1839 / 353 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Gerüchts sehen, daß der Prinz sich mit seinem Königlichen Bru- *

der ausgesdhnt habe und wohl bald nah Neapel abreisen dürfte. Der Graf von Ludlow hat seinem Verwandten, dem jebb- gen Herzog von Bedfort, die Summe von 100,000 ‘Pfd. St. um dde gemacht, mit der Bemerkung, er habe ihm die- Élbe in seinem Testament zugedacht gehab:, erachte es aber für geratineer, ihm das Legat féen jekt auszuzahlen. i ady Morgan, welche fast erblindet war, ist jeßt so weit hergestellt, daß sie ihre literarischen Arbeiten wieder vornehmen kann. Sie befindet sich seit einigen Tagen in London, und man sicht dem baldigen Erscheinen eines neuen Romans von ihr ent- egen. : ckY Einem Regierungs-Blatt zufolge, werden in der Königlirhen Kapelle von St. James schon Vorbereitungen zu den bevor- stehenden Vermählungs-Feierlichkeiten getroffen. Der hiesige Gesandte der Vercinigten Staaten, Herr Ste- venson, hatte gestern lange Konferenzen im Schaßamte und. in der Bank von England, durch die er elne lange obschwebende

Unterhandlung zwischen sciner und der Britischen Regierung zu .

Ende gebracht hat, betreffend die von leßterer zu zahlende Ent- schädigung für eine Anzahl Sklaven, welche, Nord-Ämerikanischer

Bürger Cigenthum, vor eiwa acht oder neun Jahren bei den j 2 Schiffbruch litten und von den Britischen Be» -

Bahama - Inseln ten Ó i i hórdén zu Nassau in Freiheit geseht wurden. Die Entschädigungs- summe, welche die Britische Regierun

und welche gestern von Herrn Ste! men wurde, soll sich auf 20 —30,000 Pfd.- belaufen. E Der durch den Tod des x. Butler erledigte Bischofssiß

von Lichfield soll dem Dechanten von Chester, Herrn Anson, |

cinem Whig und Bruder des General - Postmeisters, zugedacht seyn.

selbe, als am Iten d. schon alle Staats- und Hofsachen von der Post abgeliefert waren, aus Versehen liegen geblieben, hat sich zu jenem ungehdrigen Schritt nur durch übel angebrachten Diensteifer fortreißen lassen; ex ist daher auch nicht abgeseßt wor- den, sondern hat nur einen Verweis von dem General-Postmei- ster erhalten.

Auf der

zu heizen, nung für unthunlich gehalten hatte.

fallen.

Darstellung der lebten Aerndte, worin gesagt ist: „Die Preise des Getraides haben seit der lebten Aerndte allmälig abgenom-

men, und es ist sehr wahrscheinlich, daß sie in der kommenden |

Zeit noch meßr abnehmen werden. Während des Winters, und so lange die fremden Häfen durch Eis geschlossen find, wird fich Mangel! an Getraide zeigen; wenn er sich aber im Frühjahre eigen sollte, was wir jedoch nicht befürchten, dann werden die E embes Länder, wie das leßte Mal, bereit seyn, ihre Vorräthe

uns zuzusenden. Auf jeden u müssen wir dafür dankbar seyn, |

daß es dem-Lande nicht an Brod fehlen wird.“ i

Die Inhaber von Columbischen Obligationen ‘haben . vor- gestern eine Versammlung gehalten, in welcher - die in Becreff der künftigen Zinsen - Zahlungen gemachren Vorschläge einstimmig verworfen wurden. L ;

Aus Sydney, auf dèr Osttúste von Australten, sind Nach- richten bis zum 2. August eingegangen, Es war daselbst cine Volks: Versammlung gehalten worden, um die zweckmäßigste Ärt und Weise in Berathung zu zichen, wie der Bevölkerung von Sydney Unterstüßung éeiväbti werden könnte, da unter derselben bei dem hohen Preise der Lebensmittel Noth herrschte. Das Mehl war wieder im Steigen, und dabei wurden in Sydney Anfkáufe für Súd- Australicn gemacht, wo sh ebenfalls Mangel zeigte. Auch wird gemeldet, daß der Handel zwischen Vandie- mensland, der Jhsel an der Südost-Spißbe von Australi«@n und Süd-Australien {nell zunehme. Allan Cunningham, der Bota- niker, welcher Neu-Süd-Wales bereiste, ist im Juni zu Sydney in seinem 48ten Jahre, nach einer langen Krankheit, die er sich auf einem Besuche der Jnsel Neu-Seeland zugezogen hatte, kurz

vor seiner beabsichtigten Rückkehr nah England, mit Tode ab- |

gegangen.

Schweden und Norwegen. Sto dot, 10, Dés:

Aftonblads, zum Verlust seines Amtes verurtheilt worden, auch

mit noch schärferen Zusäben, die man bald zu vernehmen erwar- | Er hatte große Widerseblichkeit gezeigt, die vom Gericht ge- |

\ tatstidning meldet vor- | läufig nur, daß Se. Majestät unterm Tten d. M. Herrn Hult- | berg (der dieser Tage durch den Tod einer Tochter betrúbt wor- | den) auf sein Ansuchen in Gnaden dreimonatlichen Urlaub als

tet. forderte Auskunft zu geben. -— Die

Nolizeimeister bewilligt und sein Geschäft einstweilen Herrn Lim-

nelius aufgetragen haben.

Deut G ant

München, 15. Dez. (N. K.) Neuerdings wurde nun wie- der das Projeft aufgenommen, eine Eisenbahn nach Salzburg zu leiten. von Eichthal. i

Einigen Gendarmerie-Stationen auf dem Lande sind jeßt zur Aushülfe des angestrengteren Dienstes Soldaten der Linie zuge- theilt worden. Die Gendarmen werden nun ebenfalls mit Zünd- hütchen-Gewehren versehen.

Die Ernennung des Þi. Jos. Máller zum außerordentlichen Professor an der hiesigen Universitär hat unter. den Studirenden einen sehr freudigen Eindruck gemacht. Professor Müller, erst im vorigen Jähre zum Mitgliede unserer Akademie der Wissenlchase ten gewählt, erfreut sich auch der besonderen Huld unseres Kron- prinzen, durch dessen Munisizenz er seine Studienreise nah Pa- ris machte, und gegenwärtig als ciner der ausgezeichnetsten Orien- aan gera MiE i Godnta Pfal iz

Bilraermeiiter Bruncf von Ho tten in dex Pfalz, weicher als folver keinen Urlaub in die Stinde-Ber (arung erhalten haite, hat hierauf seine Bürgermeist.rstelle niederge'egt, Und ist nun zur Kammer. einberufen worden. ; 468 :

Augsburg, 17. Dez. - (A. Z.) Cin uns gus einer Deut- schen Quelle zugekommenes Schreiben sagt: „Die in den lebten Tagen in eBu@reR Hauptstädt:n eingetroffene Anzeige, daß Herr von Brunnow in Stuttgart ganz unerwartet Bef hl erhalten habe, nach London zurückzukehren, hat ungemeines Auf\éhen er- regt. Wie man hört Bl Bete von Brunnow - bevollmächtigt seyn, hiusichelich der Sperre beider Meercngen von Konstantino-

zu zahlen- übernommen ' tevenson in Empfang genom- ;

Den Post-Secretair William Saunders, der neulich mit | cinem auf der Post angekommenen Brief an die Königin nach | Schloß Windsor eilte, um den Brief selbst zu übergeben, da der- |

Themse is der Versuch gemacht worden, ein | Dampfboot , anstatt mit Steinkohlen, mit Anthracit - Kohlen | was man bisher wegen . deren langsamer Verbren- | Der Versuch ist nach Aus- | sage der Sachverständigen in aller Beziehung befriedigend ausge- |

Das Q uarterly Journal of Agriculture enthält cine |

Der hiesige Polizeimeister Hult- | berg ist wegen Verfahrens gegen zwei Knaben vor das Hofge- | richt unter fisfalische Anklage gestellt, und, nach Bericht des

An der Spibe des Unternehmens nennt man das Haus

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pel ein neues Uebereinkommen zu treffen, “d. h. über wichtige

Modificationen in dem Traktat von “Chunkiar-Skelessi zu uater- handeln oder, wie andererseits behauptet wird, nah London Ruß- lands Zustimmung zu überbringen zu dem Vorschlage: mehrere Englische und Französische Kriegsschiffe, im Fall eines Vorrückens Ibrahim Pascha's, vor Konstantinopel erscheinen zu tassen. Im Wesentlichen glaube ich, diese Angaben verbürgen zu können. Ge- wiß scheint, daß dadurch die pldbliche Sendung des K. K. Hof- raths Baron von Neumann nach London veranlaßt wurde. Ss fragt sich nämlich, ob es nicht zu neuen Verwickelungen führen könnte, wenn an die Stelle des Traktats von Chunkiar Skelessi ohne Zuziehung der Pforte ein -anderer Vertrag träte, der da- dur schon im Entstehen alle Anlagen von Unhaltbarkeit in sich {ld}e.““ (Veral. die im gestr. Blatte der St. Ztg. unter Lon- don nah dem Engl. Courier gegebene Mittheilung über die Ankunft des Herrn von Brunnow.) tet

Dresden, 18. Dez. (Leipz. Bl.): Die zweite Kammer hat in ihrer Sibung voni 17ten d. M. mit 36 gegen 33 Stim- men beschlossen „die Entscheidung -über die Frage, ob Handwer- fer und Krämer, wenn ste sich fünf Jahre lang in einem Dorf aufgehalten. und ihr Gewerbe daselbst betrieben, in diesem Dorf ein Heimathsrecht erlangen? auf ungewisse Zeit zu vertagsten. Bekanntlich hat-vor ungefähr acht Tagen die zweite Kammer, gegen die Ansicht des. Ministers von Lindenau, sich einstimmig dahin erklärt, daß ein-Abgeordneter bei jeder Kammer (schriftliche) Anträge einbringen könne. Hieraus hat nun die Regierung cine Prinzipfrage Femacht und hierüber ein Dekret vorgelegt, in wel- chem sie erélárt, von dem jeßigen Falle wolle sie absehen, für die Zukunfc aber. möge man sich an die Verfassungs-Urkunde halten, d. h. jeder Abgeordnete dürfe- eine Petition nur bei seiner Kam- mer einbringen. Nach der Ansicht des Abgeordneten von Mayer sollte dieses Dekret zu- den Akten genommen werden, da dic Kammerpraxis doch einmal eine andere Erklärung ausgestellt habe als die Regierung. Dem widersprachen aber, in Ueberein- stimmung mit dem Direktorium, welches das Dekret gleich an eine Deputation verweisen wellte, die Abgeordneten von Waß- dorf, Todt, Sachße und Clauß, welche meinten, es kênne aus deim Stillschweigen Einverständniß gefolgert werden, und wenn auch keine Crklärung auf das Dekret gefordert jey, jo könne sie doch gegeben werden, da es sich um den Schuß eines so wichti- gen Rechtes um das Petitionsreht handle. Darauf be- \chloß die Kammer einstimmig, das Dekret dèr ersten Deputation zur Begucachtung tezuBeien: Cu E è tr

Hannover, 18, Dez. Se. Majestät der König ist heute nah dem Jagdschlosse Rotenkirchen abgereist, von w0 Höchst: dieselben dem Vernehmen nach nächsten. Sonntag zurück erwar- tet werden.

Kassel, 16. Dez. (Kass. A.. Z.) Heute Mittag um 1 Uhr hatte eine Depucation der Stände-Versammlung, bestehend aus dem Präsidenten, Vice-Präsidenten, den Herren von Trott, von Eschwege |!., von Münchhausen und Jungk, die Ehre, bei Sr. Hoheit dem Kurprinzen. und - Mitregenten- zur Audienz geführt zu werden und nachfolgende Adresse als Erwiederung der Crèfs- nungs-Rede zu überreichen: 1tut

„Durchlauchtigster Kurprinz und. Mitregent, guädigster Kurprinz und Herr! Dem Threue Ew. Hobeit uns nahend, fühlen wix ius vou Dank durchdruugen für die Huld und Guade, deren Ew. Hoheit bei Eröffnung der gegenwärtigen Stände- Vecsauzulüung durch Hochjl- ihren Minister dés Fuúnér1ni uns versichern zu. lassen gerubt haben, Äm besten hoffen wir, dieser huldvollen Gesinnung zu entsprechen, indem wir bei Berathung ‘der Sôn Ew. Hoheit beabsichtiglen Vorlageu, so ivie bei jeder sich darbietkenden. Erörterung, von gewissenhaftem Eifer, von aller Umsicht voruxtheiloser Prüfung uus leiten laffen, und nit aller Offenbeit eier aufrihtigeu Gesinnung. uns aussprechen. Der zur Feststelung deé Finanz - Gesetzes uad) allen seinen Bes ziehungen erforderlichen - Prüfung werden wir mit sorgfälti- gem Hinblick auf verbhandenes Bedürfniß , auf anzuerkenueude Nüblichfeit und auf die Kräfte des Landes uns unterziehen. Daß es uns gelingen werde, unsere deshalbige Aufgabe genügend zu léfen und zeitig zu erledigen, boffeu wir mit-Zuversicht. Dex beschwor- nien Ei aendiaas des dffentlichen Rechts-Zuüstandes von Kurbessen, weiche, verbürgt dur wechselseitige. Verfassungs - Treue, den Lanvesherri mil seinem Volke auf das Junlgste verbindet, ist eine Bethe cinflußreicher

wohlthätiger Entwickelungen in der Gesetzgebung des Kursiaatcs gefolgt. |

Ehrfurcht und Dank zollen wir dafür der Weisheit des erhabenen genten. Und wenn noch für manche der wichtigsten Zweige Ergälzung und Vervollforumnung der Geseßze gewünscht werden darf, so werteu wir uns glücklich fühlen, zu fortschreitender Begründung getstiger und niaterieller. Wohlfahrt, so weit solche von gefeylichen Änordnungen av: hängt, im Einverständnisse mit der Regierung Eurer Hoheit beitragen zu fonnen. Ju tiefer Ehrfurcht beharren Ew. Hoheit unterthänlgsie, ¡reu gehorsamsie St inde : Versammlung u. st. w. Namens derselbe der Präsident.“ (Folgen die Unterschristen.) A L

Se. Hoheit haben si, nachdem Höchstdieselben dte Adresse angenommen, noch eine Zeitlang huldreich mit der Deputation unterhalten.

Hamburg, 18. Dez. Von Seiten des Rathes is dec Erbgesessenen Bürgerschaft in deren heutigen Versammlung fol- gender Gegenstand zur Mitgenehmigung vorgelegt worden: „Der Entwurf eines Cxpropriations-Geseßes; unter dem Vorbehalte einer nach einmaliger Anwendung des Geseßes vorzunehmenden erneuerten Prüfung desselben, um, je nach dem Ergebniß diejer

lebteren, entweder cine Revision des Gesebes eintreten zu lassen | oder aber der Erbgesessenen Bürgerschaft die Anzeige machen zu | fônnen, daß zu einer Revision sich keine Veranlassung. ergeben | habe. Die Erbgesessene „Bürgerschaft trat diejem Antrage |

des Rathes bei. D 4 i

Die Bödrsenhalle bemerkt: „Mit lebhafter Freude zei gen wir unseren Lesern die endliche Genehmigung dieses vielbe- \prochenen und vielersehnten Gesebßes an, dessen Annahme einen so erfreulichen Fortschritt der dentlichen Meinung bezeugt und so viele fernere Fortschritte in unserer industriellen Entwickelung bedingt, das deswegen für unsere Vaterstadt von so außerordent- licher Wichtigkeit, aber auch für das Ausland nicht ohue Jnte- resse ist. Der Mangel eines Éxpropriationsgesebes war es, der bisher die Anlegung von Eisenbahnen auf Hamburgischem Ge- biete unmöglich machte; möge die freudige Zustimmung, welche die Bürgerschaft heute dem Geseke gegeben, ein gutes Zeichen für die baldige Anwendung desselben auf eine Eisenbahn seyn, deren leßter 2weck es seyn wird, Deutschlands bedeutendsten Seehafen mit dem Deutschen Binnenlande in noch engere Ver- bindung zu seben.“

A Oesterreich. :

Triest, 11. Dez. (O. P. A. Z.) Kaum je seit langen Jah- ren mag in den Levantischen Gewässern die Seeräuberei so arg gewesen seyn, als seit dem vergangenen Sommer. Unstreitig hat die Vereinigung aller Europäischen Kriegsschisse an einem einzigen, oder höchstens an zwei Orten, wo sle unbeweglich vor Ankex blieben, das Meiste dazu beigetragen, daß der Unfug so sehr. hat überhand nehmen können. Die Räuber brauchten die Englische und Französische Flagge gar nicht mehr, und auch die Oesterreichische nur wenig zu fürchten. Jch hebe das Lebtere ab-

Ähren Offizieren, zusammen 101 Mann, im

sichtlich hervor, weil nichts so gewiß is, als daß Unsere bewaffne- ten Fahrzeuge durch ihre Jaad auf die Räuber ‘eit zehn bis funfzehn Jahren zur Säuberung der Levantischen Gewässer das Meiste beigetragen haben. Aber der jeßige Zustand ist bekla- genswerther, als je zuvor. Mit sehr wenigen Auenahmen, die auf Kandianische lbnuks fommen und auf die des Dey von Tripolis, sind alle diese Räuber Griechen, und zwar theils Unterthanen König Otto's, theils solche der Pforte. Die Ersteren mögen die doppelte Zahl der Lebteren aus- machen. Eben darum ist es für die Regierung zu Athen, an deren ernstestem Willen in der Sache Niemand zweifeln wird, unmöglich, dem Unfug durch eigene Kräfte ein Ende zu nachen, und es is hohe Zeit, daß sich die übrigen Mächte des täglich mehr bedrohten- Handels annehmen. - Diese Räuber in den Ges wässern der Griechischen Jnselgruppen zu verfolgen und in kär- zester Zeit zu vernichten, ist jeßt gegen jonst eine ungemein leichte Aufgabe. Aber man muß es unterlassen, ju, diesem Zweck sich der größeren Kriegsfahrzeuge zu bedienen. Was die leichte Ka- vallerie gegen die Wilden in den Amerikanischen Wäldern, das sind Dampfböte in den klippen - und rissreichen Gewässern des Archipels -gegen die Griechischen Seeräuber. Fünf oder sechs solcher Dämpfer würden hinreichen, dem Unfug der ‘Piratexie ein rasches Ende zu machen, dir fo keck geworden is, daß ihr selbst die Sicilischen Häfen nicht zu entfernt sind, um an deren Ein- und Ausgängen sich auf die Lauer zu legen. Swe

Tessin. (Schweiz. Bl.) Nach Mittheilungen in Schwei- zerhlättern bestand das Corps, welches unter Anführung des Großraths und Obersten Luvini am &. Dezember Nachmittags 2 Uhr seinen Einzug in Lugano hielt, aus einem Haufen schlecht- disziplinirter Leute aus den Städten Lugano und Vellenz und den stadtähnlichen Flecken Mendrisio und Chiasso. Das Land- volé der unteren Bezirke habe feinen Theil an dem Zuge neh- men wollen. Dafär seyen zwei Geistliche mitgegangen, welche sich nichr \{hämten, mit. Flinten und Säbel bewassnet, sich anzu- schließen. Misoxer und Premonteser seyen dabei gewesen. Feder habe. täglich 18 Bb. bezogen, */; davon aber nichr einmal mit ihren Waffen ordentlich umgehen können. An Wider- stand sey - nirgends zu denken gewesen, hingegen hät- ten auf das bloße Gerücht hin, ‘daß man sih zu Lo- carno wirkli zur Gegenwehr rüste, Viele Reißaus neh- men wollen und sich ers dann wieder zum Anschluß an die Heldenschaar bewegen lassen, als die Falschheit jener Gerüchte flar am Tage gelegen. Daß die Regierung vor einer solchen Truppe mehr Ursache zur Flucht zu haven glaubte, als vor einem tapferen und wohlgeubten Corps, das fann ihr nicht zum Vor- wurf gemacht werden. Denn je feiger und schlechter eine Masse beschaffen is, desto mehr Grausamkeit wird sie im Augenblick des Sieges an den Tag legen, wie man es auch schon ander- wärts im Bürgerkrieg har erfahren können. Es war haupt\äch- lich, wie sich diese Leute selbst äußerten, auf Rache gegen Molo und Riva abgesehen, die sich daher zuerst aus dem Staube machten. Sie wußten, wessen ihre Feinde fähig waren, denn die am 28. April und 9, Mai 1799 zu Lugano und Mendris verübten Gräuel sind noch nirgents im Tessin vergessen worden.

Mitch

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tal Le h

Neapel, 3. Dez. (A. Z:) Dank demi eifrigen Bestreben unseres jungen unermúdlichen Kdnigs, wurde das Beispiel der Errichtung von Gottesäckern im ganzen Königreiche befolgt, und nach cinein Verlauf von zwei Jahren, seit der Cholera, ist deren Zahl in den verschiedenen Provinz - Städten schon auf nahe an funfzig gestiegen; bis zu besagter Epoche war es Gebrauch, die Leichname in die Gewölbe der Kirchen zu werfen, wo sle mir Kalk bedeckt und die Gebeine cinmal im Jahr herausgenonimnien und außerhalb der Sradt vergraben wurden. Für die armen Klassen und die Spitäler der Hauptstadt besteht ein besonderes Campo santo (Kirchhof) mit 205 vierecfig gemauerten Gruben, ivorein die Todten eines jeden Tages geworfen, mit Kalk bedetft, und nach Verlauf eines Jahres herausgenonimen und anderswo oergraben werden. Dieser Kirchhof liegt auf einer Anhdhe, nahe an der Strada nuova del campo di Marte, von wo aus man eine der reizendsten Aussichten auf die Stadt, ihre Umgebungen, Vesuv und den ganzen Golf hat. Mebenan, zunächst an der Straße, sieht man ein mit einer Mauer umgebenes und mit einzelnen Grabsteinen besebtes Feld, woselbsi die im Jahre 1837 an der Cholera gestorbenen 25,060 YJndividuen vereint

Eli

rußen.

Neulich erregte cin Duell zwischen zwei Adeligen hler avo ßcé Aufichen. Der Köntg, schr aufgebracht darüber, befahl dem Polizei : Minister, gegen die Schuldigen, von denen der eine schwer verwundet wurde, mit aller Strenge des Gesebßes zu ver fahren. Ein anderes Duell zwischen einem Französischen Maler Namens N. und einem Neapolitanischen. Obersten wurde da- durch, daß Lelbterer die Ausforderung des Ersteren bei der Po- lizei anzeiate, verhindert, und nur durch kräftige Einschreitung des Franmdsischen Gesandcen gelang es dem Maler, den Händen der Polizei und einer wenigstens vjährigen Galeerenstrafe zu ent- gchen. Er verließ sogleich das Land. Mit den Vorrichtungen zur Gasbeleuchtung geht es rasch vor sich. Jn den Hauptstra- pen sind bereits die Röhren gelegt; eben so nähert sich das zur Be- reitung des Gases erbaute und in der Nâhe der Riviera di Chiaja gelegene Gebäude seiner Vollendung.

Opa iel

Madrid, 7. Dez. Morgen findet hier die Wahl oder Er- neucrung der Munizipal - Beamten statt, und obgleich die gemä ßigte Partei Alles aufbiecet, um sich den Erfolg zu sichern, #0 glaubt man doch allgemein, daß die Exaltirten den Sieg davon tragen werden. Dagegen weiß man bereits, daß die in Guada- laxara, Zamora, Valladolid und Badajoz erwählten Munizipal- Beamten der gemäßigten Partei angehdren.

Saragossa, 9. Dez. Die Armee hat noch ihre alte Stel- ¿lung inne. Die Karlisten wagen indeß nicht mehr, sich von den

¿Puntkten, die sie besest haben, zu entfernen, seitdem der uner-

Achrocéene Oberst Zurbano mit seinen Truppen die Gegend durch-

*streift. Die Desertion nimmt übrigens unter den Karliften immer

mehr überhand und heute hat sich eine. San Compagnie mít Dauytquartier eit Yefunden.

Ein Korrespondent der Times schreibt aus Perpignan: „Im Karlistenheere von Catalonien is der Dámon der Zwie- tracht wieder erschienen mit dem General-Major Kanonikus Tri- stany, den die Französischen Legitimisten unbesonnen genug wa- ren, ihren Freunden jenscit der Pyrenäen zurückzusenden. Damit haben sie ihnen einen sehr schlechten Dienst erzeigt, und wenn der neue Generalissimus nicht rasche und energische Maßregeln ergreist, um der. Einmischung dieses ungeschickten Priesters ent- gegenzuwirken , so wird er die Partei des Don Carlos in dieser

Provinz desorganistren. Z8zere Don Jose Segarra, mit Nach- bru zu handeln, 10 dürfte cr entweder selbÆ das Opfer des wil- den Trlifany werden, oder, um dieser Gefahr zu entgehen, mit den Christinos sich zu veriöhnen genöthigr seyn. Die New gung des Heeres ie zwichen diesen beiden Führern getheilt: e ain ind alle eorbaren Soldaten, für Triístany das Ge-

Túrklei.

Konsta atinopel, 28. Nov. (A. Z.) Das Kriegs-Dampf- bsot, auf dem sich der Französische, nah Persien bestimmte Mi- nister, Graf Scrcey, befindet, erhielt scinen Ferman zur Reise nach Trapezunt erir na Ucberwindung einiger Schwieriakeiten, die sich auf die Ancréennuna der Herrschasc über das mzre (lau- 810 Thraciens und des Bontus Euxinus beziehen. Dazu ge- hört und es ist im ercf,cilten Ferman ausdrülich angeführt A das Abnehmen der Flagge, das Zurückzichen der Kanonen 2c. Dies ware nun zwar in der Ordnung, und Frankreich selbst hat in der lebten Zeit den Grundsaß der Türkischen Herrschaft über diese Meere zu wiederßholtenmalen hervorgehoben; allein der Um- stand, daß die Russischen Kricgs-Fahrzeuge das Schwarze Meer befahren, ohne idre Flage abzunehmen, ohne den Kanonen eine ndere, alêë die gewöhnliche Nichtung zu geben, is um so fränkender, als Frankreich weder die Herrschaft Ruß, lands über daë Schwarze Meer, noch die Sperrung der B'ozantinischen Meerengen, als eine zum Vortheil der Ruijsischen Etablissements bestehende Maßregel, anerkennt. Auch ist man hier allgemein der Ansicht, daß die Pforte nicht daran gedacht hätte, dem. Französischen Kriegs\chif derartige Hemmuisse in. den Weg zu legen, daß vielmehr eine acheime Hand hier thä- tig gewesen, die das Ganze leitete, damit Herr von Sercey mit dem Unterschied betannt gemacht würde, der in den Europäisch: Asiatischen Gewässern zwischen Französischen und Russischen Kriegs- schiffen besteht. Herr von Sercey ist von etwa 16 Offizieren aller Wassen- Gattungen begtcitet. Man zerbricht sich hier den Kopf über den einentliczen Zweck dieser Nission. Man fragt sich: if sie gegen NRufßland gerichtet? Dies is nicht wahrscheinlich, da inan keinen Srund in Frankreich hat, sich mit der Hoffnung zu schmeicheln, deu Russiscren Cinflus in Persien zu paralysiren, nachdem dies selbst England mißlang und ch Herr Mac Neili Uunverrichteter Dinge zuritckzichen mußte. Oder solite die Mission gegen England gerichtet seun? Dann komme fie jest auf jeden gall zu spät, da die Englisch-Persischen Differenzen allem Anschein nach ihre völlige Ausgleichung bereits gefunden haben. Uebrigens ist Herr von Sercey bereits von hier abgereist, und auf dem Wege nach Trapezunt.

Griechenland. : Athen: 28, Nov. (L. A. Z.) Man liest in den hiesigen Journalen , daß der Patriarch in Konstantinopel das Anathema über Herrn Kairis ausgesprochen hat. Die „Minerva ‘/ giebt dem Patriarchen hierüber eine derbe Lection, indem es srafwür- dige Anmaßung des Parriarchen sey, sich in die Angelegenheiten der unabhängigen Kirche des Königreichs Griechenland zu

schen und einen Bürger desselben vor sein- Tribunal zu ziehen.

Uebrigens wurde guch in den hiesigen Kirchen am lesten Sonn- tag éin Erlaß der heiligen Synode vertesen, worin die Lehre und die Ansichten Kaïris* als keßzerisch und äantichristisch verworfen und die Gläubigen vor ihm und seinen Anhängern, „den falschen Propheten““, gewarnt wurden. Man erwartet mit dem näch- sten Oesterreichischen Dampffchisfe die neu ernannte Obersthofmei- sterin der Königin. Sie is eine Norddeutshe. Professor Forchhammer hat uns vor einigen Wochen verlassen. Seine kleine Schrifce über Sokrates hat ihm von des Journals „das Zeitaiter“/ viele harte Worte zugezogen, als da find „Verleun der, Mishellene, Verfechter der Finsternis“ u. dgl. m. Leider beächtigez sich die politischen Leidenschaften auch solcher Fragen, die denn doc) nur vor den Richterstuhl der Wissenschaft gehören Im Piräus wurde durch sreiwillige Beisteuern in und- außer ine recht freundliche katholische Kirche erbaut.

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rieccheniand cine S L 0 O

__=—— Königsberg, 13. Dez. Die hiesige Gewerbe- Schule wurde bereits vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Bet allem Wohlwollen jedoch, welches der Ansialt von Seiten des Ministeriunis der Finanzen in reichem Maaße zu Theil ward, und bei aliem Eifer der an der Schule seit ihrem Entstehen thà- tigen Lehrer, stellten sich ihrem Gedeihen so viele drtliche Schwie- rigkeiten in den Weg, daß erst in diesem Jahre die Schule eine Gestaltung gewonnen hat, welche ihrem Zwecke: „Vorbildung für das Könial. Gewerde-Jnfstitut und allgemeinere Verbreitung von intelektueilen Kenntnissen unter dem hiesigen Gewerbestande““, vollfommen entspricht. Auch die städtischen. Behörden sind jekr in das Jntercsse gezogen, und zeigen Bereitwilligkeit, die bis jekt nur von dem Ministerium ausgehenden Fonds der Schule zu vermehren, sobald die städtischen Finanzen es irgend zulassen. Es arbeiten jeßt an der Schule 5 Lehrer. Die Zahl der die Schule besuchenden Zöglinge ist dem Zwecke der Aufalt, und hd- herer Vorschrift gemäß nur gering, da die Schule zunächst mit talentvollen Zöglingen zu thun haben soll. Sie unterscheidet sich hierin wesentlich von jeder anderen Schule und strebt darnach, went der Hauptzweck ihr erst vollständig und dauernd gelungen seyn wird, eine Art gewerbliche Akademie für die Provinz zu werden. Unter ihren zur Zeit sie besuchenden 15 Zöglingen ist ein reger Fleiß im allgemeinen sichtbar, und bei Mehreren sind Fähigkeiten vorhanden, die zu den erfreulichsten Resultaten Hoff- nung geben. Wie denn auch bisher jährlich von dem Ministe- rium ein Zögling der Anstalt füv würdig befunden worden ist, das Königl. Jnstitut mit cinem jährlichen Stipendium von 300 Rehle. zu beziehen. Der in diesem Jahre dorthin gesandte Zögling ist der Erste, dessen Vorbildung für die erste Klasse des Instituts genügte.

Die biesige Kunstschule, unter der Leitung des Schloßbau- Inspektors Schulz, zählt über 40 Zöglinge, welche des Sonntags im Zeichnen unterrichtet werden, und eben so werden Gesellen und Burschen aller Handwerke Mittwochs und Sonnabends vom Professor Knorr im freien Handzeichnen unterrichtet.

Wissenschafce, Kunst und Literatur. __St, Petersburg. Pulkowa, 1. (13.) Dez. Der auf der Ber- liner Sicrniwarte am 2. Dezember n. St. entdectte teleskopische Komet istheute früh um 5 Uhr auch auf dec Pulfowaer Sternuivarte gefunden wor-

den, Der Astrouom O. Struve fand ihn in der Nähe des Sterns 7 der : Jungfrau und bestimmte sogleich seinen Ort mit dem Mikroueter des j

großen NRefraftors, woraus für 17 Uhr mittlerer Zeit des 12. Dezem- er i. St. die gerade Aufsieigung 14 Uhr 11/ 26“ und die Declination E 9‘, 2 folgt. Der Kouiet ist seit seiner Entdecktung iu Berlin in ü Tagen um uichr als 20° nach Osten und etwas nach Norden ges eckt, und hat bedeutend an Helligkeit zugenommen, daß er schon

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mit unberwaffnetem Auge sichtbar ist und ohne Schwierigkeit im erleuc- teten Felde des gcoßen Ferurohres bestimmt werden fonnte. Es steht E erwarten, daß er nd bedeutend lichtbeller werde, da er scch ras er Sonne zu näberu scheint. Da der Komet um 92Ubr Morgens fui- minirt, fo ift er nur in deu Frübstunden sichtbar. W. Struve. (St. Pet. Ztg.) Göttingen. Am 19, Oktober d, J. legte Herr Pr. Karl Himly, Deocent der Physik und Chemie an der Viesigen Universität der Könia lien Societät der Wissenschaften, ein von ibm verfertiates Lichtbild ver, welches in mehrfacwer Beziebung von denen des Herrn Daauerre sich unterscheidei. Während bei den leuteren das Vild befguntliv aus Zuecisilber oder vielmehr aus Silber-Amaizam gebildet zu sevn scheiu,

HSize sich verflücl8igen lassen, eine wicwtige Rolle. solcher Mctalle ifi es gelungen, durch siarfes Erbiyen der Metallplatte, auf der das Bild sich zeigt, dem Bilde selbst eine viel größere Aestigtcit zu geben, als dieses bei denen des Herrn Daguerre der Fall ist. Wabrscheinlich if es, daß bierbei durch die Er- bizung ein Zusammenfritten des lockderen Metallbildes hervorgebracht wird. Während die Daguerreschen Wider sebr sorgsam geaen jede mechanisdbe Einwirkung dewahrt werden müssen, fann man! cin guf genannte Weise zudereitetes Bild ohne. die geringste Verletzung, iu fei- nes Papier eingewick#elt, Wochen laug in der Tasche herumtragen. Auch läßt sich dasselbe mit Anwendung eincs Haarpinsels durch Wasser oder Spiritus öfter abwaschen und reinigen. Wenngleich man nun auc ferner sehr sanft mit dem Finger darüber streichen faun, fo widersteht es do einem stärferen Reiben uüt gleichzeitiger Anwendung eines Druckes nicht, da hierbei, wegen der Weichheit der Metalle, die feinei Metallideilchen gleichsam verbogen und uiedergestriczen werden. -— Fn- dem mai nun auch mittelst eines Pinsels- im Stande ist, eine schwarze Farbe aufzustreichen , so wird man es auch erreichen fönuen, Abdrücte zu machen, so bald eine Farbe gefunden sea wird, welche nur von demjenigen Metalle, aus weichem das Bild besteht, angenomnuren wird, ivahrend die übrige Metailplaite sich unempfänglicz dagegen zeigt, oder auch, wein das Umgekehrte siattfindei. Ueberhaupt scheint diese Art bes Abdruckes, wie sie auch deim Steindrucke üblich ift, am meisten zur Vervie!- fältigung der Lichtbilder geelguet zu seyn Einige Versuche haben gelehrt, daß man wahrscheinlich am leichtesten durch eine chezmisch2e Behandlung der Platte zum Ziele zeiangen wird, wei! das Metall der Platte unè dasjenige, aus weichem Las Bild besieht, sehr verschiedene chemische Ei- gentchasten besißen, und es daher anh mehrere Substanen giebt, die tur guf eins dieser Metalle cine Einwirkung ausüben, wodurch dei angeführten Erfordernissen am leichtesten Genüge geleistet werden fann. Eine zweite Eigenthünulichkeit der besagten Bilder ijt die, daß man den- selben gewisse verschiedene Farbentöne nah Willkür mittheilen kann, daß sie etn shwärzlihes, gräuliches oder ge:bliches Ansehen erhal- (en. Bei dieser Behandlung, und dieses ist noch besonders zu ers wähnen, tritt das Bild viel lebhafter und frischer hervor, wodurch die Deutlichkeit desselben sehr gefördert wird... Wurde unter denselben Um- ständen, wle da sind: Lichtsiärke der beleuchteten Gegenstände, Tages- zeit, Dicke der Jod-Schicht, Zeit, während welczer das Bild in ein und derselben Cawera obscura sich befindet ¿c., ein Bild ganz nah Da- guerre’s Vorschrift bereitet, so ergáb sih, daß es an Deutlichfcit den vorerwähnten Bildern stets eiwas nachstand. (Gel, Anzeigen.)

Adelbert von Chamisso*’s Werke. Mit Kupfern. Leip- zig, Weidmannsche Buchhandlung 1836 ——39 \echs Bände

_ llen Sva, E Die ersen vier Bände dürfen , ihrem Juhalte nach, als bekanut vorausgesezt werden, da fie schon seit: drêl Fahren in den Händen des Publifums sind. Sie tes (im 1e -und 2ten Bande) die Reise um die Welt, (im 3ten und Mett) die Gedichte, Adelbert's Fabel und den Peter Schlemibl: es ist fo hier zunächst von den beiden legten Bänden Nee zu geben, die in diesem .Augenblicke die Presse L Diese führen uns das Leben des theuren Maunes vor

j gen. L | Chamisso hatte in einér leztwilligen Disposition fesigeseut, daß sein öreund Higzig, wenn er jhn überlebe, seine nachgelassenen Papiere ord-

| nen, das, was sich davon zur Viittbeilung eigene, berausgeben und eine | biographische Notiz vorausschicien solle. - Diesem Auftrag hat Higig | nun in dem 5fèn und 6ten Bande entsprochen, indem er tbeils, was

| Chamisso seit 1836 gedichtet, theils in Prosa geschrieben, gesammelt und

| statt der biograpbischen Notiz eine Selbfibiographie

des Freuud ; | gegeben hat. Denn so kann man mit Necht das Buch ien; da #6 ! zum gréßien Tbeil aus Briefen von Chamisso an vertraute Freunde | E ift, welche fie sorgfältig aufbewahrt und dem Heraus- | geber für seinen Zweck mitgetheilt habèn. So können wir denn den | Entioickelungsgang des merkwürdigen Manucs vou der Zeit an, wo | er die Deutsche Sprache als Schüler èclernte, bis zu dec, wo er die | schonsien Terzineu in thr baute, Schritt vor Schritt verfolgen, uud | selteu wbcte es einen anziehenderen Lebenslauf geben, mau mge nun | duf die Schwierigkeiten sehen, mit welchen Chamisso kämpfte oder ¡| guf den reichen Hintergrund, von welchem das Bild deë eigenthünm- | lichen Heiden sich abhebt. N Hißig bat den Stoff in drei Abschuitte vertbeilt , überschrieben | „Lehrjabre, Wauderjahre, Meistexjabre“, webl nicht obne die Absicht, dabet an ein defannies Werk der Dentschen Literatur zu erinnern, zu | nâcbst aber, wie er sich darüber in der Einleitung zum dritten Äb-

| schnitte erklärt, in Beziehung auf die Phafen, in welche das Leben des |

| Deutschen Handwerkers zerfällt. : Vie Lehrjahre umfassen die Kinderzeit mnd die Milltair-Laufbabn des Dichters (1781 bis 1805), die Wanderjahre, die Reisen in Europa,

| wobei namentlich der längere Aufenthalt bet der Frau von Staël böch !

| charatteristisch sich darstellt* -— und die Reise um die Welt (1865 bis

| 1818), die Meisterjabre endlich das eheliche und báusliche Lebeu (1818

| bis 1838), in welcheu! sich zuerst der künftige Deutsche Nationaldichter | | rubig hervorbildeie.

Bou ganz besonderem Jntcresse sind noch die

| Veilagen, die zum Theil Briefe an Chamisso {(z. B. vou unsereut be: , rübinien Fbeologen August Neander eine ganze Reibe) theils Briefe | von thm, durch besondere Lebens-:Verhältuisse bedingt, z. B. seine Kor-

| wird man nicht vergeblich suchen. Das Ganze gewährt einen höchst |

j j |

| ohue den Mann, von dem es handelt, mebr und mebr zu lieben und |

respondenz mit anderen bekannten Dichtern, hanptächlich solchen, die an |

dem Musen-Asmanach theilnahmen, entbalten. Au) die schönsten Gedichte, welche Chamisso's Tod veraulaßt bat,

wohlthätigen Eindrnck, denn man kann nit fortlesen 1! den Bukche,

| zu achten: ja sclb# der tragischen Katastrophe des verhäitnißmäßig frü:

t t

| Worte liest, die er kurz Ee an Gustav Schwab schrieb :

hen Todes des Dichters folgt die Verschnung,

wenn mau die herrlichen „Dankbar

bin ich gegen mein beimisches Deutschland und die Mitwelt, die mir

; überreichlich meine eigenen Freuden gelohnt bat.“

j

/ Werk zu haben unter dem Titel „Leben und ; Chamisso.

Wie die ersten vier Bände das Portrait des Dichters nach Reini, das von Kadu und die geistreichen Radirungen von Adolph Schrödter

¿ zum Peter Schlemihl zieren, so ist den lezten auch ein sauberer Stahl- { Jtich beigegeben: „Chamisso in ganzer Figur und häuslicher Tracht un-

ter den Bäumen feines Gartens sigend, nach Weiß von Steifensand

in Düsseldor} gestochen.“

Der döte und 6te Band sind übrigens auch als selbsiständiges Briefe von Adelbert von

Herausgegeben von Julius Eduard Hitig.“ A

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 19. Dezember. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von von Ger]lin [E] M] Potédam [St{M, ilm 7 Uhr Morgens .… 37 Um 84 Uhr Morgens. D » 10 * » ... 55 » 12 V Mittags... 28 2 »- Nachmitt... 4} » Nachmitt. 10 6 » Abends... 72 » Abends... - 99 10 » » e... 58 » 10 F - .. e 45d

mehrerer Fahrten wurde durch den sehr starken

Die lange Dâuer Wind verursacht.

so spielen bei dem ersigenannten noch andere Metalle, die nicht in der | Mit Auiwendung |

Meteorologische Beobachtungen: Morgetis ! Dahmirrags At onts 6 Hér. | 2 Br. | 10 ür,

1839,

19, Dezernber.

No d oi ed0s 20m T

Besracotuzza.

Lieftdrut......... f 4 Culiwarne......! —- 11, R. | —- Thaupunkt ,79 R.[-—-19,4" Dunsisärtigurg G3 pC, | 62 rEr. heitcr, DEO. j

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4 : 7 5“ par. 133741“ Par. | 337,25 S 61% R.

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Den 20, Dezember 1839,

Fands- unild teld-Cnura-Zettet.

LaE ic, Ceur. Tue ! “Fr. Cour ¡N Grie. Geld. Nj Brief | Geld

Bi. -Ecluld-Sch. (4/1603 Li 1032, i2tvstur. Pfandbr. N) 102!/, 108,

Pe. Eugl. 0b, 39,14) 1027, 102!/, ¿Poum. do, [3j | 142!}/,

PrämBel.d.Beueh.—! 71°; Lp iKur- «. Neum. do.i3i! 635, | 13/5

Kurwkrk. Oblig. 26) 1617/12) 101!) chleaiaehe do./3i |

Neun. Bcluldr. ¡3s 101°, oi 101, ¿[Cen nut Ziua-|

Be: l. Siadt Gib. 4) 1033/1, | Sch. d. K. n. N.l—!

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Galduün-: 101 /, j L R 4 S U Nr M S A

A Awmsterdam, 1s. Dezember. „, Niederl. wirkl, Schuld. 52/1 g. SV/, do. 985. ju Span. 22/4. Passive —--, Ausg. Sch. -—. räm.-Sch. —, Poln. 124. Qesterr. Mer. 102!/, _Antwerprn, 15. Dezember. Neue Anl. 227/,.

Frankfurt ». M., 17. Dezember.

L Oesterr. 59, Met. 1063/, G. 4°/, 997/2.993/ . 21/0 3 L/6 24/16 G. Bank - Actien 1989, 1987 Paricial - Obl 15 Loose zu 300 Fl. 1423/5. 1427/5. Luuse zu 100 FL —. Präm.-Sch. CuS, (s u. 4%, Mul. 102 Br So Span. Anl, 75/.. 49 (2. L. Eiselibahn-A ctien, St. Germain 585 tir, Ufer 525 Br. do. liics Ufer 315 Br. Bordenux - Testo -—. Sambre - Meuse —. Köin - Aachen %2 Br

K onz-Bill. 237/.

Pro1uisa

Lil,

ZinsÌì. —,

-

Poln. Laaxe Tau 2! ¡2/6 Bul Due 018/57, v er Ai 6s Bkraisbinur2 - ias) Leipzig (Praxiet L! / Con: p, - Centrale s Hamburg. 18. Dezember :630 Engl. Puss 1045 4 Petersburg. 13. Dezember.

Loud. §3 Mt. 38/2; LHaml, 343 s Paris 415. 300 Fl. 64!/,. do à 500 Fl: 72,

Königlihe Schauspiele.

Sonnabend, 21. Dez. Im Schauspielhause: Zum ersten- male: Schwärmerei nah der Mode, Schauspiel in 4 Abrh., von C. Blum. Hierauf: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Aft, Musik von Mehul.

Sonntag, 22. Dez. Jm Opernhause: Auf Begehren: Oberon, König der Elfen, romantische Feen : Oper in 3 Abchl., mit Ballets. Musik von C. M. von Weber: (Die Decoration des ersten Aktes ist neu entworfen und ausgeführt von dem Königl. Decorationsmaler Gerst.)

Rank

Á ‘et:

Poln: Part. 9

Preise der Pläke: Ein Platz in den Logen des ersten Ran-

ges 1 Rthlrx. 10 Sgy. 2c. On S Gs: Noch ist es Zeir, Schauspiel in Î Avth., von A. P. Hierauf: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Akt, von G. Kettel : Montag, 23. Dez. Jm Schausptelhause: Zum erstenmale wiederholt: Schwärmerèei nah der Mode, Schauspiel in 4 Adth., von C. Blum. Hierauf: Dèr Empfindliche, Lustspiel in 1 Ac von C. Lebrún. i : Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 21. Dez. Endlich har er es do{h gur gemach: ! Lustspiel in 3 Akten, nach einer Englischen Jdee für die Deutsche Bühne bearbeiter von Albini. Vorher: Der Onkel als Mo- dell. Posse in 1 Akt, nach dem Französischen, von Albert. Sonntag, 22. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Chri- stine von Schweden. Drama in 3 Aufzügen, nah van der Velde, von W. Vogel. x Montag, 23. Dez Bellini. (Herr Abter, als Gast.)

Norma. Oper in 2 Akten. Musik von vom Stadttheater Köin: Sever,

Markt-Preise vom Getraide, ä Berlin, den 19, Dezember 1939, | _ Zu Lande: Weizen 2 Rihir. 26 Sgr. 3. Pf., auch 2 Rihlr. | 3 Sgr.; Roggen 1 Riblr. 17 Sar. 6 Pf., auch 1 Rtbir. 1: g | große Gerste 1 Rthlxr. 7 Sar. 6 Pf; kleine Gerste 1 Rthir. 10 Sar auch 1 Rtblr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. v Pf., auch

| 26 Sgr. 11 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 NRth!r. 18 Sgr. 9 Pf. : Linsen 2 Rthlr. 25 Sgr. Eingegangen sind 177 Wispel.

Zu Wasser: Weizen 2-Rthlr. 23 Sr. 9 Pf, au 2 Rehlr. | 22 Sgr. 6 Pf.: Roggen ! Rtblr, 20 Sagr., auch 1 -Rébir. 17 Sar | 6 Pf. : kleine Gerste 1 Rthly. i1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rihir. 1 Sar. | 9 Pf. auch 28 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 475 Wispel 13 Scheffel. | i Mittwoch, dey 18. Dezember 1839.

Daë Schock Stroh 7 Rtbir. 5 Sar., auc 6 Rthir. ner Heu 1 Ktblr, auch 20 Sgr.

Branntwein-Preise A vom 13. bis 19. Dezember 1839.

Das Faß von 200 Juart, nah FTralles 54 pCt.,. nah Richter 40 pCt. , gegen baare Jabluna und sofertige Ablieferunz : Korn-Branut- wein 20 Rthlr., auc 19 Rtbir. Kartoffel-Branutwein 17 Nthlr. 20 Sar., auch 17 Rtblr. s

Karroffel-Preifse. : Der Scheffel Kartoffelu 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.

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T. 5 D ar.

Der Eent-

An die Lefer. Die vierteljährlihe Pränumeration der Straars- Zeitung beträge 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Jnland. Bestellungen für Berlin

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Berantwortlicher Redacteur Arnold. “Mea O L unit R E

Gedruckt dei A. W.- Hayn.