1840 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

: i ‘dacht auf. die dort Nachrichten erhalten, die allerdings den Verdacht : Regierung von Herat würfen, daß sie in unfreundlicher Absicirk acaer England deu Beistand Persiens in Anspruch geuommen

habe.

Unterhaus. Sihung vom 21. Februar. Zu Anfang

der Sisung entjèand eiae Diskussion über den Antrag des Herrn

Fox Maule, Unter-Staats-Secretairs im Minifterium des In- orm, ein neues Wahl-Ausschreiben für die Grafschaft Perth zu erlassen, welche sich nicht mehr im Unterhause vertreten finde, da ihr bisheriger Repräsentant Viscount Stormont, - als áïtester Sobn des verstorbenen Grafen von. Manéfield, ins Oberhaus berufen sey. Dem Antrage widersehten sich die Tories zunächst

aus dem Grunde ,

niont's zur Englischen Pair-Wäürde gehegt werden könnten, doch

seine Echébung zum Schottischen Pair gewiß sey, denn der Graf von |

Mansfield war zugleich Schottischer Pair und führte als solcher den: Titel cines Viscount Stormont, der aus Courtoisie auf sei nen ltesten Sohn übertragen wurde.

sich: bedeutender Strafe ausseße, vena er im Englischen Unter:

Grafschaft Perth wejentlich gefährde, wenn man die Nepräsen- ration derselben für nicht erledigt erklären wolle, so veränderten die Tories den Arigriffs-Punkt, indem sie erklärten, daß noch gar kein unbezweifelter Beweis vorhanden sey, ob Viscount Stor- mont als legitimer Sohn des Grafen Mansfield betrachtet wer-

den müsse, und sie verlangten deshalb Aussebung des Antrages |

bis zum Listen d. M., damit inzwischen Antecedenzien aufgefun-

den werden êönnten, um zur Richtschnur zu dienen. Herr Hunre | áußerte darauf einigen Zweifel, ob die Torics wirklich in Unge- |

wißheit seyen über die legitime Geburt Lord Stormont's. O'Con- nell meinte, die Tories sollten nur geradezu erkláren, daß es ihnen nur darum zu thun sey, einen Kandidaten für die Vertretung von Perth aufzutreiben, und daß sie deshalb Aufschub des Wahl- Ausschreibens verlangten. Lord How ick endlich machte darauf aufmerksam, daß, wenngleich allerdings bei Englischen ins Oberhaus berufenen Pairs nicht eher das Aus- \chreiben zu neuer Wahl erlassen werde, als bis fie durch amt- lichen Erlaß aufgefordert seyen, ihren Stß im Oberhause zu neh- men, dies doch in dem vorliegenden Falle nicht in Betracht kommen fönne, da bei Schottischen Pairs ein solcher Erlaß nicht eintreten fönne, und so wurde denn auch die unverzügliche Er- lassung des Wahlausschreibens mit 165 gegen 136 Stimmen nehmigt. Nun verlas Sir Robert Peel den auf die Ver- hältnisse in der Levante bezüglichen Paragraphen der Thron-Rede und fragte mit Bezug auf die in demselben verkündete Ue- bereinstimmung unter den großen Mächten, ob Aussicht vor- handen sey, die Frage bald orledigt zu sehen. Lord Palmer- ston antwortete, daß die Frage sich noch unter der Bera- thung der fünf Mächte befinde, und daß daher der schr chrenwerthe Baronet gewiß weniger als irgend Jemand auf vor- ciliae Aufschlüsse dringen werde. Er, der Minister, könne nur sagen, daß die Regierung von der Wichtigkeit der Frage durch- drungen sey, und daß er glaube, alle fünf Mächte hegten gleich- mäßig den Wunsch, die Sache zu einer genügenden Exledigung zu bringen. Die citirte Stelle der Thron-Rede drücke die Hoff- nung aus, daß die fünf Mächte in der Herbeiführung ciner auf die Erhaltung der Unabhängigkeit und Unversehrtheit des Otto- manischen Reichs gegründeten Erledigung eben so einmüthig seyn

würden, -wie sie es in der Bewahrung des Friedens in jener |

Gegend gewesen; diese “Hoffnung stübte sich zuvörderst auf die von der Britischen Regierung über diese Angelegenheit gehegte Ansicht, zweitens auf die darüber in der lebten Thron-Rede des Königs der Buegetes ausgesprochene Meinung und dritrens auf die Kenntniß, welhe die Britische Regie- rung von den Ansichten der drei anderen Mächte habe. A‘s darauf der Antrag gemacht wurde, daß das Haus sich in einen Subsidien-Auss{huß verwandeln solle, erklärte zunächst Herr M. O'Ferrall; Secretair der Admiralität, auf eine an ihn ge- richtete Frage, daß die im Mittelländischen Meere befindlichen Britischen Schiffe sich nicht auf dem Kéiegsfuß befänden, sondern nux nah dem Friedensfuß ausgerüstet nes Dann erhob sich Lord Sandon, um eine am láten d. M. eingereichte Petition Britischer Unterthanen, welche Geldforderungen an die Portugie- sische Regierung zu machen haben, zur Sprache zu bringen. Es sind dies haupt\ächlich solche, welche sich Unter den Truppen Dom Dedro's, der sogenannten Befreiungs- Armee, haben anwerben lassen, und welche nicht dahin gelangen kdnnen, die ihnen bei der Anwerbung gemachten Versprechungen, so wie ihren rückständigen Sold, liquidirt zu sehen. Lord Sandon verlangte von den Mi- nistern, daß sie in Bezug auf Portugal denselben Weg - einschla- gen sollten, wie in Betreff Spaniens, und beantragte zu dem Behuse eine Adresse an die Königin, des Inhalts, daß einc Kormission eingeseßt werde zur Untersuchung der von Britischen Unterthanen gegen die Portugiesische Regierung -für geleistete RKriegsdienste zur See und zu Lande aufgestellten Forderungen, E daß diese Kommission ihre Versammlungen in London ite. lung der betressenden Britischen Unterthanen von Seiten der Por- ragiesischen Regierung den ernstesten Tadel verdiene, erklärte abec zugleich, daß ch die Britische Regierung derselben eifrig ange- nommen und noch ganz neuerdings von dem Portugiesischen Ka- binet verlangt habe, daß eine gemischte Kommission der Sache wegen eingeseßt werde; da nun auf diese Anforderung die Ant- wort noch nicht eingegangen sey, {o hoffe er, der Antragsteller werde seine Motion zurücknehmen. Lord Sandon verstand sich

zu vorläufiger Aus s des Antrages, nachdem sowohl Radi- |

ale als Tories, Herr Hume, O’Connell und Sir Henry Hardinge, in den entschiedensten Auédrücken sich tadelnd übêr das Verfahren der Menge nien Regierung gegen jene Ueber- rcste der Truppen Dom Pedro's ausgesprochen hatten. Eine Anfrage Herrn Hume's, ob die Engländer mit Zustim- mung der Britischen Regierung in . das Heer Dow Pe- dro's eingetreten seyen, verneinte Lord Palmerston. Nach einigen unbedeutenden Fragen an die Minister fonstituirte sich das Haus endlich zum Ausschuß über Geldbewilli- gungen, und Herr More O'’Ferrall legte die Veranschlagungen fúr die Seemacht vor. Er bevorwortete, daß eine bedeutende

Vermehrung der Ausgaben stattfinden müsse. Am 1. Januar d. J. seyen 1100 Matrosen und .Marine-Soldaten mehr in die Haus in der

daraus allein pra sich vorläufig f E einiger

anderen Mehrausgaben, wies er auf die vermehrten SBer- E e für den Bau von Linienschiffen ersten Ranges

3idmiralitäts-Register eingetragen worden, als das vorigen Session votirt habe; cin2 Mehrausgabe von 60,000 Pfd. Nach

| uUntdr dem

daß über die Berufung des Viscougt Stor- mont ins Oberhaus amtlich noch nichts bekannt sey, und als nun ; det Lord-Advokat von Sehottland und Sir John Canip- | bell, der General - Prokurator von England, ‘dagegen geltend ; niacbtea, daß, wenn auch Zweifel über die Erhebung Lord Stor- |

"Seemacht

Als sie ferner bemerklich | machten, daß, der Reform-Akte zufolge, ein Schotrfscher Pair

Lord Palmerston erkannte es an, daß die Behand- |

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hin, zu dem \ch -die Regierung gendthigt geschen , weil mehrere andere Mächte , besonders Frankrei, neuerdinas den Bau solcher Schiffe betreiben. Zu gleicher Zeit Fen auch die Vorräthe der Marine vermehrt werden. ci Gelegenßcit der Dampfschiffe erwähnte der Admiralitäts-Secretair eines neuen, Narnen (Cran1’s Fuel bekannten Feuerungéstoffes, wel cher, aus Steinkohlenstaub und Steinkohlentheer /zusammeng& felt, um 40 pCt. wohlfeiler ist, als die bieherige Feuerung, uñd stärêere Hibe gibt als Walliser oder Newcastler Kohlen. Den Mehrbetrag der Veranschlagungen für das laufende Jahr gab er auf 461,000 Pfd. an. Seemacht 5,639,931 Pfd Zunächst wuyde nun die Bewilligun von 35,165 Mann für die Marine, worunter 5000 Marine-Sob daten, für das lausende Jahr beantragt. beschweren zu dürfen, aber doch machen - zu müssen, daß in den Jahren 1829 und 1830 die Zahl der Matrosen niht geringer als jeßt gewesen sey , die Ausgabe aber nur 5,300,000 Pfd. , also 330,000 Pfd. weniger als. jeßt betragen habe. Er beschwerte sich dann, daß cinige der in das Mittelländische Meer abgesendeten Schiffe nicht hinlänglich bemannt seyen, und daß dadurch der moralische Effekt geschwächt werde, den man durch Versammlung von 12 Linien- schiffen auf jener Station hervorzubringen bezwecke, zumal da die Franzosen dort eine Flotte von 15 Linienschiffen hätten. Ta-

hause seinen Sib nehme, und daß man daher die Rechte der | delnd eriWähnte & auch der allzugroßen Zerstreuung der Schiffe

| und fragte, zu welchem Zwecke man drei Linienschiffe ün Tajo

halte, weshalb man jet erst Schiffe nach China schicke, da man doch schon im Juli den dortigen Stand der Dinge erfahren habe? Ueberdies aber seyen die Englischen Küsten selbs ohne Schub, und doch sche man die Russische Flotte in der Ostsee sich fort- während vermehren. Ekschloß mit der Bemerkung, daß die Regierung sehr \{chwere Verantwortlichkeit auf fih laden würde, wenn sie mit den großen Mitteln, die ihr jet zu Gebote gestellt werden sollten, der allgemein verbreiteten Besorgniß hinsichlich der Lage der Seemacht nicht abzuhelfen verstände. Da er indeß glaubte, daß

| der jebige Vorschlag des Minifteriums sich auf Thatsachen grün- | deten, deren Kenntniß den- Mitgliedern des Hauses im Ailgemei-

men nicht Kgänglich sey, so wollte er lich demselben nicht wider-

Redners berichtigend, versicherte nun ausdrücklich, die einstweilen

Bedúrfnüses, England eine agrdßere Flotte würde in See schicken fônnen als irgend zwei andeve Länder zusammen. Nun trat Herr Hume auf und bedauerte, daß dic sonst so feindlich cinan-

äußerte die Ansicht, daß ohne die verkehrte Politik Lord Pal- merston's die politischen Verhältnisse nicht in einer jo bedrohli- chen Lage seyn kdunten, wie jeßt, und warf besouders dem Gesandten in “Konstantinopel, Lord Ponsonby, vor, daß er es gewesen sey, der durch seine Machinationen die uw glúcklihe Rüstung des Sultans veranlaßt habe, welche zu der

zu hindern, lasse sich nicht einsehen. Weitläuftig äußerte sich Herr Hume darüber, - wie nothwendig ein gutes Einvernehmen wischen Engiand und Frankreich sey, und bedauerte, daß die Eiaieruns sich ju ciner Annáherung an Rußland habe verleiten lassen. Die hal ;

mehr fordere, werde nur dazu dienen, Lord Palmerston die Mir- tel an die Hand zu geben, um die Feststellung des Friedens zwi- schen dem Sultan und Aegypten noch ferner zu verhindern, Cr sehe úbrigens nicht ein, warum, wenn auch Frankreich und Ruß- land es fúr angemessen hielten, izre Seemacht zu vermêhren, Cng? land deshalb nothwendigerweise dasselbe thun müßte. Zwar wolle er nicht gegen die geforderte Bewilligung stimmen, er protestire aber gegen die große Vermehrung dexr Ausga- ben im Allgemeinen. - Lord ngestrie dagegen wünschte Herrn Mere O'Ferrall Glück zu der Art, wo er die Marine- Veranschlagurtgen vorgebracht und begründet, und machte zu- gleich einige Vorschläge hinsichtlich einer bessern Vertheilung der Britischen Seemacht. Sir Charles Adam, einer der Lords der Admiralität, wies auf die bedeutenden Hülfsquellen hin, welche Großbritanien zu Gebote ständen, um eine Flotte zu be- mannen, wenn es pldblich in einen Krieg gestürzt werden sollte. Hierauf nahmen zwei See-Offizicre das Wort, C pitain A‘Court, der besonders die Ernennung des“ Admiral Flemming zum Gou verneur des Greenwich - Hospitals rúgte, und Sir Th. Co chrane, der verschiedene Aussebungen an dem jeßigen Zustand der Marine machte. Nach ihnen arti sich-Lord Palmerston, um sowohl einige dieser Einwendungen, als auch bejonders die im Lauf der Debatte in Betreff der Leitung der auswärtigen Angelegen-

antworten, A : „Während“, sagte er, „der Regierung von Einigen vorgeworfen wird, daß sie mit einer auf dem Friedensfuße befindlichen Macht. Krieg

gen, e die Regierung auf angemessene und vernünftige Weise für die Bedürfnisse des éffentlichen Dienstes gesorgt hat. Der ehrenwerthe Varonet (Sir Th. Cochrane) hat als seine Meinung ausgesprochen, daß

wendigkeit es erfordere, daß aber das Miuisterium. durch seine falsche

eden die Vermehrung der Seemacht uötbig gemacht habe. Jch kanu bierauf nur erwiedern, daß wir tn unserer auswärtigen Politik ziem-

dem Lande vermehrte Ausgabey erspc7ten, so müssen selbst diejenigen, welche unser Politik nicht beif

ehrenwerthe Baronet sagt, wir würden von eführt, Franfreich habe ein System der Politik angenemnmen ,

in Friedenszeiten die sonst nur im Kriege nöthigen Ausckben zu ma- hen. Zugleich sagten jedecy die ehrenwerthen Herren gegenüber, daß Frankrei im Frieden eine weit größere Macht unterhalte ; folgt müßte doch woh das von Franfreich angenommene Verfahren, welches uns zu Grunde richten soll, zuerst für Frankreich selbsi verderblich wer- dén. Die Wahrheit ist aber, daß Frankreich dergleichen feindselige Absichten nicht hegt, wie die chrenwerthen Herren gegeüüber ihm Schuld gegeben haben. Selbft die jepigs Seemacht Franfkreichs ift uur vor- ubergebenb, indem viele der jezt b E oulon ausgerüfteten Schiffe bestimmt sind, andere, deren Dienstzeit abgelaufen ist, abzulösen. Der ehrenwerthe Ba- ronet beklagt fich auc über vie Ls pp pes unserer Streitkräfte und ineint,es sev nicht nétbig, daß wir große Kriegsshifffe im Hafen von Lissabon hätten. Jch bin anderer Meint denn ih glaute, daß jeue Schiffe im Hafen vou Lissabea für den Fall, auf den der ehrenwerthe Baronet

hiudeutet, eben so bereit sind, alé ob sie in unserem cigenen Hafen lü-

| Schiffe in Portsmouth oder Plymouth lägen.

Jin Ganzen beträat die Ausgabe für dke |

Sir George Clerkz | gierun cin Tory, glaubte, sich allerdings nicht über die Verstärkung dex |

bemerklich !

seßen. Herr More O'Ferrall, mehrere Angaben des vorigen }

der gegenüberstehenden Parteien so völlig einig seyen, da es sich |

um Vergedßerung der Ausgaben für die Seemacht handele. Er Sir R. P i | | für nicht so erfolgreich hielt, wie der

e Million Pfd., die man jet fr die Seemacht

heiten erhobenen Beschuldigungen „gegen die Regierung zu be- |

fübre, machen es ihr andere zum Verwurfe, daß fie in Friedenszei- | ten eine auf dem Kriegsfuße ftchende Macht unterhalte. Jch stelle diese beiden Behauptungen einander gegeuüber, um dadurch zu zei- |

| Kammerherr soll, nach dem G

die Stärke der Setinacht allerdings nicht größer sep, als die Noth- | kitionen angestanden haben, sie der Königin vorzulesen, in Folge

auswärtige Politik diese Nothwendigkeit herbeigesührt babe: daß es die Welt in eluem Zustande besiändiger Aufreguug halte und dadurch |

lic glüdlih gewesen sind, und wenn wix so unsére Zwece erreichteu, indem wir die Macht doch aufden Friedensftiß erhielten und dadur) ;

iunnen, wenigstens zugeben, daß wirbei der Erx- j reichuug unserer Zwette mit Besonneuheit zu Werke gegaugen sind. Aber der | raufkreich binters Licht | desen weck sev, ‘unsere Macht dadurch zu untergraben, daß es uns zwinge, }

en. Ja, sie würden dort sogar in mancher Bezteteng von größerem

ußen seyn, denn wenn €s z. B nitdés ist, Schiffe zu einem besons deren Dienste zu verwenden und ihre nas nicht befannt wcrs- den soll, so läßt sich das Geheimniß viel besser bewahren, sobald die Sciffe mit versiegelten Befehlen von Lissabon unter Segel gchen, als wenzi sie aus einem Englischen Hafen auslaufen. Lissabon f ein gus ter Centraipunft, sowobi für das Mittelmeer, wie für andere Theile der Erde, wohin man Schiffe zu senden für nöthig halten möchte, und ich behaupte, daß es für diesen Zwet eben so gut ist, als wenn die Der ehrenwerthe Ba- ronet meint auch, das Minißérium habe einen fehr großen Fehler be- gangen, wenn es deshalb Scbisse im Hafen von Lissabon habe, um einen Einfluß auf die Portugiesische Regierung auszuüben ; denn es sey viel besser, die Schiffe erst dann erscheinen zu lassen, wenn man die Annahme irgend einer Maßregel von Seiten der Portugiesishen Ne

l durchsezen wolle. Hiernach würde es überbaupt be! \ n, wir hätten nirgends eine Flotte. Wenn die Abwesenheit von ffen uns Einfluß giebt, so wäre es ein Fehler, zu viel, nicht aber zu weni Schiffe zu haben. Was die Vertheilung der Schiffe betrifft, so müssen

| wir uns hierbei, wenu nicht gänzlich, doch größtentheils durch die Um-

siánde des Tages leiten lassen. Gegenwärtig müssen wir natürlich eine große Seemacht im WMittelmeere haben, uud dert ist auch die große Masse unserer Fiotte. Aber man hat gesagl, unsere eigenen K slen seyen nicht hinlänglich beschügt. Wenn fi vernünftigerwcise ein feind- licver Angriff erwarten licße, so hätten wir allerdings nicht Streits fräfte genug; aber ih {äe mich glüclih, sagen zu kênnen, daß von keiner Seite her ein Angriff zu befürchten ist. Zas Rußlaud und seine Flotte betrifft, so wäre es völlig verkehrt, dem Lande Kosten zu verursachen, um eíne Flotte in See zu senden gegen éine Macht, die keine seindfelige Absichten hegt. Jn Bezug auf die Orientalischen Angelegenheiten will ich nur bemerken, daß die von meinem ehrenwerthen Frenude, dem Mitgliede für Kils fennp (Herrn Hume), aufgestellten Grundsäge gerade das Gegentheil von dem herbeiführen würden, was er selbs sh vorgeseßt hat. Men ehrenwerther Freund hat gesaat, der Zweck der auswärtigen Politik Englands müsse die Jutegrität und Unabhängigkeit des Osmanischen Reichs sevu, und zu gleicher Zeit sagt er, wir follten zugeben, daß Friede zwischen dem Sultan und Mehmed Ali geschlefsen werde, indem der Sultan dem Leßteren alle Forderungen bewillige. nicht, einen großen Theil von dem Gebiete des Sultans tren- nen? Jch behauvte, daß- das Verfahren der Britischen Regle- rung zur Aufrechterhaltung der Jultegrität und Unabhängigkeit des Türkischen Reiches sich auf eine dillige Berlicksichtigung der Fn- iercssen Englands, insofern sie mit jenem Lande iu Verbindung steben, gegründet, uud daß dasselbe, weit entferut, einen Krieg qu veranlassen, vielmehr das einzige Mittel ist, Ereignisse in jenem Theile der Welt

| zu verhindern, die endlich zu einem ailgemeinen Europäischen Kriege

. (s a b 4 » » Bere b f | V abgetafelten Schiffe würden in so vollflommener Bereitschaft zU | führen müßten.

augeublicklicher Ausrüstung- gehalten, daß, im Falle plöblichen

Fch kann hier nicht wetter auf diese Frage eiugehen; ih habe fie uur berührt, um gegen "die Doftrinei des ehrenwerthen Mitgliedes für Kilfenny zu protestiren. Jch bin überzeugt, derselbe wünscht nicht den Krieg, aber ich bin eben so sehr überzeugt, daß die Annabme des von ihm empfohlenen Verfahrens ein allgemeiner Krieg in Europa die Folge sevn würde.“ (Beifall.)

Sir R. Peel, der die auswártige Politik des Ministeriums / Minister es darzustellen suchte, und mehreres daran auszuseßen hatte, unter Anderem auch, daß man keinen Konsul in Krakau habe, erklärte schließlich doch, daß er die verlangte Summe für die Marine unverkürzt be- willigen wolle. Lord Palmerston ergriff nah ihm noch einmal das Wort und behauptete, daß der sehr ehrenwerthe Baronet

fúr das Tárkische Reich so verderblichen Schlacht von Nisib ge- | von engherzigen und eines aufgeklärten Staatsmannes unwürdkb-

führt habe. Warum Englaud zeingeschritten, eine friedliche Ueber: | einkunft zwischen dem Pascha von Aegypten und dem Sultan |

gen Ansichten ausgehe. Da Sir R. Peel wieder die gercizte Stimmung bedauert hatte, welche sich in Frankreich gegen Eng- (and zeige, so warf der Minister den Tories vor, daß ste es haupt- sáchlih seyen, die dicse Stimmung durch ihre fortwäh- renden Angriffe auf Frankreihs Politik in den lebten Jahren hervorgerufen hätten; er versicherte aber, daß die Französische Regierung vollkommen davon überzeugt sey, wie schr die Aufrechterhaltung der Freundschaft und Eintracht zwl- cen beiden Ländern zu wünschen, und daß diese Allianz gewiß auch fernerhin ungetrübt bestehen werde. Mit Hinsicht auf Kra- fau bemerkte Lord Palmerston, er habe allerdings. die Absicht gehabt, einen Konsul dorthin zu senden, da er aber gefunden, daß dicjenigen Mächte, welche in Krakau Einfluß hätten, daran, freilih ohne Grund, Anstoß náhmen, s\o habe er die Absicht wieder aufgegeben, um so mehr, da jene Mächte, wenn Eng- land bei seinem Entschluß beharrt wäre, die Regierung von Frakau hâtten veranlassen können, einen Englischen Konsul zu- rúckzuweisen, und da überdies die Sache nicht von solcher Wichs- rigkeit sey, um sich deshalb Mißhelligkeiten mit einigen Groß- máchten zuzuziehen. Nachdem Sir R. Peel noch Einiges repli- zirt hatte, wurde der Antrag des Secretairs der Marine gene h- migt. Am Schluß der Sibung wurden noch im Ausschusse des ganzen Hauses Resolutionen angenommen, auf die Herr Pakington seine Bill hinsichtlich des Bierverkaufs begründen will.

L'ondon, 22. Febr. Die verwittwete Königin hat schon gestern Abend der regierenden Königin und dem Prinzen Albrechr in Marlborough-House ein' Diner gegeben, zu welchem auch die

| Herzogin von Gloucester, die Familie Cambridge und der Her-

zog von Sachsen-Koburg mit dem Erbprinzen und einige Per- sonen vom Hofstaat der Königin und ihres Gemahls eingeladen ivaren.

Bei dem Lever, welches Jhre Majestät am Mittwoch hielt, wur- den ihr von Arthur S. Wade sieben volumindse Bictschriften aus verschiedenen Theilen des Königsreichs überreicht, die alle zum Zweck hatten, die unbedingte Begnadigung des Frost und seiner zwei Mitschuldigen , die sich noch in den Schiffsgefängnis- sen zu Portsmouth befinden, ju erwirken. Der dienstthuende

obe, wegen der Länge der Pe-

ciner Aufsorderung der Minister und nah einem Fußfall des Ucberreichenden, doch aber dazu geschritten seyn. „Die Königin habe auch die Vorlesung mit aller Aufmerksamkeit BUE und dann zu verstehen gegeben, daß sie die Vorstellungen threr treuen Unterchanen gehörig zu würdigen wisse. y

Der General - Fiskal, Herr Thomas Wylde, ist von Ihrer | Mz=jestät zum Ritter erhoben worden. : Auf die Vorwürfe der Toryblätter über die Nichterkundi-

gung nah dem Befinden des Herzogs von Wellington von Sei- ten der Königin antwortet die Morning Chronicle: die Königin von England vier Tage nah ihrer Hochzeit die Waärterin eines alten Herzogs machen, der sich eine Unverdaulich-: feit zuzicht, weil er mit vollem Magen einen Ritt gemacht? Nie. ist von Thronerben die Achtung gegen alle ehrenhaften Ansprüch

Anderer o ofen und freundlich dargelegt worden, als es die Kd

nigín gethan hat, nie aber die ihr gebührende Achtung unwürdiF Herzog: at, welche -

ger verleßt worden. Wir sagen nichts davon, daß der von Wellington sich zweimal einer Partei hergegeben der Königin bei ihrer Vermählung Beleidigungen zufügte, zuerst bei dem Unsinn über den Protestantismus des Prinzen; und dann bei dem Aufschube des Naturalisations-Gesekes ; dies würde man vergessen haben, wenn der berühmte Krieger ernstlich erkrankt wäre; aber der zudringliche Tadler der Königin sollte daran den- ken, ehe er es wagte, ihr mit der künftigen Wiedervergeltung seiner siegreichen Partei zu drohen.“

Hieße das

„Soll

Die Jnhaber Spanischer Fonds schickten dieser Tage eine Deputation an Lord Palmerston, um ihn' zu ersuchen, daß er sich ernstlich bei der Spanischen Regierung fir die Berücksichti- gung ihrer Jnteressen verwendèn möchte. Die Antwort war, daß man alles Mögliche thun werde, was sich im Wege der Vorstellungen thun lasse, daß es aber außer der Macht der Eng- lischen Regierung stehe, die Spanische zur Erfüllung ihrer Ver- a tungen zu zwingen, wenn man ihr nicht den Krieg erklären wolle.

Jn der gestrigen tumultuarishen Versammlung in der Fret- maurer-Tavern, wo Beschlüsse gegen die Verhaftung der She- rifffs angenommen werden sollten, aber durch Mitalieder des Un- terhauses vereitelt wuden, brach mitten im größten Lärm die Einfassung der Tribüne ein, und“ mehrere Judividuen stürz- ten von dort in den Saal hinab, Stühle und Tische wurden umgeworfen, und die beiden Unter - Sheriffs entkamen nur mit Mühe aus dem Gedränge oder wurden zur Thür hinausgewor- fen, wie Andere behaupten. :

Nach den leßten Berichten vom Cap hatte der Komman- dant der Englischen Garnison von Port-Natal den ausgewander- ren Kolonisten ihre Pulver-Vorráthe genommen und verweigerte die Herausgabe dersclben, wenn sie nicht zuvor eine Erklärung unterzeichneten, daß sie sich des Pulvers nicht gegen die Cinge- bornen, es sey denn zur Seclbstvertheidigung, bedienen wollten. Die Emigranten hatten diese Erklárunz nicht abgeben wollen und sich wiederholt dahin ausgesprochen, daß sie Niemanden gestatten würden, sich in Port-Natal niederzulassen, der ihre Jurisdiction nicht anerkennen wolle.

Die hiesigen Blätter theilen jeßt das Protokoll mit, welches zu Macao am 25. August v. J über die von den Chinesen an Herrn Moß verübten Mißhandlungen aufgenommen und von Lord Palmerston dem Schwager desselben mitgetheilt worden ist. Herr Moß sagt aus, daß er sich am 23. August am Bord des „„Black Joke‘/ auf dér Fahrt von Macao nach Hong- Kong be- ate und bei Lantas vor Anker gelegen por, als die aus acht

asfaren bestehendé Mannschaft plôblich Abends, als er sich in der Kajüte befunden, ihn durch ihr Geschrei von einem Ueber- fall benachrichtigt habe; zu gleicher Zeit seyen drei Schüsse ge- fallen. Als er aufs Verdeck gekommen, habe er drei der Laska- ren niedergehauen gefunden „und selbst einen Hieb ins Gesicht erhalten, sey darauf in die Kajüte zurückgekehrt und dort von den Chinesen überfallen worden, die ihn entkleidet, an drei Stellen am Arm verwundet und ihm darauf das linke Ohr abgeschnitten hätten, welches sie ihm in den Mund gesteckt und es zugleich in den Schlund hineinzudrücken gesucht. Nachdem sie das Schiff ausgeplündert, hätten sie Feuer an ein herbeigebrachtes Pulverfaß gelegt und das Fahrzeug in die Luft sprengewr wollen, was ihnen aber nicht gelungen. ie Explosion beraubte Herrn Moß seiner Sinne, und als er später auf das Verdeck kam, waren die Räuber verschwunden und von den Las- karen nur noch einer am Leben, Per sich dadurch gerettet hatte, daß er sich im Wasser an das Steuerruder anklammerte. Bald darauf näherte sih das Englische Schiff „Harriet“/ und leistete den Mißhandelten Hülfe.

General Santa-Cruz, der vertriebene Präsident der aufge- lösten Peruanisch- Bolivischen Föderativ-Republik, befindet sich noch immer in. Quito im Staate Aequator, wo er Vorbereitun- gen zu einer Expedition treffen sol, um sih der Herrschaft über

eru wieder zu bemächtigen, sobald die Chilier nur erst von dort abgezogen seyn würden.

Niederlande.

Amsterdam, 23. Febr. Man versichert, daß Belgien sich erboten habe, vorläufig 2'/, Millionen an Holland zu bezahlen, unter Vorbehalt der Rechte, die es wegen der von Holland an Belgien zu zahlenden Summen geltend machen zu können glaubt: Ferner will man wissen, daß die Attribution des Syndikats einer {btheilung des Finanz - Ministeriums übertragen und das jähr- liche Defizit von 4 Millionen dem ordentlichen Budget überwie- sen werden soll.

Der Minister-Rath hat dem Könige einen Bericht erstattet über die Bemerkungen der Sectionen wegen der Revision des Grundgeseßes , und der Rath der Minister geht einstimmig da- hin, daß es wünschenswerth i, cinigen der Wünsche der Gene- ralstaaten (in Betreff umfassenderer Reformen der Verfassung) nachzugeben. j

Jn dem zu Mastricht erscheinenden „Journal du Limbourg““ liest man: „Wir haben ín mehreren Blättern gelesen, daß die gemischte Gränz - Kommission, die zu Mastricht ihren Sib hat, uncinig sey, sich bald auflösen, und die Diplomatie die Beendi- E der Angelegenheit übernehmen werde. Um auf diese Be-

auptungen zu antworten, haben wir die in dieser Hinsicht nd- thigen Aufschlüsse abgewartet , und wir sind jevt in Stand ge- seßt, zu sagen, daß die Herren Mitglieder dieser Kommission

“Über die wichtigsten Punkte ihrer Arbeiten cinverstanden sind,

‘und daß, um ihre Mission zu beendigen, nur cinige Gränzpunkte in der Nähe dieser Festung festzustellen sind. Ein solcher Punkt kann unmöglich lange streitig bleiben, wenn man bedenkt, daß, wenn eines Tages der Krieg (vor welchem uns Gott bewahre) ausbräche und wir Zeugen der Schrenisse wären, die er “mit sich führt, cinige Fuß Terrain mehr oder weniger dann nichts zur Sache thun würden. Die Kanonen nehmen keinen Kompaß, um die Kugeln abzuschießen.““

Amsterdam, 24. Febr. Die oben erwähntè Nachricht, da Belgien Anstalt treffe , seine Geld-Verp iltiaen pa Puutas u erfúllen, scheint sich zu bestätigen. em Handelsblad zu- olge, wird Belgien seine Rente vom 1. Juli 1839 ab entrichten und, nach einem Uebereinkommen, den frähern Termin rückstän- dig bleiben bis zur ausgemachten Sache, ob und inwiefern Bel- gien Fotderungen zu Lasten Niederlands habe. Elne kürzlich von unserem Minister des Auswärtigen, Herrn Verstolk van Zoelen, dem Niederländischen Gesandten in Brüssel zugefertigte Note soll auf den Köníg Leopold einen starken Eindruck gemacht und den „jebigen Beschluß mit herbeigeführt haben.

_ Die zweite Kammer der General-Stagaten wird am 18. März wieder zusammientreten.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 25. Febr. (L. A. Z.) Folgen i Mini n, (L. A. Z.) Folgende Zeilen, die der Minister von Zeschau in die heutige Nummer des Dresdner Anzeigers vat einrücken lassen, machen hier viel Aufsehen. Dieselben lauten : / gn Inhalt der Zuschrift, welche ein Hannovexaner unterm 22. E ruar an mich gerichtet hat,” deute ih nicht übel; ih weiß ° Knsowohl das Lob als den Tadel zu würdigen. Der Briefstel- ur efindet sich aber im Jrrthum, und wenn es ihm gefällig re, sich persönlich zu mir zu bemühen, so würde es mir leicht seyn, seine Ansicht zu berichtigen.““

Darmstadt, 26. Febr. Jn der 97 j i , : en Sibung der zweiten Kammer der Stände erstatteten in Betreff „der Zusammenziehung

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es Sten Armee-Corps in der Gegend von Heilbronn“ der Ab- eordnete Brunck, Namens des ersten Ausees Bericht und emerkte, die Organisation der einzelnen Deutschen Armee-Corps y, wie bekannt, durch die Bundes- Kriegs - Verfassung vorge- rieben und festgestellte; eine Bestimmung über periodische und Uebung der einzelnen Armee - Corps betreffenden Staaten bestehe aber nicht. Dessen- ngeachtet vermöge der berichtende Ausschuß die Zweckmäßig- eit der Zusamnmtenziehung Und. gemeinschaftlichen Uebung des Sten Armee-Corps, welche, wie beantragt, zum erstenmal in Ausführung kommen soll, nicht zu beanstanden oder irgend in Zweifel zu zichen. Es bleibe nur noch zu untersuchen, ob das on unserem Staate hierzu in Anspruch genommene Opfer mit em beabsichtigten Nußen im Verhältniß stehe, und ob nicht eine erminderung der verlangten Summe eintreten könne? Das langte Opfer zu diesem Zwecke wird durch das unterbliebene und die noch unterbleibenden Herbst - Mandver in den Jahren 1839, 1840 und 1841 und die dadurch eingetretenen Eêspar- nisse sehr gemindert und zum großen Theile gedeckt. Der Auss{chuß hält für ungeeignet, in das Detail der Vorlagen einzugehen, obgleih er die Ueberzeugung und Erwartung hegt, daß sowohl nach der detaillirten Uebersicht über die Ver- pflegungs- und Equipirungskosten, wie auch nach der. summa- rischen Zusämmenstellung über die außergewöhnlichen und un- vorhergesehenen Kosten, in mehrfacher Hinsicht Ersparnisse eintreten könnten. Der Aus\{uß verzichtet aber um so becitwil- liger hierauf, da die Zusichernng möglichster Ersparniß und voll- ändiger gang m, ter gegeben wird, und trägt anf die Ver- willigung des in Anspruch genommenen Kredits von 30,000 Fl. gn. Die Kammer bemerkte nichts hierzu, trat vielmehr bci Der Abstimmung in der 98sten Sißung am 17. Febr. dem An-

Frage des Ausschusses einstimmig bei.

i Wiesbaden, 24. Febr. Se. Durchlaucht der Herzog ha- en die ‘Versammlung der Landstände heute mit nachsteßender ede vom Throne felerlich erdffnet : _Hoch-, Hochwohl- und Wohlgeborne, Hochgelahrte Herren, Veste,

Liebe und Getreue! Es hat der Vorsehung gefallen, seit Sie zum

legtenmal ín diesen Räumen versammelt waren, mir, meiuem Hause

‘und meinem Lande durch den allzu frühen Hintritt meincs nun in

(Gott ruhenden Herrn Vaters den herbsieu Schmerz zu bereiten. Wir aben den gemeinsamen Herrn und Vater verloren, der in {weren eiten das Wohl und das Recht seincs Hauses, wie das sciner Unter- hanen mit siarfer Hand zu en und zu wahren wußte! Er war

ein weiser und ein gerechter Fürst; er war streng gegen sih und gegen

Andere, wo dic Pflicht es gebot; er war aber auc gütig und wohl:

wollend. Die tiefe und nicht zu verfennende Trauer, welche Sein

Hinscheiden in der Seele jedes treuen Nassauers crweckte, und die An-

erkennung und Liebe, mit welcher ih das Andenken meines L5cchfseli:

gen Herrn Vaters bewahrt sehe, hat meinem Herzen unendlich wchl gethan. Schon in früher Jugend mit Seinem Denfen und Streben durch Jhn selbst bekannt gemacht, habe auch ih den festen Willen, nur nach Wahrheit und Recht zu handeln, wie er es siets gethan ;

Sein Werk fortzusezen, das bestehende zu erhalten, und in Erfüllung

meiner schweren Pflichten auf Gottes Schuß zu bauen, dessen Willen

mich zum Regenten dieses Landes berufen har. Jch habe befohlen, daß Jhnen die Rechnungs-Ueberschläge für das laufende Jahr, wie die

Berens es verlangt, vorgelegt werden. Ste werden dargus erse-

hen, daß drei Simpla direkter Steuern, die ih bei Jhnen in Anfor-

derung bringen lasse, zu Deckung_der Ausgaben zureichen. Ein Geset-

Entwurf wegen neuer Regulirung der Waldsteuer wird Jhuen vorge-

legt werden. Der gute Zustand des Landes, dér Nhnen im vorigen

Jahre angedeutet wurde, hat seitdem ‘eine nachtheilige Beränderung

nicht erlítten und wird, dies liegt in meien Wünschen, auch künftig

fortdauern.‘ /

Schweiz.

_ Aus der Schweiz, 19. Febr. (Schw. M.) Jm Aargau wird“ die ganze Bevölkerung durch gegenseitig sich opponirendc Versammlungen und dirigirende Comités in Anspruch genommen. Während die Anhänger der konfessionellen Trennung fortdauernd thätig sind und ihre Agenten das Land durchreisen, sind auch die Gegner dieser Partei unter Katholiken und Protestanten nicht müßig geblieben. Katholische! Versammlungen zu Mumpf im Bezirk Rheinfelden und im Bezirk Baden erklärten sich gegen jede konfesiionelle, so wie gegen jede ganze oder halbe politische Trennung. Andere, protestantische Versammlungen zu Entfelden und Kulm, die leßtere gegen 2000 Mann stark, fordern cinfache Mehrheit der Aktivbürger für Annahme der Verfassung, Auf- hebung der bisherigen Parität, Verwersung jeder kirchli- chen Trennung der obersten Landesbehörde, Bestrafung jedes Antrags auf Trennung als Hochverrath. Jn mehreren Thei len St. Gallens herrscht in Folge der, Steuer - Revision nicht geringe Aufregung. Der Erzähler mahnt zur Ruhe und Be- sonnenheit; er warnt besonders auch im Hinblicke auf den Aar- gau, gegen übereilte und schlechtmotivirte Versassungs-Revisioncn. Im Kanton Tessin gab es zu Balerna, bei Mendrisio, zwi- hen Bürgern und Truppen blutige Händel, wobei ein Vor- steher des Dorfes das Leben einbüßtc; die Gemeinde erhielt 40 Mann Execution. Der Beobachter der östlichen Schweiz erzählt, daß nach erst bezweifelten Gerüchten, die sich aber jet zu bestätigen scheinen, im Kanton Schaffhausen Petitionen mit Hunderten von Unterschriften im Umlauf sind, worin nichts we- niger als förmliche Trennung von der Schweiz und Anschluß an Baden verlangt werde, um an den Vortheilen des Deut- schen Zollvereins Theil zu nehmen.

raten

Rom, 11. Febr. (L. A. Z.) Die Ernennungen zu Wäür- den des apostolischen e, welche heute bekannt gemacht werden, nämlih des Synodal: Examinators und Doktors Mon- signore Pajni von Parma zum überzähligen geheimen Kämme- rer, und des Grafen A le Grice zum Ehren-Kämmerer mit Degen und Cappa, hat der Papst eine andede hinzugefügt, welche im Sinn eines dem geistlichen Stand angemessenen Ver- dieust-Ordens zu nehmen is; der Erz: Priester nämlich von la Pieve di Casato im Ravennaschen, Don Michele Morini, welcher durch Entschlossenheit und Thätigkeit einen Deichbruch des Lamone am verwichenen 22. Dezember verhinderte, hat den Titel eines Ehren-Kämmerers extra urbem im violeten Ornat er: halten. Anderen Männern, welche sih bei jenen furchtbaren Ueberschwemmungen ausgezeichnet haben , us andere Ehren zu Theil geworden; dem Ober-Jngenieur der Legation Ferraëa, Sa- verio Natali, der Orden des heiligen Gregor, und dem JInge- nieur Filippo Coppi déx goldene Sporn; einer’ der Subaltern- Beamten derselben Legation hat ein Geschenk in baarem Geld erhalten. Durch den am §. Februar erfolgten Tod des Mon- signore Giuseppe Troppelli aus Genua hat die Curie einen ihrer ältesten Prälaten verloren. Seit dem Jahre 1801 hatte derselbe unter den Referendarien der Segreturen seine Stelle eingenom- men und war später in das Kapitel des Lateran eingetreten. Nachdem er Assessor beim Tribunale der Camera gewesen und insbesondere die Sekretariat - Geschäfte der Congregation delle Acque versehen und endlich im Camerlengat als Auditeur gedient |

hatte, wurde er zum Kammer-Klerikus ernannt und stand seitdem der Päpstlichen Münze als Präsident vor. :

S panien.

In einem von der Morning Chronicle mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 11. Febr. heißt es: „Die hiesv gen Blätter theilen sämmtli eine merkwürdige Entdeckung mit, die viel Licht auf das System wirft, welches seit der Verwal tung des Grafen von Ofalia hier vorherrschte und das, indem es die nstitutioneri des Landes bedroht, sehr viel zur Fortdauer des ürgerfrieges beigetragen hat; das System nämlich, die hohen Aemtér mit Männern zu besetzen, von denen es bekannt ist, daß sie der Regierungsform und den Geseßen, die gegenwärtig in Spanien bestehen , feindselig gesinnt sind. Daß dergleichen Per- sóner. selbst zu Ministern ernannt wurden, weiß Jeder, der nur einigermaßen mit der Geschichte. und dem Charakter der Spani- schen Staatsmänner bekannt ist. Der Beweis lag jedoch jelten so flar am Tage, wie in dem vorliegenden Falle. Die wichtige Entdeckung besteht nun in nichts Scciagem als in einem Schreiben aus Palencia vom 5. Febr., welches die Entdeckung enthält, daß der Oheim des vormaligen Ministers des Jnnern, Herr Hompanera y Cos, in seinem Hause in der Nähe von Palencia eine Karlistische Waffen- und Munitions - Niederlage habe. Einige Berichte nennen sogar das Haus des Ex-Ministers selbst. Der Karlistische Anführer. Corrier , welher bald nach der Convention von Bron mit seinem Corps in Palencia erschien und der Sache der Königin beitrat, soll diese Entoeung gemacht haben. Es ergiebt sih jebt au, daß während der Expedition von Gomez das genannte Haus den Versammlungsort für die Karlisten bildete und Waffen und Munitions- Vorräthe enthielt. So eben erfahre ih, daß Chico, der berühmte Spion und Chef der geheimen Polizei mit vier anderen Personen verhaftet worden is.

Jonische JFnfseln.

Korfu, 2. Febr. (Französische Blätter.) Da der Je- nische Senat, seitdem au auf den Jonischen Junseln She mer an der orthodoxen Verschwörung entdeckt worden sind, -alle Verbindungen mit Griechenland abzubrechen beschlossen hat, so ist fár die aus Griechenland kommenden Fahrzeuge eine Qua- rantaine von sieben Tagen festgeseßt worden. Diese Maßregel, welche mehr politischer, als gesundheitspolizeilicher Art ist „hat hier grofc Unzufriedenheit erregt. Um sie zu rechtfertigen , sagt inan, daß die aus Konstantinopel kommenden Fahrzeuge in den Griechischen Häfen nur eine Quarantaine von 17 Tagen, satt von 25, wie hier, zu überstehen hätten. Diese Entschuldigung verhüflt jedoch nur fblecht den eigentlichen Zwet, denn seit lan- ger Zeit is dies so Gebrauch, ohne daß irgend Jemand sich darum bekämmert hätte. Man sieht daher darin nur ein Mir- tel, die Personen und Korrespondenzen zu fontrolliren.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Washington, 24. Jan. Jn einer dem Kongreß übcr- reichten Petition Amerikanischer Kaufleute, die bei dem Handel mit China betheilizt find, werden folgende Wünsche ausgesproc;en :

„Î) Die Erlaubniß bei der Chinesishen Regierung ausjuwirkeu, daß ês fremden Gesandten gestattei werde, sh am Hofe zu Kanton unter denselben Bedingungen und nut denselben Privilegien, wie au anderen Höfen , aufzuhalten, damit fe bei Streitigkeiten mit den Lo- fal-Behörden wegen Belästigung des Handels sich an die Kaiserl. Ne- gierung wenden fönuen. 2) Die Bekanntmachung eines festen Zeil Tarifs für die Ein- und Ansfuhr-Artifel, der unter feiner Bedingung ju überschreiten wäre. 3) Die Einrichtung von Waaren - Niederlagen und die Erlafsung von Verordnungen in Betreff der Verschiffuug vou Waaren. *} Freigebung des Handels mit noch anderen Häfen Ehina's außer Cautor. 5) Bewilligung einer Entschädigung für die ene welce durch die Hemmung des géscglicheu Haudels und durch die Zu- rücbaltung von Schiffen und Eigenthum entstanden sind, und zuglei) die Garantie, daß ähnliche willfürliche gOEE sich nicht wreder- holen und daß Ale, die sich nicht eines Verbrechens oder anderen BVer- gehens schuldig gemacht, stets den Hafen von Canton ungehindert ver: lassen fönuen. 6) Die Zusicherung, daß bis zur Befanntmachung und Anerkennung der Chinesischen Geseyc die Vergehen von Auslän- dern gegen -Chinesen cder andern Pcrfonen nicht strenger be- straft werden sollten, ais es in den Gesegen der Vereinigten Staas ten oder Englands für folhe Vergehen bestimmt wird, und daß die Chinesischen Behörden feinen Ausländer eher bestrafen würden, als bis die Schuld desselben deutli erwiesen sey. Die Bittsteller sind der Meinung, daß das Verfahren des Chinesischen Kommissars gezen die Engländer ungerecht und nicht beser a!s Näuberei sev, daß, wezimn die Britische Rgiecung feine Genugtbuung dafür erhalte, die Haupt-Häfen und Flüsse Chinas diofirt werden müßten, und daß dur das Erfchzeis nen einer Englische::, Amerikanischen und Französischen Flotte an der Chinesischen Küste ohne Blutvergießen die cortheilhzftesten Zugeständs nifse und Bertcáge von der Chinesischen Regierung würden erlangt iverden. Solite die Regierung der Vereinigten Staaten nicht geneigt sevn, sih in die Angelegenheiten der Amerttanischen und Britischen Bürger in Canton zu mischen, so ersuchen die Bittsteller um die Er- nennung eines Agenten oder Kommissars, der in Canton residiren und dem eine hinreichende Seemacht zu Gebote stehen müsse, um den Ame- rifanischen Handel schügen zu können, damit nicht etwa Amerikanische Bürger für den geseglosen Handel Anderer und für die feindseligen Dperationea ciner fremden Flotte verantwortlich gemacht, oder wenig: stens nicht dur eine Papier:Blokade in ihrem Handel gestört würden; auch würde derselbe darauf zu sehen haben, daß die von der Chines schen Regierung anderen Nationen bewilligten Vorrechte auch den Ame- rifanern gesichert würden.“

A an

Breslau, W. Febr. Die Breslauer Zeitung sieht sich veranlaßt, einen Artikel, den fremde Blätter über. einen regel- mäßig hier stattfindenden „Spibbuden-Markt““ enthalten, und der die schlagendste Unwahrscheinlichkeit schon in sich trägt, in seiner Unwahrheit darzustellen und zu widerlegen.

Koblenz, 25. Febr. Die hiesige Zeitung enthält die Bats des Herrn Freiligroth, der eine Sammlung zur Wieder i ung des vor einiger Zeic eingestürzten lebten Pfeilers von

olandseck veranstaltet hat, daß er mit einem huldvollen Hand- schreiben Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Wilhelm von Preußen, auf deren Besizung jenes Denkmal des Mittelalters s befindet, so eben beehrt worden ist, des hauptsächlichen Inhal- tes: „Daß Jhre Königl. Hoheit den eingestürzten Bogen setnes „lieben Rolandseck“/* Selbst wieder herzustellen gedenken, es dagegen genehmigen, daß die auf seinen Aufruf eingegangenen Beiträge zur Aus\s{chmückung des Plakes verwandt werden. Köln, 24. Febr. Die ehende Rheinbrücke ist während der lehten Nacht des vielen Treibeises wegen abgefahren worden: Der Diens| der Dampfschiffe ist bis auf Weiteres eingestellr.

Bekanntma uns L Bei dem beute Abend im Königl. Schauspielhause stattfindenden Balle wird wie gewöhnlich die der Charlotténstraße zunächst befindliche Thür in der Taubenftraße für die Königl. Hof-Equipagen vorbehaüten.

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