1840 / 52 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

aráundeten Bihaaptnag dafi Geineas

3 Baano untibertrefflich in seiner Art jev, d. d., das die Eiuitteina jedes andern Systems eine ungeheure Gefahr für die Gesellschaft mit fich führen würde. Wir haben bemerkt, daß unter den Schriftstellern, die sehr e So d die U efrignisse geschrieden haben, nux. we von aleecer Gefängnisse ge) das ihre außerordentliche ‘eni tet ihnen

fe

sind, gclangt er zu der ae

sprechen, sey cs, chif{hen Elends L L es, daß ihnen derckMücth fehlte, das Resultat be E, E dem Publikum zu übergeben. Vielleicht auch haben ste geschwiegen, weil sie härten loben müssen, was fie zú)tadeln entschlossen waren. Das Bagno von Brest, auf wel- Ses fich die Bemerkungen des Herrn Gleizes besonders beziehen, schließe dreitausend. Becurthsgiite--in-sich, von denen- über ¡100 zu lébenslänglicher Zwanasarbeit verurtheilt“ wörden fins; An dieser Masse von Verbrechern, die allen Arten von Gewer: ben angehdren, fann man die Wirksamkeit der allgemeinen Regel studiren. Jettes strafüätx Mitleid ;* welches si@ ati dem Verbrecher übt, als ‘oh * dié Gesellschaft © nicht "weit “mehr Theilftähme verdiente - als“ er, is glücklicherweise noch nicht în das Bagnó eingedrüngeti, Und die-Gle des Gesewes herrscht dort in ihrer gatzèn Strenge, Die Reue allei, die! wirkliche Reue finder dort Gnade vor’ der Strengé dcè Strafe, abet’ der verhärtete Verbrecher erduldet dort cin Joh, welche& durch ichts erfeéchrert werden fann. Unsere? Gesetze haben in ihre unseli Soktglosiakeit nicht wenig dazu beigeträgen, die Bessrüng ‘atwdisser Verurtheiltén unmöglich zu mächen , weil“ diese Besserung für durchaus feinen Nußen für fie seyn wilde. - Außebt- deti Jincapa- citôten, welche fle atzein eine Klasse von Sträflingén äusspréthen, trifft auch Mehrere derselbén die Strafe des bürgerlichén- Todes,

- eine abgéschmackte und unmoralische Fiction, diè' dern Unglück; liben jede Huffung raubt. Uid neben ‘dieser Uungeheurén?Strenge, die den Menschen bei Lebzeiten Alles raubt, und ihn géwisser- maßen lebendig ins Grab legt, ohrié ihm dort die Ruhe des To- des zu verschaffen, muß die fträfbare-Nachsicht ‘auffallén, durch dié Unsere Bägno's mic Vatetmdr dern devdltert werden. Ja, wit {wér Uts aüch däs Geständniß Wird, die Clafizität der wil- dernden Umstände ift schuld daran, daß das’ Baans Verbrecher tennen aeternt hat; von deñenecsbléhernoch nichts wußte. Der Vater- mordhat seinen Plab daselbst gefundem: dieses Ungeheuer, welches bis:

nicht erlaubt hat, in diesen Aufenthalt des

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ch nit cinmal die Ergebnisse der Früßjahrs-Geschäfte kenne. Was die Porto- Reduction betráfe, so„wárx diès cigénrtlich feine Me E , fondérn ehr eine der Literatur, dein Handel, der Wissenschaft und Religion verliehene Wohlthat, und er fauee daß das Volk sich lieber eine neue Auflage gefallen lass en würde, ais die Wiedereinführung des früßeren Porto's. Schließ- lich versicherte er, die tinistér würden dên öffentlichen Köedit auf- recht erhalten. déX Muth, der Schwlertgkeit ins Angesicht zu sehen. Ein De- andels, die Mäáßigkeits-Geseilschaften in Jriand und die Porto- Reduction würdet es» eben nicht verwindéru. - Die Ursache des Defizi:s wäte jedoch nicht cine Verminderung der Einnahme, sondern eine ehrung der Ausgaben, welche die Tories -jelbst unterstüut hätten Er wunderte sich also, daß die Minister der Motion sich widerseßten, da sie an sich vernünftig wäre, und die Verweigerung wie ein Wunsch nah Verheimlichung aussähe, Hiecauf sprachen" hdôch Herr Goulburn und Sir G: Clerk im Sinné“ dés Antragsteliets. Das Ministerium sah si in set ker Oppöositioh ‘gegen deu Antrag ganz auf fich selbs reduzirt, denn außéx dem Kanzler der Schaßkammer nahm tur no{ Bete Laboucheré, der Handels: Minister, das Wort gegen die Mo- tion, wörauf dieselbe, wie schon gemeldet, mit 12 gegèn 172 Stimmen durchging.

London, 14. Febr. Die große Versammlung, welche kürz- lih in der City gehalten würde, um über die Korngésete zu be- râthschlagen, ünd die zum Resultat hatte, daß man eine Petition imi Abänderung dieser Gesetze an das Parlämeht zu richten be- {loß, wird von den Tory-Blättern ‘als ein tnißlungenes Unter- nehmen dargestélltk, weil mort troß aller Bemüht ngen uni Unter- schriften bis jeßt meistens nur Advokatèn und Schreiber zuy Un- térzëíchnung“ der. Petition habe béwegen können, während man fich doch den Anschèin geben wolle, als gehe das Gesuch von dén Kaufleuten und Banquiers ‘der Stadt! London aus.

Wie verlautet; wiëd Herr von Brunnow, vön dessen baldi- get: Abreisé schon die Rede war, noch einige Zeit hier verweilen, um die diplomatischen Unterhandlungen mit dem Englischen Ka- binet wegen d@& Orientalischen Frage fortzuseßen.

Heute Abend sprach man im Unterhäuse ‘davon, daß der

han wäre wirklih vorhanden, und die Unterbrechung des Thee-

her das Schaffot noch immerfürflchin Anspruch nahm, hat Gnade vor der Feiaßtit- von 14 Geschwoxneti- Géichten géfünden ; und es exiñiten ‘in Brèést 14 wege" dieses schauderhaftén “Verbrechens Verurtheilte. So groß ift indeß die Macht der Arbéiît; der’ lle Sträflinge unvermeidlich untetwotferi?sind,* daß dër Selbskmord unter ihnen fast unbekannt i. - Fhre Existenz i| Übrigens eint lange Reihe von Elend, welches die. Hand ‘des Ménschéen fast niemals unterbricht: - es {die “Aeidenschäftslose ,'áber auth nachsichtälose Anwendutiq dêr Strafé; dét’ Fehler wird daselbst dür dic Ershweruna des Zwanges destraft; das gute Betragen erhält ‘feine ändere Belohriung, als ‘ete léichte Milderung der Strenge. Der “Verlust ber äebrochtnen Kette, das durikle’ Gei nus find die Züchtiguäas-Mittei. Die gebrochene Kette, die ärbeit in d gébrohene Kétte fernt man? wena det StrWslüing èitie Kéëtte am

fostigt wird." Diese-Erteichtettrig“" töirb ihm erst nach 4 öder Z

| des Frühlings den Beginn“ det *desfällsigen Maßregeln:

Herzda von Wellington - einen heftigen Anfall von Lähmung ge habr habë; doch konnte tioch. nichts Bestimmtes darüber ermittelt werdet, ob“ die Nachricht gegründet ist oder nicht.

Aus Malta hat man Nachrichtén "bis zum 1. Februar, Dén! „¿Mediterraneos zufôlge, war dôrt das Gerücht vorhevr- chend, daß die vier Mächte die defütitive Erledigung det Orien- : clíshen Frage Engländ übertragen hätten; Um die Jntegrität des Ottómanischen Reiches zu ahren; man érwavteté mit PAND

u) wollte män ‘in Malta wissen, daß, in Folge-dés Angriffs: dêr Ara- ber duf die Englätider zu Aden; éi Eñgälisch/Jtdishes Corps von 0000 Mann dâhiri abgeschickt worden: sey, welches“ bercits auf Mokta vortücke, da die Arabischen Einrohnéèr ihm wenig Wi

Ì

Kranken-Sülen find die Belohrungs/Mittél. Die | derständ leiftetén. Der Admiral Stopford hatte s, Krankheit hal:

bée, genöthigt" gésécheh, das Konitmando Der Flotte itn Mittellän- | Admital Six John Louis, der jebt als Hafen-Admiiräl votMalta

Fuß trägt, die si um dén Leib \chlinät und: an det Gürtel be: | dischen Meere aufzugeben, und wivd proviforish dürch den Contve- | La 0

Jahren! nes zutett unit réséltnäßigen- Betragens. Vorher“ i er mit cinen anderên Sträfilitg zusamirmerige j jedét die Hässte der Ketté trägt. Es ist (n Brest bemerkt worden, dafßi die \rélen' Arbeiter bei weitetn nicht so'zuFUverläfsig fuid, als die Gâlcckterifträßslinge mit gebrochensr “Kette; Als “die Cholera ‘in Brést wüthete, könnken die Erstetèn nithr'vetäulaßt werden, in dem Hösspicále Dienste: zu leisten; während dié Lebtèren mit großem Muüuthé-und großer Hingebung ‘dée ‘kranken See bedientétt, urid jet if die Erfahrung/ f end, vbaß/ däs Ktiegs-Dépâr- tentient. die Marine uni die" Arbeiter des Baguo benéidét. Die Sträftinge, dée irgend ein Hänöwtrk Veran? dárferi dasselbe ausúbea, nacdeni sie’ die gemeinshaftliGe Arbeit beendigt habén; denn man défft an dén ‘Augénblick,- wo’ fie“ in die Gesellschafe zuräfehren und man will" fie“béetselbén/ - wo möglich? - gébessert, und im Stande, sich" ihren Unterhalt zu verdienen, wiedergeben. Män“ sieht, es if die Akbeit, ‘Und'irimér wieder die Arbeit, welche die. praftischen Männer ‘äls das riächkigste*Besseöüngs/Mittel der Géfandeñen -ahémpsehickmn: * Durch Vie ' Arbeir * samrnëelt fh der Sträflina einen Nothpfennia, durch die Arbeit mnäht er @ der Königlichen Grade / wükdig“ "und: durch * die Arbeir muß e: fch “eines Täges * mit’ der Gesellschaft, aus der ihn - sein Besbréchti verbannt hat’, “W ‘versöhnen - sucheri. So wie sle find, genüge die arios U wiyfs samen Bestrafung der Ver en, und das'in denselben walteñde Syttem läßt der Rete vollen Spielraurn:? Aber es erhèben fich schon Stimmcri, Um die Strenge sener Gefängnisse zu béêklagen, ais ob diese Strenge icht ‘die des Besebés Wäre, Und der i Minister, deri die wichtiasten Fragen \eiriés Departernents fremd find, wird vielleicht zulct--Anfordebungen nachgében, die er nicht zu widerlegen "im Stande is. © e dié Regierling wenigstens vérrneiden, in einen Fehlér zu ¿fta / fürden "bie ganze Se- sellschaft Rechenschaft“ von ihr verlätigen wide.“ T f

Großbritanien und -Jriand.

Parlaments-Verhandlungen.” Unterhaus. Sitzung vom ‘13. Februar. Herr Hetries ‘bemerkte zur Begründung seines ‘Antrages auf Vorlegung verschiedèner ‘Berichte übér den Finanz-ZüKand des Landes- unter Anderem, daß die Regierung joit mehreren Jahren die Darstellung“ der Finänz - Lage jystema- risch bis zum Juli oder August verschobén habe , daf aber jet das eit 3 Jahren statcfindende Defizit dringend èiñe frühere Vortegung érfordere, so wie Lord Ripon ih den 3 Jahren, da er Kanter der T aßreKamrner gewesen, es gethan habe. Jm Jahre 1857 Habe das Defizit 726,000 Pfd, verräagen, 1838+ 440,000 Pfd., 1839: 1,512,009 Pfd. zusammen 2,678,000-Pfd. Da-nun die Regierung die Reduction dés Briefportos vorgenommen habe, jo wáre in diesem Jahre ein noch größeres Defizit zu erwar- ten. Ein solcher Zustand der Dinge sey ‘nit geeignet, dem Volke Vertrauen zu dét Verwaltung zu geben. Er hoffe, dási mañ eine neue Quelle des Einkommens vorschlagen werde, denn “nichts wäre gefährlicher ,“- als fortgesette Anleihen in Friedenszeiten. Er schloß mit der Bemerkuna: daß das Uebel nicht in Mangel an Hülfsmitteln ober Volksgeist liege, im Gegentheil wäre er überzeugt, daß das Land noch: imwmer fähig und Willens sey, große Anstrengungen zurn Beste dex! National-Ehre U uia- en, und ‘daß lediglich die schlechte Verwaltung der Minister d Schuld trage. Der“ neue Kanzler der Sia yam ee Her Baring, erwiederte, daß der Fall“ mit Lord Ripon, \o wie m Lord Althorp , der dasselbe gethan, nitht anzuwenden wöre, "da diese freiwillig so géhandelt hätten, während det Antragsteller es u einer Pflicht fr das Ministeriurn machen wollte, Er (der inister) fkórtne 5E noch keine mündlichen, geschweige denn ciaert schriftlichén Anschlag über die Finanzlage machen, da wma

ièdet, voti denen f

| fungirt, ersetzt werden.

‘Die Behäupytung der Minister bei”Gelegenheit der" Debätte im Oberhause über den Zustartd| dér Marine, ‘daß gegetiwärtiag überall Frieden herrsche Und dahtr-kein Grund vorhandén gewe: sen seh, die Seémacht auf den gu A bringen , véranlaßit dié Titnes zu einem Ueberblick über die Verhältntsse, in derten slch Enalatid in ‘den verschiedénen- Weltgegeniden befinde. “Sie | weiff auf China, auf Amerika, auf die Levante’ hin und spdtrelt Über dié ministerielle Aeußeruná/ mit der ‘alle Thatsachen îm

llten Widerspruch ständen. Besonders ausführlich fpricht die: es Blatt sich bei der Gelegenheit über den Zustand ‘der Dinge iti Mittel-Asien aus. „England“ sagt die Tiines, ¿hat Kriég in Ceritral-Asien, denn dur die Einnahme von Gisni, wie glücklich und glänzend dieselbe auch gewesen seyn mag, is der Krieg dort féineêwe2c& beendigt. Das -Mißgeschick Dost Mohammed's hat diesen Fürsten nicht vernichtet. Persien“ hat jet ohne Schwertsireich erlangt, was es vor ‘achtzehn Monaten oder zwei Jahren durch seien Feldzug gegen Herat vergebens zu et langen strebte. Durch? die Unterwerfung? Kamram"s unter díe Autorität des Schahs, eine Folge der Furchtk und des Hasses gegen die Engländer R Persien jenen Plan zu Eingriffen in die: westliche Gränze von Indien ausgeführt den zu verhindern der Haupt: und: Endzwek der Expedition über den Jndus wär, die nur zum nächsten und ostensiblen Zweck hatte, Dost Mohammed zu ftärzen. Wir haben daßer: jène Verbindung“ zu bekämpfen, die, wenn sie vor 18 Monaten bestanden hätte, dreimal so vtel Streitkräfte, als Sir John Keane besaß, erfordert habèn würde, und die, sowohl von Seitender Kröne,alsder Ostindischen Compagnie, eine verhältnißnmäßige Verinehrung der Streitkbáfte nöthig machen wird, sobald wir es für angemessen halteit, unjere Unternehmun- gen “in Afghanistan wieder zu beginnen, was unmöglich lange hinausgeschoben werden kann. Ein neues Elernent der Gefahr, uñd zwar furchtbarer als irgend ein anderes oder. als alle übri- gen zusammengenommen, hak sich im Nordwesten von Afghanistan u zeigen bégennen und wird nit unthätig bleiben, im Falle England aufs neue militairische Operationen in jenen Gegenden uriternimmt. Rußland is nah Chiwa und dem Oxus marschirt. Es droht nicht länger, sondern-es marschirt mit einer doppelc fo starken Armee, als die war,- mit der England es wagte, Dost Mo: hatnmed zu bekriegen und Tarben Lz non ‘Jn Chiwa sind die Russen nit mehr als 500— Englische Meilen von dem färzlih von Sir John Kéane beseßten Lande entfernt, das cer Gk einein Marsche von mehr als 800 Englischen Meilen, von der Gränze Ostindiens aus, erreichte. Die Natur des Landes und der Geist der Afghanen, welche die Engländer hassen, bieten nichts dar, was sie -abhakten könnte, unter Mitwirkung ciner Persischen Armee von Westen her, südwärts gegen Sisni vorzu- dringen. Was wird dann aus Unseren bei der lebten Gelegen- héit \o reichlich gespendeten Dank-Votirungen „Pairs - Ernennun- gen und Pensionen? Aber es ist: genug, um zu zeigen, daß auf der Seite: von Indien nicht Alles in \o ‘tiefem Frieden fich befindet, wie die Lords Minto und Melbourne: behaupten, um ihre Gleichgültigkeit oder die Schwäche ihrer Vertheidigungs-

Anst :ltén zu entschuldigen.“ T U e ibe See ntni hronicle sklárt, daß der-Nachfolger des Admiral Maitland noch? nicht ernannt sey, wahrscheinli aber shon- mit den jet zum“ Absegeln vön Portsmouth- bereit age et den Schiffen abgehen werde. | Dieses: Blatt: bemerkt bei der Bes legenheit, daß es wohl zweckmäßig seyn“ würde, zugleich ‘ein In dividuumi von Rang: mitzusenden, um ‘den Unterhañüdlungew mit den Chinesischen Behörden größeres Gewichr zu geben. Dér ministerielle Glsb e bezweifelt dée: în Kanadischen Blättern enthaltene “Nachricht; / daß ‘der Gouverneur "von OLer-

err Hume crklârtè, die Minister Hätten uicht

Kanada, Sir G. Arthur, seinen Posten niedergelegt habe und durch den Ober-Richter, Herrn Stewart, ersekzt Su B dem er bemerkt, daß Lebterer, einer anderen Nachricht zufolge, auf der Reise nah Europa begriffen sey. S

E Kanada beschweren, sich die loyalistischen Blätter, daß der General-Gouverneur die Partei der Mißvergnügten zu mild behandle. Auf cine Resolution des Reprásentantendauses wegen Unterdrückung gewisser Vereine und Nachforschungen über früs here Vorfälle hat derselbe die Antwort ertheilt, dergleichen Maß- regeln würden die Unzufriedenheit cher befördern als un:erdrücken.

Das erwähnte Memorandum, welches der Gouverneur von Neu-Braunshwetg, Sir Jchn Harvey, in Brzug aufdie Englisch-Amerikanische Gränz streitigkeir erlassen hat, kautet folgen- dermaßen: „„Jch wünsche, die Bewohner--dey G e i diéser Provinz zu Überzeugèn, dss im Falle cines mit den Vereinigten Staaten, des Klügsten S welches man auf beiden Seiten beobachten kann, meiner Ansicht nach eine strenge Neutralität seyn wüde. Die Gränz-Bewohner mögen bedenfen, daß, wenn es unglücklicher Weise zu eiuem Kriege fommen sollte, durch feindselige Gesinnungen keine National- Zwecke gefördert werden können; sie können sich allerdings gegen: jeitig beständig in Allarm érhalten und einander viel Unheil zu- fügen, aber ihre größten Anstrengungen werden fär die Enischei- dung der großen National-Frage, um die es handelt, . wie ein Tropfen Wasser seyn; diese Frage muß anderswo durch die Sec- und Land-Macht der großen betheiligten Nationen enkschieden werden. Mögen die Bewohner dieser Provinz mit Vertrauen auf den Schub des Mutterstaats rechnen, der fähig und bereit ist, Alle unter seinen mächtigen Schild zu nehmen-, die gerechte Ansprüche auf seinen Schuß und Beistand haben.“

Belgien.

Brüssel, 16. Febr. Es finden hier jebt zahlreiche Hoffeste zur Feier sowohl der Vermählung der Königin von Großbrita- nien’ als der Anwesenheit der Periizessit Victoria, Braut des Herzoas von Nemours, und ihres Vaters, des Herzogs Ferdi: ñnand von Koburg, satt.

Das Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen- von Oranien wird jeßt wieder ganz in den Stand geseht, in welchem es ich bis zum Jahre 1839 befand. Die Ställe dieses Palastes: -wa- ren inm der lebten Zeit zu einer Kavallerie-Kaserne benukt worden.

Die Sectionen der Repräsentanten-Kammer beschäftigen sich mit Prüfung der zwischen der Regierung Und der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschast abgeschlossenen Convention wegen Ueber- nahme von 4000 Actien. Die Zahl derjenigen, welche die Be- dingungen dieser Uebernahme mißbilligen, ist niche bedeutend und theilt sih in zwei Klassen. Die Einen jehen die Sache nur aus dem Gesichtspunkte eiter finanziellen Operation án, ohne das Prinzip, das. dem-Vertrage- zumn- Grunde liege, besonders, zu be-

rücksichtigen. Jhre- Ansicht wird den- Ausschlag nicht- geben4z e e

ist vielmehr zu vermuthen, daß schon in den Sectioneu nige derselben sich durch die vorläufigen Diskussionen auf andere Gesinnungen werden bringen lassen, ie andere Klasse von Opponenten - billigt das Prinzip - des. Vartrogots námlich Theilnahme an der Rheinischen Cisenbahn, .um die gische selbst zu heben, und das große Unternehmen seinem Ziele rascher a

destoweniger :vortheilhafter hätte kontrahtiven., können, z, B. „ins dem man die Actien nach dem laufenden „Course bezahlt, dafüc aber eíne größere Zahl, etwa 500 odex 1000 mehr genommen hätte, wodurch der Einfluß der Belgischen“ Regierung. in- der Rheinischen Gesellschast um so Man sicht, hier handelt es sh minus; ein Uebergewicht dieser Ansicht t| nicht zu vermw- then. Wahr\cheinlicher aber ist es, daß beide Klassen von Opponenten vereinigt, bei Weitem die Minderzähl bilden werden, dic Mehrzahl sich vielmehr für den Vertrag, wie er is, aussprechen wird. Die bffentlichen Debatten werden erst in einigen Tagen ihren Anfang nehmen können, denn noch immer sind die Reprä sentanten mit der Diskussion über ein Geseß, die sogenannten Vicinal-Wege betreffend, beschäftigt, eine lästige Arbeit voller. De- tails und verworrener Bestimmungen, zu denen Jeder sein Scherfe lein beitragen will.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 1), Febr. Die Königl: Propositión in Be tref der Staats : Einnahmen und Ausgaben für die: nächstéa

nut um ein plus - oder,

Jahre is dem Reichstage vorgelegt * worden. Beide sind: hF?

Her angenommen wie im (eßten Budget. An: der Einléitung dér Proposition heißt es, ¿daß ‘Se. Maj. die’ Genugthuung dabe; die Aufmerksamkeit der Reichsstände auf den wünschenswerthén Zustand lenke zu können, in welchem des Reiches! Finanzen“ sich in jeder Hinsicht für -den Augenblick befinden.“ Jn den Eine nahmen “sind mehrere Rubriken höher angenommen, z. B. dex Zoll tit 2,638,000 Rehlr. att wie bisher mit 2,388,000 Kthlr. Die Netto - Einnahmen des Postwesens sind ebénfalls* von 109/000 auf 150,000 Rthír. angewachsen; den Ueberschuß schlägt: Se. Maj. vor, zu Verbesserungen in dieser Branche zu Vere wenden. Die Stempelpapier - Einnahme ist von 357,000 auf 405,000 Rthlr. gestiegen. Jm Ganzen werden die ordetitlichen und außerordentlihèn Einnahmèn zu 9,029,850 Bua ange: schlagen, wogegen sie im leßten Budget nur zu §,553,0

angeset waren, welches also eine vermehrte ‘Einnahme:- von 476,850 Rthlx. ergiebt. Unter den Ausgaben figurirt die Höfe

haltung mit 719,250 Rthlr., die Civil- und Land-Etats sind hiit-

100,000 Rthlr. vermehrt und belaufen sich auf 2,455,000 Rthlv., der Land-Militair- Etat is mit 137,386 Rthle. höher ange t und“ beträgt nun 3,529,886 Rthlr., der See- Etat is zu 59,000 Rthlr. höher, im Ganzen zu 1,301,180 Rthlv. angeschlagen, für. Künste und Wissenschaften sind 48,316 Rrhlr. - 21,886 Rthlr. mehr als vorher, fúr nülde Stiftungen 164,300 Rthlr., für die Geisflichkeit und das Erziehungswefen 594,520 Rthlr. vorgeschla- gen. Die Ne E aer cent A L ai heile, V Vertheidigungswesen zu de 2,559, r., ‘zur i 400 Mb öffentliche Gebäude 920,000 Rthlv., T Ganzen 4,010,400 Rehlr. Außerdem kündigt die Königliche Pro- sition einen Vorschlag von 50,000 Rthlr. zur Beförderung des Volks-Unterrichts an, der auch schon dem Reichstage“ vorg& legt worden ist. R Am Bauertstande dauern die Debatten úber Hans Janssons- Adreß ¿Vorschlag ‘fort. Uebrigens sieht ian aus der Reichszei-" tung, daß mehrere Beamte um Entlassung angesucht haben, doch scheint diéses nicht mit einer Hauptveränderung in der Regierung in Verbindung zu stehen. 2 14 40h6 E S

Deutsche Bundesstaaten.

München, 15. Febr. (A. Z.) Jun der heutigen Sizung

der Kammer der Abgeordneten wurde der Gesebentwurf, den freiwilligen. Eintritt in die Armee und dié freie Wahl der Waf- fenigattung betreffend, einstimmig angenommén. Die Modificas

ühren; se sind. aber der Meinung, daß man nichts;

bedeutender- geworden wäre;

0 Rthir.-

*tlon der Kammer der Neichsräthe (daß für Ministerium „Staat-

inisterium“ geseßt werdén solle) ward“ verworfen. Es ist nuaaiehe entschieden, daß am Ludwigstage dieses Jahres (25. Aug.) die Eröffnung“ des neuen Universitätsgebäudes und war mif großèr Feierlichkeit stattfindet; das diesjährige Sommer- kwester wird. darum erst mit Anfang September ge\chlossen. Weimar, 17. Febr. Gestern feierten. wir das Ge- burtsfest unserér Hdchstverehrten Frau Großherzogin, wie immer z- Und prachtvoil im Jnnern des Großherzoglichen ‘Residenz- Schlosses, so wie gemüthlih und herzlich und míît der alten, un- wahdelbärén Anhänglichkeit an die Höchste Person unserer mil- den Fürstin, im Innern der“ Familien der Residenz und im gan- zen Lande. Zu diesem hoheu Feste hatten sich zum “Theil feit 14 Tagen im Großherzoglichen Residenz - Schloß schon mehrere hohe Gäste versammelt, wie der Prinz und die Prinzessin Georg von- Altenburg und der Prinz von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, der Herr Erbgroßherzog von Mecklenburg -Schwerin und die Pinzessin von der Lippe aus Rudolstadt; es kamen dann noch hinzu der Königl. Preuß. General von Malachowsky Und meh- rere hdhere Offiziers aus Erfurt, Merseburg und Weißenfels.“ bends im Theater, bei überfülltem Hause, nachdem die Frau Großherzogin die lebhaften Glückwünsche der Versamm- lung ‘empfangen hatte, fand die Vorstellung einer Oper stattz die man seit gewiß funfzig Jahren vergeblich auf den Deutschon Theator-Repertoirs suchen möchte. Einer Fürstin von so gediege- ner musikalischer Bildung, wie solche unsere Frau Großherzogin

besikt, konnte man an Hdchstihrem Geburtsfeste nichts Gewdödhns- .

liches bieten ; dahèr war, wie immer, am 16. Februar das Kunst- reichste, Geschmackvollste und Uéberraschendste an der en uung; es war nämlich die Oper „„JIdomcn-:us““ von Mozart um erstenmale in die Scene gefeßt. Für Musikkenner ein L Genuß

Se. Durchlaucht der Fürst von Schwarzburg Sen seh hatte hon -am l15ten d. M. der Frau Groß erpog n durch einen kurzen Besuch von wenigen Stunden seine Glückwünsche persdnlich überbracht; noch „lcidend und Rekonvalescent , war derselbe sogleih wieder nah Sondershausen zurückgekehrt.

Se. Kdnigl. Hoheit der Großherzog haben dié Obersten von Linker und von Beulwiß zu General-Majors ernannt

Alle Nachrichten in den Zeitungen über die Feier des Buch- druckerfestes. in Weimar waren bis jebt zu voreilig. Erst jeßr haben die Kunstverwandten ihre desfallsigen Wünsche schriftlich übergeben und erwarten das Weitere“ von der höchsten Behörde ; eben so is die Berufüng des Kapellmeisters Helard an Hum- mels Stelle eine- bis-jezt-noch)-nicht-offiziell ausgesprochene Sache.

Sondershausen, 15. Febr. Die Liébe der Schwarz- bürger zu threm Regenten hat sich, in dicsen Tagen von neuem rechz- deutlich ausgesprochen. Als das Leben Sr. Durchlaucht durch-eine mehrere Wochen anhaltende, bedeutende Krankheit ge- fährdet wurde, da waren alle Herzen mit banger Besorgniß er- fállt: Unbeschreiblic) aber war! die Freude über die Genesung des theuren Landesvaters und brach in lautem Jubel aus, als Hbchstderselte wiedet“zum ersten Male im Theater erschien. Ei: nige Tage darauf veränstaltete die Bürgerschaft Sondershausens dem Fürsten _zu Ehren einen Ball, und nachdem demselben am Abende ein Fatelzug unter Musik Begleitung gebracht und die Stadt aufs Glänzendste illuminirt worden war. begab sich Se. Durchlaucht nach dem Vall-Saale und verweilten dort cinige Stunden. Der Ausdruck der höchsten Freude war darüber auf jedem Gesichte zu erkennen.

ODestert ih

Preßburg, 14. Fehr. Die Rekrutenbewilligung auf dem Landtage hat am 10ten d. in dev Art stattgefunden , daß 28 Co- rnitate sih_ für die Ziffer von 38,000 - Mann vereinigten. Dle Regierung hatte 38,500 Mann beantragt. Die unbedeutende Differenz wurde“ beliebt, um nicht eine. Competirungs- Verpflich- rung für die Zukunft anzuerkennen.

S panien.

. Madrid, 6s. Febr. Die Gerüchte über die lebensgefähr- liche Erkrankung der Doda Jsabella erweisen sih als ungegrün- det; sie befindet sich wohl und wird der Eröffnung der Cortes beiwohnen. t

_‘Œs ist abermals viel von ciner Umgestaltung des Kabinets die Rede. Die Herren Tititla und Mentes de Oca sollen mit der Bilduná eines neuen Kabinets beauftragt seyn, das aus den Herren Isturiz, Martinez de sa Rosa, von Villama, Villa- lobos, Egona, Sentillon, dem Grafen ‘von Cleonard u. \. w. be- \téhen würde. * |

Es werden jeßt absichtlich allerlei Gerüchte ùber den beun- ruhigenden Zustand der durch die Convention von Bergara pa cifizirten Provinzen verbreitet, Die Regierung, welche täglich

Gelegenheit hat, fich von der Ergebenheit der dort befindlichen cheinaligen Karlisten zu überzeugen, hegt nicht die mindesten Be- sorgnisfe in diefer Beziehung, Die Befdrderung des Generals Maroto zum Mitgliede des höchsten Kricgsrathes ist êine ge schiéte Maßregel Und wird dazu beitragen, die Wirkungen eines, übrigens wentg wahrscheinlichen, geheimen Einflusses der Geist- E in Keie Provinzen zu he Talisicén,

er Herzog von Vitoria hat dem Kriegs-Minister angezeigt

Le binnen kurzem die Belagerung vok Dce H ate werde.

Man spricht jeßt von neuem davon Philippinen auf eine bestimmte Zeit s Meng vao de lassen wolle. :

Spanische Gränze. Mas de las M 7 atas, 4. Febr. Der Herzog von Vitoria, Ober-Befehlshaber der e a Ar- meen, hat nachstehende Proclamation an die Soldaten der Cata- lonishen. Armee: grialan e s E i „Soldaten! Die erhabene Königin Regentin d- nigliche Détret vom 18. Januar geruht, mit das ga durch das Kb: mee zu übertragen, der Fht anzugehören die Ehre habt, und indem ich diese Fpnentung, womit Jhre Majestät mich beehrt zu Eurer Keunt- niß bringe, gereiht es mir zur Genugthuung, bei diéser Gelegenheit meiné_‘aufrichtige Gesinnung aussprechen zu rien: Das Köommándo dex: Armee. des:-Nordens, des Centrums und Catäloniens würde incine Kräfte übersteigen, wenu ich uicht gewiß wäre, durch die Einsicht Eurer Generale, den Eifer Eurer Chefs, die Lovalität Eurer Dffiziere' und die Tapferkeit der Soldaten unterstügt. zu werden - wenn i bet Alleu sich der Muth mit der streugsten Disziplin und jenem sch nie eugnenden Enthusiasmus für die Constitütion von 1837 den Dirau abella?s H. und die Regentschaft ihrer erhabenen Tochter vereinigte slöberzéugt jedoch, daß ‘dies die Gefinnungen jener tapferen Armeen sind, hoffe ih von denselben Alles für die Befestigung des Xrie- dens, ea dem die heroische Spanische “Nation seu ¡t. Pn wir die Horden, welche die Königreiche Valencia und Aragonien Mtreisen, besiegt haben, werde ich unter ‘Euch mit den nöthige treitkräften erscheinen, um die Catalonischen Nebel-

¡ fataa oder

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en mit einem Schlage zu vernichten. So lange der tapfere

General - Lieutenant Don Geronhüto de Va!dez dnrch säen geschwäc- ten Gesundheits-Zustand verhindert wird, fich an Eure Spiße zu stel- len, wird der General-Lieutenant Don Antonio van Halen, den Jhrc Majestät interimistisch zum eras-Capi:vin von Catalorien und zum fommandirenden General daselbs eruaunt hat, die Operationen leiten Soldaten! - Bleibct stets Eurer würdig, und ich bin gewiß, daß meine heißesten Wühische für das Glück Spaniens in Erfüllung gehen wer- den. Neue Siege, neuer Ruhm erwarten Euch. Abgehüitet, tapfer und diszivlinirt, wie Jhr sevd, werdet Fhr in jedem Kampfe mit den nden der Königin und des Vaterlandes siegen. Batd werden wir jenen ‘Frieden errungen haben, der von Jebermamnn gewünscht wird und der -die unerláßlihe Bedingung für die Zukunft Spaniens ift. Eure Brüder werden: Euch dafür segnen, und dies wird die schmeichel- bafteste Belohnung für Euch sevn, Glaubet aber auch, daß Euer Ge- neral, der Gefährte Eures Ruhmes und Eurer Gefahren, Euch nje- mals vergesseu wird. Espartero.“

Târkei.

Konstantinopel, 29, Jan. Vor drei Tagen is das Tür- fische Dampfboot von hier nah Alexandrien abgegangen. Der darauf befindliche Abgesandte der Pforte überbringt dem Vice- König folgenden (bereits kurz erwähnten) Befehl: „Dem Ex- Kapudan Ahmed Fewzi Pascha soll der Nischam Jftihar, mit dem Se. Hoheit der Sultan Mahmud ihn dekorirt hatte, abge- nommen, und er seiner Functionen als Groß - Admiral der im Hafen von Alexandrien befindlichen Großherrlichen Flotte entho: ben werden, An seine Stelle soll der dortige Kapudana-Beg (Vice - Admiral) Mustapha Pascha treten.“ Der Vice - König wird mit der Vollziehung des Großherrlichen Willens beauftragt und ihm zugleich die Weisung ertheilt, die neue Ernennung Mu- stapha Pascha's zum Groß-Admiral den Offizieren und dec Mann- schaft der Türkischen Flotte kund zu“ machen.

Konstantinopel, 27. Jan. (Journ. de Smyrne.) Die Lösung der Turkisch -Aegyptischen Frage scheint sich nicht o lange hinzuziehen, als der Gang der bisherigen diplomatischen Unter andlungen befürchten ließ. Man versichert, daß Alles, was sich auf die Allianz der drei vermittelnden Mächte und auf die Ausführung des von ihnen angenommenen Plans bezicht, in London zwischen dem Lord Palmerston, Herrn von Brunnow und dem Baron von Neumann definitiv abgemacht sey, und daß jener Plan) der dem Pascha von Aegypten durch die Pforte miigethellt worden, unverzüglich ausgeführt werden solle. Es handelt sich, dem Vernehmen nach, darum, Mehmed Ali die Erblichkeit nur für Aegypten zuzusichern, Syrien und Arabien dagegen dein Sultan wieder zurückzugeben.

Der Desterreïchische Jnternuncius, Baron von Stúrmer, hatte am 21. cine tange Unterredung mit Reschid Pascha, die, wie‘ man wissen will, den von den vermittelnden Mächten ange- nommenen Plan zum Gegenstande hatte.

Der Handels - Traktat zwischen der Pforte und Schweden ist am 23. definitiv ‘abgeschlossen worden.

Jn Folgé der Ernennung Said Pascha's zum Kapudan Pascha war es nôthig, einen durch seine chrenvollen Dienste be-

fannten Man#it auszuwählen, um ihm das Kommando dec in

Alexandrien ‘befindlichen Fiotte zu úbertragen. Die Wahl fiel auf Mustapha Pascha, Ex- General der Marine: Division, und der Sultan ernannte ihn zum Kaimakan : Kapudan oder Stell- vertréter des Kapudan Pascha und übertrug ihm die Aufsicht úber die Flotte, bis zur Rückkehr derselben nah Konstantinopel. Der in dieser Beziehung vom Sultan erlassene Firman is be: reits an Mehmed Ali und an Mustapha Pascha, der sich mit der Flotte in Aecaypten befindet, abgesandt wörden.

Jn Bezug auf die Abschaffung des Charadsh oder der Kopffteuer von allen- Raaja’s ‘(nicht-moßammedanischen Untertha- rien) ‘enthást das in Smyrna erscheinende Echo de l’Orient folgenden Artikel: „Seit der definitiven O:ganisation des mit Ausführung der Anordnungen des Hatti-Sherif (von Gülhane)

| beauftragten Conseils wird jede Woche durch irgend eíne wichtige Verbesserung ‘îm Administrativ-System bezeichnet.

So is! nua lauf die jüngsthin beschlossene Abschaffung des Systems der Mu- BVerkäuflichkeit der Aemter die des Charadsch oder der Kopfsteuer gefolgt. Bekanntlich waren, seit den ersten Zeiten dec Eroberung, die Türkischen, nicht - miohammedanischen, Unter- thanem gehalten , jährlich eine Karte, Charadsch genannt, zu ld- sen, die ihre Eigenschaft als Ragaja's oder Zinspflichtige konstituirte,

und die verhältnißmäßig na dem Alter urid dem Stände des \| Individuums, auf 60, 30 und 15 Piaster taxirt war. Nièmand

von dieser Klasse derx Unterthanen war, ohne besondere Vergün-

‘istiguna, von dieser persdnlichen Auflage befreit. Der Reiche wie

‘sder ‘Arme: wurden ohne Unterschied derselben unterworfen. Jeder |¡Raajahß mußte sie jährlich zu einer bestimmten - Zeit entrichten [und seine neue Karte lôsen, und wekn er zum Unglück die alte | verloren hatte. ünd se dem Steuer - Beamten nicht vor- | keigen : konnte, war er gendthigt, zum" zweiten Male den | Betrag zu zahlen: Selbst die Art und Weise der | Vertheilung der“ Karten und dexr Erhebung der Abgabe | vermehrte noch das Demäüthigende und Quälende, was diese : Einrichtung schon an sich hattc. Eines der Bureaus des Fi nanzministeriums,: unter Vorsiß des Dschesie-Tmini war mit der | Direction dieses Dienstzweiges beauftragt. Es verpachtete in | den verschiedenen Provinzen den Ertrag desselben an den Meist- | bietenden, ‘der, wie sich denken láßt, kein Mittel vernachlässigte, [ um’ den größtmöglichen Nubken daraus zu ziehen. So z. B. | durchzogen seine“ zahlreichen Agenten die Provinz und üdten ge- j die nicht-mohammedamischen Bewohner eine immerwährende | Centrolle aus , theils um dafür zu wathen, daß alle ihren Cha- : rads{ ósen, theils um jeden Anlaß zu ergreifen, Plakereien ' auszuüben, die ihren Urhebern stets vortheilhaft waren. Die Mißbräuche sind einleuchtend, zu denen ein System Anlaß ge- ben mußte, welches der Geldgier so günstig war, und übrigens den großen Nachtheil hatte, treue und nüßliche Unterthanen in ihrer persönlichen Würde durch cinen Unterschied zu verleken, der mit den: Fortschritten der Sitten treuèxr und nüßklicher Un- terthanen nicht mehr vereinbar ist. Es is Übrigens billig daran zu: erinnern, ‘daß: die Regierung zu verschiedenen Zeiten Befehle erlassen hatte, um. der“ Habgier der Kopfsteuer: Einnehmer ein Ziel zu sében. Ein Ferman Sultan ‘Mahmud's, dex im Jahre 1834 bekannt gentacht wurde, hatte namentlich viel dazu beige- tragen, die Lage’ der Raaja's zu verbessern; allein Neligionsrücksich- ten, die damals für überwiegend gehalten wurden schienen, sich der vollständigen Abschaffung des Systems zu widerseßen. Der aufgeklärten Regierung Suktan Abdul Medschid's war es vor: behalten, auch diese Reform zu Stande zu bringen; es war idr vor Allem vorbehalten, der Welt zu“ beweisen, daß eîne falsche oder eigennübige Auslegung des wahren Geistes der mohamme- danischen- Religion ihr alléêin Tendenzen geden konnte, die ihre Quelle nux im Jrrthum oder in der DBEN der Menschen atten. —. Es war in cinem am Men d. M. beim Scheich-ol-

slam (obersten Mufti) gehaltenen Conseil, welchem die vorzüg

lichsten Mitglieder der Regierung beiwohnten, wo die Abschaffung

des Charadsch besch!ossen wurde. Künfrighin soll fein Otto manischer Unterthan mehr gehalten seyn, jénes Vadcme;umk bed h zu tragen, ohne welches er Gefahr lief, jeden Augenblick verhaftet zu werden. Er wird seinen Geschäften obliegen kön- nen, ohne jenen Schwarm von gierigen Inquisttoren, dié vn:cr dem Vorwande des Charadsch ihm auf dem Wege auflauerten, um ihn sein Geld abzupres}en, über seine Narionalität Und seincn Stand Rechenschaft geben zu mässen. Er wird cndlih nicht mehr die Demüchigung zu erdulden haven, auf die erste Uufffor- derung, eines óbskuren Agénten- den Bewcis ‘einer Cigenschaft cines (opMicpeigen produziren zu msse. Da jedoch die Kopfe steuer einen wichtigen Zweig des Staatseinkommens ausmacht, dessen plôbliche Aufhebung die Regierung in Verlegenheit seven müßte, so ist b: schlossen worden, die Auflage vor der Hand forc- bestehen zu lassen, aber die Repartition und Eintreibung derielben ausschließend den respektiven Gemeinden anheimzustellen. Diesen soll es zukommen, sie auf die ihnen am billigsten \cheinende Weise zu reguliren. Da das System der Vertheilung der Karten ab- geschaffc ist und jede individuelle Kontrolle zu diesem Ende von Seiten der Regierung künftighin aufhd-t, so stehe es den Ge- meinden vollkommen frei, die Abgabe auf dicjenigen Stände, die durch ihre sociale Stellung am wenigsten darunter leiden, zu le- gen, und sie in der glimpflihsten Form zu erheben. Man muß Augenzeuge von den Mißbräuchen, zu denen das frühere System Anlaß gab, gewesen seyn, um den vollen Werth der Re- form zu fühlen, die so eben eingeführt worden is, und die schon dadurch eine unermeßliche Wohlthat seyn würde, daß sie dén Kreis der Munizipal-Atrtribute erweitert; cine um so fostbarere Reform, als sie in der Erklärung von Gülhane nicht gusdrücklich angekündigt,- die Wichtigkeit dieser Akte, und den Geist, der heute die Ottomanische Regierung leitet, nur um o besser charakterisirt. Mit wahrer Befriedigung fügen wir hinzu, daß sich das Corps der Ulemas, von Seiten dessen diese Maßregel, wle man behaup- tete, am meisten Widerstand finden würde, im Gegentheile ein- stimmig für die Annahme derselben erklärt har. Dank den Ein- sichten, dur welche sich heute die einflußreichen Männer diescs Corps auszeichnen, sieht man, wie es bei jedem Anlasse freudig den wohlwollenden Absichten der Regierung sich beigesellt, und solchergestalt die Religion gegen die unverdienten Vorwürfe, deren Zielscheibe sie war, rechtfertigt.“

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 25. Jan. Vorgestern wurde im Senat die sogenannte Unter-Schazamts-Bill, nach welcher bekanntlich die öffentlichen Gelder nicht- mehr bei den- Banken deponirt, sondern in der Verwahrung der Unter: Schaßbeamten gelassen und von diesen direkt an das Schatamt - gezahlt werden sollen, mit 2

gegen 18 Stimmen angenommen. Im Repräsentanten: Hause aber dúrfte ‘diese von dem Präsidenten in {einer Botschaft so dringend empfohlene Maßregel vermuthlih wieder äuf gleichen Widerstand stoßen, wie in früheren Jahren.

Zu Wilmington Hat eine Feuérébhrunft 150 Häuser und Speicher zerstört.

Herx Snowden, Präsident des Bank-Comités, hat im Re- prâsentantenhause von Pennsylvanien eine Bill eingebracht, worin er darauf antrágt , daß die Baarzahlungen 30 Tage nach dem Durchgehen diefer _ Bill wieder beginnen follten.

Die Schwierigkeiten , welche die Erledigung der Gränzfrage bisher verzdgert haben, scheinen durch die leßten Uriterhandlun- gen und Vermessungen cher vermehrt als beseitigt worden zu seyn. Der National JIntelligencer, ein Blatt, das sich nicht leiht durch Aufregung hinreißen läßt, der bei den Debatten geführten Sprache zu große Wichrigkeir beizulegen, sagt daher in dieser Beziehung: „Wir bekennen, daß der ernste Charakter der Bemerkunaen, die am Freitag im Senat von Herrn Buchanan und cinigen Anderen in Bezug auf die Gränzfrage gemacht wUr- den, uns in Bestürzung verseßt hat. ‘Herr Buchanan is Präjt dent des Senats-Ausshusses über dic auswärtigen Angelezenhei- ten, und Alles, was e: úber diese Sache sagt, ist daher vor Wichtigkeit. Es betrübt uns, von ihm zu hôren, daß ernstliche Verwickelungen mit der Britischen Regierung zu befürchten snd, che die Streitigkeit wegen der Gränzfrage erledigt werden wird. Wir wiederholen es, es thut uns leid, dics zu hören, da wir des Vertrauen zu dem ehrenwerthen Senätor haben, daß er fo nit sprechen würde, wenn dies nicht seite Meinung- wäre. Wir hatten auf etwas Besseres gehofft, ja, wir hoffen noch darauf. Wir können nicht glauben, daß der Streic über diesceri Pur“ vei Nationen, welche in so gutem Vernehmen stehen, wie „e dei dem Volke und der Regierung Großbritaniens und der Vers cinigten Staaten der Falb iff, bis zum Aeußeren treiben werde. An der kurzen Debatte am Sonnabend wurde von Allen, ‘die daran Theil nahmen, genug gesagt, um die dffentliche Aufmerke samkeit wieder zu wecken, die, in diesem Theile des Landes Wes nigstens, von jener Anaeleacunheit ganz abgelenkt worden war, teitdem man erfahren hatte, daß die Uebereinkunft zwischen den Herren Forsyth und Fox dazu bestimmt sey, das Blutvergießen zwischen den Gränz - Bewohnern zu verhindern.“ Die PhiladetpIia National Gazette demerkt mit Hinsicht auf die Gränz-Frage: „Gestern Abend ist ein Courier von dem Generat «Gouverneur von Kanada mit Depefchen für den Britäthen Gesandten in Washington in der kurzen Zeit von ünf Taaen aus Toronrk hier angekommen und hat Heute früh seine Reise fortgesest.“

a Plata.

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Vereinigte Staaten am Buenos - Ayres, 9. Nov. Die in den en partements der Provinz ausgébrochene Insurrection ist (wie ® rei-s erwähnt) von den Regierungs-Truppen gänzkich unterdrückt worden. - Die insurairten Unitarier, welche, wie der Präsident Rosas in einer Proclamation sagt, von Franz8sischem Solde ver: führt worden sind, waren 1300 an der Zahiï und haben auf dem: Kampfplaße 250 Todte zurückgelassen, während ihrer L u Gefangenen gemacht wurden. Die Einwohner von Buenes: Ayres haben dem Präsidenten Róösas in aroßer Amnzadi, ihre Dienste gegen die Insurgenten angedoeten, Und auG anderweit ‘ihre Anhänglichkeit an ihn ait den Tag gelegt.

In einein von der Deyutirten« Kammer ün iSrer SikUna aefaßren Beschlusse. werden die Empdêcer der Departe: ments von Dolores und WMonfaivo fir Hochterräzder ertlärl, und ‘in einem zweiten Beschluß ellen dio Deguautem idre Per sonen und idr Eigenthum? zue Verfügung des „triumhten 2B? derderstelters der Gesetze“, Juawr Manuel do Road.

O Kiuditv

Bombay, 1. Jan. Der General-Gouverneur von Ostins dien hat eine Reide offizieller Devesthen an die Britische Regieruns abgefertigt. Die bdemerkenäwertheiten darunter ind diejenigen,

D h j Der Hâupt- wélche sich auf die Erstürmung von Kelat beztehen. Der Häu ling von Kelat, Mir Medrad Chan, hatte sich bekanntlich ichr

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; ° ; j che na feindselig gegen die Indus - Armee auf ihrem Hinmarsce Kabul benommen, und zu einer Zeit, wo er sich den Schein gad,