1840 / 15 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Herr Avedik, dem es gelungea, heimlich aus APanden M entweichen , beim Großwesir Chosrew - Pascha gefunden. {an sagt sogar, der Türkische Premier - Minister habe ihm nicht nur eine bedeutende Summe zum Geschenke gemacht, sondern ihn förmlich in seine Dienste genommen und ihm die glänzendsien Versprechungen für die Zukunft gemacht. Wahr an diesem Ge! râchr ik, daß man Herrn Avedik sowohl beim Großwesir als bi dem Sultan seine Aufwartung machen sah, und daß es wahrscheinlich ist, daß man ihm eine Stelle versprochen, vas nichts Ungewdhnliches ist, da eine Menge seiner Glaubens- genossen von der Verwaltung angestellt sind. Aber man darf durchaus nicht aus dem Auge verlieren, daß der hervorstechendste Charakterzug Chosrew - Pascha's der ist, viel zu versprechen und nichts zu halten, und es is sehr zu fürchten, daß jein neuer Schübling die Zahl Derer vermehre, die sich in den auf seine Versprechungen gebauten Hoffnungen am Ende getäuscht sehen. Mit dem Berichte, welchen der erwähnte Armenier der Regierung hinsichtlich des Abfalles der Flotte erstattet hat, thut man schr geheim, so daß Lord Ponsonby und die anderen Gesandten der Großmächte sich denselben nur durch Ver- mittelung des Oesterreichischen Botschafters, Baron von Stär- mer, zu verschaffen vermochten. Dieser Leßtere fand wenig Schwierigkeit, in den Besiß dieses Dokuments zu gelangen, in- dem sich Herr Avedik selbst beeilt hatte, ihm dasselbe mitzuthei- Als Grund für diese Handlungsweise führt das Gerücht an, daß der Armenier früher im Dienste des Oesterreichischen Konsuls zu Smyrna gestanden und noch große Anhänglichkeit und Ergebenheit gegen die Oesterreichische Regierung bewahre, wovon er bei dieser Gelegenheit einen auffallenden Beweis ge- geben.

Konstantinopel, 24. Dez. Das Französische Dampfboot „Veloce““, an dessen Bord der Graf von Sercey die Reise nach Trapezunt unternommen hatte, ist am 2Wsten glücklich nah Kon- stantinopel zurückgekehrt.

Deë gegenwärtig hier befindliche Fürst Michael von Serbien hatte am 23sten seine Audienz beim Sultan.

Die Montenegriner seben ihre Raubzüge gegen die benach- barten Türkischen Gemeinden fort. Auf einem der neuesten drangen sie mit unerhörter Kühnheit bis an die ersten Häuser der Stadt Skutari vor, ermordeten dort mehrere Menschen, be- mächtigten sich eines Feldstücks mit Früchten, welche sie jedoch auf ihrem eiligen Rückzuge stehen ließen, machten indessen doch cinen ziemlich werthvollen Raub, den sie in Sicherheit brachten.

[ck11 (ih

Apt n __ Alexandrien, 16. Dez. (Morn. Chron.) Der Oberst Campbell wird morgen den Grundstein legen zu einer Englisch- protestantischen Kirche, die auf dem großen Plake in dieser Stadt erbaut werden soll. Dies hilft einem lange gefühlten Bedürfnisse ab, da die bisherige protestantische Kapelle ein elendes Gebäude ist, während die katholische Gemeinde ein sehr {dnes Gebäude zu threm Gottesdienst hat. Es zirkulirt jebt eine Subscriptions-

56

stand vom Jahre 1838, Es wurden entlassen: gesund 965, er- leichtert 16, ungeheilt 12; es starben 22 Katholiken und 24 Evan- gelische. Auswärtige wurden behandelt 2500, mithin genossen 3597 arme Personen die Wohlthat des Ordens. Bei zweimal táglicher Speisung wurden 42,270 Portionen und 21,099 Früh- stúk- Suppe- Portionen vertheilt, wonach im Durchschnitt jeder E s Tag verpflegt wurde. Es starb im Durchschnitt der 2iste. 7

Neunter Jahres-Bericht der Hufelandschen Stiftung zur Unterstüßung nothleidender Aerzte. :

Bei der Kasse des ärztlichen Hülfs-Vereins betrug die Ein- nabme des Jahres i839: 54 Rthlr. in Gold und 4409 Rthlr. 23 Sgr. 7 Pf. in Cour., zusammen 4463 Rtblr. 23 Sgr. 7 Pf., worunter 1083 Rthlr. 17 Sgr. Zinsen und 9 Rthlr. Gold (3 Dukaten) und 162 Rtblr. 19 Sgr. 4 Pf. Cour. aus dem Vermächtnisse des zu Poln. Wartenberg verstorbenen Kreis - Phvsikus, Herrn Dr. Hofrichter. Ausgegeben sind: 2195 Rthlr. zur Unterstützung von Drei und funf- zig bülfsbedürftigen Aerzten und 362 Rtblr. 26 Sgr. 6 Pf. zur Be- \treitung der Verwaltungs-Kosten. Das Kapital-Vermegen ward um 1900 Rthblr. vermehrt. Der Kassen - Vestand belief sich ult. Dezember 1839 auf 27,800 Rthlr. in Staatspapieren und auf 652 Rthlr. Sgr. 1 Pf. in Cour.

Bei der Wittwen-Unterstüßungs-Kasse für Aerzte famen im vergangenen Jahre ein: 14 Rthlr. in Gold, 1543 Rthlr. 25 Sgr. in Cour., zusammen 1557 Rthlr. 25 Sgr., worunter 232 Rthlr. Zin- sen. Ausgegeben wurden: 220 Rthlr. zur Unterstügung vou Se s Wittwen und 11 Rtblr. zur Bestreitung mehrerer Kosten. Das Ka pital-Vermögen vergrößerte sich um 1000 Rthlr. Der Kassen-Bestand betrug am leßten Dezember 1839: 6600 Rthlr. in Staatspapieren, 14 Rthlx. in Gold und 4W Rthlr. 8 Sar. 6 Pf. in Cour.

Berlin, den 9. Januar 1840.

Das Direktorium der Hufeland schen Stiftung zur Unterstüßung nothleidender Aerzte. Barez. Klug. Osann. Trüstedt. v. Wiebel.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 12. Januar. Abgang Zeitdauer Abgang | Zeitdauer

von nte von D L448 St. | M. Potsdam. | St. | M.

Frankfurt a. M., 10. Januar. 59/, Met. 1073/6 G. 49/9 995/, G. 2/29 5753/5 G, 10/, 245/, G. Bank - Actien 2031. 2029. Partial ‘0b. B, G. Louse zu 500 FI. 1435/,. 143%, Loose zu 100 FI. —. Preuas. Präm.-Sch. 715/; G. do, 4% Anl. 102 Br. Poln. Loose 70'/,. T709/g. 59/, Span. Anl. 7!/g. 7. 2'/5% Holl. 51/16. 51. Eisenbahn-Actien. St. Germain 570 Br. Versailles rechtes Ufer 505 Br. do. linkes Ufer 330 Br. Strassburg - Basel 325 Br. Bordeaux . Teste —. Sambre - Meuse —. Léipaig- Dresden 94!'/, G. Köln-A achen 81 Br. Comp.-Centrale —_—e Hamburg, 11. Januar. Bank-Actien 1702. Engl. Russ. 1078/4. London, 7. Januar, Belg. 101!'/,. Neue Anl. 24'/,. Passive 6". 59/, Port. 36. Columb. 243/,.

Oesterr.

Cons. 39/0 907/;. Ausg. Sch. 11/2. 2/29, Holl. d2'/g. 39/0 99/5. do. 3%, 2D. Engl. Russ. 112'/». ras. 72!/,. Mex. 293/,. Peru 163/,. Chili 38.

Paris, 8. Januar.

59) Rente fin cour. 111. 85. 3%, fin cour. 80. 75. 5%/, Neapl.

fin cour. 102. 90. 59/y Span. Rente 255/,. Passìve 6!/». 3%/y Port. 255 g. W jen, 8. Januar.

Met. 108. 0 lin I 29% 803/.. 2°lu 57' [2

Bank-Actien 1691. Anl. de 1834 143. de 1839. 114° /4.

Bee 4a. C Den 13. Januar 1840. 4mtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

Pr. Cour. Brief. Geld,

E 103'/, | 1602S/g 103, | 1028/,

91/ -

U/ 5 {0

les Pr, Cour. lu:!

Sl Brief. Geld. [N | Bt _Sehnld-Seh. [4j 104/44 | +933/4 [O«tpr. Pfandbr. |32 Pr. Engl. Obl. 30. 4| li 3'/z 1625/5 Pomm. do. 3) PrämSeh.d.Seeb|T 73'/4 723/, [Kur.-u.Neum.lo.|3i Karmürk. Ohblig.|3? 162!/, 1013/, [Scklesische do. 31 Neum. Schuldv. 3? 102!/4 03, Conp. uud Zius- Beri. Stadt -OhI.| 4 1/4 103! 2 ! Sch. d K. u. N.|- 95!/, König«h. do. 4 au Ey Gold al marco. |-| 215 -— Elbiuger do. 4: dts Neue Dukaten 18 dito. do. 3

3

997/5 993, [Friedrichsd'or 13 12! Dauz. do. in Th.

47! /a —- Aud. Goldmünu+- Westp. Pfandbr. 1023 I01‘/g | zen à S Tul. |- 9/12 9'/1ck Grossh. Pos. do.| 4 4

s 105 104!/, [Diskonto E 3

Um 7 Uhr Morgens... | | 42 Uhr Morgens . 45 » 10 » » ..|— 40» » Mittags 44 » 2 » Nachmitt. | 50 » Nachmitt.

«06 » Abends... | - 59 Abends

S 10 » ded] een 59 » »

Meteorologishe Beobachtungen. 1840. [| Morgens | Nachniittags Abends Nach eiumaliger 12. Januar. ! 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

343,37“Par. [342,86 Par. |342,21‘’Par. Quellwärme 5,39 R. -— 12,409 R.|[— 7,79 R. |— 9,59 R.|Flußÿwärnme 0,09 R. 14,09 R. |— 10,09 R: |— 11,59 R. [Bodenwärme 0,29 R. 83 yvCt. 80 pCt. V2 pCt. Ausdünstung 0,018‘ Rh. halbheiter, heiter. heiter, Niederschlag U. SEW. CSW. SW. Wärmewecsel 7,4 9 SW. 11,4 9,

Dr o oees Luftwärme Thaupunkt Dunñsättigung etter, co eoéróo

IRind v0... Î

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 14. Jan. Jm Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. , Musik von A. Adam. Nach dem lsten Akte werden Herr Camprubi und Dlle. Dolo- rés, vom Königl. Theater zu Madrid, den Spanischen Natio- nal- Tanz: „El Bolero”, und nach dem 2ten Akte: „La Ca- chucha” ausführen.

Im Schauspielhause: en 1 acte- 2) La seconde représentation de: Un premier amour, iece nonvelle en 3 actes, par Mr. Bayard.

Mittwoch, 15. Jan. Im Schauspielhause: Der Empfind- liche, Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrun. Hierauf: Schwärme- rei nah der Mode, Schauspiel in 4 Abth., von C. Blum.

Königsstädtisches Theater.

1) Le capi‘aine Roland, vaudeville

Liste fur die Anstellung eines Englischen Geistlichen.

[N G3

T1 a0 D

Breslau, 10. Jan. Nach dem Jahresbericht der Kranken-An- stalt der barmherzigen Brüder in Breslau wurden in diese wohlthätige Anstalt im Jahre'1839 katholische 508, evangelische 528, reformirte 3, } jüdische 4, in Summa 1043 Kranke aufgenommen; 54 waren Be- *

ged -1-7-

Bekanntmachungen.

S E Der bei uns wegen Diebstahls zur Untersuchung ge-

¡ogene, nachstehend fignalisirte Arbeits- und Wehrmaun |

Johann Andreas Rochow hat sch von hier und der Umgegend entfernt, ohne uns davon Anzeige zu machen. Alle resp. Civil- und Militair-Behörden wer- den ersucht, auf den :c. Rochow gefälligst vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und uns gegen Er: stattung der Ausiagen überliefern zu lassen.

Brandenburg, deu 4. Januar 1840.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Signalement.

Geburtsort Jeserich bei Brandenburg, Religion evan- gelish, Alter 38 Jahr, Größe 5 Fuß 6 Zoll, Statur nntersezt, Haare blond, Stirn bedeckt, Augen blau, Augendbraunuen blond, Nase spiy, Kinu rund, Mund groß, Zähne vollzählig, Bart blond, Gefichtsfarbe ge- sund, Gesichtsbildung oval, Sprache Deutsch.

aen e FEMEE O uf den Antrag des Grafen Herrmann zu Lpnar auf Schloß Lübbenau werden diejenigen, del

}, noch rüdtständige Forderungen an die für den Grafen Heinrich Casimir zu Lynar aus dem Testament und Kodizill des Grafen Rochus Friedrich zu Lynar, de dato Lübbenau den 10. August 1778 und 23. August 1779 guf den Gütern Groß-Lübbenau und Groß-Beu- chow (Beucke) nebst Vorwerk Seepuhl, im Calauschen QtEO laut Recognition vom 3. Juli 1782 Ruhrica

. No. 2. eingetragenen Apanagegeld jährli N Tee E 1000 Tblr. : E S

- Ansprüche an die Ruhriea U1. No. 2. au -

Beuchow (Beute) nebst Vorwerk Seepuhl L p

Allgemeiner Anzeiger

2MWolkenzug |

Fagesmittel: Z42,81/“/ Par. —9,99R.., 11,89R... §2 pCt.

SSEW.

Dienstag,

A U R Ai

Passìive 63/;.

59% E 2337/2. Poln. —.

Präin.-Sch. —.

Zinsl. 7.

c) aus dem Hause Senzfke der Carl Friedrich, der

| August Friedrich, der Wilhelm Friedrich, der Eh-

renreich Friedrich, der Otto Friedrich, der Phi-

lipp Friedrich, der Emanuel Friedrich, der Johann

Albrecht, der Caspar Friedrich, Gebrüder v. Bredow, hierdurch aufgefordert, ihre vermeintlichen agnatischen Rechte in den1 am 12. Februar 1840, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten Ober-Landesgerichts-Assessor Mann auf dem Königl. Ober-Landesgericht anberaumten Ter- mine entweder in Person oder durch zulässige Bevoll- mächtigte, wozu die hiesigen Justiz - Kommissarien: YJusiizrath Ulrici, Justiz-Kommissarius Marquard und d. Thielenfeld in Vorschlag gebracht werden, anzuzei- gen und geltend zu machen, widrigenfalls dieselben mit ihren etwanigen Ansprüchen und agnatischen Rechten werden präfludirt und die sub 1. bis IV. gedachten Jutabulate im Hvpothefenbuche der genannten Güter werden gelöscht werden. :

Franffurt a. d. O., den 4. Oftober 1839. Königl. Preuß. Ober - Landesgericht. SDoyen

j j

Nothwendiger Verkauf.

Land- und Stadtgericht Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Strübig gehörige, unweit Marienwerder, am Bache Zipelle nahe am Liebefluß belegene Papiermühle nebst Pertinentien, welche sub Nr. 4 der einzelnen Grundstücke im hie- sigen Hypothekenbuche eingetragen steht, und wozu außer der Papiermühle eine Mahlmühle und Wirth- schafts-Gebäude nebst 1 Hube 21 Morgen 116 (C]Ru- then fullmisch an Land gehören, und welche laut der in der Registratur einzusehenden Taxe auf 8854 Thlr. 2 sgr. 8 pf.- abgeschägt ist, soll

Neverse des früheren Besigers, Geheimen Raths Moe-

VEE T M S0

riß Carl Grafen zu Lvnar, vom 17. Fe Dic wegen 200 Thlr. Abschoß, welche von loidges Gräf: lich Windisch-Grägschen Testamente der Kirche zu Lüb- benau na Ableben dec Margarethe Magdalene Jeiscw- ner legirten Kapitale der 2000 Tblr. vi judicat vom

5. Dezember 1755 zu erlegen gewesen, unterm 24. Fe- Stadtgericht der Konkurs

bruar 1758 notirte Caution, und

lil. an die auf dem Gute Groß-Lübbenau Rubrica ¡TL, sub No. 1. aus dem Vergleiche zwischen der da- pialigen Besigerin, Elisabeth Wilhelmine, gebornen v. sich binnen 3 Pannewit, verwittweten Generalin v. Bredow, mit ih-

an hiesiger Gerichtsstelle verfauft werden.

Edictal-Citation. Nachdem von dem unterzeichneten Mbnigl. Land- und „radi über das Vermögen des Pa- pierhändlers Carl Ludwig Boldt eröffnet worden, so wer- ar alle diejenigen, welhe eine Forderung an die Kon- ursmasse zu haben vermeinen, biermit aufgefordert,

den 31. X Monaten, und spätestens in dem auf

rem Schwager, dem General-Lieutenant Caspar Lud-|vor dem Sérrü d ane Mormittags 10 Uhr,

wig v. Bredow, vom 19. März 1762 und Recognitio vom 18. November 1762 für den Riemer Doly z

Cottbus eingetragenen Achthundert Thaler, als Eigen- |weismittel über die Ri é thimex, deren Erben, Cessionarien oder sonstige Rechts- |reichen oder Ceinbin Wes achfolger solcher Personen zu-haben vermeinen ; des: | Anerkenntniß oder die

I gleichen

1Ÿ. die auf dem Gute halb Bischdorff} Rubrica 11. [lichen Erscheinen verhi laut Recognition vom 7. Juli 1775 vermerkten Agnaten: [tar Mig ce ditt S werden, 2) aus dem Hause Bredow der General Facob Friedrich, { Matthias und Waiter als der Major Heinrich Joachim, Gebrüder v. Bredow, [und weisen den Kreditor an, einen derselben mit riedrich [macht und Jnformation zur Wahrnehmung N Voll- n1P Ludwig, Gebrüder v. ow, |rechtsame zu versehen. 4 ner Ge-

h) aus dem Hause Zestow der Hauptmann Ludolph, der

: d- und Stadtgerichts-Rath von

_ gin angeseyten Termin mit ibren Ansprüchen u

- dieselben vorschriftsmäßig zu liquidiren, die Be-

t ihrer Forderung einzu-

Res us demnáchs das “me P A ion

ewärtigen. Sollte einer oder der Me 2a ved

so brin i Rustiz - Koumissarien Sferle,

erjenige von den

C E B ö

Amsterdam, 9. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 518/,. Vestarr. Met. 104!/,.

Antwerpen, 8. Januar. Neue Anl. 227/; G.

für die Preußischen

andatarien in Vorschlag

orgelade?

T Sn

59% do. 98! /.. Kanz-Bill, 22 /.. Ausg. Sch. —. Zinsl. 7'/4. Preuss.

nen aber, welcher weder in Person noch durch einen Bevollmächtigten in dem angefezten Termine erscheint, hat gu ewártigen, daß er mit seinem Anspruche an die Masse prákludirt und ibm deshalb gegen die übri- gen Kreditoren ein ewiges Stilischweigen auferlegt werden wird. Danzig, den 10. September 1839. Königl. Land- und Stadtgericht.

Neunte Einzahlung auf die Actien der Magdeburg-Cöthen-Halle- Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft. Nach §. 3 des Gesellschafts -Statuts wird hiermit auf jede Actie der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn - Gesellschaft eine neunte Einzablung von zebn Thalern Preufss. Courant ausgeschrieben, die vom 2. Januar 1840 an, spä- testens aber am 18. Januar 1840, bis Abends 7 Uhr, in unserem Geschästs - Lokale (Regierungs - Strasse No. 7) an die Gesellschafts- Kasse zu entrichten ist. Auswärtige Actien-Inhaber können, wenn sie sich nicht eines hiesigen Vermittlers bedienen wollen, die Zablung. jedoch nur bis zum 16. Januar k. J., in Berlin an die Herren Anbalt & Wagener, oder in Leipzig an die Herren Hammer & Schmidt leisten. Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die be- treffenden Quittungsbogen, nebst zwei, nach der Reihefolge derselben geordneten, gleichlautenden De - signuationen, von denen die eine auf einen gan- zen Bogen geschrieben seyn muss, bei der Zahlung einzureichen, worauf ihm die andere Designation, mit der Interimsquittung des Empfängers versehen, sofort zurückgegeben werden wird. Einige Zeit spâter können dann die Quittungsbogen, auf wel- dan inzwischen ein Mitglied des Direktoriuins, un- ter Beidruckung eines Stempels, über die geleistete Zahlung quittiren wird, gegen die Interimsquittung wieder eingelöst werden. Wenn auf eine Actie die jetzt ansgeschriebene Theilzablung bis zum 18. Januar 1840, Abends 7 Uhr, nicht eingegangen ist, s0 wird, nach §. 6 des Ge- sellschafsts - Status, der Eigenthümer derselben von uns öffentlich aufgefordert werden, die ausgebliebene Zahlung, und ausserdeim eine Conventional - Strafe von füns Thalern Preuss. Courant, zusammen also funfzebn Thaler, spätestens am 29. Februar k. J. an die Gesellschasts-Kassé zu entrichten, und büsst, wenn er dieser Aufforderung nicht vollständig und pünktlich Genüge leistèt, die frühere Zahlung, 80 wie jedes fernere Anrecht auf die Actie ein, die dann, nach §. 6 des Statuts, öffentlich für null und nichtig erklärt und für welche eine neue Actie creirt- und nach §. 8 des Statuts für Rechnung der Gesellschaft bestmöglichst verkauft werden wird. Magdeburg, den 1. Dezember 1839. Direktorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger Eisenbabn - Gesellschaft. Francke, Vorsitzender:

14. Jan. Zum erstenmale: Don Aurelio. Lust-

spiel in 4 Akten, nah dem Spanischen, von W. Vogel. Mitttwoch, 15. Jan. Der 4 des guten Humors, oder:

Die Lebenslampen. 3 Akten, von J. Schikh. Musik von W. Mäáller.

Allegorisches Zauber)piel mit Gesang in

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedrudckt bei A. W. Havn.

S E L S e . - D E ——— ———_—_——_—

Staaten.

Literarische Anzeigen.

Im Verlage von F. A. Brocfhaus in Leipzig ist erschienen und, in allen Buchhandlungen zu finden, in Berlin in der Plahn schen Buchhandlung (L. N i ge), Jägerstraße Nr. 37:

Sophonisbe. Trauerspiel in einem Aft von A.

von Hake. 8vo. geh. 10 sgr.

Bei Eu. Bote & G. Bock in Berlin, Jägerstrasse No. 42, Ecke der Oberwails:rasse, sind zu haben:

A DVreyaschocks sämmtliche bis jetzt erschienene Compositionen fürs Pfre., als: Campanella ete. ete. Zugleich empfehlen wir unser Séaliens vollständiges Musikalien - Lager zu den billigsten Preisen.

Bei Carl Dingeldey in Darmstadt if erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Berlin bei F. A. Herbig, unter den Linden Nr. 537): Grundfäge eines Systems der beständigen

Befestigungskunst gegen den neueren An-

griff, mit 3 Tafeln Abbildungen, 174 Bogen in

gr. 8o. Preis 17 Thlr., auf Velinp. 24 Thlr.

Unter dem einfachen Titel dieses Buchs zeigt der Verfasser in gedrängter Kürze und mit Klarheit des Ausdrucks die Schwächen der besichenden Festungen und die Ursachen ihres schnellen Erliegens, geht dann ei Hauptsache über und giebt die Mittel an, wie Fe- \tungen erbaut und eingerichtet werden müssen, damit sie mit verhältnißmäßig geringer Besazung einer jeden Macht des Angriffs mit unbesiegbarem Widerstande begegnen und dadurch die Sicherheit der Staaten und Völker gegen wilde Eroberungssucht verbürgen können, und zeiat zum Schlusse, daß die Kosten der Erbauung und Unterhaltung derselben lange nicht so hoch fom- men, wie man glauben möchte.

Nach der Absicht des Verfassers wäre das Buch also nicht bloß für Militairs, sondern für Gebildete jeden Standes geeignet.

Bei Reichardt in Eisleben is erschienen und in der Stuhrschen Buchhandlung, Berlin Schloßplay Nr. 2, Potsdam Hohenwegstraße Nr. 4, zu haben : Katechisationen über ausgewählte Stellen

der heiligen Schrift, als praftische Anleitung zum Katechisiren für angehende Lehrer und Prediger, vom Superintendenten c 0. I S 8vo. Preis 25 sgr.

ante Sn Ls | Nantes Weihnachtswanderung und Neujahrsgruß.

7% sgr. Nante auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn. 7z sgr. Nante in Potódam und im Lustlager. 74 sgr.

Berlin, Carl J. Kiemann, Burgsir. Nr. 9, 2 Treppen.

-_

e 15.

P -

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch ben 15am Fanuar

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Erbgroßherzog von Mecklenburg - Shwerin Königl. Hoheit den Schwarzen Adler-Orden zu verleihen geruht.

Der Notar Ludwig Hermens zu Wegberg ist zum No- tar für den Fricdensgerichts-Bezirk Grevenbroich im Landgerichts- Bezirk Düsseldorf, mit Anweiung seines Wohnsißes in Weve- linghofcn bestellt und der Notariats- Kandidat Peter Joseph Schüller zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Wegberg im Landgerichts - Bezirke Aachén, mit Anweisung feines Wohn- Ñ6es in Wegberg, ernannt worden.

Bekanntmachung.

Das Königliche Museum Aegyptischer Alterthümer bleibt am Donnerstag den 1bten d. M. wegen darin vorzunehmender Ver- änderungen geschlossen.

Berlin, den 14. Januar 1840.

General-Direction der Königlihen Museen.

Zeitungs-Nachrichten. A U ST1an-d.

Rußland und Polen.

St.- Petersburg, 7. Jan. Ein trauriges Ereig- niß hat in der Nacht zum isten d. M. in der Nähe unserer Residenz stattgefunden. Die nur zehn Werst (1!/, Meilen) von hier auf dem Wege nah Schlüsselburg gelegene große, trefflich organisirte Manufaktur Alexandrowsk, eine Schdpfung der ver- ewigten Kaiserin Maria Feodorowna, ward in jener Nacht von einer schrecklihen Feuersbrunst heimgesucht, die den wichtigeren Theil dieser Anstalt in Asche legte. Die Baumwollen-Spinnereien mit ihrem Depot wurden ein Opfer der Flammen, die erst in der folgenden Nacht völlig gelöscht werden konnten. Nur dem ener- Oen Eifer der Orts- Behörden, angeregt von der persönlichen

nwesenheit des Kaisers, der sich mit dem Großfürsten Thron- folger gleih nah dem Ausbruch der Feuersbrunst noch während der Nacht an den bedrohten Punkt begeben hatte, gelang es,' die übrigen Theile dieser umfangreichen, mehrere Jndustrie - Zweige umfassenden Manufaktur, die von der Brandstätte förmlich sepa- rirt wurden, zu erhalten. Der Schade wird nach approximativer Schäßung, der offiziellen sehen wir noch entgegen, auf einige Millionen Rubel angegeben.

: Unsere Weihnachtswoche hat begonnen und mit ihr das um diese Zeit gewohnte rege geschäftige Treiben in den Kaufläden, Magazinen, vor allen aber in den Konditoreicn, aus denen die DJugend auch hier zum heiligen Christ-Abend ihre reiche Besche- rung erhâlt. Jn allen Familien-Zirkeln, hohen und niederen, rei- chen und dürftigen, sieht man an diejem Abend Weihnachts- Bâume, mit jenen oft für überschwengliche Opfer erkauften Ga- ben behängt, an deren Genuß sih die junge und alte Welt zu ergdßen pflegk. Unsere Zuckerbäcker beginnen seit einigen Jahren der Sutis des Auslandes und namentlich Berlins nachahmend - Um Weihnachten die mannigfaltigsten Kunjsktgebilde zu produ- ziren und werden, wenn sie so in ihrem Vervollkommnungs-Eifer Fortschreiten, ihren auswärtigen Kollegen bald in nichts nachstehen. Vor Anderen zeichnen sich in. dieser Bezichung durch ihre treff- lichen, der Natur aufs tauschendste nachgeahmten Bildungen von

rüchten, Hausgeräthen und manchen anderen Gegenständen, die

erren Berenger, Wolf, Jahn und Jsler aus. Die Schmib- dorfsche Buchhandlung, die sich dur mehrere gemeinnübig lite- rarische Unternehmungen, namentlich durch cinen Aournal-Zirkel,

einen Almanach- Cyclus , ein trefflich organisirtes lithographisches.

Institut, ein sehr belicbtes Lese-Kabinet, auszeichnet, stellt schon jeit einer Reihe von Jahren einen literarischen Woihnachts-Markt aus, wesentlich aus anziehenden Bilder-Werken, unterhaltenden Gesellschafts - Spielen, lehrreihen Jugend - Schriften bestehend, welche Ausstellung hauptsächlich für die Jugend berechnet ist und im Publikum zahlreiche Theilnahme findet.

Seit einigen Tagen macht auf unserer Deutschen Búhne eine Farce, die falsche Demoiselle Taglioni, Lokal - Posse in zwei Aufzügen, Furore. Zu_ den Vorstellungen dieses Stückes sind immer alle Plábe vergriffen, während gehaltvolle Schauspiele auf dieser Bühne bei fast leerem Hause gegeben werden. Diese sicht- liche Hinneigung des Publikums zur niedrigen Komik ermangelt nicht, den nachtheiligsten Einfluß auf die höhere dramatische Kunst auszuüben. Sie is auch fortdauernd bei dieser Búhne-im ger Verfall, ungeachtet, nächst der Russischen , die Deutsche

evölkerung die zahlreichste in hiesiger Residenz ist.

Nach den neuesten hier eingehenden Berichten aus unseren Nord - Amerikanischen Kolonieen, gewinnt die Bevölkerung des protestantischen Kultus dort eine immer größère Ausdehnung. Es soll eín Drittheil -der Beamten und des unteren Dienst-Personals diesem Glauben angehören. Die Ober-Direction der Kolonie hat darum jeßt einem dort lang gefühlten Bedürfniß abgeholfen und einen besonderen lutherischen Prediger für sie angestellt, den sie aut G den tgn lalarért: Die neuformirte lutherishe Ge-

‘abu 2 B : tellt E: orden. n rgschen lutherischen Konsistorium unter-

as Städtchen Jalta auf der Krimmschen

mit jedem Jahre dur seine industriellen dei mungen in immer größere Aufnahme. In jedem Jahre steigt die Zahl der dort einlaufenden Fahrzeuge , und in glèihem Ver- hältniß die Zahl der Bevölkerung. Bis jest ging dem Hasen eine bequeme Cinfassung seiner Ufer ab, welcher Mangel das Landen der Fahrzeuge und das Löschen der Waaren sehr er- \{werte. Auch diesem Uebel ist jeßt abgeholfen. Durch chi von Sr. Kaiserl. Majestät im Jahre 1837 aus dem Reichsschaß an-

e Summe von 26,275 Rubel hat Jalta eine bequeme

fer-Einfassung erhalten.

Das Studium der Rechts - Wissenschaft vor einigen Dezen- nien bei uns noch sehr vernachlässigt, wird in hiesiger Residenz jekt an allen hdheren Lehr - Anstalten mit regem Eifer betrieben. Vor allem zeichnet sih aber in dieser Beziehung das im Jahre 1832 vom Prinzen Peter von Oldenburg zu diejem Zwecke hier begründete Jnstitut aus, in welhem die Jugend der besten Fa- milien jenèr Wissenschaft obliegt, und in kurzem auch der ersten Entlassung für den juridischen Staatsdienst entgegensieht. Auch an den Lehr-Anstalten im Innern des Reiches, wo geseßkundige Richter noch schr Noth thun, gewinnt die Rechte - Wissenschaft seit kurzem sichtlich an Verehrung. Jm vergangenen Jahre gründete der Adel von Pleskau auf seine Kosten bei dem dortigen Gym- nasium einen eigenen Lehrstuhl für die Jurisprudenz. Einen glei- chen hat im gegenwärtigen Jahre der Adel von Iowgorod bei seinem Gymnasium creirt.

Frankre.

París, 9. Jan. *) Gestern Abend um §8 Uhr begab sich die große Deputation der Pairs-Kammer zum Könige, um die Adresse zu überreichen, und nachdem der Präsident dieselbe vor- gelesen Baitte erwiederte der König: „Die in der Adresse ausge- drúckten Gesinnungen haben Mein Herz mit Freude erfüllt. Ich danke Jhnen in Meinem und im Namen aller der Meinigen. Die feste Eintracht zwischen den Staats-Gewalten , für die Sie Mir neue Bürgschästen überbringen, macht die Hauptstärke un- serer Jnstitutionen aus und entmuthigt diejenigen, die noch von dem Umsturz derselben träumen mögen. Diese heilsame Eintracht slôßt allen Gutdenkenden Vertrauen cin, da dieselben nichts wünschen, als die Ruhe und den Wohlstand Frankr&tchs unter der beschüßenden Aegide der constitutionellen Monarchie. Jhre edle Sprache bezeugt die loyale Mitwirkung, die Jch von Jhnen erwarte, und die Sie stets Meiner Regierung im Jnteresse des Landes haben zu Theil werden lassen.“

Der Constitutionnel sagt: „Es scheint jeßt gewiß, daß der Kardinal von La Tour d’Auvergne, Bischof von Arras, das Erzbisthum von Paris angenommen hat. Dieser würdige und tugendhafte Prälat, der dasselbe bis jeßt verweigerte, ist nicht im Stande gewesen, den dringenden Bitten des Königs, des Muni- zipal-Conseils und der Pariser Geistlichen zu widerstehen. Nur mit dem tiefsten Bedauern hat der ehrwürdige Prälat einge- willigt, seine Diözese, „seinen 38 Jahre langen Freund“/, wie er mit Thränen in den Augen zum Könige sagte, aufzugeben. Seit 1802, wo das Bisthum von Arras Me Sorg alc anvertraut wurde, hat Herr von La Tour d’Auvergne nach und nach die erzbischdflichen Sibe von Tours, von Aix, Avignon, Bordeaux, und Lyon abgelehnt. Er is dev Aelteste der Französischen Bi- {dfe und erhielt kürzlih vom Papste den Kardinals-Hut.““

Das General - Vikariat des Metropolitan-Kapitels hat nach- stehendes Schreiben in die hiesigen Blätter einrücken lassen: „Wir sind gendthigt, den unrichtigen Behauptungen mehrerer Journale zu begegnen, welche geglaubt haben, das Publikum von den Kosten für die Bestattung des Erzbischofs von Paris unterhalten zu müssen. Der König hat geruht, eine Summe von 12,000 Fr. aus seiner Privat - Chatoulle dazu zu bewilligen; da aber der Vicomte von Quelen uns erklárt hat, daß die Familie des Ver- storbenen allein die Kosten des Begräbnisses tragen wolle, so ha- ben wir den Absichten Sr. Majestät zu entsprechen geglaubt, in- dem wir beschlossen, daß mit einem Theile des Königlichen Ge- schenkes die Ausgaben gedeckt werden sollen, welche wir bei jener traurigen Feierlichkeit nothwendig machen müssen, und daß der übrige und größte Theil desselben an die Armen vertheilt werde. Wir sind sehr gerührt worden durch die höchst zarte Weise, mit welcher der König eben so wohl der Dürftigkeit unserer Kirche, als der Ohnmacht abgeholfen hat, in welcher sich der Herr Groß- siegelbewahrer befand, zu einer nicht vorhergesehenen Verwen- dung Gelder herzugeben, die eine besondere Bestimmung haben.“/

Es sind im verflossenen Jahre in Paris 69,513 Ochsen, 18,961 Kühe, 76,125 Kälber, und 414,120 Hammel verzehrt worden. Jm Fahre 1838 belief sich die Consumtion auf 70,807 Ochsen, 20,126 Kühe, 79,002 Kälber, und 426,166 Hammel. Es sind also in dem leßtverflossenen Jahre weniger verzehrt worden: 1294Ocsen, 1165 Kühe, 2877 Kälber und 12,046 Hammel.

Die neuesten, aus Algier eingegangenen Nachrichten geben dem Journal des Débats zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „In den lebten Berichten des Marschalls Valée finden wir meh- rere Thatsachen, die durchaus neu sind, und von denen seit un- serer Besibnahme noch kein Beispiel vorhanden war. Abdel Ka- der hat Kanonen, Haubiben, Trommelschläger, Uniformen, eine Infanterie, die mit Bayénnetten versehen ist, und ein Quarrée zu bilden versteht; kurz, seine Truppen sind jeßt etwas mehr, als eine bloße Parodie einer regelmäßig organisirten Armee, und der Emir hat sich nicht gefürchtet, ein Treffen gegen einen unjerer Marschälle zu bestehen. Er is allerdings geschlagen worden, er hat mehrere Hundert Mann Jnfanterie, eine Kanone, 3 Fahnen, und 400 Gewehre verloren. Diese Umstände, und bejonders der lehtere, beweisen eine eilige Und verwirrte Flucht. Wir erwarteten nicht weniger von der Tapferkeit unserer Soldaten und von ihrer taktischen Ueberlegenhcit. Aber Abdel Kader hat weder alle seine regelmäßigen Truppen, noch alle seine Kanonen verloren; er wird sh in Medeah und Miliana, ohne beunruhigt zu werden, ausruhen können; seine Soldaten bilden und üben sih im Kriege, selbst durch Niederlagen. Eine Flucht entmuthigt oder demüthigt niemals die Araber. Eine andere Thatsache ist Uns aufgefallen und bestätigt die Nothwendigkeit, der Armee Abdel Kader's nicht Zeit zu lassen, sh in der moder- nen Kriesgkunst zu üben, indem dadurch der Sieg über dieselbe ershwert werden würde. Wir erschen aus dem offiziellen Be- richte, daß bei dem Angrifse der Araber auf Mazagran die Rei- ter abstiegen, was sie bisher nie thaten, um mit der Infanterie vereint zu stürmen, und daß 5 der Angreifenden auf den Wällen getödtet worden' sind. Bis jeßt hatten die Araber niemals ge- wagt, einen Sturm zu versuchen.““

An einem Briefe an den Courrier français wird gesagt,

daigéiaiilea, Man side Post über Aachen ist heute nicht in Berlin

—————————————— A —- —————— n

Eo o ————————————=-

daß die regulaire Jnfanterie Abdel Kader's tothe Fahnen mit cinem weißen Halbmonde führe; die Uniform der Soldaten ift blau, die der Offiziece roth. Sie sind jeßt schon ziemlich @ut nach Europäischer Weise einexerziert, marschiren in gerader Linie, bilden Kolonnen, formiren Quarre's' u. \. w. :

In Bezug auf die Prophezciung, daß die Welt am 6. Ja- nuar d. J. untergehen werde, enthält das Journal des Dé- bats vom 7. Januar nachstehenden Artikel: „Seit einiger Zeit waren mehrere Prophezeiungen in Umlauf, die den Untergang der Welt auf den 6. Januar festsezten. Es wäre interessant, in der Geschichte die verschiedenen Zeiten aufzusuchen, wo dieser Aberglaube sich erneuerte. Man hat gesagt, daß das Jahr 1840 in dieser Hinsicht der direkte Erbe des Jahres 1740 sey, wo ähn- liche Gerüchte zu Anfang des Jahres Ludwig XV. beunruhig- ten, weshalb die Höflinge, um diese Besorgnisse zu verscheuchen, sich mit Prophezeiungen unterhielten, und daher schreibe sich das Sprüchwort: „ne m'’en soucie comme de l’an quarante.““ In den beiden vorhergehenden Jahren fanden ähnliche Prophezeiun- gen statt in Bezug auf die Jahre 1654 und 1584. Dies leßtere Fahr verdankt Line unglückliche Berühmtheit den Berechnungen der Astrologen, welche es in den Kalendern der vorhergehenden Jahre als dasjenige bezeichneten, in welchem das Ende der Welt stattfinden sollte. Die Byzautinischen Griechen waren Überzeugt, daß nah Ablauf von 7000 Jahren das Ende der Welt eintreten werde. Da nun nach der Acra von Konstantinopel die Geburt Christi in das Jahr 5508 fállt, so entspricht das Jahr 7000 dem Jahre 1492 unserer Zeitrehnung, wo die Welt, statt unterzuge- hen, sih durch die Entdeckung Amerika's vielmehr für die Mensch- heit verdoppelte. Diese Combination war eine von den zahl{ret- chen Arten des Aberglaubens, die sich an die mystische Zahl 7 fnúpfen. Die charakteristishste von allen Prophezeiun- gen, die ihren Einfluß noch bis ins zwölfte Jahrhundert erstreckte, war diejenige, welhe das Ende der Welt auf das Jahr 1000 bestimmte. Es muß ein eigenthümliches Schauspiel gewesen seyn, in dem Augenblick, wo das Jahr 999 in das Jahr 1000 überging, die ganze Gesellschaft von einem einzigen Gedan- ken der Angst ergriffen zu sehen. Alle gleichzeitigen Geschichtschre!- ber schildern mit lebbañten Farben die traurigen Wirkungen dic- ses allgemeinen Glaubens, in Folge dessen man die Wohnungen nicht ausbesserte, die Aecker nicht bebaute und dennoch, durch ei nen seltsamen Widerspruch, sein Vermögen den Klöstern ver- machte. Man könnte einen starken Band füllen mit dem bloßen Verzeichnisse der Schenkungs-Urkunden, die, bei der Aussicht auf das Ende der Welt, in den lebten Jahren dés 10ten Jahrhun- derts ausgestellt wurden und mit den Worten: ,, „Mund: termino appropinquante.…..”” anfingen. Die, welche diese Urkunden aus- stellten, sahen ihre Jnkonsequenz eben so wenig ein, wie dicjeni- gen im Jahre 1584, von denen Louis Guyon sagt: „„¿-Sie machten ihr Testament, und da ih mich dort befand, so mate ich ste aufmerksam darauf, daß, wenn Jedermann umkomme, Niemand sie beerben könne, da ja aucch alle Güter mit vernichtet

. wúrden.//// Die Geistlichkeit, für die der Glaube an den Unter-

gang der Welt im Jahre 1000 so einträglihh geworden war, wußte denselben noch während eines Theils des Uten Jahrhun- derts zu erhalten, indem sie sich darauf stüßte, daß es in der Bibelstelle, die zu diesem Aberglauben Anlaß gegeben, hieß: „1000 Jahre und darüber.“ Wir wollen nicht zu jehr über un- sere Váter im Mittelalter lahen, da wir sehen, daß ähnliche Thorheiten, nachdem bereits so viele Vertagungen stattgefunden, noch heute Anklang finden. Diejenigen, welche sich mit Vor: hersagungen abgeben , werden stets einen zahlreichen und sicheren Anhang haben , der immer bereit is ,

zu vergessen, was früher falsh prophezeit worden ist, aber geringsten Umstand, der zufällig eingetroffen is, mit großen Ucder- treibungen auszuposaunen. Cicero, dle Pivinatione, jagt: zee Wei cher Schüte, der sih den ganzen Tag übt, wäre wodl jo unge schickt, daß er nicht wenigstens einmal das Ziel träfe ?“““ Diese Bemerkung läßt sich auch auf das wunderliche Zusammentreffen anwenden, das Herr Professor Jdeier in Berlin entdete, als Lr auf den Wunsch des Herrn von Humboldt untersuchte, wel Jahren unserer Zeitrehnung die großen Conjunctionen des Sa curn entsprechen, von denen der Kardinal d'Ailly in seinen 2 phonsinischen Tafeln sagt, daß sie außerordentliche Ereignisse He beiführen würden. Jahre

41S iss

den

Herr Jdeler, welcher die erste, im J 1492 in Venedig gedruckte Ausgabe benußte, fand, dak eine der großen Perioden des Saturn im Jahre 1789 vollendet werden wúrde. “Der Kardinal d'Ailly, welcher diese Tafeln im Jah! 1414 \{ricb, sagt in Bezug auf das Jahr i782: „,„Wentt die Welt bis dahin steht, was Gott allein wei, so werden da große Veränderungen und Erstaunen erregende Ummwälzun: namentlich in den Geseben, eintreten.‘ Jndem Herr von 1 boldt in seinem Werke: - Kritische Untersuhunzen Über die

rische Entwickelung der geographischen Kenntruise von et Welt u. \. w., dieses zufällige Zusammentreffen erwähnt, wirf die Frage auf, „, „ob diese Vordersagung einer Revolution, di eine so wichtige Stelle in der Geschichte des Menschew-Gesch!ech)- tes einnimmt, wohl schon von denen demerkt worden sey, die i unseren Tagen an Allem, was mystis{ und dunkel ist, jo gro- ben Gefallen finden.‘/“/ Da wir glauben, daß dies nicht der Fall ist, so theilen wir se in dieser Zeit des Wiederauflebens der Pro phezeiungen hier mit.“

Der Maire von St. Malo hat an Herrn von Chateau- briand geschrieben, und ihn gebeten, dem Herrn Risz, einein Maler, zu sißen, weil der Munizipalrath wünsche, sein Portrait in der auf dem Stadthause befindlichen Sammlung berühmter Männer, die in der Bretagne geboren worden sind, aufzunehmen, Herr von Chateaubriand hat auf jenes Schreiben erwieder:: „„¿Herr Maire! Das Gesuch, welches Sie die Güte haben, in FhremNatrnen und im Namen meiner hochherzigenLandsleute an mtch zu richten, ist mir außerordentlich schmeichelhaft gewétsen und hat mich tief gerührt. Meine Vaterstadt, die bald dic Asche erhal- ten wird, der sie ein Asyl bewilligen will, hat ein Recht, Alles von mir zu verlangen, was sie wünscht. Jch kenne das Talent des Derrn Risz; wenn ih mich nicht irre, is er ciner der ausgezci(;- netsten Schüler unseres großen Malers Gros. Abex in