und Hastings ohne Beispiel seven, und man hofft, Nepaul und Birmah würden sich überzeugen, daß ihre Projekte, der Britischen Herrschaft Widerstand zu leisten, für jebt wenig stens keine Aussicht auf Erfolg haben. Die Muhammedanische Bevölkerung Indiens, die vor kurzem unruhig war, ist jebt vôllig eingeschüchter2. Der Fall Guzni's, einer der Festen von Central - Asien, nach so kurzem Kampfe, hat sie mit Bestärzunz erfülle. Man glaubt, in Dschudpur die Ruhe ohne militairische Operationen wiederherzustellen.““

Die lebten Nachrichten aus-den Vereinigten Staaten haben in den Manufakturbezirken große Bestürzung veranlaßt, doch trôstet man sich einigermaßen damit, daß eben jeßt die diesjüh- rige Baumwollenärndte auf den Markt komme, die zumeist ihren Weg nach England finden müsse, Die Aerndte wird zu 1,600,000 Ballen geschäßt. Viele glauben, jeßt, wo die Banf von England von ihrer Anstrengung, ihre kostbaren Metalle im Besitze zu behalten, wenigstens der Amerikanischen Bank gegew über befreit ist, während andererseits ihr Gold zur Bezahlung auswärtigen Getraides nicht vor dem Frühjahr in Anspruch ge- nommen werden kann, werde dieselbe die Schraube etwas Lalliasen und baares Geld fortan leichter zu finden seyn. Jn der ersten Woche des Novembers ist keine einzige Unze Gold aus dem Londoner Hafen ausge führt worden, sondern nur geringe Summen gemünzten Silbers nach Britischen Kolonicen; 22,000 Unzen nach Demerara und 6770 nach Jamaika. Besonders aber Hat der so eben erschienene Bericht der Bank Uber den Stand ihrer Verbindlichkeiten und Effekten während des Quartals, welches mit dem 12ten d. M. abgelaufen, große Zufriedenheit an der Börse erregt, da man daraus eine Zunahme in dem Vorrath an edlen Metallen er sehe; diese haben sich nämlich in den Koffern der Bank von 2 525,000 auf 2,545,000 Pfd. St. vermehrt. Die Noten der Bank haben sich wieder vermindert, und zwar von 17,612,000 auf 17,235,000 Pfd. In den Unterpfändern, welche die Bank in Händen hat, is eine Vermindernng von 24,939 000 auf 23,873,000 Pfd. und in den aufgenommenen Deposîto - Geldern eine Verminderung von 6,734,000 auf 6,132,000 Pfd. eingetre ten. Der Gewinn der Bank hat indes auch abgenommen; in dem lebten Bericht belief er sich auf 3,118,000, jeßt beträgt er nur 3,051,000 Pfd.

Belgien.

Brüssel, 19. Nov. Die Repräsentanten - Kammer srit! gestern zur Bildung ihrer Büreaus und, wie es bereits erwartet und angetündigt war, erwählte sie Hern Fallon, Mitglied der Opposition, zum Präsidenten. Von 73 Stimmen wurden ihm 45 zu Theil; nächst ihm erhielt Herr Dubus die meisten (28) Stimmen. Zu Vice-Präsidenten wurden die Herren Dubus und de Behr und zu Secretairen die Herren B. Dubus, Lejeune, Scheyven und Mast de Vries erwählt. Da Herr Fallon wegen Krankheit abwesend war, so übernahm Herr de Behr als Vioet Präsident einstweilen den Vorsisk. Die Kammer nahm darauf den Beses-CEntwurf in Bezug auf das Verbot der Getraide-Aué fuhr entacgen.

Dänemark

Kopenhagen, 16. Nov. (A. M.) Da es sich neuecdingt ergeben hat, daß in manchen Kirchen Dänemarks sich Altate tafeln finden, auf denen die Malereien so schlecht ausgeführt sind, daß sie das religióse Gefühl verleben und Anstoß erregen, manche auch so alt und verfallen sind, daß sie herabgenommen und durch neue ersekt werden müssen, es aber mit der Königl. Akademie der \chônen Künste súr bedenklich gefunden is, daß eine solche Abnahme oder Cassation alter Altarblätter, Gemälde und Sculp- turen ohne Aufsicht von Archäologen oder Kunstkennern vorg nommen werde, so sind mittelst eines am 9. November d. F aus der Dénischen Kanzlci erlassenen Civculairs sämmtliche Bischöfe des Königreichs angewiesen worden, in eigener Person und durch die betreffenden Pröbste dafür Sorge zu tragen, d 5 vorkommenden Falls die Akademie, die sich bereitwillig dazu e? fsárt hat, um ihre Mitwirkung in dieser Beziehung angegan2 werde, damit so, wie es in der heutigen Kollegial- Zeitung heißt,

das, was vor dem Untergange bewahrt zu werden verdient, nicht verloren gehe-

Dentsé&l6ud.

Múnchen, 18. Nov. (Fr. Merk.) Wie man hdrt, wurde der Justiz-Minister Freiherr von Schrenk von Sr. Majestät dem Könige in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um den Staat und die Entwickelung unserer landständischen Angelegenhei- ten zum Reichsrathe ernannt. Er war bekanntlich seit der ersten Stände-Versammlung 1819 bis zur leßten 1837 stets erster Pràä- sident der Kammer der Abgeordneten, in diese auch jeßt wieder gewählr. Sie wird demnach, wie auch die Kammer der Reichs- ráthe, cinen neuen ersten Präsidenten an ihrer Spiße ehen. Welche Vorlagen die Regierung an die Stände bringen wird, darüber verlautet noch nichts im Publikum; was man sich erzählt, beruht nur auf vagen Vermuthungen. Kcis nesfalls dârite der Landtag diesmal sehr lange Dauer zur Erledigung seiner Geschäfte brauchen, zumal cin Budget nicht zu berathen ist. Bei der Armee is über die Uniform der Oberst- Jnhaber der Regimenter die Vorschrift erschienen, daß sie an Fer Spiße ihrer Regimenter deren Obersten : Uniform zu tragen haden. Ein Vorschlag, statt der Abzeichnung der Regimenter dur die Farbe der Kragen und Aufschläge wieder Gleichmäßig- feit derselben und Numerirung einzuführen , bleibt ohne Berüt- sichtigung. Von einem Uebunagslager mehrerer Corps des Deut- \hen Bundes-Heeres im nächsten Jahre, woran eine oder zwei Divisionen unserer Armee Theil nehmen würden, spricht man noch immer. Den Post-Behdrden ist der Debit derx Leipziger Allgemeinen Zeitung in Bayern untersagt. h

Nov. (L: A. ZZ Wenn nach den ersten Sißungen unserer Kammern, in denen die Wahlen für die Depu- tationen geschehen, eine Art Stillstand in den ständischen Arveiten einzutreten scheint, mag dies wohl Keinen befremden, welcher den ver- faslungsmäßig gebotenen Gang solcher Arbeiten kennt. Seit den ge- dachten Wahlen sind die Deputationen mit Präfung der an sie gelang- ten Vorlagen unausgeseßt beschäftigt gewesen, und da, bevor sie ihre Bericht eritatten, keine oder doch nur unbedeutenderePlenar-Versamm- lungen der Kammern stattfinden, so bleibt auc) den übrigen Miktglie- dern der Ständeversammlung Muße genug, sich mit Dem, was zu ihrer Berathung vorliegt, genau bekannt zu machen und um jo vor- bereite:er jenen beiwohnen zu können. Einer der wichtigsten Ge- genstände, dessen Prüfung die zweite (oder Finanz-) Deputation gleich anfangs möglichst zu beschleunigen hat, fam heute zur Be- rathung der zweiten Kammer, nämlich der Geseß-Entwurf, die Erhebung der Steuern und Abgaben für das Jahr 1840 betref- fend. Cs ist dieses Geseß bloß ein provisorisches, welches gleicher- gestalt auf den beiden ersten constitutionellen Stánde -Versann- lungen und auch diesmal deshalb vorgelegt wurde, weil das Bud- get für die Finanz-Periode 1840, 1841 und 1842 im Laufe des jebigen Jahres von den Ständen nicht vollständig berathen wer- den kann. Danach bleibt das unterm 28. Nov. 1837 erlassene Finanz-Geselz, welches die im ganzen Staats-Bereiche sowohl als auch die in den Erblanden und in der Ober-Lausiß besonders zu erheben- den Steuern und Abgaben aufzählt, auch für das Jahr 1840 in Kraft. Auch diesmal sprachen sich verschiedene Stimmen gegen ein solches Provisorium aus, an welchem auch die Regierung feinen Gefallen zu finden erklärte. Wer indessen genau beachtet, welcher Dauer die bisherigen constitutionellen Ständeversamm- lungen unterlegen haben und wie wenig Zeit zur Ausführung der berathenen Gesebe blieb, der wird auch gus diesem Grunde das Nothgedrungene eines solchen provisorischen Gesekzes ein- schen, welches im Laufe der Zeiten immer mehr und mehr ent- behrlich werden dürfte. Bei der speziellen Berathung des nur aus wenigen Paragraphen bestehenden Geseßentwurfes wurden freilich sehr viele Anträge laut, welche in verschie- dener Weise schon jeßt eine Erleichterung der Steu"erpflichtigen beantragten; doch schien man sich in der Mehrheit durch Ableh- nen oder Fallenlassen dieser Anträge der Ueberzeugung hinzuge- ben, daß bei Berathung dieses Provisoriums dieselben noch nicht passend seyen. Wohl aber mochte man gewahren, daß bei dieser Berathung der Gegensaß zwischen Stadt und plattem Lande et- was scharf hervortrat. Uebriges gewährt der Geseßentwurf in mannigfacher Hinsicht schon bedeutende Erleichterungen, wie un- ter Andern rücksichtlich mehrer Abgabenzahlungen im 14-Thaler- fuß ohne Zuschlag von Agio. Ueber das Ganze des obengedach- ten Geseßentwurfes wurde durch Namensaufruf abgestimmt und derselbe von 45 gegen 18 Stimmen angenommen.

Weimar, 20. Nov. Des Großherzogs Königliche Hoheit haben die von dem Wirklichen Geheimen Rathe und Staats-Mi- nister Dr. Freiherrn von Fritsh , seit dem 20. April 1819 ge- führte und freiwillig niedergelegte Oberaufsicht über das geheime Haupt- und Staats-Archiv zu Weimar dem Wirklichen Geheimen Rathe Dr, Schweißer Übertragen.

Braunschweig, 20. Nov. Durch nachstehende Bekannt-

machung ist hier die Stände-Versammlung auf den Len k. M. einberufen worden: „Don Gottes Gnaden Wir, Wilbelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 2c. Nach Ansicht des &. 128 des Landgrundgesetes haben wir beschloffen, unsere getreuen Stände zur Eröffnung des drit- ten ordentlichen Landtags um Uns zu versammeln. Wir vecordnen daher, daß die Mitglieder der Stände-Versammlung sich Montag, den 9. Dezem- ber d. J., in unserer Residenzstadt Braunschweig einfinden, umin Gemäß- heit der Geschufts-O rdnung das Legitimatios-Verfahren zu beginnen, und werden demuächst wegen Eröffnun des Landtages das Weitere anordnen. Wir we den unseren getreuen Ständen die Entwürfe folaender,Gesete vor- leacn lassen : l) einer a3ege-ODrdnung ; 2) wegenAnlegung von Torfstichen : 9) wegen des Berfaufes von Arzneiwaaren und Siften; 4) wegen der Erhebung der Contribution und des Landschazes vom Viehe; 5) eine Declaration der §§. 47 und 109 des Gesches vom 283. April 1835, die Que, Aus- und Durchgangs - Ausgaben betreffend; 6) wegen der Ab- nderüuug des Gesezes vom 11. Mai 1835, die städtischen Abgaben in Braunschweig 1nd Wolfenbüttel betreffend: 7) wegen der Aufhebung ge Abgabe des Jmposies in den Ortschaften des vormaligen Amtes Lm] 8) wegen Declaration einiger Bestimmungen der Post-:Ordnung ; de eines Kriminal - Gesegbuches; 10) wegen der Schulpflichligkeit und s Schulgeldes in den Dorfgemeiuden, Ale, die es angeht, haben Und zu achten. Urfundlih Uusferer eigenhändigen Unter- rift und beigedrucktem Herzoglichen Geheimen Kanzlei-Siegels.

Gegeden Braunschweig, den 11. November 1839.

(ge.) Wilhelm, Herzog. v. Schleinikt.

Oesterreich.

V Wien, 17. Nov. Die Wiener Zeitung enthält eine erfügung der Regierung, die Ausfuhr des Getraides aus AuZarn betreffend. Nach derselben hat Se. Majestät, um den Jos drhandel der Getraidegattungen aus Ungarn nach dem Gvé v Über die Seehäfen Fiume, Buccari, Buccariza, Por- Nothw Martinschizza zu beleben, bewilligt, daß 1) wenn die iu veeeciidigóte eintreten sollte, die Ausfuhr der Getraide-Gattungen ieten und in ein solches Verbot auch das Kdnigreich Ungarn

Dresden, 20,

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einzuschließen, die genannten Seepläße in diesem Verbot nicht begriffen seyn sollen. Vielmehr hätte die Begünstigung Plak zu greifen, daß alle Vorräthe an Früchten, die sich zur Zeit des be- ginnenden Verbotesin jenen Häfen und Pläken befinden, während des erbotes eben so, wie vor demselben, in das Ausland versendet wer- den können. 2) Diese Begünstigung solle sich auch auf die Ge- traide-Gattungen erstrecken, welche bei dem Eintritte des Verbo- tes auf der Straße von Karlstadt nah den genannten Häfen be- reits im Zuge sind und innerhalb sechs Tagen nach dem in Karl- stadt bekannt gemachten Verbote eintreffen, und auch die zur Zeit dieser Bekanntmachung in Karlstadt befindlichen Vorräthe an Früchten, dieselben mögen {hon in Magazinen oder noch auf Schiffen liegen, jedoch mit der Beschränkung in sich schließen, daß hierüber nah genauer Erhebung unentgeltliche Pässe ausgefertigt werden sollen, mit Hülfe welcher die Ausfuhr derselben innerhalb sechs Monaten nah dem Beginne des Verbotes nah den ge- dachten Häfen und von da nach dem Auslande immerfort ge- schehen fann. s

Preßburg, 15. Nov. In der am Lten d. M. abgehal: tenen gemischten Reichtags-Sibung wurde die Königl. Refc lu- tion auf die (in Nr. 320 der St. Ztg. nmuitgetheilte) landtäg- liche Repräsenttaion vom 31. Oktober verlesen, deren Jnhalt fol- gender ist : /

„Jm Namen Sr. Kaiserl. Königl. Apost. Majeftät unseres aller- gnädigjten Herrn Herrn, dem Durchlauchtigften Erzherzeg, den Hoch- wüärdigsten, Hochwürdigen, Ebrenhaften, Achtbaren und £ ochmbögenden, auch Hochmégenuden uud Vortrefflichen uud Edien, wie auch Weifen und Um- sichtigen, des Erlauchten Königreiché Ungarn, und der damit verbundeuen Provinzen Herren Ständen, die entweder persönlich oder als Abgeord- nete im Namen ibrer Prinzipale zu dem gegenwärtigen, dur obener- wähnte Kaiserl. Königl. Majestät gnädiast angesagten aligemeinen Reichstag versammelt find, isi huldreich zu wissen zu geben : Es war Sr. Ma-

Ou

jestät angenehm, aus der Repräsentation vou 31. Oftoberl. J. zu vernehmen,

daß die Reichsstände die Königl. Propositionen mit treuergebenem Ge- fühle verehren, und selbst freimüthig anerkennen, daß jene einzig und |

allein auf die Wahrung des allgemeinen Wobles und Beobachtung der Geseye gerichtet sind. Se. Majestät erwarten demnach gnädigst, daß die Stände sich deren baldiger Berathung befleißen werden, damit so-

wehl ihrer treuergevenen Erklärung, als auch den geseßlichen Zwecke | der Königlichen Propositionen Genüge geleisiet werde. Hinsichtlich der |

Auskunftsmittel, welche die Reichsstände in Betreff des ersten Punttes der Königlichen Propositionen erwarten, sind Se. Majestät zwar Aler- gnädigst überzeugt, daß die Nothwendigkeit, in deren Folge Sich Aller- bochstdieselben bewogen fanden, die Reichsstände zu einem Subsidium der Refruten aufzufordern, schon aus dem erwäbnten ersten Punkte der Königlichen Propositionen genügend sich darthue: damit in- dessen die Wünsche der Reichsstände nicht unerfüllt

wird diesfalls, gleichwie im Fahre 1830, zur Ertheilung

rie und fommandirende General in Ungarn, Baron Jguaz Lederer,

allergnädigst beauftragt, und dies den Neichsständen mit dem zur j

Keuntniß gebracht, daß zur baldigsten Förderung dieser Angelegenheit bereits die Verorduung erlassen wurde, damit derselbe fich unverzüglich der Ersülluug dieser Diensipflicht unterziehe. Was aber den übrigen Theil der obenerwähnten Reichstags-Repräsentation anbeianat, so wird die allergnädigste Kaiserl. Königl. Resoiution nächstens erfolgen. Uebri- gens verbleiben Se. Kaiserl. Königl. Majestät mit huldreicher Guade den Herren Ständen gewogen. Durch Se. Kaiserl. Königl. Apof. Maje- stät. Wien, am 7. November 1839, Georg von Vartal‘ Folgendes is das in der am 11. November d. J. abgehal- tenen gemischten Reichstags-Sißung veröffentlichte König l. Ne- skript über die bloß in Ungarischer Sprache zu unterbreitenden Landtags - Repräsentationen, welches mit unbegränzter dankbarer Freudenbezeigung empfangen wurde: S „Darchlauchtigster Erzherzog! Vielgeliebter Oheim! Hochwürdigfste Hcchwürdige, Ehrenhafte, Achtbare und Hochmögende, auch Hochuzb-

¿gende und Vortreffliche und Edle, Weise uud Umsichtige, Vielgelie®te fund Getreue! i - Zunterthänigen Vertrauens, welches Jhr in Unsere, Euren Wünschen fentsprechende Zuneigung seßet, von Uns erbeten habt, daß Euch nämlich gestaitet werde, Euxe unterthänigsten Repräsentationen schon im Laufe [eei E Landtags bloß in Ungarischer Sprache verfassen und / eben :

Was Euer Liebden und Jhr Getreue, in Folge Eures

o aucy Uns unterbreiten zu dürfen, wird hiermit als ferneres Denftmal Unserer Huld und Gnade Euer Liebden und Euch Getreuen enebmigt.DenenWir übrigens mit Unserer Kaiserl. Königl.Huld und Gnade leibend gewogen find. Gegeben in Unserer Stadt Wien, am 9. No vember 1839, (Gez.) Ferdinand. Anton Graf Majläth. Georg von Bartal.“ E

Statten Neapel, 4. Nov. (A. Z.) Die Prinzessin Auguste von

v

| Sachsen is, nach einem längeren Aufenthalt in hiesiger Residenz, nach Ober- Jtalien abgereist. Man spricht hier von einem zu

erwartenden Besuche des Herzogs von Bordeaux. In dem Museum des

Freitag in Rom, ausgestellt, die wegen der täuschenden Nachah- mung der antiken Bronzen allgemeinen Beifall finden. i

Es befindet sich dermalen der von der Englischen Regierung abgesandte Herr Mac-Gregor, von Sicilien kommend, hier, um mit dem hiesigen Gouvernement wegen verschiedener Handelsfra- gen zu unterhandeln, und dasselbe namentlich zu Äbschaffung des Schwefel - Monopols zu bewegen; im entgegengeseßten Fall droht er mit verschiedenen Repressalien. Es scheint indeß, daß

er troß seiner Vorstellungen und Drohungen bis jeß » nichts | ; a S as ; 5 | 9 He jebt noch nihts } ¿¡nem Monat, daß Hafiz übergegangen sey; gab er nicht vor, er

} habe schon eine Fregatte nach Syrien abgesandt, um ihn von

bezweckt hat.

Ein Brief aus Palermo \agt: Fräulein Pixis erfreut sich auch hier eineé fast unerhörten Beifalls. : | wissen kaum Worte zu finden, um das Talent dieser großen

Künstlerin zu schildern; die hiesige Theater-Direction Hat thr ber |

reits Vorschläge für den nächsten Winter gemacht.

Rom, 9. Nov. (A. Z.) Wie weit die Unterhandiungen Hollands mit dem Päpstlichen Stuhle, eine Circumscription der Didzesen betreffend, gediehen, ist noch nicht bekannt worden; eine Circumscriptions- Bulle, wovon {on neulich die Rede war, is noch nicht angefertigt, und dürfte bei der Masse kirchlicher An- gelegenheiten, über die man einer endlichen Entscheidung entge- gensieht, wohl nicht so bald erfolgen. Jndeß spricht man von der Wiederervrichtung des alten Bisihums Ruremonde.

Der Herzog von Bordeaux hat in St. Maria degli angeli bei den Thermen des Diocletian ein feierliches Seelenamt für Karl X. abhalten lassen. :

Span e

Madrid, 11. Nov. Der Stand der Angelegenheiten ist noch immer derselbe. Die Opposition, welcher die Ernennung des Brigadiers Balbaa zum Militair - Gouverneur von Madrid einige Unruhe verursacht, giebt sich alle Mühe, um glauben zu machen, daß die Gerüchte von einer beabsichtigten Emeute ab- sichtlich von der Polizei verbreitet worden seyen. Der heftige Regen verhindert übrigens die Unzufriedenen, sich bei der Puerta del Sol oder in einem andern Theile der Stadt zu ver- sammeln.

Man hâlt es nicht für wahrscheinlich, daß die Steuerpflichs

bleiben, i S J N - “1 —- jerue- ï rer Aufflarung der wirkliche Geheime Staatsrath, General der Kavalle- |

j i u derrn Professors Zahn sind einige Bronzearbeiten seines Landsmanns und Freundes, Bildhauer

Die hiesigen Joucnale !

tigen bei ihrer Weigerung, die Steuern

werden, da das Ministerium dem Bange Li n E Fntendanten von Madrid autorisirt hat, mit der größten Strenge gegen die Widerspänstigen zu verfahren.

Es geht das Gerücht, die Regierung werde die Cortes bis zum 20. Januar fommenden Jahres prorogiren.

Der Correo Nacional theilt in seiner heutigen Nummer das nachstehende an die Redaction dieses Blattes gerichtets Schreiben des Spanischen Botschafters in Paris, Marquis von Miraflores mit: „Mein Herr! Das „Eco del Comercio‘ vom 26. Oktober enthält einen Artikel, in dem sich folgende Stelle befindet, die offenbar auf mi persdnlih Bezug hat: „„„„Es ist traurig, daß man in diesem Augenblicke um die Anerkennung der Königin Jsabella Il. bettelt, vielleicht sind einige Orden des goldnen Vließes zu vergeben. Man wird hieraus ersehen, was die Regierung unter National-Würde versteht.‘ Meine Stel- lung erlaubt mir nicht, mih in cine Polemik mit jenem Blatte einzulassen. Ucbrigens verzichte ih nicht darauf, ich verschiebe es nur bis zu einer Zeit, wo meine Stellung und meine Delikatesse mir dies gestattet, ohne daß das Interesse mei- nes Vaterlandes darunter leidet. Für jeßt beshränke ih mi darauf, zu erklären, daß ih die angeführte Stelle mit Verach-

| tung zurückweise und ih fordere den Verfasser derselben auf, scine

Behauptung zu beweisen, wenn er nicht von der öffentlichen Mei- nung als ein f{ändlicher Veriäumder gebrandmarkt scyn will. Paris, den 2. November 1839. L - Marquis von Miraflores.“

Der schon erwähnte Bericht der Junta von Guipuzcoa über die von ihr wegen Aufrechterhaltung der Fueros in den Baski- schen Provinzen gepflogenen Berathungen und gefaßten Beschlüsse, der das von den Cortes im Allgemeinen bestätigte Recht der Fuer

| ros ergänzen und auëfüllen und ihnen deshalb zur Genehmi-

gung vorgelegt werden soll, ae at im Wesentlichen Folgendes: _, ®Dle Junta, von dem Grundsag ausgehend, daß jedes Geseß den Sitten, Gebräuchen und Bedürfnissen des Landes eutsprechen müsse, drittgt auf die Wiederauflebung der Baskischen Murnizipalitäten, mit Aufhebung der bestehenden Ayuntamientos. Was die politisch-admi- nistrative Verwaltung des Landes betrifft, so wurde bis jezt die Pro- vinz Guipuzcoa von vier Deputirten regiert, wovou jeder, der Reihe nach, ein ganzes Jahr lang den Titel und den Rang eines General- Deputirten erhielt. Diese vier Deputirten wurden je ciner in den vier großen Städten der Provinz erwählt. Die Junta behauptet, daß diese Behörden, sowohl was die Zahl als auch die Art, sie zu wählen, be- trifft, nicht eine hinreichende politische Garantie für das Wohl des Landes darbôten. Demzufolge \chlägt sie vor , diese Deputation aufzu- heben und anu ihre Stelle in jedem Geuichts-Bezirke zwei Deputirte zu segen, welche durch freie Wahl und durch geheime Abstimmung er- nannt werden sollen. Diese zwei Deputirten, denen noch ein drit- ter Deputirter mit dem Nange des General-Deputirten beigesellt werden soll, würden dann die Lokal-Behörde eines jeden Gerichts : Bezirkes bilden. Das Amt des Corregidors, sagt die Junta, enthalte in sich alle Ele- mente der Willkür und des Despotismus, und da diese mit der bürger- lichen Freiheit der Baskischen Nation unverträglich seven, so soliten alle Corregidors in diesem Lande auf immer unterdrückt werden. Da überdies die Alfalden jene Kenntniß der positiven Geseggebung, ohne welche die Ausübung der Gerichtsbarkeit s{chwankend und unsicher werde, gewöhnlich nicht besäßen so möchte, nach dem Wunsch der Junta, der Mißbrauch, in Foige dessen die Alfalden die Ausübung der Ge- richtsbarfeit sich anmaßen, auf immer abgeschafft und das Richteramt von dergleichen Functionen gänzlich abgesondert werden. Ein besonde- rer Gerichtshof, aus vier vom Könige erwählten Mitgliedern bestehend, solle allein Recht sprechen. Die National-Garde, als die sicherste Wehr des Thrones und des Vaterlandes, möchte beibehalten , jedocz solle dic- selbe nux nach den besichenden Provinzial - Vorrechten organisirt wer- den. Die Steuern sollen, um jeder Willkür des Ministeriums Schran- fen zu seyen, auf 30 Jahre, Jahr für Jahr im voraus, bestimmt n:er- den, jedo bei vorfommenden außerordentlichen E der Re- gierung fénnte dieselbe einen Zuschuß verlangen, der aber immer aué gewiesen werden müßte. Die Junta spricht feine Meinung über das Douanen-Spjstem aus, weil, wie fie bemerkt, dies den Gegenftand einer besduderen Berathnng abgeben solle, sobald der Friede in Spanicu überall hergeftellt sepn wird. j :

AECdPpPten

Alexandrien, 27. Okt. (A. Z.) Dieselben Zweifel, die- selbe Ungewißheit, was aus den Orientalischen Wirren werde, herrscht nach wie vor. Nichts is entschieden. Gleich nach der Rückkehr des Pascha's lteß das Gouvernement aussprengen, die Türkische Flotte würde bald zurückkehren, schon würden die Ka- nonen der Linienschiffe ausgeladen, damit sie aus dem Hafen köôn- nen, außerdem erwarte man in einigen Tagen cinen Türkischen

i Gesandten aus Konj|tantinopel, mit dem man unterhandeln wolle. Aber alles das war falsch; die Flotte liegt nah wie vor im Ha-

fen, keine Anstalt ist noh getroffen, die auf eine Abfahrt dersel- ben schließen lassen könnte, und der Türkische Gesandte läßt sich nicht sehen. Vielleicht macht er es wie der Kapudan Pascha, dessen Ankunft Mehmed Ali im vorigen Jahr, als er sich un- abhängig erklären wollte, den Konsuln ebenfalls zur Vermittelung ankündigte; es beliebte ihm aber, ein Zahr zu warten, und dann gleich mit der ganzen Flotte zu kommen. Ueberhaupt hat man sich mit den Gerüchten, die vom Palast des Pascha's ausgehen, sehr in Acht zu nehmen; in der Regel sind sie darauf berechnet, irre zu führen, um dann unter diesem Schleier die Zwecke desto besser verfolgen zu können. Sagte der Pascha nicht selb vor

dort abholen zu lassen? Jeßt erfährt man, welchen Grund er Mes 21 ad ; S , G zur Aussprengung solcher Unwahrheiten hatte. Hafiz widerstand allen Loéungen Jbrahim's und ging direkt nah Konstantinopel zurúc; um ihn daher noch vor seiner Ankunft daselbst zu kom- promittiren, gab man vor, er sey desertirtk. Wie findet man den Weg aus diesem Labyrinrh falscher und schiefer Gerüchte und ab- sichtlicher Entstelungen? Nur indem man die Geschichte Meh- med Ali's studirt, die seinen Plan, zur Alleinherrschast zu gelan- gen, auf jedem Blatte zetgt. G D L

Der Gouverneur Lin hat am 23, n ein spezielles Edikt erlassen, worin er befiehlt, das alle Schisse, ehe sie in die „inne- ren Meere“ einlaufen, von eigenen Beamten gemessen werden sollen, um zu bestimmen, wie tief sie im Wasser gehen, und daß diese Messung bei Whampoa wiederhole und diejenigen Schiffe, welche dort weniger tief gehen, als Schmuggeler verurtheilt wer- den sollen, Das Dekret befiehlt ferner, daß, so lange ein Schiff sich an der Küste aufhalte, auf jeder Seite desselben Chinesische Wachen aufgestellt werden sollen, um den Schleichhandel zu ver- hindern. Derselbe Kommissar hat auch einen rief an dié ¡Barbaren - Königin Victoria, Beherrscherin einer unbekannten Ansel, England genannt“, geschrieben, worin er ihr wegen ihrer „Thorheit und Gottlosigkeit“/ Vorwürfe macht, daß sie ihre bar- barischen Unterthanen nicht gezwungen habe, die heiligen Geseße und die von ihm, „dem Schatten des mächtigen Kaisers“ er lassenen Ner dgen zu achten. Der Brief war übrigens in so respektswidrigen Ausdrücken abgefaßt, daß der Capitain Elliot sich weigerte, ihn abzusenden.

Ser I ROE: Er E